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- PETER MOESLEITNERS PERVERSES
- *** MAGAZIN ***
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- Ausgabe 11/88 * Unparteiisch##### ## # ## Ungehobelt * Datum: 03.8.1988
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- * AUF EIN WORT *
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- Liebe(r) Leser(in),
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- manches hat sich getan. Wir haben uns verspaetet. Aber wenn Sie diese ewigen
- Saufgelage mitmachen muessten, wuerde es Ihnen ebenfalls schwerfallen gerade
- zu stehen, geschweige denn ein Magazin zu gestalten. Dennoch haben wir es
- wieder geschafft. In dieser Ausgabe finden sie sogar ein besonderes Fund-
- stueck eines der beliebtesten Autoren der Koelner Szene: Magic Ceee.
- Aber auch der Rest ist nicht von schlechten Eltern. Viel Spass wuenscht
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- Peter Moesleitner
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- In dieser Ausgabe:
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- - Nordwelt, von MAGIC CEEE (1)
- - Live-Reportage ausse Gaststaette
- - Gleichzeichen!?, Kurzgeschichte von SAMMY
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- DER MEHRTEILER , heute MAGIC CEEE
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- Nordwelt
- Eine Erzaehlung von Magic Ceee / Kapitel 1
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- Lange angedroht - oft hinausgezoegert unter massivem Einsatz von bloedsinnigen
- Ausreden - aber nun doch noch eingetroffen: Der Fortsetzungsroman von Magic
- Ceee, dem Meister der Mythen, dem Gott der Gedichte, dem Lord der Luege. Etwas
- vollkommen Neues,weil Ernsthaftes - willkommen in der kalten,eisigen Nordwelt.
- Eine Erzaehlung um moderne Piraterie,Liebe,Wirtschaftsverbrechen und Spionage,
- mit Sex und Gewalt - erdacht und erlogen in endlosen Naechten von Magic Ceee,
- dem groessten Luegner jenseits des Macho Knarzo.
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- Die Fachpresse urteilt:
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- "Eine Geschichte,nach deren Lektuere man es bereut,jemals Lesen gelernt zu ha-
- ben." (Los Angeles Times)
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- "Dieses Werk beweist einmal mehr, was der Suff aus einem Autoren machen kann -
- ein stammelndes Etwas, krampfhaft bemueht, seinen Stil zu finden." (Playboy)
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- "Manchmal ist es ein Fluch, dass wir 26 Buchstaben haben." (Bild der Frau)
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- "Ein Kunstwerk. Vollkommen in Sprache, Stil und Handlung." (Die Bibel)
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- Lasst euch einfangen vom Hauch der neuen Piraten, die im Kampf ums Ueberleben
- die Wirtschaftszentren in die Knie zwingen. Die Nordwelt - Schauplatz moderner
- Piraten, die nicht mit Schiffen,sondern mit Computern auf die Jagd nach fetter
- Beute gehen. Buffer auf...nur noch wenige Zeilen trennen euch!
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- "Nein", sagte der Mann, "geaendert hat sich nichts. Im Gegenteil." Bei diesen
- Worten sah er sein Gegenueber aus grauen, leblosen Augen an. "Sicher, seit der
- Machtuebernahme haben wir fuer Ruhe und Ordnung gesorgt, das Chaos beseitigt.
- Die Menschen der Suedwelt sind zufrieden, jeder bekommt das, was ihm zusteht.
- Nicht mehr, nicht weniger. Aber -" Sein kalter Blick liess nun ab vom Gesicht
- der anderen Person und huschte unruhig durch das grosse Buero um endlich, nach
- einer kleinen Ewigkeit,an der Fensterscheibe haengen zu bleiben,wo vereinzelte
- Regentropfen duenne Spuren nach sich zogen. "Aber die Ordnung, die Regierung,
- die Gesetze -all dies ist nichts wert jenseits des siebenundfuenfzigsten Brei-
- tengrades, all dies zaehlt nichts in der Nordwelt." Bei diesen Worten malte er
- unsichtbare Figuren mit dem Zeigefingerseiner linken Hand auf die Tischplatte.
- Sein Gegenueber musterte ihn dabei aus hellen,blauen Augen. Er war untersetzt,
- scheinbar ohne Alter. Sein Gesicht ohne markante Zuege, glatt wie Leder, aber
- dennoch mit einem Ausdruck unglaublicher Haerte. Dazu dieser kalte, frostige
- Blick - ein Mann, der bekam, was er wollte.
