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Kapitel 6
Der Anschluss an die weite Welt ¡
PPP, ISDN, Modem, Fax ...
Neben der Netzwerkanbindung im lokalen Netz ist der Anschluss an ein gr÷-
▀eres und verteiltes Netz, an ein WAN (engl. Wide Area Networks), oder
aber auch das Nutzen von Mailboxen von Interesse.
In der Unix-Welt haben sich zwei Standards zum Anschluss an gro▀e Net-
ze durchgesetzt, UUCP und TCP/IP ⁿber Modemverbindungen bzw. ⁿber
ISDN. WΣhrend UUCP (Unix to Unix CoPy) hauptsΣchlich dem Transport
von News und E-Mail dient, stellt eine TCP/IP-Verbindung eine echte Netz-
werkanbindung dar; eine solche echte Netzanbindung erlaubt es, alle aus dem
LAN bekannten Dienste global zur Verfⁿgung zu stellen ¡ dem LAN liegt ja
auch TCP/IP zu Grunde.
Wird TCP/IP ⁿber eine Modem- oder ISDN-Verbindung gefahren, so kommt
heutzutage zumeist PPP (Point to Point Protocol) zum Einsatz1. Bei ISDN
wird zumeist syncPPP gewΣhlt, manchmal aber auch rawip (vgl. Ab-
schnitt 6.2.5 auf Seite 176).
Wie solch eine WAN-Anbindung erfolgen kann, ist Thema der folgenden Ab-
schnitte. PPP wird kurz vorgestellt (Abschnitt 6.1). Die ISDN-Konfiguration
folgt dann (Abschnitt 6.2 auf Seite 169). Es wird der Anschluss eines ana-
logen Modems besprochen (Abschnitt 6.5 auf Seite 186) und es wird die
Konfiguration einer PPP-Verbindung fⁿr Modems erklΣrt (Abschnitt 6.6 auf
Seite 186). E-Mail-Anschluss und News-System-Einrichtung (Abschnitt 6.8
auf Seite 200 und Abschnitt 6.9 auf Seite 203) sowie Fax-M÷glichkeiten
(Abschnitt 6.10 auf Seite 206) werden in den Grundzⁿgen prΣsentiert.
6.1 PPP
PPP (engl. Point to Point Protocol) bietet die M÷glichkeit, TCP/IP ⁿber ei-
ne serielle Leitung zu betreiben. PPP-Client und -Server k÷nnen sich beim
Verbindungsaufbau ⁿber diverse Protokollparameter verstΣndigen, der Server
kann dem Client seine IP-Adresse mitteilen und ihm eine IP-Adresse zuord-
nen.
PPP ist ¡ im Gegensatz zu SLIP ¡ ein definierter Standard und wird von
den meisten Internet-Providern inzwischen als einzige Einwahlm÷glichkeit
angeboten.
1 SLIP (Serial Line Internet Protocol) gerΣt mehr und mehr aus der Mode.
167
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
Die zentrale Rolle bei PPP spielt der PPP-Daemon pppd, ⁿber den die PPP-
GerΣte angesprochen werden; der PPP-Daemon kann sowohl als Client, als
auch als Server eingesetzt werden. Zum eigentlichen Verbindungsaufbau wird
das Programm wvdial oder das Programm chat ben÷tigt.
6.1.1 Voraussetzungen fⁿr PPP
Die Voraussetzungen fⁿr PPP unter SuSE Linux sind:
* Der Kernel muss TCP/IP und PPP unterstⁿtzen! Dies ist beim mitgeliefer-
ten Standardkernel und den dazugeh÷rigen Modulen der Fall ¡ es besteht
also keine Notwendigkeit, einen eigenen Kernel zu erzeugen.
* Die Netzwerkpakete mⁿssen installiert sein. Unbedingt erforderlich sind
das Paket nkita und das Paket nkitb, Serie a.
* Das grundlegende Paket ppp, Serie n, das den pppd und auch das Pro-
gramm chat enthΣlt.
* Wenn ein analoges Modem zum Einsatz kommen soll, ist das Paket wv-
dial, Serie n fⁿr den Verbindungsauf- und -abbau erforderlich.
* Wenn ISDN konfiguriert werden soll, vgl. zudem Abschnitt 6.2.3 auf
Seite 171.
* Login und Passwort beim PPP-Server mⁿssen bekannt sein.
6.1.2 Weitere Informationen zu PPP
PPP bietet eine Fⁿlle von M÷glichkeiten, die Verbindung zu konfigurieren;
es wⁿrde an dieser Stelle zu weit fⁿhren, sie alle vorzustellen. Werden mehr
als die im Folgenden vorgestellten Optionen ben÷tigt, so kann in den ent-
sprechenden Manpages nachgelesen werden, z. B. in der Manual-Page
von pppd (man 8 pppd); weiterhin gibt es ausfⁿhrliche Darstellungen
in den Dateien NET4-3-HOWTO.gz (frⁿher: NET-3-HOWTO.gz) und
PPP-HOWTO.gz im Verzeichnis /usr/doc/howto/en sowie in den
Dokumentations-Dateien im Verzeichnis /usr/doc/packages/ppp
oder /usr/doc/packages/wvdial.
Detaillierte Informationen zu den von PPP benutzten Protokollen finden Sie
in den zugeh÷rigen RFCs:
* RFC1144: Jacobson, V. Compressing TCP/IP headers for low-speed se-
rial links." 1990 February;
* RFC1321: Rivest, R. The MD5 Message-Digest Algorithm." 1992 April;
* RFC1332: McGregor, G. PPP Internet Protocol Control Protocol (IP-
CP)." 1992 May;
* RFC1334: Lloyd, B. Simpson, W.A. PPP authentication protocols."
1992 October;
* RFC1548: Simpson, W.A. The Point-to-Point Protocol (PPP)." 1993 De-
cember;
* RFC1549: Simpson, W.A. PPP in HDLC Framing." 1993 December;
168
6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
6.2 Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
Neben den gew÷hnlichen" Netzwerkverbindungen kann Linux vorzⁿglich
Netzwerkverbindungen zu anderen Rechnern (z. B. zu Internet-Providern)
ⁿber ISDN aufbauen und verwalten. Dies wird umso einfacher, als dass
ein gro▀er Teil der ISDN-Konfiguration von YaST aus durchgefⁿhrt werden
kann.
