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Teil V
Hardware unter Linux
289
Kapitel 10
Hardware rund um den
Linux-Rechner
10.1 Vorbemerkung
Mittlerweile ist es m÷glich, die meisten Hardware-Komponenten mit mehr
oder weniger Aufwand in ein Linux-System zu integrieren. Wie dies im
Einzelnen zu bewerkstelligen ist und welche Software zur Verfⁿgung steht,
kommt in diesem Kapitel zur Sprache. Zur Problematik des Druckens vgl. Ka-
pitel 12 auf Seite 329, des Faxens vgl. Abschnitt 6.10 auf Seite 206 und zur
Benutzung von ISDN-GerΣten vgl. Abschnitt 6.2 auf Seite 169. PCMCIA-
Hardware und IrDA-Einrichtung werden in Kapitel 11 auf Seite 313 erlΣu-
tert.
10.2 Steckkarten
In einem Standard-PC werden hauptsΣchlich ISA- ( Industry Standard Ar-
chitecture") und PCI- ( Peripheral Component Interconnect") Bus basierte
Steckkarten eingesetzt.
Der AGP ( Accelerated Graphics Port") stellt eine gewisse Ausnahme dar,
da GerΣte an diesem Port auch auf dem PCI-Bus sichtbar sind. Sie werden
logisch genauso behandelt wie PCI-Bus Karten. ¡ PCMCIA-Bus Karten fin-
det man vor allem in portablen Rechnern, wie Laptops und Notebooks. Diese
Karten und deren Konfiguration werden in Kapitel 11 auf Seite 313 beschrie-
ben.
10.2.1 ISA- und PCI-Karten
Im Folgenden sollen nun ISA- und PCI-Buskarten genauer betrachtet werden.
Anschlie▀end wird die Konfiguration dieser Karten am Beispiel von Sound-
karten erklΣrt.
ISA-Karten
Die ISA-Karte ist die Σlteste Form von PC-kompatiblen Steckkarten. Der Bus
ist 8 oder 16 Bit breit und wird mit max. 8 MHz getaktet. Viele Mainboards
bieten die M÷glichkeit, den ISA-Bus h÷her zu takten ¡ das fⁿhrt aber oft zu
Problemen. ISA-Bus Karten k÷nnen in drei Kategorien unterteilt werden:
291
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
Legacy-Cards: Diese Karten mⁿssen vollstΣndig von Hand konfiguriert
werden. Die Ressourcen, wie IO-Adressen, Interrupts und DMA-KanΣle
mⁿssen vom Benutzer anhand von Steckbrⁿcken oder Mikroschaltern
auf den Karten eingestellt werden. Der Benutzer muss auch selbst da-
fⁿr sorgen, dass Ressourcen, wie z. B. IRQ oder DMA-Kanal nicht von
zwei oder sogar mehreren Karten gleichzeitig verwendet werden. Die
Konfiguration derartiger Karten gestaltet sich daher oft etwas schwierig.
Jumperless-Cards: Jumperless-Cards bieten gegenⁿber der ersten Generati-
on von ISA-Karten den Vorteil, dass die Einstellung der Ressourcen nicht
mehr ⁿber Steckbrⁿcken erfolgt, sondern ⁿber ein spezielles Konfigurati-
onsprogramm erledigt wird. Dieses Programm ist aber meist nur fⁿr DOS
verfⁿgbar und kann daher unter Linux nicht verwendet werden.
PnP-Cards: Plug-and-Play-Cards sind die logische Fortentwicklung der
Jumperless-Cards. Die Karten enthalten Daten ⁿber ihre Konfiguration
und eine Liste an m÷glichen Konfigrationen. Ein spezielles Programm
oder ein Treiber kann nun die PnP-Karten im System abfragen und alle
Karten so konfigurieren, dass sie sich gegenseitig nicht beeinflussen.
Solange eine Karte nicht konfiguriert wurde, ist sie fⁿr das System fak-
tisch nicht vorhanden. Unter Linux wird zur Konfiguration von PnP-
Karten das Paket isapnp der Serie ap verwendet. Das Paket stellt die
beiden Programme pnpdump und isapnp zur Verfⁿgung.
Wie werden PnP-Karten mit den isapnp-Tools aktiviert?
Gehen Sie folgenderma▀en vor:
* Melden Sie sich als Benutzer `root' beim System an.
* Falls Sie im Verzeichnis /etc schon eine Datei isapnp.conf vorfin-
den, sollten Sie diese zuerst sichern:
erde:/ # mv /etc/isapnp.conf /etc/isapnp.conf.bak
* Erzeugen Sie mit dem Aufruf
erde:/ # pnpdump -c > /etc/isapnp.conf
die Datei /etc/isapnp.conf. Der Parameter -c sorgt dafⁿr, dass
pnpdump die Ausgabedatei schon derart vorbereitet, dass die PnP-GerΣte
gleich aktiviert werden.
* Mit dem Aufruf
erde:/ # isapnp /etc/isapnp.conf
aktivieren Sie die PnP-Karten in Ihrem Rechner. ¡ Unter SuSE Linux wird
diese Aktivierung automatisch bei jedem Systemstart ausgefⁿhrt.
M÷gliche Fehlerquellen
Symptom: pnpdump liefert eine Ausgabe der Art: "No boards found".
Es kann auch vorkommen, dass eine oder mehrere der installierten ISA-
PnP-Karten nicht erkannt werden.
M÷gliche ErklΣrungen:
* Sie haben keine ISA-PnP-Karte in Ihrem System installiert: ▄berprⁿ-
fen Sie, welche Karten in Ihrem System installiert sind und lesen Sie
deren Dokumentation. Fragen Sie ggf. den HΣndler, von dem Sie Ihren
Computer erstanden haben, nach den installierten Karten.
292
10.2. Steckkarten
* Die Karte(n) ist/sind defekt: ⁿberprⁿfen Sie den richtigen Sitz der Kar-
ten in den SteckplΣtzen. Testen Sie das richtige Funktionieren der Kar-
ten unter einem anderen Betriebssystem.
* Es gibt Karten, die entweder als ISA-PnP-Karte betrieben werden k÷n-
nen oder denen feste Ressourcen zugewiesen werden k÷nnen (Bei-
spiel: einige 10 MBit NE2000 ISA-Ethernetkarten). Meist kann mit ei-
nem DOS-Programm zwischen den beiden Modi hin- und hergeschal-
tet werden. Je nach Konfiguration solcher Karten tauchen diese nicht
in der Ausgabe von pnpdump auf.
* Einige wenige ISA-PnP-Karten lassen sich augenscheinlich nicht zu-
sammen mit anderen ISA-PnP-Karten in einem System betreiben. Es
ist dann jeweils nur eine der Karten in der Ausgabe von pnpdump
sichtbar. Eventuell lΣsst sich in einem solchen Fall eine der Karten so
konfigurieren (z. B. ⁿber Jumper direkt auf der Karte), dass sie nicht
mehr als ISA-PnP-Karte betrieben wird, sondern fest eingestellte Res-
sourcen verwendet.
* Es scheint (sehr vereinzelt) Karten zu geben, die sich nach dem Aufruf
von pnpdump einen Reset durchfⁿhren. Handelt es sich hierbei z. B.
um eine SCSI-Karte und hΣngt die Root-Partition an diesem GerΣt,
so kann es zum Absturz kommen. Tritt dieses Problem bei Ihnen auf,
so mⁿssen Sie die Karte (sofern m÷glich) so konfigurieren, dass sie
nicht mehr als ISA-PnP-GerΣt arbeitet. Oder Sie verzichten auf die
Initialisierung der Karte unter Linux ganz und booten das System mit
Hilfe von loadlin; in diesem Fall ist die Karte bereits initialisiert.
Symptom: Sie erhalten bei der Ausfⁿhrung des Befehls isapnp oder beim
Booten eine Fehlermeldung der Art:
* LD setting failed, this may not be a problem.
