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Teil II
SuSE Linux installieren
13
Kapitel 2
Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.1 Der schnelle Weg zum Erfolg
Seit SuSE Linux 6.3 vereinfacht YaST2 die Erst- oder Neuinstallation des
Systems; das neue YaST steht als ein intelligentes Werkzeug von Anbeginn
an unter einer grafischen BenutzeroberflΣche zur Verfⁿgung. YaST2 erm÷g-
licht es, auf modernen, gut ausgestatteten Rechnern SuSE Linux zⁿgig zu
installieren ¡ falls gewⁿnscht oder ben÷tigt, kann das System auch im Text-
modus eingerichtet werden.
Der Anwender wird in ⁿbersichtlichen Bildschirm-Dialogen durch die Instal-
lation gefⁿhrt. Eingaben bzw. Auswahlentscheidungen sind immer dann er-
forderlich, wenn der Benutzer die Freiheit zur Selbstgestaltung oder Anpas-
sung an eigene Erfordernisse hat.
Neben YaST2, das gerade Einsteiger zielstrebig durch die Installation
fⁿhrt, kann der geⁿbte SuSE Linux-Anwender noch immer auf den be-
wΣhrten Weg der Installation zurⁿckgreifen: das traditionsreiche YaST
(engl. Yet another Setup-Tool) bietet weiterhin seine Dienste an ¡ siehe
die Schritt-fⁿr-Schritt-Beschreibung in Abschnitt 2.2 auf Seite 28.
2.1.1 Kurze Vorplanung
Hier ein ▄berblick, welche Methode fⁿr Sie am besten geeignet ist:
1. Die Installation mit YaST2 ¡ direkt von der CD 1 ¡ kann immer dann
erfolgreich durchgefⁿhrt werden, wenn folgende Voraussetzungen erfⁿllt
sind:
* Ihr Rechner
¡ sollte ein bootfΣhiges CD-ROM-Laufwerk besitzen;
¡ wⁿnschenswert sind ein Grafiksystem nach VESA 2.0 (bei einem
neueren Rechner k÷nnen Sie davon ausgehen) sowie
¡ m÷glichst 64 MB RAM (Arbeitsspeicher) oder mehr und
¡ ein Pentium-Prozessor.
Bei ungⁿnstigeren Voraussetzungen mⁿssen eventuell kleinere Ein-
schrΣnkungen in Kauf genommen werden:
¡ Ausweichen auf das Booten von der Bootdisk".
15
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
¡ Die Software der folgenden CD-ROMs wird erst nach einem Zwi-
schenbooten" eingespielt, wenn nicht genⁿgend Arbeitsspeicher zur
Verfⁿgung steht.
¡ Die Installation erfolgt im Textmodus, falls die Grafikkarte nicht
erkannt wird.
* Ihre Festplatte stellt fⁿr die Installation genⁿgend Platz zur Verfⁿgung:
150 MB sind fⁿr das Minimalsystem erforderlich, rund 500 MB fⁿr
den Standardumfang und zusΣtzlicher Platz fⁿr weitere Komponenten.
Folgende M÷glichkeiten kommen dafⁿr in Betracht:
¡ Ein neuer Rechner ohne Betriebssystem zur Erstinstallation.
¡ Eine Platte, auf der bereits ein Betriebssystem installiert ist, aber
noch genⁿgend freier Platz zur Verfⁿgung steht.
¡ Sie m÷chten SuSE Linux eine zweite Festplatte spendieren.
¡ Vorhandene, bereits benutzte Partitionen k÷nnen gel÷scht werden.
▄berlegen Sie in diesem Fall gut, welche Daten vor der Installation
gesichert werden mⁿssen!
Wenn die Bedingungen fⁿr Sie zutreffen, kann's gleich losgehen ¡ ma-
chen Sie bitte weiter mit Abschnitt 2.1.2.
2. Auf die bewΣhrte Installation mit Hilfe des alten" YaST ist bei folgenden
Gegebenheiten zurⁿckzugreifen:
* Sie m÷chten eine Profi-Installation" durchfⁿhren und diverse Sonder-
einstellungen am System vornehmen.
* Ein SuSE Linux updaten: Nehmen Sie bitte zunΣchst das Update-
Kapitel 15 auf Seite 399 ff. zur Kenntnis.
Beachten Sie bitte: Die Installation mit dem alten" YaST wird gestartet,
wenn Sie am Bootprompt yast1 eingeben. Die ausfⁿhrliche Anleitung zu
diesem Installationsweg ist in Abschnitt 2.2 auf Seite 28 zu finden.
Weiterhin ist es sinnvoll, auf der CD 1 die Datei LIESMICH (engl. README)
bzw. unter DOS/Windows die Datei LIESMICH.DOS (engl. README.DOS)
zu lesen; dort notieren wir zusΣtzliche ─nderungen, die nach Drucklegung
des Handbuchs vorgefallen sind!
2.1.2 Nun geht's los: Der Begrⁿ▀ungsbildschirm
Schalten Sie den Rechner ein, und legen Sie die CD 1 in das Laufwerk. Falls
der Rechner nicht von der CD booten will, mⁿssen Sie m÷glicherweise die
Bootreihenfolge im BIOS des Rechners auf CDROM,C,A Σndern; Hinweise
zu einer solchen Umstellung finden Sie in der Begleitdokumentation zu Ihrem
Rechner.
Nach wenigen Augenblicken wird der Begrⁿ▀ungsbildschirm angezeigt (Ab-
bildung 2.1 auf Seite 29) und der Bootprompt "boot:" erscheint am unteren
Bildschirmrand.
Sie haben jetzt etwa 3 Sekunden Zeit, um durch Drⁿcken einer Taste einzu-
greifen und so zwei Besonderheiten von YaST2 auszunutzen:
16
2.1. Der schnelle Weg zum Erfolg
1. Die Installation im Textmodus durchfⁿhren. ¡ Dies kann unter besonderen
UmstΣnden sinnvoll sein. Im Textmodus sind z. B. die Eingabemasken fⁿr
Sehbehinderte besser zu erkennen.
Drⁿcken Sie dazu Strg (= Control-Taste). Am rechten unteren Bild-
schirmrand werden Sie auf das Starten im Textmodus hingewiesen.
2. YaST Extension Disk" einspielen. ¡ Aktuelle Erweiterungen, Updates
usw. fⁿr YaST2 k÷nnen damit vor Beginn der eigentlichen Installation
geladen werden.
Drⁿcken Sie in diesem Fall Alt .Es erscheint am rechten Bildrand die
Meldung "Have your extension disk ready" und die Disket-
te wird spΣter angefordert.
Am unteren Bildschirmrand erscheinen nun Meldungen wie "initrd..."
und "Loading linux..."; nach wenigen Sekunden bootet der Kernel
¡ erkennbar an zahlreichen Kernelmeldungen", die schnell ⁿber den Bild-
schirm huschen.
YaST2 startet und es dauert einige Sekunden, bis die grafische OberflΣche
erscheint.
M÷gliche Probleme
* Falls es nach dem Begrⁿ▀ungsbildschirm nicht mehr weiter geht ¡ d. h.
der Rechner hat Probleme zu booten ¡ gibt es die M÷glichkeit, am Boot-
prompt einzugreifen. Wenn Sie innerhalb von 3 Sekunden nach Erschei-
nen von "boot:" eine beliebige Taste drⁿcken, bleibt der Bildschirm
stehen und Sie k÷nnen Eingaben machen. Erst mit geht es in einem
solchen Fall weiter.
Bei Problemen beim Booten des Systems vergleichen Sie bitte den Ab-
schnitt 2.7.5 auf Seite 61 und den Abschnitt 14.3.2 auf Seite 364 ff. In den
genannten Abschnitten werden die m÷glichen Ursachen und deren Behe-
bung durch Eingabe von Kernelparametern" nΣher erlΣutert.
Hilfreich ist oftmals auch ein Blick die Hardware-Checkliste in Ab-
schnitt 2.7.13 auf Seite 64.
* Einige wenige BIOS-Varianten sind nicht dazu in der Lage, mit einem
gro▀em Bootimage" (2,88 MB) umzugehen, welches sich auf der CD 1.
Weichen Sie in diesem Fall bitte auf CD 2 oder auf die Bootdisk" aus.
2.1.3 YaST2 ist da!
Im linken Bildteil von YaST2 wird, wie bei den meisten weiteren Dialogen,
ein Hilfetext zum aktuellen Installationsschritt eingeblendet.
YaST2 untersucht die Hardware und bindet die erkennbaren Komponenten in
das System ein. Der Fortschritt wird grafisch angezeigt. Wenn dieser Vorgang
zuende ist, wird selbstΣndig zum nΣchsten Punkt ⁿbergegangen.
17
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.1.4 Auswahl der Sprache
Nun werden Sie erstmals mit Maus oder Tastatur in den Installationsprozess
steuernd eingreifen mⁿssen.
Alle Eingabefelder, Auswahllisten und Buttons ( SchaltflΣchen" oder Kn÷p-
fe") k÷nnen durch Mausklick angewΣhlt werden.
Wenn Sie auf die Tastatur ausweichen wollen, gelten die folgenden Regeln:
* Tab lenkt den Fokus auf einen Bereich, ein Eingabe-/Auswahlfeld oder
einen Button; Umschalt + Tab erm÷glicht es, andere Auswahlgrup-
pen anzuwΣhlen. Mit und kann ¡ je nachdem welcher Bereich akti-
viert ist ¡ z. B. eine Auswahl getroffen oder in einer Liste geblΣttert wer-
den.
* Mit wird das angewΣhlte Kommando ausgefⁿhrt; in der Regel ist das
die Aktion, die auf dem jeweils aktiven Button genannt ist.
* Mit Leertaste k÷nnen EintrΣge angekreuzt werden.
* Au▀erdem k÷nnen die meisten Aktionen durch die Tastenkombination
Alt + unterstrichener Buchstabe ausgel÷st werden.
Don't panic: Hier und in den folgenden Dialogen wird YaST2 nur Infor-
mationen sammeln. SpΣter wird Ihnen YaST2 die gesammelten Erkennt-
nisse vorlegen; in Abschnitt 2.1.13 auf Seite 24 haben Sie immer noch
die M÷glichkeit mithilfe des `Zurⁿck'-Buttons zu den vorangegange-
nen Dialogen zurⁿckzugehen, um Angaben zu korrigieren.
YaST2 m÷chte von Ihnen wissen, welche Sprache Sie verstehen. Wenn Sie
die Sprachauswahl getroffen haben, k÷nnen Sie mit `Weiter' alle Texte
der kommenden Dialoge in die gewⁿnschte Sprache umschalten.
M÷gliche Probleme
* Bei exotischer Hardware kann es vorkommen, dass die Maus nicht au-
tomatisch erkannt wird. Verwenden Sie in einem solchen Fall zunΣchst
die Tastatur wie am Anfang dieses Abschnitts beschrieben. YaST2 wird
Ihnen im Folgenden Dialog die Chance geben, die Maus manuell in das
System einzubinden (Abschnitt 2.1.5).
2.1.5 Auswahl der Maus
Dieser Dialog wird nur eingeblendet, wenn YaST2 die Maus nicht automa-
tisch erkennen konnte.
Ein Dialogfenster mit einer langen Liste von Mausbezeichnungen erscheint
und Sie werden gebeten, den erforderlichen Maustyp auszuwΣhlen.
BlΣttern Sie mit den Pfeiltasten durch die Liste; wenn Sie den richtigen Typ
gefunden haben, gehen Sie mit Tab auf den Button `Testen' und tippen
Sie auf .Bewegen Sie nun die Maus. Wenn sich der Mauszeiger kon-
trolliert bewegen lΣsst, ist alles in Ordnung und Sie k÷nnen mit der Maus auf
`Weiter' klicken :-)
18
2.1. Der schnelle Weg zum Erfolg
Falls Sie im ersten Versuch noch nicht den richtigen Maustyp erwischt ha-
ben, gehen Sie wieder mit Tab in die Auswahlliste, um die Einstellung zu
berichtigen.
M÷gliche Probleme
* Kein Maustyp funktioniert bzw. Sie wollen gar keine Maus verwenden.
In diesem Fall aktivieren Sie bitte den Eintrag `Keine Maus'. Dann
muss der Rest der Installation allein mit der Tastatur bewΣltigt werden.
2.1.6 Standort bestimmen: Tastatur und Zeitzone
Welches Tastatur-Layout verwenden Sie? Und in welchem Bereich der Erde,
d. h. in welcher Zeitzone befinden Sie sich mit Ihrem Rechner? Bestimmen
Sie Ihren Standort.
* Sie haben hier zudem die M÷glichkeit, Ihre Tastatur zu testen. Dazu mⁿs-
sen Sie mit einem Mausklick oder mit Tab die Eingabezeile aktivieren
und dort Buchstaben eingeben. Testen Sie insbesondere `y'/`z' sowie
die Umlaute.
* Als zweiter Punkt steht eine LΣnderliste in einer Baumstruktur zur Verfⁿ-
gung (Kontinent/Land/Teilgebiet). WΣhlen Sie Ihr Land bzw. ein Teilge-
biet davon aus; YaST2 wird die dazu passende Zeitzone finden.
Der Button `Weiter' bringt Sie zum nΣchsten Dialogfenster.
2.1.7 Neue Installation oder Update?
Sie k÷nnen mit YaST2 auf Ihrem Rechner SuSE Linux von Grund auf neu
installieren oder Sie k÷nnen eine VorgΣngerversion erneuern ( Update"), um
so die bereits durchgefⁿhrten Anpassungen beizubehalten.
`Neuinstallation' ¡ WΣhlen Sie diesen Punkt; denn in diesem Ab-
schnitt geht es darum SuSE Linux neu zu installieren.
`Update' ¡ Dieser Punkt wird hier nicht beschrieben.
Die Beschreibung der nΣchsten Abschnitte setzt voraus, dass Sie `Neuin-
stallation' gewΣhlt haben, wenn Sie `Weiter'-Gehen.
2.1.8 Festplatte vorbereiten
Bei den folgenden Schritten wΣhlen Sie die Festplatte oder die -platten aus
und bereiten diese vor, um SuSE Linux zu installieren. ¡ Je nach Hardware-
Ausbau Ihres Rechner werden die kommenden Dialoge kleinere oder gr÷▀ere
Abweichungen von dem hier beschriebenen Beispiel aufweisen.
Schritt 1
* Wenn mehr als eine Platte vorgefunden wird, so muss zunΣchst entschie-
den werden, welche fⁿr die Installation zu benutzen ist. Die gefundenen
Platten werden untereinander aufgelistet. ¡ Oder
19
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
* Sie wΣhlen die letzte Option (`Erweiterte Einstellungen'),
um bei besonderen Erfordernissen das Partitionieren" manuell durchzu-
fⁿhren. Auf diesen Weg k÷nnen Sie auch noch spΣter ausweichen, wenn
sich herausstellen sollte, dass Sie Platz schaffen mⁿssen ...
Im Normalfall werden Sie eine Festplatte auswΣhlen und danach auf `Wei-
ter' klicken.
Schritt 2
Eine dieser beiden Situationen kann auftreten:
* Wenn die Platte nicht leer ist, zeigt YaST2 hier alle bereits auf der Platte
befindlichen Partitionen an, sowie den Punkt `Gesamte Festplat-
te'. Freier, nicht partitionierter Speicherplatz am Ende" der Festplat-
te wird ebenfalls angezeigt und ist automatisch vorangewΣhlt. Weiteren
Platz kann YaST2 nur zusammenhΣngend nutzen, d. h. Partitionen k÷n-
nen von hinten" her zur zusΣtzlichen Verwendung freigegeben werden,
z. B. bei 3 eingerichteten Partitionen bleiben Partition 1 und 2 erhalten
und Sie kreuzen die dritte zur Freigabe an.
Falls Sie sich entscheiden, die gesamte Platte fⁿr SuSE Linux zur Verfⁿ-
gung zu stellen, wΣhlen Sie `Gesamte Festplatte'.
* Bei einer leeren Platte wird die gesamte Platte fⁿr SuSE Linux verwendet.
Wenn Sie andere Erfordernisse haben, gehen Sie `Zurⁿck' zum letzten
Dialog ¡ wie auf auf der vorherigen Seite gesagt ¡ , um dort mit Hilfe der
`Erweiterten Einstellungen' manuell zu partitionieren.
Da die angewΣhlten Partitionen, die fⁿr SuSE Linux zur Verfⁿgung gestellt
werden sollen, formatiert werden mⁿssen, gehen alle dort eventuell vor-
handenen Daten unwiederherstellbar verloren!
Achtung: Wenn Sie `Gesamte Festplatte' wΣhlen, werden alle
eventuell auf der Festplatte befindlichen Daten gel÷scht, also auch alle Be-
triebssysteme; vgl. Abschnitt 2.10.1 auf Seite 74.
Beim `Weiter'-Gehen wird u. a. ⁿberprⁿft, ob der Speicherplatz fⁿr den
minimalen Installationsumfang ausreicht, ob 3 weitere Partitionen eingerich-
tet werden k÷nnen und ob von der Platte gebootet werden kann. ¡ Falls etwas
nicht passt, so werden Sie darauf hingewiesen und Sie k÷nnen die Auswahl
entsprechend Σndern.
Wenn spΣter die eigentliche Installation beginnt und alle Bedingungen erfⁿllt
sind, wird YaST2 den Plattenplatz selbstΣndig einrichten. Die gesamte Platte
bzw. der freie Platz und/oder die freigegebenen Partitionen werden fⁿr SuSE
Linux in drei Standard-Partitionen aufgeteilt (und zwar in eine kleine Parti-
tion fⁿr /boot [etwa 16 MB] m÷glichst zu Beginn der Platte, eine Partition
fⁿr Swap [128 MB] und der ganze Rest fⁿr /). Allgemeine Informationen
zum Partitionieren finden Sie unter Abschnitt 2.8 auf Seite 67.
20
2.1. Der schnelle Weg zum Erfolg
M÷gliche Probleme
* Eine bestimmte Partition kann nicht angewΣhlt werden. YaST2 erlaubt
es wΣhrend des Standardwegs nicht, Partitionen aus der Mitte" der Fest-
platte festzulegen. Um diese Schwierigkeit zu umgehen, ist ⁿber die `Er-
weiterten Einstellungen' zu partitionieren.
2.1.9 Auswahl der Software
In den kommenden Dialogen legen Sie den Umfang Ihrer SuSE Linux-
Installation fest. Dazu wΣhlen Sie eine der angezeigten M÷glichkeiten aus,
sowie eventuell gewⁿnschte Zusatzkomponenten.
Software-Auswahl: Grundausstattung festlegen
Sie mⁿssen sich zunΣchst fⁿr die Grundausstattung Ihres Systems entschei-
den:
`Minimales System' ¡ Das `Minimale System' ist ein voll funk-
tionsfΣhiges Unix-Betriebssystem im Textmodus (Basissystem, sowie alle
wichtigen Dienstprogramme). Wenn der Plattenplatz beschrΣnkt ist, kann
damit die grundsΣtzliche Funktion von SuSE Linux ausprobiert werden.
Oder fⁿr eine konkrete Anwendung, die keine weitere Ausstattung des
Systems erfordert. ¡ Platzbedarf: ca. 150 MB.
`Standard-System' ¡ Das `Standard-System' enthΣlt eine aus-
gewogene Software-Zusammenstellung. Fⁿr den Anfang ist alles Wich-
tige dabei: grafische OberflΣche, Drucker, Spiele, Software fⁿr Inter-
netzugang und -benutzung, Editoren, CD-Player usw. ¡ Platzbedarf: ca.
500 MB.
`Fast alles' ¡ `Fast alles' sollte installiert werden, wenn Sie
wissen, dass der gesamte Umfang ben÷tigt wird oder wenn Sie die ganze
Bandbreite der SuSE Linux-Software kennen lernen wollen. Vorausset-
zung ist allerdings, dass vieeel Platz vorhanden ist. ¡ Platzbedarf: mehr
als 6 GB.
Das `Standard-System' empfiehlt sich ganz besonders fⁿr den Einstieg;
wenn Sie weitere Software ben÷tigen, k÷nnen Sie diese spΣter nachinstallie-
ren.
Aufbauend auf eine der genannten Zusammenstellungen ( Grundausstat-
tung") erlaubt der Button `Erweiterte Auswahl' einzelne Kompo-
nenten oder spezielle Anwendungen ( Pakete") hinzuzunehmen oder auszu-
schlie▀en.
Erweiterte Software-Auswahl: Details verΣndern
Wenn Sie im vorangegangenen Dialog `Erweiterte Auswahl' gewΣhlt
haben, k÷nnen Sie hier die Zusammenstellung im Detail verΣndern.
In der `Erweiterten Auswahl' gibt es Paketgruppen im Angebot; Sie
k÷nnen beliebig viele Komponenten dazunehmen. Fⁿr freie Software haben
Sie darⁿber hinaus die M÷glichkeit, die Quellen gleich mitzuinstallieren;
wΣhlen Sie dazu `Verfⁿgbare Quellen installieren' an. Die
21
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Quellen nehmen mitunter viel Platz in Anspruch und sind in der Regel nur
fⁿr Programmierer von Interesse.
Die Software-Auswahl kann nach Abschluss der Installation jederzeit er-
weitert werden, indem Sie YaST2 oder das traditionelle YaST aufrufen,
um mithilfe der Paketauswahl Software nachzuinstallieren (siehe Kapitel 3
auf Seite 81). Wenn Sie jetzt zu einem schnellen Ergebnis kommen wollen,
sollten Sie sich wΣhrend der Erstinstallation nicht zu sehr in den Dschungel
der Anwendungen vertiefen ;-)
`Kommerzielle Software' steht ebenfalls zur Verfⁿgung. WΣhlen Sie
in diesem Dialog die gewⁿnschten Programmpakete aus.
