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Kapitel 3
YaST¡ Yet another Setup Tool
YaST (yast) ist ein wesentlicher Bestandteil von SuSE Linux. YaST hilft,
das System zu installieren, die Software zu verwalten (Installation und De-
Installation) und unterstⁿtzt bei der Administration des Systems.
Dieses Kapitel soll die wichtigsten Funktionen von YaST beschreiben.
Mit SuSE Linux 6.4 wird ein wieder ⁿberarbeitetes YaST ausgeliefert; die
hier beigegebenen Bilder ( Screenshots") mⁿssen nicht in jedem Detail
stimmen.
3.1 Bedienung und Tastenbelegung
Sie starten YaST am Prompt mit dem Befehl yast:
erde: # yast
Die Bedienung von YaST erfolgt im Wesentlichen mit den Cursor-Tasten
und der Tabulator-Taste ( Tab
). Sie k÷nnen sich in den Listen mit den Cur-
sor-Tasten sowie mit Bild und Bild bewegen, mit Leertaste lassen
sich Punkte in Auswahllisten anwΣhlen. Normalerweise ist Ihre Auswahl mit
Enter bzw. zu bestΣtigen. Mit Esc k÷nnen Sie in der Regel die Menⁿs
wieder verlassen; wenn getroffene Einstellungen komplexer Menⁿs beibehal-
ten werden sollen, ist F10 zu betΣtigen.
Bei Ja-Nein-Abfragen bzw. bei Texteingabefeldern k÷nnen Sie mit Tab zwi-
schen den einzelnen Feldern bzw. Buttons springen. Wenn Sie YaST im Farb-
modus verwenden, ist die aktive Auswahl immer in blau dargestellt.
In seltenen FΣllen, z. B. wenn Sie YaST remote von einem Nicht-Linux-
Terminal aus starten, k÷nnen Sie die im nachfolgenden Text bzw. in der
YaST-Fu▀leiste genannten Funktionstasten nicht benutzen, weil die Tasten-
codes missinterpretiert werden. In diesem Fall k÷nnen Sie durch Eingeben
von Strg
+ f <ziffer> das Drⁿcken der Funktionstaste F<ziffer> si-
mulieren. Fⁿr F10 k÷nnen Sie Strg
+ f 0 eingeben. Die Funktionstasten
F11 und F12 werden in YaST nicht verwendet.
3.2 Das YaST-Hauptmenⁿ
Wenn Sie YaST starten, befinden Sie sich im Hauptmenⁿ" (Abbildung 3.1
auf der nΣchsten Seite).
81
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Abbildung 3.1: Das Hauptmenⁿ"
`Allgemeine Hilfe zu Installation und YaST-Tastaturbelegung'
Verschiedene Informationen.
`Einstellungen zur Installation ->' Dieser Eintrag ver-
zweigt in eine Unterauswahl (vgl. Abschnitt 3.3).
`Installation festlegen/starten' Von hier gelangt man in die
Software-Zusammenstellung, um Pakete zu nachzuinstallieren oder aus
dem System zu entfernen (vgl. Abschnitt 3.4 auf Seite 93).
`System updaten' Falls einige Pakete erneuert werden sollen.
`Administration des Systems ->' ▄ber diesen Punkt wird das
Menⁿ fⁿr die System-Administration aufgeklappt (vgl. Abschnitt 3.6 auf
Seite 100).
`README-Datei zum Installationsmedium anzeigen' Wichtige
Zusatz-Informationen.
`Copyright' Die Juristen haben das Wort.
`YaST beenden' ¡ Nichts wΣhrt ewig.
3.3 Einstellungen zur Installation
Alle fⁿr die Installation relevanten Einstellungen werden im Unterme-
nⁿ `Einstellungen zur Installation' vorgenommen (Abbil-
dung 3.2 auf der nΣchsten Seite). Mit Esc k÷nnen Sie die Menⁿs wieder
verlassen.
Die eigentliche Installation kann erst durchgefⁿhrt werden, wenn Sie die Ziel-
partitionen festgelegt haben! Einige Punkte k÷nnen auch nach der Installa-
tion noch sinnvoll angewΣhlt werden, wenn man Einstellungen aktualisieren
m÷chte.
3.3.1 Sprache festlegen
Mit `Sprache festlegen' kann die Sprache der YaST-Masken ge-
Σndert werden; der Wert wird in der Variablen LANGUAGE in /etc/rc.
config hinterlegt (siehe auf Seite 446).
82
3.3. Einstellungen zur Installation
Abbildung 3.2: Menⁿ `Einstellungen zur Installation'
3.3.2 Tastaturbelegung auswΣhlen
Mit `Tastaturbelegung auswΣhlen' kann die Tastaturbelegung ge-
Σndert werden; der Wert wird in der Variablen <KEYTABLE> in /etc/
rc.config hinterlegt (vgl. Abschnitt 17.6 auf Seite 446).
3.3.3 Installationsquelle auswΣhlen
Dieser Dialog (Abbildung 3.3) gibt Ihnen die M÷glichkeit, das Medium aus-
zuwΣhlen, von dem Sie installieren m÷chten, aufgerufen durch den Menⁿein-
trag `Installationsquelle auswΣhlen'.
Abbildung 3.3: Auswahl der Installationsquelle in YaST
Im hΣufigsten Fall werden Sie hier wohl den Menⁿpunkt `Installation
von CD-ROM' auswΣhlen, wenn Sie direkt von dem CD-ROM-Laufwerk
Ihres Rechners installieren wollen.
▄ber den Menⁿeintrag `Installation von einer Festplat-
ten-Partition' k÷nnen Sie Linux auch dann installieren, wenn Ihr
83
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
CD-ROM-Laufwerk nicht direkt von Linux unterstⁿtzt wird (siehe auch
Abschnitt 3.3.5). Sollten Sie den Inhalt der CDs im Linux-Dateibaum ab-
gelegt haben, so k÷nnen Sie die Option `Installation von einem
erreichbaren Verzeichnis' wΣhlen.
Mit `Installation via NFS' bzw. `Installation von ei-
nem FTP-Server' k÷nnen Sie Linux auf einem Rechner installieren, der
zwar ⁿber kein eigenes CD-ROM-Laufwerk verfⁿgt, jedoch per Ether-
net mit einer Maschine verbunden ist, in der sich ein CD-ROM-Laufwerk
befindet. Lesen Sie hierzu bitte Abschnitt 3.3.6 bzw. Abschnitt 3.3.8 auf
Seite 87.
3.3.4 Installation von CD-ROM
Abbildung 3.4: Auswahl des CD-ROM-Laufwerks
Wenn Sie direkt von CD-ROM installieren k÷nnen, spezifizieren Sie hier
den Typ Ihres Laufwerks. Wenn Sie sich unsicher sind, beginnen Sie Ihre
Versuche mit `ATAPI EIDE'-Laufwerken.
3.3.5 Installation von einer Festplatten-Partition
Sollte Ihr CD-ROM-Laufwerk nicht direkt von Linux unterstⁿtzt werden, so
k÷nnen Sie das System dennoch auf Ihrem Rechner installieren. Sie mⁿssen
zu diesem Zweck jedoch den Umweg ⁿber ein anderes Installationsmedium
gehen.
3.3.6 Installation via NFS
Die Installation ⁿber Netzwerk bietet dem fortgeschrittenen Linux-Anwender
die M÷glichkeit, einfach und komfortabel mehrere Rechner zu installieren,
auch wenn nur einer davon mit einem CD-ROM-Laufwerk ausgestattet ist,
bzw. die Quelldateien auf einer per NFS erreichbaren Festplatte zur Verfⁿ-
gung gestellt werden k÷nnen. Sie sollten jedoch mit der Konfiguration eines
NFS-Servers vertraut sein, bevor Sie eine Installation per NFS vornehmen.
84
3.3. Einstellungen zur Installation
Abbildung 3.5: Eingabe der Netzwerkdaten fⁿr NFS-Installation
Auch die Installation eines Notebooks, der ⁿber eine PCMCIA-Netzwerkkar-
te verfⁿgt, ist mit diesem Feature m÷glich.
Die Installation via NFS ist nicht nur bei Rechnern m÷glich, die mittels Ether-
net miteinander verbunden sind, sondern kann auch auf einem Rechner erfol-
gen, der ⁿber die parallele Schnittstelle mit einem Server vernetzt" ist. Die-
ses Feature ist vor allem fⁿr Laptops und Notebooks interessant. Wenn Sie
eine derartige Installation vornehmen m÷chten, mⁿssen Sie natⁿrlich beim
Booten einen Kernel auswΣhlen, der ⁿber PLIP-Unterstⁿtzung verfⁿgt. Au-
▀erdem mⁿssen in diesem Fall weitere Einstellungen vorgenommen werden,
damit das PLIP-Interface korrekt konfiguriert werden kann:
Abbildung 3.6: PLIP-Konfiguration
Wenn Sie direkt mit dem NFS-Server verbunden sind, ist die Adresse des
PLIP-Partners dieselbe, die Sie nachfolgend fⁿr die Adresse des NFS-Servers
eingeben mⁿssen. Das PLIP-Interface wird in den allermeisten FΣllen plip1
sein. Auch die Hardware-Parameter dⁿrften nur in den allerwenigsten FΣllen
vom Standard abweichen.
85
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Beachten Sie bitte, dass bei Verwendung der parallelen Schnittstelle als PLIP-
Interface kein Drucker mehr an dieser Schnittstelle betrieben werden kann! In
vielen FΣllen fⁿhrt ein an eine solche Schnittstelle angeschlossener Drucker
einen Dauerreset aus, sobald der Treiber zugreift!
In der folgenden Maske geben Sie dann die IP-Adresse des NFS-Servers an,
sowie das Verzeichnis, in dem sich die Quelldateien befinden. SelbstverstΣnd-
lich muss der Server dieses Verzeichnis an den neu zu installierenden Rechner
exportieren!