* Try adding (VERIFYLD N) to the top of your script
** Error occured requested `LD2` on or around line 319
* --- further action aborted
L÷sung: Folgen Sie dem Ratschlag der Fehlermeldung und fⁿgen Sie am
Beginn der /etc/isapnp.conf die Zeile
(VERIFYLD N)
ein, also z. B.:
# [...]
# (DEBUG)
(VERIFYLD N)
(READPORT 0x0203)
(ISOLATE)
(IDENTIFY *)
# [...]
Symptom: Sie erhalten bei der Ausfⁿhrung des Befehls isapnp oder beim
Booten eine Meldung der Art:
293
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
[...]
/etc/isapnp.conf:66 --
Fatal - resource conflict allocating 16 bytes
of IO at 220 (see /etc/isapnp.conf)
/etc/isapnp.conf:66 -- Fatal - IO range check
attempted while device activated
/etc/isapnp.conf:66 -- Fatal - Error occurred
executing request '<IORESCHECK> ' --- further
action aborted
L÷sung: Sie haben wahrscheinlich einen Konflikt zwischen den in der
/etc/isapnp.conf ausgewΣhlten Werten und den in Ihrem System
bereits verwendeten Ressourcen. Bitte gleichen Sie die /etc/isapnp.
conf mit den unter /proc befindlichen Informationen zu den vergebe-
nen Ressourcen ab; dies sollte nicht notwendig sein, wenn Sie pnpdump
mittels der Option -c die Zuordnung vornehmen lassen.
In manchen FΣllen kann es zu Schwierigkeiten kommen, wenn im Se-
tup des Rechners die automatische Konfiguration von ISA-PnP Ressour-
cen durch das BIOS eingeschaltet ist. Schalten Sie diese bitte ggf. ab. Da
die Konfiguration mittels pnpdump/isapnp vorgenommen wird, ist diese
Setup-Option nicht notwendig.
Bei weiterreichenden Problemen sollten Sie die vollstΣndige Dokumentation
zum Paket isapnp zu Rate ziehen. Diese finden Sie auf Ihrem System im
Verzeichnis /usr/doc/packages/isapnp. Wir werden am Ende dieses
Teilabschnittes die Konfiguration einer PnP-Karte anhand einer Soundkarte
nochmals im Detail betrachten.
PCI-Karten
PCI-Bus Karten ben÷tigen normalerweise keinerlei Konfiguration durch den
Benutzer. Bei Verabschiedung des PCI-Bus Standards wurde versucht, alle
MΣngel der alten Bus-Systeme zu beseitigen. Daher wurde auch eine sinnvol-
le Autokonfiguration der Karten vorgesehen. Jede PCI-Karte wird beim Start
des Rechners durch das BIOS des Rechners aktiviert. Der Benutzer kann die
Verteilung der Interrupts oftmals durch Einstellungen im Rechner-Bios be-
einflussen. Linux liest beim Start die Konfiguration der PCI-GerΣte direkt aus
dem PCI-Bios aus und verwendet fortan dieses Daten fⁿr jegliche Information
ⁿber das PCI-Subsystem.
Sie k÷nnen sich ⁿber den Befehl
erde:/ # lspci -tv
einen Liste der von Linux erkannten GerΣte am PCI-Bus auflisten lassen:
Im folgenden Teilabschnitt werden wir auch eine PCI-Soundkarte konfigurie-
ren.
10.3 Soundkarten
Auf dem Markt werden derzeit hauptsΣchlich zwei Typen von Soundkarten
angeboten. ISA- und PCI-Soundkarten, wobei letztere die ISA-Karten im-
294
10.3. Soundkarten
-[00]-+-00.0 Intel Corporation 440BX/ZX - 82443BX/ZX Host bridge
+-01.0-[01]----00.0 Nvidia Corporation Riva TNT
+-04.0 Intel Corporation 82371AB PIIX4 ISA
+-04.1 Intel Corporation 82371AB PIIX4 IDE
+-04.2 Intel Corporation 82371AB PIIX4 USB
+-04.3 Intel Corporation 82371AB PIIX4 ACPI
+-06.0 Adaptec 7890
09.0 Digital Equipment Corporation DEC-
chip 21140 [FasterNet]
Ausgabe 10.2.1: Ausgabe des Befehls lspci -tv
mer mehr ersetzen. Es ist damit zu rechnen, dass in einiger Zeit keine ISA-
Soundkarten mehr produziert werden.
Unter SuSE Linux bieten sich derzeit zwei L÷sungen zur Unterstⁿtzung von
Soundkarten an. Einerseits k÷nnen Sie das Paket opso bzw. das Paket op-
sod_up (Demo) oder fⁿr Mehrprozessor-Maschinen das Paket opso_smp
bzw. das Paket opsodsmp (Demo) der Serie pay installieren. Alternativ
k÷nnen Sie auch die Kernel-basierten Module zur Sound-Unterstⁿtzung nut-
zen.
10.3.1 OSS und Demo-Versionen von OSS
Diese Pakete eignen sich ideal zur Konfiguration von ISA- und ISA-PnP-
Soundkarten. Das in unserer Distribution enthaltene Paket opso bzw. das
Paket opso_smp ist fⁿr SuSE-Kunden bereits registriert und somit voll funk-
tionsfΣhig. Das Paket opsod_up bzw. das Paket opsod_smp hingegen sind
noch nicht freigeschaltet und auf 20 Minuten Laufzeit beschrΣnkt.
Um den Soundtreiber OSS zu nutzen, gehen Sie bitte folgenderma▀en vor:
* Installieren Sie eines der oben genannten Pakete der Serie pay mit YaST.
* Wechseln Sie als Benutzer `root' in das entsprechende Instal-
lationsverzeichnis unter /tmp und starten Sie dort das Programm
oss-install:
erde:/ # cd /tmp/opso-3.8.1z
erde:/tmp/opso-3.8.1z # ./oss-install
* Das Programm fⁿhrt Sie durch die Installation des Treibers.
* Nach Beenden des Programms k÷nnen Sie mit dem Befehl
erde:/tmp/opso-3.8.1z # soundon
die OSS-Treiber laden und nutzen.
M÷chten Sie die Kernelmodule zur Soundunterstⁿtzung nutzen, so sollten Sie
den folgenden Teilabschnitt beachten.
10.3.2 Wie werden Soundkarten unter Linux konfiguriert?
Um eine Soundkarte unter Linux zu betreiben, sind folgende Schritte notwen-
dig:
* Identifizierung der Hardware:
¡ Welche Karte soll konfiguriert werden (Hersteller, Chip auf der Karte)?
295
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
¡ Welche Art von Hardware (ISA, ISA-PnP, PCI) wird verwendet?
* Konfiguration der Hardware:
¡ Setzen der Jumper, bzw. Konfiguration ⁿber die isapnp-Tools.
* Installieren/Laden des Treibers:
¡ Laden der Kernel-Module , bzw. Starten des OSS-Soundtreibers .
Gehen wir diese Schritte nun einzeln durch.
* Identifizierung der Hardware:
¡ ISA-Bus basierte Legacy Soundkarten
Diese Karten sind noch verbreitet und vor allem in Σlteren Rechner-
konfigurationen anzutreffen. Die Konfiguration erfolgt durch Setzen
verschiedener Jumper auf den Karten selbst. Somit werden die Res-
sourcen (IO-Adressen, IRQs und DMAs) eindeutig vergeben.
¡ ISA-Bus basierte PnP Soundkarten
Karten dieses Typs sind Σhnlich den Legacy Karten, nur werden die
Ressourcen (IO-Adressen, IRQs und DMAs) durch eine Software-
schnittstelle konfiguriert. Man muss also keine Jumper mehr auf den
Karten setzen.
¡ PCI-Bus basierte Soundkarten
PCI-Soundkarten lassen sich am einfachsten konfigurieren. Alle Steck-
karten im PCI-Bus werden vom Rechner automatisch konfiguriert.