Diese Beschreibung ist fⁿr eine Standard-Anbindung an einen anderen Rech-
ner via ISDN gedacht. Es ist natⁿrlich noch viel mehr mit ISDN unter Linux
m÷glich.
Beachten Sie bitte, dass die hier beschriebenen Verfahren unter UmstΣnden
nicht zugelassen sind. Bei aktiven ISDN-Karten besitzt die Karte mitsamt
der Firmware eine Zulassung, die gilt auch fⁿr den Betrieb unter Linux. Bei
passiven Karten gilt generell die Zulassung der Karte nur dann, wenn Sie mit
der Software des Herstellers betrieben wird. Eine Ausnahme sind die Karten
ELSA Microlink PCI (frⁿher Quickstep) und Eicon Diva 2.01 ¡ diese sind
unter Linux ebenfalls zugelassen. Wer auf eine Zulassung angewiesen ist,
muss eine aktive Karte einsetzen oder die passive Karte an einer TK-Anlage
anschlie▀en.
Im Gegensatz zu Modemverbindungen muss kein spezielles Kommando ge-
startet werden, um eine Verbindung zu initiieren. Ist das Netzwerk gestartet
kann jederzeit eine Verbindung zum Partner durch normale AktivitΣten wie
telnet, http (WWW), ftp etc. hergestellt werden. Erst dann wird die WΣhlver-
bindung aufgebaut; dieser Vorgang dauert in etwa 3 Sekunden. So ist es auch
nicht-`root'-Benutzer m÷glich, eine Verbindung zu starten. Es kann ein-
gestellt werden, wie viele Sekunden die Verbindung inaktiv sein soll, bevor
automatisch aufgelegt wird.
WΣhrend der gesamten ISDN-Konfiguration ist es ratsam, die Systemmel-
dungen in der Datei /var/log/messages zu verfolgen. Laden Sie dazu
in einem xterm (in KDE: Alt + F2 und dann xterm eingeben) bzw. in
einer weiteren virtuellen Konsole die Datei in den Viewer" less 2:
erde: # less +F /var/log/messages
Die Option +F veranlasst, dass der Bildschirm dann immer die jeweils dazu-
gekommenen Zeilen dieser Datei online" anzeigt; mit Strg + c verlassen
Sie diesen Modus wieder.
Sie haben auch die M÷glichkeit, den ISDN-Verkehr grafisch mit dem Pro-
gramm xisdnload zu ⁿberwachen.
6.2.1 ISDN einrichten ¡ Schritt fⁿr Schritt
Im folgenden Abschnitt wird eine Schritt-fⁿr-Schritt-Anleitung fⁿr den Ein-
stieg ins Internet angeboten. Versuchen Sie es zuerst damit. Sollte es nicht
klappen ¡ oder falls Sie mehr Detailinformation brauchen ¡ so lesen Sie bitte
die weiteren Abschnitte durch.
1. Starten Sie als Benutzer `root' das Programm YaST ¡ falls Sie in KDE
sind: Alt + F2 drⁿcken, dann xterm eingeben. Im neuen Fenster YaST
starten.
2 Hinweise zu less finden Sie in Abschnitt 19.7.3 auf Seite 482 f.
169
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
2. Gehen Sie auf `Administration des Systems', `Netzwerk
konfigurieren' und `Netzwerk Grundkonfiguration'.
3. Legen Sie ein neues Device an (mit F5
) und zwar ISDN SyncPPP.
Drⁿcken Sie `RETURN', um in das Menⁿ `Eingabe der Netz-
werk-Adressen' zu kommen.
4. Belassen Sie die Einstellungen ¡ die IP-Adresse Ihres lokalen Rech-
ners ist 192.168.0.99, die Adresse des PointToPoint-Partners ist
192.168.0.1 ¡ und Σndern Sie nur das Default-Gateway auf dieselbe
Adresse wie Adresse des PointToPoint-Partners (192.168.0.1). Bei
dynamischer Adressen-Zuweisung ist diese Option zu wΣhlen.
5. Beenden Sie mit `Weiter'.
6. In der Maske `Auswahl des Netzwerks' mⁿssen Sie die Karte
noch mit F4 aktiv setzen.
7. Speichern Sie mit F10
.
8. Nun geht es weiter mit `Hardware in System integrieren'
und dann mit `ISDN-Hardware konfigurieren'.
9. Fⁿllen Sie die Maske aus. Falls Sie nicht genau wissen, was Sie eingeben
sollen, so finden Sie die Dokumentation unter /usr/doc/packages/
i4l und in den nachfolgenden Abschnitten des Handbuches.
10. WΣhlen Sie in dem Fenster dann `Starten'.
11. War dies erfolgreich (positive Rⁿckmeldung erscheint am Schirm), dann
wΣhlen Sie ISDN-Parameter.
12. Fⁿllen Sie auch diese Maske aus.
13. WΣhlen Sie in dem Fenster dann `Starten'.
14. War dies erfolgreich (positive Rⁿckmeldung erscheint am Schirm), dann
wΣhlen Sie `Speichern'.
15. Gehen Sie auf `Konfiguration Nameserver', beantworten Sie
die Frage mit `Ja'.
16. Geben Sie die IP-Adresse des Nameservers (DNS) Ihres Providers an.
Wenn Sie diese nicht wissen, so erfragen Sie diese bei Ihrem Provider,
meist findet man das auch auf der Website des Providers.
17. Beenden Sie YaST. Geben Sie im Terminalfenster init 1 ein. Ein even-
tuell laufendes KDE (und X) wird beendet.
18. Loggen Sie sich als `root' ein.
19. Starten Sie das Netzwerk mit init 2, falls Sie X mit startx starten.
Loggen Sie sich jedoch sonst grafisch ein, so starten Sie mit init 3.
20. Nun starten Sie z. B. Netscape und k÷nnen schon im Internet surfen. Star-
ten Sie auch xisdnload um Ihren Verbindungsstatus beobachten zu
k÷nnen.
