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27.1.94
In dieser Ausgabe:
PRODUKTE: Optisch mit 230 MB
WIRTSCHAFT: Handeln!
MEDIEN: Scheinbares
PRODUKTE
Fujitsu:
Platz im Massenspeicher
Mit dem M2512A hat die Fujitsu Deutschland GmbH das weltweit
erste magneto optische 3,5-Zoll-Laufwerk mit einer Kapazität von
230 MByte, formatiert, und einer SCS1-2-Schnittstelle vorgestellt.
Das Laufwerk entspricht dem am 10 Dezember 1993 verabschiedeten
Standard ECMA-201 der European Computer Manufacturers
Association und ist rückwärtskompatibel zu seinem Vorgängermodell
mit 128 MByte Kapazität. Wie bei diesem beträgt die Bauhöhe des
neuen Laufwerks lediglich 25,4 mm (1 Zoll).
Aufgrund seiner hohen Kapazität eignet sich das M2512A für alle
datenintensiven Anwendungen in kommerziellen, technischen und
kreativen Bereichen. Trotz des Wechselmediums erreicht das
Laufwerk dabei eine Lese- und Schreibgeschwindigkeit, die bisher
fast nur mit Festplattenlaufwerken zu erzielen war. Die interne
Datenübertragungsrate beträgt knapp 2,1 MByte/sec. Über einen
integrierten Cache mit einer Kapazität von 237 KByte werden im
Burst-Modus sogar 3,3 MByte/sec. (asynchron) bzw.5 MByte/sec.
(synchron) erreicht. Möglich werden diese Datenraten vor allem
durch die hohe Spindelmotordrehzahl von 3600 Umdrehungen pro
Minute. Die mittlere Positonierzeit von unter 35 ms trägt zu einer
weiteren Leistungssteigerung des Laufwerks bei.
Die Leistungsaufnahme des M2512A betragt lediglich 7 Watt, wobei
ein integriertes Power Management noch eine weitere Stromersparnis
ermöglicht. Gemeinsam mit der geringen Bauhöhe ermöglicht dies
den Einsatz des Laufwerks auch in portablen Systemen. Es wird
lediglich eine Versorgungsspannung von +5 Volt benötigt; die sonst
bei MO-Laufwerken übliche zusätzliche Versorgung mit +12 Volt
entfällt.
Aufgrund der hohen Speicherkapazität des M2512A wird die MO
Technik nach Einschätzung von Fujitsu nun auch für neue
Marktsegmente interessant werden. Neben High End PC bietet sich
das Laufwerk auch für den Einsatz in Unix-Workstations an, deren
Filesysteme Kapazitäten von 200 MByte und mehr voraussetzen. So
deckt die MO Technologie nun alle Hardware-Plattformen ab, die
üblicherweise für anspruchsvolle Grafik- und Multimedia-
Anwendungen eingesetzt werden.
Thomas Roth, Marketing Direktor der Fujitsu Deutschland GmbH,
sieht neben den herkömmlichen auch neue Anwendungen für MO
Laufwerke: Wir sehen bereits heute, daß optische Speichermedien
zunehmend Eingang in Grafikateliers und Fotosatzstudios finden.
Auch in den Bereichen Desktop-Publishing, Funk und Fernsehen
sind deutliche Zuwachsraten zu verzeichnen. Schnelle und
hochkapazitive Lösungen wie das M2512A werden nun auch im
Audio- und Videobereich interessante Anwendungen ermöglichen.
So kann beispielsweise die Bearbeitung eines Films auf einem MO-
Laufwerk deutlich schneller erfolgen als auf herkömmlichen
Bändern, ohne daß es dabei zu Qualitätsverlusten kommt."
Ein großes Potential sieht Fujitsu auch in der Aus- und
Weiterbildung in der große Mengen permanenter Daten
(Lehrmaterial) und flüchtiger Informationen (Übungen etc.)
gespeichert werden müssen. ,.Hier bietet sich die MO Technik an, da
eine MO-Wechselplatte als Partial-ROM oder P-ROM in einen ROM-
und einen wiederbeschreibbaren Bereich aufgeteilt werden kann", so
Norbert Funk, Product Group Manager für Storage Produkte bei
Fujitsu.
Die Produktion des neuen Laufwerks wird im März 1994 in
Kumagaya, Japan, aufgenommen werden. Ab April wird das Modell
M2512A in Deutschland verfügbar sein.
WIRTSCHAFT
Wettbewerbsrecht:
Jetzt gehts los
Der Regierung Kohl steht das Wasser bis zum Hals, für die Wahlen
in diesem Jahr sieht es für sie finster aus. Da muß etwas getan
werden, was den "Wahlbürger" vielleicht doch überzeugen kann.
Eine Wohltat, sicherlich schon ein Wahlgeschenk, gab es gestern:
Das längst anachronistische deutsche Rabattgesetz wird abgeschafft.
Nachdem das nun feststeht, ist die berüchtigte Rabatt-Höchstgrenze
von 3% praktisch gefallen. Wer nun noch dagegen "verstößt", riskiert
praktisch nichts mehr, denn niemand wird einen Verstoß gegen ein
zur Abschaffung verurteiltes Gesetz ernsthaft verfolgen.
Ab nun gilt also auch in Deutschland das Basar-Gesetz: Wer gut
handelt, kauft gut. Computer kaufen. "Was kostet der?" -
"Dreitausend!" - "Ich zahle bar. Zweifünf!"
Bislang konnte sich der Händler auf das Uralt-Gesetz berufen: 3%
Barzahlungsrabatt. Also 2910 Märker als äußerstes
Entgegenkommen.
Vorbei damit.
Jetzt hat's der Kunde in der Hand: 15 Prozent - oder aus dem Deal
wird nichts.
Wetten, daß es Händler (und auch Hersteller) gibt, die da
mitmachen? Besser nur 50 Mark verdient als mit dem Ofenrohr ins
Gebirg geschaut.
Künftig dürfen Händler auch mit den freien Rabatten werben. Womit
die erste Bresche in das spießige Wettbewerbsrecht geschlagen ist.
Kein weiter Weg mehr bis zur vergleichenden Werbung.
MEDIEN
ABENDZEITUNG:
Wirklichkeit und Werbung
In der ABENDZEITUNG, dem in München und Nürnberg
erscheinenden Boulevardblatt gibt es im Rahmen des
Kleinanzeigenteils "Gesucht und Gefunden" auch eine "Computer-
Börse". Die wiederum scheint mit einem vermeintlich allgemein
interessierenden redaktionellen Text ergänzt zu sein. Da steht eben
etwas über Computer in der Boulevardzeitung. Scheinbar. Wer sehr
genau hinschaute, entdeckte in den beiden jüngsten "Computer-
Börsen" (Dienstag, 25. Januar und Samstag, 22. Januar) am Rande
des vermeintlich redaktionellen Textes gut versteckt das Wörtchen
"Anzeige". Womit also das, was die AZ an allgemein interessierender
Information rüberkommen läßt, nichts anderes als Werbung ist.
Damit so glaubhaft wie etwa die Knoten in den Löffeln der angeblich
unvergeßlich guten Industriesuppen.
Besonders gemein ist sowas wie der "Beitrag" vom vergangenen
Samstag, einer als "Test" aufgemachten Textanzeige unter der
Überschrift "Bestnoten für die Firma P ..." (Name von CR abgekürzt,
Schleichwerbung wird hier nicht mitgemacht).
Ausgangspunkt war ein angeblicher Test (angeblich deshalb, weil
Außenstehende die Sache nie und nimmer nachprüfen können) der
Zeitschrift PRINZ. Die untersuchte, wie vermittelt wird, sieben
(wirklich, sieben!) Computer-Läden in München - und gab der Firma
P. "die beste Benotung". Worauf die Firma P. dieses Ergebnis in
einen Werbetext faßte und die AZ selbigen als Anzeige an die Stelle
des in der Computer-Börse gewohnten redaktionellen Beitrages
plazierte - vorschriftsmäßig gekennzeichnet mit dem freilich sehr
leicht zu übersehenden Hinweis "Anzeige".
COMPUTERPAUSE
Happy Birthday
Es ist zum Kreischen.
Da veranlaßt also die Obrigkeit der Freien und Hansestadt Hamburg
(Autokennzeichen HH wie HaHa) die Absage des Fußball-
Länderspiels Deutschland - England mit dem Hinweis auf das
brisante Veranstaltungsdatum, nämlich dem 20. April. Das ist nicht
irgendein Tag, sondern Führers ... sorry: Adolf Hitlers Geburtstag.
Da befürchten die Hamburger einschlägige Demonstrationen, die in
diesem Fall mit der wohl zu befürchtenden Konfrontation der
schlimmsten Fußball-Hooligans der Welt, nämlich der deutschen und
der englischen, einhergehen könnten.
Seit heute steht es fest, daß das Spiel doch stattfindet. Nicht in
Hamburg, sondern in Berlin - unserer (und Hitlers!) Hauptstadt.
Nicht im Volkspark-, sondern im Olympiastadion. Jenem, das Adolf
Hitlers Baumeister Albert Speer baute, jenem, von dessen Führerloge
aus Hitler die Olympischen Spiele 1936 eröffnete und mit zum
Hitlergruß erhobenem rechten Arm die zur Eröffnungsfeier
einmarschierenden Mannschaften begrüßte.
