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- PETER MOESLEITNERS PERVERSES
- *** MAGAZIN ***
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- Ausgabe 6/88 * Unparteiisch ##### ## # ## Ungehobelt * Datum:
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- * AUF EIN WORT *
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- Liebe(r) Leser(in),
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- sie haben in diesem Moment eines der interessantesten Magazine der Neuzeit
- in der Hand, und ich beglueckwuensche sie zu dieser Wahl! Es wird, so uns
- nicht der Stoff ausgeht, jetzt jede Woche erscheinen. Hier, oder in anderen
- Boxen. Aber ganz sicher in der ACADEMY of NEWS.
- Unsere Mitarbeiter, allesamt begnadete Perverslinge, haben sich echte Muehe
- gegeben um jeden individuellen Exzess abzudecken. Sollten sie etwas ver-
- missen, so steht ihnen unsere Redaktion jederzeit fuer Kritik und Anregungen
- offen. Also: Auf eine perverse Zukunft!
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- Wir hoeren voneinander!
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- Peter Moesleitner
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- --- DIE REPORTAGE ---
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- Heute von unserem Korrespondenten Frederic Frinthcough
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- Mittlerweile scheint es gesichert, was zuvor noch als Geruecht gehandelt
- wurde: Grossbritanniens groesster Chemiekonzern ICI entwickelte unter
- hoechster Geheimhaltung ein neues Feuerloeschmittel. Fachleute nennen dieses
- hochkomplizierte chemische Produkt, dessen Entwicklung ICI mehrere Jahre und
- viele Millionen Pfund gekostet hat, kurz W.A.S.S.E.R. (Wirkungs-Aktives
- SchnellSpritz EnergieReservoir).
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- Es heisst, das WASSER hervorragend zur Bekaempfung von Braenden in Wohn-,
- Buero-, und Lagerhaeusern geeignet ist. Es soll sich auch relativ billig her-
- stellen lassen. WASSER-Gegner stehen der Planung skeptisch gegenueber, dass
- WASSER in der Naehe dichtbesiedelter Objekte in Mengen von rund 50000 Hekto-
- litern in offenen (!) Teichen oder grossen Tanks zu speichern.
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- SCHWERE BEDENKEN
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- Die konsumenten und Umweltschuetzer hegen allerdings schwere Bedenken gegen
- die Verwendung des WASSERs. Einer hat darauf hingewiesen, dass ein Mensch, der
- seinen Kopf ein einen Eimer WASSER steckt, in etwa drei Minuten tot ist. Da
- jeder der von ICI geplanten Tanks genug Wasser fuer eine halbe Million Eimer
- zu je acht Litern enthaelt und jede Eimerfuellung ein paar hundert mal ver -
- wendet werden kann, wuerde ein einziger (!) Tank ausreichen, um die Be -
- voelkerung Grossbritanniens auszurotten.
- Dieses allein sollte der Regierung zum Anlass sein, ein sofortiges Stop der
- WASSER - Produktion zu erlassen. Doch wie ein Pressesprecher bekannt gab,
- stehe die Entscheidung noch aus und werde vorher durch Fachausschuesse ge -
- prueft werden muessen.
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- Ein Sprecher der Feuerwehr wollte wissen, wie das neue Mittel auf extreme
- Hitze reagiert. Er hatte erfahren, dass man WASSER auch zum Bierbrauen ver -
- wendet, und fuerchtet nun, dass die Daempfe die Feuerwehrleute betaeuben
- koennten.
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- Der Vorstandsvorsizender der real-rechts-und-links-fundierten Politos der
- Abgeordnetet der 'Gruenen' hat festgestellt, dass es Baumwolle zum Einlaufen
- bringt und will wissen, was es dann wohl erst auf den Menschen fuer eine
- Wirkung haben mag. Er sieht die persoenliche Entfaltung des Einzelnen in einem
- wesentlichen Punkte gefaehrdet.
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- Seitens ICI sind zu diesen Vorwuerfen noch keine Stellungnahmen zu ver -
- zeichnen.
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- Der britische Innenminister ist im Unterhaus gefragt worden, ob er die Her-
- stellung und Lagerung der lebensgefaehrlichen Fluessigkeit nicht lieber ver-
- bieten wolle. Seine Antwort: Zunaechst einmal muesse man die Sache gruendlich
- untersuchen. Er werde die verantwortlichen Stellen mit der Ausarbeitung eines
- umfassenden Berichts beauftragen.
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- F.Frinthcough fuer P.M. aus London.