3.3.7 Installation von einem erreichbaren Verzeichnis
Diese Option dient im Wesentlichen dazu, weitere Software nachzuinstallie-
ren, nachdem Ihr Linux erst einmal lΣuft. Weiterhin stellt es eine M÷glichkeit
dar, unter UmstΣnden Linux mit Laufwerken zu installieren, fⁿr die zum Zeit-
punkt der Erstellung der CDs noch keine Treiber verfⁿgbar waren.
Um nun von YaST aus dieses Laufwerk ansprechen zu k÷nnen, starten Sie
zuerst YaST. Wenn Sie dies getan haben, wechseln Sie auf eine andere Kon-
sole (z. B. mit Alt + F2 auf die zweite virtuelle Konsole) und loggen sich
dort als Benutzer `root' ein.
Von hier aus mⁿssen Sie nun das CD-ROM-Laufwerk von Hand auf ein be-
stimmtes Verzeichnis mounten, z. B. durch Eingabe von
erde: # mount -tiso9660 /dev/cdrom /cdrom
Siehe hierzu auch Abschnitt 19.11.2 auf Seite 493.
Nun k÷nnen Sie eine ganz normale Installation durchfⁿhren. Zu diesem
Zweck geben Sie in der folgenden Maske (Abbildung 3.7) das Verzeichnis
an, in dem sich die Quelldateien befinden; das ist das Verzeichnis, auf das die
CD gemountet wurde, ergΣnzt um den Pfad suse.
Abbildung 3.7: Eingabe des Quellverzeichnisses
Haben Sie zum Beispiel das Laufwerk (oder die Festplattenpartition) auf das
Verzeichnis /cdrom gemountet, dann geben Sie wie in Abbildung 3.7 ein:
/cdrom/suse
86
3.3. Einstellungen zur Installation
3.3.8 Installation via FTP
─hnlich wie bei NFS ist dies eine weitere M÷glichkeit, SuSE Linux auf einem
Rechner zu installieren, der ⁿber kein (unterstⁿtztes) CD-ROM-Laufwerk
verfⁿgt. Voraussetzung dafⁿr ist allerdings, dass die Netzwerkgrundkonfigu-
ration bereits durchgefⁿhrt wurde.
Abbildung 3.8: Angaben fⁿr die FTP-Installation
`FTP Server [Name|IP]' Der Name oder die IP-Adresse des FTP-
Servers.
`Server Verzeichnis' Die Stelle auf dem FTP-Server, an der sich
das suse-Verzeichnis befindet.
`[ ] Proxy verwenden?' Nur ankreuzen, wenn Sie sich sicher sind,
einen FTP-Proxy benutzen zu mⁿssen; ein Proxy wird in der Regel
nicht ben÷tigt. Weiterhin wird zwingend ein echter FTP-Proxy ben÷tigt;
HTTP-Proxies k÷nnen nicht verwendet werden!
`Proxy [Name|IP]' Nur einen Eintrag vornehmen, wenn Sie den vor-
angegangenen Punkt angekreuzt haben.
`[X] Default FTP Port?' In der Regel bitte ankreuzen.
`Port [Nummer]' Sollte in der Regel auf 21 stehen.
`[X] Anonymous FTP?' Immer dann ankreuzen, wenn Sie einen ÷f-
fentlichen FTP-Server verwenden wollen.
`Login' Falls Sie den vorangegangenen Punkt nicht angekreuzt haben,
setzt man hier den Benutzername und dann beim nΣchsten Punkt.
`Password' das Passwort.
`Timeout [Sekunden]' 60 ist eine gute Vorgabe.
`Lokales Tmp-Verzeichnis' Das Verzeichnis, in dem Dateien lokal
zwischengespeichert werden sollen.
Hinweis: YaST baut ausschlie▀lich passive FTP-Verbindungen auf.
87
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
3.3.9 Festplatte(n) partitionieren
Der kritischste Punkt der Installation eines neuen Betriebssystems ist das
Aufteilen der Festplatte. ▄blicherweise ben÷tigt jedes Betriebssystem min-
destens eine eigene Partition.
Mit Linux ist es auch m÷glich, das System auf ein bestehendes MS-DOS-
Dateisystem zu installieren, jedoch sollten Sie diese M÷glichkeit nur wahr-
nehmen, um einmal in das System hineinzuschnuppern". Die Performan-
ce ist dann weit geringer als bei der Installation auf Linux-eigene, spezifi-
sche Partitionen, und das System ist auch nicht so sicher, da beispielswei-
se keine Filesystem-Checkprogramme fⁿr MS-DOS existieren und Linux
wΣhrend des Betriebs von DOS beeinflusst werden kann.
Wenn Sie Linux eigene Partitionen spendieren m÷chten, k÷nnen Sie das Sys-
tem auf mehrere Partitionen aufteilen. Die Aufteilung eines Unix-Systems ist
eine Frage des pers÷nlichen Geschmacks und der Philosophie, so dass kein
K÷nigsweg" existiert (siehe Abschnitt 2.8 auf Seite 67 und Abschnitt 2.9
auf Seite 68); ein ausfⁿhrliches Beispiel zum Partitionieren finden Sie in Ab-
schnitt 2.10.1 auf Seite 74 ff.
Auf jeden Fall sollten Sie jedoch eine eigene Swap-Partition vorsehen, die
den virtuellen Speicher (Speicher) Ihres Rechners vergr÷▀ert (siehe Ab-
schnitt 2.9.1 auf Seite 69). ¡ Zwar ist auch der Einsatz einer Swap-Datei
m÷glich, dies ist jedoch aus Performancegrⁿnden nicht anzuraten, da alle Zu-
griffe auf diese Datei ⁿber das Dateisystem erfolgen mⁿssen. Besonders wenn
Ihr Rechner nur ⁿber wenig Hauptspeicher verfⁿgt, ist die Swap-Datei keine
Alternative zur eigenen Swap-Partition.
Haben Sie in dem Rechner mehr als eine Festplatte, so werden Sie aufgefor-
dert, die Platte auszuwΣhlen, die Sie im nΣchsten Arbeitsschritt partitionieren
m÷chten. Sie gelangen hierauf in ein Menⁿ, in dem die gegenwΣrtige Auftei-
lung der Festplatte angezeigt wird (Abbildung 3.9).
Abbildung 3.9: Partitionen einrichten
88
3.3. Einstellungen zur Installation
Mit den Cursortasten und k÷nnen Sie sich in der Liste der verfⁿgbaren
Partitionen bewegen und durch F3 den Typ einer Partition verΣndern. Mit
F4 wird eine bestehende Partition gel÷scht, mit F5 k÷nnen Sie eine neue
Partition anlegen.
Ein ─ndern des Partitionstyps (mit F3
) ist zwingend erforderlich, wenn eine
Swap-Partition anzulegen ist. M÷glicherweise ist gar kein Umpartitionieren
erforderlich, wenn Sie sich zum Beispiel dazu entschlossen haben, eine der-
zeit von einem anderen Betriebssystem verwendete Partition kⁿnftig fⁿr Li-
nux einzusetzen. Bewegen Sie in diesen FΣllen einfach den Balkencursor auf
die entsprechende Partition und drⁿcken Sie F3
.
Beachten Sie, dass Linux keinerlei Voraussetzungen ⁿber die Art der Partitio-
nen macht, auf denen es installiert werden soll:
Es ist gleicherma▀en m÷glich, Linux auf einer primΣren Partition zu instal-
lieren wie auf einer logischen innerhalb einer erweiterten Partition.
Die logischen Partitionen wurden eingefⁿhrt, da in der Partitionstabelle nur
Platz fⁿr insgesamt vier EintrΣge ist. Ben÷tigt man mehr, so muss man eine
der Partitionen zu einer erweiterten Partition machen, in der man dann weitere
logische Partitionen anlegen kann.1
3.3.10 Ziel-Partitionen/Dateisysteme festlegen
Nach der Aufteilung der Festplatte in Partitionen mⁿssen Sie diesen Partitio-
nen Unterverzeichnisse im Linux-Verzeichnisbaum zuordnen. WΣhlen Sie da-
zu den Punkt `Ziel-Partitionen/Dateisysteme festlegen'.
Abbildung 3.10: Festlegen der Dateisysteme
Im Beispiel (Abbildung 3.10) sehen Sie die Partitionen eines Systems mit ei-
ner Festplatte. Sie k÷nnen nun fⁿr jede einzelne Partition festlegen, ob und
wie sie formatiert werden soll sowie an welchen Punkt Ihres Verzeichnisbau-
mes sie spΣter gemountet" werden soll.
1 Erweiterte sowie logische Partitionen werden von DOS-fdisk als erweiterte DOS-Partition bzw.
logisches Laufwerk bezeichnet, obwohl das Konzept ⁿber Betriebssystemgrenzen hinweg gⁿltig
ist.
89
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Sie mⁿssen genau eine Partition als Root"-Partition vorsehen! Diese hei▀t
deswegen so, weil sie die Wurzel (engl. root) aller Verzeichnisse darstellt.
Deshalb wird ihr der Mountpoint `/' zugeordnet.
Die einzelnen Funktionen zur Manipulation der Dateisysteme erreichen Sie
durch die entsprechenden Funktionstasten.
Sie k÷nnen im Regelfall nur Linux-Partitionen bearbeiten. Steht der Balken-
cursor auf einer Partition eines anderen Betriebssystems, so sind alle Funk-
tionen au▀er dem Festlegen des Mountpoints abgeschaltet.
Type setzen
Mit F3 k÷nnen Sie zwischen den beiden Dateisystemen ext2 und
reiserfs wΣhlen.
`ext2' ¡ Das ext2-Dateisystem (engl. second extended-2 filesystem) ist
seit vielen Jahren als das Standard-Dateisystem etabliert.