21. Bei manchen Providern mⁿssen Sie in Netscape noch den Proxyserver
Ihres Providers angeben:
In Netscape `Edit', `Preferences', `Advanced', `Pro-
xies', `Manual Proxy Configuration' und dann `View'.
Jetzt sollte Ihr ISDN Zugang laufen und die Verbindung ins Internet automa-
tisch aufbauen sobald Sie z. B. in Netscape eine Internetadresse angeben und
170
6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
abbauen, sobald 60 Sekunden lang kein Datenpaket ⁿbertragen wird. Kon-
trollieren Sie den Verkehr mit xisdnload!
Sollte es doch nicht funktionieren, so lesen Sie bitte weiter!
6.2.2 ▄berblick
SuSE Linux enthΣlt das Paket isdn4linux, ein Programmpaket bestehend
aus Hardware-Treiber, Netzwerkinterface und Modem-Emulation (nur digi-
tales Modem). Au▀erdem ist z. B. Software fⁿr einen Anrufbeantworter ver-
fⁿgbar.
Der Hardware-Treiber zur ISDN-Karte wird von dem Startskript /sbin/
init.d/i4l_hardware geladen (vgl. Kapitel 17 auf Seite 439).
Die Konfiguration der ISDN-Seite ⁿbernimmt das Tool isdnctrl (Manual-
Page von isdnctrl (man isdnctrl)). Die Konfiguration der zur Ver-
fⁿgung gestellten Netzwerk-Interfaces geschieht wie bei einem Ethernet-
Interface durch die Befehle ifconfig (Manual-Page von ifconfig
(man ifconfig)) und route (Manual-Page von route (man route)).
Bei SuSE Linux werden diese Aufgaben von dem Skript /sbin/init.d/
i4l ⁿbernommen (vgl. Kapitel 17 auf Seite 439).
Grundlage sind jeweils die in /etc/rc.config eingetragenen Parameter.
Die Namensgebung fⁿr die dort verwendeten Variablen orientiert sich soweit
wie m÷glich an den Optionen zu isdnctrl.
Durch das Skript /sbin/init.d/route wird das Routing auf die in
/etc/route.conf eingetragenen Werte gesetzt.
Der Verbindungsaufbau geschieht bei Bedarf mit den durch isdnctrl, bzw.
/sbin/init.d/i4l und /etc/rc.config festgelegten Parametern,
die mit
erde: # isdnctrl list all
angezeigt werden k÷nnen. Bei Bedarf bedeutet, dass eine der so entstande-
nen Routen" das entsprechende (ISDN-)Interface anspricht. Das kann durch
jeden Benutzer und jede Applikation geschehen.
6.2.3 ISDN-Hardware konfigurieren
Voraussetzungen
Um unter SuSE Linux eine ISDN-Verbindung aufbauen zu k÷nnen, brauchen
Sie folgendes:
1. einen ISDN-Anschluss
2. eine unterstⁿtzte ISDN-Karte
3. ein installiertes SuSE Linux
4. einen installierten Standard-Kernel von der SuSE Linux-CD
Sie brauchen keinen eigenen Kernel zu generieren ¡ wenn Sie gleichwohl
einen eigenen Kernel kompilieren wollen, nehmen Sie unbedingt die Quel-
len aus dem Paket lx_suse, Serie d!
171
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
5. das Paket kernmod, Serie a
6. das Paket i4l, Serie n
7. fⁿr weitere Dokumentation am besten auch gleich das Paket i4ldoc,
Serie doc
Was Sie wissen mⁿssen:
* ISDN-Karten-Typ
* Einstellungen der Karte: IRQ, Portadresse etc. (je nach Typ)
* Welches ISDN-Protokoll Sie benutzen k÷nnen:
¡ 1TR6: (altes) nationales ISDN
¡ DSS1: Euro-ISDN
Bei Σlteren gro▀en TK-Anlagen wird oft 1TR6 auf internen S0 gefahren.
Was ist meine MSN/EAZ?
Bei Euro-ISDN ist die MSN (engl. Multiple-Subscribe-Number) die Telefon-
nummer, allerdings ohne Vorwahl. Bei einem privaten Neuanschluss bekom-
men Sie meist drei unabhΣngige Nummern zugewiesen. Sie k÷nnen sich eine
beliebige davon fⁿr die ISDN-Verbindung auswΣhlen, auch diejenige, wel-
che Sie schon fⁿr eine Telefonverbindung benutzen, da anhand der ISDN-
Dienstkennung der Typ einer Verbindung unterschieden werden kann.
Typischerweise wird die ISDN-Karte direkt an einen NTBA angeschlossen,
es kann aber auch sinnvoll sein, ⁿber eine TK-Anlage einen weiteren S0-
Bus bereitzustellen. Wenn Sie Euro-ISDN an einer TK-Anlage fahren, ist die
MSN (meist) nur die Durchwahl auf der Anlage oder die 0.
Bei 1TR6 wird anstatt der MSN eine EAZ (EndgerΣte-Auswahl-Ziffer) be-
nutzt (ansonsten ist MSN/EAZ synonym zu verwenden). Die EAZ ist eine
einzelne Ziffer, die Sie auswΣhlen k÷nnen. WΣhlen Sie eine zwischen 1 und
9. Verwenden Sie bei 1TR6 nicht die 0!
6.2.4 ISDN-Hardware mit YaST konfigurieren
Der Treiber fⁿr die ISDN-Karte wird durch ein ladbares Kernelmodul be-
reitgestellt. Dafⁿr muss das System nicht neu gebootet werden. Die ⁿblichen
ISDN-Karten werden durch den HiSax-Treiber unterstⁿtzt.
Manche Karten wie z. B. die ICN-Karten oder die AVM-B1 sowie PnP-Kar-
ten (engl. plug and play) bedⁿrfen einer Sonderbehandlung und k÷nnen (bis-
her) nicht direkt mit YaST konfiguriert werden. Siehe Einstellung des ISDN-
Karten-Typs fⁿr weitere Informationen.