Unter ihnen auch die britische Mannschaft, die damals mit erhobenen
rechten Armen zurückgrüßte.
Das ist der richtige Ort.
Es ist zum Kreischen.
26.1.94
In dieser Ausgabe:
SZENE: Die trickreiche Branche
UNTERNEHMEN: Die ehrliche Branche
SZENE
PC-Markt:
Auch das noch
"Ja, wie sollen denn sonst diese Niedrigpreise möglich sein? Alles,
was reingehört, schon gleich einbauen? Auch das noch! Das fehlt uns
gerade!" sagt der Computerhändler A. M. aufgebracht. Auch er
verkauft PC zu Niedrigpreisen: 486er mit allenfalls 4 MB RAM,
130er Festplatten, primitivster Schnittstellenausrüstung, ohne
Streamer, ohne CD-ROM-Laufwerk.
Er ist aufgebracht, weil er mit der Tatsache konfrontiert wird, daß
ganz aktuell ein PC mindestens ein schneller 486er mit mindestens
16 MB RAM, mindestens einer 310er Festplatte, einem Streamer,
einem CD-ROM-Laufwerk, zusätzlich zu den üblichen parallelen und
seriellen Schnittstellen auch solche, die für Telekommunikation und
Multimedia geeignet sind, ausgerüstet sein müßte.
Das ist aber keiner der serienmäßigen PC. Alle diese Dinger, die da
verkauft werden, bedürfen sofort einer handfesten Aufrüstung, um
zumindest mit akzeptablen Rechnerzeiten mit Windows-Programmen
fertig zu werden.
"An der Aufrüstung,". sagt der Händler, "verdienen wir ja unser
Geld. "
Stimmt. Und zwar dann, wenn der mit verlogenen Billigangeboten
über die Theke gezogene, bis dahin ahnungslose, Kunde merkt, daß
das billige Drecksding für den Einsatz leistungsfähiger Windows-
Programme und der Verwendung von auf CD-ROM gelieferter
Software (siehe Corel Draw 4.0 und andere!) völlig ungeeeignet ist.
Da muß eine Mistkiste, die um 2000 bis 4000 Mark herum (was ja
auch kein Pappenstiel ist) erstanden wurde, für weitere 4000 bis 8000
Mark aufgerüstet werden. Das geht schon mit dem RAM-Speicher
los. Die höchstens 4 (manchmal gerade 2) MB, die drinstecken, sind
schrottreif, die erforderlichen komplett neuen 16 MB kosten mit
Einbau mindesten 1600 Mark. Und so fort.
Was die Branche derzeit treibt, ist ein glatter Betrug am Kunden. Sie
macht "Niedrigpreise" damit, daß sie mit voller Absicht
unterdimensionierte Produkte verkauft, die zum
bestimmungsgemäßen Gebrauch gar nicht geeignet sind.
Und dann wundert sich diese Branche, daß sie unaufhaltsam
kaputtgeht.
UNTERNEHMEN
Vobis:
Sparsam
"Überall in Wirtschaft und Industrie wird gespart. Auch Vobis muß
im Jahr 1994 trotz hoher Umsätze und zufriedenstellender Gewinne
Einsparungen vornehmen. Und wir beginnen mit den
nächstliegenden Sparmöglichkeiten, unseren Vorstandsgehältern."
Also sprach Theo Lieven, Vorstandsvorsitzender und Mitbegründer
der Vobis AG. Gesagt, getan: Die fünf Vobis-Bosse kürzten sich die
eigenen Gehälter um insgesamt 25%.
Brav. Nur irrt halt der Theo Lieven. Nicht "überall in Wirtschaft und
Industrie wird gespart" - manche Leute langen immer noch ganz
schön hin, von den Politikerinnen und Politikern ganz zu schweigen.
Dabei hätte es Vobis am wenigsten nötig, auf Sparkurs zu gehen. Das
Unternehmen setzte 1993 1,85 Milliarden Mark um (die ganze
restliche Branche kann von solchen Zahlen nur träumen) und erzielte
trotz hoher Investitionen und den immensen Unkosten für 240
Filialen, von den Kosten für die Werbung ganz zu schweigen, immer
noch 30 Millionen Mark Gewinn. Manche "Mitbewerber" erzielen
Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. Und heulen wie die
Derwische, daß ihre Geschäfte nicht gehen.
COMPUTERPAUSE
Wenn Erhabenheit zur Lächerlichkeit wird ...
... dann hängt der Herr Bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber
seinem Intimfeind Helmut Kohl, Bundeskanzler, den Bayerischen
Verdienstorden um den Hals. Das Bandl paßte merkwürdigerweise
sogar um den Hals des Oggersheimers - vermutlich war es eine
Sondergröße.
Was aber den Ober-Bayern nicht daran hinderte, die "barocke Figur"
des Geehrten zu erwähnen. Womit der Herr Ministerpräsident jedoch
galanter war als Bill Clinton, der bei Kohls Anblick ungeniert von
einem Sumo-Ringer gesprochen hatte. Die Amis eben ...
Ungalant war auch die Drehtür des CSU-Hauptquartiers "Franz-
Josef-Strauß-Haus" in der Nymphenburger Straße. Die war für die
barocke Sumo-Figur nun doch zu knapp geschnitten. Herr Kohl
schritt deshalb durch den Nebeneingang.
Anschließend sprach, neben dem Bonner Kabinettsboß fast
verschwindend, der CSU-Generalsekretär Huber von
"Schulterschluß". Um den herzustellen wäre für Little-Erwin
allerdings eine Leiter vonnöten, weil der Kleine sonst nie die
Schulter des Kanzlers erreichen kann.
Es darf gelacht werden.
21.1.94
In dieser Ausgabe:
APPLE: Revolutionen und mehr
PRODUKTE
Apple:
Alles Power
Apple kämpft, da ändern alle schönen und kraftmeierischen Worte
nichts daran, ums Überleben. Die Umsätze steigen, aber die Gewinne
(auf die allein es ankommt) gehen immer tiefer in den Keller. Der
vermeintlich wundertätige Newton wird von weitergehenden
Technologien überholt und der gute, alte Mac wird langsam zum
Sammlerstück für fetischistische Liebhaber.
Also muß Apple, seit jeher Außenseiter in Sachen Standard, etwas
tun. Neuester Hoffnungsträger ist nun der PowerPC.
Frage: Was ist denn das?
Antwort, O-Ton Apple: "Anläßlich der MacWorld Expo in San
Francisco gab Apple bekannt, daß weitere 37 Entwickler weltweit auf
die neuen RlSC-basierten Macintosh Conmputer mit PowerPC-
Technologie ausrichten werden. Damit haben insgesamt bereits 61
Entwickler ihre Unterstützung für die PowerPC-Plattform erklärt.
Apple Computer arbeitet darüber hinaus weltweit mit über 200
Entwicklern zusammen, um die existerenden Macintosh
Applikationen für die PowerPC-Architektur verfügbar zu machen, so
daß diese die volle Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit der
PowerPC-Technologie nutzen können. Es wird erwanet, daß
Hunderte von führenden ThirdParty-Applikationen für den
Macintosh mit PowerPC zur Verfügung stehen werden."
Weiter ist zu lesen: "Zahlreiche Entwickler präsentierten auf der
MacWorld Vorabversionen ihrer Applikationen auf einem Prototypen
mit PowerPC-Technologie. Diese Demonstrationen zeigten bereits
deutlich, welche Leistungsfähigkeit mit den PowerPC-Lösungens zu
erzielem sein wird. Apple geht davon aus, daß die Macintosh PC-
Plattform bis zu viermal mehr Leistung erreicht als die derzeit
verfügbarsten schnellsten Computer auf Basis der MC 68040- oder
anderer Architekturen, und daß Anwendungen, die stark auf
mathematischen Fließkommaoperationen basieren. sogar bis zu
zehnmal schneller ablaufen werden.
PowerPC ist eine neue RISC-basierte Prozessorenfamilie, die von
Apple, IBM und Motorola entwickelt wurde. Die neuen Macintosh
Computer mit PowerPC basieren auf dem PowerPC-Prozessor und
erreichen damit eine neue Dimension hinsichtlich der
Leisungsfähigkeit und Funktionalität im Personal Computing. Appl
plant, bereits in der ersten Jalhreshälfte '94 sowohl Mittelklasse-
Macintosh als auch High-End-Macintosh Syteme mit PowerPC
Technologie anzubieten."
Womit alles klar sein sollte. Wenn nicht: Frag' nach bei Apple.
Auch danach,ob der erwähnte 68040 nun wirklich Maßstab ist.
HÄME:
Applelutionär
Gestern erst bemerkte CR, daß bei Apple lt. Apple nahezu alles
revolutionär ist. Auch wenn der Markt das nicht anerkennen will.
Heute zu diesem Thema ein neues Gedicht, wieder O-Ton Apple:
"An vier Standorten ist Apple Computer auf der CeBlT '94 vom 16.
bis 23. März in Hannnover vertreten ... Im Mittelpunkt stehen zwei
revolutionare Technologien: Die Macintosh PowerPC-Architektur
sowie Lösungen rund um das Newton MessagePad, den ersten
digitalen Kommunikationsassistenten von Apple.