▄ber `Einzelne Anwendungen auswΣhlen' haben Sie gezielten
Zugriff auf jede einzelne Anwendung bzw. auf jedes Software-Paket. Wenn
Sie dort in den Zusammenstellungen Pakete an- oder abwΣhlen, wird YaST2
permanent ⁿberprⁿfen, ob alle untereinander bestehenden AbhΣngigkeiten
erfⁿllt sind und ggf. zusΣtzliche zu installierende Pakete vorschlagen. Zum
ordnungsgemΣ▀en Funktioniren der Software ist es wichtig, dass es keine
unaufgel÷sten AbhΣngigkeiten gibt.
M÷gliche Probleme
* YaST2 wird ⁿberprⁿfen, ob fⁿr die von Ihnen gewΣhlte Software-
Zusammenstellung genⁿgend freier Platz zur Verfⁿgung steht.
Falls nicht, mⁿssen Sie entweder den Umfang verkleinern oder weite-
re Partitionen fⁿr SuSE Linux zur Verfⁿgung stellen. Wenn Sie weitere
Partitionen zur Verfⁿgung stellen wollen, gehen Sie `Zurⁿck' bis zur
Auswahlmaske `Auswahl des Installationsziels'; vgl. Ab-
schnitt 2.1.8 auf Seite 19.
* Wenn Sie von einem nachfolgenden Dialog wieder hierhin `Zurⁿck'-
Kommen und Komponenten neu selektieren, wird die Paket-Einzelauswahl
verworfen werden. Sehen Sie sich also bitte vor, damit nicht etwa zeit-
raubende Kleinarbeit fⁿr die Katz' war.
2.1.10 LILO ¡ Bootmanager fⁿr den Systemstart
Damit Linux spΣter ⁿberhaupt starten kann, muss ein Bootmechanismus vor-
bereitet werden. Es muss festgelegt werden, an welcher Stelle im System der
Bootmanager LILO (engl. LInux LOader) installiert wird bzw. ob ein ande-
res Bootkonzept verwendet werden soll (Informationen dazu finden Sie in
Abschnitt 2.3 auf Seite 44 und in Kapitel 4 auf Seite 115).
* Wenn YaST2 neben SuSE Linux kein anderes Betriebssystem auf Ihrem
Rechner findet und wenn dies den Tatsachen entspricht, dann liegen die
Dinge einfach und Sie k÷nnen auf `Weiter' klicken.
* Wenn YaST2 zusΣtzlich ein anderes Betriebssystem findet (z. B. Win-
dows) oder wenn entweder die Festplatten-Aufteilung nicht boot-tauglich
(1024-Zylinder-Grenze) oder wenn die Hardware-Komponenten Ihres
PCs (Mischsystem von SCSI- und (E)IDE-Festplatten) ⁿberhaupt in
Hinblick auf die BootfΣhigkeit nicht mit Sicherheit ausgelotet werden
22
2.1. Der schnelle Weg zum Erfolg
k÷nnen, dann gibt es den verlΣsslichen Weg, eine Bootdiskette herstellen
zu lassen.
Sollte YaST2 jedoch die Lage nicht richtig diagnostizieren oder sollten Sie
selbst andere Vorstellungen vom Systemstart haben, so wΣhlen Sie `Andere
Konfiguration', um den Systemstart manuell zu konfigurieren. ¡ Dazu
gleich mehr.
LILO: Andere Startkonfiguration
YaST2 bietet nun vier M÷glichkeiten zur Auswahl an:
`Auf C: (im MBR der ersten Festplatte)' ¡ Wenn SuSE Li-
nux als alleiniges Betriebssystem installiert werden soll, so geh÷rt LILO
auf jeden Fall in den MBR (engl. Master Boot Record).
LILO im MBR kann auch als Bootmanager fⁿr mehrere Betriebssysteme
fungieren. WΣhlen Sie diese M÷glichkeit aber nur dann, wenn Sie sich
sicher sind, dass Ihre bereits installierten Systeme von LILO gebootet
werden k÷nnen ¡ in der Regel ist dies bei Windows 95/98 der Fall; siehe
dazu Abschnitt 4.7.1 auf Seite 131. Sind Sie im Zweifel, entscheiden Sie
sich fⁿr die M÷glichkeit `Bootdiskette erstellen'.
`Bootdiskette erstellen' ¡ Falls Ihr Rechner mit mehreren Be-
triebssystemen laufen soll, gibt es die M÷glichkeit, fⁿr SuSE Linux eine
Bootdiskette zu erstellen. So bleibt der bisherige Bootmechanismus v÷llig
unbehelligt und SuSE Linux kann jederzeit von dieser Diskette gestartet
werden. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie diese
M÷glichkeit wΣhlen.
Hinweis: Es ist m÷glich, das Booten mit LILO im MBR spΣter noch mit
Hilfe von YaST einzurichten (siehe Abschnitt 3.6.2 auf Seite 103, `LILO
konfigurieren').
`LILO nicht installieren (anderer Bootmanager)' ¡
Hiermit k÷nnen Sie weiterhin Ihren eigenen Bootmanager benutzen.
Am MBR (Master Boot Record) wird nichts geΣndert; LILO wird in
der Partition /boot eingerichtet. Allerdings mⁿssen Sie in diesem Fall
selbstΣndig den vorhandenen Bootmanager neu konfigurieren. Eine M÷g-
lichkeit, wie dies fⁿr Windows NT und Linux geht, wird in Abschnitt 4.7.2
auf Seite 132 beschrieben.
`Auf andere Partition' ¡ WΣhlen Sie diese M÷glichkeit, wenn Sie
eine abweichende Partition angeben wollen oder mⁿssen; vgl. den voran-
gegangen Punkt.
Im Feld `Bootparameter' sind bei Bedarf Kernelparameter" einzutra-
gen; daraus wird die append-Zeile konstruiert; vgl. z. B. auf Seite 127 und
auf Seite 364.
Die linear-Option wird nur selten ben÷tigt; diese Option dient dazu, dass
Referenzen auf Plattensektoren als logische anstelle physikalischer Adressen
abgelegt werden; vgl. auf Seite 126.
23
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.1.11 Benutzer-Information
Unter SuSE Linux k÷nnen mehrere Benutzer gleichzeitig arbeiten und jeder,
der das System benutzen will, muss sich zunΣchst anmelden. Das Anmelden
wird als Einloggen" bezeichnet. Die Angaben in diesem Fenster dienen zum
Anlegen Ihres Benutzerkontos" (Vor-, Nachname, Benutzername, Passwort).
Sie werden nun darum gebeten, Ihren Vor- und Nachnamen einzugeben. Au-
▀erdem wird Ihr Benutzername" und das Passwort festgelegt, mit dem Sie
sich in SuSE Linux einloggen k÷nnen.
Sie haben die M÷glichkeit, sich mit dem Button `Vorschlagen' den Be-
nutzernamen" automatisch aus Vor- und Nachname erzeugen zu lassen (dieser
Vorschlag kann geΣndert werden) oder Sie tippen den gewⁿnschten Namen
selbst ein.
Ein muss ein Passwort eingegeben und zur ▄berprⁿfung nochmals wieder-
holt werden. Beachten Sie dabei die Gro▀-/Kleinschreibung. Zudem sollte es
mindestens 5 Zeichen (maximal 8) lang sein und keine Umlaute enthalten.
Erlaubt sind Sonderzeichen (z. B. #,.;) und Ziffern von 0 bis 9.
Bitte merken Sie sich Ihren Benutzernamen" und das Passwort gut, Sie wer-
den es immer dann brauchen, wenn Sie mit SuSE Linux arbeiten wollen.
Mit `Weiter' gelangen Sie zu einem weiteren Fenster fⁿr die Eingabe des
`root'-Passwortes.
2.1.12 `root'-Passwort festlegen
Der Benutzer `root' ist unter Linux mit besonderen Privilegien ausgestat-
tet, er kann z. B. Systemprozesse starten/beenden, Benutzer anlegen und ent-
fernen, wichtige Systemdateien manipulieren usw., d. h. die Aufgaben eines
Systemadministrators durchfⁿhren.
Sie werden hier dazu aufgefordert, fⁿr den Benutzer `root' ein Passwort
zu vergeben; es gelten die gleichen Regeln wie fⁿr das Benutzer-Passwort.
Das `root'-Passwort mⁿssen Sie sich gut merken, es kann spΣter nicht
mehr zur Einsicht abgerufen werden. Sie werden das Passwort immer dann
brauchen, wenn Sie administrative Aufgaben am System durchzufⁿhren
haben.
Wenn Sie jetzt `Weiter' sagen, wird's Ernst mit der eigentlichen Installa-
tion.
2.1.13 Einstellungen bestΣtigen ¡ Installation starten
Um Ihnen eine Kontrollm÷glichkeit zu geben, werden alle bisher gesammel-
ten Daten angezeigt. Falls Sie ─nderungen vornehmen m÷chten, gelangen Sie
mit `Zurⁿck' schrittweise bis hin zur ersten Eingabemaske zurⁿck.
Wenn alles passt und Sie `Weiter' machen, erfolgt zunΣchst eine Sicher-
heitsabfrage (in grⁿn), ob Sie die Installation jetzt tatsΣchlich mit den ange-
zeigten Einstellungen starten m÷chten:
* Nach BestΣtigung mit `Ja installieren' beginnt YaST2 mit der
Einrichtung des Systems.
24
2.1. Der schnelle Weg zum Erfolg
* Mit `Nein' haben Sie die M÷glichkeit die Daten erneut zu kontrollieren
und gegebenenfalls zu Σndern, indem Sie `Zurⁿck' zur entsprechenden
Maske gehen.
Falls Sie es sich nun doch anders ⁿberlegt haben und die Installation von
SuSE Linux auf einen anderen Zeitpunkt verschieben m÷chten, haben Sie
jetzt die M÷glichkeit, die Installation komplett abzubrechen. Alle bisher ge-
machten Einstellungen und Angaben gehen dann verloren. Wenn Sie `In-
stallation abbrechen' wΣhlen, wird Ihr Rechner nach nochmaliger
Rⁿckfrage heruntergefahren und Sie k÷nnen bedenkenlos ausschalten oder
neu booten. Auf Ihren Rechner wurden bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei
VerΣnderungen vorgenommen.
Eine Besonderheit fⁿr Experten" wird Ihnen mit `Einstellungen auf
Diskette speichern' geboten. Alle Angaben werden dann auf Disket-
te gesichert, um Sie bei weiteren Installationen wieder abrufen zu k÷nnen.
Sie haben sich fⁿr `Ja installieren' entschieden und k÷nnen YaST2
jetzt bei der Arbeit zusehen. Es wird jetzt Partitionen anlegen und forma-
tieren. Je nach Systemausstattung und Gr÷▀e der Festplatte wird dies einige
Zeit in Anspruch nehmen. Vermeiden Sie einen Abbruch, da Sie damit die
Festplatte in einen undefinierten Zustand versetzen wⁿrden.
Anschlie▀end werden die Pakete von CD 1 eingelesen und es wird zunΣchst
das SuSE Linux-Basissystem installiert; nach Ihrer BestΣtigung mit `Wei-
ter' wird dieses textorientierte Basissystem gestartet. YaST2 setzt die In-
stallation der Software fort und wird ¡ falls erforderlich ¡ die nΣchsten CDs
angefordert; wenn Sie wΣhrend dieser Phase die Installation `Abbrechen',
wird das System in keinem benutzbaren Zustand sein!
Entsprechend Ihren Angaben im Abschnitt 2.1.10 auf Seite 22 werden Sie
ggf. aufgefordert eine formatierte Diskette einzulegen, um eine Bootdiskette
erstellen zu lassen. Benutzen Sie hierzu keine der mitgelieferten Disketten!
Falls LILO im MBR installiert wird, bekommen Sie die Mitteilung, mit wel-
chem Befehl Sie den ursprⁿnglichen MBR wiederherstellen k÷nnen; notieren
Sie sich bitte diesen Befehl.
SuSE Linux ist jetzt erfolgreich auf Ihrem Rechner installiert!
Es fehlt noch die Vorbereitung der grafischen OberflΣche; dieser Schritt ent-
fΣllt freilich, wenn Sie nicht mehr als das `Minimale System' instal-
liert haben ¡ das `Minimale System' ist ja explizit fⁿr den Betrieb im
Textmodus ausgelegt. Anschlie▀end k÷nnen Sie SuSE Linux das erste Mal
ausprobieren.
2.1.14 Grafische OberflΣche vorbereiten
Um schon beim ersten Einloggen eine grafische BenutzeroberflΣche zur Ver-
fⁿgung stellen zu k÷nnen, wird YaST2 nun versuchen, alle ben÷tigten Infor-
mationen ⁿber den angeschlossenen Monitor und die Grafikkarte selbstΣndig
herauszufinden.
Wenn dies gelingt, wird eine geeignete Bildschirmaufl÷sung, Farbeinstellung
und Wiederholfrequenz fⁿr den Monitor gewΣhlt und der Testbildschirm an-
gezeigt.
25
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Bitte kontrollieren Sie die Einstellungen, bevor Sie Ihr Okay" geben! Se-
hen Sie bei Ungewissheit in den Unterlagen zur Grafikkarte und zu Ihrem
Monitor nach.
Wird der Monitor nicht erkannt, wΣhlen Sie Ihr Modell bitte aus der ange-
botenen Liste aus ; besitzen Sie ein unbekanntes Modell, mⁿssen Sie die
Einstellungen von Hand eingeben oder die Daten von einer `Treiber-
Diskette' einlesen lassen, die eventuell mit Ihrem Monitor mitgeliefert
wurde; in jedem Fall sollten Sie die Dokumentation zu Ihrem Monitor zurate
ziehen. ¡ Wenn Sie keine grafische OberflΣche wollen, wΣhlen Sie aus der
Herstellerliste den ersten Punkt `Kein X11 konfigurieren' aus.
Schlie▀lich kommt die Frage nach der Bildschirm-Einstellung. Die ideale
Bildschirmaufl÷sung hΣngt von Ihren Vorlieben und Ihrer Hardware ab. Als
Farbtiefe (`Anzahl der Farben') sollten Sie 16bpp wΣhlen.
M÷gliche Probleme
* In seltenen FΣllen kann es notwendig sein, dass Sie den X-Server per
Hand" konfigurieren mⁿssen; dazu ist spΣter das Programm SaX zu star-
ten. Hinweise zu SaX finden Sie in Abschnitt 8.1 auf Seite 236.
2.1.15 Systemkomponenten konfigurieren
Schon wΣhrend der Installationsphase haben Sie die M÷glichkeit, einige Sys-
temkomponenten ¡ soweit vorhanden ¡ zu konfigurieren: Drucker, Sound,
Internet und Netzwerk.
Sollte es bereits etwas spΣt geworden sein, verschieben Sie diese TΣtigkeit
guten Gewissens auf den nΣchsten Tag!
2.1.16 Erstes Einloggen
Jetzt ist es soweit ¡ Sie k÷nnen sich anmelden.
Das grafische Login (der kdm-Displaymanager) erscheint und zeigt die einge-
richteten Benutzer an (Abbildung 9.6 auf Seite 269). Sie mⁿssen nur noch den
Benutzernamen bei Login:, sowie Ihr Passwort eingeben und KDE (das K
Desktop Environment") wird gestartet. ¡ ErlΣuterungen zu KDE finden Sie in
Abschnitt 9.2 auf Seite 266; au▀erdem steht Ihnen das Hilfesystem (kdehelp)
zur Verfⁿgung.
Wenn Sie im Textmodus weiterarbeiten, geben Sie Ihren Benutzernamen
bei der Eingabeaufforderung login: ein. Nach Eingabe des Passwortes er-
scheint der Prompt des Linux-Systems.
2.1.17 Ausblick und Arbeiten am System
Fⁿr Linux-AnfΣnger ist das Handbuch-Kapitel 19 auf Seite 475 ff. eine wert-
volle Einstiegshilfe, au▀erdem werden in Anhang F auf Seite 531 ff. einige
hΣufig gestellte Fragen beantwortet. Weiterfⁿhrende Bⁿcher sind im Litera-
turverzeichnis genannt (vgl. auf Seite 555 ff.) und werden teilweise unter
http://www.suse.de/de/produkte/buecher/ kurz vorgestellt.
Machen Sie auch auch mit dem alten" YaST vertraut (Kapitel 3 auf Sei-
te 81 ff.).
26
2.1. Der schnelle Weg zum Erfolg
* Details zur Einrichtung der grafischen OberflΣche, dem so genannten X
Window System, entnehmen Sie dem Kapitel 8 auf Seite 235. Zur Kon-
figuration mit SaX lesen Sie bitte die Anleitung im Abschnitt 8.1 auf
Seite 236 nach.
* Die Soundkarte ist Thema in Abschnitt 10.3 auf Seite 292 ¡ dort geht es
um Hardware rund um den Linux-Rechner".
* Wie Sie Ihren Drucker einrichten und welche Drucker unterstⁿtzt werden,
erfahren Sie im Kapitel 12 auf Seite 329. Zur einfachen Installation mit
YaST vergleichen Sie bitte Abschnitt 3.6.1 auf Seite 100.
* Wie Sie den Internetzugang konfigurieren, erfahren Sie im Kapitel 5.3
auf Seite 167. Speziell fⁿr die Modem-Einrichtung vergleichen Sie bitte
Abschnitt 6.5 auf Seite 186, fⁿr ISDN ist Abschnitt 6.2 auf Seite 169
heranzuziehen.
* ▄ber die Konfiguration eines Netzwerks lesen Sie bitte mehr im Kapitel 5
auf Seite 149.
Wenn Sie ein internes Netz mit einem ISDN-Zugang koppeln, sind fortge-
schrittene Netzwerkkenntnisse erforderlich. In der weiterfⁿhrenden Litera-
tur sollten Sie Hinweise unter den Stichworten Gateway", Router" oder
Firewall" finden.
27
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.2 Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
Viele Wege fⁿhren zum installierten Linux ¡ aber manche davon sind kom-
plizierter als andere.
Falls Sie kein Linux-Einsteiger mehr sind, m÷gen manche ErlΣuterungen un-
n÷tig oder langatmig erscheinen. Denken Sie einfach mal zurⁿck an die Zeit,
als Sie Ihren ersten Rechner hatten und dankbar jede Informationsquelle an-
zapften ...
2.2.1 Ausgangslage
Bei SuSE Linux steht mit YaST ein Installationswerkzeug zur Verfⁿgung, das
Sie sicher von der Vorbereitung der Festplatte ⁿber die Software-Einrichtung
bis hin zur Konfiguration eines grafischen Logins geleitet.
Fⁿr den Normalfall" eines Rechners, auf dem SuSE Linux installiert werden
soll, mⁿssen die folgenden Punkte erfⁿllt sein:
* Sie k÷nnen von der mitgelieferten Bootdisk" oder direkt von der CD 1
den Rechner starten.
* Auf Ihrer Festplatte befindet sich freier, nicht partitionierter und ausrei-
chend bemessener Platz fⁿr die Linux-Installation. Alternativ k÷nnen Sie
haben eine eigene, genⁿgend gro▀e Festplatte fⁿr Linux zur Verfⁿgung
stellen.
* Ihr CD-ROM-Laufwerk wird von Linux unterstⁿtzt. Falls Sie das bis-
lang nicht wissen: keine Panik, es lΣsst sich herausfinden.
Sollte einer dieser Punkte nicht zutreffen, gibt es Umwege", wie Sie gleich-
wohl eine Installation durchfⁿhren k÷nnen. Derartige Wege werden in Ab-
schnitt 2.4 auf Seite 46 ff. aufgezeigt.
2.2.2 Nun geht's los: Der Begrⁿ▀ungsbildschirm
Schalten Sie den Rechner ein, und legen Sie die CD 1 und/oder die Diskette in
das jeweilige Laufwerk ein. Falls der Rechner nicht booten will, mⁿssen Sie
zuvor m÷glicherweise die Bootreihenfolge im BIOS des Rechners auf A,C
oder CDROM,C,A umstellen.
Nach wenigen Augenblicken wird der Begrⁿ▀ungsbildschirm angezeigt (Ab-
bildung 2.1 auf der nΣchsten Seite). Drⁿcken Sie innerhalb von 3 Sekunden
eine Taste (z. B. Tab
), damit nicht automatisch YaST2 gestartet wird. Geben
Sie nun manual am Bootprompt (boot:) ein und bestΣtigen Sie mit :
boot: manual
Nun erscheinen am unteren Bildschirmrand die Meldungen "Loading
initdisk.gz..." sowie "Loading linux..." und nach einiger
Zeit bootet der Kernel und linuxrc wird gestartet.
Das Programm linuxrc ist menⁿgefⁿhrt und wartet auf Eingaben des Benut-
zers.
28
2.2. Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
Abbildung 2.1: Der Startbildschirm von SuSE Linux
M÷gliche Probleme
* Sollte Ihr CD-ROM-Laufwerk (ATAPI) beim Booten des Systems hΣn-
genbleiben, vergleichen Sie bitte den Abschnitt 2.7.5 auf Seite 61.
* Die CD 1, die einen optimierten Kernel fⁿr Pentium-Prozessoren auf-
weist, wird nicht als Bootmedium erkannt. Versuchen Sie auf die Boot-
disk" oder auf CD 2 auszuweichen; vgl. Abschnitt 2.6.2 auf Seite 56.
* Andere Boot-Schwierigkeiten k÷nnen in der Regel mit Kernel-Parametern
umgangen werden; vgl. Abschnitt 14.3.2 auf Seite 364 ff.
2.2.3 Die Grundlegung: linuxrc
Mit dem Programm linuxrc k÷nnen Sie Einstellungen zur Installation vor-
nehmen. Falls notwendig k÷nnen Sie Treiber als Kernelmodule laden. Am
Ende wird linuxrc das Installationsprogramm YaST starten, und die eigent-
liche Installation der Systemsoftware und der Anwendungsprogramme kann
beginnen.
