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- @BEGIN_FILE_ID.DIZ
- Amiga Frequently Asked Questions (FAQ)
- from 03.01.1995 - GERMAN - [1/3]
- @END_FILE_ID.DIZ
- Posted-By: auto-faq 2.4
- Archive-name: de-amiga-faq/part1
- Last-modified: Dienstag, den 3. Januar 1995
- Posting-Frequency: biweekly
- Posting-Frequency: Alle zwei Wochen (biweekly)
-
-
- Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Amiga [1/3]
- ----------------------------------------------
-
- Es folgt eine Liste häufig gestellter Fragen (FAQ = Frequently asked
- questions). Sie ist vor allem für neue Anwender gedacht, aber
- möglicherweise finden auch erfahrene Anwender Interessantes. Dies ist
- Teil 1, der zweite beginnt mit Kapitel 4, der dritte mit Kapitel 5.
-
- Die Liste ist in Ascii-Format, damit sie von jedem gelesen werden kann.
- Sie ist auch in AmigaGuide-, Dvi- und html-Format (für WWW-Server) erhältlich
- als Teil des Amiga-FAQ-Archivs. (Datei docs/misc/AmigaFAQg.lha auf dem Aminet)
-
- Bitte beachten Sie das Folgende:
-
- - Änderungen der letzten zwei Wochen sind markiert.
- ! diese Zeile bzw. dieser Abschnitt wurden geändert
- + diese Zeile ist neu
- < vor dieser Zeile wurde etwas gelöscht
-
- - Ein Index ist am Ende des zweiten Teils. Wenn auch dies nicht
- weiterhilft: Bitte schicken Sie mir eine E-Mail. Vielleicht kann
- ich eine Antwort in die FAQ aufnehmen.
-
- - Vorschläge, Beiträge, Kritik und Bierflaschen sind sehr
- willkommen. :-)
-
- Ignaz Kellerer
- Georg-Habel-Str. 11
- 81241 München (Germany)
- Tel. (+49) 089 / 885147
-
- Internet: kellerer@informatik.tu-muenchen.de
-
- ==========================(Schnipp-Schnapp)===================================
-
- Amiga-FAQ
- *********
-
- Dieses Dokument enthält einige häufig gestellte Fragen und
- versucht, Antworten zu geben. Seine Absicht ist es, neuen Benutzern zu
- helfen und die Zahl der News-Artikel zu reduzieren, die erfahrene
- Benutzer nicht mehr sehen wollen.
-
- Bitte beachten Sie, daß viele Abschnitte bis jetzt noch fast
- völlig leer sind. Ich verstehe von den betreffenden Abschnitten nichts
- und habe nicht das Gefühl, als ob ich daran etwas ändern könnte.
- Damit sind Sie an der Reihe: Füllen Sie die Lücken und teilen Sie mir
- mit, was man hier noch aufnehmen kann!
-
-
- Disclaimer
-
- 1 Hardware
- 1 Was sind 68EC020, 68EC030 und 68LC040?
- 2 Was ist ein mathematischer Coprozessor (FPU) ?
- 3 Kann ich eine 3.5'-Festplatte im A1200 verwenden?
-
- 2 Das Betriebssystem
- 1 Kann ich eine andere als die eingebaute Kickstart benutzen?
- 2 Was entspricht unter AmigaDOS dem . (Aktuelles Directory)?
- 3 Der Queue-Handler PIPE:
- 1 Verwendung von PIPE: in einer AmigaShell
- 2 Das Pipe-Kommando
- 3 Das Pipe-Kommando in der AmigaShell
- 4 Die _mchar-Variable
- 5 Bekannte Probleme
-
- 3 Grafik
- 1 Was heißt Chunky- und Planar-Display?
- 2 Was ist Doublebuffering?
- 3 Was für Monitore arbeiten am Amiga 1200 oder 4000?
-
- 4 Programmierung
- 1 Was ist die beste Dokumentation für Programmierer?
- 2 Was ist CATS?
- 3 Wo bekomme ich die Amiga-Include-Dateien?
- 4 Wie werde ich Developer?
- 5 Was für Compiler (und Assembler) gibt es?
- 6 Warum funktioniert keine Esc-Sequenz?
- 7 Kann ich AmigaBasic auf dem A1200 verwenden?
- 8 Wie lokalisiere ich mein Programm?