So gehen Sie Schritt fⁿr Schritt vor:
1. Als Benutzer `root' einloggen
2. YaST starten
3. WΣhlen Sie das Menⁿ `Administration des Systems', `Hard-
ware im System integrieren', `ISDN Hardware kon-
figurieren' an. Diese Menⁿstruktur sehen Sie in Abbildung 6.1 auf
der nΣchsten Seite.
172
6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
Abbildung 6.1: Menⁿstruktur zur ISDN-Konfiguration mit YaST
4. Tragen Sie in der Maske bitte folgende Parameter ein:
* I4L Starten
Nur wenn dieses Feld aktiv ist, wird beim Booten ISDN konfiguriert.
Sie k÷nnen also hiermit steuern, ob ⁿberhaupt automatisch eine ISDN-
Verbindung nach dem Booten aufgebaut werden kann.
* ISDN-Protokoll
WΣhlen Sie zwischen dem alten nationalen, deutschen ISDN (1TR6)
oder dem heute ⁿblichen Euro-ISDN (EDSS1). Beachten Sie, dass bei
Anschlⁿssen, die ⁿber eine TK-Anlage gehen, hΣufig 1TR6 gefahren
wird.
* Typ der ISDN-Karte
WΣhlen Sie die vom HiSax-Treiber unterstⁿtzte Karte aus. Fⁿr PnP-
und PCMCIA-Karten beachten Sie bitte die Datei /usr/doc/
packages/i4l/README.SuSE sowie den Abschnitt 10.2.1 auf
Seite 290 ff.
Bitte beachten Sie, dass bei PCI-Karten keine I/O-Adresse und kein Inter-
rupt angegeben werden darf.
* Kennung der Karte
Die Kennung sollten Sie auf HiSax belassen.
* Interrupt
Memory-Basisadresse
IO-Port
IO0-Wert
IO1-Wert
Je nach Kartentyp sind weitere Angaben n÷tig. Es sind nur die fⁿr
den ausgewΣhlten Kartentyp notwendigen Parameter anwΣhlbar. Die
restlichen Werte werden ausgegraut.
173
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
* Optionen zum Laden des ISDN-Moduls
Lassen Sie dieses Feld bitte leer.
Weitere Information erhalten Sie durch Drⁿcken der Taste F1
. Die Ein-
gabemaske k÷nnen Sie in Abbildung 6.2 sehen.
Abbildung 6.2: Eingabemaske zur ISDN-Konfiguration mit YaST
5. BetΣtigen Sie den Button `Starten'.
ErklΣrung: Es wird testweise das Modul geladen. Im Fenster erkennen
Sie, ob die Karte korrekt erkannt wurde.
Wenn OK: BetΣtigen Sie den Button `Speichern'.
ErklΣrung: Die Einstellungen werden dauerhaft (in Variablen in den
Dateien /etc/rc.config.d/i4l_*) gespeichert, sodass sie nach
dem nΣchsten Booten oder Wechsel des Runlevels wieder aktiviert
werden k÷nnen. Nach dem testweisen Laden des Moduls bleibt der
Treiber geladen.
Wenn nicht OK: Versuchen Sie andere Parameter und betrachten Sie
dabei die VerΣnderungen in der Datei /var/log/messages.
▄bliche Probleme sind:
* Die IRQs 12 oder 15 sind bei einigen Mainboards nicht benutzbar.
* Die angegeben Adressen oder IRQs sind schon in Benutzung. Ent-
fernen Sie alle Steckkarten, die vorerst nicht ben÷tigt werden, z. B.
Sound- und Netzwerkkarten.
* Das Modul ist schon geladen. Wechseln Sie auf eine andere Konsole
und geben Sie folgenden Befehl zum Entladen des Moduls ein:
erde: # rmmod hisax
* Sie haben eine PnP-Karte. Lesen Sie dazu in der Datei /usr/doc/
packages/i4l/README.SuSE nach.
* Sie haben keine vom HiSax-, sondern von einem anderen Treiber
unterstⁿtzte Karte (z. B. ICN, AVM-B1). Lesen Sie dazu bitte in der
Datei /usr/doc/packages/i4l/README.SuSE nach.
174
6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
6. Beenden Sie YaST.
7. isdnlog konfigurieren
Bevor die Module geladen werden, sollte erst noch der isdnlog konfi-
guriert werden. Dieser hat die Aufgabe, alle AktivitΣten auf dem S0-Bus
zu protokollieren.
Passen Sie die folgenden Dateien Ihren Gegebenheiten an:
* /etc/isdn/isdn.conf:
Der erste spezifiziert das Land, in dem isdn4linux eingesetzt wird.
Fⁿr Deutschland mⁿssen die Werte wie in Datei 6.2.1 gesetzt werden.
Fⁿr ╓sterreich ist der Countrycode 43.
# /etc/isdn/isdn.conf
[GLOBAL]
COUNTRYPREFIX = +
COUNTRYCODE = 49
AREAPREFIX = 0
Datei 6.2.1: /etc/isdn/isdn.conf
Ebenfalls im der GLOBAL-Abschnitt wird der AREACODE (die Vor-
wahl) ohne fⁿhrende Null angegeben. Wenn Ihre Vorwahl z. B. 0911
ist, tragen Sie AREACODE = 911 ein.
Dies ist (in Deutschland) der einzige Teil, der angepasst werden muss.
Mit CHARGEMAX = 20.00 k÷nnen Sie angeben, wie viel Geld (in
DM) maximal pro Tag vertelefoniert werden darf. Dies schⁿtzt vor un-
erwⁿnschten Connects. Aber verlassen Sie sich nicht auf dieses auto-
matische Feature!
* /etc/isdn/callerid.conf:
Hier k÷nnen Sie alle bekannten Telefonnummern eintragen. In der Da-
tei /var/log/messages und durch isdnrep werden dann die
Namen anstatt der Telefonnummer angezeigt.
Vgl. das Beispiel in Datei 6.2.2; Ihre eigene Nummer ist 4711 und die
Ihres Providers ist 4712.
* /etc/isdn/isdnlog.isdnctrl0.options:
Hier k÷nnen Sie Optionen fⁿr isdnlog eingeben. Dies ist normaler-
weise nicht n÷tig.
