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- PETER MOESLEITNERS PERVERSES
- *** MAGAZIN ***
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- Ausgabe 10/88 * Unparteiisch##### ## # ## Ungehobelt * Datum: 18.7.1988
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- * AUF EIN WORT *
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- Liebe(r) Leser(in),
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- wie gesagt: Seit der letzten Ausgabe kommt unser feines Magazin alle 2 (!)
- Wochen heraus. Dafuer umso perverser, wie die vorliegende Ausgabe beweisen
- duerfte. Ich wuensche also viel Spass, bis in 2 Wochen
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- Peter Moesleitner
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- In dieser Ausgabe:
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- - Ein Morgen in der TYPE! Redaktion / (SY)
- - HART! - Hardware Test/ (Sn)
- - CAC-CAR - Der Hardware Report/ (SY)
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- --- Ein Morgen in der TYPE! Redaktion ---
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- (08:56) Michael betritt als erster die Redaktion, und stolpert ueber die
- Putzfrau welche aus unerfindlichen Gruenden sternhagelvoll ist.
- (08:57) Laut fluchend raeumt Michael die Reste der gestrigen Feier (7'tes
- erscheinen des PM-Magazins) selber weg, und stellt fest dass von
- vier Flaschen Kuestennebel drei fehlen.
- (08:58) Michael findet die Flaschen unter der Putzfrau.
- (09:00) ShadowLord betritt den Raum, und bekommt den ersten Nervenzusammen-
- bruch.
- (09:08) ShadowLord rappelt sich wieder, und traegt zusammen mit Michael die
- Putzfrau in die Kueche.
- (09:09) Die Putzfrau erwacht und beginnt lauthals "HILFAE! VERGEWALTIGUNG!!"
- zu bruellen.
- (09:10) Die Putzfrau schreit nicht mehr. Die letzte Flasche ist jetzt auch
- leer.
- (09:10) ShadowLord bemerkt dass der Redaktionscomputer abgestuerzt ist. Be-
- ginnt rumzuhuepfen und sich Haarbueschel auszureissen.
- (09:11) Michael bemerkt dass eine schwarz gekleidete Gestalt unter dem Tisch
- liegt. Er ignoriert diese und macht in der Kueche Kaffee.
- (09:12) Snorr wacht auf, faselt etwas von "Smartballs" und "Wo zum Henker
- ist El Meuro?"
- (09:13) Snorr realisiert die Situation, und bekommt einen Weinkrampf.
- (09:14) Protektor Brenner betritt die Redaktion und beruhigt Snorr.
- (09:14) ShadowLord erklaert Brenner dass es ihn garnicht wirklich gibt,
- und er folglich keinen Kaffee bekommt.
- (09:15) Brenner zieht von dannen.
- (09:15) Michael, Snorr und ShadowLord sitzen vereint bei einer Tasse Kaffee.
- Die Stimmung ist verhaeltnismaessig gut.
- (09:15) Sammy betritt die Redaktion und beginnt ueber "Diesen SCHEISS Amiga"
- zu fluchen. Poebelt spontan ShadowLord an.
- (09:15) ShadowLord poebelt zurueck. Snorr murmelt etwas von "Typisch Proll"
- (09:16) Sammy mosert ueber Geschwindigkeit des Amigabasic.
- (09:18) ShadowLord hoert auf ueber Hintergruende der Basicprogrammierung auf
- dem Amiga zu lamentieren. Michael versucht zu Wort zu kommen.
- (09:18) Snorr will wissen wann sein Presseausweis fertig ist. Tunkt dabei
- seinen Finger in den Kaffee, und schreibt die Arenatelefonnr. auf
- den Tisch.
- (09:22) Sammy hoert auf die Vorgehensweise des MCM-Teams zu rechtfertigen.
- Michael versucht zu Wort zu kommen.
- (09:23) ShadowLord erklaert die neuen Features seine aktuellen Boxversion,
- und warum die Leute bei Microsoft alles "Arschgeigen" sind.