Die Bedienung von linuxrc ist denkbar einfach: Mit und wΣhlen Sie
einen Menⁿpunkt, mit und wΣhlen Sie ein Kommando aus, z. B.
`Ok' oder `Abbruch'. Mit wird das Kommando ausgefⁿhrt.
Eine genaue Beschreibung von linuxrc finden Sie in Abschnitt 16.3 auf Sei-
te 423 ff.
Einstellungen und Hardware-Einbindung
Das Programm linuxrc beginnt mit der Auswahl der Sprache.
* WΣhlen Sie eine Sprache aus. Da `Deutsch' schon vorgegeben ist,
bestΣtigen Sie mit .
* WΣhlen Sie zwischen `Farb-Bildschirm' und `Schwarzwei▀-
Bildschirm' aus. Wenn Sie einen Farbbildschirm besitzen, bestΣtigen
Sie wieder mit .
29
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Abbildung 2.2: Auswahl der Sprache
* WΣhlen Sie die Tastaturbelegung. In der Regel bestΣtigen Sie mit fⁿr
die voreingestellte Belegung `Deutsch' ¡ es sei denn, Sie haben eine
andere Tastatur.
Abbildung 2.3: Hauptmenⁿ von linuxrc
Jetzt sind wir im Hauptmenⁿ von linuxrc (Abbildung 2.3). Hier gibt es das
folgende Angebot:
`Einstellungen' ¡ Hier k÷nnen Sie Sprache, Bildschirm oder Tastatur
nochmal Σndern.
`System-Information' ¡ Fⁿr Interessierte gibt es eine Menge Infor-
mationen ⁿber die Hardware, soweit diese vom Kernel erkannt wurde oder
von bereits geladenen Modulen angesprochen wird.
30
2.2. Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
`Kernel-Module (Hardware-Treiber)' ¡ Hier mⁿssen Sie even-
tuell rein, um die zur Hardware passenden Module zu laden.
Regelfall: Sie mⁿssen diesen Menⁿpunkt nicht aufrufen, wenn Sie so-
wohl Festplatte(n) als auch das CD-ROM-Laufwerk (ATAPI) an einem
(E)IDE-Controller angeschlossen haben. Die (E)IDE-Unterstⁿtzung ist
nΣmlich fest in den Kernel eingebaut.
`Installation / System starten' ¡ Hier wird dann die Installa-
tion fortgesetzt.
`Abbruch / Reboot' ¡ Falls Sie sich alles ganz anders ⁿberlegt haben
...
WΣhlen Sie das Laden der Kernelmodule mit `Kernel-Module' nur
dann, wenn Sie Unterstⁿtzung fⁿr SCSI oder fⁿr PCMCIA (vgl. Ab-
schnitt 11.1.6 auf Seite 321) ben÷tigen oder wenn Sie kein ATAPI-Laufwerk
Ihr Eigen nennen; wie Sie Module laden, k÷nnen Sie in Abschnitt 16.3 auf
Seite 423 nachlesen. Im folgenden Untermenⁿ wΣhlen Sie aus, wofⁿr Sie
Module laden wollen (oder besser gesagt: mⁿssen). Es kommen in Frage:
Ein SCSI-Modul ¡ wenn Sie eine SCSI-Festplatte oder SCSI-CD-ROM-
Laufwerk haben.
Ein CD-ROM-Modul ¡ falls Ihr CD-ROM-Laufwerk nicht am (E)IDE-
Controller oder nicht am SCSI-Controller hΣngt.
Ein Netzwerk-Modul ¡ falls Sie ⁿber NFS oder FTP installieren wollen ¡
das ist hier aber nicht das Thema.
Wenn Sie Support fⁿr Ihr Installationsmedium (proprietΣres CD-ROM-
Laufwerk, Parallelport-CD-ROM-Laufwerk, Netzwerkkarte, PCMCIA)
unter den Standard-Modulen vermissen, k÷nnen Sie eventuell auf die zu-
sΣtzlichen Treiber der modules-Diskette zurⁿckgreifen. Dazu gehen Sie
bis ans Ende der Liste und wΣhlen dort den Punkt `-- Weitere Mo-
dule --'; die modules-Diskette wird von linuxrc in diesem Fall an-
gefordert.
Installation starten
Da `Installation / System starten' bereits ausgewΣhlt ist,
brauchen Sie nur noch zu drⁿcken, um zur eigentlichen Installation zu
gelangen.
Hier stehen Ihnen folgende Punkte zur Auswahl:
¡ `Installation starten' ¡ Das, was Sie gleich machen werden.
¡ `Installiertes System booten' ¡ Dieser Punkt wird eventu-
ell spΣter einmal ben÷tigt, falls es zu Problemen beim regulΣren Booten
kommen sollte.
¡ `Rettungssystem starten' ¡ Dieser Punkt steht bislang nur auf
IBM-kompatiblen Systemen (x86) zur Verfⁿgung
¡ `Live-CD starten' ¡ Wenn Sie erstmal reinschnuppern wollen, oh-
ne SuSE Linux gleich auf die Festplatte zu packen; zur Live-CD vgl. Ab-
schnitt 3.6.4 auf Seite 107.
31
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Abbildung 2.4: Installationsmenⁿ von linuxrc
Um zur Installation zu gelangen, drⁿcken Sie nun fⁿr den Menⁿpunkt
`Installation starten'. Dann ist es an der Reihe das Quellmedium
auszuwΣhlen; in der Regel reicht es aus, den Cursor an der Vorauswahl stehen
zu lassen: `CD-ROM'.
Abbildung 2.5: Quellmedium in linuxrc auswΣhlen
Drⁿcken Sie nun und wΣhlen Sie dann YaST1 aus, um mit der eigent-
lichen Installation zu beginnen. Als Quellmedium wird dabei die CD-ROM
verwendet, sofern Sie kein anderes Quellmedium ausgewΣhlt haben.
Die Installationsumgebung wird in eine RAM-Disk geladen und ¡ wenn die-
ser Vorgang abgeschlossen ist ¡ startet das Installationsprogramm YaST.
M÷gliche Probleme
Probleme kann es hier an den folgenden Stellen geben:
32
2.2. Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
* Der verwendete SCSI-Adapter wird nicht erkannt: Verwenden Sie einen
Kernel, der den entsprechenden SCSI-Treiber fest hinzugebunden hat; er-
stellen Sie eine derartige Boot-Diskette, wie in Abschnitt 2.6.3 auf Sei-
te 56 beschrieben .
* Das verwendete ATAPI-CD-ROM-Laufwerk bleibt beim Lesen hΣngen:
siehe Abschnitt 2.7.5 auf Seite 61 und generell Abschnitt 2.7.13 auf Sei-
te 64.
2.2.4 YaST starten
YaST bietet einen Eingangsbildschirm mit 4 Punkten zur Auswahl an (vgl.
Abbildung 2.6).
Abbildung 2.6: YaST Eingangsbildschirm
Wenn Sie YaST besser kennenlernen wollen oder spezielle Wartungsauf-
gaben haben, sehen Sie bitte im ausfⁿhrlichen YaST-Kapitel nach (Kapi-
tel 3 auf Seite 81 ff.)! ¡ Am Anfang des YaST-Kapitels finden Sie Hinwei-
se, wie die Tastaturbelegung unter YaST funktioniert.
`Linux neu installieren' Wenn ein neues SuSE Linux installiert
werden soll. Mit genau diesem Punkt werden wir uns im folgenden be-
schΣftigen ;-)
`Bestehendes Linux-System updaten' Das Update eines SuSE
Linux ist Thema in Abschnitt 15.1 auf Seite 399.
`Installation im Experten-Modus' Wenn Sie diesen Installati-
onsmodus wΣhlen, haben Sie wΣhrend der Installation vielfach die M÷g-
lichkeit gezielt einzugreifen. WΣhlen Sie diesen Punkt bitte nur dann,
wenn Sie ausreichend Linux-Erfahrungen haben und wenn Sie sicher
wissen, welche Schritte nacheinander zu erfolgen haben. Der Experten-
Modus wird im folgenden nicht erklΣrt!
`Abbruch - keine Installation' Falls Sie es sich im letzten
Moment anders ⁿberlegt haben ...
33
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
WΣhlen Sie `Linux neu installieren'.
Bitte vergleichen Sie, bevor Sie eventuell selbst partitionieren, Abschnitt 2.8
auf Seite 67; dort finden Sie Hintergrund-Informationen.
2.2.5 Festplatte partitionieren und formatieren
YaST teilt Ihnen nun mit, dass eine Festplatte gefunden wurde. Falls dort
freier" Plattenbereich vorhanden ist, wird YaST dies feststellen und vor-
schlagen, den Bereich fⁿr Linux zu verwenden (Maske `Freien Bereich
nutzen?').
Sollte bereits eine Swap-Partition vorhanden sein ¡ eventuell von einer vor-
angegangenen Installation ¡, so wird YaST fragen, ob diese Swap-Partition
verwendet und schlie▀lich in das System eingebunden werden soll.
Gehen Sie so vor, um die erforderlichen Partitionen einzurichten:
`Partitionieren' ¡ Die Frage nach der Partitionierung muss in der
Regel bei einer SuSE Linux-Erst- oder bei einer -Neuinstallation mit
`Partitionieren' beantwortet werden. `LVM Einrichten'
wΣhlen Sie bitte nicht aus ¡ es sei denn, Sie wissen, was ein Logical
Volume Manager ist und Sie sind sich weiterhin sicher, dass Sie einen
solchen ben÷tigen.
`JA' ¡ Wenn Sie `Ja' sagen, partitioniert YaST selbstΣndig und Sie k÷n-
nen mit Abschnitt 2.2.7 auf Seite 36 weitermachen.
`Nein' ¡ Sagen Sie `Nein', k÷nnen Sie interaktiv partitionieren.
Abbildung 2.7: YaST ¡ Platte partitionieren
Wenn YaST keinen freien Platz ausmachen kann, erscheint die Maske `Ge-
samte Platte verwenden'; Sie haben dort die beiden folgenden
M÷glichkeiten (zur Erinnerung: mit Tab bzw. oder positionieren
Sie den Cursor, wΣhrend mit die Auswahl durchgefⁿhrt wird):
34
2.2. Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
`Partitionieren' ¡ Sie nehmen die Festplatten-Aufteilung selbstΣn-
dig vor; diese Option mⁿssen Sie zwingend dann wΣhlen, wenn Sie neben
Linux ein bereits installiertes anderes Betriebssystem weiterverwenden
wollen.
Wenn Sie `Gesamte Platte' ausfⁿhren lassen, wird die Festplatte
v÷llig neu eingerichtet; dabei gehen alle Daten verloren, die sich zu diesem
Zeitpunkt auf der Platte befinden!
`Gesamte Platte' ¡ YaST wird ¡ nach einer roten" Sicherheitsabfra-
ge ¡ die Partitionierung selbstΣndig vornehmen und die angelegten Parti-
tionen automatisch formatieren.
Diese Option sollte immer dann gewΣhlt werden, wenn Sie auf der aus-
gewΣhlten Festplatte ein neues SuSE Linux als alleiniges Betriebssystem
haben wollen und Sie sich nicht mit der Materie der Partitionierung be-
schΣftigen m÷chten.
Eventuell vorhandene Betriebssysteme werden hiermit gel÷scht!
Bei Auswahl der Option `Gesamte Platte' verfolgt YaST die fol-
gende Strategie:
* Eingerichtet werden eine /boot-Partition (mindestens 2 MB bzw.
1 Zylinder),
* eine Swap-Partition (doppelte RAM-Menge, jedoch h÷chstens 128 MB)
sowie
* der Rest als eine gro▀e Partition, die unter `/' als Root-Partition
(Wurzelverzeichnis) vorbereitet wird.
M÷gliche Probleme
* Es kann vorkommen, dass es Probleme beim erneuten Einlesen der Partiti-
onstabelle gibt. Diesen Umstand wird YaST in einer roten Mitteilungsbox
anzeigen und dann zum Booten auffordern. Starten Sie in einem solchen
Fall den Rechner neu und verzichten Sie beim nΣchsten Durchgang dar-
auf, abermals zu partionieren.
* Es ist kein ausreichender Platz verfⁿgbar. In Abschnitt 2.6.1 auf Seite 54
gibt es Hinweise, wie man mit fips unter DOS Platz auf der Festplatte
schaffen kann.
2.2.6 Installation der Software beginnen
Die Festplatte ist nun vorbereitet. Es ist an der Zeit festzulegen, welche Soft-
ware aus der Fⁿlle des Angebotenen installiert werden soll.
Geduld ist angesagt: Die Daten der Serien und der Pakete mⁿssen vom In-
stallationsmedium eingelesen und ausgewertet werden. Wenn dieser Vorgang
beendet ist, erscheint das YaST-Installationsmenⁿ (Abbildung 2.8 auf der
nΣchsten Seite). Wenn Sie keine spezielle Auswahl treffen wollen, geht es mit
dem Punkt `Installation starten' weiter; in diesem Fall k÷nnen
Sie gleich zu Abschnitt 2.2.8 auf Seite 37 springen.
35
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Abbildung 2.8: YaST ¡ Pakete auswΣhlen
* WΣhlen Sie `Konfiguration laden', um Ihre Software-Auswahl
zu treffen (Standard, Netzwerkserver, Minimal etc.); dies ist Thema im
kommenden Abschnitt 2.2.7 auf der nΣchsten Seite. Wenn Sie die pas-
sende Konfiguration geladen und bestΣtigt haben, landen Sie wieder im
Installationsmenⁿ.
* Hier ⁿber das Installationsmenⁿ k÷nnen Sie nun noch mit `Konfi-
guration Σndern/erstellen' die Paketauswahl in Einzelheiten
verΣndern. Sie gelangen so in die Serienauswahl von SuSE Linux. In der
Regel brauchen Sie dies jedoch nicht, da die vorgegebene Paketauswahl
ein lauffΣhiges System zur Verfⁿgung stellen wird. Auch k÷nnen Sie die
Auswahl jederzeit nachtrΣglich ¡ wenn Linux erst einmal lΣuft ¡ Σndern
und erweitern.
Eine genaue Beschreibung dieser Menⁿs sowie der Funktion der einzelnen
Menⁿpunkte erhalten Sie im YaST-Kapitel, Abschnitt 3.4 auf Seite 93.
2.2.7 Software-Grundausstattung auswΣhlen
In diese YaST-Maske gelangen Sie (Abbildung 2.9 auf der nΣchsten Seite),
wenn Sie in Abschnitt 2.2.6 auf der vorherigen Seite den Punkt `Konfigu-
ration laden' auswΣhlen.
Wir haben fⁿr Sie einige vordefinierte Konfigurationen" bereitgestellt. Mit
den Pfeiltasten und k÷nnen Sie die einzelnen Punkte ansteuern; mit
Leertaste wird ein Punkt an- oder abgewΣhlt. Ein Kreuz (`X') in dem
KΣstchen bedeutet, dass Sie diese Konfiguration zur Ersetzung oder Hinzufⁿ-
gung vorgesehen haben.
Ein Stern (`*') dahinter bedeutet, dass diese Konfiguration installiert wird.
Dies Zeichen ist also so zu verstehen, dass z. B. bei der Anwahl von `SuSE
Einfach Alles' auch andere Konfigurationen automatisch hinzugewΣhlt
werden; denn die speziellen Konfigurationen stellen Untermengen von `Su-
SE Einfach Alles' dar.
36
2.2. Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
Abbildung 2.9: YaST ¡ Konfigurationen auswΣhlen
`Hinzufⁿgen' ¡ Mit diesem Menⁿpunkt k÷nnen Sie zu ausgewΣhlten Pa-
keten und Konfigurationen die Pakete der ausgewΣhlten Konfiguration
hinzufⁿgen.
`Ersetzen' ¡ Hiermit k÷nnen Sie eine bereits getΣtigte Auswahl durch
die neue Konfiguration ersetzen. Sie werden gegebenenfalls gefragt, ob
Sie Pakete, die nicht zur Konfiguration geh÷ren, l÷schen wollen.
`Abbrechen' ¡ Sie brechen die Bearbeitung ab.
2.2.8 Systemsoftware und Programme aufspielen
Nach all den vielen Vorbereitungsma▀nahmen geht es endlich darum, die
Festplatte mit sinnvoller Software zu fⁿllen.
* Starten Sie das Aufspielen der Software mit `Installation star-
ten'. YaST zeigt Ihnen auf dem Bildschirm an, welches Paket gerade
installiert wird und wie viele Pakete noch folgen.
* Je nach Konfiguration werden dann die weiteren CDs angefordert.
* Wenn die Pakete installiert sind, gehen Sie zurⁿck zum Hauptmenⁿ, in-
dem Sie `Hauptmenⁿ' auswΣhlen.
M÷gliche Probleme
* Wenn Ihr Rechner ⁿber wenig" RAM verfⁿgt (16 MB), dann kann zu-
nΣchst nur von der ersten CD-ROM installiert werden; die anderen CDs
werden in einem solchen Fall spΣter angefordert (Abschnitt 2.2.10 auf
Seite 42).
* Sollten Probleme beim Aufspielen der Software auftreten, so liegt dies in
der Regel an fehlerhafter oder fehlerhaft eingestellter Hardware.
Im Falle von SCSI-Systemen ⁿberprⁿfen Sie bitte KabellΣnge und Termi-
nierung. Nehmen Sie externe GerΣte, vor allem Scanner, einmal vom Bus
ab. Versuchen Sie es auch mit Kernel-Parametern; die wichtigsten werden
in Abschnitt 14.3.1 auf Seite 363 ff. genannt.
Im Falle von ATAPI vergleichen Sie bitte Abschnitt 2.7.5 auf Seite 61.
37
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.2.9 Kernel fⁿr das System auswΣhlen
Das Software-Grundsystem wurde auf die Festplatte ⁿbertragen.
Abbildung 2.10: YaST ¡ Auswahl des Kernels
Es wird jetzt ein fⁿr das System geeigneter Kernel installiert und es wird
der Bootloader LILO auf der Festplatte eingerichtet, wenn Sie dies wⁿnschen.
WΣhlen Sie nun einen passenden Kernel aus (Abbildung 2.10); beispielswei-
se:
Kernel * Der `Standard Kernel' ist fⁿr die meisten Systeme geeignet.
* Der `Kernel mit SMP-Support' ist fⁿr Mehrprozessor-Systeme
zu nehmen
* Der `Kernel mit APM-Support' beinhaltet Unterstⁿtzung fⁿr
Advanced Power Management".
Wenn Ihr Prozessor nicht 100% Pentium-konform ist, wΣhlen Sie
bitte `Kernel fⁿr Rechner mit 386 oder 486 Prozesso-
ren'. Diesen Kernel mⁿssen Sie z. B. fⁿr einen Cyrix 686 nehmen. Ein
falschgewΣhlter Kernel kann zu einer "Kernel panic" fⁿhren; vgl.
http://sdb.suse.de/sdb/de/html/cyrix686.html.
YaST wird den Kernel nach /boot/vmlinuz kopieren und die Kernel-
Konfigurationsdatei unter /boot und auf Wunsch auch als /usr/src/
linux/.config ablegen. Diese Datei beschreibt genau den installierten
Kernel und die zugeh÷rigen Module
LILO Die Frage, ob Sie LILO konfigurieren m÷chten, beantworten Sie mit `Ja',
wenn Sie sich sicher sind, dass Ihre eventuell bereits installierten Systeme von
LILO gebootet werden k÷nnen (siehe auch Abbildung 3.21 auf Seite 104); in
der Regel ist dies bei DOS und Windows 95/98 der Fall ¡ bei Windows NT
liegen die Dinge aber bisweilen anders (vgl. Abschnitt 4.7.2 auf Seite 132)!
Hinweise zum Ausfⁿllen der einzelnen Masken finden Sie im YaST-Kapitel,
Abschnitt 3.6.2 auf Seite 104.
38
2.2. Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
2.2.10 Grundkonfiguration des Systems mit YaST
Nach der Kernelauswahl ist nun die Grundkonfiguration an der Reihe. Es
werden die ersten Soft- und Hardware-Komponenten konfiguriert.
Abbildung 2.11: YaST ¡ Zeitzone auswΣhlen
* Jetzt k÷nnen Sie die Zeitzone auswΣhlen (Abbildung 2.11). Es erscheint Zeitzone
eine sehr lange Liste. Aus dieser Liste wΣhlen Sie `CET' (engl. Central
European Time) wΣhlen, wenn Sie sich mit Ihrem Rechner vornehmlich
in mitteleuropΣischen Breiten aufhalten ...
Abbildung 2.12: YaST ¡ Rechner- und Domainname
Die Rechneruhr kann nach der lokalen Zeit oder nach Greenwich Mean
Time (GMT) gehen. `GMT' ist vorbelegt; wΣhlen Sie bitte `lokale
Zeit', wenn Sie Ihre Rechneruhr dementsprechend eingestellt haben.
Netzwerk-
* Nun folgen einige Masken zur Netzwerk-Konfiguration: Konfiguration
39
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
¡ Rechner- und Domainname (Abbildung 2.12). Suchen Sie sich hier et-
was Nettes aus, wenn Sie von Ihrem Systemadministrator oder von
Ihrem ISP keine Vorgaben bekommen haben. Falls Sie in das Inter-
net wollen oder ein lokales Netz betreiben m÷chten, sorgen Sie dafⁿr,
dass dieser Name korrekt ist; m÷glich ist z. B. erde.kosmos.all. ¡
Hierbei steht erde fⁿr den Rechnernamen (engl. hostname) und kos-
mos.all fⁿr den Domainnamen (engl. domainname).
¡ Nur loopback oder echtes Netz? Hat Ihr Rechner keine Netz-
werkkarte, so k÷nnen Sie bei dieser Frage loopback bejahen und
brauchen eine ins Detail gehende Konfiguration nicht durchzufⁿhren.