8. Geben Sie die Befehle
erde: # init 1
erde: # init 2
ein, um u. a. die Netzwerkdienste neu zu starten, oder aktivieren Sie ISDN
erneut mit YaST (oder booten Sie neu).
6.2.5 ISDN-Internetanbindung einrichten
ISDN-Konfiguration fⁿr Ihren Internetprovider
175
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
# /etc/isdn/callerid.conf
[MSN]
NUMBER = 4711
SI = 1
ALIAS = ich
ZONE = 1
[MSN]
NUMBER = 4712
SI = 1
ALIAS = Provider
ZONE = 1
Datei 6.2.2: /etc/isdn/callerid.conf
Die Protokollwahl
Fⁿr den ISDN-Zugang gibt es drei wichtige ISDN-Protokolle:
* syncPPP
* rawip-HDLC
* Terminal-Login mit X.75
Meist verwenden die Internetprovider das syncPPP Protokoll. Sie sollten Ihr
Linux also damit konfigurieren.
Voraussetzungen
* Die ISDN-Hardwarekonfiguration hat funktioniert.
* Der ISDN-Treiber ist geladen.
* Sie wissen die von Ihnen zu verwendende MSN oder EAZ.
* Sie wissen das von Ihrem Provider verwendete Protokoll (syncPPP, ra-
wip).
* Sie wissen die Zugangstelefonnummer.
* Sie wissen den Benutzernamen und das Passwort.
* Sie wissen den Domain Name Server (DNS) Ihres Providers.
Erst wenn alle oben genannten Punkte erfⁿllt sind, k÷nnen Sie den Internet-
zugang erfolgreich einrichten.
Das folgende Beispiel beschreibt den syncPPP-Zugang. rawip ist aber im
Wesentlichen genauso ¡ nur einfacher.
Doch nun wieder Schritt fⁿr Schritt:
1. Starten Sie YaST und wechseln in das Menⁿ `Administration
des Systems', `Netzwerk konfigurieren', `Netzwerk-
Grundkonfiguration'. Die nun erscheinende Eingabemaske sehen
Sie in Abbildung 6.3 auf der nΣchsten Seite
2. WΣhlen Sie eine freie Nummer, z. B. 1.
3. WΣhlen Sie durch Drⁿcken von F5 als Device `ISDN SyncPPP' aus.
176
6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
Abbildung 6.3: Netzwerkkonfiguration mit YaST
4. Drⁿcken Sie bitte F6 (`IP-Adresse') und geben Sie ein:
* IP-Adresse Ihres Rechners (ISDN-Karte): 192.168.0.99
* Kreuzen Sie `Dynamische IP-Adresse' nur an, wenn eine
Adresse von Ihrem Provider (ISP) bei jeder Verbindung dyna-
misch" zugewiesen bekommen.
* IP-Adresse des Default-Gateways: 192.168.0.1
* IP-Adresse des PointToPoint-Partners: 192.168.0.1
5. Die Eingabemaske durch BetΣtigen des Buttons `Weiter' verlassen.
6. Das Netzwerk-Device mit F4 aktivieren, falls nicht schon geschehen.
7. Mit F8 (`ISDN') k÷nnen Sie jetzt weitere ISDN-spezifische Parameter
angeben. Dies k÷nnen Sie in Abbildung 6.4 sehen.
Abbildung 6.4: Konfiguration der ISDN-Parameter mit YaST
Geben Sie dabei bitte die folgenden Werte an:
177
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
* Eigene Telefonnummer (MSN)
Ihre eigene MSN, z. B. 123456
* Anzurufende Nummern: 012345678
ErklΣrung: die Nummer die angerufen werden soll. 012345678 ist
die Nummer Ihres Internet-Providers.
Bei TK-Anlagen mⁿssen Sie eventuell eine zusΣtzliche 0 vorwΣhlen. ¡ Bit-
te beachten Sie weiterhin, dass durch Leerzeichen getrennte Telefonnum-
mern wie zwei unterschiedliche Telefonnummern behandelt werden.
* Nummern, die anrufen dⁿrfen:
Nur fⁿr Dialin-Server n÷tig.
* Nur angegebene Nummern erlaubt:
Setzen Sie dieses Flag, damit niemand unerlaubt eine Verbindung zu
Ihrem System aufbauen kann.
* WΣhlmodus:
Mit auto werden Verbindungen automatisch aufgebaut, wenn ver-
sucht wird, auf Adressen zuzugreifen, die nur ⁿber die ISDN-
Schnittstelle zu erreichen sind. Mit der Einstellung manual ist es
notwendig, bei Bedarf die Verbindung per Hand herzustellen. Bei off
ist es gar nicht m÷glich, Verbindungen ⁿber diese ISDN-Schnittstelle
aufzubauen.
* Idle-Time:
Zeit, nach der automatisch aufgelegt wird, wenn keine Internet-Pakete
ⁿber die ISDN-Leitung ⁿbertragen werden.
* Name des PPP-Logins:
Geben Sie hier den Benutzernamen fⁿr Ihren Provider an.
* Passwort des PPP-Logins:
Geben Sie hier das Passwort fⁿr Ihren Provider an. Das Passwort wird
hier bei der Eingabe nur durch Sterne angedeutet. Es wird in der Datei
/etc/ppp/pap-secrets gespeichert.
Mit F1 erhalten Sie weitere Hilfe.
8. BetΣtigen Sie den Button `Starten'.
ErklΣrung: Es wird testweise das Netzwerk konfiguriert. Im Fenster er-
kennen Sie, ob dies funktioniert hat. Hier sollte es keine Probleme geben.
Wenn OK: BetΣtigen Sie den Button `Speichern'.
ErklΣrung: Die Einstellungen werden dauerhaft (in Variablen in den
Dateien /etc/rc.config.d/i4l_*) gespeichert, sodass sie nach
dem nΣchsten Booten oder Wechsel des Runlevels wieder aktiviert
werden k÷nnen. Nach dem testweisen Starten bleiben die Einstellung-
en aber erhalten.
Wenn nicht OK: Vermutlich sind dann die ISDN-Module nicht geladen.
Beachten Sie au▀erdem die Meldungen in /var/log/messages.