- (09:30) Michael kommt zu Wort, hat aber vergessen was er wollte. Sammy
- poebelt Snorr an.
- (09:32) Sammy faehrt die Academy wieder hoch, und wischt sich den Joghurt
- aus dem Haar. Merkt dabei dass er noch ungewaschen ist und ver-
- schwindet im Bad.
- (09:40) BitCrack kommt in die Box, schreit nach Bier, und schreibt einen
- 150 Zeilen Text ueber die "Mehrdimensionalitaet des Raumes"
- (09:41) Die Box speichert den Text ordnungsgemaess ab. ShadowLord tanzt
- um den Computer herum.
- (10:32) Der Computer merkt dass der Morgen offiziell vorbei ist und stuerzt
- ab.
- (10:35) Sammy bekommt einen Schreikrampf als er merkt dass DIESER Text ge-
- loescht ist.
- (10:36) Mehrere User atmen deutlich hoerbar auf.
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- (SY)
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- --- NEUES AUS DEM MCM-HARDWARELAB ---
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- Eine Reportage von Snorr
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- Sirenen bringen den Fernsehraum zum Sirren, Baesse durchschlagen die Waende,
- die Bildroehre flackerte in 4096 Farben. Gebannt sitzen wir vor dem
- Fernsehspot von Subversive Software. Ein Dschungel, Hubschrauber beharken die
- Guerilla mit Maschinengewehren und Phosphor, sie laufen wirr durcheinander,
- schiessen Singer-Raketen ab, Detonationen und Truemmer wirbeln ueber den
- Bildschirm, der Urwald brennt, dazu barbarischer Sound, weitere Sirenen,
- Szenenwechsel, ein Raketensilo, in Zeitlupe bricht der Betondeckel auf,
- Rotlicht flackert auf, Ziffern erscheinen auf dem Bild, die Reste des
- Betondeckels verfluechtigen sich, majestaetisch startet die
- Unkraut-Ex-Interkontinental aus dem Silo, das Bild verkleinert sich, wird
- Hintergrund fuer H.P. von Subversive Software, der an einem schwarzen
- Schreibtisch sitzt, heldische Musik droehnt auf, er redet:
- DIE ZEITEN, IN DENEN DER POEBEL COMPUTER-USER AUF IMPERTINENTE ART UND
- WEISE BELEIDIGEN KONNTE, SIND JETZT ENDGUELTIG VORBEI! (*die Rakete steigt
- unter Droehnen ueber einer riesigen Wueste auf, ein Chor singt*) WIRRR SIND
- NICHT DEREN VORURTEILEN UNTERWORFEN, WIRRR SIND KEINE SCHMAECHTIGEN,
- WELTFREMDEN MAENNCHEN, DIE BLEICH UND VERFAULT VOR IHREM PAPPEL SITZEN, WIRRR
- SIND KEINE WEICHLINGE, KEIN NEBENEFFEKT IRGENDWELCHER GESELLSCHAFTEN, KEINE
- MUESLIFRESSENDEN OEKOS!!! (*die Rakete hat jetzt die Atmosphaere verlassen
- und schwingt durch ihre Parabel auf die Erde zurueck*) WIRRR SIND HART,
- EXTREM HART! UND SUBVERSIVE SOFTWARE, IN ZUSAMMENARBEIT MIT SADISTIC SOFTWARE
- UND DUST-INDUSTRIES, HAT DIE PASSENDE MASCHINE FUER DEN HARTEN, KERNIGEN USER
- ENTWICKELT! DEN HART-2000E!!! (*die Rakete donnert fast senkrecht auf eine
- Stadt herunter, der verwaschene Fleck entwickelt sich schell, zu schnell in
- einen Fluss, Strassenzuege, Haeuser, Gaerten, Zaeune, Autos,
- Briefkaesten...*) WARTEN SIE NICHT, BIS ES ZU SPAET IST! DER HART-2000E STEHT
- BEI IHREM HAENDLER! (*ein Atompilz steigt auf, es grollt, brennt fast die
- Roehre aus, Staubwolken, er stoesst durch die Atmosphaere, wird immer
- groesser, heller, dann ist alles schwarz*)
- Wir waren doch einigermassen von diesem Fernsehspot beeindruckt, die Jungs
- wissen doch immer wieder, ihre fragwuerdigen Produkte an den Mann zu bringen.
