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- Empfaenger : /T-NETZ/ESOTERIK
- Absender : NETZWERK-GT@BIONIC.zer.de (Scenevernetzung Gtersloh)
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- Betreff : New-Age und Faschismus, die Verbindungen
- Datum : Mi 07.12.94, 14:26 (erhalten: 10.12.94)
- Groesse : 13861 Bytes
- Datei : infblat2.eml, 07.12.94, 10:33:24
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- Zu den Verbindungslinien zwischen "New-Age" und Faschismus
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- Ein Rezension des Buches von Heinz Gess:
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- "Vom Faschismus zum Neuen Denken. C.G. Jungs
- Theorie im Wandel der Zeit"
- zu Klampen Verlag, Lneburg 1994
-
- In der Literatur ueber Rechtsextremismus, die seit den
- Anschlaegen auf Fluechtlinge und auslaendische Arbeitnehmer
- in Rostock und anderswo anschwillt, ist die als Warnung
- gemeinte Feststellung, dass der Rechtsextremismus aus der
- Mitte der Gesellschafti kommt, fast schon ein Gemeinplatz
- geworden. Wer angesichts dieser Warnung in den
- Sozialwissenschaften eine verstaerkte kritische
- Auseinandersetzung mit ideologischen Konfigurationen aus
- der Mitte der Gesellschafti erwartet, wird aber eher
- enttaeuscht. Um so notwendiger ist es, die
- Auseinandersetzung offensiv aufzunehmen.
-
- Das geschieht im Buch "Vom Faschismus zum Neuen Denken"
- von Heinz Gess. Gess nimmt die Auseinandersetzung mit der
- ideologischen Konfiguration "New Age" auf, in der Absicht,
- die rechtslastigen Implikationen dieses Denkens und seine
- Verbindung zur neu-rechten und faschistischen Ideologie zu
- demonstrieren und es dann zu demontieren. Im Mittelpunkt der
- Auseinandersetzung steht dabei wegen seiner herausragenden
- Bedeutung fuer die New Age Philosophie und ihr Kernstueck,
- die transpersonale Psychologie, C. G. Jung und die Jung-
- Renaissance im "New Age"
-
- C. G. Jung kooperierte in der kritischen historischen Phase
- der nationalsozialistischen Machtuebernahme mit dem
- Nazifaschismus und beteiligte sich aktiv an dessen
- Fuehrerkultus und Antisemitismuskampagnen. Das war, wie Gess
- zeigt, kein Zufall, sondern die naheliegende Konsequenz aus
- seiner Lehre. Da sich Jung ueber diesen Zusammenhang niemals
- Rechenschaft ablegt, sondern seine Abrechnung mit dem
- Nationalsozialismus so anlegt, dass nicht die Durcharbeitung
- der Vergangenheit, sondern nur ihre Entsorgung dabei
- herauskommt, muss die Jungsche Lehre nach wie vor als ein
- potentielles Bindeglied zwischen der "New Age"-Ideologie, in
- der sie gegenwaertig eine Renaisssance erfaehrt, und
- ideologischen Strukturen des Faschismus gesehen werden.
-
- Um diese sicherlich harte, und fuer "New Age"- und insbesondere
- Junganhaenger provozierende These zu erhaerten, untersucht
- Gess zunaechst, wie Jung die Vergangenheit der Deutschen und
- die der eigenen Lehre in den Jahren 1945/1946 entsorgt und
- zeigt detailliert die Verkehrungen, Entstellungen und
- Rationalisierungen auf, zu denen Jung greifen muss, um die
- Vergangenheitsentsorgung zu ermoeglichen. Insbesondere
- werden drei Argumente hervorgehoben, zu denen Jungn greift:
-
- 1. Er gibt dem Grauen der Massenvernichtung einen positiven
- Sinn.
- 2. Er empfiehlt den Deutschen, ihre