178
6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
9. Gehen Sie in YaST in das Menⁿ `Konfiguration Nameserver',
beantworten Sie die Frage mit Ja. Geben Sie hier die IP-Nummern des
Nameservers (DNS) Ihres Providers an. Wenn Sie die IP-Nummer nicht
wissen, mⁿssen Sie diese bei Ihrem Provider erfragen. Oder Sie bitten je-
manden, der ein Linux schon im Internet hat, um Eingabe folgenden Be-
fehls in einem Terminalfenster (als Beispiel sei hier T-Online angefⁿhrt):
whois t-online.de
Sie erhalten dann eine Ausgabe, die unter anderem folgende Zeilen in
Ausgabe 6.2.1 enthΣlt.
domain: t-online.de
descr: Deutsche Telekom AG, Telekom Online-Dienste
descr: Generaldirektion, GK361
descr: Postfach 2000
descr: D-53105 Bonn
descr: Germany
admin-c: KHS252-RIPE
tech-c: JS691-RIPE
zone-c: FS340-RIPE
nserver: dns00.btx.dtag.de
Ausgabe 6.2.1: Ausgabe von whois t-online.de
In der Zeile nserver: sehen Sie den Nameserver Ihres Providers. Dann
brauchen sie nur noch die IP-Adresse des Namens. Dazu gibt man folgen-
den Befehl ein:
host dns00.btx.dtag.de
Dann erfolgt z. B. eine Antwort wie in Ausgabe 6.2.2.
dns00.btx.dtag.de has address 194.25.2.129
Ausgabe 6.2.2: Ausgabe von host
Dies (194.25.2.129) wΣre dann die IP-Adresse des Nameservers von
T-Online.
Falls der Verbindungsaufbau nicht klappt:
* Prⁿfen Sie /var/log/messages auf verdΣchtige" Ausgaben. Die
ISDN-Statusmeldungen (z. B. E001f) sind in Abschnitt 6.2.6 auf der
nΣchsten Seite beschrieben.
* Versuchen Sie auch den rawip-Zugang.
* Ist die MSN/EAZ richtig eingestellt?
* Mⁿssen Sie eventuell eine 0 vorwΣhlen?
Weitere Hinweise finden Sie in der Support-Datenbank. Diese finden Sie
entweder unter der URL http://sdb.suse.de/sdb/de/html/
auf unserem WWW-Server oder ⁿber die SuSE-Hilfe (Aufruf mit hilfe
oder aus dem Menⁿ) in Ihrem SuSE Linux-System, wenn Sie das Paket
susehilf, Serie doc und das Paket sdb_de, Serie doc, installiert
haben.
179
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
10. Vermutlich hat der Verbindungsaufbau funktioniert. Dann wechseln Sie
wieder in YaST, betΣtigen den Button `Speichern' und beenden
YaST.
Dynamische IP-Nummer bei syncPPP
Im Fall von dynamischen IP-Adressen dienen die vergebenen Dummy-
Adressen aus dem privaten Bereich nur als Platzhalter bis zum Verbindungs-
aufbau.
Weitere Informationen
Weitere Informationen, wie Sie eine ISDN-Verbindung und Ihr ISDN-Sub-
system konfigurieren, finden Sie in folgenden Quellen:
* Datei /usr/doc/packages/i4l/README.SuSE
* Support-Datenbank: http://sdb.suse.de/sdb/de/html/
* Im Paket i4ldoc (z. B. das ISDN-FAQ in der Datei: /usr/doc/
packages/i4ldoc/i4l-faq)
* /usr/doc/inetcfg (Paket inetcfg): z. B.: T-Online ⁿber ISDN
6.2.6 ISDN-Meldungen
Leider sind die Cause"-Meldungen die man vom ISDN Subsystem erhΣlt
auf Englisch und nicht immer leicht verstΣndlich. Daher hier die deutsche
▄bersetzung.
Eine typische Fehler"-Meldung (engl. Cause) von HiSaX besteht aus 2 Tei-
len, der location und dem cause code. Sie besteht im Falle von Euro-
ISDN aus 5 Zeichen, Exxyy wobei xx die Quelle der Fehlermeldung (hier
nicht erlΣutert) und yy die Meldungsursache angibt. Diese Ausgabe macht
HiSaX immer hexadezimal. Manche Meldungen sind auch kein Fehler in die-
sem Sinne, sondern stellen normales Verhalten einer Telefonverbindung dar
( besetzt", Verbindung durch Auflegen beendet").
Im folgenden die ErlΣuterung der verschiedenen Meldungsursachen, den
Causes"; mit freundlicher Genehmigung des Instituts fⁿr Elektroni-
sche Systeme und Vermittlungstechnik der UniversitΣt Dortmund: http:
//www-esv.e-technik.uni-dortmund.de. Beachten Sie bitte,
dass HiSaX diesen Cause"-Wert Hexadezimal ausgibt.
Cause# dez/hex Beschreibung
Gruppe 0/1 normale Grⁿnde
#1 01 Die Nummer des gerufenen Teilnehmers ist zwar
komplett und kann durch das Netzwerk interpre-
tiert werden, ist aber zur Zeit keiner Endstelle zu-
geordnet.
Tabelle 6.1: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
180
6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
#2 02 Das spezifizierte Transitnetzwerk wird durch die
meldende Stelle nicht erkannt. Dies kann entweder
geschehen, weil das gewⁿnschte Transitnetzwerk
nicht existiert oder aber den geforderten Dienst ab-
lehnt.
#3 03 Es wurde kein Weg zum gewⁿnschten Endteilneh-
mer gefunden, da dieser vermutlich an einem an-
deren als dem gewΣhlten Netzwerk angeschlossen
ist.
#6 06 Der gerufene Teilnehmer kann den geforderten
Kanal nicht verwenden.
#7 07 Der Ruf wurde beim gerufenen Teilnehmer abge-
wiesen, da der geforderte Kanal bereits belegt war
(virtueller Kanal, X.31 bzw. X.25)
#16 10 Dieser Grund wird verwendet, wenn einer der an
dem Ruf beteiligten Endteilnehmer den Ruf been-
det.