- Als Magazin fuer den extrem harten Leser wollten wir natuerlich den
- Hart-2000e testen, und bestellten ein Exemplar. Es wurden uns Tage spaeter
- auf einem Tieflader vorbei gebracht.
- Beginnen wir mit der Beschreibung, der Hart-2000e ist ein Block aus
- schwarzem Metall, das blaeulich schimmert, fugenlos und glatt, ohne
- Anschluesse, uebrigens irre schwer, der Schreibtisch aechzt zum
- Steinerweichen, aber wie bekommen wir den Hart-2000e zum Arbeiten? Wir
- blaettern im Hart-Manual, ein hartes Buch mit perversen Comic-Strips und Tips
- und Tricks zum Foltern, seine Seiten sind aus duennem Metall, extrem
- reissfest und scharf. Dass zumindestens das Manual nur fuer harte Maenner
- ist, erfuhr schmerzlichst unser Hauptprogrammierer, er schnitt sich an den
- Seiten drei Finger ab, seitdem halten wir die mitgelieferten, schwarzen
- Lederhandschuhe mit eingearbeiteten Drahtstriemen nicht mehr fuer einen
- bloeden Scherz. Das Handbuch beruhigte die Gemueter aber rasch wieder, die
- Blaetter sind rostfest und lassen sich leicht wieder abwischen. Im ersten
- Kapitel, "Starting the Hart-2000e" steht nur, dass man den Computer richtig
- fordern muss, um ihn zu starten. Wir gingen schrittweise vor, wie es im
- Handbuch empfohlen wurde:
- Zuerst zuendeten wir den Schreibtisch an, auf dem er stand, die Flammen
- leckten an ihm vorbei, er schimmerte ungeruehrt bis der brennende
- Schreibtisch zusammenbrach und unseren Teppich ruinierte, dazu gab es einen
- hellen Glockenton, aber der Hart-2000e blieb intakt.
- Wir liessen im Handbuch blaettern und stiessen auf den Hinweis, dass Holz
- vielleicht nicht die noetige Temperatur erbringt, um einen Hart-2000e zum
- Arbeiten zu bringen. Jemand brachte einen Kanister Benzin und schuettete ihn
- ueber den Hart-2000e aus, durch folgende Explosion, der Hart-2000e war noch
- heiss genug um das Benzin zu entzuenden, sah das Buero zum wiederholten male
- aus wie ein Schlachtfeld, Mobilar, Mauerbruchstuecke, Computerschrott,
- Redaktionsmitglieder, alles war bis auf die Strasse hinaus verteilt, nur der
- Hart-2000e thronte in den Resten von unserem Buero.
- Subversive Software liess sich, nach einem schleimigen Anruf von Sammy,
- dazu ueberreden, Freeky, den groessten Hardwarefreak aller Zeiten zu
- schicken. Haetten wir besser nicht gemacht, er brachte gleich eine Truppe
- Smartballs und vier Laserheizer mit.
- Nachdem er sich unsere Reste angesehen hat, klaerte er uns darueber auf,
- dass wir ein ganz besonders hartes Modell bekommen haben, das mit
- verbessertem Platinenlayout und neuen ROMs, und wir daher Glueck haetten.
- Danach grinste er und zog sich einen Kampfanzug an, bewaffnete sich mit
- MicroDrives, Kampfmessern, einer Machete, einem Dust-to-Dust Blaster und zog
- sich einen Stahlhelm drueber, wedelte mit dem schweren Blaster zu den
- Laserheizern und schrie: "Folgt mirrr!"