▄ber Softwareschittstellen k÷nnen nun die Treiber die Ressourcen der
Karte erfragen.
* Konfiguration der Hardware:
¡ ISA-Bus basierte Legacy Soundkarten:
AbhΣngig von den FΣhigkeiten Ihrer Soundkarte mⁿssen Sie verschie-
dene Ressourcen konfigurieren. Im folgenden Beispiel wird eine Crea-
tive Soundblaster 16 konfiguriert:
I/O-Adressen
Folgende I/O-Adressen sind fⁿr diese Karte relevant:
Audio I/O
Game Port
MPU-401
FM-Synthese
Es k÷nnen nur die Adressen fⁿr Audio I/O (0x220, 0x240, 0x260
oder 0x280) und MPU-401 (0x300 oder 0x330) verΣndert werden. Die
Adressen fⁿr Game-Port (0x200) und FM-Synthese (0x388) sind fest
voreingestellt.
Interrupts (IRQs)
Die Karte ben÷tigt einen eigenen Interrupt. Dieser kann auf 2, 5, 7 oder
10 festgelegt werden.
DMA-KanΣle
M÷glich sind hier die KanΣle 0, 1, 3, 5, 6 oder 7. Voreingestellt ist hier
DMA 1 fⁿr 8-Bit- und DMA 5 fⁿr 16-Bit-Datentransfer.
296
10.3. Soundkarten
VerΣndern Sie also die Jumper auf der Soundkarte derart, dass die Kar-
te keine Ressourcenkonflikte mit anderen Karten im Rechner verur-
sacht. Merken Sie sich diese Einstellungen.
¡ ISA-Bus basierte PnP-Soundkarten:
Die Ressourcen dieser Karten mⁿssen durch spezielle Software akti-
viert werden. Die Verwendung von OSS erleichtert die Konfiguration
von PnP-Karten ungemein, da dieses Programm automatisch nach den
Karten sucht, und diese dann gleich konfiguriert.
PnP-Karten k÷nnen aber auch mit den Kernel-basierten Treibern ver-
wendet werden. Dazu muss aber vor dem Laden der Kernel-Module
die Karte aktiviert werden. Unter Linux findet hierzu das Programm-
Paket isapnp Verwendung. Das Programm pnpdump erzeugt eine
Konfigurationsdatei, die alle Ressourcen der im System verfⁿgbaren
PnP-Karten auflistet. Diese Liste kann anschlie▀end noch von Hand
editiert werden, um die Ressourcen der Karten anders zu verteilen.
Durch den Aufruf
erde:/ # pnpdump -c > /etc/isapnp.conf
wird die Datei /etc/isapnp.conf erstellt.
Im Folgenden wird eine Creative Soundblaster AWE64 aktiviert:
# This is free software, see the sources for details.
# This software has NO WARRANTY, use at your OWN RISK
## For details of this file format, see isapnp.conf(5)
## For latest information and FAQ on isapnp and pnpdump see:
# http://www.roestock.demon.co.uk/isapnptools/
## Compiler flags: -DREALTIME -DNEEDSETSCHEDULER -DABORT_ONRESERR
## Trying port address 0203
# Trying port address 020b
# Board 1 has serial identifier 54 17 0e db 74 9e 00 8c 0e
# (DEBUG)
(READPORT 0x020b)
(ISOLATE PRESERVE)
(IDENTIFY *)
(VERBOSITY 2)
(CONFLICT (IO FATAL)(IRQ FATAL)(DMA FATAL)(MEM FATAL)) # or WARNING
# Card 1: (serial identifier 54 17 0e db 74 9e 00 8c 0e)
# Vendor Id CTL009e, Serial Number 386849652, checksum 0x54.
# Version 1.0, Vendor version 2.0
# ANSI string -->Creative SB AWE64 Gold<--
## Logical device id CTL0044
# Device supports vendor reserved register @ 0x38
# Device supports vendor reserved register @ 0x3a
# Device supports vendor reserved register @ 0x3b
# Device supports vendor reserved register @ 0x3c
# Device supports vendor reserved register @ 0x3d
## Edit the entries below to uncomment out the configurati-
on required.
297
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
# Note that only the first value of any range is given, this may be chan-
ged if
# required
# Don't forget to uncomment the activate (ACT Y) when happy
(CONFIGURE CTL009e/386849652 (LD 0
# ANSI string -->Audio<--
# Multiple choice time, choose one only !
# Start dependent functions: priority preferred
# IRQ 5.
# High true, edge sensitive interrupt (by default)
(INT 0 (IRQ 5 (MODE +E)))
# First DMA channel 1.
# 8 bit DMA only
# Logical device is not a bus master
# DMA may execute in count by byte mode
# DMA may not execute in count by word mode
# DMA channel speed in compatible mode
(DMA 0 (CHANNEL 1))
# Next DMA channel 5.
# 16 bit DMA only
# Logical device is not a bus master
# DMA may not execute in count by byte mode
# DMA may execute in count by word mode
# DMA channel speed in compatible mode
(DMA 1 (CHANNEL 5))
# Logical device decodes 16 bit IO address lines
# Minimum IO base address 0x0220
# Maximum IO base address 0x0220
# IO base alignment 1 bytes
# Number of IO addresses required: 16
(IO 0 (SIZE 16) (BASE 0x0220))
# Logical device decodes 16 bit IO address lines
# Minimum IO base address 0x0330
# Maximum IO base address 0x0330
# IO base alignment 1 bytes
# Number of IO addresses required: 2
(IO 1 (SIZE 2) (BASE 0x0330))
# Logical device decodes 16 bit IO address lines
# Minimum IO base address 0x0388
# Maximum IO base address 0x0388
# IO base alignment 1 bytes
# Number of IO addresses required: 4
(IO 2 (SIZE 4) (BASE 0x0388))
# End dependent functions
(NAME "CTL009e/386849652[0]{Audio }")
(ACT Y)
))
## Logical device id CTL7002
# Device supports vendor reserved register @ 0x39
# Device supports vendor reserved register @ 0x3a
# Device supports vendor reserved register @ 0x3b
# Device supports vendor reserved register @ 0x3c
# Device supports vendor reserved register @ 0x3d
## Edit the entries below to uncomment out the configurati-
on required.
298
10.3. Soundkarten
# Note that only the first value of any range is given, this may be chan-
ged if
# required
# Don't forget to uncomment the activate (ACT Y) when happy
(CONFIGURE CTL009e/386849652 (LD 1
# Compatible device id PNPb02f
# ANSI string -->Game<--
# Multiple choice time, choose one only !
# Start dependent functions: priority preferred
# Logical device decodes 16 bit IO address lines
# Minimum IO base address 0x0200
# Maximum IO base address 0x0200
# IO base alignment 1 bytes
# Number of IO addresses required: 8
(IO 0 (SIZE 8) (BASE 0x0200))
# End dependent functions
(NAME "CTL009e/386849652[1]{Game }")
(ACT Y)
))
## Logical device id CTL0023
# Device supports vendor reserved register @ 0x38
# Device supports vendor reserved register @ 0x3a
# Device supports vendor reserved register @ 0x3b
# Device supports vendor reserved register @ 0x3c
# Device supports vendor reserved register @ 0x3d
## Edit the entries below to uncomment out the configurati-
on required.
# Note that only the first value of any range is given, this may be chan-
ged if
# required
# Don't forget to uncomment the activate (ACT Y) when happy
(CONFIGURE CTL009e/386849652 (LD 2
# ANSI string -->WaveTable<--
# Multiple choice time, choose one only !
# Start dependent functions: priority preferred
# Logical device decodes 16 bit IO address lines
# Minimum IO base address 0x0620
# Maximum IO base address 0x0620
# IO base alignment 1 bytes
# Number of IO addresses required: 4
(IO 0 (SIZE 4) (BASE 0x0620))
(IO 1 (BASE 0x0a20))
(IO 2 (BASE 0x0e20))
# End dependent functions
(NAME "CTL009e/386849652[2]{WaveTable }")
(ACT Y)
))
# End tag... Checksum 0x00 (OK)
# Returns all cards to the "Wait for Key" state
(WAITFORKEY)
299
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
¡ PCI-Bus basierte Soundkarten:
PCI-Soundkarten lassen sich sehr einfach konfigurieren. Der PCI-Bus
wird vom Rechner automatisch konfiguriert und verteilt somit automa-
tisch die Ressourcen der einzelnen Karten. ▄ber definierte Software-
Schittstellen k÷nnen nun die Treiber die Ressourcen der Karte erfra-
gen.