Bereits in der ersten Jahreshälfte '94 wird Apple eine Reihe von
Macintosh Systemen mit PowerPC-Technologie anbieten und damit
das Personal Computing revolutionieren ..."
Mitgezählt? Schon wieder zwei Revolutionen.Absolut applelutionär.
Wenn's sich doch nur endlich mal herumspräche!
Aber das ist Apples Problem.
COMPUTERPAUSE
Recht ist, wenn ...
Welches Recht, welche Richter haben wir eigentlich in diesem Staat?
Eine Frage, auf die es (stand gestern so in CRs COMPUTERPAUSE)
kaum eine vertretbare und nicht strafbare Antwort gibt.
Oder doch? Das zuständige Oberlandesgericht hob gestern die
Entscheidung jenes Amtsrichters auf, mit der ein als Zeuge
auftretender Polizist zu drei Tagen Ordnungshaft verdonnert worden
war, weil er angesichts eines Amtsrichters ein Pfefferminzbonbon im
Munde hatte.
Was eine absolut skandalöse Entscheidung war, die eine grandiose
Überheblichkeit solcher ranguntersten "Rechtsprecher"
dokumentierte.
Kein Einzelfall übrigens. Von bayerischen Polizeibeamten, die -
völlig unterbezahlt, viel schlechter als ein sechsrangiger Amtsrichter
- Tag und Nacht Gesundheit und Leben riskieren um für den Bürger
Ruhe und Ordnung wenigstens einigermaßen zu garantieren, weiß
CR so einiges. Unter anderem das, daß diese Polizisten lieber mal
einen kleinen Sünder mit einer Ermahnung oder Verwarnung laufen
lassen, als es zu riskieren, als gedemütigter Zeuge vor einem
überheblichen Amtsrichter erscheinen zu müssen.
Was sagt der Polizist zu diesem merkwürdigen Zustand? O-Ton
Polizei-Hauptmeister XY (Name der Redaktion bekannt) aus S.: "Ist
doch klar: Die san überlastet, und wann mir a Anzeige machen,
sa'ma dra schuld, daß' no mehr Arbeit hom. Dess müssa mir dann
ausbod'n!"
Und dann soll so ein Polizist wegen eines Pfefferminz-Bonbons drei
Tage in den Knast. Ein Normalbürger mit Bonbon wird freilich
mindestens ebenso schlecht behandelt.
Richter aber dürfen während der Verhandlung sogar einen Furz
fahren lassen oder in die Unterhose pinkeln. Wetten, daß?
Was das Schlimme ist: Amtsrichter sprechen überwiegend jene
Urteile, mit denen kleine Leute um Freiheit, Vermögen, Wohnung
und anderes mehr gebracht werden. Bis zum Oberlandesgericht und
sonstige höhere Instanzen, die Sprüche unsäglicher Amtsrichter
kassieren, reichen dem "kleinen Mann" weder Geld noch Nerven.
Womit Unrecht zum Recht wird. Völlig ungerechterweise.
20.1.94
In dieser Ausgabe u.a.:
PRODUKTE: Weltbewegend
MEDIEN: Unterwasser-High-Tech
PRODUKTE
Apple:
Alles Revolution
"Apple Computer gibt bekannt, daß das Unternehmen Macintosh Anwendern
leistungsfähige und kostengünstige Upgrade-Möglichkeiten auf die PowerPC-
Technologie anbieten wird. So werden zahlreiche Macintosh Modelle mit einer
neuen Hauptplatine und einer neuen Prozessorkarte auf Basis des PowerPC 601
Prozessors aufgerüstet werden können. Auf diese Weise profitieren Macintosh
Anwender von der enormen Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit der
PowerPC-Technologie, die gemeinsam von Apple, IBM und Motorola
entwickelt wurde."
Die Anführungszeichen signalisieren schon, daß der vorstehende Text O-Ton
Apple ist. Wie auch der weitere, wieder in Gänsefüßchen:
"PowerPC wird die Computerindustrie revolutionieren und die technologische
Führungsrolle von Apple weiter festigen", erklärt: Executive Vice President und
General Manager der Apple Personal Computer Division. Wir gehen davon
aus, daß wir mit PowerPC neue Anwender für die Macintosh Plattform
gewinnen und möchten sicherstellen, daß auch die jetzigen Macintosh-
Anwender die Vorteile der leistungsfähigen PowerPC-Technologie
uneingeschränkt nutzen können. Mit den angebotenen Upgrade-Möglichkeiten
können wir gewährleisten, daß so viele Anwender wie möglich Zugang zur
PowerPC-Technologie erhalten."
Wunderschöne Worthülsen, doch. Aber was sagen sie aus? Nichts. Echt nichts.
Kein einziger Standard-PC-Nutzer wird sich davon beeindrucken lassen.
Weiter im Apple-Text: "Sowohl die Upgrade-Möglichkeit für die
Hauptplatine als auch jene für den Prozessor basieren auf dem
PowerPC 60l Chip. Damit erreichen herkömmliche Macintosh
Modelle eine zwei- bis vierfach gesteigerte Rechenleistung."
Und so weiter.
Alles bei Apple ist immer "revolutionierend", verändert angeblich die
Welt und ist in jedem Fall Power.
Auf dem Markt und auf den Schreibtischen sieht es allerdings völlig
anders aus - da dominieren die Nicht-Apple-PC und vom angeblich
weltbewegenden Newton ist kaum etwas zu sehen.
Doch irgendwann wird auch Apple mal auf dem Boden der
Tatsachen landen und große Sprüche bleiben lassen. Glauben tut sie
eh schon lange niemand mehr. Aber lustig sind sie.
MEDIEN
TV-High Tech:
Seaquest
Gestern abend gesehen: Auf RTL der Pilotfilm zur neuen Serie
"Seaquest". In den USA lief sie bereits - und wurde von der Kritik
gnadenlos verrissen. Mit Recht. Diese U-Boot-Story mit angeblicher
High-Technologie - mit Computerhilfe kann ein Delphin unversehens
menschlich sprechen! - ist absolute High-Tech-Schnulze. Lächerlich,
dumm, unlogisch. Steven Spielbergs absoluter Head Crash.
Torpedoballerei und Gefühlsduselei, sonst nichts. Bemerkenswert
allenfalls, daß unmittelbar nach dem Quatsch mit dem dressierten
Seaquest-Delphin Günter Jauchs Stern-tv mit einer Story über die
Tierquälerei an dressierten Dephinen folgte.
Seaquest, lt. RTL "das Fernsehereignis des Jahres 1994":
Fernbedienung benutzen, wegzappen, totaler Unfug, hinschauen
lohnt nicht. Hat, schnulzenmäßig gesehen, mehr mit Heino und dem
Naabtal-Duo zu tun als mit realistischer High-Tech.
COMPUTERPAUSE
Recht ist ...
Da gibt es in Halle an der Saale, in Neufünfland, ein wohl unter
pupertären Störungen leidendes und deshalb psychosomatisch (also
"eingebildet") gelähmtes Mädchen. Das behauptete, von angeblichen
Skinheads, von den Medien sofort in angebliche "Rechtsradikale"
umgedeutet, überfallen worden zu sein. Man habe ihn ein
Hakenkreuz in die Wange geschnitten.
Worauf denn eine bundesweite Fahndung nach den angeblichen
Tätern eingeleitet wurde und über zehntausend Mitbürger des Opfers
auf der Straße gegen den angeblich gewalttätigen Rechtsradikalismus
auf der Straße verkehrsbehindernd und schlagzeilenträchtig
demonstrierten.
Die Geschichte war erstunken und erlogen. Das offensichtlich
psychisch gestörte Opfer hatte sich das Hakenkreuz selbst in die
Wange geschnitten - und gab es zu.
Was macht unsere Justiz? Das höchst berechtigte Verfahren wegen
Vortäuschung einer Straftat wird eingestellt, ohne die offenbar
spinnerte Täterin dahin zu schicken, wohin sie gehört: In eine
Klapsmühle.
Dafür wird in Wolfsburg eine italienische Familie rechtskräftig aus
ihrer Wohnung geklagt, weil sie mit Knoblauch kochte und an -
höchst überflüssigen - deutschen Feiertagen Wäsche aufhängte und
damit Nachbarn, echte deutsche Spießer, "belästigte".
Und da erbt in München ein Mistköter von Hund zu Lasten der
ansonsten erbberechtigten Verwandten den für normale Menschen
unvorstellbaren Betrag von 7,5 Millionen Mark, damit er genug zu
fressen bekommt und oft genug gebürstet wird. Rechtskräftig!
Welches Recht, welche Richter haben wir eigentlich in diesem Staat?
Eine Frage, auf die es kaum eine vertretbare und nicht strafbare
Antwort gibt.
Nur eben - es soll sich niemand über die Verdrossenheit der Bürger
dieses Staates wundern. Die keine "Politikverdrossenheit", sondern
eine echte "Demokratie"-Verdrossenheit ist. Mit verdammt gutem
Grund.