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- (Mg)
- --- DER PERVERSE DER WOCHE ---
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- HEUTE: PETRUS
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- Begruendung: Wieder einmal zeigt sich der Wettermacher von seiner abnormen
- Seite. Nicht genug dass er selbst gestandene Mitteleuropaer in
- den letzten Tagen mit auffallend kitschig grellem Sonnenschein
- verunsichert, nein, er geht sogar soweit die Temperaturen mal
- eben um lockere 13 Grad fallen zu lassen. Wehe dem der dann
- ihm saloppen T-Shirt in der Pampa steht.
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- (SY)
- # Leserbriefe bitte an ihre oertliche Klapsmuehle, oder wahlweise auch
- # an "SAMMY".An dieser Stelle wird naechste Woche die Rubrik "Leser stammeln,
- # Redaktion antwortet" stehen.
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- --- HARDWARETEST ---
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- Es folgt eine Besprechung aus dem Hardware-Lab des MCM-Teams, ein neues
- Produkt der Subversive Software, bekannt durch den ABM Computerclub:
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- Sommerzeit, Insektenzeit, wer kennt das nicht? Subversive Software
- verkuendete juengst in ihren, wie ueblich in dezentem Schwarz gehaltenen,
- Anzeigen, sie haetten die endgueltige Loesung der Insektenplage entwickelt,
- den FALK (Fliegen Abwehr Laser KULT).
- Wir bestellten uns ein Exemplar, welches uns auch prompt drei Tage spaeter
- in einem schwarzen Paket ueberbracht wurde. Allein das Auspacken war eine
- Freude, wir mussten lediglich an einem Ring am Packet ziehen, den wir auch
- prompt mit einem undefinierbaren Gegenstand zusammen in der Hand hielten. Wir
- warteten. Nachdem wir die Truemmer unserer leichteren Einrichtung und unseres
- Bueroboten, der zu nahe dran stand, beseitigt hatten, stand der FALK in
- vollendetem Design vor uns.
- Phantastische Verarbeitung, fast kein Plastik, alles aus einem blauschwarz
- schimmernden Metall, eine schlankes Geschuetz, nach allen Seiten schwenkbar,
- montiert auf einem ueberschweren Netzteil. Und eine serielle Schnittstelle an
- einer Seite. Da fehlt doch was?
- Wir durchwuehlten nochmal den Resteberg und fanden das Kabel und die
- Diskette fuer den PackEinTosh II, nachdem wir beides von den Resten unserer
- Hauskatze befreit hatten, schlossen wir den FALK an unserem PackEinTosh an
- und starteten das Programm.
- Es meldete sich mit dem ueblichen Abspielen der Pappel-Hymne und dem KULT,
- diesmal Version 8.1, und dann fragte es uns, ob wir Automatik, oder
- Handbetrieb wuenschen, beides natuerlich in 4096 Farben, perfektem Sound und
- Maussteuerung. Fuer den Anfang waehlten wir Handbetrieb, auf dem Bildschirm
- erschien ein Ausschnitt von unserem Buero mit einem geilen Fadenkreuz in der
- Mitte. Es war wirklich GEIL, sie hatten DAS Fadenkreuz ueberhaupt gefunden,
- es spottet jeder Beschreibung, man muss es schon gesehen haben.
- Wir spielten mit der Maus und sahen uns das ganze Buero auf dem PackEinTosh
- an, fliessendes ruckelfreies Scrolling, probierten die Fensterleiste aus,
- tatsaechlich, wieder Hintergrundsound, komponiert von el Meuro, Beat, wir
- scrollten um zum Fenster, ah, ein Vogel, klick, nichts passiert, nochmal,
- klick klick, ein Fenster blendete sich ein, und erklaerte uns den Unterschied
- zwischen einem Vogel und einem ekelhaften Insekt, fragte danach, ob wir die
- "FUN"-Option wuenschten. Wir klicken auf "JA", und KULT 8.1 schaltete die
- Identifizierungsroutine aus. Noch mal klick, ein rosa Lichtfinger entspringt
- dem leise summenden FALK, greift nach dem Vogel, wir hoeren sein
- mitleiderheischendes Fiepen, es brutzelt, und der Vogel ist weg,
- Rauchwoelkchen und einen suesslichen Geruch hinterlassend. Den restlichen
- Nachmittag verbrachten wir mit ausgiebigen Tests des FALKs.