* Installieren/Laden der Treiber:
Im letzten Konfigurationsschritt muss nun den Treibermodulen die Kon-
figuration der Hardware mitgeteilt werden. Dies geschieht ⁿber entspre-
chende EintrΣge in der Datei /etc/modules.conf.
¡ ISA- und PnP-Karten:
Vorkompilierte Module fⁿr die vom Kernel unterstⁿtzten Kartentypen
werden mit SuSE Linux mitgeliefert (Paket kernmod). Informatio-
nen zu den Kernelmodulen fⁿr Sound finden Sie u. a. nach der In-
stallation der Kernelquellen (Paket lx_suse) im Verzeichnis /usr/
src/linux/Documentation/sound.
Kontrollieren Sie, dass in der Datei /etc/modules.conf die zu
Sound geh÷renden Aliasse nicht auf off stehen; ggf. sind diese Alias-
se durch das Voranstellen eines `#' auszukommentieren, wie in Da-
tei 10.3.1 auf Seite 301 zu sehen.
Besitzen Sie z. B. eine Karte aus der Soundblaster 16-Familie, so k÷n-
nen Sie die Treiber fⁿr die auf der Karte enthaltenen Funktionen (Au-
dio, MPU401 und Synthesizer) beispielsweise mit dem folgenden Be-
fehl laden:
erde:/ # modprobe sb io=0x220 irq=5 dma=1 dma16=5 mpu_io=0x330
Mit diesem Befehl wird der eigentliche Treiber fⁿr die Soundblaster 16
geladen. Dasselbe Modul wird ⁿbrigens auch fⁿr die AWE64 ben÷-
tigt. Der Treiber fⁿr den MPU401 ist Teil des Soundblaster-Treibers.
Die zum vollstΣndigen Betrieb der Soundkarte notwendigen Module
uart401, sound, soundlow und soundcore werden automa-
tisch nachgeladen. Diese Module stellen einige Lowlevel-Treiber so-
wie die allen Soundmodulen gemeinsame Funktionen zur Verfⁿgung.
Sie k÷nnen sich mit dem Befehl
erde:/ # lsmod
davon ⁿberzeugen, ob diese Module tatsΣchlich geladen wurden.
erde:/ # modprobe adlib_card io=0x388
Dieser Befehl lΣdt das Modul fⁿr den auf der Karte enthaltenen Syn-
thesizer.
Es sind z. Z. die in Tabelle 10.1 auf Seite 311 aufgelisteten Treiber
verfⁿgbar.
Eine Liste der m÷glichen Parameter der einzelnen Module finden Sie
im Kapitel ⁿber die Kernel-Parameter (Abschnitt 14.3.4 auf Seite 377).
* PCI-Karten
Hier nun eine Schritt-fⁿr-Schritt-Anleitung zur Konfiguration von PCI-
Soundkarten am Beispiel einer Creative Soundblaster PCI 64/128:
300
10.3. Soundkarten
Die Soundkarten Soundblaster PCI 64/128 enthalten Soundchips vom Typ
Ensoniq ES1370 oder ES1371.
1. Prⁿfen Sie anhand der Beschriftung des Soundchips, ob Sie einen Chip
vom Typ ES1370 oder ES1371 auf Ihrer Karte haben. Bauen Sie die
Karte ein ;-)
2. ─ndern Sie /etc/modules.conf. Etwa in Zeile 38 finden Sie fol-
gende EintrΣge:
alias char-major-14 off
alias sound off
alias midi off
─ndern Sie diese wie nachfolgend ab:
# alias char-major-14 off
# alias sound off
# alias midi off
Ab ca. Zeile 100 beginnt die Konfiguration der Soundkarten-Module.
─ndern Sie
# alias char-major-14 es1370
in
alias char-major-14 es1370
indem Sie die Kommentarzeichen entfernen.
Wenn Sie einen ES1371 auf Ihrer Karte haben, gehen Sie analog vor,
benutzen jedoch den nΣchsten Eintrag fⁿr das Modul es1371.o.
3. Starten Sie den Mixer.
Ein lsmod sollte jetzt folgende Ausgabe erzeugen:
Module Size Used by
es1370 21748 1 (autoclean)
soundcore 2084 4 (auto-
clean) [es1370]
...
Ausgabe 10.3.1: Ausgabe des Befehls lsmod
4. Wenn es nicht sofort klappt, versuchen Sie es nach einem depmod -a
nochmal.
5. Versuchen Sie, mit kscd, x11amp, o. ─. dem Rechner einen Ton zu ent-
locken.
Beachten Sie dabei bitte UNBEDINGT die Einstellungen des Mixers
(wenn alle KanΣle stummgeschaltet sind, nⁿtzt der sch÷nste Soundtrei-
ber nichts ;-)
Beachten Sie bitte, dass Karten, die das Modul es1370.o oder
es1371.o ben÷tigen, von KDE nicht automatisch erkannt werden,
da diese Module die GerΣtedatei /dev/sndstat nicht zur Verfⁿgung
stellen. ¡ Um dennoch in den Genuss von SystemklΣngen unter KDE zu
301
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
kommen, mⁿssen Sie die Datei /opt/kde/bin/startkde folgen-
derma▀en Σndern:
Suchen Sie die Zeilen
startifaudio kaudioserver
startifaudio kwmsound
und Σndern Sie diese nach
kaudioserver &
kwmsound &
ab.
Die Soundkarte Creative Soundblaster Live! wird durch einen speziel-
len, von Creative Labs selbst entwickelten Treiber unterstⁿtzt. Installieren
Sie das Paket emu10k1 der Serie snd mit YaST nach. Die weitere Vor-
gehensweise zur Installation des Treibers entnehmen Sie bitte der Datei
/usr/doc/packages/emu10k1/README.SuSE.
Testen, ob alles geklappt hat:
Sie haben alle notwendigen Module geladen und wollen testen, ob Sie nun
auch wirklich Sound erzeugen k÷nnen. Geben Sie hierfⁿr (nach dem Laden
des Sound-Moduls) den folgenden Befehl ein:
erde:/ # cat /dev/sndstat
Dieser sollte ¡ im Falle der SB 16 ¡ eine Ausgabe Σhnlich der in Ausga-
be 10.3.2 gezeigten liefern.
[...]
Audio devices:
0: Sound Blaster 16 (4.13) (DUPLEX)
Synth devices:
0: Yamaha OPL3
Midi devices:
0: Sound Blaster 16
Timers:
0: System clock
Mixers:
0: Sound Blaster
Ausgabe 10.3.2: Ausgabe des Befehls cat /dev/sndstat
Wenn Sie mit diesem Befehl eine Ausgabe wie die genannte erzielen, so
k÷nnen Sie versuchen, eine Audio-Datei abzuspielen (Audio-Dateien sind
z. B. in der Serie snd in Paket snd_au, in Paket snd_wav und in Paket
snd_mod zu finden). Sie ben÷tigen hierzu das Paket sox der Serie snd:
erde:/ # play /usr/share/sounds/wav/applause.wav
erde:/ # tracker /usr/share/sounds/mod/rebels.mod
Midi-Dateien k÷nnen Sie mit dem KDE-Programm kmid sehr bequem ab-
spielen, wenn Ihre Karte diese FunktionalitΣt unterstⁿtzt.