- 9 Wie erhält man einen Zeiger auf das Fenster einer Konsole?
- 10 Was sind Pragmas?
- 11 Mein Compiler/Linker vermißt Symbole.
- 12 Wie erfahre ich, was für Funktionen es gibt?
- 13 Der GNU C Compiler: Allgemeine Informationen und Installation
- 1 Aktuelle Version
- 2 Hardwareanforderungen
- 3 Wer hat es gemacht?
- 4 Wo finde ich die gcc-Quelltexte?
- 5 Inline-Dateien
- 6 Wie konvertiere ich die Amiga-Libraries für den gcc?
- 7 Wie installiere ich den gcc?
- 8 Kompilieren
- 9 Wichtige Informationsquellen
-
- 5 Anwendungen
- 1 Text-Editoren
- 2 Was für Textverarbeitungsprogramme gibt es?
- 3 Desktop Publishing
- 4 Was ist TeX und wo bekomme ich es?
- 5 Gibt es PostScript-Interpreter auf dem Amiga?
- 6 Font Konzepte
- 1 Die Amiga Font Formate
- 2 Wo gibt es Amiga Fonts
- 3 Kommerzielle Font Hersteller
- 4 Nicht-Lateinische Zeichensaetze auf dem Amiga
- 5 Amiga Font Installation
- 6 Amiga Font Utilities
- 7 Das Erzeugen von Vektor-Fonts
- 8 Probleme und moegliche Loesungen
- 7 Wie bearbeite ich Nicht-Latin-Texte?
- 1 Japanische Editoren und Anzeigeprogramme
- 2 Chinesische Anzeigeprogramme
-
- 6 Emulationen
- 1 Kann ich meinen Amiga unter Unix benutzen?
- 2 Ist es möglich, den Amiga als X11-Terminal zu benutzen?
- 3 Wie kann ich MS-Dos-Programme starten?
- 4 MsDos-formatierte Wechselplatten am Amiga verwenden
-
- 7 Verschiedenes
- 1 Gibt es eine Unix-Version von LhA?
- 2 Was sind Dateien, die mit ... enden?
- 3 Gibt es ein Programm wie Stacker, um die Hard-Disk zu packen?
- 4 Wo bekomme ich Fish-Disk xxx?
- 5 Wie füllt man die Tintenkartuschen der HPDeskjet-Drucker nach?
- 6 Was ist MUI und wo bekomme ich es?
-
- 8 Software-Quellen und andere Informationen?
- 1 Dateien und Datenbanken zur frei kopierbaren Software
- 2 Eine Sammlung von Testberichten
- 3 Empfangen von Dateien von einem FTP-Server
- ! 4 Empfangen von Dateien von einem Mail-Server
- 5 Empfangen von Dateien von einer Mailbox
- 6 Die Fish-PD-Serie
- 1 Die Amiga-Library-Disks
- 2 Die Fresh-Fish-Serie
- 7 Wie kann ich MS-Dos-Disketten lesen und schreiben?
- 8 Wie transportiere ich sehr große Dateien
- 9 Diskussionen über Mail
- 10 Andere FAQ's
-
- Das Amiga-FAQ-Archiv
-
- Beiträge zur Amiga-FAQ
-
- Danksagungen
-
- Index
-
-
-
- Disclaimer
- **********
-
- Diese Datei steht unter dem
-
- Copyright (C) Ignaz Kellerer
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- 81241 München (Deutschland)
- Tel. (+49) 089 / 885147
- Internet: kellerer@informatik.tu-muenchen.de
-
- Es ist erlaubt, sowohl veränderte als auch unveränderte Kopien
- dieser Datei herzustellen und zu verteilen, vorausgesetzt, daß dabei
- die Bestimmungen der "GNU General Public License" eingehalten werden und
- die Copyright-Notiz sowie diese Erlaubnis unverändert auf allen Kopien
- enthalten sind.
-
- Der Autor gibt *absolut keine* Garantie, daß die hier gegebenen
- Antworten korrekt sind. Einige dieser Antworten sind von anderen
- Benutzern beigetragen worden und ich habe teilweise nicht einmal die
- Möglichkeit, auch nur die einfachsten Tests durchzuführen.