¡ Wenn Sie echtes Netz wΣhlen, kommen weitere Fragen: DHCP-
Client, Netzwerktyp (fⁿr Ethernet-Karten wΣhlen Sie eth0), IP-
Adresse, Netmask, Gateway, inetd, portmap, NFS-Server, From-Zeile
fⁿr News-Postings, Netz-Client mit Zugriff auf einen Nameserver (IP
des Nameservers, YP-Domain), Auswahl des Kernel-Moduls fⁿr die
Netzkarte).
Abbildung 2.13: YaST ¡ Mail-System auswΣhlen
¡ Auswahl der sendmail.cf fⁿr das Mail-System (Abbildung 2.13);
vgl. auch Abschnitt 6.8 auf Seite 200.
Die bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Angaben werden gespeichert und
von SuSEconfig auf die unterschiedlichen Konfigurationsdateien verteilt.
YaST beendet sich und zahlreiche Meldungen zum jeweiligen Systemzu-
stand laufen ⁿber den Bildschirm ...
Root-Passwort * Nach einigen Systemmeldungen und dem "Willkommen"-Gru▀ ist
Ihre volle Aufmerksamkeit erforderlich: es folgt die Frage nach dem
`root'-Passwort. Dies Passwort ben÷tigen Sie immer dann, wenn Sie
sich als Systemadministrator anmelden ( einloggen") wollen. WΣhlen
Sie das Passwort bitte sorgfΣltig und merken Sie es sich gut; achten Sie
auf Gro▀-/Kleinschreibung. Benutzen Sie m÷glichst keine Leer- oder
40
2.2. Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
Sonderzeichen (sofern Sie nicht wissen, was Sie tun); bitte beachten Sie,
dass in der Standardeinstellung nur 8 Zeichen ausgewertet werden.
* YaST schlΣgt vor, ein Benutzer-Login ( Beispielbenutzer") anzulegen. Login
Dies sollten Sie machen; denn normalerweise ist es nicht empfehlenswert,
sich als `root' einzuloggen und als `root' die Alltagsarbeiten zu er-
ledigen ¡ dafⁿr sollten Sie vorzugsweise Ihr pers÷nliches Benutzer-Login
verwenden. Denken Sie sich einen sch÷nen Kurznamen (ohne Leerzei-
chen, m÷glichst nicht mehr als 8 Zeichen) aus, beispielsweise Ihre Initia-
len oder tux. Wenn Sie ein Passwort eingeben, merken Sie sich auch
dieses bitte unbedingt!
Abbildung 2.14: YaST ¡ Schnittstellenauswahl fⁿr Modem und Maus
* YaST fragt, ob Sie Ihr Modem einrichten m÷chten. Wenn Sie ein Mo- Modem
dem haben, k÷nnen Sie es nun einbinden lassen; diese TΣtigkeit kann aber
auch spΣter jederzeit nachgeholt werden. Wenn Sie `Ja' sagen, fragt
YaST nach der seriellen Schnittstelle des Modems; vgl. Abbildung 2.14.
¡ Beachten Sie, dass so genannte Winmodems" nicht funktionieren
(vgl. http://sdb.suse.de/sdb/de/html/cep_winmodem.
html).
* YaST fragt, ob Sie die Maus einrichten m÷chten. Wenn Sie das tun Maus
m÷chten, wΣhlen Sie `Ja'. WΣhlen Sie den Typ der Maus aus der Liste
aus (Σhnlich wie Abbildung 2.15 auf der vorherigen Seite). Bei seriellen
MΣusen will YaST noch die serielle Schnittstelle wissen, an der die Maus
hΣngt (Abbildung 2.14 auf der vorherigen Seite). WΣhlen Sie auch diese
aus der Liste aus.
* BestΣtigen Sie danach, dass das Programm gpm beim Systemstart ausge-
fⁿhrt wird (Abbildung 2.16).
Falls weitere Pakete von den restlichen CD-ROMs zu installieren sind (vgl. Weitere CDs
Abschnitt 2.2.8 auf Seite 37), wird YaST dies nun in die Wege leiten ...
41
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Abbildung 2.15: YaST ¡ Auswahl des Maustreibers
Abbildung 2.16: YaST ¡ Starten von gpm
* YaST fordert Sie auf, alle folgenden CD-ROMs einzulegen,1 damit die
restliche Software eingespielt werden kann; die letzte CD wird nur dann
angefordert, wenn Sie explizit Programmquellen (engl. sources) zur In-
stallation angewΣhlt haben ¡ normalerweise ist dies nicht der Fall!
* Danach beendet sich YaST und Sie erhalten die Aufforderung, zu
drⁿcken.
Ihr SuSE Linux ist komplett installiert.
1 Bei SuSE Linux mit DVD-Medium brauchen Sie sich ⁿber diese Sache keine Gedanken zu
machen: die komplette Software findet auf einem Medium Platz.
42
2.2. Installation mit dem textbasierten YaST (YaST 1)
2.2.11 Einloggen am Ende der Erstinstallation
WΣhrend im Hintergrund noch diverse Konfigurationsskripten abgearbeitet `root'
werden, k÷nnen Sie sich bereits im Vordergrund als `root' einloggen,
z. B. auf Konsole 1. Geben Sie bei der Eingabeaufforderung "Login:" zu- Login:
nΣchst root und bei der Aufforderung "Password:" Ihr vorher festge- Password:
legtes Passwort fⁿr den Benutzer `root' ein; das Passwort haben Sie in
Abschnitt 2.2.10 auf Seite 40 festgelegt. Das `root'-Passwort ist nicht mit
dem Passwort fⁿr den Beispielbenutzer" zu verwechseln! ¡ Zur Bedeutung
des Vorgang des Einloggens vgl. den Abschnitt 19.1 auf Seite 475.
Der Prompt (Eingabeaufforderung) des Linux-Systems ist da, und Sie k÷n- Prompt
nen jetzt arbeiten; so sieht der Prompt aus:
erde: #
Geben Sie beispielsweise den Befehl ls -a ein, um die Dateien in Ihrem
Arbeitsverzeichnis aufzulisten.
erde: # ls -a
Oder YaST (yast), um ─nderungen am System vorzunehmen:
erde: # yast
Wenn Sie YaST (yast) starten, k÷nnen Sie ⁿber den Menⁿpunkt `Admi-
nistration des Systems' weitere Benutzer anlegen. Weiter geht es
mit dem Unterpunkt `XFree86TM konfigurieren'; ⁿber diesen Punkt
lΣsst sich die grafische OberflΣche einrichten (vgl. Abschnitt 8.1 auf Sei-
te 236).
Im Hintergrund werden automatisch Konfigurationsskripten ablaufen (In-
dizierung der Manual-Pages, Einrichtung von Perl etc.); auf weniger leis-
tungsfΣhigen Rechnern kann diese Prozedur ¡ je nach Installationsumfang
¡ durchaus lΣnger als eine Stunde dauern. Wenn Sie vorzeitig den Rechner
herunterfahren", wird YaST beim nΣchsten Booten wieder routinemΣ▀ig
gestartet werden!
Diese Skripten sind erst dann komplett abgearbeitet, wenn auf Konsole 9
steht (umschalten mit Alt + F9 ):
"Have a lot of fun!"
Nach der Installation des Systems k÷nnen weitere Konfigurationen vorge-
nommen werden; vgl. Sie die Verweise in Abschnitt 2.1.17 auf Seite 26 zu
Drucken, Internet und Hardware-Einbindung .
Ein Linux-Rechner darf nie einfach so ausgeschaltet werden. Benutzen
Sie bitte entweder die vorgesehene FunktionalitΣt des KDM oder die in
Abschnitt 19.2 auf Seite 476 vorgestellten Befehle, um den Rechner her-
unterzufahren" (engl. Shutdown). Wenn der Rechner nicht heruntergefah-
ren wird, muss beim nΣchsten Booten eine ▄berprⁿfung des Dateisystems
durchgefⁿhrt werden ¡ das zumindest kostet Zeit; und in AusnahmefΣllen
ist die ▄berprⁿfung nicht in der Lage, alle eventuell beschΣdigten Dateien
wiederherzustellen.
43
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.3 Wie soll SuSE Linux kⁿnftig gestartet werden?
Das SuSE Linux-System ist jetzt so gut wie fertig installiert. Zu klΣren bleibt
die Frage, auf welche Weise Sie Linux im tΣglichen Betrieb starten wollen
(Booten).
In der folgenden ▄bersicht erfahren Sie die Hauptm÷glichkeiten fⁿr einen Li-
nux-Start ¡ welche dieser Startmethoden fⁿr Sie die beste ist, hΣngt von Ihrer
Erfahrung im Umgang mit Rechnern sowie von dem vorgesehenen Verwen-
dungszweck ab.
Bootdiskette: Sie starten Linux ⁿber die Bootdiskette ( Startdiskette").
Diese M÷glichkeit funktioniert immer und macht keine Arbeit ¡ die
Bootdiskette haben wir m÷glicherweise vorhin nebenbei erzeugt (in
Abschnitt 2.1.10 auf Seite 23).
Die Bootdiskette ist eine gute Zwischenl÷sung, falls Sie beim Einrichten
der anderen M÷glichkeiten nicht sofort zurechtkommen oder falls Sie
die Entscheidung ⁿber den endgⁿltigen Bootmechanismus verschieben
wollen. Auch im Zusammenhang mit OS/2 oder Windows NT mag die
Bootdiskette eine gute L÷sung darstellen.
loadlin: Die loadlin-Variante setzt voraus:
* Der Rechner muss unter DOS entweder im Realmodus laufen oder
im Virtuellen 8086-Modus einen VCPI-Server verfⁿgbar haben; ein
VCPI-Server wird z. B. von emm386.exe zur Verfⁿgung gestellt. An-
ders gesagt: dieser Weg funktioniert nicht unter Unix, OS/2, Win-
dows NT oder im DOS-Fenster von Windows 95/98 ¡ er funktio-
niert aber gut vom MS-DOS-Prompt oder vom DOS-Modus in Win-
dows 95/98 aus.
* Ihr Rechner muss ausreichend DOS-verfⁿgbaren freien Speicher ha-
ben: unterhalb 640 KB mindestens 128 KB, der Rest darf exten-
ded/EMS/XMS Speicher sein.
Zwar ist loadlin vergleichsweise aufwendig in der Installation, aber dann
lΣsst es sich ausgezeichnet in die Bootmenⁿs von Windows 95/98 inte-
grieren. Dies erfordert ein manuelles Editieren von Konfigurationsdatei-
en. Ein gro▀er Vorteil ist, dass keinerlei EintrΣge in den MBR (engl.
Master Boot Record) der Festplatte erfolgen; so sehen andere Betriebs-
systeme von Linux nicht mehr als Partitionen mit fⁿr sie unbekannten
Kennungen (engl. IDs).
Um loadlin zu installieren, ben÷tigen Sie gewisse Kenntnisse von DOS
und Linux. Sie sollten in der Lage sein, mit einem Editor die notwen-
digen Konfigurationsdateien zu erstellen. Details zum Vorgehen finden
Sie in Abschnitt 4.9 auf Seite 139. Schwierigkeiten k÷nnen sich erge-
ben, wenn Sie bei der Konfiguration der Windows95/98-Bootmenⁿs einen
Fehler machen. Im Extremfall kann dies dazu fⁿhren, dass Sie nicht mehr
an Ihre Windows-Installation herankommen. Vor der Konfiguration die-
ser Bootmenⁿs sollten Sie sicherstellen, dass Sie Ihr System ⁿber eine
Windows-Bootdiskette starten k÷nnen.
LILO: Die technisch sauberste und universellste L÷sung ist der Bootmana-
ger LILO, der Ihnen vor dem Booten die Auswahl zwischen verschiede-
44
2.3. Wie soll SuSE Linux kⁿnftig gestartet werden?
nen Betriebssystemen lΣsst. Der LILO ist z. B. ⁿber YaST zu installieren
(vgl. Abschnitt 3.6.2 auf Seite 104). Allerdings muss LILO im Bootsektor
der Festplatte stehen; dies schlie▀t auch ein kleines Risiko beim Installie-
ren mit ein. Die Fehlerbehebung erfordert grundlegende Kenntnisse des
Bootprozesses. Sie sollten in der Lage sein, ggf. die Hauptkonfigurations-
datei des LILO zu editieren. Sie sollten sich vor seiner Installation auch
damit vertraut machen, wie Sie LILO ggf. wieder deinstallieren k÷nnen,
wenn sich Schwierigkeiten ergeben. Details zu LILO sowie zum Boot-
prozess finden sich in Abschnitt 4.3 auf Seite 118. LILO stellt nach wie
vor die beste Bootmethode dar. Sie sollten sich nur bewusst sein, dass er
aufwendiger zu verwenden ist als beispielsweise eine Bootdiskette.
Es gibt BIOS-Varianten, die die Struktur des Bootsektors (MBR) ⁿber-
prⁿfen, und nach einer LILO-Installation fΣlschlich eine Virus-Warnung
mitteilen. Diese Schwierigkeit lΣsst sich leicht beheben, indem Sie in das
BIOS gehen und nach derartigen Einstellungsm÷glichkeiten dort suchen;
z. B. sollten Sie `virus protection' ausschalten. ¡ SpΣter k÷nnen
Sie diese Option wieder einschalten; dieses Feature ist allerdings ⁿberflⁿs-
sig, falls Sie ausschlie▀lich Linux als Ihr Betriebssystem verwenden.
Eine eingehende Diskussion verschiedener Bootmethoden, insbesondere aber
von LILO und loadlin finden Sie in Kapitel 4 auf Seite 115 ff.
Weitere Bootmanager
Aufgrund der wachsenden Bedeutung haben sich einige kommerzielle Her-
steller von Bootmanagern auf Linux eingestellt. An vorderster Front sind hier
der System Commander Deluxe sowie Partition Magic zu nennen. Neben rei-
nen Hilfestellungen beim Booten des Systems bieten diese Pakete zusΣtzlich
eine gro▀e Anzahl weiterer Funktionen wie z. B. die M÷glichkeit, vorhandene
FAT32-Partitionen in der Gr÷▀e zu verΣndern oder FAT16 in FAT32 umzu-
wandeln. Diese Programme sind nicht auf den CDs enthalten und zu diesen
Programmen k÷nnen wir keinen Installationssupport anbieten!
45
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.4 Installation ohne unterstⁿtztes CD-ROM-Laufwerk
Was tun, wenn eine Standard-Installation via CD-ROM-Laufwerk nicht m÷g-
lich ist? Ihr CD-ROM-Laufwerk k÷nnte z. B. nicht unterstⁿtzt werden, weil
es sich um ein Σlteres proprietΣres" Laufwerk handelt. Oder Sie haben
bei Ihrem Zweitrechner (z. B. ein Notebook) eventuell gar kein CD-ROM-
Laufwerk, aber dafⁿr einen Ethernet-Adapter oder ein PLIP-Kabel ...
SuSE Linux bietet Wege an, wie sich auf einem solchen Rechner ohne unter-
stⁿtztes CD-ROM-Laufwerk auch ein System installieren lΣsst:
* Von einer DOS-Partition aus (Abschnitt 2.4.1).
* ▄ber eine Netz-Verbindung: NFS oder FTP via Ethernet oder PLIP (Ab-
schnitt 2.4.2 auf Seite 48).
2.4.1 Installation von einer DOS-Partition
Worum geht es?
Die Linux-Software (teilweise) vor der Installation auf eine DOS-Partition
der Festplatte kopieren, wenn die Standardkernel der CD Ihr CD-ROM-Lauf-
werk nicht unterstⁿtzen bzw. Linux das Laufwerk gar nicht unterstⁿtzt. Dann
k÷nnen Sie das CD-ROM-Laufwerk unter Linux vorlΣufig oder ⁿberhaupt
nicht nutzen.
Voraussetzung
Sie arbeiten unter DOS, Windows oder OS/2 und wissen, dass Linux Ihr CD-
ROM-Laufwerk nicht unterstⁿtzt. Sie haben genⁿgend Platz auf der DOS-
oder Windows-Partition (3.11 oder 95/98) und Ihr Rechner verfⁿgt ⁿber ge-
nⁿgend Speicher.
Schritt fⁿr Schritt ...
Gehen Sie so vor, um alle gewⁿnschten Dateien auf die Festplatte zu kopieren
(wenn Sie die folgenden Schritte nicht einzeln durchfⁿhren wollen, kann Ih-
nen eventuell die Batchdatei lhdsetup.bat im Verzeichnis \dosutils
behilflich sein):
1. Legen Sie zuerst ein Verzeichnis an, in das Sie umkopieren wollen. Der
Name ist beliebig, hier im Beispiel hei▀t es \emil.
2. Unterhalb von \emil brauchen Sie noch das Verzeichnis suse und darin
wieder mindestens die Verzeichnisse a1, images und setup. Diese
sind schon fⁿr die Installation des Linux-Grundsystems n÷tig. Legen Sie
diese Verzeichnisse also an. In Abbildung 2.17 auf der nΣchsten Seite
sehen Sie den ben÷tigten Verzeichnisbaum im ▄berblick.
3. Kopieren Sie die Dateien aus \suse\a1 der CD 1 nach \emil\suse\a1
auf der Festplatte; wenn Sie viel Platz auf der DOS-Partition haben,
dann kopieren Sie bitte von der CD den kompletten Baum \suse nach
\emil\suse.
46
2.4. Installation ohne unterstⁿtztes CD-ROM-Laufwerk
Notwendige Verzeichnisse
suse a1 Basissystem (Serie a)
images root root-Image
scsi1 Bootkernel-Image
setup descr Beschreibungsdateien
du Gr÷▀enbeschreibungen
loadlin.exe Linux-Lader
xap1
xwm1
Weitere Verzeichnisse mit optionalen Serien
Abbildung 2.17: Verzeichnisstruktur fⁿr die Installation
4. Suchen Sie sich in \suse\images einen Kernel aus, der Ihre Hard-
ware unterstⁿtzt. Welcher Kernel was genau unterstⁿtzt, steht in der Datei
\suse\images\readme.dos, auf deutsch dort in liesmich.dos.
Kopieren Sie den Kernel dann nach \emil\suse\images. Ein Kernel
besteht aus 4 Dateien (s. o.): dem Kernel ohne Dateinamenserweiterung
und den Dateien mit den Erweiterungen .ikr, .inf und .map. Wenn
Sie viel Platz auf der Festplatte haben, k÷nnen Sie auch alle Dateien
kopieren. Dann vertagen Sie die Kernelauswahl auf spΣter, aufgeschoben
ist nicht aufgehoben!
5. Kopieren Sie sicherheitshalber die Dateien \suse\images\root und
\suse\images\initdisk.gz nach \emil\suse\images.
6. Kopieren Sie \suse\setup\loadlin.exe nach \emil\suse\setup.
7. Weiterhin mⁿssen Sie noch die Datei \suse\setup\root entpacken
und nach \emil\suse\setup schaffen; verwenden Sie dazu die
DOS-Version von gzip aus dem Verzeichnis \dosutils der CD:
C:> cd \emil\suse
C:> gzip -dc < images\root > setup\inst-img
Diese Datei ist relativ gro▀, sie wird aber nur fⁿr die Grundinstallation
ben÷tigt. Wenn Sie erst einmal ein Basis-System laufen haben, k÷nnen
Sie jederzeit von der DOS-Partition Pakete nachinstallieren; die Datei
inst-img wird dann nicht mehr gebraucht.
8. Legen Sie das Verzeichnis \emil\suse\setup\descr auf der Fest-
platte an und kopieren Sie alle Dateien aus \suse\setup\descr dort-
hin.
9. Wenn Sie genⁿgend Platz auf der Festplatte haben, k÷nnen Sie noch das
Verzeichnis \emil\suse\setup\du anlegen und dorthin alle Datei-
47
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
en aus \suse\setup\du kopieren. Diese Dateien sind nicht unbedingt
n÷tig; sie erm÷glichen spΣter Gr÷▀enberechnungen fⁿr installierte und zu
installierende Software mit YaST. Wenn Sie den Platz haben, ist das recht
nⁿtzlich.
10. Jetzt haben Sie das absolut Notwendige fⁿr ein Linux-Grundsystem auf
der DOS-Partition der Platte. Die ganze andere Software fehlt aber noch.
Da Sie zu den bedauernswerten Menschen geh÷ren, deren CD-ROM-
Laufwerk nicht unterstⁿtzt wird, mⁿssen Sie alles portionsweise zuerst
auf die Festplatte schaufeln, von dort mit YaST installieren und schlie▀-
lich wieder von der Festplatte l÷schen. Sie mⁿssen das nicht jetzt so-
fort tun, wenn Sie aber schon wissen, was Sie wollen, dann los: unter
\emil\suse das Verzeichnis anlegen und die betreffenden Dateien hin-
einkopieren. Was es gibt, finden Sie in den Paketbeschreibungen oder auf
der Online-Dokumentation der CD.
Nun kann die Installation beginnen, wie in Abschnitt 2.2.2 auf Seite 28 be-
schrieben.
Wenn linuxrc nach Quellmedium fragt (Abschnitt 2.2.3 auf Seite 29), ge-
ben Sie `Festplatte' an und bei der Frage nach der Festplatten-Partition
das Device Ihrer DOS-Partition; in der Regel wohl /dev/hda1 oder
/dev/sda1, wenn DOS auf der ersten primΣren Partition installiert ist.
Falls Sie sich an die obige Namensgebung gehalten haben, mⁿssen Sie als
Quellverzeichnis ¡ dies ist die nΣchste Frage ¡ /emil angeben. Dann
geht die Installation weiter, wie in Abschnitt 2.2.4 auf Seite 33 ff. beschrie-
ben. Keinesfalls dⁿrfen Sie, wenn nach der Partitionierung gefragt wird,
`Gesamte Platte' angeben ¡ dadurch wⁿrden Sie all Ihre Vorbereitun-
gen zunichte machen.
2.4.2 Installation von einer Quelle im Netz"
Fⁿr diesen Weg kann kein Installationssupport in Anspruch genommen wer-
den (vgl. Abschnitt H.1.2 auf Seite 548). Diesen Installationsweg sollten nur
erfahrene Computer-Benutzer beschreiten.