Wenn cat /dev/sndstat die gewⁿnschte Ausgabe liefert und wenn
auch play mysong.wav ohne Fehlermeldung zurⁿckkommt, Sie aber
immer noch nichts h÷ren, so versuchen Sie einmal, den Audiomixer im
302
10.4. Schnittstellen am Rechner
KDE-Panel zu starten. Es ist auch denkbar, dass einfach die LautstΣrke nicht
richtig eingestellt ist.
Automatisches Laden der Kernelmodule
Wenn Sie sichergestellt haben, dass Ihre Karte von den vorhandenen Treibern
voll unterstⁿtzt wird, k÷nnen Sie die entsprechenden Module automatisch
laden, indem Sie fⁿr passende EintrΣge in der Datei /etc/modules.conf
sorgen. Fⁿr die Soundblaster 16 sieht das z. B. aus wie in Datei 10.3.1 auf der
nΣchsten Seite.
# alias char-major-14 off
# alias sound off
# alias midi off
alias char-major-14 sb
post-install sb /sbin/modprobe "-k" "adlib_card"
options sb io=0x0220 irq=7 dma=1 dma16=5 mpu_io=0x0330
options adlib_card io=0x0388 # FM synthesizer
Datei 10.3.1: /etc/modules.conf: Optionen fⁿr Sound-Module
Eine allgemeine Regel dafⁿr, welche Soundkarte welche FunktionalitΣt
besitzt, gibt es natⁿrlich nicht. Sie mⁿssen also selber anhand der Do-
kumentation der Karte sowie der Informationen in /usr/src/linux/
Documentation/sound herausfinden, welche Module Sie jeweils nach-
laden mⁿssen. Viele Hinweise sind auch in den Quelldateien der Treiber unter
/usr/src/linux/drivers/sound zu finden. Es sind jedoch schon
einige vordefinierte EintrΣge in der /etc/modules.conf vorhanden, die
Sie entsprechend anpassen k÷nnen.
Anstelle des Ladens ⁿber die /etc/modules.conf ist auch das Laden
ⁿber einen Eintrag der o. g. modprobe-Befehle in die Datei /sbin/init.
d/boot.local m÷glich (vgl. Abschnitt 17.4 auf Seite 442 ff.).
10.4 Schnittstellen am Rechner
10.4.1 PS/2-Anschlⁿsse
Die PS/2-Anschlⁿsse wurden von IBM fⁿr die PS/2-Systeme entwickelt. In
den letzten Jahren fanden diese Anschlⁿsse durch den ATX-Standard weite
Verbreitung. Sie k÷nnen an die PS/2-Anschlⁿsse eine Maus und eine Tastatur
anschlie▀en.
Die Konfiguration der PS/2-Anschlⁿsse ist unter Linux nicht notwendig, da
die Unterstⁿtzung fⁿr PS/2 fest in den Kernel eingebunden ist. Das System
erkennt also automatisch vorhandene PS/2-Anschlⁿsse, und kann die daran
angeschlossenen GerΣte nutzen. Die Anschlⁿsse werden mit den GerΣtedatei-
en /dev/kbd und /dev/psaux im System abgebildet.
303
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
10.4.2 Serielle Anschlⁿsse
Die seriellen Anschlⁿsse (RS232) des Rechners werden oft fⁿr externe Mo-
dems verwendet. Sie k÷nnen auch MΣuse mit einer RS232-Schnittstelle an
diesen Anschlⁿssen betreiben.
Unter Linux wird fⁿr die Unterstⁿtzung der Anschlⁿsse das Kernel-Modul
serial.o ben÷tigt. Das Modul wird automatisch geladen, wenn Sie versu-
chen, GerΣte an diesen Anschlⁿssen ⁿber geeignete Software anzusprechen.
Falls Sie also z. B. Ihren Internetzugang derart konfiguriert haben, dass ein
Modem an COM1 verwendet werden soll, dann wird vor dem Verbindungs-
aufbau zum Provider das Modul automatisch nachgeladen.
Sie k÷nnen die Konfiguration Ihrer seriellen Schnittstellen durch das kleine
Programm setserial verΣndern. Dieses Programm wird auch bei jedem Sys-
temstart durch das Skript /sbin/init.d ausgefⁿhrt. Weiteres zu setseri-
al entnehmen Sie bitte der Man-Page des Programmes. Serielle Anschlⁿs-
se werden durch die GerΣtedateien /dev/ttyS0, /dev/ttyS1 usw. vom
System angesprochen.
10.4.3 Parallele Anschlⁿsse
Der parallele Anschluss des Rechners wird vorwiegend fⁿr den Anschluss
von Druckern verwendet. Sie k÷nnen aber auch externe ZIP-Laufwerke oder
auch CD-Laufwerke daran betreiben.
Das Parport"-Subsystem des aktuellen Linux-Kernels 2.2.xx ist dafⁿr aus-
gelegt, an einer parallelen Schnittstelle mehrere GerΣte gleichzeitig zu betrei-
ben.1 Eine Anwendung ist beispielsweise ein an die parallele Schnittstelle
angeschlossenes ZIP-Laufwerk, an welches seinerseits ein Drucker angeka-
belt ist.
parport initialisieren
Es werden die parport- und parport_pc-Unterstⁿtzung des Kernels be-
n÷tigt.2 Dabei ist parport das eigentlich Subsystem des Kernels, wΣhrend
parport_pc fⁿr die hardwareseitige Einbindung der Schnittstelle des PCs
und auch einiger AXP-Rechner zustΣndig ist. Mit dem Befehl
erde: # modprobe parport_pc
k÷nnen Sie die Module manuell einbinden. ▄berprⁿfen Sie, ob die Schnitt-
stelle gefunden und konfiguriert werden konnte, indem Sie anschlie▀end den
Befehl lsmod eingeben; in der Modul-Auflistung sollten dann parport
und parport_pc erscheinen. Schauen Sie auch in der Datei /var/log/
messages nach, mit welchen Werten parport initialisiert wurde (vgl. Da-
tei 10.4.1)
Fⁿr die Konfiguration der Schnittstelle sind die EintrΣge in Datei 10.4.2 auf
der nΣchsten Seite zustΣndig; der auskommentierte Eintrag gibt einen Hin-
weis, wie es machbar ist, eine weitere parallele Schnittstelle einzubinden.
1 Beim alten" Kernel 2.0.xx kann immer nur ein GerΣt ausschlie▀lich an einer Schnittstelle
betrieben werden; auch kann man in der Regel keine durchgeschleiften" Anschlⁿsse verwenden!
2 Sie brauchen aber keinen eigenen Kernel zu generieren; die notwendigen Module werden mit
SuSE Linux vorkompiliert mitgeliefert!
304
10.4. Schnittstellen am Rechner
Jun 3 09:15:53 tux kernel: parport0: PC-
style at 0x378 [SPP,
ECP]
Datei 10.4.1: /var/log/messages: parport-Initialisierung
alias parport_lowlevel parport_pc
options parport_pc io=0x378 irq=none
# If you have multiple parallel ports, spe-
cify them this way:
# options parport_pc io=0x378,0x278 irq=none,none
Datei 10.4.2: /etc/modules.conf: parport-Konfiguration
Bei Schwierigkeiten kontrollieren Sie bitte zunΣchst im BIOS des Rech-
ners, wie die fragliche Schnittstelle dort eingetragen ist. Die Schnittstelle
sollte explizit eine Adresse (m÷glichst 0x378) und einen eigenen Inter-
rupt erhalten. Etwaige auto"-Einstellungen sind zu vermeiden.
Bisweilen ist es auch notwendig, die GerΣte in der richtigen Reihenfolge
einzuschalten; bitte schauen Sie in den mitgelieferten Handbⁿchern nach! Es
hat sich bewΣhrt, erst den Rechner und dann ¡ noch bevor das Booten beginnt
¡ sofort die externen GerΣte zu aktivieren!
parport verwenden: Drucker, ZIP-Laufwerke, PLIP etc.