- Vorschläge, weitere Beiträge, neue Fragen und Antworten, Kritik und
- Beschimpfungen (oh, wie ich mein `nil:' liebe :-) sind aber sehr
- willkommen. Siehe Beiträge.
-
- 1 Hardware
- **********
-
- Dieses Kapitel enthält Fragen zur Amiga-Hardware.
-
- 1.1 Was sind 68EC020, 68EC030 und 68LC040?
- ==========================================
-
- Motorola, die Herstellerfirma der 680x0-Familie, bietet auch
- gestutzte Versionen ihrer Prozessoren an. Diese sind etwas
- preisgünstiger als die Originale, weshalb Commodore auch den 68EC020 in
- den A1200 und den 68EC030 in den A4000/030 einbaut. Dafür können sie
- aber auch etwas weniger.
-
- Der Unterschied zwischen 68020 und 68EC020 ist, daß letzterer nur
- 16MB Speicher adressieren kann. (Das ist der Grund, warum der A1200 nur
- maximal 10MB RAM haben kann.) In den meisten Fällen sollte man den
- Unterschied aber gar nicht bemerken.
-
- Das ist beim 68EC030 anders: Viele Benutzer werden feststellen, daß
- der 68030 eine MMU (Memory management unit) hat und der 68EC030 nicht.
- (Beim 68020 gibt es noch die Möglichkeit, eine externe MMU, den 68851
- nachzurüsten.) Es gibt einige wichtige Programme, die eine MMU
- brauchen, z.B. Enforcer (ein Hilfsprogramm zur Fehlersuche), GigaMem
- (ein Programm zur Emulation von virtuellem RAM) oder alle aktuellen
- Unix-Versionen (siehe Unix). Wer eines dieser Programme verwenden will
- und keinen A4000 oder A3000 hat, braucht deshalb eine Prozessorkarte
- mit einem 68030 oder 68040.
-
- Der 68LC040 ist ein 68040 ohne FPU. Siehe FPU.
-
- 1.2 Was ist ein mathematischer Coprozessor (FPU) ?
- ==================================================
-
- Die Prozessoren 68000 bis 68030 bieten ausschließlich Integer (=
- Ganzzahl) Arithmetik. Floating-Point (Fließkomma) Operationen werden
- über eine Befehlssequenz ausgeführt. Floating-Point Units (FPUs) bzw.
- mathematische Koprozessoren sind für diese Aufgaben optimiert.
-
- Im wesentlichen kann man drei FPU-Typen unterscheiden: Den 68881,
- 68882 und die interne FPU des 68040. Aufgrund der Trennung von
- Arithmetikeinheit und Konvertierlogik (notwenig zur Konversion
- anliegender Zahlenformate in das prozessoreigene 80bit-Format) ist die
- 68882 FPU bis zu 1.5 mal schneller als die 68881. Die interne FPU des
- 68040 besitzt darüber hinaus eine dreistufige Pipeline, allerdings
- sind in ihr nicht alle Befehle der 68881/68882 realisiert. Die
- fehlenden (trigonometrischen) Befehle werden per Software emuliert
- (z.B. über die 68040.library).
-
- Für viele Programme (Raytracing, DTP, Mathematik, TeX) existieren
- spezielle Coprozessorversionen. Je nach Auslastungsgrad kann damit eine
- Geschwindigkeitssteigerung bis zum Faktor 50 erreicht werden.
-
- Michael Kaiser (kaiser@ira.uka.de)
-
- 1.3 Kann ich eine 3.5'-Festplatte im A1200 verwenden?
- =====================================================
-
- Viele Leute würden statt der im A1200 üblichen 2.5"-Festplatten
- lieber eine 3.5"-Festplatte verwenden, da diese viel billiger sind. Das
- ist auch möglich, allerdings braucht man ein spezielles Kabel, um die
- Festplatte an den eingebauten IDE-Controller anzuschließen. Außerdem
- sollte man isolierendes Material zwischen die Festplatte und die
- Platine schieben. Es gibt Berichte über thermische Probleme, aber ich
- habe nichts davon bemerkt.
-
- Einige Händler bieten für ca. 40-50DM Kabel, Isoliermaterial und
- Informationen an, was sicherlich empfehlenswert ist. In den üblichen
- Magazinen sollte man diesbezügliche Anzeigen finden.