- Am naechsten Morgen testeten wir die Auto-Funktion von FALK, und stellten
- ihn ein. Er brauchte 90 Sekunden, um unser Buero absolut fliegenfrei zu
- schiessen, sogar die Spinne hinter dem Aktenschrank, an die wir uns all die
- Jahre gewoehnt hatten, erwischte er.
- Danach war Ruhe, und wir luefteten, es roch nach Ozon. Ungluecklicherweise
- stand ein Garten hinter dem Fenster, und wir mussten schliesslich das Fenster
- mit Alufolie abdecken, um FALK daran zu hindern, die Rosen und alles was
- dazugehoerte, in Brand zu schiessen. Im Manual (schwarz mit silbernen
- Buchstaben) stand dazu nur, dass FALK durchaus in der Lage ist, Insekten auch
- durch indirekte Massnahmen auszurotten.
- Danach war wieder erst mal Ruhe, bis Sammy auf die bloede Idee kam, seinen
- Mauszeiger zu editieren, ploetzlich zischte ein Laserstrahl in seinen
- Armageddon-Monitor und brachte ihn zur Implosion. Als wir ihn spaeter im
- Krankenhaus befragten, gab er zu, dass sein Ikon ein bisschen Aehnlichkeit
- mit einer Fliege gehabt haben koennte.
- FALK sass selbstzufrieden summend und schwarz immernoch auf seinem Platz
- mitten im Buero. Wir wollten den PackEinTosh ausschalten, als uns FALK dann
- einen Warnschuss vor die Pantoffeln setzte. Wieder das Handbuch, FALK ist
- selbstverstaendlich auch dazu in der Lage, seine einwandfreie Funktion zu
- garantieren.
- Gerade als wir resigniert ueber unseren Schreibtischen gebeugt sassen, kam
- der angemeldete Mensch vom Finanzamt ins Buero und wollte unsere Bilanzen
- ueberpruefen. Wir erklaerten ihm, dass wir weder Geld noch Bilanzen haetten,
- er lachte nur und deutete unser Ende an, wir schimpften ihn ein blutsaugendes
- Insekt. FALK erledigte ihn kurz und gruendlich, wir hatten ein bisschen
- zittrige Haende, als wir die heisse Asche in den Muelleimer kippten.
- Wir koennen FALK uneingeschraenkt weiterempfehlen. Wie alle Produkte der
- Subversive Software, hinterlaesst auch dieses geniale Tool einen
- phantastischen Eindruck, nur der Stromverbrauch koennte niedriger sein.
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- (Sn)
- --- KOWALSKIS WIRRE WELT ---
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- Die Kunst des Stossens:
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- REIN MUSS ER DOCH!
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- Golfexperte Blotsch Priek ueber die Schwierigkeiten beim Einlochen ohne
- Schlaeger und Rasen.
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- Sportliche Hoechstleistungen oder gar artistische Faehigkeiten, die natur-
- wissenschaftliche Grundgesetze in Frage stellen, waren bei dem 1. offiziellen
- Boeblinger Poolbillardcup nicht zu sehen. Aber was konnte man denn auch von
- einem Wettbewerb erwarten, der unter dem Motto "Der Queue - was4n das?"
- gelegt, aeh gestellt wurde?
- Der Umstand, dass alle Teilnehmer durchweg nur wenig von dem koeniglichen
- Billardspiel verstanden, wurde von dem Aussenseiter Uwe Brupf aus Bad Toelz
- - keiner hatte mit seinem Sieg gerechnet, alle behielten recht - schon gleich
- zu Beginn eindrucksvoll unter Beweis gestellt; Brupf trat an den Billardtisch,
- warf einen kurzen aber verstaendnislosen Blick auf die verwirrende Anzahl
- von bunten Kuegelchen und stellte seinen verbluefften Gegner, Joerg
- Syrceschinschki aus Buesum, souveraen vor die Alternative: "Drei Ecken ein
- Elfer oder was?"
- Syrceschinschki war seinerseits mehr mit der Frage nach der richtigen
- Stollenlaenge fuer die doch recht sumpfige Boeblinger Festwiese beschaeftigt.
- Als es dann endlich losgehen konnte, begann es zu regnen und Syrceschinschki
- entschied sich fuer "Aufschlag". Im Laufe dieser in hoechst zweifelhafter
- Hinsicht legendaeren Auftaktpartie zogen sich mehrere Zuschauer schwere
- Kopfverletzungen zu. Ein Oberfeldwebel im Ruhestand, Erwin Dudenberg aus
- Bergen, wurde von einigen - offensichtlich durch die mangelnde Qualifikation
- beider Spieler vollkommen verwirrt durch die Luft fliegenden - Kugeln am
- linken Ohr getroffen, worauf Dudenberg begann, wild um sich zu urinieren.