- "Der Zustand in der Nordwelt", fuhr der Mann fort, "laesst sich am besten mit
- dem Wort Anarchie beschreiben. Es existiert keine Regierung, keine Verwaltung,
- es gilt das Gesetz des Staerkeren.Es haben sich jedoch auch einige Gruppen ge-
- bildet, die sich jedoch die meiste Zeit gegenseitig bekaempfen, was fuer uns
- natuerlich nicht ohne Vorteile ist." Der Mann erhob sich aus seinem schweren
- Ledersessel und beugte sich ueber den Schreibtisch. "Bei allen inneren Unruhen
- der Nordwelt ist eins hingegen verblueffend. Wenn es darum geht, der Suedwelt
- Schaden zuzufuegen, dann herrscht Einigkeit. Und kein Mitglied unserer Gesell-
- schaft kann, ja, darf diese Tatsache dulden.""Welche Art Schaeden meinen Sie?"
- nun die andere Person. "Das will ich Ihnen gerne sagen. Sie sind sicher
- darueber informiert, dass die Versorgung der Nordsektoren auf dem Landweg er-
- folgt. Da das Strassennetz noch nicht vollstaendig wiederhergestellt werden
- konnte, sind unsere Transporttruppen gezwungen, die Route zu nehmen,die an die
- Nordgrenze stoesst. Warum von 10 Transporten nur einer durchkommt, brauche ich
- wohl nicht naeher auszufuehren. Kurz - die Schaeden, die der Suedwelt durch
- Ueberfaelle entstehen, belaufen sich auf etwa 7 Millionen Cheques jaehrlich."
- Der Mann setzte sich wieder und lehnte den Kopf zurueck. "Abgesehen von den
- Opfern verlieren wir jedesmal eine Anzahl Waffen, die den Kreaturen natuerlich
- willkommen sind im Kampf gegen die eigenen Leute."
- "Aber welchen Sinn haben diese Ueberfaelle?Wie kann man ueberhaupt ueberleben,
- wenn man allein ist? Woher bekommt man Nahrung?", fragte die andere Person.
- "Sehen Sie",sagte der Mann nach einer Weile und schaute sein Gegenueber wieder
- mit dem eisigen Blick an,"jeder ist sich selbst der Naechste. Der Schwarzmarkt
- floriert,so wie in der Suedwelt die Wirtschaft. Ganz ohne Geld geht es auch in
- der Nordwelt nicht. Wer keins hat, beschafft sich welches und geht dabei not-
- falls auch ueber Leichen."
- "Und warum haben Sie mich rufen lassen?Welche Funktion habe ich bei der ganzen
- Sache?" Der Mann machte eine kurze Pause und sah wieder zum Fenster hinaus, wo
- der Regen inzwischen heftiger geworden war. "Es ist so", begann er wieder,"die
- Ueberfaelle sind nicht das groesste Uebel. Weitaus schwerwiegender sind Ueber-
- faelle der zweiten Generation." Die andere Person sah ihn fragend an, und der
- Mann konnte sich ein Laecheln nicht verkneifen, wobei seinen weissen Zaehne im
- kalten Neonlicht blitzten."Die Ueberfaelle der zweiten Generation sind absolut
- gewaltfrei,aber um ein vielfaches heimtueckischer. Es scheint einigen findigen
- Leuten der Nordwelt gelungen zu sein,sich Zugang zu diversen Rechenzentren der
- Suedwelt zu verschaffen. Dort modifizieren sie die Bestimmungsorte von Waren-
- lieferungen und brauchen diese irrgeleiteten Gueter dann nurnoch einzusammeln.
- Es ist alles ganz einfach und darum so teuflisch kompliziert.""Aber wieso wer-
- den die Bestimmungsorte nicht genauer ueberprueft?", fragte die andere Person.
- "Eine Gesellschaft wie die der Suedwelt ist zu komplex,um alles ueberwachen zu
- koennen." Er machte abermals eine Pause. "Leider."