Worum geht es?
Der Rechner, auf dem SuSE Linux installiert werden soll, verfⁿgt ⁿber kein
CD-ROM-Laufwerk. Eine verwendbare DOS-Partition gibt es auch nicht.
Dafⁿr k÷nnen Sie ⁿber eine Vernetzung eine Verbindung zu einem anderen
Rechner herstellen, der ein CD-ROM-Laufwerk hat bzw. auf dessen Festplat-
te die CD ¡ wie unter Abschnitt 2.4.1 auf Seite 46 beschrieben ¡ abgelegt
werden konnte. ZusΣtzlich ist es notwendig, von den CD-ROMs die Dateien
.S.u.S.E-disk* auf die Festplatte zu kopieren; unter Linux in Kurzform
etwa so:
erde: # cp /cdrom/.S* /emil
erde: # cp -a /cdrom/suse /emil
Dieser andere" Rechner muss das Verzeichnis natⁿrlich in geeigneter Weise
exportieren"!
48
2.4. Installation ohne unterstⁿtztes CD-ROM-Laufwerk
Schritt fⁿr Schritt ...
1. Beginnen Sie die Installation des Clients wie in Abschnitt 2.2.2 auf Sei-
te 28 beschrieben.
2. Fⁿhren Sie die Installation fort wie in Abschnitt 2.2.3 auf Seite 29 erlΣu-
tert ¡ doch:
* Laden Sie bei den `Kernel-Modulen' die `Netzwerktrei-
ber' und wΣhlen Sie dort den passenden aus; das ist nicht notwendig,
wenn Sie per PLIP installieren wollen.
* Wenn linuxrc nach dem `Quellmedium' fragt, geben Sie `Netz-
werk (NFS)' an und fⁿhren Sie die menⁿgesteuerte Netzkonfigura-
tion durch. Alternativ ist es auch m÷glich, per FTP zu installieren.
3. Beenden Sie die Installation, wie ab Abschnitt 2.2.4 auf Seite 33 beschrie-
ben.
M÷gliche Probleme
* Die Installation bricht ab, bevor es ⁿberhaupt erst richtig begonnen hat:
Das Installationsverzeichnis des anderen" Rechners wurde nicht mit
exec-Rechten exportiert ¡ tun Sie dies bitte.
* Der Server kennt den Rechner nicht, auf dem SuSE Linux installiert wer-
den soll. Tragen Sie den Namen und die IP-Adresse des neu zu installie-
renden Rechners in der /etc/hosts des Servers ein.
49
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.5 Noch ein Installationsweg: Mit setup und loadlin
2.5.1 Windows 95/98 in den DOS-Modus bringen
Sie mⁿssen den Rechner unter DOS in den Realmodus bringen, um das In-
stallationsprogramm Setup starten zu k÷nnen.
Das vom Installationsprogramm Setup.exe aufgerufene Programm loadlin ist
ein MS-DOS-Programm und kann den Linux-Kernel fⁿr das Ur-Linux nur
dann in den Speicher laden und dort starten, wenn der Prozessor entweder im
Realmodus lΣuft oder im Virtuellen 8086-Modus muss ein VCPI-Server2 ak-
tiv ist. Das DOS-Fenster von Windows 95 lΣuft zwar im Virtuellen 8086-Mo-
dus, stellt jedoch keinen VCPI-Server zur Verfⁿgung und deshalb funktioniert
Setup dort im DOS-Fenster nicht.
Schritt fⁿr Schritt ...
Es gibt zwei M÷glichkeiten: Aus Windows 95/98 in den DOS-Modus um-
schalten oder beim Booten zur Eingabeaufforderung verzweigen.
Wenn Windows 95/98 bereits lΣuft, klicken Sie auf `Start'-`Beenden'-
`Computer im MS-DOS-Modus starten'.
Wenn Sie sowieso gerade booten, drⁿcken Sie beim Windows 95-Start F8
und wΣhlen dann `Nur Eingabeaufforderung'.
M÷gliche Probleme
Probleme kann es geben, wenn Sie im MS-DOS-Modus keine deutsche Ta-
staturbelegung haben und der CD-ROM-Treiber nicht geladen ist:
* Im DOS-Modus funktionieren die Umlaute und Sonderzeichen nicht: sie-
he Abschnitt 2.7.2 auf Seite 60
* Im DOS-Modus k÷nnen Sie das CD-ROM-Laufwerk nicht ansprechen:
siehe Abschnitt 2.7.3 auf Seite 60
2.5.2 Setup aufrufen und erster Teil von Setup
Das Programm Setup.exe bereitet den Start des Ur-Linux vor. Dieses Pro-
gramm starten wir jetzt und fⁿhren es soweit aus, bis zwischen zwei alterna-
tiven Startmethoden fⁿr das Ur-Linux entschieden werden muss.
Sie haben MS-DOS oder eine MS-DOS-Box gestartet, die nicht im Protected-
Modus lΣuft; die 1. CD liegt im CD-ROM-Laufwerk und Zugriff darauf ist
m÷glich.
Mit Hilfe des Programms Setup.exe werden Sie auf Ihrem Rechner ein Ur-
Linux in Gang bringen, das spΣter die eigentliche Linux-Installation erst er-
m÷glicht. Setup.exe starten wir jetzt und fⁿhren das Programm bis zu dem
Punkt aus, an dem zwischen den beiden Startm÷glichkeiten fⁿr das Ur-Linux
unterschieden wird: Bootdiskette oder mit loadlin direkt von CD/Festplatte.
2 Ein VCPI-Server wird z. B. von emm386.exe zur Verfⁿgung gestellt.
50
2.5. Noch ein Installationsweg: Mit setup und loadlin
Schritt fⁿr Schritt ...
So fⁿhren Sie den ersten Teil von Setup aus:
1. Starten Sie setup im Stammverzeichnis der CD.
2. WΣhlen Sie die Dialogsprache, in der Setup ablaufen soll. Wenn Sie
`Deutsch' bevorzugen, drⁿcken Sie nur
.
3. Geben Sie den Laufwerksbuchstaben Ihres CD-ROM-Laufwerks, z. B. E
ein. Eventuell hat sich der Laufwerksbuchstabe wegen einer zusΣtzlichen
DOS-Partition geΣndert.
4. Setup.exe begrⁿ▀t Sie jetzt, so viel Freundlichkeit quittieren wir mit ei-
nem Druck auf .
5. Die folgenden Abschnitte beschΣftigen sich mit dem Booten des Ur-Li-
nux. Es wird in einer eigenen Entscheidung (Abschnitt 2.5.3) und eigenen
Arbeitsschritten behandelt.
2.5.3 Wie boote ich das Ur-Linux von setup aus?
Es gibt zwei Wege, das Ur-Linux vom Programm setup aus zu booten: ⁿber
Disketten oder mit Hilfe von loadlin direkt von der CD. Jetzt wird einer der
beiden Wege ausgewΣhlt.
Zusatzinfo
Der einfachste und bequemste Weg ist natⁿrlich, das Ur-Linux direkt von der
CD zu starten. Dazu wird das DOS-Programm loadlin.exe verwendet. Es lΣdt
unter DOS eine Kerneldatei von der CD in den Hauptspeicher, bereitet das
Laden der RAM-Disk vor und beginnt dann, den Kernelcode auszufⁿhren.
Damit das klappen kann, muss der Rechner im Realmodus laufen oder im
Virtuellen 8086-Modus ein VCPI-Server3 aktiv sein. Die DOS-Box von OS/2
oder Windows NT scheidet also aus.
Booten ⁿber Disketten funktioniert immer, es ist jedoch mit einigen UmstΣn-
den verbunden und dauert lΣnger. Wohlgemerkt, damit sind die Disketten ge-
meint, die man mit setup erstellt. Am allereinfachsten ist natⁿrlich die SuSE-
Bootdiskette (oder das Booten direkt von der CD), aber darum geht es in
dieser Entscheidung nicht. Hier geht es nur um die Entscheidung: mit setup
Disketten erzeugen oder mit loadlin den Kernel direkt laden.
Empfehlung
WΣhlen Sie den loadlin-Weg, wenn es theoretisch m÷glich ist ¡ also wenn Sie
nicht unter OS/2 oder Windows NT arbeiten. Im Zweifelsfall probieren Sie es
einfach aus. Klappt es nicht, starten Sie einfach nochmal bei Abschnitt 2.5.2
auf der vorherigen Seite und wΣhlen dann den Diskettenweg.
2.5.4 loadlin installieren und Ur-Linux starten
In diesem Arbeitsschritt installieren und benutzen Sie loadlin.exe, mit dem
Sie von DOS aus einen Linux-Kernel laden und starten k÷nnen und bringen
Ihr Ur-Linux zum Laufen.
3 Ein VCPI-Server wird z. B. von emm386.exe zur Verfⁿgung gestellt.
51
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Voraussetzung
Wenn Sie bis hierhin gekommen und innerlich fⁿr den ersten Linux-Prompt
bereit sind, haben Sie alle Voraussetzungen erfⁿllt!
Zusatzinfo
Setup legt dann auf Ihrer DOS-Partition das Verzeichnis \loadlin an. In
dieses Verzeichnis kopiert es die Programme setup.exe, loadlin.exe,
die Datei Linux.bat und den ausgewΣhlten Kernel unter dem Namen
zimage. Wenn Sie spΣter ¡ nach der Erstinstallation ¡ Linux starten wol-
len, rufen Sie Linux.bat auf (allerdings mⁿssen Sie dabei als Parameter
die Rootpartition angeben; dazu kommen wir spΣter noch in Abschnitt 2.10.2
auf Seite 76).
Am Ende dieses Schrittes wird der Kernel dann geladen und direkt gestartet.
Schritt fⁿr Schritt ...
Gehen Sie so vor, um loadlin zu installieren und das Ur-Linux damit zu
starten:
1. WΣhlen Sie die Option `loadlin' und drⁿcken Sie .
2. Dieser Bildschirm zeigt, wie viel RAM Ihr Rechner hat. Normalerweise
stimmt die Angabe und Sie bestΣtigen dann mit . Falls die RAM-
Gr÷▀e nicht stimmen sollte, korrigieren Sie den Wert entsprechend.
3. Jetzt mⁿssen Sie auswΣhlen, ob Linux Ihr CD-ROM-Laufwerk unter-
stⁿtzt.
* Wenn Linux das CD-ROM-Laufwerk unterstⁿtzt, drⁿcken Sie ,
damit ist die Sache erledigt.
* Unterstⁿtzt Linux Ihr CD-ROM-Laufwerk nicht, so haben Sie ja be-
reits in Abschnitt 2.4.1 auf Seite 46 Dateien auf die Festplatte umko-
piert. Gehen Sie jetzt auf die Option `Festplatte' und drⁿcken
.Anschlie▀end geben Sie den Pfad an, in den Sie das Verzeichnis
suse kopiert hatten. Im Beispiel in Abschnitt 2.4.1 auf Seite 46 hatten
wir \emil verwendet, also mⁿssen wir \emil eintragen (das darun-
terliegende Verzeichnis suse braucht nicht angegeben zu werden).
4. Jetzt mⁿssen Sie sich einen passenden Kernel aussuchen.
5. Die Parameter fⁿr den Kernel kommen in diesem Schritt dran. Pro Zeile
gibt man einen Parameter an, eine leere Zeile bedeutet fertig. Welche
Parameter kommen hier in Frage?
Detaillierte Angaben zu den Kernelparametern stehen in Abschnitt 14.1
auf Seite 361; eine vollstΣndige Auflistung der fⁿr die Installation rele-
vanten Kernelparameter finden Sie in Abschnitt 14.3.2 auf Seite 364.
6. Der folgende Bildschirm fragt, ob das Programm loadlin installiert wer-
den soll. Wir beantworten das mit `Ja'. Setup legt jetzt das Verzeichnis
\loadlin an und kopiert die Dateien hinein.
52
2.5. Noch ein Installationsweg: Mit setup und loadlin
7. Jetzt starten wir mit der Option `Linux laden' das Ur-Linux. Da-
bei scrollen ca. 2 Seiten Textausgabe des Kernels mehr oder weniger
schnell vorⁿber. Wenn alles geklappt hat, begrⁿ▀t Sie linuxrc. Sie k÷nnen
sich ⁿbrigens die Ausgaben des Kernels in Ruhe ansehen: mit Umschalt
+ Bild und Umschalt + Bild blΣttern Sie vor und zurⁿck.
Nun wird die Installation fortgesetzt, wie ab Abschnitt 2.2.3 auf Seite 29 in
gro▀er Ausfⁿhrlichkeit beschrieben.
M÷gliche Probleme
Probleme kann es hier an zwei Stellen geben: loadlin kann den Kernel nicht
laden bzw. starten oder der Kernel kommt mit Ihrer Hardware nicht klar:
* loadlin hat nicht genⁿgend freien Speicher, um den Kernel zu laden: siehe
Abschnitt 2.7.9 auf Seite 63.
* loadlin kann den Kernel nicht starten, der Rechner lΣuft im Virtuel-
len 8086-Modus, es ist jedoch kein VCPI-Server verfⁿgbar: siehe Ab-
schnitt 2.7.11 auf Seite 64.
* loadlin funktioniert nicht: siehe Abschnitt 2.7.10 auf Seite 63.
* Die CD ist defekt: siehe Abschnitt 2.7.4 auf Seite 61.
53
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.6 Infobl÷cke
2.6.1 Platz schaffen fⁿr Linux (Partitionieren)
Ihre Festplatte soll fⁿr die Aufnahme von Linux-Partitionen vorbereitet wer-
den. ¡ Sie haben hoffentlich etwas Zeit, um diesen Abschnitt in Ruhe durch-
zuarbeiten. Empfehlenswert sind Disketten oder BΣnder fⁿr ein Backup und
eine Bootdiskette Ihres bisherigen Betriebssystems.
Zusatzinfo
Durch Partitionen kann eine Festplatte in mehrere, voneinander weitgehend
unabhΣngige Bereiche aufgeteilt werden. Ein Grund, sich mehrere Partitionen
einzurichten, ist die dadurch m÷gliche Koexistenz unterschiedlicher Betriebs-
systeme mit unterschiedlichen Dateisystemen auf einer Festplatte.
Wie schafft man jetzt Platz fⁿr Linux-Partitionen?
* Einzelne Partitionen der Festplatte kann man l÷schen; dabei gehen al-
le Dateien verloren, die in diesen Partitionen liegen. Der Platz auf der
Festplatte, der so frei wird, steht dann fⁿr neue Partitionen zur Verfⁿ-
gung (z. B. fⁿr Linux); dabei k÷nnen Sie den gewonnenen Freiraum neu
in mehrere Partitionen aufteilen.
* Einzelne Partitionen k÷nnen Sie auch einem anderen Betriebssystem zu-
ordnen; wie beim L÷schen verlieren Sie aber auch dabei alle Dateien die-
ser Partitionen.
* Unter MS-DOS oder Windows 95/98 k÷nnen Sie die letzte Partition der
Festplatte verkleinern, ohne die Dateien darin zu verlieren; mit einem De-
fragmentierungsprogramm mⁿssen Sie zuvor dafⁿr sorgen, dass wirklich
alle Dateien am Anfang der Partition liegen. Falls Sie nur eine MS-DOS-
oder Windows-Partition haben, k÷nnen Sie auf diese Weise recht einfach
Platz fⁿr Linux-Partitionen schaffen. Nach dem Defragmentieren k÷nnen
Sie mit speziellen Programmen ¡ etwa dem Freeware-Programm fips ¡
die Zylinderobergrenze herabsetzen und so die Partition verkleinern. fips
finden Sie auf der CD 1 im Verzeichnis dosutils.
* Eine sehr bequeme, wenn auch mit Kosten verbundene M÷glichkeit ist es,
eine zusΣtzliche Festplatte in den Rechner einzubauen.
Bei allen ─nderungen der Partitionierung mⁿssen Sie sorgfΣltig arbeiten
und die Anleitung der verwendeten Software beachten. Trotzdem k÷nnen
unter UmstΣnden Probleme auftreten, bis hin zum kompletten Datenver-
lust! Wir von SuSE k÷nnen dafⁿr keine Verantwortung ⁿbernehmen. In je-
dem Fall ist es empfehlenswert, vorher zumindest die wichtigsten Dateien
zu sichern und eine geprⁿfte Bootdiskette bereitzuhalten.
Schritt fⁿr Schritt ...
Gehen Sie so vor, um die Festplatte zu partitionieren:
1. Wenn Sie es nicht wissen, mⁿssen Sie feststellen, wie viele Partitionen
die Festplatte hat und wie gro▀ diese sind. Rufen Sie dazu das Programm
fdisk Ihres Betriebssystems auf.
54
2.6. Infobl÷cke
2. Planen Sie, wie viele Partitionen Sie brauchen und wie gro▀ diese sein
sollen. Informationen dazu finden Sie in Abschnitt 2.8 auf Seite 67 und in
Abschnitt 2.9 auf Seite 68.
3. Schreiben Sie sich Ihren Partitionsplan auf einen Zettel, Sie brauchen die
Daten noch ÷fters im Verlauf der Installation.
4. Jetzt ist ein Backup der Festplatte dringend anzuraten. Wenn Sie kein
Bandlaufwerk haben und Sie nicht alles auf Disketten sichern wollen,
dann sichern Sie wenigstens Ihre wichtigen Daten und die Start- und
Konfigurationsdateien (z. B. config.sys, autoexec.bat und *.
ini). Erzeugen Sie eine Bootdiskette fⁿr Ihr bisheriges Betriebssystem
und probieren Sie aus, ob Sie damit booten k÷nnen. Auf dieser Boot-
diskette brauchen Sie auch Handwerkszeug wie einen Editor, fdisk, das
Formatierungsprogramm und Ihr Backup-Programm.
5. Je nach Systemgegebenheiten geht's weiter:
* DOS/Windows 95/98, eine Partition auf der Festplatte und keine
komplette Dateien-Sicherung (engl. File-Backup):
Sie mⁿssen die Partition ohne Datenverlust verkleinern. Verschieben
Sie alle Dateien an den Anfang der Partition. Dazu k÷nnen Sie z. B.
defrag.exe (MS-DOS 6 oder Windows 95/98) benutzen.
Die Defragmentierungsprogramme verschieben ⁿblicherweise keine
versteckten Dateien bzw. Systemdateien, da solche Dateien von einem
Softwarekopierschutz an einem definierten Ort der Festplatte angelegt
worden sein k÷nnten. Wenn Sie sicher sind, dass auf der Festplatte
keine solchen Dateien sind, k÷nnen sie das Attribut versteckt bzw.
System an allen betroffenen Dateien deaktivieren oder, je nach ver-
wendetem Defragmentierungsprogramm, ⁿber Parameter auch das De-
fragmentieren solcher Dateien erzwingen; neuere Versionen von de-
frag kennen dafⁿr die Option /P.
Auch die Windows-Swapdatei ist eine versteckte Datei. Liegt die
Swapdatei ungⁿnstig, mⁿssen Sie sie unter Windows in der `Sys-
temsteuerung' ausschalten.
Haben Sie schlie▀lich am Ende der Partition genⁿgend Freiraum ge-
schaffen, dann gehen Sie in das Verzeichnis \dosutils\fips\fips15
der ersten CD. Dort steht das Programm fips.exe, mit dem Sie die Par-
tition verkleinern k÷nnen. Eine ausfⁿhrliche Anleitung ist im gleichen
Verzeichnis vorhanden; diese sollten Sie angesichts der heiklen Ma-
terie unbedingt studieren, bevor Sie das Programm starten! fips.exe
lΣuft ⁿbrigens nur unter DOS; Windows mⁿssen Sie beenden bzw.
Windows 95/98 in den DOS-Modus bringen (siehe dazu auch Ab-
schnitt 2.5.1 auf Seite 50).
Nach Ausfⁿhren von fips.exe haben Sie eine zweite Partition auf der
Festplatte, die spΣter in die Linux-Partitionen aufgeteilt wird.
Mit fips.exe aus \dosutils\fips\fips20 lassen sich auch fat32-
Partitionen verkleinern; stellen Sie vor dem Einsatz dieser Fips-Version
unbedingt ein Backup Ihrer Daten her!
55
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
* DOS/Windows 95/98 und mehrere Partitionen bzw. Sie haben eine
komplette Dateien-Sicherung (engl. File-Backup):
Sie l÷schen Ihre DOS-Partitionen und legen Sie dann verkleinert neu
an. Dabei verlieren Sie alle Daten in diesen Partitionen, Sie mⁿssen
vorher alle Dateien gesichert haben (dateiweise, kein Imagebackup)!
Mit fdisk l÷schen Sie die alten Partitionen und legen die neue(n) an.
Als nΣchstes formatieren Sie die Partition(en), installieren das Be-
triebssystem und spielen alle Dateien von der Sicherung wieder ein;
das Backup-Programm hatten Sie ja mit auf der Diskette.
6. Booten Sie den Rechner neu.
7. Prⁿfen Sie jetzt, ob Ihr altes Betriebssystem wieder richtig lΣuft. Die Li-
nux-Partitionen im freigerΣumten Festplattenbereich legen Sie spΣter mit
YaST an.
M÷gliche Probleme
Folgende Probleme k÷nnen auftreten:
* Die Partition kann nicht ausreichend verkleinert werden, da einige Datei-
en sich nicht verschieben lassen: siehe Abschnitt 2.7.1 auf Seite 60.
* Unter DOS bzw. Windows hat das CD-ROM-Laufwerk jetzt einen ande-
ren Laufwerksbuchstaben. Unter Windows 95/98 bleibt der Arbeitsplatz
hΣngen: siehe Abschnitt 2.7.12 auf Seite 64.