`reiserfs' ¡ ReiserFS ist ein Dateisystem der nΣchsten Generati-
on; zwar ist dieses Dateisystem noch jung ¡ es wird aber bereits
an zahlreichen Stellen eingesetzt (u. a. auf einigen unserer inter-
nen Server-Systeme); beachten Sie bitte unbedingt in Hinweise in
/usr/doc/packages/reiserfs/README.
In enger Zusammenarbeit mit SuSE hat die Entwicklergruppe um HANS
REISER und CHRIS MASON das hochperformante ReiserFS nunmehr zu
einem Journaling Filesystem" erweitert. Durch Journaling wird sicherge-
stellt, dass auch bei gro▀en Servern eine ▄berprⁿfung des Dateisystems
(engl. filesystem check) innerhalb weniger Sekunden durchgefⁿhrt werden
kann.
Bitte benutzen Sie ReiserFS nicht zusammen mit Software-RAID 1
und RAID 5. Bei Hardware-RAID gibt es keine EinschrΣnkungen. Eine
ReiserFS-Partition muss z. Z. mindestens 34 MB gro▀ sein.
Um Probleme auszuschlie▀en, legen Sie bitte eine separate /boot-
Partition mit dem ext2-Dateisystem an, und installieren Sie dort LILO.
Dies ist die SuSE Linux-Standardkonfiguration.
Die Utilities zum ReiserFS sind in Paket reiserfs, Serie a enthalten.
Aktuelle Informationen unter:
http://devlinux.com/projects/reiserfs/
Mountpoint
Mit F4 k÷nnen Sie festlegen, an welche Stelle des Verzeichnisbaumes die
entsprechende Partition gemountet werden soll.
Sie mⁿssen fⁿr eine Partition das Root-Verzeichnis (/) vergeben. Etwai-
ge DOS/Windows-Partitionen k÷nnen Sie auf entsprechende Verzeichnisna-
men mounten lassen, wo Sie sie spΣter leicht finden k÷nnen, beispielsweise
/dosc fⁿr Ihre erste DOS-Partition und /dosd fⁿr Ihre zweite usw.
90
3.3. Einstellungen zur Installation
Beachten Sie, dass Sie alle Mountpoints mit absoluten Pfadnamen einge-
ben mⁿssen und dass die Verzeichnisnamen keine Sonderzeichen enthalten
dⁿrfen!
Keinesfalls dⁿrfen Sie die Verzeichnisse /etc, /bin, /sbin, /lib und
/dev auf eigene Partitionen legen, da sie unter anderem die Kommandos
enthalten, die beim Booten zum Mounten der ⁿbrigen Dateisysteme ben÷-
tigt werden!
Eine Besonderheit gilt fⁿr DOS/Windows-Partitionen! Diese k÷nnen auf drei
verschiedene Arten in den Verzeichnisbaum eingebunden werden.
* Einmal als normale" DOS-Partition (= msdos), wobei alle BeschrΣnkun-
gen des DOS-Dateisystems gelten,
* als FAT-Win95 (= vfat), dann sind lange Dateinamen m÷glich und
* zum dritten als so genannte UMSDOS-Partition, was auch das Verwenden
von langen Dateinamen auf normalen" DOS-Partitionen gestattet. Die-
ser Typ wird aber nur ben÷tigt, wenn Sie auf der DOS-Partition Linux-
Dateien ablegen wollen; dies ist nicht sehr effizient, wenn Sie die DOS-
Partition nur zum Datenaustausch ben÷tigen. Wenn immer m÷glich, ver-
meiden Sie UMSDOS!
Expertenmenⁿ fⁿr Feineinstellungen der Dateisysteme
Hier im Expertenmenⁿ (Abbildung 3.11) k÷nnen Feineinstellungen vorge-
nommen werden.
Abbildung 3.11: Expertenmenⁿ fⁿr Einstellung der Dateisysteme
Die Inode-Dichte gibt an, welche durchschnittliche Dateigr÷▀e fⁿr eine
Partition erwartet wird. Die Anzahl der Inodes bestimmt, wie viele Dateien
auf einer Partition angelegt werden k÷nnen. Ist diese Zahl zu klein, kann es
vorkommen, dass eine Partition als voll gilt, obwohl durchaus noch Bl÷cke
auf dieser Partition frei sind.
Wird zum Beispiel eine Dichte von 4096 Bytes pro Inode gewΣhlt, bedeutet
dies, dass im Schnitt alle Dateien 4 KB gro▀ sein sollten. Werden auf solch
91
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
einer Partition ausschlie▀lich Dateien mit einer Gr÷▀e von nur einem Kilo-
byte angelegt, so kann nur ein Viertel der Platte verwendet werden, da das
Dateisystem dann als voll gilt.
Die Inode-Gr÷▀e von 4 KB pro Datei hat sich als guter Standardwert erwiesen
(mehr Inodes pro Partition bedeutet natⁿrlich weniger Netto-Datenplatz, da
die Inode-Tabellen ebenfalls gespeichert werden mⁿssen). Soll eine Partition
als Spool-Bereich z. B. fⁿr Netnews verwendet werden, so sollte ein Wert von
2048 Byte pro Inode gewΣhlt werden, da die einzelnen Artikel typischerweise
sehr kleine Dateien sind. Ein weiterer Grund fⁿr eine hohe Anzahl von Inodes
ist die Integration des Live-Systems. Hierbei werden etwa 40.000 Dateien
durch symbolische Links in das Dateisystem eingebunden, die jeweils eine
Inode ben÷tigen.
Die Festlegung der Blockgr÷▀e beeinflusst die Dauer einer ▄berprⁿfung des
Dateisystems (engl. filesystem check); die Dauer steigt quadratisch mit mit
der reziproken Blockgr÷▀e. Eine langwierige ▄berprⁿfung ist ⁿberaus uner-
freulich. Vorschlag fⁿr die Blockgr÷▀e: 1024 (= 1 KB) fⁿr Partitionen von
1 GB Gr÷▀e, 4096 (= 4 KB) bei 4 GB.
Weiterhin geschieht hier die Festlegung, unter welchen Bedingungen eine
▄berprⁿfung des Dateisystems (engl. filesystem check) durchgefⁿhrt werden
soll; die HΣufigkeit des Mountens kann berⁿcksichtigt werden.
Angabe des fⁿr `root' reservierten Bereichs. Fⁿr `root' sollte man
immer dann einen Bereich reservieren, wenn Partitionen gemeinsam von
System-Programmen und regulΣren Benutzern verwendet werden. Eine sepa-
rate /home-Partition muss nicht zwingend Platz fⁿr `root' zur Verfⁿgung
stellen.
Das Verhalten bei Fehlern kann angegeben werden. Wenn ein Fehler im
Dateisystem auftritt kann der Betrieb normal weitergehen (continue), es
kann die Partition nur lesbar umgemountet werden (remount-ro) oder es
kann das komplette System sofort angehalten werden (panic). Die geeigne-
te Option ist in Hinblick auf die Verwendung des Systems zu wΣhlen. ─ndern
Sie die Voreinstellung continue nur dann, wenn Sie wissen, was Sie tun!
Formatieren der Partitionen
Mit F6 k÷nnen Sie festlegen, ob und wie die Partitionen formatiert werden
sollen. Bei modernen fabrikneuen Platten ist es nicht n÷tig, wΣhrend des
Formatierens ein Prⁿfen auf schlechte Sektoren durchfⁿhren zu lassen; Sie
k÷nnen dies sicherheitshalber dennoch angeben. Das Formatieren dauert in
diesem Fall erheblich lΣnger.
Einlesen der fstab-Datei
Durch Drⁿcken von F7 k÷nnen Sie eine bereits existierende Datei fstab
einlesen. Es werden auch diejenigen EintrΣge der fstab angezeigt, die nicht
zu Dateisystemen der Festplatte geh÷ren (swap, proc, nfs-mount, CD-
ROM-EintrΣge etc). Diese sind grau hinterlegt und k÷nnen nicht verΣndert
werden. Beim Abspeichern der fstab bleiben sie aber erhalten.
Dieses Feature wird ben÷tigt, wenn Sie ein Update des Basissystems durch-
fⁿhren m÷chten (vgl. Abschnitt 15.1.3 auf Seite 400); YaST muss in einem
92
3.4. Installationsumfang festlegen
solchen Fall wissen, auf welche Partitionen sich das System verteilt. Es ist ja
auch ohne weiteres m÷glich, mehrere Versionen von Linux parallel auf einem
Rechner zu halten.
3.3.11 Logical Volume Manager konfigurieren
Informationen zur Konfiguration des Logical Volume Manager" (LVM) fin-
den Sie im offiziellen LVM-Howto:
http://linux.msede.com/lvm/
3.3.12 Installation in ein Verzeichnis
Sie k÷nnen mit YaST im laufenden System auch die komplette Installation
in ein Verzeichnis erfolgen lassen. So ist es beispielsweise m÷glich, einen
anderen Rechner ⁿber NFS upzudaten, eine chroot-Umgebung" aufzubauen
oder aus dem laufenden System eine Linux-Installation auf eine zweite Platte
vorzunehmen.
Dieser Installationsmodus ist nur fⁿr SpezialfΣlle vorgesehen. Sollten unter
dem angegebenen Verzeichnis bestimmte Devices gemountet sein, mⁿssen
Sie das selbst erledigen, bevor Sie mit dieser Methode installieren.
Insbesondere mⁿssen Sie selbst fⁿr die BootfΣhigkeit des installierten Sys-
tems sorgen. Wahrscheinlich sind auch ─nderungen an der von YaST erstell-
ten fstab-Datei im neu installierten System notwendig.
Geben sie jetzt in dem Eingabefeld an, in welches Verzeichnis Sie installieren
wollen.
3.4 Installationsumfang festlegen
Nachdem Sie die Konfiguration Ihrer Dateisysteme abgeschlossen haben,
wΣhlen Sie im Hauptmenⁿ `Installation festlegen/starten',
um den Umfang der zu installierenden Pakete festzulegen und/oder die In-
stallation zu starten. Sie haben die M÷glichkeit, eigene Installationsprofile zu
erstellen, abzuspeichern oder zu laden.