19.1.94
In dieser Ausgabe u.a.:
UNTERHALTUNG: Genium
PRODUKTE: Pfiffig, aber teuer
WERBUNG: Ruf mal an
UNTERHALTUNG
Wetten, daß:
Angeblich schneller
Das war wieder ein Frust, am vergangenen Samstagabend. Hatte
doch der Gottschalk in seiner "Wetten, daß"-Comeback-Sendung
einen Kandidaten, der sich als Mathe-Genie entpuppte. Er
potenzierte große Zahlen zu geradezu astronomischen Größenz -
schneller als ein PC-Nutzer die Aufgabe über die Tastatur eingeben
könnte. Echt eindrucksvoll.
Was denn auch die Medien und manchen Zuschauer zu der
Feststellung veranlaßte, der Mann sein ein menschlicher Computer.
schneller und zuverlässiger als jede graue oder sonstwie gestylte
Kiste. Gewissermaßen die menschliche Steigerung von Pentium, ein
"Genium" (Name urheberrechtlich geschützt!).
Nun ist es ja so, daß dies nicht das erste in Unterhaltungssendungen
auftretende Mathe-Genie, der erste Rechenkünstler, war. Selbst auf
Rummelplätzen waren solche Artisten schon zu finden. Es sind
Leute, die auf gewisse Aufgaben sozusagen dressiert sind. Sie
arbeiten mit bestimmten Denkhilfen, "Eselsbrücken", wodurch sie
tatsächlich erstaunliche Leistungen zustandebringen. Allerdings nur
auf ihrem Spezialgebiet. Gewisse Tricks gehören auch dazu, was das
Genie gestern abend in "Gottschalk" (der Thommy kann halt nicht
von ihm lassen und brachte auf RTL ein ZDF-Nachsüiel) auch zugab.
Die Universalität eines echten PC können die Mathe-
Wundermenschen nicht ersetzen, und wenn es erst einmal um
zahlreiche verkettete Aufgaben geht, werden diese Künstler von
jedem betagten 386SX locker an die Wand gespielt. 10 oder gar 100
MIPS schaffen auch die menschlichen Genies nicht.
VORHERSAGEN
Wetter
Ganz schön kalt draußen, oder? Doch überraschend ist das nicht. Die
Wetterentwicklung dieser Woche war schon vor einer Woche absolut
zutreffend, fast auf die Stunde genau, vorausgesagt. Dank High-Tech,
dank Satelliten und dank Computern. Diese Feststellung paßt zum
vorstehenden Thema. Früher, bis vor gar nicht langer Zeit, wurden
die Wettervorhersagen von Menschen nach empirischen und
wissenschaftlichen Erkenntnissen gemacht. Womit sie die berühmte
Trefferquote von 50% hatten: Entweder Sie stimmten oder sie
stimmten nicht. Neuerdings stimmen sie überwiegend. Dank - siehe
oben.
"Menschliche" Vorhersagen hingegen stimmen nicht. Man erinnere sich
an den Herrn Wolfgang Röder, Metereologe zu Berlin. Er ließ im
Spätherbst '93 die Erkenntnis vom Stapel, der Winter 93/94 würde der
"härteste seit 30 Jahren, mit Temperaturen unter 25 Grad minus und
einer wochenlang geschlossenen Schneedecke." Beigepflichtet wurde ihm
von einem weiteren Berliner Experten, Horst Malberg vom
Metereologischen Institut der Uni in der sogenannten Hauptstadt. Die
prophetischen Erkenntnisse dieser vortrefflichen Forscher wurden von
fast der gesamten deutschen Presse schlagzeilenträchtig verbreitet. Zum
Teil wurden sie unterstützt durch die Beobachtungen erfahrener
Landwirte und sonstiger unfehlbarer - "Wenn der Hahn kräht auf dem
Mist ..." - naturverbundener Menschen, von denen der frühzeitige Abzug
einiger Vogelarten, dem Futterhamstern und dem dicken Winterfell
einiger Säugetiere, auch in einen strengen Winter umgedeutet wurden.
Dabei hatte das fliegende und kreuchende Getier allenfalls die
herannahende, dann freilich kurzfristige, strenge Novemberkälte
vorausgespürt und entsprechend reagiert.
Inzwischen, wir haben Januar '94, sind einige der im Oktober '93
geflüchteten Flattertiere zurückgekehrt, andere verfrüht aus dem
Winterschlaf erwacht, eine hauchdünne Puderzuckerschicht "Schnee"
(auf jedem Krapfen ist die Schicht dicker) wurde als "Weiße Weihnacht"
gefeiert, und der 7. Januar 1994 war mit plus 16 Grad Celsius in
München der wärmste 7. Januar seit Beginn der
Temperaturaufzeichnungen.
Was wir erleben, ist bis jetzt einer der mildesten und wärmsten Winter
aller Zeiten. Die Rosen sprießen schon Anfang Januar, vom
Frühlingsgefühlen ist die Rede, am Rhein steigt wieder das Hochwasser.
Woraus zu erkennen ist, was von Vorhersagen zu halten ist.
Warten wir also weiter auf die "wochenlang geschlossene Schneedecke".
Die gibt es nachweislich: In der Antarktis, in der Arktis und auf dem
Mount Everest.
Was anderes haben ja die diversen Propheten auch kaum gemeint, oder?
Die hätten halt doch ihre Computer fragen sollen.
PRODUKTE
QMS:
Feierabend für EPROMS
Das neueste Modell des schnellen 17-Seiten-Laserdruckers 1725
Print System von QMS läßt sich jetzt einfach per Diskette upgraden:
Der QMS 1725 SLS mit integriertem Software Loadable System kann
so direkt vom Anwender mit neuen Treibern und Updates aufgerüstet
werden - ohne Servicetechniker und ohne Hardwareveränderungen.
Mit der Möglichkeit, Firmware-Upgrades direkt per Diskette in den
Drucker zu laden, bietet der amerikanische Drucksystemhersteller
QMS als bisher erster und einziger Hersteller diesen Service, der Zeit
und Kosten sparen hilft.
Dank SLS läßt sich der QMS 1725 SLS problemlos vom Anwender
selbst an den neuesten Stand der Technik anpassen: Zum Upgraden
erhält er die Firmware per Diskette vom Fachhändler. Die neueste
Firmware wird einfach von der Diskette auf die interne Festplatte des
Druckers geladen. Bisher mußte ein Servicetechniker in die
Hardware eingreifen und EPROMs austauschen. Der Vorteil des
neuen Software Loadable System: Der Drucker muß zum Upgraden
nicht mehr außer Haus gegeben werden. Die Wartung ist weniger
zeitaufwendig und auch preisgünstiger, da keine zusätzlichen Kosten
für den Service und durch den Ausfall des Druckers entstehen.
Sowas kostet natürlich seinen Preis. Der QMS 1725 SLS kostet mehr
als ein halbes Dutzend PC: 12500 Mark plus Mehrwertsteuer, korrekt
nach deutschem Gesetz ausgezeichnet (Preisangaben ohne
Mehrwertsteuer gelten als irreführend, denn auf jeder Rechnung
erscheint diese Umsatzsteuer) also 14375 Mark.
WERBUNG
Unbekannt:
Sofort anrufen
Endlich ist mal wieder ein Hauch von Computer in der
Fernsehwerbung. Eine (wohl im Großraum Stuttgart ansässige)
Firma bietet Top-Software zu niedrigen Preisen an. Freilich - TV-
Zeit kostet sehr viel Geld - ohne ausreichende Vorabinformation für
den nicht sehr sachverständigen Konsumenten.
Die Firma verschweigt ihren Namen, fordert lediglich auf, "sofort"
anzurufen - und natürlich zu bestellen. Die Telefonnummer wird
gleich zweimal genannt. Ob's was hilft? Ein Mischmasch von
Software verschiedener Hersteller, mit Wortfetzen vorgestellt,
spontan telefonisch bestellen? Das kann man mit einer CD von David
Haselhoff machen, vielleicht auch mit einer Silbermünze eines der
zahllosen Silbermünzen-Hausierer - aber mit Software? Bestimmt
nicht.
Bleibt also der Seltenheits- und Sammlerwert einer
Computerwerbung im Fernsehen. Aufzeichnen, sammeln!
MEDIEN
Focus:
Online
CR, das Online-Magazin, hat größere Konkurrenz. Das
Wochenmagazin Focus ist von heute an (allerdings nur per digitaler
Telefonleitungen) über die Hamburger Service-Provider DC und
DIBA online zu lesen. Am kommenden Sonntag wird das Magazin,
jeweils einen Tag vor Erscheinen, jeweils mit der neuesten Ausgabe
online sein. Auch alle zurückliegenden Ausgaben können so gelesen
werden.
Um das bewerkstelligen zu können, sollten interessierte PC-Modem-
Nutzer allerdings erst mal zur nächsten Lotto-Annahmestelle eilen
und mindestens einen Fünfer tippen. Sonst läßt sich das Focus-
Angebot kaum bezahlen. Kostet doch grundsätzlich jede
Telefonverbindung zum jeweiligen Zentralcomputer im Schnitt 4.325
Mark. Dazu kommen, je nach Tageszeit, Verbindungsgebühren
zwischen -.60 und 1.98 DM pro Minute. Schließlich sind pro Focus-
Seite im Mittel 2.50 DM fällig. Glatte Rechnung: In einer halben
Stunde 60 Seiten durchblättern, hier und da etwas lesen, läßt die
Rechnung beim höchsten Gebührensatz glatt auf 214 Mark klettern.