#17 11 Der gerufene Teilnehmer ist besetzt und nicht in
der Lage, auf einen weiteren Ruf zu reagieren oder
diesen anzunehmen.
#18 12 Der gerufene Anschluss wurde zwar erreicht, aber
der Rufaufbauwunsch SETUP wurde nicht inner-
halb der vorgesehenen Zeit beantwortet.
#19 13 Trotz Annahme des EndgerΣtes wurde der Ruf
nicht durch den Endteilnehmer akzeptiert, z. B. Te-
lefon klingelt in leerer Wohnung.
#21 15 Der gerufene Teilnehmer hat den Ruf explizit ab-
gelehnt, z. B. als Reaktion auf einen Anklopfton.
#22 16 Als Option der Zielvermittlungsstelle kann dieser
Grund gesendet werden, wenn sich die Rufnum-
mer des gerufenen Teilnehmers geΣndert hat.
#26 1A Dem gerufenen Teilnehmer konnte der Ruf nicht
angezeigt werden.
#27 1B Die gerufene Teilnehmerschnittstelle (Anschluss)
ist zur Zeit au▀er Betrieb.
#28 1C Die gewΣhlte Rufnummer ist ungⁿltig oder kann
durch das Netzwerk nicht interpretiert werden.
#29 1D Ein mit dem Rufaufbau angefordertes Dienstmerk-
mal kann durch das Netzwerk nicht bereitgestellt
werden.
#30 1E Es wird angezeigt, dass die STATUS Message, in
der dieser Cause vorkommt, auf Grund einer STA-
TUS ENQUIRY Message versendet wurde.
Tabelle 6.1: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
181
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
#31 1F Wenn kein anderer der in der Klasse Normal vor-
handenen Grⁿnde fⁿr die Ursache des Rufabbaus
anwendbar ist, wird dieser Grund gesendet.
Gruppe 2, nicht verfⁿgbare Ressourcen
#34 22 In der Vermittlungsstelle sind alle B-KanΣle
(Sprechwege) oder alle virtuellen KanΣle (X.25)
belegt.
#38 26 Das Vermittlungsnetzwerk ist nicht betriebsbereit
und wird dies fⁿr eine absehbare Zeit auch nicht
mehr sein.
#41 29 In der Vermittlungsstelle liegt ein vorⁿbergehender
Fehler vor, der in nΣchster Zukunft behoben sein
wird. Es macht also Sinn, den Rufaufbauversuch
zu wiederholen.
#42 2A In der Vermittlungsstelle, die diesen Grund absen-
det, ist zur Zeit aus ▄berlastgrⁿnden kein Kanal
verfⁿgbar.
#43 2B Die durch den rufenden Teilnehmer ⁿbergebene
Zugriffsinformation, wie z. B. Passw÷rter im UTU
Element, LLC oder HLC Daten, konnten nicht an
den gerufenen Teilnehmer weitergeleitet werden.
#44 2C Der gewⁿnschte Kanal kann durch das Interface
auf der anderen Seite nicht bereitgestellt werden.
#47 2F Sollte eine Ressource nicht verfⁿgbar sein, die
nicht durch die oben genannten Grⁿnde der Grup-
pe Ressource nicht verfⁿgbar beschrie-
ben werden kann, so wird dieser Grund gesendet.
Gruppe 3, Dienst oder Option nicht verfⁿgbar
#49 31 Das geforderte QualitΣtsmerkmal (Durchsatz oder
Delay) nach X.213, kann nicht eingehalten wer-
den.
#50 32 Der Anwender ist zur Nutzung des angeforderten
Dienstes nicht berechtigt, da er als Nutzer nicht
eingetragen ist.
#57 39 Der Anwender ist auf der ausl÷senden Anlage
nicht berechtigt, den geforderten Dienst zu nutzen.
#58 3A Der verlangte ▄bertragungsdienst ist zur Zeit nicht
verfⁿgbar.
Tabelle 6.1: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
182
6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
#59 3B Eine nicht verfⁿgbare Dienstleistung oder Option,
die nicht durch die vorherigen Grⁿnde zu beschrei-
ben ist, wird hiermit angezeigt.
Gruppe 4, Dienstleistung oder Option nicht im-
plementiert
#65 41 Das aussendende GerΣt ist nicht in der Lage, die
geforderte Eigenschaft (bearer capabiltiy)
bereitzustellen.
#66 42 Der angeforderte Kanaltyp ist nicht verfⁿgbar.
#69 45 Das angeforderte Dienstmerkmal ist nicht imple-
mentiert.
#70 46 Der Benutzer hat die uneingeschrΣnkte ▄bertra-
gung digitaler Information angefordert, aber nur
eine eingeschrΣnkte ▄bertragung ist zulΣssig.
#79 4F Ein Dienst oder eine Option, die sich durch die
oben genannten Grⁿnde nicht beschreiben lΣsst, ist
nicht implementiert.
Gruppe 5, Ungⁿltige Nachricht, unzulΣssiger
Parameterbereich
#81 51 Eine Nachricht wurde empfangen, die mit ei-
nem im Netzwerk zur Zeit ungⁿltigen Call
Reference"-Wert versehen war.
#82 52 Der angeforderte Nutzkanal existiert auf der
Schnittstelle, die diesen Grund liefert, nicht. Dies
kann z. B. bei CHI = 26 auf einem PCM 24 Inter-
face vorkommen.
#83 53 Es wurde versucht, einen Ruf mit einer ungⁿltigen
Call ID aus dem geparkten Zustand herauszuho-
len.
#84 54 Es wurde versucht, beim ▄bergang ins Parken eine
Call ID zu verwenden, die im Bereich des zustΣn-
digen Controllers bereits in Verwendung ist.
#85 55 Es wurde versucht, einen Ruf wieder aufzuneh-
men, obwohl kein Ruf geparkt worden ist.
#86 56 Der Ruf mit der verlangten Call ID wurde bereits
wieder ausgel÷st.
#88 58 Die gerufene Endteilnehmerschnittstelle ist nicht
in der Lage, den geforderten LLC oder HLC oder
anderen zusΣtzlichen Attributen zu genⁿgen.