Au▀erdem k÷nnen Sie von diesem Menⁿ aus die Installation starten oder sich
vorher erst einmal anschauen, was passieren wⁿrde, wenn Sie die aktuelle
Konfiguration installieren wⁿrden.
3.4.1 Konfiguration laden
Unter dem Punkt `Konfiguration laden' finden Sie einige bereits
von uns vorgefertigte Konfigurationen. Mit den Pfeiltasten und k÷nnen
Sie eine vorgegebene Konfiguration" ansteuern; mit Leertaste wird ein
Punkt an- oder abgewΣhlt.
Das Minimalsystem beispielsweise erlaubt es, Linux von der Festplatte zu
starten und danach eine Installation weiterer Pakete vorzunehmen.
Haben Sie bereits selbst eigene Installationsprofile erstellt, so k÷nnen Sie die-
se natⁿrlich auch hier wieder einlesen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn
Sie mehrere Rechner mit identischer Konfiguration installieren m÷chten.
93
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Abbildung 3.12: Festlegen des Installationsumfangs
Haben Sie bereits ein System installiert, so ist darauf zu achten, dass beim
Laden einer anderen Konfiguration solche Pakete, die nicht zu der geladenen
Konfiguration geh÷ren, aber bereits installiert wurden, zum L÷schen markiert
werden. M÷chten Sie jedoch alle diese Pakete behalten, so geben Sie einfach,
nachdem Sie den Menⁿpunkt `Installation starten' angewΣhlt ha-
ben, bei der Sicherheitsabfrage, ob Sie diese Pakete l÷schen wollen, ein Nein
an. Ansonsten mⁿssen Sie einzeln die mit `[D]' zum L÷schen markierten
Pakete wieder deselektieren (dort sollte dann wieder `[i]' stehen).
3.4.2 Konfiguration speichern
Hier k÷nnen Sie Ihre eigene Konfiguration abspeichern. Wenn YaST von Dis-
kette gestartet wurde, wird diese Diskette verwendet, um die Konfigurationen
zu sichern. Haben Sie direkt von der CD gebootet, werden Sie aufgefordert,
eine formatierte Diskette einzulegen, auf die die Daten abgespeichert werden
k÷nnen.
3.4.3 Konfiguration Σndern
Durch Anwahl dieses Punktes gelangen Sie in den Auswahleditor (Abbil-
dung 3.13 auf der nΣchsten Seite), der es Ihnen gestattet, den Umfang der
Installation frei zu bestimmen, bzw. eine vorgefertigte geladene Konfigura-
tion (vgl. Abschnitt 3.4.1 auf der vorherigen Seite) zu verΣndern. Mit diesem
Punkt haben Sie nach der Installation auch die M÷glichkeit, bereits installierte
Pakete wieder zu entfernen.
Sie k÷nnen sich mit den Cursortasten und sowie durch Bild und
Bild in der Auswahlliste bewegen und mit eine Serie zur weiteren
Bearbeitung auswΣhlen.
Im unteren Fenster wird ⁿber den belegten Festplattenplatz Auskunft gege-
ben.
Mit F4 ist es m÷glich, als Alternative zur Serienauswahl eine andere Grup-
pierung der Pakete anzuwΣhlen (Abbildung 3.14 auf der nΣchsten Seite); der-
94
3.4. Installationsumfang festlegen
Abbildung 3.13: Serien-Auswahl in YaST
Abbildung 3.14: Pakete in YaST umsortieren
zeit gibt es neben `Serien' die Variante `Alle Pakete' ¡ dort verste-
cken sich die alte Serie ALL sowie die Serie Quellen.
Sie k÷nnen eine Auswahl, z. B. die Serienauswahl, mit F10 verlassen, um so
in das ⁿbergeordnete Konfigurationsmenⁿ zurⁿckzugelangen.
Wenn Sie auf einer der Serien drⁿcken, gelangen Sie in die Paketaus-
wahl der entsprechenden Serie (Abbildung 3.15 auf der nΣchsten Seite zeigt
z. B. den Inhalt der Serie a). Falls Sie zuvor eine Konfiguration geladen hat-
ten, sind die bereits selektierten Pakete durch ein Kreuz gekennzeichnet. Im
rechten Fenster erhalten Sie Informationen darⁿber, wie viel Platz die gegen-
wΣrtige Konfiguration auf Ihren einzelnen Partitionen belegen wⁿrde, jeweils
aufgeteilt auf die verschiedenen Partitionen.
Hier erhalten Sie im unteren Fenster jeweils eine kurze Beschreibung des
Paketes angezeigt, auf dem sich momentan der Auswahlcursor befindet. Im
rechten Fenster sehen Sie, wie der momentane Platzbedarf auf Ihren Partitio-
95
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Abbildung 3.15: Auswahl der Pakete, Serie a1 (Basissystem)
nen ist. Diese Werte werden stΣndig aktualisiert, wenn Sie ein Paket an- oder
abwΣhlen.
In einigen FΣllen reicht der verfⁿgbare Platz zur Anzeige der Paketinforma-
tionen oder der Partitionsinformationen nicht aus. Dann k÷nnen Sie durch
Drⁿcken von F2 bzw. F3 das untere bzw. rechte Fenster zoomen" und die
Informationen in einer eigenen Box genauer betrachten.
Vor dem Paketnamen wird der jeweilige momentane Status angezeigt:
`[ ]' kennzeichnet ein nicht installiertes Paket
`[X]' kennzeichnet ein zur Installation vorgesehenes Paket
`[i]' kennzeichnet ein installiertes Paket
`[D]' kennzeichnet ein zu l÷schendes Paket
`[R]' kennzeichnet ein zu auszutauschendes Paket
Mit kann zwischen dem Zustand `[ ]' und `[X]' bzw. zwischen
`[i]', `[R]' und `[D]' umgeschaltet werden. F6 veranlasst, dass auch
das jeweilige Quellpaket installiert wird; zu Quellpaketen vgl. auch Ab-
schnitt 15.3.3 auf Seite 414. Wenn Sie in dieser Auswahl F10 drⁿcken, ge-
langen Sie zur Serienauswahl zurⁿck. M÷chten Sie die Paketauswahl verlas-
sen, ohne dass Ihre ─nderungen ⁿbernommen werden, so drⁿcken Sie einfach
Esc .
Sollten Sie im Verlauf der Konfiguration feststellen, dass Ihr vorgesehener
Plattenplatz nicht fⁿr die von Ihnen gewⁿnschte Installation ausreicht oder
eine andere Aufteilung der Platte erforderlich ist, so k÷nnen Sie jederzeit ei-
ne Umpartitionierung Ihrer Festplatte vornehmen. Die eigentliche Partitionie-
rung der Platte findet erst beim Verlassen des ersten Laufes von YaST statt.
Sollte YaST von Diskette laufen, installieren Sie zuerst eine absolute Mini-
malkonfiguration, booten danach Ihr Linux und installieren Sie die restlichen
Pakete nach. Dennoch k÷nnen Sie bereits in dieser ersten Phase probehal-
ber alle von Ihnen gewⁿnschten Pakete anwΣhlen, um den Platzbedarf Ihrer
Wunsch-Konfiguration zu ermitteln.
96
3.4. Installationsumfang festlegen
3.4.4 Was wΣre wenn...
YaST kann auch zum Deinstallieren von Paketen eingesetzt werden. Daher
gibt es diesen Menⁿpunkt, mit dem Sie sich vergewissern k÷nnen, dass Sie
keine Dateien l÷schen, die fⁿr den Betrieb des Systems unbedingt erforderlich
sind.
3.4.5 Installation starten
Diese Option startet die eigentliche Installation. Alle von Ihnen ausgewΣhlten
Pakete werden vom Installationsmedium gelesen, dekomprimiert und auf die
Zielpartitionen geschrieben.
Sollten Sie im gegenwΣrtigen Lauf von YaST die Partitionierung Ihrer Fest-
platte verΣndert haben, so ist die Installation natⁿrlich noch nicht m÷glich, da
nach einem ─ndern der Partitionierungsdaten der Rechner gebootet werden
muss. Au▀erdem wurden die verΣnderten Daten noch gar nicht in die Partiti-
onstabelle geschrieben. Dies geschieht erst beim Verlassen von YaST.
WΣhrend der Installation werden in das untere Fenster eventuelle Fehler-
und Statusmeldungen ausgegeben. In der obersten Zeile informiert Sie YaST
darⁿber, welches Paket gerade installiert wird.
Nachdem die Installation beendet ist, k÷nnen Sie mit Tab in das Protokoll-
fenster wechseln und zurⁿckscrollen, um eventuelle Fehlermeldungen zu ana-
lysieren.
3.4.6 Paket-AbhΣngigkeiten ⁿberprⁿfen
YaST ⁿberprⁿft die AbhΣngigkeiten der bereits installierten Pakete und der
Pakete, die zur Installation ausgewΣhlt sind abzⁿglich der zu l÷schenden Pa-
kete - oder anders ausgedrⁿckt: der Pakete, die installiert wΣren, wenn Sie
bereits `Installation starten' ausgewΣhlt hΣtten.
Folgende Arten von AbhΣngigkeit gibt es:
AND Wenn das Paket installiert wird, sollten alle anderen Pakete auch
installiert werden (bzw. bereits installiert sein). Beispiel: Wenn
man einen Compiler installiert, braucht man auch die Include-
Dateien und die Libs.
OR Wenn das Paket installiert wird, sollte mindestens eines der an-
gegebenen Pakete auch installiert werden (bzw. sein).
EXCL Wenn das Paket installiert wird, sollte keines der angegebenen
Pakete installiert werden (bzw. sein).
Tabelle 3.1: AbhΣngigkeiten zwischen Paketen
Die gefundenen PaketabhΣngigkeiten werden schlie▀lich in einer Liste ange-
zeigt.