Das "Anschauen" aller bisher erschienenen Hefte muß mit
mindestens 12.000 Mark veranschlagt werden.
HANDEL
Preisvergleich:
Doppelt
Der TA-"Minischriftgutvernichter" Starlet einschließlich
Brieföffner, automatischer Papiererkennung und Papierbehälter, den
das Metro-Unternehmen Sigma für 45,94 DM inkl. MwSt. verkauft
(siehe CR vom 4.1.94), wird vom Metro-Unternehmen Kaufhof (Haus
München Marienplatz) für 99 Mark angeboten.
COMPUTERPAUSE
Boris, the Dad
"Es war eine sehr kurze Geburt." Also sprach Boris Becker, bis
gestern morgen nach eigener Darstellung "kommender Vater". Jetzt
ist er gekommener Vater, schritt stramm vor Mikrophone und
Kameras, um die stattgehabte Niederkunft höchst öffentlich der
danach gierenden Weltöffentlichkeit zu verkünden.
Was aber eifernde Weltverbesserer im Telefontalk "Achtzehn 30" auf
RTL nicht daran hinderte, die armen, von der Pressemeute verfolgten
Beckers zu beweinen und heulsusig die "Verletzung der
Privatsphäre" zu beklagen. Ach, Leute - merkt ihr immer noch nicht,
daß die Beckers verfolgt und vermarktet werden wollten?
13.1.94
In dieser Ausgabe:
WIERTSCHAFT: Mieser Auftakt
PRODUKTE: Jedermanns Netzwerk
WIRTSCHAFT
Siemens:
10.000 raus
Hiobsbotschaft zum Jahresauftakt: Die Siemens AG will "schlank"
werden, wie es neuerdings so schön heißt. Heute wurde
bekanntgegeben, daß das Unternehmen dadurch abspecken will, daß
es mehr als 10.000 Mitarbeiter abbauen wird. Gemessen an der
Gesamtmitarbeiterzahl von 400.000 sind das zwar nicht viel - aber es
sind mehr als 10.000 Spezialisten, die arbeitslos werden. Solche
zudem, die nur wenig Chancen haben, anderweitig unterzukommen.
Dafür herrscht einfach zu viel Krise, vielen anderen Unternehmen
geht es noch schlechter als dem Riesen Siemens mit seiner breiten
Produktpalette. Ein Riese freilich, der gegenwärtig sein Geld
überwiegend über die Kapitalanlagen verdient und im Inland ganz
schlechte Geschäfte macht.
Schon im vergangenen Jahr hat Siemens massiv Personal abgebaut.
Angesichts der neu angekündigten Entlassungen und der heute
geschilderten schlechten Geschäftslage erscheint auch die Zukunft
der verlustreichen Computertochter Siemens-Nixdorf
Informationssysteme ungewisser als je zuvor.
PRODUKTE
Lindy:
Billig ins Netz
"Netzwerke, die mehrere Computer, Drucker oder andere
Peripheriegeräte miteinander verbinden, sind keineswegs nur etwas
für große Firmen. Wenn mehr als ein PC und z B. ein Drucker im
Einsatz sind, kann sich eine solche Vernetzung bereits lohnen,
beispielsweise schon dann, wenn Daten vom mobilen Laptop auf den
stationären "großen Bruder" zu Hause übertragen werden sollen.
Natürlich braucht man hierzu kein ''High-Performance-Netz".
Datenaustausch über die serielle Schnittstelle mit Hilfe sogenannter
"Links " genügt eigentlich. Empfehlenswerter und keineswegs teurer
kann es jedoch sein, mit einem kleinen aber 'richtigen' Netzwerk
einzusteigen, das bei Bedarf nachträglich 'mitwächst'." Mit diesen
Ausführungen macht der Zubehörspezialist Lindy auf eine neue
Einstiegsmöglichkeit in die Netzwerkwelt aufmerksam.
Die Netzwerklösung mit dem Namen LlNDYNet eignet sich für bis
zu acht Arbeitsplätze, die gemeinsam auf Datenbestände oder
Hardware-Resourcen zugreifen sollen. Die "Einsteigerversion"
verbindet zwei Arbeitsplätze über die serielle Schnittstelle und ist
inklusive Verbindugskabel schon für weniger als 100 DM im Handel
erhältlich. Damit hat man bereits ein vollfunktionsfähiges Netz, in
das sich im Gegensatz zu einfachen "Links" z.B. auch Drucker
integrieren lassen. Für zwei Arbeitsplätze ist diese serielle
Einstiegslösung auch meist schnell genug.
Soll sich die Zugriffsgeschwindigkeit im Netzverbund erhöhen oder
wächst die Zahl der Arbeitsplätze, kann wahlweise über marktübliche
8-Bit- und 16-Bit-Arcnet- oder Ethernet-Karten in Bus- bzw. Stern-
Topologie vernetzt werden. Bis zu acht Standard-PC lassen sich auf
diese Weise miteinander verbinden. Für Privatpersonen und
Freiberufler, aber auch für Handwerksbetriebe, Agenturen, Kanzleien
oder Praxen bietet sich dadurch die Möglichkeit. praktisch ohne
Risiko in den Datenverbund einzusteigen, ohne bei den
Netzwerkmöglichkeiten Abstriche machen zu müssen.
Die Installation und Inbetriebnahme des Netzwerks sind einfach. Das
Netz läuft sowohl unter DOS als auch unter Windows. Für alle
Einstellungen gibt es übersichtliche, dem SAA Standard
entsprechende, Menüs mit umfangreichen Hilfefunktionen. Da das
Netzwerk als Peer to-Peer-Netz aufgebaut ist, kann jeder
angeschlossene Rechner zugleich Server und Arbeitsplatz sein,
Dadurch lassen sich die Hardwarekosten niedrig halten, da man
keinen reinen Server zusätzlich braucht.
Für jeden Rechner läßt sich definieren, welche angeschlossenen
Hardware-Resourcen anderen Teilnehmern zugänglich sein und
welche "privat" bleiben sollen. Einmal getroffene Konfigurationen
kann man permanent abspeichern, bei Bedarf aber auch nachträglich
wieder verändem. Nach dem Starten des Netzwerks stehen dann alle
freigegebenen Laufwerke und Drucker sofort zur Verfügung; ein
spezielles Anmelden ist nicht erforderlich. Jederzeit kann das
Netzwerk auch wieder abgeschaltet werden, ohne daß ein Neustart
des entsprechenden Rechners notwendig ist. Wird einer der
angeschlossenen Rechner oder der gesamte Netzverbund neu
gestartet, werden alle Verbindungen gemäß der eingestellten
Konfiguration wieder hergestellt. Zugriffe auf eine von Netz
abgemeldete bzw. nicht angemeldete Station werden mit DOS-
Fehlercodes beantwortet, die im Netzwerk Handbuch ausführlich
erläutert sind. Wenn eine Station, gleichgültig ob reiner Arbeitsplatz
oder Server, oder eine Kabelverbindung ausfällt, so führt dies nicht
zwangsläufig zum Absturz des gesamten Netzes.
Der Speicherplatz, den die Netzwerk-Software benötigt, bereitet
keine Probleme. Er beträgt bei einem reinen Arbeitsplatz
(Passivstation oder Workstation) weniger als 40 Kbyte, bei einer
Aktivstation (nonindicated Server) knapp 60 Kbyte, die sich in den
oberen Speicherbereich auslagern lassen (z.B. ab DOS 5.0) Zur
Auslagerung kann man aber auch geeignete
Speicherverwaltungsprogramme verwenden.
Auch innerhalb größerer Datenverbünde kann der Einsatz von
LINDYNet interessant sein, wenn man innerhalb kleinerer
Abteilungen "Inseln" bilden will: Das Netzwerk arbeitet mit
Standard-Pakettreibern. Somit ist ein Simultanbetrieb von mehreren
Netzwerken auf einem Rechner möglich. Während dann
beispielsweise die zwei bis acht Arbeitsplätze einer Abteilung über
LlNDYNet miteinander verbunden sind, kann einer der Rechner
gleichzeitig als "Tor" zum übergeordneten Netzwerk des
Gesamtbetriebs fungieren. Da ein Treiber für IPX zum Lieferumfang
gehört, ist z.B. ein Betrieb zusammen mit Novell NetWare möglich.
Den Simultanbetrieb mit anderen Netzen kann man außerdem auch
nutzen, um z.B. ein an einem beliebigen Arbeitsplatz installiertes
CD-ROM-Laufwerk anderen Arbeitsplätzen zur Verfügung zu
stellen, ohne daß eine Umkonfigurierung von NetWare erforderlich
wäre. Alles in allem bietet das "kleine" Netzwerk also eine Vielzahl
interessanter Möglichkeiten, um deren Realisierung man sich aber
stets erst dann kümmern muß, wenn man sie braucht. Das Netzwerk
ist jederzeit in der Lage, mit steigenden Anforderungen
"mitzuwachsen".
COMPUTERPAUSE
Deutschlands wenigstes Deutsch
"Die NN-Card - Deutschlands meiste Kreditkarte" - so lautet
neuerdings ein Werbespot.
Nicht meistbenutzte, meistgefragte, nicht beliebteste - nein
"Deutschlands meiste Kreditkarte".