Wenn nun ein Parallelport-GerΣt benutzt werden soll, muss zudem das jeweils
zustΣndige Modul geladen werden; im Falle eines Druckers ist es das lp-
Modul:
erde: # modprobe lp
Und lsmod sollte dann u. a. anzeigen:
parport_pc 5568 1 (autoclean)
parport 6884 1 [parport_pc lp]
lp 5116 0 (unused)
Auch in diesem Fall gilt: EintrΣge in der Datei /var/log/messages wie
auch im proc-Dateisystem unter /proc/parport geben nΣheren Auf-
schluss. Wenn alles lΣuft, werden Sie die Module nicht mehr per Hand la-
den mⁿssen ¡ das erledigt der Kmod automatisch (vgl. Abschnitt 13.2 auf
Seite 355), wenn z. B. der Druckauftrag losgeschickt wird.
ZIP-Laufwerke werden entweder von ppa oder von imm bedient ¡ vgl. unten
Abschnitt 10.5.3 auf der nΣchsten Seite.
Weiterfⁿhrende Informationen
Vgl. bei den Kernelquellen im Verzeichnis /usr/src/linux/Documentation
die Dateien parport.txt und paride.txt.
305
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
Informationen zum aktuellen Stand der parport-Programmierung sind
im WWW unter http://www.torque.net/linux-pp.html bzw.
http://www.torque.net/parport/ zu finden.
10.4.4 USB ¡ Universal Serial Bus
Der Universal Serial Bus ist eine der gr÷▀ten Neuerungen auf dem PC-Markt
der letzten Jahre. Mithilfe dieses Bus-Systems k÷nnen Sie viele verschiede-
ne GerΣte, wie z. B. Maus, Tastatur, Drucker oder auch Scanner auf einfache
Art und Weise mit dem Rechner verbinden. Jedes dieser GerΣte verfⁿgt ⁿber
die gleiche Buchse und wird auch mit dem gleichen Kabel mit dem Rechner
verbunden. Somit entfallen die vielen derzeit noch notwendigen Kabel, wie
RS232 oder Centronics. Der Bus ist auch in der Lage GerΣte wΣhrend des
Betriebs am System an- und abzumelden. Es ist somit m÷glich z. B. den Dru-
cker einfach anzuschlie▀en oder abzunehmen, ohne den Rechner neu starten
zu mⁿssen.
Unter Linux ist die Unterstⁿtzung dieses Bus-Systems leider noch nicht voll-
stΣndig abgeschlossen. Daher werden Sie GerΣte, die mit diesem Bus ver-
bunden sind, unter Linux noch nicht betreiben k÷nnen. NΣheres zur USB-
Implementierung unter Linux k÷nnen Sie im Internet der URL http://
www.linux-usb.org/ entnehmen.
10.5 Wechselmedien
Unter Linux k÷nnen die verschiedensten Wechselmedien zum Einsatz kom-
men: Disketten-Laufwerke, ZIP-, JAZ- oder SyQuest-Laufwerke. Auch
Magneto-Optische DatentrΣger k÷nnen unter Linux verwendet werden.
10.5.1 Disketten-Laufwerke
Zum einfachen Zugriff auf MS-DOS formatierte Disketten wurden die sog.
Paket mtools entwickelt. Abschnitt 19.12 auf Seite 494 gibt Ihnen eine ge-
naue Auskunft ⁿber die M÷glichkeiten und die Verwendung dieser Program-
me.
SelbstverstΣndlich k÷nnen Sie auch ext2- oder minix-formatierte Disket-
ten verarbeiten. Es sind auch viele weitere Dateisysteme verwendbar. Hierzu
mⁿssen Sie diese aber mithilfe des mount-Befehls im Dateisystem einhΣngen;
Abschnitt 19.11 auf Seite 492 gibt dazu detailliert Auskunft.
10.5.2 LS-120 Laufwerke
LS-120 Laufwerke werden an den IDE-Anschluss des Rechners angeschlos-
sen und vom System wie Festplatten betrachtet. Daher mⁿssen Sie diese auch
mit Hilfe des mount-Befehls im Dateisystem einhΣngen.
10.5.3 ZIP-Laufwerke
ZIP-Laufwerke gibt es fⁿr unterschiedliche Schnittstellen: Parallelport, IDE,
SCSI und nunmehr auch USB (wird aber z. Z. noch nicht unterstⁿtzt).
306
10.6. Modems
Fⁿr IDE- und SCSI- Laufwerke ben÷tigen Sie keine besonderen Treiber. Die-
se Varianten werden an den jeweiligen Bus angeschlossen und k÷nnen dann
von den zustΣndigen Treibern (IDE bzw. SCSI) angesprochen werden. Die
GerΣte werden dann durch die GerΣtedateien
/dev/hda - /dev/hdd fⁿr IDE (ATAPI)
und
/dev/sda - /dev/sdm fⁿr SCSI
angesprochen. Sie mⁿssen das Laufwerk auch wieder mit Hilfe des mount-
Befehls in das Dateisystem einhΣngen.
Etwas aufwendiger gestaltet sich mitunter die Einbindung der Parallel-
port-Version; es werden dafⁿr der SCSI-Festplatten-Support, parport- und
parport_pc-Unterstⁿtzung (vgl. Abschnitt 10.4.3 auf Seite 302) sowie der
ppa- bzw. imm-Treiber des Kernels ben÷tigt3; imm ist fⁿr die neueren Lauf-
werke zustΣndig (z. B. fⁿr das ZIP 250). Desweiteren sollten Sie sicherstellen,
dass im BIOS des Rechners als Modus des Parallel-Ports EPP eingestellt ist.
Versuchen Sie also zunΣchst einmal imm zu laden:
erde: # modprobe imm
Wenn dies fehlschlΣgt, unternehmen Sie den gleichen Versuch fⁿr ppa:
erde: # modprobe ppa
Damit wird das parport-Subsystem automatisch initialisiert; sollte das
nicht funktionieren, siehe zunΣchst auf Seite 302 f.
Mitunter kann durch einen Eintrag in /etc/modules.conf nachgehol-
fen werden (vgl. Datei 10.5.1). Der alias fⁿr scsi_hostadapter darf
nur dann gesetzt werden, wenn Sie keinen regulΣren SCSI-Hostadapter in
dem System haben! Alternativ ist es m÷glich, die notwendigen modprobe-
Aufrufe in das Bootskript /sbin/init.d/boot.local einzutragen; zu
dieser Datei vgl. Abschnitt 17.4 auf Seite 442 ff.
# alias scsi_hostadapter ppa
pre-install ppa modprobe "-k" parport_pc
Datei 10.5.1: /etc/modules.conf: ppa-Konfiguration
Dann kann auf ZIP-Disketten wie auf SCSI-Festplatten zugegriffen wer-
den; es ist also notwendig, diese Medien zu mounten" (vgl. auch Ab-
schnitt 19.11.2 auf Seite 493).
10.6 Modems
10.6.1 Externe Modems
Externe Modems werden direkt mit der seriellen Schnittstelle des Rechners
verbunden. Programme k÷nnen dann ⁿber die GerΣtedateien /dev/ttyS0,
3 ppa- bzw. der imm-Treiber verstecken sich unter den SCSI low-level drivers" ¡ Sie brauchen
aber keinen eigenen Kernel zu generieren; die notwendigen Module werden mit SuSE Linux
vorkompiliert mitgeliefert!
307
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
/dev/ttyS1 usw. mit dem Modem kommunizieren. Die Konfiguration des
Modems fⁿr einen Internetzugang k÷nnen Sie aus Abschnitt 6.5 auf Seite 186
entnehmen.
10.6.2 Interne Modems
Interne Modems sind entweder mit dem PCI-Bus oder dem ISA-Bus des
Rechners verbunden. Weitere Informationen darⁿber finden Sie in Ab-
schnitt 10.2 auf Seite 289.
Da Modems ⁿber serielle Schnittstellen gesteuert werden, mⁿssen interne
Modems diese Schnittstelle selbst zur Verfⁿgung stellen.