- Waehrend der Abend herabdaemmerte ertoenten diverse Urschreie aus dem
- qualmenden Redaktionsgebaeude, das Rattern der Blaster, das Zischen der rosa
- Laser und die donnernden Explosionen der MicroDrives, Risse zogen sich durch
- das Haus, Glasscherben von den Fenstern regneten auf uns herunter, dass wir
- auf die andere Strassenseite zurueckweichen mussten, und immer wieder diese
- Triumpf- und Schmerzschreie, der ganze Laerm, das Flackern durch die Fenster,
- unsere Nachbarn guckten schon so komisch, bis der Mann von Subversive
- Software grinsend die Ruine mit den vier Laserheizern verliess, sein Gesicht
- war angekohlt, der Helm hing mit einem halben Ohr an der Seite herunte, der
- Kampfanzug bestand nur noch aus Loechern, saemtliche MicroDrives aufgebraucht
- und das Messer total zerbogen, die Laserheizer sahen nicht viel besser aus,
- fuhren aber noch knirschend auf die Strasse, das Haus dahinter zitterte
- nervoes, ein Seitenfluegel stuerzte krachend ein, saemtliche Fenster waren
- groesser geworden, und ueberhaupt waren mehr Oeffnungen im Haus als jemals
- zuvor.
- "Wer bezahlt denn den Schaden???", fragte Sammy.
- "Machen Sie sich keine Sorgen, faellt alles unter die Garantie.",
- antwortete Freeky, der groesste Hardwarefreak aller Zeiten, und verschwand
- mit seiner Kolonne in die Nacht.
- Mit Taschenlampen schlichen wir in die rauchenden Hoehlen unserer
- ehemaligen Redaktion zurueck, bis wir nach Stunden des Suchens in
- zertruemmerten Fluren, ueber Zwischenmauern kletternd, die Waende
- hochhangelnd und tiefe Spalten ueberwindend den Hart-2000e erreichten, neben
- ihm lag noch das Handbuch. Er sah besser aus, als jemals zuvor, aber als
- jemand zu nah dran kam, klappte zischend, unter Dampfschwaden die Tastatur
- aus und gab einen flachen Monitor frei, der allerdings voellig schwarz war.
- Die Tastatur war unbeschriftet und die Tasten liessen sich schon einzeln nur
- unter groesstem Kraftaufwand niederdruecken, und beim Versuch, eine Taste
- zusammen mit SHIFT, falls das SHIFT war, zu betaetigen, mussten wir die
- Fuesse mit einsetzen. Im Handbuch stand, das muss so sein, es waere ein
- Keyboard nur fuer harte Maenner, die blind im Zehnfingersystem tippen
- koennten. Beim Monitor stand noch, dass wir die Auswahl zwischen
- Dunkelschwarz auf Hellschwarz, Hellschwarz auf Dunkelschwarz oder Hellrot auf
- Dunkelrot haben, die Kombinationen sind mit CTRL-ALT-SHIFT-DELETE-und der
- Nummer der Farbenwahl einzustellen, Shadowloard gelang es nach 4 Stunden
- Kombination No.3 (Hellrot auf Dunkelrot) mit einem Presslufthammer
- einzustellen.
- Die Begeisterung ueber die 160*96-Zeichen Screen wurde doch etwas durch die
- 4*4-Matrix der ASCII-Zeichen und dem dreifachen-Interlace Modus gedaempft,
- das Manual empfiehlt verspiegelte Sonnenbrillen und, fuer spaeter,
- Blindenarmbinden, die machen den User extrem cool, und der Monitor mache ihn
- extrem hart.
- Das Betriebssystem HOS (Hart Operating System) nutzt die vollen 196 Zeichen
- aus, denn jeder Befehl verlangt mindestens 14 Paramter. Im Handbuch steht,
- dass es fuer weniger harte User fuer eine Uebergangszeit etwas einfacher
- waere, die Files von Hand, Block fuer Block, von der Hart-Disk zu laden.
- Genannte Hart-Disk ist fest im Hart-2000e eingebaut und hat eine
- Speicherkapazitaet von 880Khart, von denen allerdings 840 schon von den
- mitgelieferten Programmen (Hart-Text, Hart-Kalk, Hart-o-Mat und Hart-Term)
- und der Programmiersprache HISC (Hart Instruction Set) belegt werden.