Das zweitplazierte Plastikding ist dann folgerichtig "Deutschlands
viele Kreditkarte", oder?
Der Mensch, der diesen jeder Grammatik hohnsprechenden Satz in
die Welt setzte, ist garantiert der mit Deutschlands wenigstem
Deutsch.
12.1.94
In dieser Ausgabe:
SZENE: Tote Hose
BETRIEBSSYSTEME: Vergleich
SOFTWARE: Zahlen
LAGE
Schöpferische Pause:
Nix war ...
CR erscheint "nach Nachrichtenlage". Am liebsten täglich. Doch in
jüngster Zeit ist die Nachrichtenlage schwach. Das liegt nicht nur an
der gehabten Weihnachtspause. Vielmehr machen sich auch die neue
Sparsamkeit der Branche und zudem der im Gang befindliche
Strukturwandel bemerkbar.
Besonders vielleicht letzterer. Deutlich erkennbar sitzt vielen
Managern der im Sommer von Compaq/Vobis ausgelöste Schock in
den Knochen: Die Top-Marke beim Computer-Aldi. Dabei blieb es
bekanntlich nicht. Inzwischen ist es längst so weit, daß alle
möglichen Marken-Computer palettenweise in den
"Großflächenmärkten" stehen und per Einkaufswagen gekauft
werden. Ohne Beratung, ohne zusätzliche Dienstleistungen. Software
gar wird - wie Socken und T-Shirts - zu teilweise atemberaubend
niedrigen Preisen (um die 50 Mark für ein komplettes Office-Paket
eines deutschen Herstellers) auf Wühltischen angeboten.
Logisch - da schmelzen die einst im scheinbaren Überfluß
vorhandenen Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit dahin. Nicht nur die
meist fünfstelligen (manchmal früher gar sechsstelligen) Summen für
Presseveranstaltungen wurden gekappt - mancher Anbieter muß es
sich inzwischen schon sehr überlegen, ob er sich noch die etlichen
hundert Aussendungen von Pressemitteilungen erlauben kann.
Kommt doch schon DIN C5-Brief gleich auf 2 Mark Porto.
Was früher zu viel gemacht wurde, wird vielleicht jetzt zu wenig
getan. Jetzt wird selbst die Fachpresse nicht mehr gut genug bedient.
Den Weg in die Massenmedien hat die Computerbranche eh trotz
allen einstigen Aufwandes nie gefunden.
Wie es richtig gemacht wird, zeigen derzeit die Mobiltelefon-Firmen.
Die sind in aller Munde - und verkaufen, daß es nur so kracht. Der
Tag ist nicht mehr fern, da es in Deutschland mehr "Handys" und
Autotelefone geben wird als PC. Dabei hatte die Computerbranche
mehr als zehn Jahre Vorsprung.
In dieser CR-Ausgabe gibt es wieder etliche News. Aber es sind
andere als noch vor einem Jahr; es sind News, die sich auch eher auf
den Strukturwandel beziehen oder ihn gar markieren. Es sind News,
die sich auf innovative Produkte beziehen.
Die Computerleute schlafen immer noch. Auf einer der Paletten in
einem der Großflächenmärkte entdeckte CR gerade einen Stapel
Marken-PC, echte 486er (nicht SX) mit 33 MHz, alles dran und alles
drin, einschließlich Farbmonitor. Endpreis komplett 1799 Mark. Und
niemand kauft die Dinger. Der Grund ist einleuchtend: Von der
Palette kaufen nur Leute, die informiert sind. Und wer informiert ist,
kauf sich nie und nimmer einen fabrikneuen 486/33er mit
jämmerlichen 2 MB RAM. Der muß auf der Stelle hochgerüstet
werden - zu Kosten, die im Moment des Kaufs von der Palette gar
nicht abgeschätzt werden können.
Die Computerleute begreifen's eben nicht.
Die News:
BETRIEBSSYSTEME
IBM:
OS/2
IBM Deutschland Informationssysteme vermeldet stolz:
"LANQUEST LABS, ein unabhängiges Testinstitut für Netzwerk-
Anwendungen - und Performance in San Jose, Kalifornien, hat einen
Vergleichstest zwischen OS/2 LAN Server Advanced 3.0 und
Windows NT Advanced Server vorgelegt. Ergebnis ist die klare
Überlegenheit des OS/2-Produkts gegenüber dem Mitbewerb, sobald
bei großen Netzwerken hohe Performance gefragt ist."
IBM führt aus, daß die bei LANQUEST LABS unterschiedliche
Netzwerk-Performance-Tests bei stets gleicher Hardware-Ausstattung
gefahren wurden. Sie reichten, vom reinen Leistungsvergleich
verschiedener populärer Anwendungsprogramme bis hin zur
Netzwerk Gesamtleistungsfähigkeit.
Zunächst wurden Standard Anwendungen unter DOS und Windows
getestet, wobei das OS/2-System mit nur 8 MB RAM 11-40%
schneller war, als ein Windows NT-System mit 16 MB RAM. "Schon
soweit eine interessante Tatsache, da keine 'echten' OS/2-
Anwendungen getestet wurden", befindet IBM.
Im zweiten Step wurden die Netzwerk-Zusätze OS/2 LAN Manager
3.0 und NT Advanced Server im echten Netzwerkeinsatz mit
unterschiedlicher Anzahl von Workstations getestet.
Auch hier vergleichbare Ergebnisse. Beispielsweise konnte ein
Netzwerk mit 100 DOS--Requstern unter dem OS/2-Produkt einen
Leistungsvorteil von 45% für sich verbuchen.
Fazit von LANQUESTTLABS: IBM LAN Server 3 0 unterstützt bis
zu viermal mehr Netzwerk-User als Microsoft Windows NT
Advanced Server und einen mehr als zweimal so hohen
Datendurchsatz.
Besonders gute Ergebnisse konnten erzielt werden, wenn der
installierte Server anstelle der IBM Token Ring 16/4 Adapter/A mit
den IBM LAN Streamer MC 32 Adaptern ausgestattet wurde.
Soweit also IBM. Dazu ein Kommentar:
Rasseln ...
... gehört zum Handwerk. Die Tatsache, daß IBM und Microsoft im
harten Wettbewerb liegen, bringt wenigstens noch etwas Leben in die
Szene.
Microsoft wird wohl auch bald ein Test-Institut finden, das einen
solchen Vergleichstest macht. Wobei dann zweifellos der WIN NT
Advanced Server, dann sicher in einer anderen als der bisherigen
Einstiegsversion, die Nase vorne haben wird. Worauf IBM wieder
Kontra geben wird - und so fort.
So ist Leben in der Bude.
Charts
Zum genannten Vergleichstest gibt es auch Charts. Sie sind in der
CEUS-Presse-Datenbank zu finden.
SOFTWARE
Zahlen:
Windows weit vorn
73% der im 3. Quartal 1993 in Europa verkauften Software waren
Windows-Applikationen, meldet die Software Publishers Association
Europe (SPA). DOS-Applikationen werden immer weniger verkauft -
gegenüber dem Vergleichsquartal 1992 ergab sich ein Rückgang von
42%.
Insgesamt betrug die Steigerung beim Softwareumsatz im III/93
gegenüber III/92 satte 74%; wobei die Hersteller allerdings nur 9%
mehr verdienten - Folge des aggressiven Preiskampfes. Die SPA
rechnete aus, daß die Preise um durchschnittlich 37% zurückgingen,
der Durchschnittspreis der Produkte von $211 auf $132.
Die emsigsten Softwarekäufer unter allen Europäern sind die
"Großdeutschen", nämlich Deutschen zusammen mit den
Österreichern (beide bekommen die gleichen lokalisierten Produkte).
Sie kauften im III/93 Software für 149 Millionen Dollar. Das ist eine
Steigerung um 29% gegenüber III/92.
SZENE
Öffentlichkeitsarbeit:
Fernes Land
Die Post kam aus Montain View, Kalifornien. Was ja bekanntlich
von uns aus gesehen ein fernes Land ist. Umgekehrt ist es ebenso.
Nur so ist es zu erklären, daß die Überschrift zu einer Pressemeldung
lautete:
Portable, leicht zugÑngliche und erweiterungsfÑhige
Kommunikationsmîglichkeiten ...
In diesem Stil geht es weiter: "heute fÅhrte General Magic die
CapTM Software-Umgebung ein, eine Plattform fÅr
Kommunkationsanwendungen ..."
Der schönste Satz steht in einer zweiten Mitteilung aus dem gleichen
Haus. Er lautet: "Dank der Telescript-Technologie kînnen VerkÑufer
ihre Dienste fÅr die Kunden leichter zugÑnglich und nÅtzlicher
gestalten."
Kein Zweifel, den Leuten in Kalifornien geht ein Computer, ein
Drucker, ein Textprogramm, oder alles zusammen, mit dem
deutschen Zeichensatz ab. Was dadurch ausgedruckt wird, liest sich
ganz lustig. Aber was ist, wenn die Bedienungsanleitungen ebenso
aussehen? Dann sind sie "fÅr die Kunden" gewiß alles andere als
"leichter zugÑnglich und nÅtzlicher".