-
- Thomas Schuh (thomas@stepout.tynet.sub.org)
-
- Grundsätzlich sollte man beim Einbau von IDE-Festplatten (egal ob
- 2.5" oder 3.5") bedenken, daß man außer bei den von Commodore
- getesteten und freigegebenen Modellen und ROM-Versionen nicht sicher
- sein kann, daß sie problemlos funktionieren werden. Beim A1200 sollte
- man zusätzlich noch berücksichtigen, daß der Einbau von 3.5"-
- Festplatten in diesen Rechner von Commodore nicht vorgesehen war und
- die hauptsächlich für den Einsatz in Notebooks konstruierten 2.5"-
- Festplatten einige Vorteile haben können (z. B. bei Stromverbrauch,
- Hitzeentwicklung oder Stoßfestigkeit), die im engen Tastaturgehäuse
- des A1200 mit der begrenzten Stromversorgung relevant sein könnten.
- Mit dem größeren Format verschlechtert sich eventuell auch die
- Belüftung des Rechners. Werden beim Einbau Manipulationen an den
- Abschirmblechen vorgenommen, sind möglicherweise auch die Bestimmungen
- zur Funkentstörung nicht mehr erfüllt.
-
- Kurz gesagt: könnte man 3.5"-Festplatten wirklich ohne jedes Problem
- im A1200 verwenden, hätte Commodore selbst bestimmt auch diese statt
- der etwas teureren 2.5"-Festplatten im A1200-HD verwendet.
-
- 2 Das Betriebssystem
- ********************
-
- Dieses Kapitel behandelt Fragen sowohl zum Betriebssystem Kickstart
- als auch zur Oberfläche Workbench.
-
- 2.1 Kann ich eine andere als die eingebaute Kickstart benutzen?
- ===============================================================
-
- Zunächst ein paar Worte zur Legalität der Benutzung einer anderen
- Kickstart: Es ist *nicht* erlaubt, Kopien von Kickstarts fremder
- Computer zu erstellen und auf einem anderen Computer zu benutzen! (Es
- ist sogar fraglich, ob man das auf eigenen Maschinen darf, wenn man
- mehr als einen Amiga hat.)
-
- Natürlich ist es möglich und für gewisse Personen (z.B. Developer,
- siehe Developer) auch erlaubt. Es gibt zwei verschiedene
- Möglichkeiten, eine Hardware- und eine Softwarelösung. Erstere ist,
- eine Platine in den Computer einzubauen, die sowohl die eigene als auch
- eine andere Kickstart aufnehmen kann, zwischen denen man dann
- umschalten kann.
-
- Die Softwarelösung benötigt ein Programm (einen sogenannten
- Softkicker) und die Kopie der anderen Kickstart. Der Softkicker
- alloziert RAM, lädt die Kickstart-Kopie in dieses RAM und führt einen
- Reset aus. Natürlich fehlt dann nach dem Reboot unter der neuen
- Kickstart etwas RAM: 256KB weniger für Kickstart 1.2 oder 1.3 und
- 512KB für die neueren Kickstarts. Es gibt verschiedene Softkicker,
- von denen einige eine MMU benötigen (siehe 68EC0xx). Ich empfehle
- SKick 3.43 (Aminet, Directory `util/boot') empfehlen, das keine MMU
- braucht und viele verschiedene Kickstarts unterstützt. Die Kopie des
- ROM zu erzeugen ist mit einem Programm wie dem Folgendem möglich:
-
- #include <stdio.h>
-
- #define kickorig 0xf80000 /* 0xfc0000 für Kick 1.2 und 1.3 */
- #define kicklen 0x080000 /* 0x040000 für Kick 1.2 und 1.3 */
-
- void main(int argc, char*argv[])
- {
- FILE *fh;
-
- if ((fh = fopen("kickstart.file", "w")) != NULL) {
- result = fwrite(kickorig, kicklen, 1, fh);
- }
- fclose(fh);
- }
-
- 2.2 Was entspricht unter AmigaDOS dem . (Aktuelles Directory)?
- ==============================================================
-
- Unter AmigaDOS entspricht dem . (der das aktuelle Directory unter
- Unix und gewissen nicht-reentranten Interrupt-Handlern repräsentiert)
- der leere String, den man als "" schreibt.
-
- Beispiel:
- COPY S:Startup-Sequence ""
-
- Dies kopiert Ihre Startup-Sequence in das aktuelle Directory.