- HISC war uns neu, aber nachdem wir die verfuegbaren Befehle
- Load HART
- Store HART
- Incrementiere HART
- Springe, wenn HART gleich 0
- durchgearbeitet hatten (Kommentar Handbuch: "Diese schnelle Compilersprache
- foerdert die geistige Disziplin des wirklich harten Users!"), weigerte sich
- unser 2. Hauptprogrammierer, sich naeher mit HISC zu befassen.
- Der Hart-Text verwandelte Sammy in ein sich windendes, um sich schlagendes
- und Schaum sabberndes, schreiendes Subjekt, das sich mit seinen wunden
- Fingern auf den Hart-2000e warf, nachdem er nach 167Khart Text festgestellt
- hatte, dass die einzige Editiermoeglichkeit DELETE ist. Er hatte "Snorr" am
- Anfang mit nur einem "r" geschrieben.
- Die restlichen Dienstleistungsprogramme versuchten wir erst garnicht, da
- sie Command-Files brauchen, die man mittels Hart-Text aus dem Handbuch
- abtippen soll. Auf eine Anfrage bei Subversive Software verriet uns eine
- kichernde Stimme, dass die verbleibenden 40Khart zu klein fuer alle
- benoetigten Command-Files sind.
- Inzwischen haben wir uns mit dem Hart-2000e abgefunden, zumindestens
- solange, bis die neuen Comps da sind. Aber er macht wirklich hart, einige von
- uns trauen sich jetzt sogar wieder auf das Usertreffen. Und sagen Sie kein
- falsches Wort zu uns, wir sind jetzt wirklich extrem hart, und aeusserst
- gereizt!
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- Nachtrag:
- Gestern sind Sammy die ersten Haare ausgefallen, bei anderen verzieht
- sich die Haut und juckt. Wir haben uns schon immer gefragt, warum der
- Hart-2000e keinen Strom verbraucht, seitdem wir den Befehl "Set Meiler" im
- Handbuch gefunden haben, hegen wir einen gewissen Verdacht...
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- (Sn)
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- --- Der REPORT ---
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- "CAC-CAR"
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- Mit radierenden Reifen recherchiert von SAMMY
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- Es fing alles damit an dass unser Mitarbeiter Holger Blaehmann "noch schnell
- mal zu Automaten" wollte, um sich ein paar Kippen zu ziehen. Schneller als
- erwartet stand er wieder in der Redaktionstuer, und stammelte etwas von
- "Knight-Rider ist da" und "es hat mich angegrinst!"
- Nun ist unser Holger durch staendiges Hoeren der "Fatboys" und sonstiger
- Hip-Hop Musik laengst nicht mehr zurechnungsfaehig, aber das hier hoerte sich
- anders an als sein uebliches Geblaehe. Souveraen ging ich also zum
- Fenster, schob El Meuro zur Seite und sah....ja, ich sah 'es'.
- Ich muss zugeben es hatte in der Tat etwas Aehnlichkeit mit der Karre vom
- alten Rider, aber einen grossen Unterschied gab es doch: Auf der Kuehler-
- haube stand "CAC-CAR". Was sollte das bedeuten? Ich hing noch diesen Ge-
- danken nach als das Telefon ging und Penta dran war.
- "Samma, was haste denn da fuer'n Scheiss geschrieben? Gehts dir noch gut,
- du kannst doch nicht alle ST-User als 'Schwuchteln' bezeichnen! Und was
- sollte..." schwallte aus dem Hoerer. Und es waere noch weiter geschwallt
- haette ich ihn nicht mit einem entschiedenen 'STOP' gebremst.
- "Hoer mal, das machen wir ein andermal. Weisst du etwas von einem 'CAC-CAR'?"
- Auf der anderen Seite entstanden einige Flueche die ich noch nicht kannte,
- aber bevor ich sie notieren konnte kam die Antwort: "Nee du, keine Ahnung,
- wird wohl wieder Georgie hinterstecken. Aber nochmal zu den Schw..."
