Erster Eindruck: Windows XP Service Pack 2 Release Candidate 1

Internet Explorer: Sicherer Surfen

Der Internet Explorer ist unangefochten der am meisten eingesetzte Browser. Dass er weder Surf-Komfort noch durchdachte Sicherheit bietet, scheint die meisten Nutzer nicht zu stören. Microsoft will den Browser trotzdem mit dem SP2 verbessern.

Download-Dialog


Überarbeitet: Benutzer kriegen mehr Infos über ihre Downloads angezeigt.
Browser entwickeln sich zu den meist genutzen Programmen überhaupt: Der Internet Explorer soll mit dem SP2 aufgerüstet werden, damit Internet-Surfen sicherer und komfortabler wird. Etwas umgebaut wurde das Abfrage-Fenster beim Download einer Datei: Dort sind auf den ersten Blick Name, Dateiart und Quelle zu sehen. Leider gibt es nicht mehr Möglichkeiten als in der Vorgängerversion, hier wäre ein schlanker Download-Manager sinnvoll. Wie Outlook Express und der Windows Messenger greift der Browser bei der Dateibehandlung auf neue Programmier-Schnittstellen zurück.

Auf diese Weise können Signaturen von Dateien ausgelesen werden. Dateien mit ungültigen Signaturen können vom System verbannt werden oder zumindest ist es verboten, sie auszuführen. Die gleiche Vorgehensweise verwendet der Internet Explorer auch bei der Verwaltung seiner Zusatz-Programme, der Add-ons.


Add-on-Verwaltung überarbeitet
Neu gestaltet wurde die Verwaltung von Add-ons: Unter Extras finden Sie die Add-on-Verwaltung, die alle Zusatz-Komponenten mit Herausgeber, Status und Typ anzeigt. Sie erlaubt deren Aktivierung oder Deaktivierung per Mausklick. Dabei werden nicht nur die momentan geladenen Add-ons angezeigt, sondern auch alle, die vom Browser verwendet werden können.

Add-on-Listen können vom Administrator auf zwei Arten zur Verfügung gestellt werden: Allow-Listen mit allen erlaubten Einträgen oder Deny-Listen mit allen verbotenen Add-ons.

Crash Detection
Bei jedem Absturz wird das Crash-Detection-Add-on gestartet, das die Fehleranalyse durchführt. Das Programm versucht den Status des Browsers zu erkennen und erstellt eine Liste der geladenen Bibliotheken. Auf diese Weise lassen sich Add-ons bestimmen, die für den Absturz verantwortlich sind, natürlich samt Herstellerinfos.

Pop-up-Blocker


Endlich: In der neuesten Version lassen sich auch Werbe-Fenster gezielt blocken.
Pop-up-Blocker
Die angenehmste Neuheit für Surfer ist der längst überfällige Pop-up-Blocker. Aufspringende Werbefenster lassen sich mit diesem Zusatz leicht unterdrücken. Wie bei anderen Tools dieser Gattung können Sie für einzelne Webseiten auch Pop-ups zulassen. Zusätzlich zu der Anzeige in der Info-Leiste erscheint bei eingeschalteter Statusleiste ein Icon, das geblockte Fenster symbolisiert und per Mausklick die Möglichkeit bietet, die aufspringenden Fenster doch zu erlauben.

Information im Blick
Die Informationsleiste klinkt sich zwischen Explorer-Toolbars und Webseite ein und versorgt den Surfer mit wichtigen Meldungen, etwa der, dass ein ActiveX-Element wegen zu restriktiver Sicherheits-Einstellungen nicht ausgeführt werden darf. Einen Mausklick entfernt finden sich detaillierte Infos aus der Windows-Hilfe. Auch geblockte Pop-up-Fenster zeigt die Info-Leiste an.



Sicherheitszonen im Umbau
Das Zonenmodell des Internet Explorers wurde erweitert und etwas umgebaut. So gibt es einige neue Optionen bei den Sicherheitseinstellungen: "Dateien basierend auf dem Inhalt und nicht Dateierweiterung öffnen"; in den Sicherheitsstufen Mittel und Hoch ist diese Option deaktiviert, die das MIME Sniffing erlaubt. Die Typ-Informationen der Multipurpose Internet Mail Extensions werden für die Behandlung von Dateien herangezogen – auf diese Weise sollen sich etwa getarnte Viren entschärfen lassen.

Neu ist auch die Option "Websites können neue Fenster in einer weniger eingeschränkten Webinhaltszone öffnen", die entweder aktiviert, deaktiviert oder mit der Eingabeaufforderung verknüpft sein kann. Deaktivieren oder Eingabeaufforderung ist hier die sichere Wahl.

Auch die Möglichkeit "Öffnen von Fenstern ohne Sicherheitsbeschränkungen zulassen" sollten Sie abschalten. Als zusätzliches Sicherheits-Feature beschränkt Microsoft auch die Rechte für das lokale Intranet.

Verbesserter Objekt-Cache
Ein Problem beim Caching von Webseiten hat Microsoft auch behoben: Webseiten können nur noch solange auf Objekte von im Cache gespeicherten Webseiten zugreifen, bis der Nutzer zu einer anderen Domain wechselt. Diese Maßnahme soll Cross-Domain-Bugs verhindern.

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