-
- Es gibt verschiedene Programme, die AmigaDOS so patchen, daß es .
- und .. wie unter Unix akzeptiert, z.B. UnixDirs. (Aminet,
- `os20/util/UnixDirsII.lha' oder Fish-Disk 837)
-
- Arno Eigenwillig (arno@yaps.dinoco.de)
-
- 2.3 Der Queue-Handler PIPE:
- ===========================
-
- In AmigaOS 2.04 wurde ein neuer Handler eingeführt, der es erlaubt,
- Daten zwischen verschiedenen Programmen auszutauschen. Dieser Handler
- heißt `L:Queue-Handler', ist aber besser als `PIPE:' bekannt.
-
- `PIPE:' implementiert eine echte, Unix-artige `Pipe', mit der man
- die Standardausgabe eines Programms als Standardeingabe eines anderen
- Programms verwenden kann. Es ist auch möglich, mehrere Programme über
- mehrere Pipes gleichzeitig zu verketten. Pipes brauchen weniger RAM
- für temporäre Dateien, und der Zugriff ist schneller.
-
- Allerdings unterscheidet sich `PIPE:' von Unix-Pipes in zwei
- wesentlichen Punkten:
- 1. Es handelt sich um ein Device; die Ein- und Ausgabe von Programmen
- muß also nicht unbedingt eine Datei sein, obwohl das meistens der
- Fall ist. Man kann auch `PIPE:' wie andere Devices verwenden, aber
- natürlich weder Directories lesen noch Seek-artige Zugriffe
- durchführen.
-
- 2. Es gibt keine Flush-Operation. Wenn nicht alle Daten gelesen
- wurden, die in `PIPE:' geschrieben wurden, dann bleiben sie
- stehen, bis sie evtl. von einem anderen Programm gelesen werden.
- Man muß also Pipes immer leeren, bevor man sie schließt.
-
- 3. Aus demselben Grund kann ein Programm blockiert werden, wenn es
- die interne Puffergröße überschreibt. Auch dies wird durch
- rechtzeitiges Leeren der Pipe vermieden.
-
- Der Handlername von PIPE: ist vollständig
- `PIPE:name/bufsize/bufnum', wobei `name' den verwendeten Pipekanal
- identifiziert und eindeutig sein sollte. Durch verschiedene Namen kann
- man also gleichzeitig mehrere Pipe-Kanäle öffnen. Die optionalen
- Argumente `bufsize' und `bufnum' geben die Größe und Anzahl der
- verwendeten Datenpuffer an. Meist schreibt man einfach `PIPE:name', die
- Vorgabegröße ist dann 4096 Bytes und die Anzahl unbegrenzt.
-
- Osma Ahvenlampi (Osma.Ahvenlampi@hut.fi)
-
- 2.3.1 Verwendung von PIPE: in einer AmigaShell
- ----------------------------------------------
-
- Zunächst muß `PIPE:' natürlich mit `Mount' angemeldet sein. Dies
- kann durch das Kommando
- 1> Mount PIPE:
-
- in der Shell geschehen, ab AmigaOS 2.1 auch dadurch, daß man die Datei
- `PIPE' nach `DEVS:DosDrivers' schiebt.
-
- In einem AmigaShell-Fenster kann man dann folgende Kommandos
- eingeben:
- 1> Run List SYS: >PIPE:Listoutput
- 1> More <PIPE:Listoutput
-
- (1)
-
- Diese beiden Kommandos erzeugen also zunächst eine Liste der Dateien
- in `SYS:' und geben diese dann mit Hilfe des More-Kommandos aus. Man
- könnte auch folgendes probieren:
- 1> Run List SYS: NOHEAD >PIPE:Listoutput
- 1> Run Sort PIPE:Listoutput PIPE:Sortedoutput
- 1> More <PIPE:Sortedoutput
-
- Dies würde also die Liste vor der Ausgabe noch sortieren.
-
- Beachten Sie die Verwendung von `Run' außer für das jeweils letzte
- Programm, durch die alle Programme gleichzeitig ablaufen. Man kann
- auch die Programme gleichzeitig in verschiedenen Shells ablaufen lassen.