- Dann intonierte er "Fussball ist unser Leben" und verstarb. So etwas hinter-
- laesst natuerlich einen bitteren Nachgeschmack, aber man kann sich ja nicht
- um jeden Oberfeldwebel im Ruhestand kuemmern, oder was meinen Sie?
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- PM/KO
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- # Es ist ein Geruecht, dass man beim Urologen frische Eier kriegen kann! #
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- --- DAS INTERVIEW HEUTE:HACKER X ---
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- (R) = Reporter Rene Joggel (X) = Hacker X
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- R: Herr....aeh, sie moechten ungenannt bleiben, sind jedoch bereit unserem
- Magazin ein Interview zu geben. Herr X, was ist Ihr Hobby?
- X: *sonore Stimme, selbstsicheres Auftreten*
- Ich vergewaltige Sysops.
- R: Aha. Nun ist es ja so dass diese Art der Notzucht bislang nicht sehr ver-
- breitet war. Man koennte sogar sagen dass kein Schwanz je davon gehoert
- hat. Wie also geht das vor sich?
- X: Ganz einfach. *rauespert sich* Ich logge mich in einer Box ein, und
- schreibe dem Sysop dass ich seine Box einzigartig finde und User werden
- moechte. Das moegen die naemlich.
- R: Soso. Und dann?
- X: *schmunzelt* Dann schreibe ich ihm eine Reaktion auf alles was er schreibt.
- In der Regel mit Vokabeln wie "Grossartig", "Genial", "Unschlagbar". Das
- halte ich mindestens 3 Monate so.
- R: Ja, und danach?
- X: Dann mische ich erste Kritik unter die Bemerkungen. Marke "Das war aber
- nicht ganz dein Stil!" Nicht zu oft, sonst faellts auf. Aber eben ab und
- zu. Dann spaeter steigere ich das *faengt an unverschaemt zu grinsen* be-
- sonder wenn ich merke wie er zunehmend unsicherer wird.
- R: Wer?
- X: Der Sysop.
- R: Ach so. Teuflisch! Und wie weit treiben Sie das?
- X: Das geht dann so weiter ueber "Was ist mit dir los?", "Reiss dich doch
- zusammen!". Tja, und eines Tages...*kichert*, wenn der Sysop so richtig
- fertig ist, und kaum noch was auf die Beine stellt...
- R: NEIN!
- X: Doch! Dann schreibe ich ihm "Tut mir leid. Es geht nicht so weiter, lebe
- wohl"...und....
- R: ...*haelt den Atem an*
- X: ...gehe in eine andere Box.
- R: Aha. *bekaempft seinen Wuergereitz* Und das befriedigt sie?
- X: Na, ungemein!
- R: Vielen Dank fuer dieses Gespraech.
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- (SY)
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- --- Dialoge die das Leben schrieb ---
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- "Hach, Frau Sommer ... nu kommt ja morgen mein Mann, der Horst, vonner
- Schicht zurueck ... was mach ich da bloss?"
- "Da gibt4s doch nur ein! Sicherheitsschloesser von Zwiesel. Garantiert sicher
- gegen Einbruch, Zweibruch, Steinbruch, Beinbruch, Aufbruch und heimkehrende
- Schichtarbeiter."
- "Meinen Sie?"
- "Nein."
- "Ach?"
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- PM/KO
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- ---> Das naechste PM-MAGAZIN erscheint am 30.5.1988. Demnaechst also auf
- ---> ihrem Bildschirm!
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- PETER MOESLEITNERS PERVERSES
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- P.M.
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- ist ein Teil der TYPE! REDAKTION, ansaessig in der Academy of NEWS. In dieser
- Ausgabe wirkten mit:
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- MICHAEL (Mg), SNORR (Sn), SAMMY (SY)
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- Zwei Beitraege wurden der KOWALSKI (PM/KO) entnommen. Vielen Dank.
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- Redaktion: ACADEMY of NEWS / P.M.
- Tel: 02273/55782 (24h)
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- Wer gerne bei diesem woechentlich erscheinenden,
- kostenlosen Mailboxmagazin mitmachen moechte wende
- sich bitte in der ACADEMY an den SYSOP. Beitraege
- koennen auch in DIESER Box an "SAMMY" weitergegeben
- werden. Kann aber etwas dauern. Vorkenntnisse sind
- fuer die Mitarbeit nicht erforderlich.
- Lediglich Humor.
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