2.6.2 CD 2 zum Booten verwenden
ZusΣtzlich zur CD 1 ist auch die zweite CD bootfΣhig. WΣhrend jedoch auf
der CD 1 ein 2,88 MB gro▀es Bootimage verwendet wird, kommt bei der
zweiten CD ein traditionelle Image von 1,44 MB Gr÷▀e zum Einsatz.
Verwenden Sie die CD 2 immer dann, wenn Sie genau wissen, dass Sie
von CD booten k÷nnen, es jedoch mit CD 1 nicht funktioniert ( Fallback"-
L÷sung). Es ist leider so, dass nicht jedes BIOS die gro▀en Images richtig
erkennt.
2.6.3 Bootdiskette unter DOS erstellen
Voraussetzung
Sie brauchen eine formatierte 3.5-Zoll-HD-Diskette und ein 3.5-Zoll-Disket-
ten-Laufwerk, das auch bootfΣhig sein muss. Falls Sie unter Windows 95/98
arbeiten: Starten Sie setup nicht in der MS-DOS-Box, sondern im MS-DOS-
Modus!
Zusatzinfo
Auf der CD 1 im Verzeichnis /disks sind einige Diskettenabbilder (Images)
enthalten. Solch ein Image kann mit geeigneten Hilfsprogrammen auf eine
Diskette kopiert werden, die Diskette nennt sich dann Bootdiskette.
Auf diesen Diskettenimages sind au▀erdem noch der Loader" Syslinux und
das Programm linuxrc drauf; Syslinux erlaubt es Ihnen, wΣhrend des Boot-
vorganges den gewⁿnschten Kernel auszuwΣhlen und bei Bedarf Parameter
56
2.6. Infobl÷cke
ⁿber die verwendete Hardware zu ⁿbergeben. ¡ Das Programm linuxrc un-
terstⁿtzt Sie beim Laden der Kernelmodule speziell fⁿr Ihre Hardware und
startet schlie▀lich die Installation.
Die mitgelieferte SuSE-Bootdiskette k÷nnen Sie im Normalfall als Bootdis-
kette einsetzen. Nur bei exotischer Hardware, die vom modularisierten Kernel
dieser Diskette nicht unterstⁿtzt wird, oder wenn Sie sich ein Disketten-Image
aus den Internet von z. B. ftp://ftp.suse.com downloaden, mⁿssen
Sie eine eigene Bootdiskette erzeugen, wie es hier beschrieben wird.
Mit Setup
Schritt fⁿr Schritt ...
Gehen Sie so vor, um eine Bootdiskette zu erzeugen:
1. Starten Sie Setup direkt von der CD 1.
2. WΣhlen Sie die Option `Floppy' und drⁿcken Sie
; dann `Boot'
und wieder
.
3. Jetzt mⁿssen Sie sich eine Diskette mit einem passenden Kernel aus-
suchen, der z. B. Ihren SCSI-Adapter unterstⁿtzt. Setup zeigt Ihnen die
wichtigsten Daten zu den Kernels an. Wenn Sie weitere Informationen
brauchen, k÷nnen Sie in der Datei \disks\readme.dos nachsehen.
Merken Sie sich, wie Ihr Kernel hei▀t, Sie brauchen den Namen spΣter
nochmal. Dann drⁿcken Sie
.
4. Jetzt wird die Diskette geschrieben. Legen Sie eine (DOS-formatierte)
Diskette in das 3.5-Zoll-Laufwerk und suchen Sie sich die Diskette aus,
die Sie erstellen wollen.
* Kⁿmmern Sie sich nur um die Bootdiskette (`Root' wird bei SuSE
Linux nicht mehr ben÷tigt!): Setzen Sie den Cursor auf `Boot' und
drⁿcken Sie .
* Setup will bestΣtigt haben, dass eine Diskette eingelegt ist. Drⁿcken
Sie jetzt .Die Diskette wird geschrieben.
* Wenn die Diskette fertig ist, drⁿcken Sie .
* WΣhlen Sie die Option `Fertig', um den Bildschirm und Setup zu
verlassen.
Mit rawrite
Alternativ k÷nnen Sie auch das (unter UmstΣnden langsamere) DOS-
Programm rawrite.exe (CD 1, Verzeichnis \dosutils\rawrite) zum
Schreiben der Diskette am DOS-Prompt einsetzen.
Auf der CD 1 im Verzeichnis /disks liegen die Standard-Diskettenimages;
lesen Sie dort bitte die Dateien README bzw. LIESMICH. Das Image
bootdisk ist die Vorlage fⁿr die Standarddiskette. Die eigentlichen Ker-
nel sind im Verzeichnis /suse/images mit der Endung .ikr zu finden.
Wenn Sie die Standarddiskette ben÷tigen, die mit jedem SuSE Linux mitge-
liefert wird, gehen Sie folgenderma▀en vor; es wird vorausgesetzt, dass Sie
sich im Hauptverzeichnis der CD befinden:
57
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Q:> dosutils\rawrite\rawrite disks\bootdisk
Etwas komplexer wird die Angelegenheit, wenn Sie z. B. einen Kernel fⁿr
die speziellen EIDE-ChipsΣtze ben÷tigen; schreiben Sie in diesem Fall zu-
nΣchst das Standard-Image (bootdisk) auf die Diskette und ⁿberschreiben
Sie dann den eigentlichen Kernel (linux) mit dem speziellen EIDE-Kernel
(z. B. mit eide.ikr):
Q:> dosutils\rawrite\rawrite disks\bootdisk
Q:> copy suse\images\eide.ikr a:\linux
2.6.4 Bootdiskette mit Unix erstellen
Voraussetzung
Sie k÷nnen auf ein Unix/Linux-System mit einem funktionstⁿchtigen CD-
ROM-Laufwerk zurⁿckgreifen. Sie brauchen eine geprⁿfte Diskette (forma-
tiert).
Gehen Sie so vor, um Bootdisketten zu erstellen:
1. Falls Sie die Disketten noch formatieren mⁿssen:
erde: # fdformat /dev/fd0u1440
2. Mounten Sie die erste CD (Disk 1); z. B. nach /cdrom:
erde: # mount -tiso9660 /dev/cdrom /cdrom
3. Wechseln Sie in das Verzeichnis disks auf der CD:
erde: # cd /cdrom/disks
4. Erstellen Sie die Bootdiskette mit
erde: # dd if=/cdrom/disks/bootdisk of=/dev/fd0 bs=8k
In der LIESMICH- bzw. der README-Datei im disks-Verzeichnis er-
fahren Sie, welcher Kernel was kann; diese Dateien k÷nnen Sie mit more
oder less lesen (zu less vgl. Abschnitt 19.7.3 auf Seite 482).
5. Wenn Sie einen anderen Kernel ben÷tigen, gehen Sie so vor:
erde: # dd if=/cdrom/disks/bootdisk of=/dev/fd0 bs=8k
erde: # mount -t msdos /dev/fd0 /mnt
erde: # cp /cdrom/suse/images/eide.ikr /mnt/linux
erde: # umount /mnt
2.6.5 Unterstⁿtzt Linux mein CD-ROM-Laufwerk?
Generell kann man sagen, dass die meisten CD-ROM-Laufwerke unterstⁿtzt
werden.
* Bei ATAPI-Laufwerken sollte es keine Probleme geben.
* Bei SCSI-CD-ROM-Laufwerken kommt es nur darauf an, ob der SC-
SI-Controller unterstⁿtzt wird, an dem das CD-ROM-Laufwerk ange-
schlossen ist ¡ in der Komponenten-Datenbank CDB (Paket cdb, Serie
doc bzw. unter http://cdb.suse.de/) sind die unterstⁿtzten SC-
SI-Controller aufgefⁿhrt. Wenn Ihr SCSI-Controller nicht unterstⁿtzt wird
und am Controller auch die Festplatte hΣngt, haben Sie sowieso ein Pro-
blem :-(
58
2.6. Infobl÷cke
* Auch viele herstellerspezifische CD-ROM-Laufwerke funktionieren mit
Linux. In dieser Gruppe kann es gleichwohl zu Problemen kommen. Falls
Ihr Laufwerk nicht explizit erwΣhnt ist, k÷nnen Sie es immer noch mit
einem Σhnlichen Typ des gleichen Herstellers versuchen.
* Mittlerweile sind CD-ROM-Laufwerke am Parallel-Port recht verbreitet.
Leider sind diese in keiner Weise standardisiert, sodass es regelmΣ▀ig zu
Problemen kommt. SuSE Linux enthΣlt eine ganze Reihe verschiedener
Alpha-Treiber fⁿr einige Laufwerke. Wenn keiner dieser Treiber funktio-
niert, bleibt nur der Umweg ⁿber die DOS-Partition. Beachten Sie, dass
einige der Laufwerke, die von Linux unterstⁿtzt werden, nur dann ange-
sprochen werden k÷nnen, wenn sie von ihrem DOS-Treiber initialisiert
worden sind und danach nur ein Warmstart ausgefⁿhrt wurde.
59
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.7 Problembeschreibungen
2.7.1 Dateien lassen sich nicht verschieben
Dateien mit den Attributen System bzw. Versteckt verschieben die
Defragmentierungsprogramme normalerweise nicht. Um herauszufinden, an
welchen Dateien es hakt, k÷nnen Sie mit
attrib \*.* /s > <listdatei>
sich eine Gesamtliste Ihrer Festplatte in die Datei <listdatei> schreiben las-
sen. Darin k÷nnen Sie die Problemdateien identifizieren und mit
attrib -S -H <dateiname>
verschiebbar machen. Dabei mⁿssen Sie mit dem n÷tigen Fingerspitzenge-
fⁿhl vorgehen, um keine Kopierschutzdateien, permanente Auslagerungsda-
teien oder andere spezielle Systemdateien zu zerst÷ren. Nach dem Defrag-
mentieren k÷nnen/sollten Sie Attribute wieder in den ursprⁿnglichen Zustand
zurⁿckversetzen.
Unter Windows k÷nnen Sie fⁿr diesen Zweck den Dateimanager" bzw.
den Explorer" verwenden.
Falls das nicht klappt, mⁿssen Sie in den sauren Apfel bei▀en und die Par-
titionierung Ihrer Festplatte richtig verΣndern. Das bedeutet insbesondere,
dass Sie alle Daten sichern mⁿssen, um Sie nach der Neupartitionierung wie-
der einzuspielen. Alternativ k÷nnen Sie natⁿrlich auch eine weitere Platte
anschaffen, vielleicht erleichtern Ihnen die stΣndig sinkenden Preise diesen
Schritt ...
2.7.2 Keine deutsche Tastaturbelegung im MS-DOS-Modus
Geben Sie im DOS-Modus den Befehl
loadhigh keyb gr c:\windows\command\keyboard.sys
ein oder bauen Sie den Befehl in die Datei autoexec.bat ein. Falls Ihr
Windows-Verzeichnis anders hei▀t, mⁿssen Sie die Pfadangabe entsprechend
modifizieren.
2.7.3 Kein CD-ROM-Treiber im MS-DOS-Modus
Im MS-DOS-Modus stehen Ihnen nur die Treiber zur Verfⁿgung, die in den
Dateien config.sys und autoexec.bat geladen wurden. Es macht
durchaus Sinn, dort auf den CD-ROM-Treiber (und andere) zu verzichten,
denn Windows 95/98 bringt seine eigenen Treiber mit. Um im MS-DOS-Mo-
dus trotzdem die Treiber verwenden zu k÷nnen, mⁿssen Sie eine Verknⁿpfung
zu einer MS-DOS-Eingabeaufforderung anlegen und in den Eigenschaften,
Register `Programm' unter `Erweitert' eigene Startdateien anlegen.
In die mⁿssen Sie Ihre Treiber einbauen, um dann in dieser DOS-Box die
Treiber verwenden zu k÷nnen.
60
2.7. Problembeschreibungen
2.7.4 CD ist defekt
Nun, diese M÷glichkeit ist ziemlich unwahrscheinlich, obwohl man sie na-
tⁿrlich nicht v÷llig ausschlie▀en kann. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall
vertrauensvoll an Ihren HΣndler.
2.7.5 ATAPI-CD-ROM bleibt beim Lesen hΣngen
Wenn das ATAPI-CD-ROM-Laufwerk nicht erkannt wird oder wenn es
beim Lesen hΣngen bleibt, liegt es in vielen FΣllen daran, dass die Hardware
nicht korrekt eingerichtet ist. Normalerweise sollten die einzelnen GerΣte am
(E)IDE-Bus fortlaufend angeschlossen sein, d. h. das erste GerΣt ist Master
am ersten Controller, das zweite Slave. Das dritte GerΣt schlie▀lich ist Master
am zweiten Controller und das vierte dort wieder Slave.
Nun ist es jedoch oft so, dass sich in einem Rechner neben der Festplatte
nur das CD-ROM-Laufwerk befindet und dass dieses als Master am zweiten
Controller hΣngt. Linux kommt in manchen FΣllen mit dieser Lⁿcke" nicht
selbstΣndig zurecht. Meistens kann dem Kernel durch Angabe eines entspre-
chenden Parameters aber auf die Sprⁿnge geholfen werden (hdc=cdrom,
siehe auch Abschnitt 14.3.2 auf Seite 364).
Gelegentlich ist auch ein Laufwerk einfach falsch gejumpert"; das hei▀t, es
ist als Slave konfiguriert, obwohl es als Master am zweiten Controller ange-
schlossen ist ¡ oder umgekehrt. Im Zweifelsfall sollten diese Einstellungen
ⁿberprⁿft und gegebenenfalls korrigiert werden.
Au▀erdem gibt es noch eine Reihe fehlerhafter EIDE-ChipsΣtze. Diese sind
mittlerweile zum gr÷▀ten Teil bekannt; der Kernel enthΣlt Code, um derartige
Probleme zu umgehen. Fⁿr diese FΣlle existiert eigens ein spezieller Kernel
(vgl. das README in /disks der Installations-CD-ROM); die anzugebenden
Kernelparameter sind in Abschnitt 14.3.2 auf Seite 364 eingehend beschrie-
ben.
Sollte das Booten nicht auf Anhieb funktionieren, so versuchen Sie bitte
die nachfolgenden Kernelparameter. ¡ Sie geben diese am Bootprompt
(boot:) ein:
boot: linux <einzugebender Parameter>
Achtung:
Vergessen Sie nicht den Namen des Kernels (linux) vor den eigentlichen
Parametern!
¡ hd<x>=cdrom - <x> steht hier fⁿr a,b,c,d... und ist folgenderma▀en zu
lesen:
* a - Master am 1. IDE-Controller
* b - Slave am 1. IDE-Controller
* c - Master am 2. IDE-Controller
* ...
Beispiel fⁿr <einzugebender Parameter>: hdb=cdrom
61
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Mit diesem Parameter geben Sie dem Kernel das CD-ROM-Laufwerk an,
falls er es nicht selber findet und Sie ein ATAPI-CD-ROM-Laufwerk
haben.
¡ ide<x>=noautotune - <x> steht fⁿr 0,1,2,3 und ist folgenderma▀en zu
lesen:
* 0 - 1. IDE-Controller
* 1 - 2. IDE-Controller
* ...
Beispiel fⁿr <einzugebender Parameter>: ide0=noautotune
Dieser Parameter hilft oftmals bei (E)IDE-Festplatten.
Weitere Kernel-Parameter finden Sie in Abschnitt 14.3.2 auf Seite 364 ff.;
bei Schwierigkeiten mit SCSI-Systemen oder beim Einbinden von Netz-
werkkarten sehen Sie bitte dort nach.
2.7.6 CD-ROM-Laufwerke am Parallelport
Alle verfⁿgbaren Treiber werden wΣhrend der Installationsphase von Linuxrc
zur Aufwahl angeboten. Im Regelfall sind keine Besonderheiten zu beachten.
Leider werden jedoch viele Laufwerke (z. B. von Freecom) noch nicht unter-
stⁿtzt. Es ist sogar so, dass bisweilen Laufwerke nicht benutzt werden k÷n-
nen, die laut Aufschrift typenidentisch sein sollten; die Hersteller haben of-
fensichtlich Interna geΣndert, ohne diese ─nderungen durch eine neue Typen-
bezeichnung kenntlich zu machen ...
Einige der Laufwerke mⁿssen vom zugeh÷rigen DOS-Treiber initialisiert
worden sein, bevor der Linux-Kernel sie erkennt:
1. Booten Sie DOS und lassen Sie den CD-ROM-Treiber laden.
2. Legen Sie die Linux-Bootdiskette ein.
3. Fⁿhren Sie einen Warmstart durch.
Bei nicht unterstⁿtzten Laufwerken muss nach wie vor mit Umweg ⁿber eine
DOS-Partition installiert werden (vgl. Abschnitt 2.4 auf Seite 46).
Zum Stand der Parallelport-Programmierung unter Linux vgl. http:
//www.torque.net/linux-pp.html.
2.7.7 ProprietΣre" CD-ROM-Laufwerke
Fⁿr Mitsumi-Laufwerke sind unterschiedliche Treiber vorhanden! Bei den
speziellen Mitsumi-Treibern handelt es sich um Treiber, die eigens fⁿr die
alten" Laufwerke an einem eigenen Controller zustΣndig sind (z. B. LU-005
oder FX-001). Fⁿr neuere Laufwerke (wie FX-400) muss der Punkt `ATAPI
EIDE' gewΣhlt werden!
Das Gleiche gilt sinngemΣ▀ auch fⁿr Laufwerke von Sony und Aztech.
Der Mitsumi MCDX Treiber unterscheidet sich vom normalen" Mitsumi-
Treiber nur dadurch, dass er in der Lage ist, Multisession CDs zu lesen.
Daher ist es fⁿr die Installation eigentlich bedeutungslos, welchen der beiden
62
2.7. Problembeschreibungen
Treiber Sie verwenden. Wir haben uns dennoch dazu entschlossen, diesen
Treiber explizit anzubieten, da es m÷glicherweise FΣlle gibt, in denen zwar
der eine, jedoch nicht der andere Treiber funktioniert und man sich daher alle
M÷glichkeiten offen halten m÷chte.
2.7.8 Thinkpad schlΣft" wΣhrend der Installation ein"
An einer beliebigen Stelle wΣhrend des Boot-Vorgangs geschieht ein Abbruch
:-(
Eine generelle L÷sung kann noch nicht angeboten werden. Ein gangbarer
Weg scheint es zumindest bei Σlteren Modellen zu sein, die Installation von
DOS aus mit setup.exe zu starten und mit loadlin Linux zu laden (vgl. Ab-
schnitt 2.5 auf Seite 50).
Diese Tipps wurden uns im Laufe der Zeit zugetragen; an Feedback sind wir
stets interessiert:
* Stellen Sie im BIOS des Notebooks alle Dinge ab, die darauf hinzielen,
Stromsparfunktionen zu erfⁿllen; Stichworte: suspend mode", power
management", sleep features".
* Wenn Sie von DOS aus starten, laden Sie dort den CD-ROM-Treiber in
der config.sys mit der Option /S (wohl fⁿr sleep); anstelle von
<drive> und <path> Ihre jeweiligen Werte einsetzen:
DEVICE = <drive>:\<path>\IBMTPCD.SYS /S
* Vermeiden Sie wΣhrend der Installation Zugriffe auf das Diskettenlauf-
werk.
2.7.9 loadlin fehlt Speicher, um den Kernel zu laden
Sie haben nicht genⁿgend freien Speicher unterhalb 640 KB. Versuchen Sie,
aus den Startdateien des Systems (config.sys, autoexec.bat) einige
Treiber zu entfernen oder in den hohen Speicherbereich zu laden.
Falls Sie unter Windows 95/98 komprimierte Laufwerke haben und das Hoch-
laden des Treibers nicht hilft, mⁿssen Sie die komprimierten Laufwerke de-
komprimieren.
2.7.10 loadlin funktioniert nicht
Falls es mit loadlin irgendwelche Probleme gibt, k÷nnen Sie loadlin mit
den Optionen -v, -t oder -d aufrufen. Am besten lassen Sie mit
C:\> loadlin -d debug.out <weitere Parameter>
die Debug-Informationen in die Datei debug.out schreiben; diese Datei
k÷nnen Sie dem SuSE-Support schicken. Fⁿr <weitere Parameter> mⁿssen
Sie Ihre eigenen System-Gegebenheiten einsetzen (vgl. Abschnitt 4.9.1 auf
Seite 140).
63
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.7.11 DOS lΣuft im Protectedmodus
loadlin kann den Kernel nur dann booten, wenn der Rechner entweder im
Realmodus oder im Virtuellen 8086-Modus (bei verfⁿgbarem VCPI-Server)
lΣuft. Falls Sie unter Windows 95/98 arbeiten, mⁿssen Sie den Rechner in den
MS-DOS-Modus bringen.
* Dazu gehen Sie entweder ⁿber den `Start'-Button, `Beenden',
`Computer im MS-DOS-Modus starten' oder
* Sie erstellen eine Verknⁿpfung mit der MS-DOS-Eingabeaufforderung
und Σndern die Eigenschaften folgenderma▀en: im Register `Pro-
gramm' wΣhlen Sie `Erweitert...' und kreuzen dort `MS-DOS-
Modus' an. Wenn Sie die Eingabeaufforderung jetzt starten, geht der
Rechner in den MS-DOS-Modus.
2.7.12 Laufwerksbezeichnung des CD-ROM-Laufwerks
Wenn Sie mit fips eine weitere Partition auf der Festplatte angelegt haben, ist
das eine DOS-Partition. Deshalb verschieben sich die anschlie▀enden Lauf-
werksbuchstaben und das CD-ROM-Laufwerk ist z. B. nicht mehr D: son-
dern E:.
Nach dem ─ndern der Partitionstypen mit YaST normalisiert sich das wieder,
das CD-ROM-Laufwerk ist wieder D:
Falls Sie unter Windows 95/98 Schwierigkeiten haben, den Explorer oder den
Arbeitsplatz zu ÷ffnen, versucht der immer noch, auf D: zuzugreifen (um
bei diesem Beispiel zu bleiben). Sie mⁿssen ihm mit der Systemsteuerung
unter die Arme greifen und die Laufwerkskennung des CD-ROM-Laufwerks
eintragen.