- Die andere Person versuchte, sich ein Bild von dem Mann zu machen, der in den
- gewaltigen Polstern des Ledersessels fast verschwand. "Wissen Sie",unterbrach
- der Mann die Gedankengaenge, "wir haben alle erdenklichen Vorsichtsmassnahmen
- getroffen. Die Zugaenge zu den Rechnern sind mehrfach gesichert, das Personal
- wurde sorgfaeltig ausgesucht. Dennoch ist es bis heute nicht gelungen,die Ein-
- brueche zu stoppen. Und darum habe ich Sie hierherbestellt." "Wie lautet mein
- Auftrag?" war die Frage des Zuhoerers.Der Mann erhob sich abermals und schritt
- langsam im Buero umher. "Sie werden zur Nordgrenze gebracht und werden ver-
- suchen, Kontakt mit einer dieser Kreaturen aufzunehmen. Es wird nicht leicht
- werden, aber wir muessen wissen,auf welche Art und Weise der Zugang zu unseren
- Rechnern erfolgt.Nach unserem Wissen existieren keinerlei Telefon- oder andere
- Verbindungen von der Nordwelt zu uns. Sie sind vollkommen auf sich allein ge-
- stellt, wenn Sie erst einmal die Nordgrenze passiert haben. Noch Fragen?" Der
- letzte Satz des Mannes hatte eher symbolischen Charakter; und sein Gegenueber
- wusste das.
- "Nein, keine Fragen." "Gut", sagte der Mann und wandte sich dem Fenster zu, an
- dem die Regentropfen um die Wette nach unten glitten, "dann ist unsere Unter-
- redung hiermit beendet. Mister Watson wird das weitere veranlassen.Auf Wieder-
- sehen." "Auf bald", sagte die andere Person und oeffnete die Tuer des Bueros.
- "Ich hoffe.", sagte der Mann mit leiser Stimme,ohne sich nach der Person umzu-
- sehen, "Viel Erfolg, Miss Hanley."
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- Teil 2 in der naechsten Ausgabe
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- Snorr - ein ewiges Raetsel
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- Den verehrten Stammlesern duerfte er ja bekannt sein, und sicherlich
- schaetzen sie ihn auch. Vermutlich nicht zuletzt weil man sich wohl regel-
- maessig die Wampe halten muss vor lachen. Es ist jedoch vielleicht von
- Interesse etwas ueber den Background zu hoeren. Snorr - sein wirklicher
- Name wird von der Kirche geheimgehalten - wurde als Sauegling vor der
- Tuer des Chefredakteurs gefunden. Wie man sich sicher denken kann war der
- Chefredakteur damals selber noch recht feucht am Hosenboden, und so
- wuchsen die beiden dank der fuersorglichen Pflege der Eltern zusammen
- auf.
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- Soweit, so schoen. Nur entwickelten sich die beiden total unterschiedlich.
- Waehrend unser verehrter Chefred. sich 'normal' entwickelte, und schon
- bald den Weibern nachstieg, begann Snorr ausschliesslich schwarze Klamotten
- zu tragen, irre zu kichern, und grausame Methoden & seltsame Maschienen
- zu entwerfen.
- Endlos alleine seine Versuche den Hund spontan verdampfen zu lassen! Nun,
- eines Tages fanden beide - interessanterweise gleichzeitig - ihre Begabung
- fuer das schreiben. Waehrend jedoch unser Chefredakteur erbauliche Ge-
- schichten aus der heilen Welt schrieb, wurden die Stories von Snorr immer
- schwaerzer, fieser......und lustiger.
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- Dies ist wohl auch der Grund warum seine Texte gerne gelesen werden. Und
- das ist auch der Grund warum ich ihn liebend gerne &%&/%"%/$..
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- Nun in diesem Sinne, lest seine Story und vergesst nicht: So schwarz ist
- nicht alles....eher grau......na, dann schon lieber schwarz....ach lasst
- mich in Ruhe...
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- DIE LIVE REPORTAGE : aus der Kneipe "Zum froehlichen Plebejer"
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- von SNORR
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- (*Wahrrrlich, wahrrrlich, eine phantastische Atmosphaere herrrscht im
- Clubraum des Plebejers, sie atmen die rauchgeschwaengerte Luft, sie hoeren
- den "echten" Heini, sie exerzieren, vorne am Kopfende des langen Tisches
- sitzen drei Herren, der in der Mitte bruellt mit rotem Kopf in einem fort:
- "EINS ZWEI EINS ZWEI EINS ZWEI EINS ZWEI EINS ZWEI EINS...", dazu heben 50
- kraeftige Maenner und 4 schoene Frauen ihre Bierglaeser mit der rechten Hand
- wie ein User an, (EINS) und lassen sie gleichzeitig wieder auf den Tisch
- knallen (ZWEI), das einen Peitschenknall den Rauch schwingen laesst (PAFF).