PRODUKTE
Klartext
Da die Sache aus Kalifornien trotz der Schwierigkeiten mit dem
deutschen Zeichensatz interessant hat, hier die per Logi Scanman II
eingelesene und dann "bereinigte" Mitteilung zu MagicCap:
"General Magic führte jetzt die Magic Cap Software-Umgebung ein,
eine Plattform für Kommunikationsanwendungen und eine Basis für
Personal Communicators. Matsushita, Motorola, Philips und Sony,
Mitglieder der General Magic-Verbindung , sind Lizenzinhaber
dieser neuen Technologie und stellen den handlichen Magic Cap-
Communicator her.
Die Magic Cap-Umgebung beinhaltet alles, was nötig ist, um mittels
der heute gängigen Methoden zu kommunizieren: Fax, öffentliches
E-Mail und Telephon. Darüber hinaus baut Magic Cap-Software auf
General Magics bahnbrechender Kommunikationstechnologie
Telescript auf, sowie auf AT&T PersonaLink Services, die wiederum
auf Telescript basieren.
Mittels der Telescript-Technologie können Anwender ihre
elektronischen Boten, Agents genannt, in die Welt der elektronischen
Netzwerke entsenden. Diese Agents können dann Aufgaben wie
Rasterung, Leitweglenkung und die Auslieferung von elektronischer
Korrespondenz erledigen. Außerdem können sie Waren und Dienste
kaufen und dringende Informationen einholen. AT&T PersonaLink
Services unterstützen Smart Messaging und führen eine Reihe von
Serviceanbietern, von privaten Nachrichtendossiers bis hin zu
Reisediensten und elektronischem Einkauf. Die Anwender von Magic
Cap gehören zu den ersten, die diese neue Kategorie von Diensten in
Anspruch nehmen werden.
In die Basis-Kommunikationseigenschaften der Magic Cap-Software
sind Funktionen zur persönlichen Datenverwaltung integriert:
Adresskarten, die automatisch reaktualisiert werden, wenn sich die
Daten des Absenders ändern, ein Kalender, der Einladungen zu
Meetings herausgibt und ein Notizbuch, das sowohl formlose als auch
strukturierte Notizen ermöglicht. Die Benutzeroberfläche von Magic
Cap stellt Gegenstände auf dem Bildschirm dar, anhand derer der
Benutzer durch eine erweitemngsfähige Skala von
Anwendungsmöglichkeiten geführt wird.
Magic Cap-Software ist als handlicher Communicator erhältlich und
als Software für PCs, so daß Kunden sie sowohl unterwegs als auch
am Arbeitsplatz anwenden können. Magic Cap Anwendungen auf
Windows und Macintosh-Systemen können die Speicherkapazität,
die Tastatur, das Netzwerk und die Druckvorrichtung des Computers nutzen.
Wenn ein Kunde, der einen Magic Cap-Communicator besitzt und Magic
Cap-Software auf einem PC anwendet, beide aneinander anschließt.
werden zudem Termine, Adressen und andere Daten in
Übereinstimmung gebracht.
Die Magic Cap-Plattform bietet unabhängigen Entwicklern die
Gelegenheit, eine neue Kategorie von kommunizierenden
Anwendungen und Diensten zu schaffen. Dank seiner
erweiterungsfähigen Benutzeroberfläche, seiner objektorientierten
Architektur, eingebauter Telescript-Technologie und seiner
leistungsstarken Kommunikationsbausteine kann Magic Cap von
kreativen Entwicklern erweitert werden. Die Anwendungen für
Entwickler reichen von der funktionsgerechten Verwaltung der
persönlichen Finanzen über private Nachrichtendossiers bis hin zu
Smart Messaging und elektronischem Shopping. Über zwanzig
Magic Cap-Entwickler kündigten bereits ihre Produkt- und
Servicevorhaben an.
Die Erweiterungsfähigkeit sowohl des Magic Cap Hardware-
Standards als auch der Magic Cap-Software ermöglicht es den
Herstellern, eine ganze Palette von auf Magic Cap basierenden
Produkten zu entwickeln, in die sie ihren einzigartigen Sachverstand
einfließen lassen können und die sich folglich von anderen Produkten
auf dem Markt abheben werden. Jeder Magic Cap-Communicator
enthält Zweiwege-Kommunikation. Der Anwender wird eine ganze
Magic Cap-Produktpalette zur Auswahl haben, drahtlos oder nicht,
mobil oder stationär. All diese Optionen nutzen das ständig
wachsende Angebot von Produkten und Diensten, die unabhängige
Anbieter Tag für Tag entwickeln und die alle miteinander
kommunizieren.
Die Magic Cap-Lizenzinhaber werden im ersten Halbjahr 1994 ihre
Produktankündigungen starten. Die ersten Magic Cap-
Communicators werden im zweiten Halbjahr 1994 erhältlich sein.
General Magic wurde im Mai 1990 mit dem Ziel gegründet,
persönliche intelligente Kommunikationsprodukte und -dienste zu
schaffen, indem es Technologien entwickelt, die an
Hardwarehersteller, an Anbieter von Netzwerk- und
Informationsdiensten, an Softwarehäuser und an die
Unterhaltungsindustrie lizenziert werden. General Magic arbeitet mit
tonangebenden Unternehmen auf den Gebieten der
Unterhaltungsindustrie, der Information und der Kommunikation
zusammen, um sicherzugehen, da die Technologien das
größtmögliche Publikum ansprechen."
EINWURF
Was nun, Apple?
Apple setzt bekanntlich auf die Newton-Technologie, hat den PDA
auf dem Markt und erwartet sich davon wahre (Umsatz-) Wunder.
Ein paar Wochen lang war ja Apple auch konkurrenzlos und deshalb,
trotz mancher herber Kritik, stolz auf den Newton.
Doch was Magic Cap da ankündigt, könnte Apple arg in Bedrängnis
bringen. Es scheint zumindest, als sähe der Apple PDA gegen Magic
Cap schon wieder alt aus.
Hinzu kommt, daß sich unter dem Magic-Dach eine übermächtige
Konkurrenz gegenüber Apple versammelt. Immerhin Matsushita,
Motorola, Philips und Sony. Und AT&T steckt auch mit unter der
Decke.
Für Apple könnten schon wieder schwere Zeiten anbrechen.
NOCH MAL PRODUKTE
Casio:
Ding mit Stift
Magic und Newton sind nicht allein auf der Welt. PDAs werden zum
Trend. Jetzt macht auch Casio mit, Leuten, die keinen Computer
haben wollen, Computer zu verkaufen.
Mit dem Personal Digital Assistent XL-7000 stellt CASIO eine neue
Generation von Kleinst-PC vor, die in Zusammenarbeit mit Palm
Computing, Intuit, Geoworks und anderen Partnern entwickelt
wurde. Das Besondere bei dieser brieftaschengroßen Neuheit ist, daß
für die Dateneingabe keine Tastatur, sondern lediglich ein
Schreibstift notwendig ist. Bedient wird der "Persönliche Digitale
Assistent" über ein etwa 9,6 cm x 7,7 cm großes, druckempfindliches
Display, auf das Informationen direkt geschrieben werden. Diese
handschriftlichen Einträge können mit dem PalmPrint-
Erkennungssystem in Buchstaben, Zahlen und Symbole umgesetzt
und so vom XL-7000 verstanden werden. Wenn gewünscht, können
Zeichnungen, Skizzen, Diagramme und Notizen handschriftlich
hinzugefügt und als orginalgetreue Kopien gespeichert werden.
Gemäß dem Ausspruch "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" läßt
sich damit z B. schnell ein komplizierter Zusammenhang illustrativ
festhalten. Ausschnitte dieser Zeichnungen lassen sich durch eine
Zoom-Funktion vergrößert darstellen.
Darüber hinaus verfügt der XL-7000 über sämtliche Features
herkömmlicher "Elektronischer Notizbücher". Der Terminkalender,
mit akustischer Erinnerungsfunktion ermöglicht nicht nur die
Eintragung von Verabredungen, Prüfungsterminen und
Geschäftsbesprechnungen, sondern weist durch einen Alarmton auch
auf diese vorher hin.
Das Adressbuch nimmt Namen, Adressen, Telefon- und
Faxnummern sowie sonstige wichtige private und geschäftliche
Informationen in den Speicher werden . Die Dateneingabe kann beim
XL-7000 grundsätzlich sowohl handschriftlich als auch mit Hilfe
einer aufrufbaren stilisierten Computertastatur erfolgen.
Das Notizbuch ermöglicht das Archivieren von Notizen, Listen und
Skizzen. Ein Inhaltsverzeichnis sorgt für das rasche Auffinden der
einzelnen Einträge.
Neben einem Rechner für einfache Rechenaufgaben steht ein
Formelrechner für komplizierte Berechnungen zur Verfügung.
Bei der Rechtschreibprüfung von Wörtern hilft ein umfangreiches
Lexikon. Dieses liefert auch Begriffserklärungen sowie
sinnverwandte Alternativen.
Der Fremdsprachenübersetzer ist in der Lage, jeweils 1000 wichtige
Worte in 26 (!) Sprachen anzuzeigen.
Die Weltzeituhr zeigt die aktuelle Zeit von über 200 Städten in
sämtlichen Zeitzonen der Welt an.
Last but not least ist der XL- 7000 mit drei interessanten Spielen
(Solitaire, Pyramide und Uki) programmiert.