-
- Das Leeren der Pipe kann auch manuell geschehen, vorausgesetzt man
- kennt den Namen des verwendeten Kanals, indem man folgendes eingibt:
- 1> Type PIPE:name TO NIL:
-
- ---------- Footnotes ----------
-
- (1) Dabei `1>' der Prompt der AmigaShell, die eine Eingabe
- erwartet. Die Nummer kann natürlich variieren.
-
- 2.3.2 Das Pipe-Kommando
- -----------------------
-
- Im vorigen Beispiel ist die Verwendung von Pipes recht kompliziert,
- vor allem verglichen mit Unix-Pipes. Es gibt aber eine bessere
- Möglichkeit.
-
- Andy Finkel, der früher bei Commodore gearbeitet hat, hat auch ein
- Kommando `Pipe' geschrieben (was man nicht mit `PIPE:' verwechseln
- sollte!), das die Benutzung von Pipes stark vereinfacht.
- Unglücklicherweise wurde dieses Programm letzten Endes dann doch nicht
- in die offizielle Workbench aufgenommen, allerdings mit Billigung von
- Commodore veröffentlicht (Quellen: Fish-Disk 637, Aminet,
- `util/cli/finkelshelltools.lha'). Dieses Programm arbeitet auch unter
- OS3.1 noch problemlos.
-
- Die Verwendung des Pipe-Kommandos ist einfach. Man übergibt die
- auszuführenden Programme als Argumente an Pipe, getrennt durch das
- Zeichen |, z.B.
- 1> Pipe List SYS: | More
- oder
- 1> Pipe List: SYS: NOHEAD | Sort IN: OUT: | More
-
- Beachten Sie die Verwendung von `IN:' und `OUT:', die nötig sind, weil
- das Sort-Kommando nicht von der Standardeingabe lesen und nicht auf die
- Standardausgabe schreiben kann. Diese Devices werden durch das
- Kommandos Pipe simuliert. Durch die Environment-Variable _PCHAR kann
- man auch ein anderes Zeichen anstelle von | verwenden.
-
- 2.3.3 Das Pipe-Kommando in der AmigaShell
- -----------------------------------------
-
- Es gibt ein sehr nützliches, allerdings undokumentiertes Feature
- der AmigaShell: Diese kennt das Pipe-Kommando! Ist die lokale Variable
- _PCHAR gesetzt, dann kann man Pipes sogar ohne Eingabe des
- Pipe-Kommandos benutzen. Die Shell erkennt das durch _PCHAR vorgegebene
- Zeichen und ruft für Kommandozeilen, die es enthalten, automatisch
- Pipe auf.
-
- Am besten wird das folgende Kommando in `s:Shell-Startup'
- eingetragen:
- 1> Set _pchar "|"
-
- (1) Man kann die vorigen Beispiele dann so ausführen:
- 1> List SYS: | More
- oder
- 1> List SYS: NOHEAD | Sort IN: OUT: | More
-
- Dies entspricht also völlig den Unix-Pipes.
-
- ---------- Footnotes ----------
-
- (1) Die Anführungsstriche sind wesentlich! Wenn _PCHAR bereits
- gesetzt ist, wird sonst angenommen, es handele sich bereits um einen
- Aufruf von Pipe. Dies kann etwa dann geschehen, wenn aus einer Shell
- eine neue gestartet wird.
-
- 2.3.4 Die _mchar-Variable
- -------------------------
-
- Die lokale Variable _mchar legt das Zeichen fest, das als
- Kommandotrenner dient. Setzt man also
- 1> Set _mchar ";"
- dann kann man in der Shell die Befehle hintereinanderfügen, durch
- den Strichpunkt getrennt.
-
- 2.3.5 Bekannte Probleme
- -----------------------
-
- *F:*
- Ich bekomme die Fehlermeldung
- PIPE: Unknown command
-
- wenn ich das Kommando `List SYS: | More' ausführe, obwohl `PIPE:'
- mit `Mount' angemeldet ist. Was ist falsch?
-
- *A:*
- Die Shell sucht nach dem Kommando `Pipe' in der Fehlermeldung,
- nicht nach dem `PIPE:'-Device. Dieses Kommando ist also nicht im
- Suchpfad (meist in `C:') installiert.
-
- *F:*
- Ein Requester meldet
- Please insert volume PIPE: in any drive
-
- wenn ich eines der Kommandos aus den Beispielen ausführen will.