Tabelle 10.2 auf Seite 311 gibt Ihnen eine ▄bersicht ⁿber Standardressourcen
fⁿr serielle Schnittstellen.
PCI-Modems
Wenn Sie ein PCI-Modem besitzen, handelt es sich wahrscheinlich um ein
sog. Winmodem". Winmodems sind eigentlich keine Modems. Diese Mo-
dems ben÷tigen einen speziellen Treiber, der dann ein normales Modem emu-
liert. Dieser Treiber wird vom Hersteller des Modems zur Verfⁿgung gestellt
und ist z. Z. leider nur fⁿr Microsoft Windows verfⁿgbar.
NΣhere Informationen ⁿber Winmodems und deren Unterstⁿtzung fⁿr Li-
nux erhalten Sie unter der URL http://www.o2.net/~gromitkc/
winmodem.html.
ISA-Modems
Um ISA-Modems zu betreiben, sind zwei Schritte notwendig:
* Das Modem selbst muss konfiguriert werden (IRQ und IO-Addresse der
Schnittstelle).
* Der Kernel muss ⁿber die neue Schnittstelle informiert werden.
Initialisierung des Modems
Wie bereits in Abschnitt 10.2 auf Seite 289 beschrieben, kann es sich bei ISA-
Bus basierten Karten um Legacy, Jumperless oder um PnP-Karten handeln.
In diesem Abschnitt ist auch die Aktivierung von PnP-Karten beschrieben.
Einige Hinweise zu den Einstellungen der Karte:
Am wenigsten Probleme bereitet die Konfiguration der Karte auf /dev/
ttyS1 mit IRQ 3 (COM2). Die Verwendung von /dev/ttyS3 (IRQ 4)
ist auch m÷glich, kann aber mit /dev/ttyS0 (COM1) in Konflikt geraten,
da diese Schnittstelle normalerweise auch IRQ 4 verwendet. Sollten Sie also
eine serielle Maus (an COM1) betreiben, so dⁿrfen Sie das Modem nicht auf
/dev/ttyS0 oder /dev/ttyS2 konfigurieren.
IRQ 5 und 7 sollten Sie ebenfalls vermeiden, da diese oftmals von Soundkar-
ten und Druckerschnittstellen verwendet werden.
Sollten Sie Ihre PnP-Soundkarte mit OSS betreiben, so stellen Sie sicher, dass
die Karte in der Datei /etc/isapnp.conf nicht aktiviert wird (ACT Y
muss auskommentiert sein).
308
10.7. Scanner
▄bergabe der Parameter an den Kernel
Nachdem das Modem konfiguriert wurde, muss der Kernel ⁿber die neue
Schnittstelle informiert werden. Sollten Sie das Modem auf /dev/ttyS0
oder /dev/ttyS1 gelegt haben, so brauchen Sie nichts zu verΣndern. Nach
dem nΣchsten Neustart des Systems werden die Schnittstellen automatisch
konfiguriert.
Bei Verwendung anderer IO-Port/IRQ-Kombinationen muss die Schnittstelle
mit Hilfe des Befehl setserial bekanntgemacht werden:
erde:/ # setserial /dev/ttyS3 irq 10
Anschlie▀end k÷nnen Sie das Modem ¡ wie in Abschnitt 6.5 auf Seite 186
beschrieben ¡ fⁿr den Internetzugang konfigurieren.
Um die Konfiguration mithilfe des setserial-Kommandos zu automatisieren,
k÷nnen Sie die Datei /sbin/init.d/serial verΣndern. Das obige Bei-
spiel lΣsst sich automatisieren, wenn in der genannten Datei folgende Zeile
# run_setserial /dev/ttyS3 $AUTO_IRQ autoconfig
nach
run_setserial /dev/ttyS3 irq 10
abgeΣndert wird.
10.7 Scanner
Um einen Scanner unter Linux zu betreiben ben÷tigen Sie ¡ wie unter anderen
Betriebssystemen auch ¡ eine Sammlung spezieller Programme und Treiber.
Das Paket sane (Serie gra) in Verbindung mit dem Paket scsiinfo (Serie
ap) stellt eine solche Sammlung dar. Mithilfe von SANE k÷nnen Sie einen
Scanner betreiben, der an einem von dem Linux-Kernel unterstⁿtzten SCSI-
Adapter angeschlossen ist.
Scanner, die an der parallelen Schnittstelle (Drucker-Anschluss) des Rechners
verbunden sind, werden derzeit noch nicht unterstⁿtzt, obwohl schon Treiber
in Entwicklung sind. Gleiches gilt auch fⁿr USB-Scanner.
Da SANE stΣndig erweitert wird, wΣchst auch die Anzahl unterstⁿtz-
ter Scanner. Eine Liste der in der neuesten Version unterstⁿtzten Scan-
ner finden Sie unter der URL http://www.mostang.com/sane/
sane-backends.html.
Wie wird der Scannertreiber unter Linux konfiguriert?
Scanner werden unter Linux als generic scsi devices" angesprochen. Die
zugeh÷rigen GerΣtedateien sind /dev/sg0, /dev/sg1 usw.
Um die passende Datei in Ihrem System zu finden, sollten Sie auf das kleine
Programm sgcheck zurⁿckgreifen:
erde:/ # sgcheck
Sie sollten eine Ausgabe der folgenden Art erhalten:
309
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
Assignment of generic SCSI devices,
device host/channel/ID/LUN type(numeric type) ven-
dor model:
/dev/sg0 0/0/0/0 Direct-Access(0) SEAGA-
TE ST32550N
/dev/sg1 0/0/1/0 CD-ROM(5) PIONEER CD-ROM DR-
U10X
/dev/sg2 0/0/5/0 Processor(3) HP C2500A
Scanner sind an GerΣtebezeichnungen wie Processor oder auch SCANNER
zu erkennen. ¡ Im obigen Beispiel ist Ihr Scanner ⁿber die GerΣtedatei /dev/
sg2 ansprechbar.
Legen Sie nun einen symbolischen Link von dieser Datei auf /dev/
scanner an:
erde:/ # ln -s /dev/sg2 /dev/scanner
Anschlie▀end mⁿssen Sie noch die Rechte fⁿr das generische SCSI-Device
anpassen. SANE erwartet neben den Leserechten auch die Schreibrechte auf
das GerΣt, da es ja auch Befehle an den Scanner schicken muss:
erde:/ # chmod 777 /dev/sg2
Probleme
Sollte der Scanner von SANE nicht gefunden werden, so prⁿfen Sie bitte, ob
der von Ihrem SCSI-Controller ⁿberhaupt erkannt wurde:
erde:/ # cat /proc/scsi/scsi
Die Ausgabe sollte etwa so aussehen:
Attached devices:
Host: scsi0 Channel: 00 Id: 00 Lun: 00
Vendor: SEAGATE Model: ST32550N Rev: 0016
Type: Direct Access ANSI SC-
SI revision: 02
Host: scsi0 Channel: 00 Id: 01 Lun: 00
Vendor: PIONEER Model: CD-ROM DR-U10X Rev: 1.07
Type: CD-ROM ANSI SC-
SI revision: 02
Host: scsi0 Channel: 00 Id: 02 Lun: 00
Vendor: QUANTUM Model: FIREBALL TM3200S Rev: 1.07
Type: Direct-Access ANSI SC-
SI revision: 02
Host: scsi0 Channel: 00 Id: 06 Lun: 00
Vendor: SCANNER Model: Rev: 2.00
Type: Scanner ANSI SC-
SI revision: 01 CCS
Sollten Sie hier keinen Eintrag wie SCANNER" oder PROCESSOR" fin-
den, dann wurde der Scanner vom Controller nicht erkannt. Prⁿfen Sie, ob
der Scanner eingeschaltet und die Terminierung des SCSI-Bus korrekt ist.