Die Vorteile eines Pocket-PC können allerdings unterwegs nur so
lange genutzt werden, wie das Gerät auch tatsächlich ohne externe
Stromquelle arbeitet. CASIO hat den XL-7000 deshalb extrem
energiesparend konzipiert und es so ermöglicht, daß das Gerät mit
einem Batteriesatz (drei Alkalibatterien der Größe AA) ca. 100
Stunden benutzt werden kann. Für den stationären Betrieb wird ein
Wechselstromadapter optional angeboten.
Der XL-7000 arbeitet mit einem GEOS 2.0 Betriebssystem. Die
Speicherkapazität beträgt 4 MB ROM und 1 MB RAM, wobei 352
KB für Benutzerinformationen benötigt werden und 640 KB zum
Ausführen von Anwendungen zur Verfügung stehen Ausgestattet ist
das Gerät mit einem PCMCIA-Kartensteckplatz (Type 2, Version
2.0) und einer RS-232C-Schnittstelle. Für eine kabellose
Datenkommunikation zwischen zwei XL-7000 sorgt das integrierte
Infrarot-Port. Das Interface und eine 1,8 MB-Erweiterungskarte
werden voraussichtlich im Frühjahr 1994 in Deutschland erhältlich
sein.
Der "Persönliche Digitale Assistent" XL-7000 wird ab sofort im
Fachhandel und den Fachabteilungen der Kaufhäuser zum Preis von
DM 1699 (unverbindliche Preisempfehlung) angeboten.
COMPUTERPAUSE
Klarstellung
"Ich, Hans Raj Katnauria, wohnh. V&PO Sandrha, Hoshiar Pur, hat
den Namen seines Sohnes geändert von Manohar Lal auf Manohar
Lal Katnauria."
Anzeige in der AZ vom 12.1.94
4.1.94
In dieser Ausgabe:
VERLAGE: Schlank
HANDEL: Tiefpreise
COMPUTERLEUTE: Ja-Wort
VERLAGE
Markt & Technik:
Bücher und Software weg
"Schlanke Produktion" ist in. Neuerdings auch beim Verlag Markt &
Technik AG. Nach einer Meldung der ABENDZEITUNG hat das
Unternehmen zum Jahreswechsel den Unternehmensbereich Bücher
und Software an die Paramount Publishing Deutschland verkauft.
Mit 70 Mitarbeitern holte M&T mit Büchern und Software bisher
40% ihres Konzernumsatzes mit 159 Millionen Mark (im Jahr 1992).
Für Insider galt der jetzt verkaufte Bereich als der profitabelste im
Unternehmen.
Künftig wird sich M&T also auf den Zeitschriftenmarkt
konzentrieren. Flaggschiff des Hauses ist derzeit das Computerspiele-
Freak-Magazin POWER PLAY mit lt. mediana-Medienanalyse
150.316 echtverkauften Exemplaren pro Ausgabe im
Quartalsdurchschnitt III/93, gefolgt vom AMIGA MAGAZIN mit
104.798 Exemplaren. Für COMPUTER PERSÖNLICH liegen für
III/93 keine Zahlen vor, in II/93 wurden knapp 51.000 Exemplare
echt verkauft. Der einstige Auflagenrenner "64er" schrumpfte auf
48.186 Exemplare, die über den Einzelhandel und zu bezahlende
Abos abgesetzt wurden. BÖRSE ONLINE steht mit 42.988
Exemplaren in der Liste. Nur unwesentliche Rollen im Verkauf
spielen die Magazine MARKT & TECHNIK mit 6.280 und DESIGN
& ELEKTRONIC mit 2.923 Exemplaren. Für DECKBLATT liegen
keine gesicherten Zahlen vor.
HANDEL
Sigma Bürowelt:
Frißt alles
Die "Mitbewerber", also die Konkurrenz, können froh sein, daß das
Handelsunternehmen SIGMA Bürowelt (CR berichtete) bis jetzt noch
recht spärlich über das Land verteilt ist - lediglich in Braunschweig.
Chemnitz, Essen, München, Osnabrück und Raisdorf (Schleswig-
Holstein) zu finden. Das Unternehmen frißt nämlich alles auf, was an
Preisen zu fressen ist, läßt kaum etwas übrig. Neueste Beispiele: 10
No-Name 3,5-Zoll HD-Disketten, formatiert, für gerade mal 9.99 DM
inkl. Steuer; 1000 Blatt Endlospapier ebenfalls 9.99 DM;
Fotokopierpapier 80 Gramm 500 Blatt (im 2500-Blatt-Karton) 3.44
DM. Den Oki OL 400 e Laserdrucker gibt es für 975.20 DM und den
Compaq Presario 425 mit 4 MB RAM und 200er Festplatte komplett
für 2643,85 DM. Für genau den gleichen Preis gibt es auch den
Compaq Pro Linea MT 4/33, allerdings ohne Monitor.
Wer den neuesten Katalog bereits kennt und sich auf den Weg
machen will, um sich den "Minischriftgutvernichter" Starlet für
45,94 DM einschließlich Brieföffner, automatischer Papiererkennung
und Papierbehälter anzuschauen oder gar zu erwerben, sollte sich die
Fahrtkosten sparen. Bei diesem Apparat handelt es sich um einen
Flop Made in Germany von Triumph Adler. Er vernichtet in einem
Arbeitsgang gerade mal ein Blatt DIN A 4, das freilich vorher noch
längsgefaltet werden muß, damit es der Vernichtung zugeführt
werden kann. Nach diesem Blatt ist der "Papierbehälter" auch schon
fast voll. Zudem muß der Apparat mit sechs Mignon-Batterien
gefüttert werden, die er ziemlich schnell verbraucht.
COMPUTERLEUTE
Bill Gates:
Auf dem 17. Loch
BILD machte eine Story daraus: Microsoft-Boß Bill Gates (lt. BILD:
"Der neue Einstein ...", "1,78 m, Brille, Pickel") gab seiner Melinda,
bis dahin Verkaufsmanagerin bei Microsoft, das Ja-Wort. "Auf dem
17. Loch des Golfplatzes 'The Challenge' auf der Hawaii-Insel
Lanai", wie BILD berichtete.
Also, MS - bitte eine neue Version von MS-Golf, mit upgedatetem
17. Loch!
COMPUTERPAUSE:
Gab es in diesem Jahr nur ein einziges Mal - in der Ausgabe vom 1.
Januar. Künftig gibt es keine mehr. Dafür kommt etwas Neues. Bitte,
noch etwas Geduld!
1.1.94
In dieser Ausgabe:
ZUM TAGE: Ganz exklusiv
PROSIT NEUJAHR
Des Kanzlers Worte, speziell auch für CR-Leser
Die Super3 im Radioprogramm B3 veranstaltete zu Silvester einen
Wettbewerb. Gesucht wurden Ghostwriter, die diesem unserem
Kanzler eine passende Neujahrsrede zu Papier brachten. Ein
gefundenes Fressen für den bekanntlich mit scharfer Feder
ausgestatteten, zudem gerade der "Antenne" abtrünnig gewordenen
CR-Menschen.
Und siehe da: B3 bezeichnete die vom CR-Menschen Rolf Bürkle
verfasste Rede als die beste - und sendete sie. Da nun nicht alle CR-
Leser B3 hören, hier der Wortlaut des Werkes. Also sprach der
imitierte Kanzler:
"Als Kanzler dieses unseres dank meines bescheidenes Beitrages, das
darf ich ja wohl einmal sagen, vereinigten Landes bin ich mit tiefem
Stolz auf die Leistung unseres Volkes erfüllt.
Wir wollen doch, meine Damen und Herren - und auch die Damen
und Herren von der Opposition - nicht vergessen, daß die
Bundesrepublik Deutschland zu den ersten Ländern in Europa
gehört, in denen das Jahr 1994 eingeführt wird. Punkt 0.00 Uhr am
1. Januar wird das der Fall sein, was mich, lassen Sie mich das
sagen, mit tiefer Genugtuung erfüllt, denn schneller kann das
niemand erreichen.
Da kann doch niemand mehr sagen, selbst der Herr Stoiber nicht, daß
wir hinter der Zeit herhinken. Ich kann Ihnen sogar sagen, daß im
Bundeskanzleramt bereits gestern die neuen Kalender aufgehängt
wurden.
Aber ich will, lassen Sie mich das in dieser bewegenden Stunde
sagen, auch rückwärts schauen. Da war der Streit um die Feiertage.
Meine Damen und Herren, die Bundesregierung hat gehandelt. Der
Tag der deutschen Einheit fiel auf einen Sonntag, der 1.
Weihnachtsfeiertag war ein ohnehin arbeitsfreier Samstag, der 2.
Weihnachtsfeiertag sogar ein Sonntag. 1994 arbeiten wir in diesem
Sinn weiter - schon der Neujahrstag wird wieder auf einen Samstag
gelegt.
Ich danke Ihnen tiefbewegt, meine Damen und Herren. Und ganz
besonders, lassen Sie mich das heute in aller Deutlichkeit sagen,
danke ich den Damen und Herren von Super3, die diese meine
schlichten Worte unzensiert ausstrahlt. Möge es so bleiben."
Womit wir auch schon die erste Computerpause dieses Jahres hinter
uns haben.