-
- *A:*
- `PIPE:' ist nicht angemeldet. Dies kann mit `Mount PIPE:'
- geschehen.
-
- *F:*
- Wenn ich eines der Beispiele ausführe, dann eröffnet das
- `More'-Kommando ein Fenster, aber dort erscheint nichts/ eine
- Fehlermeldung erscheint/ein Filerequester erscheint.
-
- *A:*
- Sie verwenden ein anderes More-Kommando als das aus der Workbench.
- Verwenden Sie einen anderen Namen oder installieren Sie ein More,
- das Pipes unterstützt, z.B. das More von Commodore, Less oder
- Most.
-
- 3 Grafik
- ********
-
- Grafik ist eine der Stärken des Amiga. Warum hat es hier so wenig
- Fragen und Antworten?
-
- 3.1 Was heißt Chunky- und Planar-Display?
- =========================================
-
- Einfach gesagt stehen die Bezeichnungen `chunky' und `planar'
- (Kürzel für `bitplanar') für verschiedene Arten, graphische Daten im
- RAM des Computers zu speichern. Sie sind einfach zu verstehen, aber
- vielleicht etwas schwierig zu erklären.
-
- Die Anzeige eines Computers besteht aus einem Netz von Pixeln. Jedes
- Pixel kann man sich als eine Zahl denken, die für die Farbnummer des
- Pixels steht. Hier ist zum Beispiel eine ganz einfache Anzeige mit 4
- Farben:
-
- 00302132
-
- Der Amiga speichert dies im `bitplanaren' Modus, d.h. es werden
- verschiedene sogenannte Bitplanes verwendet, in denen zu jedem Pixel
- genau ein Bit gehört. Für eine Zahl zwischen 0 und 3 brauchen wir 2
- Bits, also auch zwei Bitplanes, die dann so aussehen:
-
- 00100110 Dies ist Bitplane 0
- 00101011 Dies ist Bitplane 1
- -------- Nun addieren wir sie, wobei wir die zweite mit 2
- 00302132 multiplizieren
-
- Das ist also die gewünschte Grafik. Nun gäbe es aber natürlich
- auch eine andere Möglichkeit: Wir könnten die jeweils 2 Bits direkt
- hintereinander anordnen in sogenannten Chunks:
-
- 00 00 11 00 01 10 11 01 = 00302132
-
- Dies ist das Prinzip des Chunky-Modus. Man kann im allgemeinen kaum
- sagen, daß eine dieser beiden Methoden besser oder schlechter ist.
- Allerdings haben natürlich beide ihre Vor- und Nachteile:
-
- Zunächst hat vielleicht jeder schon einmal gesehen, daß auf dem
- Amiga beim Scrollen von farbigem Text ein gewisses Flackern entsteht.
- Genauer gesagt ändern sich kurz die Farben. Was dabei passiert, ist,
- daß der Computer Bitplanes verschiebt, gleichzeitig aber dieselben
- Daten für die Anzeige verwendet werden. Wenn etwa gerade Bitplane 0
- verschoben wurde, aber Bitplane 1 noch nicht verschoben ist, so hätten
- wir kurzfristig im obigen Beispiel die folgende Anzeige:
- 01001100 Dies ist Bitplane 0 (nach links verschoben)
- 00101011 Dies ist Bitplane 1
- -------- Nun addieren wir sie wieder
- 01203122
- Sobald die zweite Bitplane ebenfalls verschoben ist, stimmt wieder
- alles, aber kurzfristig entsteht dabei eben jenes Flackern. Bei einer
- Chunky-Anzeige dagegen wäre eben nur ein Teil des Bildschirms schon
- verschoben und ein anderer Teil noch nicht.
-
- Umgekehrt ist es im Chunky-Modus schlecht möglich, mit beliebiger
- Anzahl von Farben zu arbeiten: Da ein Byte 8 Bits hat, gehören etwa
- bei 4 Farben zu jedem Byte 4 Pixel. Man muß also stets erst berechnen
- an welcher Stelle des Bytes die Informationen zu einem bestimmten Pixel
- sitzen. Das ist aufwendig. Noch schlimmer wird die Sache bei 8 Farben:
- Da beginnen die Pixel noch nicht mal an der gleichen Stelle. Das ist
- sehr umständlich und rechenzeitaufwendig. In der Praxis gibt es daher
- Chunky-Anzeigen nur im 8-Bit-Modus (256 Farben) und im 24-Bit-Modus (16
- Millionen Farben). Es ist allerdings möglich, daß die Anwender da gar
- nicht so unglücklich darüber sind...