2.7.13 Allgemeine Hardwareprobleme
Sie treffen eines oder mehrere der folgenden PhΣnomene an:
* Timingprobleme beim Zugriff auf das CD-ROM-Laufwerk (Stehenblei-
ben, langes Warten, Busfehler, Segmentation faults)
* Kernelgenerierung (oder andere Programme) bricht mit Signal 11 oder
Signal 7 ab.
* Fehlerhafter Dateiinhalt
* Fehler beim Speicherzugriff
* Fehler bei der Grafikdarstellung
* crc-Fehler beim Zugriff auf das Diskettenlaufwerk
* Abstⁿrze oder Stehenbleiben wΣhrend des Bootens
* Fehler wΣhrend des Anlegens der Dateisysteme (mke2fs meldet Fehler)
* Fehler beim Einrichten des Swap-Bereiches
* Weiteres seltsames" Systemverhalten bei Hardwarezugriffen
64
2.7. Problembeschreibungen
Hintergrund-Informationen
Diese merkwⁿrdigen PhΣnomene sind mit gro▀er Wahrscheinlichkeit auf feh-
lerhafte oder zu kritisch eingestellte Hardware zurⁿckzufⁿhren. Der Grund
hierfⁿr ist, dass manche Motherboards offensichtlich Timing-Probleme ha-
ben. Diese Timing-Probleme werden durch Fehler auf dem Bus (CPU-
Memory-PCI-ISA) auffΣllig.
Auch wenn die Hardware z. B. unter DOS oder Windows lΣuft, sagt das nichts
ⁿber die StabilitΣt der Hardware und deren Konfiguration aus. Derartige Hard-
ware kommt zwar mit dem langsamen, segmentierten Speicherzugriff einer in
16-Bit-Realmode betriebenen CPU (unter DOS oder Windows) zurecht, so-
bald der Speicher jedoch linear mit 32 Bit-Bursts angesprochen wird, kommt
es zu Fehlern.
Eine weitere Ursache kann eine schlecht gekⁿhlte CPU sein oder zu langsame
oder fehlerhafte (z. B. wΣrmeempfindliche) RAM-Module (SIMMS). Auch
Fehler im 2nd-Level-Cache (Inkonsistenz, WΣrmeprobleme) erzeugen o. g.
Effekte.
Die Ursache liegt also eindeutig bei der Hardware und nicht an Linux, das
diese Probleme nur zu Tage f÷rdert.
Linux verlangt mehr von der Hardware als andere Betriebssysteme. Zum
einen wird dadurch die Leistung gesteigert. Zum anderen fⁿhrt es aber z. B.
zu o. g. Schwierigkeiten. Linux will immer sichergestellt wissen, dass die
Hardware-Basis stabil lΣuft. Ist dies nicht der Fall, verweigert Linux (zu
Recht) den Dienst. Ein Betriebssystem, das mit fehlerhafter oder potentiell
fehlerhafter Hardware weiterlΣuft, stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.
Vgl. http://www.bitwizard.nl/sig11.
Was tun?
Es gibt eine Reihe von Parametern und Bedingungen, an denen man drehen"
kann, um zumindest das fehlerhafte oder das fehlerhaft arbeitende Bauteil zu
isolieren.
* Internen und/oder externen Cache ausschalten: durch BIOS-Setup
(CMOS).
* Bustakt reduzieren (VLB maximal 40MHz! PCI-Bus laut Spezifikation
maximal 66 MHz ext. Prozessortakt): durch BIOS-Setup oder Jumper auf
dem Board.
* Anzahl der Waitstates beim Zugriff der CPU auf den Hauptspeicher bzw.
den Cache erh÷hen: durch BIOS-Setup.
* Prⁿfen, ob etwa eine Option `15-16M Memory Hole' im BIOS-
Setup aktiv ist: ggf. deaktivieren! Linux ist auf solche L÷cher" nicht
gefasst!
* Im (Advanced) Chipset Setup, falls vorhanden, `CAS before RAS'
einstellen: durch BIOS-Setup.
* Speichermodule prⁿfen:
¡ insbesonders bei unterschiedlichen Chip-/Modul-Typen gibt es immer
wieder Probleme!
65
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
¡ Bei einem PCI-Bus mit 66 MHz mⁿssen die DRAM-Module mit min-
destens 60 ns (oder weniger) spezifiziert sein (keine ▄bertaktung).
¡ ▄berprⁿfen Sie die Halterung der SIMMS oder DIMMS; diese mⁿssen
exakt passen und dⁿrfen nicht lose oder verkantet sein. Ziehen Sie
die Module ggf. heraus und setzen Sie sie wieder ein (auf korrodierte
Kontakte achten!).
¡ ─ndern Sie die Reihenfolge der Module und SpeicherbΣnke.
* ▄berprⁿfen Sie den CPU-Lⁿfter auf seine Funktion und ob er wirklich
exakt auf der CPU sitzt (ggf. WΣrmeleitpaste verwenden).
* Schalten Sie das systemeigene Power-Management (APM) aus. Dies ist
insbesondere beim Adaptec 2940 als Fehlerquelle mehrfach beobachtet
worden: durch BIOS-Setup.
* Einige Pentium-Clones machen Probleme, wenn z. B. der Kernel oder der
Compiler pentium-optimiert wurde, aber kein echter Pentium, sondern
z. B. ein AMD K6 oder ein Cyrix 6x86 verwendet wird. Optimieren Sie in
einem derartigen System den Kernel bzw. Programme maximal fⁿr 486er
Prozessoren, ggf. nur fⁿr 386er. Greifen Sie auf den SuSE-Standardkernel
zurⁿck (vgl. Abschnitt 3.6.2 auf Seite 103).
* Kontrollieren Sie die allgemeinen BIOS-Setup-Einstellungen, setzen Sie
ggf. die Einstellung auf die (konservativen) `BIOS-Defaults'.
* Bei einem fehlerhaftem PC-BIOS hilft wirklich nur ein Update des BIOS.
Fragen Sie Ihren HΣndler oder den Hersteller.
* Das Netzteil liefert nicht genⁿgend Strom oder die Stromversorgung
schwankt, versuchen Sie einige GerΣte auszuschalten.
* Verzichten Sie auf Busmaster-DMA", auch UDMA" oder Ultra-
DMA" genannt. Halten Sie die EIDE-Kabel kurz und achten Sie auf gute
QualitΣt der Kabel.
66
2.8. Partitionieren fⁿr Einsteiger
2.8 Partitionieren fⁿr Einsteiger
Sie sind neu im Umgang mit Linux und dessen Dateisystem. Ihre Fragen: Wie
viel Platz stellt man Linux zur Verfⁿgung? Wie viel braucht man unbedingt?
Wie viel sollte es sein? Wie viel macht Sinn? Wie teilt man den Platz auf?
Partitionstypen beim PC
Jede Festplatte enthΣlt eine Partitionstabelle, die Platz fⁿr vier EintrΣge hat.
Jeder Eintrag in der Partitionstabelle kann entweder eine primΣre Partition
oder eine erweiterte Partition sein, wobei aber maximal eine erweiterte Parti-
tion m÷glich ist.
PrimΣre Partitionen sind recht einfach zu betrachten: sie sind ein durchge-
hender Bereich von Zylindern, der einem Betriebssystem zugeordnet ist. Mit
primΣren Partitionen k÷nnte man pro Festplatte aber nur maximal vier Parti-
tionen einrichten; mehr passt nicht in die Partitionstabelle.
Hier setzt jetzt das Konzept der erweiterten Partition an. Die erweiterte Parti-
tion ist ebenfalls ein durchgehender Bereich von Plattenzylindern. Man kann
die erweiterte Partition aber nochmal in so genannte logische Partitionen un-
terteilen, die selbst keinen Eintrag in der Partitionstabelle brauchen. Die er-
weiterte Partition ist sozusagen ein Container, der die logischen Partitionen
enthΣlt.
Wenn Sie mehr als vier Partitionen ben÷tigen, mⁿssen Sie beim Partitionie-
ren nur darauf achten, dass Sie spΣtestens die vierte Partition als erweiterte
Partition vorsehen und ihr den gesamten freien Zylinderbereich zuordnen.
Darin k÷nnen Sie dann beliebig" viele logische Partitionen einrichten (das
Maximum liegt bei 15 Partitionen fⁿr SCSI-Platten und bei 63 Partitionen fⁿr
(E)IDE-Platten).
Linux ist es egal, auf welcher Art von Partitionen (primΣr und/oder logisch)
die Installation vorgenommen wird.
Entscheidung treffen
Beginnen wir mit der Frage nach dem unbedingt Notwendigen: 180 MB,
wobei dies schon eine spezielle Anwendung des Rechners voraussetzt. Man
arbeitet nur auf der Konsole ¡ kein X Window System. Will man sich mal X
anschauen und einige wenige Applikationen starten: 500 MB. Beide Werte
sind Swap-inklusive.
Wie viel sollte es sein? 1 GB. In der Welt der Gigabyte-Festplatten eine eher
bescheidene Forderung. Swap-inklusive und nach oben hin offen.
Wie viel macht Sinn? Kommt darauf an, was Sie wollen:
* Unter X mit modernen Applikationen wie KDE, Applixware und Net-
scape arbeiten: 1,2 GB.
* Mit Linux kleinere eigene Applikationen unter X entwickeln. Ebenfalls
1,2 GB.
* Beide o. g. Punkte: 2 GB.
* Eigene X-Server ⁿbersetzen, eigene CDs brennen und o. g. Punkte: 4 GB
* Internet/FTP-Server betreiben: 700 MB Grundsystem + beliebig.
67
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Wie teilt man den Platz auf? Eine einfache Frage mit einer nicht so einfachen
Antwort.
Bei der nunmehr erreichten Robustheit des Linux-Dateisystems ist es zu-
mal fⁿr Einsteiger ein durchaus gutes Vorgehen, die gleiche Strategie wie
YaST zu verfolgen: eine kleine Partition zu Beginn der Platte fⁿr /boot
vorzusehen (mindestens 2 MB, bei gro▀en Platten 1 Zylinder), eine Parti-
tion fⁿr Swap (64-128 MB), der ganze Rest fⁿr /.
Wenn Sie etwas, aber gleichwohl m÷glichst wenig partitionieren wollen, gel-
ten folgende einfachen Regeln:
* Bis ca. 500 MB: Swap-Partition und eine Root-Partition (/).
* Ca. 500 MB bis 2 GB: kleine Boot-Partition fⁿr den Kernel und fⁿr LILO
zu Beginn der Festplatte (/boot, ca. 5-10 MB bzw. 1 Zylinder), Swap-
Partition und der Rest fⁿr die Root-Partition (/).
* Ab ca. 2 GB: Boot (/boot), Swap, Root (250 MB), Home /home) mit
ca. 100 MB je Benutzer) und der Rest fⁿr Programme (/usr); ggf. eine
weitere Partition fⁿr /opt (vgl. unten auf dieser Seite) und fⁿr /var.
Wenn Sie Linux direkt von der Festplatte starten wollen, brauchen Sie eine
Linux-Partition unterhalb der 1024-Zylinder-Grenze" als Startpartition
(lesen Sie dazu auf Seite 119 und auf Seite ??). Dies betrifft Sie nicht,
wenn Sie Linux von DOS/Windows aus mit loadlin starten. ▄blicherweise
wird seit SuSE Linux 6.0 die Bootpartition (/boot) diese Startpartition
sein.
Es ist zu bedenken, dass einige ¡ zumeist kommerzielle ¡ Programme ihre
Daten unter /opt installieren; sehen Sie ggf. entweder fⁿr /opt eine eigene
Partition vor oder dimensionieren Sie die Root-Partition entsprechend gr÷▀er.
Im einzelnen handelt es sich u. a. um die in Tabelle 2.1 auf der nΣchsten Seite
aufgelisteten Programm-Pakete bzw. Demos ¡ jeweils etwas auf Zuwachs
berechnet (in der genannten Tabelle werden auch Programme genannt, die
nicht mit SuSE Linux mitgeliefert werden!).
2.9 Partitionieren fⁿr Fortgeschrittene
Im Abschnitt 2.8 auf der vorherigen Seite sowie in Abschnitt 2.10.1 auf Sei-
te 74 wird auf M÷glichkeiten der Partitionierung des Systems eingegangen.
Dieser Abschnitt nun soll detaillierte Informationen bereitstellen, mit denen
Sie sich ein fⁿr Ihre Zwecke optimales Partitionierungsschema anlegen k÷n-
nen. Dieser Abschnitt ist insbesondere fⁿr diejenigen interessant, die ihr Sys-
tem optimal konfigurieren m÷chten ¡ sowohl in puncto Sicherheit, als auch
was Geschwindigkeit betrifft ¡ und die dafⁿr bereit sind, u. U. das bestehende
System komplett neu aufzusetzen. Tabula rasa, wenn man so will.
Es ist unbedingt notwendig, ein grundlegendes VerstΣndnis der Funktionswei-
se eines UNIX-Dateisystemes zu haben. Die Begriffe Mountpoint, sowie
physikalische, erweiterte und logische Partition sollten keine Fremdw÷rter
sein.
68
2.9. Partitionieren fⁿr Fortgeschrittene
KDE 170 MB
GNOME 100 MB
htdig 5 MB
Fortify 2 MB
dochost mit htdig-Volltextsuche 200 MB
Wabi 10 MB
Netscape 35 MB
Arcad 350 MB
Applixware 400 MB
Eagle 18 MB
Staroffice 150 MB
Cyberscheduler Software 30 MB
Cygnus Source-Navigator 20 MB
SNiFF+ 45 MB
Insure++ 45 MB
pep 18 MB
Oracle 8 400 MB
Sybase ¡ Adaptive Server Enterprise 170 MB
virtuoso ¡ OpenLink Virtuoso Lite Edition 55 MB
Tabelle 2.1: Beispiele fⁿr Pakete unter /opt ¡ nicht alle dieser Pakete werden
mit SuSE Linux mitgeliefert!
ZunΣchst sollte erwΣhnt werden, dass es nicht den einen goldenen Weg fⁿr
alle gibt, sondern viele goldene Wege fⁿr jeden. Keine Sorge, Sie werden in
diesem Abschnitt auch konkrete Zahlen als Anhaltspunkt lesen.
Stellen Sie als ersten Schritt folgende Informationen zusammen:
* Was ist das Einsatzgebiet dieses Rechners (Fileserver, Compute-Server,
Einzelplatzrechner)?
* Wie viele Leute werden an diesem Rechner arbeiten (simultane Logins)?
* Wie viele Festplatten hat der Rechner, wie gro▀ sind diese und welches
System haben Sie (EIDE, SCSI oder gar RAID-Controller)?
2.9.1 Die Gr÷▀e der Swap-Partition
Oft werden Sie noch lesen: Mindestens doppelt so viel Swap wie Haupt-
speicher". Diese Formulierung stammt noch aus der Zeit, in der 8 MB RAM
im Rechner nicht wenig war. Diese Zeiten sind vorbei. Wer sich heute einen
neuen Rechner mit weniger als 32 MB Speicher kauft, wurde nicht gut bera-
ten. Kommen wir noch einmal zur obigen Aussage zurⁿck. Ziel war es, dass
der Rechner ⁿber ungefΣhr 30 bis 40 MB virtuellen Speicher verfⁿgt.
Mit modernen speicherhungrigen Applikationen mⁿssen auch diese Werte
nach oben hin korrigiert werden. Im Normalfall sollten 64 MB virtueller
Speicher genⁿgen, aber hier sollte man nicht geizen. Compiliert man unter
X seinen Kernel und will sich mit Netscape die Hilfeseiten ansehen, wΣhrend
noch irgendwo Emacs lΣuft, hat man mit 64 MB virtuellem Speicher nicht
mehr viele Reserven.
69
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Daher ist man als durchschnittlicher User fⁿr absehbare Zeit mit 128 MB
virtuellem Speicher auf der sicheren Seite. Was Sie auf keinen Fall machen
sollten: ⁿberhaupt keinen Swap-Speicher anlegen. Selbst auf einem Rechner
mit 256 MB RAM sollte noch ein Swap-Bereich vorhanden sein. Die Grⁿnde
hierfⁿr werden unter Abschnitt 2.9.3 auf Seite 73 deutlich.
Sie lassen umfangreiche Simulationen mit einem Speicherbedarf (!) von meh-
reren Gigabyte berechnen. Wenn Sie Bedenken haben sollten, ob Linux fⁿr
Ihre Anwendung genⁿgend Reserven bietet, lesen Sie Abschnitt 2.9.2 auf der
nΣchsten Seite (Einsatzgebiet Compute-Server).
2.9.2 Einsatzgebiet des Rechners
Einsatz als Einzelrechner:
Der hΣufigste Anwendungsfall fⁿr einen Linux-Rechner ist der Einsatz als
Einzelrechner. Damit Sie sich an konkreten Werten orientieren k÷nnen, haben
wir ein paar Beispielkonfigurationen zusammengestellt, die Sie je nach Be-
darf bei sich zu Hause oder in der Firma ⁿbernehmen k÷nnen. In Tabelle 2.2
sehen Sie einen kleinen ▄berblick der verschiedenen Installationsvolumina
fⁿr ein Linux-System.
Installation ben÷tigter Plattenplatz
minimum 180 MB bis 400 MB
klein 400 MB bis 800 MB
mittel 800 MB bis 4 GB
gro▀ 4 GB bis 8 GB
Tabelle 2.2: Beispiele fⁿr Gr÷▀en von Installationen
Natⁿrlich erh÷hen sich die Werte entsprechend, wenn Sie ⁿber das System
hinausgehende, zusΣtzliche DatensΣtze sichern wollen.
Beispiel: Standard-Arbeitsplatzrechner (sehr klein)
Sie haben eine ca. 500 MB gro▀e Festplatte ⁿbrig und m÷chten auf diese
Linux installieren: eine 64 MB gro▀e Swap-Partition und den Rest fⁿr /
(Root-Partition).
Beispiel: Standard-Arbeitsplatzrechner (Durchschnitt)
Sie haben 1,2 GB fⁿr Linux frei. Kleine Boot-Partition /boot (5-10 MB bzw.
1 Zylinder), 180 MB fⁿr /, 64 MB fⁿr Swap, 100 MB fⁿr /home und den
Rest fⁿr /usr; vergessen Sie den /opt-Bereich nicht (siehe Abschnitt 2.8
auf Seite 68). Beachten Sie fⁿr Bestimmung der Root-Partition, dass unter
/var die RPM-Datenbank angelegt wird (siehe Abschnitt 15.3.2 auf Sei-
te 414)!
70
2.9. Partitionieren fⁿr Fortgeschrittene
Beispiel: Standard-Arbeitsplatzrechner (Luxus)
Falls Ihnen 1,2 GB oder mehr auf mehreren Platten zur Verfⁿgung stehen, gibt
es keine pauschale Partitionierung. Lesen Sie hierzu bitte Abschnitt 2.9.3 auf
der nΣchsten Seite.
Einsatz als Fileserver:
Hier kommt es wirklich auf Festplattenperformance an. SCSI-GerΣten sollte
unbedingt der Vorzug gegeben werden. Achten Sie auch auf LeistungsfΣhig-
keit der Platten und des verwendeten Controllers.
Ein Fileserver bietet die M÷glichkeit, Daten zentral zu halten. Hierbei kann
es sich um Benutzerverzeichnisse, eine Datenbank oder sonstige Archive
handeln. Der Vorteil ist eine wesentlich einfachere Administration.
Falls der Fileserver ein gr÷▀eres Netz bedienen soll (ab 20 Usern), wird die
Optimierung des Plattenzugriffs essentiell.
Angenommen, Sie m÷chten einen Linux-Fileserver aufbauen, der 25 Benut-
zern Heimatverzeichnisse (Home) zur Verfⁿgung stellen soll. Sie wissen, je-
der Benutzer wird maximal 80 MB fⁿr seine pers÷nlichen Daten in Anspruch
nehmen. Falls nicht jeder dieser Benutzer stets in seinem Home kompiliert,
reicht hierfⁿr eine 2 GB Platte, welche einfach unter /home gemountet wird.
Haben Sie 50 Benutzer, so wΣre rein rechnerisch eine 4 GB Platte notwendig.
Besser ist es in diesem Fall jedoch, /home auf zwei 2 GB Platten aufzuteilen,
da sich diese dann die Last (und Zugriffszeit!) teilen.
Einsatz als Compute-Server:
Ein Compute-Server ist in der Regel ein leistungsstarker Rechner, der be-
rechnungsintensive Aufgaben im Netz ⁿbernimmt. Solch eine Maschine ver-
fⁿgt typischerweise ⁿber einen etwas gr÷▀eren Hauptspeicher (ab 512 MB
RAM). Der einzige Punkt, an dem fⁿr einen schnellen Plattendurchsatz ge-
sorgt werden muss, sind etwaige Swap-Partitionen. Auch hier gilt: mehrere
Swap-Partitionen auf mehrere Platten verteilen4.
2.9.3 Optimierungsm÷glichkeiten
Die Platten sind zumeist der begrenzende Faktor. Um diesen Flaschenhals
zu umgehen gibt es zwei M÷glichkeiten, die am besten zusammen eingesetzt
werden sollten:
* Verteilen Sie die Last gleichmΣ▀ig auf mehrere Platten.
* Einsatz eines optimierten Dateisystems (z. B. reiserfs).
* Statten Sie Ihren Fileserver mit genⁿgend Speicher aus (128 MB Mini-
mum).
4 Wenn Ihr System eventuell noch mit dem Kernel 2.0.xx betrieben werden soll, ist zu beachten,
dass eine Swap-Partition nur 128 MB gro▀ sein kann; Linux kann aber ohne weiteres 8 solcher
Partitionen verwalten ¡ mit geringfⁿgigen Modifikationen auch 64. Beim Kernel 2.2.xx liegt das
Limit einer Swap-Partition bei 2 GB.