- Als der Vorsitzende (der mit dem roten Kopf) schliesslich das Kommando
- "DREI" bruellt, kippen alle ab und das Eroeffnungs-Ritual ist beendet. Junge,
- huebsche Maedchen servieren neues, sinnenerfrischendes Bier.*)
- VORSITZENDER: (*schnauft noch etwas*) Hiermit erklaere ich die Gruendungs-
- Sitzung des VKACKM (*Verein Koelner Artists Computer Koeln & Mailboxen*) fuer
- eroeffnet! (*Applaus und Bierpfuetzen von ueberschwappender Begeisterung*)
- Irgendwelche Einwaende, bevor ich unsere Satzung verlese? (*schaut biestig 50
- kraeftige Maenner und vertraeumt 4 schoene Frauen an*)
- EIN MITGLIED: (*steht schwankend auf*) Jaaaa... Ich finde es absolut GEIL
- dabei sein zu duerfen, echt GEIL (*gruesst*) von euch, dass ihr auch einen
- 14-jaehrigen fuer VOLL nehmt... (*will weiterreden, wird aber von den 2
- kraeftigen Maennern neben ihm auf seinen Stuhl runtergedrueckt, er bekommt
- ein weiteres, VOLLes Bierglas hingestellt*)
- VORSITZENDER: Hiermit verlese ich also (*steht auf, wirft sich in heldische
- Pose und zieht eine Rolle Papier, die einem gewissen Gebrauchsartikel nicht
- unaehnlich sieht, hervor*) die Satzung des VKACKM:
- (*es ertoent heldische Musik wie man sie von gewissen Kundgebungen kennt, die
- Beleuchtung schaltet auf schwummrig, der Vorsitzende steht allein im
- Rampenlicht, Schatten servieren neues, sinnenerfrischendes Bier*)
- WIR, DIE FREIEN USER VON KOELN... (*ein Hardwarevirus huscht durch den Raum,
- was die von der Satzung ergriffenden User nicht merken*) ...UM AN DIESEM
- HEILIGEN ORT... (*ein Virusfinder von Subversive Software rumpelt auf
- Panzerketten durch den Raum, wird ebenfalls nicht bemerkt*) ...JEDER HAT EIN
- RECHT AUF... (*der Virusfinder bleibt knirschend stehen, er dreht sich
- langsam*) ...ARTIKEL IV: ABSATZ 1, NIEMAND DARF... (*das Hardwarevirus
- erkennt, dass es nicht sehr viele Chancen hat und rast an einer Seitenwand
- entlang*) ...ALLE MAILBOXEN KOSTENFREI... (*der Virusfinder taetigt einen
- Small-Scroll zur Tuer hin, er fiept froehlich vor sich hin*) ...ERHEBT DER
- VEREIN EINEN KLEINEN UNKOSTENBEITRAG... (*das Hardwarevirus faengt an zu
- mutieren*) ...IN POPELDORE WE TRUST... (*verwirrt surrend durchsucht der
- Virusfinder den Raum in einer Doppelspirale*) ...ARTIKEL XC: ABSATZ 1, DER
- NUM-LOCK... (*das parapsychologische Grinsen des Virusfinders wabbert durch
- Raum und Rauch*) ...ERKENNT DER VEREIN NUR DIE COPYRIGHTS SEINER... (*ein
- Blitz, eine Verpuffung, und der Virusfinder zieht sich befriedigt zurueck*)
- ...SO GEGEBEN UND VEREINBART AM 30. JULI 1988! (*49 starke Maenner, 4 schoene
- Frauen und ein mutiertes Virus klatschen begeistert Beifall*)
- VORSITZENDER: Danke, danke... Nachdem der Vorstand nun bestaetigt ist...
- EIN ANDERES MITGLIED: Wieso ich dachte... argel, glgl... urps...
- (*wird auch von den 2 kraeftigen Maennern neben ihm auf seinen Stuhl
- runtergedrueckt, er bekommt ein weiteres, VOLLes Bierglas hingestellt*)
- VORSITZENDER: NACHDEM der Vorstand nun bestaetigt ist, stelle ich ihn hiermit
- vor, zu meiner rechten der Kassenwart (*der Kassenwart, steht auf und
- verbeugt sich*), zu meiner linken der Archivar.