-
- 3.2 Was ist Doublebuffering?
- ============================
-
- Bei animierter Grafik entsteht das Problem, daß gleichzeitig die
- Daten verändert und angezeigt werden. Dabei kommt es dann unweigerlich
- zu einem gewissen Flackern. (siehe Chunky vs. Planar)
-
- Die Lösung des Problems ist es, quasi zwei Bildschirme zu benutzen:
- Der eine wird immer angezeigt. Gleichzeitig wird auf dem anderen
- Bildschirm, der nicht angezeigt wird, das neue Bild gezeichnet. Es gibt
- kein Flackern, da die Grafik-Hardware nur auf das RAM des ersten
- Bildschirms zugreift und der Prozessor nur auf das des zweiten. Dann
- wird umgeschaltet und der zweite Bildschirm angezeigt. Auf dem ersten
- kann jetzt gezeichnet werden.
-
- 3.3 Was für Monitore arbeiten am Amiga 1200 oder 4000?
- ======================================================
-
- Monitore kann man klassifizieren nach der horizontalen Frequenz, die
- sie für ihre Anzeige benötigen. Fernseher und Commodore's 1084
- benötigen z.B. etwa 15 kHz, VGA und SVGA benötigen mindestens etwa 30
- kHz. Multisync-Monitore können verschiedene Frequenzen darstellen.
-
- Man kann also jeden dieser Monitore am A1200 verwenden, *aber*:
-
- - Mit einem gewöhnlichen VGA/SVGA-Monitor kann man nur einige
- Anzeige-Modi (DblPal, DblNTSC und/oder Productivity, d.h.
- (320|640) x (256|512|1024) Pixel) verwenden. Dies ist großartig
- für die Workbench und die meisten ernsthaften Anwendungen, aber
- manche grafikorientierten Programme, vor allem Spiele laufen fast
- sicher nicht: Sie benutzen nämlich die Preferences nicht,
- übernehmen statt dessen einfach die Maschine und gehen von einem
- 15 kHz Monitor aus. Ferner kann man das Bootmenü nicht verwenden:
- Das arbeitet nämlich ebenfalls nur mit 15 kHz. Schließlich haben
- VGA-Monitore keine Lautsprecher und die VGA-artigen Modi
- unterstützen keine Genlocks.
-
- - Das größte Problem eines 15 kHz-Monitors ist das ständige
- Flickern im Interlace-Modus. Ein kleiner Tip ist hier die
- Verwendung von NTSC anstelle von PAL. Dies erhöht die
- Refresh-Rate von 25 Hz auf 30 Hz, kostet allerdings einige
- darstellbare Zeilen. (Maximal möglich sind 482.) Die NTSC- und
- PAL-Modi sind aber nicht so schlecht, wie die Leute denken: Bei
- einem Monitor mit viel Phosphor (der also lange nachglüht) ist
- PAL-Laced einigermaßen akzeptabel und gibt eine Auflösung von
- 1448x566 in SuperHiRes. Mehr ist auf keinem AGA-Amiga möglich.
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- - Die beste Lösung sind die Multisync-Monitore, vorausgesetzt sie
- unterützen die Bereiche von 15-31 kHz Horizontal- und 50-72
- Vertikalfrequenz. Die 1940- und 1942-Monitore von Commodore sind
- nicht schlecht, allerdings etwas umständlich zu handhaben: Bei
- jedem Umschalten des Anzeige-Modus muß man nämlich auch die
- horizontale/vertikale Größe und den Offset von Hand einstellen.
- (1) Geeignet sind z.B. auch der Mitsubishi EUM 1491 oder der EIZO
- 9060S.
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- Der Commodore 1960 hat nicht das Problem von 1940 oder 1942, ist
- aber auch teurer.
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- Für einen VGA/SVGA- oder Multisync-Monitor braucht man ein Kabel,
- das etwa 30 DM kostet.
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- ---------- Footnotes ----------
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- (1) Es gibt einen Patch, der dies auch ohne manuelle Eingriffe
- möglich macht. Siehe `os30/util/Monitor30Patch.lha' auf dem Aminet.
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