71
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Parallelisierung durch mehrere Platten
Die erstgenannte Methode bedarf einer tiefer gehenden ErklΣrung. Die Ge-
samtzeit, die vergeht, bis angeforderte Daten bereitgestellt werden, setzt sich
(in etwa) aus folgenden Teilen zusammen:
1. Zeit, bis die Anforderung beim Plattencontroller ist.
2. Zeit, bis der Plattencontroller diese Anforderung an die Festplatte schickt.
3. Zeit, bis die Festplatte ihren Kopf positioniert.
4. Zeit, bis sich das Medium zum richtigen Sektor gedreht hat.
5. Zeit fⁿr die ▄bertragung.
Punkt 1 ist abhΣngig von der Anbindung ⁿber das Netzwerk und muss dort
geregelt werden. Dies wollen wir hier nicht weiter betrachten. Punkt 2 ist
eine relativ vernachlΣssigbare Zeit, die vom Plattencontroller selbst abhΣngt.
Punkt 3 ist eigentlich der Hauptbrocken. Gemessen wird die Position in ms.
Verglichen mit den in ns gemessenen Zugriffszeiten im Hauptspeicher ist das
ein Faktor von 1 Million! Punkt 4 ist von der Drehzahl der Platte abhΣngig.
Punkt 5 von der Drehzahl und der Anzahl der K÷pfe, ebenso wie von der
aktuellen Position des Kopfes (innen oder au▀en).
Fⁿr die optimale Performance sollte man also bei Punkt 3 angreifen. Hier
kommt bei SCSI-GerΣten das Feature disconnect" ins Spiel. Mit diesem
Feature passiert in etwa folgendes:
Der Controller sendet an das angeschlossene GerΣt (in diesem Fall die Fest-
platte) den Befehl Gehe zu Track x, Sektor y". Nun muss sich die trΣge
Mechanik der Platte in Bewegung setzten. Wenn die Platte intelligent ist (al-
so disconnect beherrscht) und der Treiber fⁿr den Controller dieses Feature
auch beherrscht, schickt der Controller der Platte unmittelbar daraufhin einen
disconnect-Befehl und die Platte trennt sich vom SCSI-Bus ab. Ab jetzt k÷n-
nen andere SCSI-GerΣte ihre Transfers erledigen. Nach einer Weile (je nach
Strategie bzw. Last auf dem SCSI-Bus) wird wieder die Verbindung zur Platte
aktiviert. Idealerweise hat diese bereits den geforderten Track erreicht.
In einem Multitasking-Multiuser Betriebssystem wie Linux kann man hier
natⁿrlich ganz Klasse optimieren. Sehen wir uns einen Ausschnitt einer Aus-
gabe des df Befehls an (vgl. Ausgabe 2.9.1).
Filesystem 1024-blocks Used Available Capacity Moun-
ted on
/dev/sda2 45835 27063 16152 63% /
/dev/sdb1 992994 749694 192000 80% /usr
/dev/sdc1 695076 530926 133412 80% /usr/lib
Ausgabe 2.9.1: Beispiel einer Partitionierung: Ausgabe mittels Befehl df.
Was bringt uns diese Parallelisierung? Angenommen wir geben in /usr/
src folgendes ein:
root@erde:/usr/src/ > tar xzf paket.tgz -C /usr/lib
Das soll also paket.tgz nach /usr/lib/paket installieren. Hierzu werden
von der Shell tar und gzip aufgerufen (befinden sich in /bin und somit auf
/dev/sda), dann wird paket.tgz von /usr/src gelesen (befindet sich
72
2.9. Partitionieren fⁿr Fortgeschrittene
auf /dev/sdb). Als letztes werden die extrahierten Daten nach /usr/lib
geschrieben (liegt unter /dev/sdc). Sowohl Positionierung, wie auch Le-
sen/Schreiben der platteninternen Puffer k÷nnen nun quasiparallel ausgefⁿhrt
werden.
Das ist nur ein Beispiel von vielen. Als Faustregel gilt, dass bei Vorhanden-
sein entsprechend vieler (gleich schneller) Platten /usr und /usr/lib auf
verschiedenen Platten lagern sollten. Hierbei sollte /usr/lib ca. 70% der
KapazitΣt von /usr haben. Das Rootverzeichnis / sollte sich bei der Ver-
lagerung auf zwei Platten wegen der ZugriffshΣufigkeit auf der Platte mit
/usr/lib befinden.
Ab einer gewissen Menge an SCSI-Platten (ca. 4 bis 5) sollte man sich jedoch
ernsthaft mit einer RAID-L÷sung in Software oder gleich besser mit der An-
schaffung eines RAID-Controllers beschΣftigen. Dadurch werden dann Ope-
rationen auf den Platten nicht nur quasiparallel, sondern echt parallel ausge-
fⁿhrt. Fehlertoleranz ist ein weiteres angenehmes Nebenprodukt.
Plattendurchsatz und die Gr÷▀e des Hauptspeichers
Wir weisen an vielen Stellen darauf hin, dass die Gr÷▀e des Hauptspeichers
unter Linux oft wichtiger ist als die Geschwindigkeit des Prozessors. Ein
Grund ¡ wenn nicht sogar der Hauptgrund ¡ ist die Eigenschaft von Linux,
dynamische Puffer mit Festplattendaten anzulegen. Hierbei arbeitet Linux mit
allerlei Tricks wie read ahead" (holt vorsorglich Sektoren im Voraus) und
delayed write" (spart sich Schreibzugriffe, um sie dann in einem Aufwasch
auszufⁿhren). Letzteres ist der Grund, warum man einen Linux-Rechner nicht
einfach ausschalten darf. Beide Punkte sind dafⁿr verantwortlich, dass sich
der Hauptspeicher mit der Zeit immer scheinbar fⁿllt und dass Linux so
schnell ist.
total used free shared buffers cached
Mem: 63304 62312 992 15920 38692 4200
-/+ buffers: 19420 43884
Swap: 199508 14548 184960
Ausgabe 2.9.2: Die Ausgabe von free
Ausgabe 2.9.2 zeigt, dass in obigem Beispiel gut 38 MB in Puffern gesichert
sind. Will man auf irgendwelche Daten zugreifen, welche sich noch im Puffer
befinden, sind diese praktisch sofort da.
73
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2.10 Manuelle Konfiguration der Festplatte
2.10.1 Partitionen konfigurieren
Worum geht es?
Sie haben sich in Abschnitt 2.2.4 auf Seite 33 entschieden, interaktiv zu par-
titionieren. Hier wird besprochen, mit welchen YaST-Masken Sie in diesem
Fall konfrontiert werden.
Hintergrund-Informationen zu den unterschiedlichen Partitionstypen finden
Sie in einem Dokument von Andries Brouwer (http://www.win.tue.
nl/~aeb/partitions/).
Schritt fⁿr Schritt ...
Gehen Sie so vor, um Ihre Partitionen einzurichten:
1. YaST prΣsentiert Ihnen einen Bildschirm mit mehreren Bereichen (vgl.
Abbildung 3.9 auf Seite 88):
* Ganz oben stehen die Parameter Ihrer Festplatte.
* Im zweiten Teil stehen etwaige Warnungen und Fehlermeldungen des
Programms fdisk. Diese Meldungen k÷nnen Sie mit F6 genauer be-
trachten.
* Im unteren Teil finden Sie die Partitionen, die fdisk auf der Fest-
platte gefunden hat. Dort sehen Sie die Partition(en) Ihres bisherigen
Betriebssystems, beispielsweise von MS-DOS. Falls Sie schon eine
Swap-Partition angelegt hatten, ist auch diese hier aufgefⁿhrt.
2. Wenn Sie vorhandene Partitionen l÷schen wollen, um den entstandenen
freien Platz neu in Partitionen aufzuteilen, sollten Sie das zuerst tun.
Steuern Sie die zu l÷schende Partition mit und an. ▄berlegen Sie
nochmal gut, ob es die richtige Partition ist; achten Sie auch auf den Typ
der Partition. Dann drⁿcken Sie F4 und bestΣtigen das L÷schen mit .
Wenn Sie Partitionen l÷schen, sind alle darin enthaltenen Daten ebenfalls
gel÷schta.
a Diese Aussage ist technisch nicht 100% korrekt, aber Ihre Daten werden gleichwohl verlo-
ren sein!
Falls Sie mehrere Partitionen l÷schen wollen, erledigen Sie das am besten
in einem Zug.
3. Wenn Sie bereits vorhandene Partitionen anderer Betriebssysteme direkt
fⁿr Linux verwenden wollen, k÷nnen Sie das tun, indem Sie jetzt den Typ
der Partition Σndern.
Wenn Sie den Typ einer Partition Σndern, kann auf die darin enthaltenen
Daten von anderen Betriebssystem (MS-DOS oder Windows) m÷glicher-
weise nicht mehr zugegriffen werden!
74
2.10. Manuelle Konfiguration der Festplatte
Steuern Sie die Partition, deren Typ Sie Σndern wollen, mit und an.
Wenn Sie sicher sind, dass Sie die richtige" Partition erwischt haben,
drⁿcken Sie F3
.
Es erscheint ein Auswahlfenster fⁿr den neuen Partitionstyp. WΣhlen Sie
zwischen normaler Linux-Partition und Swap-Partition und bestΣtigen
Sie mit .
4. Wenn Sie neue Partitionen fⁿr Linux anlegen wollen ¡ das ist der Normal-
fall ¡, legen Sie diese am besten alle nacheinander an. Dazu drⁿcken Sie
zuerst F5
. Falls F5 keine Wirkung zeigt, bedeutet dies: Platte ist schon
voll, kein Platz fⁿr neue Partitionen vorhanden. Dann mⁿssen Sie zuerst
Partitionen l÷schen (siehe oben) ...
Abbildung 2.18: YaST ¡ Partitionierung festlegen
Es erscheint ein Auswahlfenster fⁿr die Art der neu anzulegenden Par-
tition (Abbildung 2.18). WΣhlen Sie zwischen `PrimΣrer Parti-
tion', `Erweiterter Partition' und eventuell `Logischer
Partition'; bestΣtigen Sie mit .Zur Erinnerung: Sie k÷nnen ma-
ximal 4 primΣre Partitionen haben. Brauchen Sie mehr als 4 Partitionen,
mⁿssen Sie spΣtestens die 4. Partition als erweiterte Partition vorsehen,
innerhalb derer Sie dann mehrere logische Partitionen anlegen k÷nnen.
Weitere Informationen dazu finden Sie in Abschnitt 2.8 auf Seite 67.
Haben Sie eine primΣre oder logische Partition angelegt, mⁿssen Sie an-
geben, als welches Device die Partition angesprochen werden soll. YaST
bietet die freien Devicenamen an. WΣhlen Sie einfach den obersten Na-
men aus, z. B. `/dev/hda2' und drⁿcken Sie .
Im nΣchsten Schritt mⁿssen Sie die Gr÷▀e der neuen Partition festlegen.
YaST schlΣgt als Beginn der Partition (Startzylinder) den ersten freien
Zylinder vor. Im Normalfall ⁿbernehmen Sie diese Vorgabe mit
.
Jetzt geben Sie das Ende der Partition an. 3 Eingabem÷glichkeiten stehen
zur Verfⁿgung: die Nummer des Endzylinders (z. B. 976), die Anzahl
der Zylinder der Partition (z. B. +66) oder die Gr÷▀e in Megabyte (z. B.
+100M). Noch einmal bringt Sie auf `Weiter', Sie bestΣtigen mit
.
75
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
Jetzt erscheint die neu angelegte Partition im unteren Bereich des Bild-
schirms. Falls die Partition nicht wunschgemΣ▀ geraten ist, k÷nnen Sie
sie gleich mit F4 wieder l÷schen ...
5. Eine Ihrer Partitionen sollte unbedingt eine Linux-Swappartition sein.
Wenn Sie noch keine angelegt haben, wΣhlen Sie mit und eine pas-
sende Partition aus (um eine sinnvolle Gr÷▀e der Swappartition zu finden,
sehen Sie in Abschnitt 2.8 auf Seite 67 nach). Drⁿcken Sie F3 und wΣh-
len Sie `Linux-Swappartition' aus, bestΣtigen Sie mit .
6. Haben Sie alle Partitionen nach Wunsch beisammen (jetzt sollte die Platte
komplett belegt sein)? Haben Sie auch an die Swappartition gedacht?
Dann bringen Sie den Cursor mit Tab in das Feld `Weiter', falls er
nicht schon dort steht. fⁿhrt Sie nach nochmaliger BestΣtigung in die
Eingabemaske `Festlegen der Dateisysteme'.
Unter bestimmten Bedingungen ⁿberprⁿft YaST jetzt erneut die Swap-Parti-
tion, um auf der sicheren Seite zu sein.
2.10.2 Dateisysteme und Mountpoints" festlegen
Worum geht es?
Alle Partitionen wurden im vorangegangenen Abschnitt in die Partitionstabel-
le eingetragen. In diesem Schritt nun geben Sie fⁿr die gerade konfigurierten
Linux-Partitionen und auch fⁿr die eventuell bestehenden DOS-/HPFS-Parti-
tionen weitere Informationen an.
Zusatzinfo
Diese Informationen ⁿber die Partitionen werden zum Teil dauerhaft festge-
halten in der Datei /etc/fstab, der Dateisystem-Tabelle (engl. file system
table). Die /etc/fstab enthΣlt alle konstanten Angaben zu den Dateisyste-
men, etwa den Device-Namen, die Position des Dateisystems im gesamten
Linux-Dateisystembaum oder den Typ des Dateisystems5.
Des Weiteren braucht YaST die Daten selbst, um auf den formatierten Par-
titionen die Linux-Dateisysteme einrichten zu k÷nnen. Die Swap-Partition
bleibt in diesem Arbeitsschritt ⁿbrigens unberⁿcksichtigt, da sie bereits in
Abschnitt 2.10.1 auf Seite 74 festgelegt wurde und keine weiteren Freiheits-
grade hat.
Im Gegensatz zur Partitionstabelle (vgl. Abschnitt 2.10.1 auf Seite 74) sind
die in diesem Arbeitsschritt zu tΣtigenden Angaben Linux-intern und haben
also keine Auswirkungen auf andere Betriebssysteme, die in eigenen Partitio-
nen liegen.
Noch einige BegriffserklΣrungen:
* Unter Linux sind alle Dateisysteme zu einem einzigen Baum" zusam-
mengehΣngt (siehe Abbildung C.1 auf Seite 519). Fⁿr jedes einzelne
Dateisystem muss festgelegt werden, als welcher Ast des Baumes es er-
scheinen soll: das ist dann der jeweilige Mountpoint. Auch DOS- oder
5 Sowie Informationen fⁿr die Programme dump und fsck; vgl. Manual-Page von fstab
(man 5 fstab).
76
2.10. Manuelle Konfiguration der Festplatte
HPFS-Partitionen k÷nnen Sie in den Linux-Verzeichnisbaum einhΣn-
gen".
* Der Speicherplatz in einem Dateisystem wird mit Hilfe der Inodes ver-
waltet. Die Inodes zeigen auf die eigentlichen in Dateien gespeicherten
Daten. Die Zahl der Inodes wird beim Einrichten eines Dateisystems fest-
gelegt. Will man viele kleine Dateien anlegen k÷nnen, braucht man viele
Inodes (die natⁿrlich auch selbst mehr Platz verbrauchen); in Dateisyste-
men, die eher gro▀e Dateien enthalten, braucht man entsprechend weniger
Inodes. NΣheres zu diesem Thema finden Sie in Abschnitt 3.3.10 auf Sei-
te 91.
Schritt fⁿr Schritt ...
Sie befinden sich in der Eingabemaske `Festlegen der Dateisys-
teme' (vgl. Abbildung 3.10 auf Seite 89). Gehen Sie so vor, um die Datei-
systeme Ihrer neuen Partitionen festzulegen:
1. ZunΣchst zur Vorinformation, was zu tun ist:
* Fⁿr Ihre DOS-/HPFS-Dateisysteme (in den DOS-/HPFS-Partitionen)
k÷nnen Sie hier einen Mountpoint festlegen.
* Fⁿr jede Ihrer neuen Linux-Partitionen:
¡ Mⁿssen Sie einen Mountpoint festlegen.
¡ K÷nnen Sie `F3=Typ setzen' ein Dateisystem auswΣhlen
(ext2 oder reiserfs).
¡ K÷nnen Sie mit `F5=Expertenmenⁿ' Feineinstellungen vor-
nehmen.
¡ K÷nnen Sie mit `F6=Formatieren' die vorgeschlagene Art des
Formatierens verΣndern (mit oder ohne Prⁿfung).
* Die Funktion `Fstab lesen' brauchen Sie bei der Erstinstallation
nicht.
Abbildung 2.19: YaST ¡ DOS/Windows-Partition mounten
77
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
2. Sie k÷nnen den Typ des Linux-Dateisystems mit F3 setzen. Es stehen
z. Z. das bewΣhrte ext2 oder das neue reiserfs mit fortgeschrittenen
M÷glichkeiten zur Verfⁿgung.
ReiserFS kann nicht zusammen mit Software-RAID 1 oder RAID 5 ein-
gesetzt werden. Bei Hardware-RAID gibt es keine EinschrΣnkungen. ¡
reiserfs ist im Vergleich zu ext2 noch sehr jung; bitte berⁿcksich-
tigen Sie diesen Umstand, wenn Sie sich fⁿr reiserfs entscheiden. Zu
ReiserFS vgl. auf Seite 90.
3. Wenn Sie eine DOS- oder HPFS-Partition mit Linux ansprechen wollen,
wΣhlen Sie diese aus und drⁿcken Sie F4 .Es erscheint ein Eingabefens-
ter, in dem Sie ein Verzeichnis angeben mⁿssen. Unter diesem Verzeichnis
finden Sie spΣter Ihr DOS-/HPFS-Dateisystem. WΣhlen Sie `Anderer
Eintrag' und geben Sie dann zum Beispiel /dosc an; achten Sie auf
den SchrΣgstrich (`/') am Anfang. BestΣtigen Sie mit .
Bei einer DOS-Partition erscheint eine weitere Maske (Abbildung 2.19
auf der vorherigen Seite); Sie wΣhlen, wie Linux das DOS-Dateisystem
ansprechen soll (siehe auch Abschnitt 3.3.10 auf Seite 90). Normalerwei-
se wollen Sie Ihr DOS-Dateisystem eigenstΣndig nutzen und von Linux
aus nur sporadisch auf die DOS-Partition zugreifen k÷nnen, z. B. zum
Dateiaustausch; wΣhlen Sie hier `DOS' oder `FAT-Win95' (= vfat).
UNIX-Dateiattribute und lange Dateinamen, wie sie das UMSDOS-
Dateisystem bietet, sind nur notwendig, wenn Sie SuSE Linux auf einer
DOS-Partition installieren wollen ¡ vermeiden Sie dies bitte tunlichst!
4. Als nΣchstes geben Sie die Mountpoints der Linux-Partitionen an. WΣh-
len Sie nacheinander die Linux-Partitionen aus, drⁿcken Sie F4
. Es er-
scheint das Fenster, in dem Sie das Verzeichnis angeben, unter dem das
Dateisystem dieser Partition im Gesamtdateisystem erscheinen soll. Ge-
ben Sie immer den Pfad mit SchrΣgstrich (`/') am Anfang an.
Welche Verzeichnisse Sie als Mountpoint angeben, hΣngt natⁿrlich von
Ihrer Partitionsplanung ab. Jedenfalls brauchen Sie unbedingt ein `/'-
Verzeichnis (engl. root directory), das sozusagen die Wurzel und den
Stamm des Gesamtdateisystems bildet; fⁿr dieses Verzeichnis wird im
Deutschen mitunter auch der Ausdruck Wurzelverzeichnis" gebraucht.
Die weiteren Dateisysteme und deren Mountpoints sind ¡ wie bereits er-
wΣhnt ¡ Geschmackssache; aber Achtung:
Verzeichnisse, die bereits beim Booten ben÷tigt werden, mⁿssen direkt im
`/'-Dateisystem liegen; zu diesem Zeitpunkt sind die einzelnen ─ste des
Gesamtdateisystems noch nicht zusammengesetzt ( gemountet"). Deshalb
dⁿrfen Sie die Verzeichnisse /bin, /dev, /lib, /etc und /sbin hier
nicht angeben!
5. Ignorieren Sie bitte das `Expertenmenⁿ', wenn Sie gerade erst mit
Linux beginnen; in der Regel sind die Voreinstellungen automatisch so
festgelegt, dass ein sicherer Betrieb gewΣhrleistet werden kann. VerΣn-
dern Sie die vorgeschlagene Werte nur, wenn Ihnen die Folgen bekannt
sind (vgl. auf Seite 91)!
78
2.10. Manuelle Konfiguration der Festplatte
6. Bestimmen Sie, ob und wie die Linux-Partitionen formatiert werden sol-
len. Die Partitionen, die wir in Abschnitt 2.10.1 auf Seite 74 neu einge-
richtet haben, mⁿssen auf jeden Fall formatiert werden. Haben Sie eine
moderne Festplatte, genⁿgt `Normal formatieren'; falls Ihr Mas-
senspeicher nicht mehr ganz taufrisch ist, sollten Sie `Formatieren
mit Prⁿfen' verwenden.
Abbildung 2.20: YaST ¡ Mountpoints
WΣhlen Sie nacheinander die Linux-Partitionen an, drⁿcken Sie F6 und
selektieren Sie dann die geeignete Formatierungsart; am Ende sollte das
Menⁿ wie in Abbildung 2.20 aussehen (m÷glicherweise haben Sie aber
kein NFS-Verzeichnis eingetragen!).
7. WΣhlen Sie `Weiter', dann wird nach einer Sicherheitsabfrage die Par-
tition formatiert.
79
2. Die SuSE Linux-Erstinstallation
80