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- Ich starrte auf den frisch aufgelegten Hoerer und ueberlegte. Das beste
- was man jetzt machen konnte war....nachsehen.
- El Meuro, Holger Blaehmann und ich, gingen also die Treppe hinunter
- um uns das Teil mal an die Brust zu nehmen. Und da stand es: Tiefschwarz,
- aerodynamisch wie ein Rochen, und vollkommen fahrerlos. Nun hat Holger
- durch seine fruehere Taetigkeit gewisse Fertigkeiten die ihm auch hier
- wieder halfen. Kaum war die Tuer offen flammte ein im Amaturenbrett unter-
- gebrachter Monitor auf und zeigte in perfekten 1024*1024 Zeichen Aufloesung
- den Satz "HA! ERWISCHT!". Wir nahmen ungeruehrt im Wageninneren Platz, und
- harrten der Dinge die da wohl kommen mochten.
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- Ploetzlich erklang eine Stimme die wir alle kannten. Viel zu gut kannten,
- den es war die Stimme von Georgie die zu uns drang. Offensichtlich hatten die
- Konstrukteure sich den Scherz erlaubt den Sprachsynthesizer mit der Klang-
- charakteristika von Georgie zu fuettern. Ich will es ihnen ersparen selber
- herauszubekommen was die Stimme nun eigentlich meinte, und fasse es kurz
- zusammen: In Zusammenarbeit mit 'Subversive Software' hatte der CAC diesen
- Wagen entwickelt, und mit den neuesten Errungenschaften der Datentechnik
- vollgepackt. Wir - das MCM-Hardwarelab - sollten ihn testen, und beurteilen.
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- "Hey, die Gurke faehrt 260kmh" brabbelte El Meuro als er fluechtig die
- Anleitung durchlas. "Ausgeruestet mit saemtlichen Uebertragungsprotokollen,
- sowie eine Wageninternen VAX neuesten Typs. Der Wagen faehrt mit 300/1200/
- 2400 sowie mit allen anderen Baudraten."
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- Ich sah mich um. Was besonders auffiel war die permanente Praesenz der CAC-
- Aufkleber. Der Monitor, den wir vorhin kennengelernt hatten, besass 10
- Funktionstasten mit denen man Daten abrufen konnte. Dummerweise waren
- 9 Tasten mit diversen Mailboxlisten belegt, und die 10'te beinhaltete einen
- Ueberblick des Inhaltes der Pronet. Die Sessel waren mit Kuhleder bespannt,
- und geschmackvoll mit lila Flecken gemustert. Die tiefdunkle Toenung der
- Scheiben verbarg gnaedig unsere Versuche das CAC-CAR in Gang zu bringen.
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- Da fiel Holger ein in den Ruecksitz integriertes Modem auf. "Ich mach mal
- den Schalter auf ON...ok!". Im Amaturenbrett begann ein weiterer Monitor zu
- flackern und zeigte fast sofort das Einschaltbild von Procomm 14.0. Ein Blick
- ins Manual bestaetigte meinen Verdacht: Alle Funktionen des Wagens wurden
- von 90 MB Festplatten geladen. Davon waren 15 vorhanden, gespart wurde also
- wirklich nicht.
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- "Aehm.." wandte ich mich an El Meuro, "steht da auch drin, warum hier kein
- Lenkrad eingebaut ist?"
- "Ja, hier steht was von Maussteuerung....ja....tatsaechlich....hat einer
- hier eine Maus gesehen?"
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- Nach kurzer Suche fanden wir die Maus an der Stelle wo normalerweise die
- Gangschaltung sitzt. "Und damit soll ich 280 fahren?". Man sah Holger
- Blaehmann an dass ihm der Gedanke nicht ganz geheuer schien.
- "Hey!", dieser Ruf kam von El Meuro, " hier ist ein Umschalter mit der
- Aufschrift "MOUSE/VOICE. Moment..." Schon erklang die bestens vertraute
- Stimme von Georgie: "Sie haben sich entschlossen den Wagen akustisch zu
- steuern. Bitte geben sie ihre Kommandos!".