97
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
3.4.7 Index aller Serien und Pakete
Hier wird einfach eine Liste aller Pakete auf der CD angezeigt. Die mit `*'
gekennzeichneten Pakete sind bereits installiert bzw. zur Installation selek-
tiert. Diese Funktion ist sehr nⁿtzlich, um sich schnell einen ▄berblick zu
verschaffen.
3.4.8 Paketauskunft
Ab und an m÷chte man gerne einmal wissen, wo die tolle Datei, von der man
in der Computerzeitschrift gelesen hat, auf der SuSE Linux-CD versteckt ist.
Um einfach und (relativ) schnell nach Dateien und Paketen sowohl auf der
SuSE Linux-CD als auch im installierten System suchen zu k÷nnen, gibt es
die Paketauskunft, in deren Maske Sie einfach den zu suchenden Dateina-
men angeben, und YaST durchsucht daraufhin das angegebene Medium nach
dieser Datei und listet die gefundenen Stellen auf.
3.4.9 Pakete einspielen
Nehmen Sie diesen Punkt, wenn Sie beliebige Pakete einspielen" wollen,
z. B. korrigierte oder neuere Versionen, die wir auf dem FTP-Server ftp.
suse.com bereithalten. Aber auch Pakete, die Sie vielleicht selbst gebaut
oder sich aus anderer Quelle besorgt haben. Unterstⁿtzt werden komprimier-
te Tar-Archive (.tgz) und RPM-Pakete (.rpm, .spm und .src.rpm) so-
wie spezielle Patch-Pakete (.pat), die wir gegebenenfalls auf unserem FTP-
Server bereitstellen.
Der Installationsvorgang besteht aus 3 Schritten (eine ausfⁿhrliche Anleitung
kann mit F1 angezeigt werden):
* Auswahl der Installationsquelle
* Auswahl aus den dort angebotenen Paketen
* Installation der Pakete
Unter dem Menⁿpunkt `Quelle:' erhalten Sie mit eine Auswahl-
liste m÷glicher Installationsquellen: `Verzeichnis', `FTP', `Quell-
medium' und `Floppy'. ─ndern Sie gegebenenfalls den voreingestellten
Pfad (Verzeichnis/FTP) und bestΣtigen Sie mit .YaST baut nun eine
Liste der dort verfⁿgbaren Pakete auf. Mit `FTP' ist es also m÷glich, direkt
aus dem Internet heraus zu installieren. Es ist die Adresse ftp.suse.com:
/pub/suse/i386/update/6.4 (vgl. Abbildung 3.16 auf der nΣchsten
Seite). Bislang ist es nicht m÷glich, Pakete ⁿber einen Proxy" einzuspielen;
Sie ben÷tigen direkten Zugriff auf den jeweiligen FTP-Server.
Falls Sie eine Meldung wie "530 User ftp access denied." er-
halten, bedeutet das wahrscheinlich, dass nur zeitweilig kein FTP-Login
m÷glich ist, da zu viele User bereits eingeloggt sind. Versuchen Sie es spΣ-
ter noch einmal.
Arbeiten Sie sich bis zu dem rpm-Paket vor, das Sie installieren wollen; wie
gewohnt, mit Leertaste ankreuzen und dann mit F10 installieren. Das
98
3.5. System updaten
Abbildung 3.16: Pakete einspielen via FTP
jeweilige Paket wird zudem in Verzeichnis /tmp/ftp<proze▀nummer>
abgelegt, so dass ¡ falls etwas schief geht ¡ das Paket per Hand nachinstalliert
werden kann (vgl. Abschnitt 15.3.1 auf Seite 411).
3.4.10 Pakete l÷schen
Wenn Sie diesen Menⁿpunkt auswΣhlen, zeigt Ihnen YaST eine Liste aller
Pakete, die in Ihrem System installiert sind. Dabei werden auch fremde Pakete
angezeigt. Unter fremden Paketen" sind dabei solche Pakete zu verstehen,
die nicht auf der SuSE-CD stehen. Bei solchen Paketen kann YaST kein
Update durchfⁿhren; auch die AbhΣngigkeiten der Pakete untereinander kann
YaST dann nicht ⁿberprⁿfen.
Am einfachsten ist es, wenn Sie solche Pakete durch die entsprechenden Pa-
kete der SuSE-CDs ersetzen. Dazu wΣhlen Sie in der angezeigten Liste die
betreffenden Pakete aus. Mit F2 wird eine kurze Beschreibung des fremden
Paketes angezeigt, da es fⁿr diese Pakete keine ausfⁿhrlichen Beschreibungs-
dateien gibt. F10 l÷scht die Pakete.
Danach k÷nnen Sie die entsprechenden Pakete von der CD neu installieren.
3.5 System updaten
Den Menⁿpunkt `System updaten' sollten Sie nur dann verwenden,
wenn Ihr Basissystem aktuell genug ist ¡ also zum Quellmedium passend
ist. YaST wird Ihnen dies im Zweifelsfall unmissverstΣndlich mitteilen.
Ein System-Update leiten Sie so ein, wie in Kapitel 15 auf Seite 399 beschrie-
ben; einzelne Pakete erneuern Sie mit YaST gemΣ▀ Abschnitt 3.4.9 auf der
vorherigen Seite.
99
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
3.6 Administration des Systems
Neben der reinen Installation unterstⁿtzt Sie YaST auch bei den verschiede-
nen Verwaltungsaufgaben, mit denen Sie als frischgebackener Systemadmi-
nistrator konfrontiert werden.
Nachdem die eigentliche Installation beendet ist ¡ also die Pakete auf die
Festplatte kopiert wurden ¡ , mⁿssen eine ganze Reihe von Einstellungen vor-
genommen werden, um das System Ihren Erfordernissen anzupassen: Hard-
ware einbinden, Netzwerkdienste konfigurieren und aktivieren, Benutzer an-
legen, das Startverhalten des SuSE Linux bestimmen etc.
Abbildung 3.17: Administration des Systems
Sie gelangen in die die Systemadministration, indem Sie im Hauptmenⁿ von
YaST (vgl. Abbildung 3.1 auf Seite 82) den Punkt `Administration
des Systems' wΣhlen (Abbildung 3.17).
3.6.1 Hardware in System integrieren
Hier k÷nnen Sie die von Ihnen verwendete Hardware nΣher spezifizieren. In
den meisten FΣllen wird ein symbolischer Link (Link) von einem Standard-
gerΣt auf das speziell von Ihnen verwendete angelegt, so dass Sie jederzeit
auf die entsprechende Hardware zugreifen k÷nnen, ohne sich den genauen
Namen der entsprechenden Komponente merken zu mⁿssen.
Das Einstellen von Maus, Modem, Scanner, Netzwerkkarte und CD-ROM-
Laufwerk ist sehr einfach ¡ folgen Sie den Menⁿs ;-)
Deutlich anspruchsvoller ist dagegen die Druckerkonfiguration, die im Ab-
schnitt 3.6.1 vorgefⁿhrt wird.
Drucker konfigurieren
Das Ansprechen eines Druckers unter Linux ist ein komplexer Vorgang; der
technische Hintergrund ist in Kapitel 12 auf Seite 329 ausfⁿhrlich beschrie-
ben. Glⁿcklicherweise existiert mit dem Programm apsfilter ein mΣchtiger
100
3.6. Administration des Systems
Abbildung 3.18: Hardwarekonfiguration
Filter, der automatisch den Typ einer Datei erkennen und diese dann optimal
konvertieren kann, um sie auf den Drucker auszugeben.
Generell spielt unter Linux ¡ wie unter jedem Unix ¡ das PostScript-Format
eine zentrale Rolle. Die Ausgabe einer PostScript-Datei auf einen PostScript-
Drucker ist vergleichsweise trivial. Jedoch verfⁿgen aufgrund der gehobenen
Preise derselben nur die wenigsten Anwender ⁿber einen solchen Drucker.
Daher wird Ghostscript (gs) eingesetzt, ein freies Programm, das das Inter-
pretieren eines PostScript-Dokumentes fⁿr den Drucker ⁿbernimmt und die-
ses in eine Form konvertiert, die direkt vom Drucker verarbeitet werden kann.
Bei Verwendung des apsfilter werden auch ASCII-Dateien erst nach Post-
Script konvertiert, um sie danach entweder direkt auf einen PostScript-
fΣhigen Drucker bzw. mittels Ghostscript auf einen beliebigen anderen
Drucker auszugeben.
YaST bietet Ihnen eine M÷glichkeit, den apsfilter komfortabel fⁿr den von
Ihnen verwendeten Drucker einzurichten (Abbildung 3.19 auf der nΣchsten
Seite):
Besitzen Sie einen farbfΣhigen Drucker, so aktivieren Sie die entsprechende
Option in der Maske. Unter `Typ des Druckers' geben Sie an, ob Ihr
Drucker PostScript-fΣhig ist oder nicht.
Unter dem Auswahlpunkt `Name des Druckers' werden Ihnen die
von Ghostscript unterstⁿtzten Drucker angezeigt. Sie k÷nnen aus dieser
Liste den von Ihnen verwendeten auswΣhlen (vgl. Abschnitt 12.6 auf Sei-
te 344). Sollte eine Ghostscript- Treiber" nicht angezeigt werden, k÷nnen
Sie diesen gleichwohl ⁿber die Menⁿpunkte `Anderer Drucker' und
dann `<Benutzerdefiniert>' hΣndisch eintragen; ⁿberprⁿfen Sie an
der Kommandozeile mit gs -h, ob der gewollte Treiber auch tatsΣchlich
der installierten Ghostscript-Version bekannt ist. ¡ Die Konfiguration des
uniprint-Treibers mit der jeweiligen Parameter-Datei" ist derweil am
sichersten mit SETUP (lprsetp) durchzufⁿhren; vgl. Abschnitt 12.3 auf
Seite 337.