310
10.8. Bandlaufwerke (engl. streamer)
10.8 Bandlaufwerke (engl. streamer)
Bandlaufwerke, auch Streamer genannt, werden in erster Linie zur Sicherung
gro▀er DatenbestΣnde verwendet. Auf dem Markt sind Bandlaufwerke mit
verschiedenen Schnittstellen zum Rechner verfⁿgbar.
SCSI-Bandlaufwerke
Am bekanntesten dⁿrften die GerΣte sein, die direkt mit dem SCSI-Bus ver-
bunden werden. GrundsΣtzlich k÷nnen Sie davon ausgehen, dass Sie alle
Bandlaufwerke, die an einen von Linux unterstⁿtzten SCSI-Adapter ange-
schlossen sind auch nutzen k÷nnen. Sollte Ihr Bandlaufwerk ⁿber au▀erge-
w÷hnliche Funktionen verfⁿgen (z. B. eine Bandwechselstation), so wird oft-
mals spezielle Software ben÷tigt, um diese Funktionen zu nutzen.
Das SCSI-Bandlaufwerk wird folgenderma▀en gesteuert:
* Das erste Bandlaufwerk im System wird mit den GerΣtedateien /dev/
st0 und /dev/nst0 angesteuert, das nΣchste mit /dev/st1 und
/dev/nst1 usw. /dev/stX steht fⁿr ein Bandlaufwerk, das nach jeder
Aktion das Band wieder an den Anfang zurⁿckspult.
/dev/nstX referenziert hingegen ein Laufwerk, dass das Band stets an
der aktuellen Position belΣsst.
Wir empfehlen die Benutzung von /dev/nstX, da Sie mit dem Befehl
mt das Laufwerk genau steuern k÷nnen.
* Verwenden Sie also den Befehl mt, um dem Bandlaufwerk Befehle zur
Bandsteuerung zu senden.
erde:/ # mt -f /dev/nst0 retension
Spannt das Band neu, indem es vom Anfang bis zum Ende durchgespult
wird.
erde:/ # mt -f /dev/nst0 rewind
Spult das Band an den Anfang zurⁿck.
erde:/ # mt -f /dev/nst0 eom
Spult das Band hinter den letzten Datensatz. Hiermit k÷nnen Sie neue
Daten an ein teilweise bespieltes Band anfⁿgen.
erde:/ # mt -f /dev/nst0 erase
L÷scht das Band im Laufwerk. Vorsicht! Alle Daten auf dem Band gehen
verloren.
IDE-Bandlaufwerke
IDE-Bandlaufwerke werden an den IDE-Bus des Rechners angeschlossen.
Das Laufwerk wird von Linux automatisch erkannt und Sie k÷nnen es dann
ⁿber die GerΣtedateien /dev/ht0 bzw. /dev/nht0 benutzen.
Verwenden Sie den Befehl mt, wie in Abschnitt 10.8 auf der vorherigen Seite
beschrieben.
311
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
Floppy-Bandlaufwerke
Floppy-Bandlaufwerke werden einfach an den in jedem Rechner vorhande-
nen Floppy-Port angeschlossen.
Da diese GerΣte aber sehr zeitkritisch anzusteuern sind, kann es oft zu Pro-
blemen bei der Sicherung oder beim Backup kommen.
Um diese Laufwerke unter Linux zu nutzen, ben÷tigen Sie einen speziellen
Treiber, den ftape-Treiber. Dieser Treiber wird mit dem Kernel bereits mitge-
liefert. NΣheres zur Konfiguration dieser GerΣte entnehmen Sie bitte der Do-
kumentation unter /usr/src/linux/Documentation/ftape.txt.
Die gesamte Dokumentation zum ftape-Subsystem erhalten Sie auf der Ho-
mepage des Treiberentwicklers:
http://www.math1.rwth-aachen.de/~heine/ftape/.
10.9 TV-Karten
Unter Linux ist es seit geraumer Zeit auch m÷glich, mithilfe einer TV-Karte
unter der grafischen OberflΣche (dem X Window System) fernzusehen. Dies
wird durch eine Reihe von Kernelmodulen und dazu passenden Programmen
realisiert.
Welche Karten werden unterstⁿtzt?
GrundsΣtzlich erfolgt die Unterstⁿtzung aufgrund des auf der Karte verwen-
deten Chips. In den letzten Jahren haben sich hier die Grabber-Chips der Fa.
Brooktree etabliert. Unter Linux k÷nnen Sie Karten mit den Chips BT848
und BT878" verwenden. Die Unterstⁿtzung fⁿr BT878 ist noch nicht ganz
vollstΣndig, kann aber bereits als stabil betrachtet werden.
Typische Karten mit diesen Chips sind z. B. Hauppauge WIN/TV oder Miro
PC/TV.
Wie wird die Unterstⁿtzung aktiviert?
* Melden Sie sich als Benutzer `root' beim System an.
* Installieren zunΣchst das Paket bttv der Serie gra mit YaST.
* Wechseln Sie in das Verzeichnis /usr/doc/packages/bttv/
tools und Starten Sie das Programm update:
erde:/ # cd /usr/doc/packages/bttv/tools
erde:/usr/doc/packages/bttv/tools # ./update
Dieses Skript bereitet Ihr System auf die Nutzung von TV-Karten vor.
Es ermittelt die in Ihrem System befindliche TV-Karte und bindet die
notwendigen Module in das System ein.
Bei Problemen mit der TV-Karte sollten Sie zunΣchst die im Verzeichnis
/usr/doc/packages/bttv/doc mitgelieferte Dokumentation beach-
ten. Desweiteren finden Sie auch in unserer Support-Datenbank im Internet
unter http://sdb.suse.de einige Artikel hierzu (Stichwort: tv).
312
10.9. TV-Karten
ad1816.o AD1816 Chip (z. B. TerraTec Base1/64)
ad1848.o AD1848 Chip (MSS)
adlib_card.o Generischer OPLx Treiber
cmipci.o CMI8338, experimentell (?)
cs4232.o Crystal 423x ChipsΣtze
es1370.o Ensoniq 1370 Chipsatz (vgl. PCI64/128)
es1371.o Creative Ensoniq 1371 Chipsatz (vgl.
PCI64/128)
esssolo1.o Solo1 ES1938/ES1969
gus.o Gravis Ultrasound
mad16.o MAD16
maui.o Turtle Beach Maui and Tropez
mpu401.o MPU401
msnd.o Turtle Beach MultiSound
msnd_classic.o Turtle Beach Classic/Monterey/Tahiti
msnd_pinnacle.o Turtle Beach Pinnacle/Fiji
msnd_pinnacle.o Turtle Beach Pinnacle/Fiji
nm256.o Neo Magic
opl3.o OPL3
opl3sa.o OPL3-SA1
opl3sa2.o YMF711, YMF715, YMF719, OPL3-SA2,
OPL3-SA3, OPL3-SAx
pas2.o Pro Audio Spectrum
pss.o Personal Sound System (ECHO ESC614)
sb.o Sound Blaster und Clones
sgalaxy.o Aztech Sound Galaxy
softoss2.o Software-MIDI-Synthsesizer Treiber
sonicvibes.o S3 Sonic Vibes
sound.o enthΣlt die von allen Modulen ben÷tigten
Funktionen
soundlow.o Lowlevel-Soundtreiber
soundcore.o Top Level-Handler fⁿr Soundsystem
sscape.o Ensoniq SoundScape
trix.o MediaTrix AudioTrix Pro
uart401.o UART401
uart6850.o UART6850
v_midi.o Sound Blaster DSP chips
wavefront.o Turtle Beach Maui, Tropez, Tropez Plus
Tabelle 10.1: Liste der Soundkarten-Treiber
313
10. Hardware rund um den Linux-Rechner
GerΣtedatei Name Interrupt IO-Adresse
/dev/ttyS0 COM1 4 0x3f8
/dev/ttyS1 COM2 3 0x2f8
/dev/ttyS2 COM3 4 0x3e8
/dev/ttyS3 COM4 3 0x2e8
Tabelle 10.2: Standardressourcen fⁿr serielle Schnittstellen
314