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- Habe ich schon erwaehnt dass Holger Blaehmann eher als unzurechnungsfaehig
- anzusehen ist? Auf alle Faelle bewies er dies indem er laut und vernehmlich
- bruellte "Gib Gummi, doofe Kiste!".
- Als haette der Wagen noch etwas wichtiges im Supermarkt vergessen, schoss
- er auf die Strasse. In 3 Sekunden hatten wir 100 erreichte, und es schien
- nicht so als wuerde das dem Wagen schon reichen. Also bruellte ich so laut
- ich konnte "ANHALTEN!", was der Wagen auch anstandslos tat. Konnten sie
- schonmal einen Kuerbis betrachten der aus 200m Hoehe auf das Strassenpflaster
- geklatscht ist? Nein?
- Na, wir auch nicht, und Gott sei dank hatte es niemanden derart schwer er-
- wischt (wenn man mal von El Meuros Wange absieht die Holger Blaehmann mit
- seinem Zeigefinger durchstossen hatte.), und nach einem kurzen Aufenthalt
- in der Ambulanz waren wir wieder guter Dinge.
- Auf also zur zweiten Runde. Ob sie es glauben oder nicht: Mir schien es
- jetzt auch so als wuerde der Wagen grinsen. Wir stiegen also ein, und be-
- fahlen Georgie - sorry, dem Wagen - uns mit 70 durch den Stadtverkehr, und
- auf die Autobahn zu bringen. Bis auf eine verschreckte Oma traten hier
- keine Probleme auf. Ich finde man koennte das Gefuehl des Wagens fuer
- die Verkehrsregeln etwas verfeinern, es macht naemlich keinen guten Eindruck
- wenn der Wagen den Buergersteig mitbenutzt.
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- Zur Fahrtechnik ist folgendes zu sagen: Uns war nie ganz klar wann der Wagen
- UNSERE Befehle ausfuehrte, und wann SEINE. Es war durchaus moeglich ihm zu
- sagen "Fahre zur Autobahn", und den Rest ihm zu ueberlassen. Dann kann es
- jedoch passieren dass der Sprachsythesizer die Insassen mit diversen Reden
- ueber den Sinn & Zweck des CAC, sowie den neuesten Infos aus aller Welt
- eindeckt. (Besonders die sporadisch auftauchende Werbung machte sich
- nervend bemerkbar). Es gelang uns auch nicht diese Funktion ausser Kraft zu
- setzen. Des weiteren neigt der Wagen zum ellenlangen Diskutieren ueber den
- Zielort, die Geschwindigkeit, sowie den Weg an sich. Aber es kann natuerlich
- auch von der Stimme kommen. Eine fantastische Sache ist aber die grandiose
- Soft/Hardware Austattung die wirklich Freude aufkommen liess. Alles in
- allen ein durchaus faehiges Produkt das wie alles seine Macken hat.
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- Wir jedenfalls fahren ab sofort mit der Bahn.
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- (SY)
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- # Leserbriefe bitte an ihre oertliche Klapsmuehle, oder wahlweise auch
- # an "SAMMY".
- # Das naechste PM-MAGAZIN erscheint am 1.8.1988. Demnaechst also auf
- # ihrem Bildschirm!
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- PETER MOESLEITNERS PERVERSES
- *** MAGAZIN ***
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- ist ein Teil der TYPE! REDAKTION, ansaessig in der Academy of NEWS. In dieser
- Ausgabe wirkten mit:
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- SNORR (Sn), SAMMY (SY)
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- Redaktion: ACADEMY of NEWS / P.M.
- Tel: 02273/55782 (24h)
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- Wer gerne bei diesem woechentlich erscheinenden,
- kostenlosen Mailboxmagazin mitmachen moechte wende
- sich bitte in der ACADEMY an den SYSOP. Beitraege
- koennen auch in DIESER Box an "SAMMY" weitergegeben
- werden. Kann aber etwas dauern. Vorkenntnisse sind
- fuer die Mitarbeit nicht erforderlich.
- Lediglich Humor.
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