101
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Abbildung 3.19: apsfilter mit YaST einrichten
Wird Ihr Drucker nicht angezeigt, versuchen Sie es mit einem vergleichba-
ren Modell, zum Beispiel dem VorlΣufermodell. Besitzen Sie beispielsweise
einen HP LaserJet 5L, so wΣhlen Sie aus der Liste den HP Laserjet 4 aus.
Bei `Art des Papiers' wird man in Deutschland ⁿblicherweise A4
auswΣhlen.
Ist Ihr Drucker an einer seriellen Schnittstelle angeschlossen, k÷nnen Sie
nachfolgend noch die fⁿr diese Schnittstelle zu verwendende Baudrate wΣh-
len.
Normalerweise sind jedoch heutzutage Drucker an eine parallele Schnittstel-
le (Druckerport) angeschlossen, so dass Sie die zu verwendende parallele
Schnittstelle angeben mⁿssen. In den allermeisten FΣllen wird dies ab Kernel-
Version 2.2.xx /dev/lp0 sein ¡ dann nΣmlich, wenn Ihr Drucker an der ers-
ten parallelen Schnittstelle hΣngt; /dev/lp1 kommt nur zur Anwendung,
wenn Ihr Rechner ⁿber zwei parallele Schnittstellen verfⁿgt; /dev/lp2 be-
zeichnet die parallele Schnittstelle, die sich auf einer Hercules-Grafikkarte
befindet.2
Wenn Ihr Drucker nicht druckt, gehen Sie bitte die Drucker-Checkliste"
(Abschnitt 12.7 auf Seite 349) durch.
Stellen Sie im Zweifelsfall zunΣchst im BIOS fⁿr die parallele Schnittstelle
folgende Werte ein:
* IO-Adresse 378 (hexadezimal)
* Interrupt 7
* als Modus: Normal (oder SPP)
* und schalten Sie DMA ab (sollte im Modus Normal abgeschaltet sein)
Dies sind die gΣngigen Standardwerte.
2 Bis Kernel 2.0.xx wird die erste parallele Schnittstelle ⁿber /dev/lp1 angesprochen.
102
3.6. Administration des Systems
Die Einstellung `Aufl÷sung in dpi' mⁿssen Sie ⁿberprⁿfen und ggf.
anpassen; orientieren Sie sich bitte an Ihrem Druckerhandbuch!
3.6.2 Kernel- und Bootkonfiguration
Hier k÷nnen Sie grundlegende Einstellungen vornehmen, die das Booten Ih-
res Systems und den verwendeten Kernel betreffen:
Abbildung 3.20: Kernel- und Bootkonfiguration
`Boot-Kernel auswΣhlen'
Sie k÷nnen sich einen der vorkompilierten Kernel (von der SuSE-CD) mit den
dazugeh÷rigen Kernel-Modulen installieren lassen (`Boot-Kernel aus-
wΣhlen'), wenn etwa Ihre erste Wahl bei der Installation nicht optimal war;
dabei wird Ihnen YaST anbieten, die Kernelkonfiguration (.config) in das
Verzeichnis der Kernelquellen (/usr/src/linux) zu kopieren.
WΣhlen Sie den Kernel fⁿr Ihren Rechner aus und lassen Sie danach im
Regelfall von YaST den LILO neu einrichten, wenn Sie auch zuvor bereits
erfolgreich mit LILO gebootet haben. Andernfalls vgl. unten die Anleitung
zur LILO-Konfiguration.
Fⁿr den fortgeschrittenen Anwender ist es durchaus empfehlenswert, im An-
schluss an die Installation einen eigenen Kernel zu generieren (siehe Kapi-
tel 13 auf Seite 353). Ein solcher Kernel ¡ exakt abgestimmt auf Ihr per-
s÷nliches System ¡ ist kleiner, schneller und vermeidet Treiberprobleme mit
nicht vorhandener Hardware. Als Neu-Einsteiger sollten Sie es jedoch bitte
zunΣchst mit einem der mitgelieferten Standard-Kernel Ihr System betreiben;
denn nur wenn ein solcher Standard-Kernel verwendet wird, haben Sie als
Kunde Anrecht auf den Installationssupport" (vgl. Abschnitt H.1 auf Sei-
te 547).
`Rescue-Diskette erzeugen'
Eine Notfall-" oder Rettungsdiskette" (engl. rescue disk) kann sinnvoll sein
(`Rescue-Diskette erzeugen'), wenn sich Ihr Rechner einmal gar
103
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
nicht mehr starten lassen will ¡ zum Inhalt und zur Verwendung der Diskette
vgl. auch Abschnitt 16.5 auf Seite 432.
`LILO konfigurieren'
Fⁿr die korrekte Konfiguration des LILO (engl. LInux LOader) bietet Ih-
nen YaST auch ein Frontend (Abbildung 3.21); mit LILO lassen sich zu-
dem OS/2-, DOS- und Windows 95/98-Systeme starten ¡ Vorsicht ist aber
bei Windows NT geboten. Hintergrundinformationen zur Bedeutung der ein-
zelnen Felder und Optionen der Konfigurationsmasken finden Sie in Kapitel 4
auf Seite 115.
Abbildung 3.21: LILO: Installation
Die `Append-Zeile fⁿr Kernel-Parameter' bleibt in der Regel
leer, es sei denn, Sie haben bereits zum Booten zusΣtzliche Parameter ver-
wenden mⁿssen; nur in einem solchen Fall tragen Sie diese Parameter hier
ein (allerdings ohne den voranstehenden Kernelnamen linux!). Die Details
werden in Abschnitt 4.4.2 auf Seite 124 dargelegt.
`Wohin soll LILO installiert werden?': Wenn Sie nur
Linux auf Ihrem Rechner haben, dann ist Master-Boot-Sektor
der richtige Platz. Boot-Sektor der /boot-Partition ist zu
wΣhlen, wenn Sie Linux ⁿber einen fremden" Bootmanager starten
wollen; sollten Sie keine /boot-Partition angelegt haben, wΣhlen Sie
Boot-Sektor der Root-Partition. Auf Diskette spricht fⁿr
sich selbst. Der technische Hintergrund zu dieser Einstellung wird auf Sei-
te 119 erlΣutert.
`Wartezeit vor Booten': Die Angabe erfolgt in Sekunden; 10 Se-
kunden ist ein guter Wert.
`"linear" Option': Diese Option ist in den meisten FΣllen nicht not-
wendig; vgl. auch Abschnitt 4.4.2 auf Seite 124.
Mit `F4=Neue Config' legen nun Sie den Namen einer neuen Kon-
figuration" fest; es hat sich bewΣhrt, die Standard-Konfiguration linux
zu nennen. Wenn bereits Konfigurationen bestehen, lassen sich diese mit
104
3.6. Administration des Systems
`F5=Edit Config' verΣndern; dazu stellt YaST eine Maske zur Verfⁿ-
gung, die in Abbildung 3.22 gezeigt wird. Die einzelnen Felder bedeuten:
Abbildung 3.22: LILO: Bootkonfiguration
`Name der Konfiguration': Hier haben Sie freie Hand, doch wΣhlen
Sie fⁿr die erste Konfiguration linux.
`Welches Betriebssystem': Angeboten werden die M÷glichkeiten
Linux booten, DOS booten ¡ dies ist auch die richtige Option fⁿr Win-
dows 95/98 ¡ und OS/2 booten.
`Zu bootende (Root-) Partition': Diese Angabe wird vorgege-
ben. In der Regel Σndern Sie hier nichts. Tippen Sie `F3' und wΣhlen Sie
die passende Partition aus.
`Kernel optional': Nur ankreuzen, wenn dieser Linux-Kernel nicht
permanent verfⁿgbar ist; also z. B. bei einem Kernel, den man nur einmal zu
Testzwecken installieren m÷chte.
`Kernel, den Lilo booten soll': Auch hier brauchen Sie die
Vorgabe in der Regel nicht zu Σndern. Der Standardplatz ist bei SuSE Li-
nux /boot/vmlinuz; mit `F3' haben Sie die M÷glichkeit, durch die
Verzeichnisstruktur zu browsen".
Mit `Weiter' wird LILO installiert, mit `Abbruch' k÷nnen Sie die In-
stallation von LILO abbrechen.
Wir empfehlen Ihnen, beim Eintragen von Linux im LILO gleich noch
eine zweite Konfiguration (etwa old) vorzusehen, bei der Sie als zu boo-
tenden Kernel /boot/vmlinuz.old angeben und das Feld `Kernel
optional' ankreuzen. Bei einem Neu-▄bersetzen des Kernels (siehe
Kapitel 13 auf Seite 353) mit automatischer Installation des LILO wird
automatisch auch eine Sicherheitskopie Ihres alten Kernels installiert, so
dass Sie das System auch dann starten k÷nnen, wenn der neue Kernel nicht
wie gewⁿnscht funktioniert!
105
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
3.6.3 Netzwerk konfigurieren
Die grundlegenden Einstellungen fⁿr das Netzwerk k÷nnen mit YaST vorge-
nommen werden (vgl. Abbildung 3.23). Fⁿhren Sie dies unbedingt auch dann
aus, wenn Ihr Rechner sich nicht wirklich in einem Netzwerk mit Netzwerk-
karte o. ─. befindet! Sehr viele Programme setzen die Netzwerkunterstⁿtzung
voraus, um korrekt funktionieren zu k÷nnen.
Abbildung 3.23: Netzwerk konfigurieren
`Netzwerk Grundkonfiguration' Hier werden im Wesentlichen
die IP-Adresse(n) vergeben und diese dann den Netzwerk-Schnittstellen
wie Netzwerkkarte, PPP- oder ISDN-GerΣt zugeordnet (Abbildung 3.24);
siehe auf Seite 149 ff., wo all diese Begriffe geklΣrt werden.