- (*der Archivar notiert alle, die nicht begeistert Beifall klatschen*)
- ARCHIVAR: ... ein mutiertes Hardwarevirus ... ein 14-jaehriges Subjekt im
- Koma ... der Vorsitzende ... (*er hat noch grosse Plaene mit dem VKACKM*)
- (*er hat auch einen EBM mit 80MB-HARTdisk*)
- VORSITZENDER: Der naechste Punkt betrifft unseren treulosen Programmierer,
- welcher darrr die FIBU formatierte!
- EIN WEITERES MITGLIED: (*frech*) Iss nich da...
- VORSITZENDER: Wie, wieso ist er nicht erschienen?
- WEITERES MITGLIED: Weiss nich...
- ANDERES MITGLIED: (*kichert mit seinen 7 verbliebenen Zaehnen*) Vielleicht
- dachte er (*blickt mit seinen blauen Augen in die Runde von 48 starken
- Maennern und eines mutierten Hardwarevirus*), es waere besser so.
- AKTIVES MITGLIED: Ich krieg ihn, ich krieg ihn...
- VORSITZENDER: Archivar, verfassen sie eine... (*wird unterbrochen von den
- sich jetzt ueberstuerzenden Ereignissen*)
- (*Die Tuer fliegt krachend auf, herein stuermt die Boxgarde der AUGE (Arena
- User Group Eurasia) unter der bewaehrten Fuehrung des Boxordners in seiner
- Gala-Uniform, welche hier aus Platzmangel nicht naeher beschrieben werden
- kann, und loest eine Panik aus,die Boxgarde nimmt Aufstellung und gruesst den
- Boxordner, der in seinen Armen den Virusfinder haelt und ihn bedaechtig
- krault, waehrend alle Mitglieder bis auf dem Vorstand und dem mutierten Virus
- zu fluechten versuchen, der Virusfinder schnurrt zufrieden mit seinen
- Panzerketten*)
- BOXORDNER: Gemaess II: Artikel 3, Absatz 1 und Artikel 6, Absatz 3 der
- Boxordnung der ARENA annektiere ich diesen Verein im Namen der Boxfuehrung,
- Ehre dem CoSysop!
- VORSITZENDER: Haeh? (*die Boxgarde rekrutiert in einem Tumult die neuen User
- der Arena, obwohl diese eine Menge unkonventionelle Geraeusche von sich
- geben*)
- (*Der Virusfinder fixiert scharf das mutierte Hardwarevirus, laesst ein
- Grollen hoeren und springt aus den Armen des Boxorders zu dem mutierten Virus
- auf den Tisch*)
- BOXORDNER: Oh Nein... nicht schon wieder so ein unkulthafter Byte-Bandit
- V2.0!
- (*Der Virusfinder verpufft den mutierten Hardwarevirus mit einem "Schlupp",
- um sich dann rasselnd dem Vorsitzenden zuzuwenden, der Vorsitzende ist allein
- und kreidebleich*)
- VORSITZENDER: Nehmen sie dieses DING vom Tisch!
- (*jemand reicht dem Boxordner einen Zettel*)
- BOXORDNER: Ruhe! Muell!!! Ich verlese eine kurze Nachricht vom CoSysop:
- "Sammy und Gesinnungsgenossen in Box detected, sofortige Konzentration aller
- verfuegbaren Kraefte in der Box, unterwegs den Sysop wegen subversiver
- Taetigkeiten verhaften und bunkern!"
- VORSITZENDER: Was laeuft hier eigentlich ab?
- BOXORDNER: Merken sie nicht, dass es inzwischen mehr Mailboxen und Vereine
- fuer Mailboxen als User gibt? Glauben sie im Ernst (*grinst hoehnisch*), sie
- waeren die ersten? Alles Abfuehren!
- (*Die Boxgarde verlaesst zusammen mit dem Boxordner, dem Virusfinder und 53
- neuen Usern in geordneter Formation den Raum*)
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- Lasset Euch dieses eine Warnung sein, es ist hart geworden, eine Mailbox zu
- betreiben!
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- DIE KURZGESCHICHTE: Heute von SAMMY
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- Gleichzeichen!?