Abbildung 3.24: Netzwerk Grundkonfiguration
Hier k÷nnen Sie auch ⁿber `F3=Auto-IP' die Dienste DHCP oder
BOOTP anwΣhlen, um eine automatische IP-Konfiguration zu benutzen.
`Rechnernamen Σndern' Der Name (engl. hostname) und der Do-
mainname des Rechners k÷nnen neu gesetzt werden (vgl. zum Hinter-
grund auch dieser Thematik auf Seite 149 ff.).
106
3.6. Administration des Systems
`Netzwerkdienste konfigurieren' Hinter diesem Punkt verber-
gen sich oft ben÷tigte Basisdienste: inetd (fⁿr telnet, ftp, das Drucken
etc.), portmap (fⁿr NFS-Server und NIS) und rpc.nfsd (fⁿr NFS-Server).
`Konfiguration Nameserver' Es ist m÷glich, einen oder mehrere
Nameserver anzugeben (siehe auf Seite 449).
`YP-Client konfigurieren' Dieser Punkt ist dann aktiv, wenn das
Paket ypclient, Serie n installiert ist (vgl. Abschnitt 5.4 auf Seite 162
sowie auf Seite 451).
`Sendmail konfigurieren' Auch eine Konfigurationsdatei fⁿr
sendmail kann installiert werden, die fⁿr verschiedene Erfordernisse
jeweils eine ausreichende FunktionalitΣt bereitstellt.
`Netzwerkdrucker verwalten' Hier lassen sich Drucker einrich-
ten, die im Netz ⁿber TCP/IP zu erreichen sind. Wenn der Drucker
lp am Druckerserver sonne.kosmos.all unter dem lokalen Namen
remote erreicht werden soll, dann fⁿllen Sie die Maske aus.
Wenn Sie fⁿr diesen Drucker eine Vorfilterung ben÷tigen, orientieren Sie
sich an Abschnitt 12.4 auf Seite 341 ff.
`Drucker ⁿber Samba ansteuern' Dieser Punkt ist dann aktiv,
wenn das Paket samba, Serie n installiert ist. So erreicht man einen
Drucker, der an einen Windowsrechner angeschlossen ist.
`Drucker im Novell-Netz ansteuern' Dieser Punkt ist dann
aktiv, wenn das Paket ncpfs, Serie n installiert ist.
`ISDN-Parameter konfigurieren' Dieser Punkt ist dann aktiv,
wenn das Paket i4l, Serie n installiert ist. Fⁿr ISDN werden detail-
reiche Menⁿs bereitgestellt (vgl. die ErlΣuterungen in Abschnitt 6.2 auf
Seite 169).
`PPP-Netzwerk konfigurieren' Hiermit ist PPP einzurichten (vgl.
die ErlΣuterungen in Abschnitt 6.1 auf Seite 167).
Fⁿr eine weitergehende Konfiguration des Netzwerks sei hier auf das spezielle
Kapitel 5 auf Seite 149 verwiesen.
3.6.4 Live-System konfigurieren
Separat zu SuSE Linux kann gegen eine Schutzgebⁿhr die CD-ROM Live-
Filesystem" erworben oder das ISO-Image vom FTP-Server (ftp://ftp.
suse.com/pub/suse/i386/) geholt werden.
Diese bootfΣhige CD-ROM kann verschiedene Aufgaben erfⁿllen:
* Von dieser CD-ROM kann direkt ein Linux-System (einschlie▀lich X
Window System) gestartet werden, ohne etwas auf der Festplatte zu in-
stallieren. Dies kann z. B. nⁿtzlich sein, wenn man testen m÷chte, ob
ein bestimmter Rechner ⁿberhaupt mit SuSE Linux lΣuft oder wenn man
ein umfangreiches und unzerst÷rbares Rettungssystem zur Hand haben
m÷chte (vgl. Abschnitt 16.5 auf Seite 432).
* Weiterhin kann man das Live-System" in ein regulΣr installiertes SuSE
Linux-System integrieren. Dies ist nur sinnvoll, wenn man auf der Fest-
platte nicht ⁿber genⁿgend Platz verfⁿgt, um ein komplettes Standard-
system installieren zu k÷nnen. Dieser zweite Punkt ist im folgenden das
Thema.
107
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Beachten Sie, dass das Live-System nur eine bestimmte Auswahl an Pro-
grammen zur Verfⁿgung stellen kann ¡ der Platz auf einem CD-Medium
ist beschrΣnkt.
YaST bietet den Menⁿpunkt an, das Live-Filesystem zu integrieren. Wenn
Sie dies wollen, werden symbolische Links fⁿr alle Pakete angelegt, die noch
nicht installiert wurden. Diese Links zeigen auf die Programme auf der CD.
So k÷nnen die Programme problemlos von CD geladen werden, ohne Spei-
cherplatz auf der Platte zu belegen. Dabei ist zu beachten, dass Sie ab nun
immer beim Booten die CD mit dem Live-Filesystem im Laufwerk haben
mⁿssen, da diese zu diesem Zeitpunkt gemountet wird (der Mountpoint ist
/S.u.S.E.). Wenn Sie jedoch eine andere CD benutzen m÷chten, booten
Sie zuerst mit der Live-CD, unmounten diese dann mit
erde: # umount /S.u.S.E.
und mounten danach die andere CD.
Nun kann aber auch der Fall eintreten, dass selbst sehr grundlegende Pro-
gramme von der Live-CD eingebunden sind. In diesem Fall laufen nach dem
Booten einige Programme von der CD, so dass sich diese nicht unmounten
lΣsst. Das Basissystem ist jedoch so ausgelegt, dass es auf jeden Fall ohne
diese CD lauffΣhig ist. Booten Sie also Ihr System, entfernen Sie die CD aus
dem Laufwerk und lassen Sie Linux wieder hochfahren. Sie werden einige
Fehlermeldungen erhalten, die Sie jedoch getrost ignorieren k÷nnen. Alle n÷-
tigen Programme, um auf eine CD zugreifen zu k÷nnen, sind dennoch im
System enthalten.
Falls Sie beim Integrieren der CD die Fehlermeldung "No space left
on device" erhalten, so k÷nnte dies daran liegen, dass die Inode-Dichte
auf Ihrer Partition zu gering ist. Dies kann insbesondere bei kleinen Partitio-
nen schnell der Fall sein. Leider kann dies nur durch ein erneutes Formatie-
ren behoben werden. Geben Sie dabei eine h÷here Dichte an (z. B. 1 KB statt
4 KB pro Inode ¡ siehe hierzu auch Abschnitt 3.3.10 auf Seite 91).
Wenn Ihre Platte jetzt voll ist und deshalb das Integrieren abgebrochen wurde,
k÷nnen Sie nicht einmal mehr YaST starten, um das Live-Filesystem wieder
abzutrennen. YaST kann nΣmlich die Dateien nicht mehr erzeugen, die es fⁿr
den Hochlauf braucht. L÷schen Sie jetzt einige der symbolischen Links, die
nach /S.u.S.E./... zeigen. 3 Danach starten Sie YaST und trennen das
Live-Filesystem wieder ab.
Der Vorteil des Live-Systems ist also der geringe Platzbedarf. Folgende Nach-
teile gibt es:
* Der Zugriff auf das Live-System ist langsam, da Zugriffe auf das CD-
ROM-Laufwerk deutlich langsamer sind als auf die Festplatte.
* Da sehr viele symbolische Links angelegt werden mⁿssen und jeder einen
Inode verbraucht, mⁿssen Sie genⁿgend freie Inodes zur Verfⁿgung ha-
ben. Die Zahl der Inodes haben Sie beim Erzeugen des Filesystems fest-
gelegt und die k÷nnen Sie spΣter nur durch Neuformatieren der Partition
Σndern.
3 Wie Dateien gel÷scht werden, wird in Abschnitt 19.7.5 auf Seite 483 erklΣrt.
108
3.6. Administration des Systems
* Um die Live-CD integrieren zu k÷nnen, muss die betreffende Partition
mindestens 50 MB gro▀ sein.
3.6.5 Login-Konfiguration
Hier lΣsst sich angeben, ob beim Hochlaufen des Systems der textorientierte
Login-Bildschirm oder ob sofort das X Window System gestartet werden soll.
Wird die graphische Login-M÷glichkeit gewⁿnscht, dann stehen der nⁿch-
terne XDM oder der umfangreiche KDM des KDE-Projekts zur Auswahl;
wird KDM gewΣhlt, dann kann zudem festgelegt werden, wer berechtigt
ist, einen shutdown durchzufⁿhren. Die Alternative ist ein Login auf der
ASCII-Konsole und ein Starten von X mit dem Kommando startx (Abbil-
dung 3.25).
Abbildung 3.25: Login-Konfiguration
Wenn Sie nicht sicher sind, dass X problemlos gestartet werden kann,
sollten Sie den XDM oder KDM nicht aktivieren. Testen Sie auf jeden Fall
zuerst, ob Sie X von der Konsole starten k÷nnen, bevor Sie einen Display-
Manager aktivieren.
Es wird der Runlevel 3 in der /etc/inittab als Default-Runlevel ein-
getragen und eine Variable in der /etc/rc.config hinterlegt (vgl. Ab-
schnitt 77 auf Seite 453); wenn Sie auf Ihrem System den Runlevel 3 fⁿr
einen anderen Zweck verwenden als zum Hochfahren des XDM oder KDM,
wird keiner der beiden aktiviert.
3.6.6 Einstellungen susewm
In diesem Konfigurationsmenⁿ wird der Grafische Desktop" festgelegt.
WΣhlen Sie den als Standard gⁿltigen Windowmanager aus und bestimmen
Sie, fⁿr welche susewm systemweit verfⁿgbare Konfigurationsdateien ge-
nerieren soll (vgl. die technischen Hintergrⁿnde in Abschnitt 9.5 auf Sei-
te 277 ff.).
109
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Abbildung 3.26: Einstellungen susewm
3.6.7 Benutzerverwaltung
Mit YaST k÷nnen Sie komfortabel neue Benutzer anlegen und vorhandene l÷-
schen und modifizieren. Sie finden den entsprechenden Dialog dazu im Menⁿ
`Administration des Systems' unter dem Menⁿpunkt `Benut-
zerverwaltung'.
Abbildung 3.27: Benutzerverwaltung mit YaST
Hier k÷nnen Sie dem Benutzer den `Zugriff auf das Modem' erlau-
ben; wenn Sie dies tun, wird der Benutzer in die Gruppen `uucp' und
`dailout' eingetragen. Alle Mitglieder dieser Gruppen k÷nnen z. B. PPP-
Verbindungen auf- und abbauen.
Beim Neuanlegen eines Benutzers werden alle Dateien aus dem Beispielver-
zeichnis /etc/skel in das Benutzerverzeichnis des neuen Benutzers ko-
piert, so dass automatisch eine gewisse minimale systemweite Vorkonfigura-
110
3.6. Administration des Systems
tion aller Benutzer erfolgen kann. SelbstverstΣndlich kann jeder Benutzer des
Systems spΣter diese Dateien nach eigenen Vorstellungen anpassen.
Zudem werden von YaST zwei Skripten aufgerufen, in denen Routine-
Aufgaben hinterlegt werden k÷nnen:
* Nach dem Anlegen des Benutzers wird ¡ falls vorhanden ¡ das Skript
/usr/sbin/useradd.local aufgerufen. Zu diesem Zeitpunkt ist
der Benutzer sowohl in /etc/passwd als auch in /etc/shadow ein-
getragen. Auch das Home-Verzeichnis des Benutzers existiert bereits und
die Dateien aus /etc/skel sind umkopiert.
* Vor dem L÷schen des Benutzers wird das ¡ falls vorhanden ¡ das Skript
/usr/sbin/userdel.local aufgerufen. Zu diesem Zeitpunkt ist
der Benutzer noch in den Dateien passwd und shadow eingetragen und
auch das jeweilige Home-Verzeichnis existiert noch.
Beiden Skripten wird der Benutzername als Parameter ⁿbergeben. Wenn man
weitere Daten (User-ID, Login-Shell, Home-Verzeichnis) braucht, kann man
diese relativ einfach aus /etc/passwd ermitteln.
Verfⁿgen Sie bereits ⁿber genⁿgend Erfahrung und ist es Ihnen zu umstΣnd-
lich, fⁿr diesen Zweck YaST zu starten, stehen selbstverstΣndlich auch die
Dienstprogramme useradd und userdel zur Verfⁿgung.
Hinweise zu PAM
Die Konfigurationsdateien zu PAM (engl. Pluggable Authentication Modu-
les) liegen unter /etc/pam.d. Die Dokumentation fⁿr Programmierer und
Systemadministratoren ist unter /usr/doc/packages/pam zu finden.
SuSE Linux kann auch mit MD5-Passw÷rtern umgehen; mit MD5-Verschlⁿs-
selung k÷nnen Passw÷rter lΣnger als 8 Zeichen sein. Allerdings ist Vorsicht
geboten: MD5-Verschlⁿsselung ist nicht mit crypt(), der Standardfunk-
tion unter Unix, kompatibel; das bedeutet, dass etliche kommerzielle Unix-
Systeme und einige Programme mit MD5-Passw÷rtern nicht funktionieren.
In /usr/doc/packages/pam/md5.config sind Konfigurationshin-
weise zu finden.
3.6.8 Gruppenverwaltung
Mit YaST k÷nnen Sie nicht nur Benutzer, sondern auch Benutzergruppen
verwalten.
Unter Linux (wie unter Unix generell) kann und muss man jeden Benutzer
mindestens einer Benutzergruppe zuordnen. Dies ist deshalb notwendig, weil
sich aus der Gruppenzugeh÷rigkeit bestimmte Zugriffsrechte z. B. auf Da-
teien ableiten. So kann man z. B. Verzeichnisse nur Mitgliedern einer Grup-
pe zugΣnglich machen und diesen Zugang mittels eines Gruppenpassworts
schⁿtzen.
Einige Benutzergruppen sind unter Linux schon vorgegeben, z. B. die Benut-
zergruppen `users', `root', u. v. a. m.
Die Form `users' ist jedoch nur die textuelle Darstellung der Benutzer-
gruppen. Intern werden sie mit Zahlen reprΣsentiert, der so genannten Grup-
111
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Abbildung 3.28: Gruppenverwaltung mit YaST
pen-Kennung (engl. group id). Die Konfigurationsdatei fⁿr Benutzergruppen
ist /etc/group.
Doch dies nur als Hintergrundinformation, denn mit YaST k÷nnen Sie die
Benutzergruppen viel einfacher einrichten. In YaST finden Sie den Gruppen-
verwaltungsdialog im Menⁿ `Administration des Systems' un-
ter dem Menⁿpunkt `Gruppenverwaltung'. Der Dialog wird in Abbil-
dung 3.28 gezeigt.
3.6.9 Backups erstellen
Es kann nⁿtzlich sein, alle seit der Installation eines Paketes modifizierten
und hinzugekommenen Dateien ¡ das sind typischerweise Konfigurations-
und Datendateien ¡ in eine Archivdatei oder auf Band zu sichern. Genau das
leistet diese Funktion.
Abbildung 3.29: Datensicherung (Backup) mit YaST
Der dazugeh÷rende Dialog besteht aus drei Abschnitten:
112
3.6. Administration des Systems
1. Umfang festlegen
In dieser Maske legen Sie in einer Liste fest, welche Verzeichnisse vom
Backup ausgeschlossen werden. Vorgegeben sind hier /tmp, /dev und
/proc. Allerdings sollten Sie die Liste ergΣnzen, etwa um gemountete
CD-ROMs, gemountete DOS-Partitionen und per NFS gemountete Ver-
zeichnisse. Je mehr unn÷tige Verzeichnisse Sie vom Backup ausnehmen,
desto schneller lΣuft die Funktion ab, da unn÷tige Dateivergleiche mit den
Paketbeschreibungen entfallen. Mit den Tasten + und - fⁿgen Sie Ein-
trΣge in die Ausnahme-Liste ein bzw. entfernen sie daraus, F10 setzt die
Funktion mit dem nΣchsten Schritt fort.
2. Suchen
Jetzt durchsucht YaST das System nach Dateien, die in das Backup aufge-
nommen werden. Die Anzahl und Gr÷▀e der bisher gefundenen Dateien
wird stΣndig angezeigt. Nach beendeter Suche erscheint eine Liste mit al-
len gefundenen Dateien. Hier k÷nnen Sie noch Dateien mit der Leertaste
aus der Liste entfernen; diese sind dann nicht im Backup-
Satz enthalten.
3. Kommando festlegen
Hier legen Sie fest, wie die Dateien gesichert werden sollen. Dazu k÷nnen
Sie z. B. einen Archivnamen eingeben oder Optionen setzen.
Der Backup-Mechanismus kann natⁿrlich nur funktionieren, wenn auf das
Datum der Dateien nicht anderweitig Einfluss genommen wurde. Au▀erdem
braucht die Funktion recht viel Hauptspeicher. Allein die Dateinamen einer
typischen CD belegen 6 MB. Und natⁿrlich brauchen Sie auch den Platten-
platz fⁿr das Archiv. Wenn Sie das Archiv komprimieren lassen, k÷nnen Sie
mit etwa der HΣlfte der angezeigten Dateigr÷▀e rechnen. Das empfehlenswer-
teste ist es ohnehin, das Backup auf ein Band zu schreiben.
3.6.10 Einstellungen Systemsicherheit
VerΣndern Sie die Voreinstellungen nur, wenn Ihnen die Hintergrⁿnde der
jeweiligen Ma▀nahme vertraut sind. Lesen Sie dazu unbedingt Kapitel 18 auf
Seite 459.
Wenn Sie via ssh keine `root'-Logins zulassen wollen, dann muss
/etc/ssh_config angepasst werden. In /etc/sshd_config ist
PasswordAuthentication yes voreingestellt. ¡ Bei korrekter
Konfiguration der ssh sind `root'-Logins ⁿber das Netz sicher.
3.6.11 XFree86[tm] konfigurieren
Das X Window System (XFree86) kann mit unterschiedlichen Tools konfi-
guriert werden; versuchen Sie es im ersten Anlauf bitte mit SaX. SaX ist
ausfⁿhrlich in Abschnitt 8.1 auf Seite 236 ff. beschrieben.
3.6.12 Konfigurationsdatei verΣndern
Bei SuSE Linux wird praktisch das gesamte System ⁿber eine einzige zentrale
Konfigurationsdatei verwaltet (/etc/rc.config). Diese Datei wird beim
113
3. YaST¡ Yet another Setup Tool
Hochlauf von den einzelnen Bootskripten ausgewertet und das System wird
entsprechend konfiguriert.
Sie k÷nnen mit YaST die einzelnen EintrΣge in dieser Datei verΣndern und
somit das System an Ihre Gegebenheiten anpassen, ohne im Detail wissen zu
mⁿssen, welche Dateien alle von den entsprechenden ─nderungen betroffen
sind.
Abbildung 3.30: VerΣndern der Konfigurationsdatei mit YaST
WΣhlen Sie hier mit dem Cursor die zu verΣndernde Variable aus und drⁿcken
Sie oder F3 ,um sie zu verΣndern.
Wenn Sie diese Datei von Hand verΣndern, mⁿssen Sie nachfolgend noch das
Skript SuSEconfig aufrufen. Das Skript sorgt dafⁿr, dass die von Ihnen in der
Datei /etc/rc.config vorgenommenen ─nderungen auch in die einzel-
nen programmspezifischen Konfigurationsdateien ⁿbernommen werden. Eine
eingehende Beschreibung der Konfigurationsdatei mit den wichtigsten Ein-
stellungsm÷glichkeiten finden Sie in Abschnitt 17.6 auf Seite 445.
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