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- Es war einmal ein Gleichzeichen, welches mitten in der Woche, an einem Dien-
- stag, geboren wurde. Es war kein besonders entschlossenes Gleichzeichen wie
- sich bald zeigte und seine Eltern befuerchteten schon, es wuerde wie so viele
- junge Gleichzeichen zu einem Fragezeichen. An die Moeglichkeit, dass es zu ei-
- nem Ausrufezeichen werden koenne, und zu den RAZ (Radikale Ausrufezeichen)
- ginge, hatten sie bis zuletzt nicht denken wollen.
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- Nun jedoch war es geschehen...ein besonders gewieftes Fragezeichen, welches
- schon so manches Attentat auf offizielle Versprechungen der GHP (Gleichheits-
- partei) veruebt hatte, schlich sich auf dem Schulhof der Egon Leisetreter
- Realschule an ihn heran und bot ihm einen Kaugummi an.
- Ihm folgenden Gespraech setzte er nun gezielt die ersten Zweifel in unser
- armes Gleichzeichen indem er Saetze aussprach wie: "Die Regierung will das
- Beste fuer uns?, Die Menschen sind verschieden?, Gesellschaftliche Anpassung
- ist notwendig?" (Natuerlich hinter vorgehaltener Hand, um den Direktor nicht
- auf sich aufmerksam zu machen).
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- Zuletzt borgte sich das Fragezeichen noch eine Mark und machte sich aus dem
- Staub. Zurueck blieb Gleichzeichen mit seinen Zweifeln. Er gruebelte die gan-
- ze Nacht und wachte schliesslich als Fragezeichen auf. Am Fruehstueckstisch
- merkten seine Eltern bald, dass etwas anders war, wie zum Beispiel, als er
- nicht wie ueblich die Regierungszeitung las wie alle, sondern ueber den Sinn
- der Staatsschule nachgruebelte. Aber sie unternahmen nichts, weil sie mein-
- ten, dass sei normal fuer ein pubertierendes Gleichzeichen. Sie irrten, denn
- an diesem Tag machte sich ein radikales Ausrufezeichen an ihren Sohn heran.
- Mit verfuehrerischer Stimme gab er ihm (nicht ohne vorher sein Pausenbrot zu
- essen) die Antworten auf all die Fragen, die sich unser frisches Fragezeichen
- stellte.
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- Es waren einleuchtende Antworten. So einleuchtend, dass die oertlichen
- Bruchstriche bald einschlaegige Akten ueber all die Attentate des ehemaligen
- Gleichzeichens angelegt hatten. Der Rest ist schnell erzaehlt:
- Natuerlich wurde er aufgrund eines V-Ausrufezeichens enttarnt und von den
- lokalen Klammerzeichen in Einzelhaft genommen.
- Zwei Monate spaeter wurde von den Landesparagraphen die Todesstrafe durch
- Tippex gesprochen, um ein Exempel zu statuieren. Das Urteil wurde am 19ten
- August im gleichen Jahr vollstreckt.
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- Uns bleibt die Erkenntnis, dass wir bzw. unsere Soehne und Toechter nie vom
- Wege der Gleichheit abkommen duerfen. Also haltet Ausschau nach Ausrufe- und
- Fragezeichen in den Schulen, in der Familie, in der Verwandschaft, unter den
- Nachbarn, bei den Freunden, bei Jugend/Friedensorganisationen, Eltern,
- Politikern, Opposition..........
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- Am 15.8.1988 (oder so) erscheint die 9'te Ausgabe des PM-MAGAZIN's. Also
- harrt der Dinge die da noch kommen.
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- PETER MOESLEITNERS PERVERSES
- *** MAGAZIN ***
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- Das "PM-MAGAZIN" ist ein Faxenmagazin welches von der Type! Redaktion
- herausgegeben wird. In dieser Ausgabe wirkten mit:
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- SNORR (Sn),MAGIC CEEE (MC), SAMMY (SY)
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- Redaktion: ACADEMY of NEWS / P.M.
- Tel: 02273/55782 (24h)
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- Wer gerne bei diesem woechentlich erscheinenden,
- kostenlosen Mailboxmagazin mitmachen moechte wende
- sich bitte in der ACADEMY an den SYSOP. Beitraege
- koennen auch in DIESER Box an "SAMMY" weitergegeben
- werden. Kann aber etwas dauern. Vorkenntnisse sind
- fuer die Mitarbeit nicht erforderlich.
- Lediglich Humor.
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