#91 5B Ein Transit Netzwerk wurde in einer inkompati-
blen Weise angefordert.
Tabelle 6.1: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
183
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
#95 5F Wenn keine andere der hier genannten Ursachen
fⁿr eine ungⁿltige Message zutrifft, wird dieser
Grund versendet.
Gruppe 6, Protokollfehler
#96 60 Ein zwingend vorgeschriebenes Informationsele-
ment ist nicht vorhanden.
#97 61 Ein unbekannter oder nicht implementierter Mes-
sage-Type wurde von der ausl÷senden Einheit
empfangen.
#98 62 Eine Message wurde empfangen, die im aktuellen
Zustand des Rufes nicht zulΣssig war, oder es wur-
de eine STATUS-Message mit einem ungⁿltigen
Zustand empfangen.
#99 63 Ein Informationselement wurde empfangen, das
nicht bekannt oder nicht implementiert ist. Das In-
formationselement kann bei einem weiteren Ver-
such weggelassen werden, um die gewⁿnschte
Funktion zu erreichen.
#100 64 Der Inhalt eines Informationselementes ist ungⁿl-
tig und kann vom den Grund sendenden GerΣt
nicht verwendet werden.
#101 65 Eine fⁿr den aktuellen Zustand des Rufes unzulΣs-
sige Message wurde empfangen.
#102 66 Eine Prozedur zur Wiederherstellung eines stabi-
len Zustandes wurde als Reaktion auf das Ablau-
fen eines Timers eingeleitet.
#111 6F Eine in dieser Gruppe nicht nΣher spezifizierte Ur-
sache ist aufgetreten.
Tabelle 6.1: Deutschsprachige ISDN-Causes
6.3 Kabelmodem
In einigen europΣischen LΣndern sowie USA und Kanada ist der Internetzu-
gang ⁿber das Fernsehkabelnetz weit verbreitet. Hier folgt als Beispiel eine
Schritt-fⁿr-Schritt-Anleitung, um mit dem ÷sterreichischen Telekabel-Dienst
ins Internet zu kommen. Diese Anleitung sollte sich auch auf andere Kabe-
lanbieter ⁿbertragen lassen.
6.3.1 Grundlagen
Der Telekabel-Teilnehmer bekommt von der Kabelfirma ein Modem", wel-
ches einerseits an das Fernsehkabel, andererseits mittels 10Base-T-Leitung
(Twisted-Pair) an eine Netzwerkkarte im Computer angeschlossen wird. Die-
184
6.3. Kabelmodem
ses Modem stellt dann fⁿr den Computer eine Standleitung dar, meist mit
einer fixen IP-Adresse.
Vorgehensweise zur Installation
1. Falls Sie Ihre Netzwerkkarte schon eingerichtet haben, fahren Sie bei
Punkt 8 fort.
2. Starten Sie als Benutzer `root' das Programm YaST ¡ falls Sie in KDE
sind: Alt + F2 drⁿcken, dann xterm eingeben. Im neuen Fenster YaST
starten.
3. Gehen Sie zu `Administration des Systems', `Hardwa-
re in System integrieren', `Netzwerkkarte konfi-
gurieren'.
4. Bei `Typ des Netzwerks' geben Sie eth0 an.
5. Bei `Art der Netzwerkkarte' wΣhlen Sie Ihre Karte aus.
6. Bei `Optionen zum Laden des Moduls' geben Sie Parameter
wie IO-Port usw. an; zu Kernel Parametern siehe Kapitel 14 auf Seite 361.
Achtung, falls Sie eine PCI-Karte haben, brauchen Sie meist keine Para-
meter anzugeben.
7. Gehen Sie auf `Weiter'. Kehren Sie in das YaST-Hauptmenⁿ zurⁿck
(durch 2-maliges Drⁿcken der Esc
-Taste).
8. Gehen Sie zu `Administrieren des Systems', `Netzwerk
konfigurieren', `Netzwerk Grundkonfiguration'.
9. Sie befinden sich nun im Fenster `Auswahl des Netzwerks'.
10. Drⁿcken Sie bitte F5
, um das Device ethernet einzustellen (falls es
noch nicht unter `Device-Name' dort steht, z. B. eth0).
11. Drⁿcken Sie F3 und wΣhlen Sie `DHCP'.
12. Drⁿcken Sie F4 ,um dieses Device zu aktivieren.
13. Mit F10 wird die Konfiguration gespeichert.
14. Verlassen Sie YaST durch mehrmaliges Drⁿcken der Esc
-Taste.
15. Sie k÷nnen nun durch Eingabe von rcdhclient start Ihren Netz-
werkzugang aktivieren. Danach k÷nnen Sie z. B. mit ping www.suse.de
den Zugang testen.
Diese Anleitung gilt fⁿr Versionen ab SuSE 6.4, sollten Sie jedoch noch
SuSE 6.3 im Einsatz haben, dann muss noch ein Schritt durchgefⁿhrt werden.
Setzen Sie mit YaST die rc.config-Variable auf yes (zum Vorgehen vgl.
Abschnitt 3.6.12 auf Seite 114). Dann wird das Netz bei jedem Systemstart
freigeschalten, ohne dass Sie explizit einen Befehl ausfⁿhren mⁿssen.
Eine Alternative wΣre es ¡ falls IP-Adresse, Netzwerkmaske und Gateway be-
kannt und statisch sind ¡ eine fixe Netzwerkkonfiguration einzustellen (siehe
Abschnitt 5.1 auf Seite 152). Erkundigen Sie sich bei Ihrem Kabelbetreiber,
ob Ihre IP-Adresse in Zukunft nicht geΣndert wird. Der Vorteil einer fixen
Konfiguration: Sollte beim Booten der Kabelzugang gest÷rt sein, so lΣuft der
Bootvorgang problemlos weiter und sobald die Netz-St÷rung behoben ist,
k÷nnen Sie sofort wieder ins Internet.
185
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
6.4 T-DSL, T-ISDN-DSL, ADSL ...
Wenn Sie mit T-ISDN-DSL, ADSL usw. ins Internet wollen, so gibt es fⁿr Li-
nux bereits L÷sungen, die jedoch noch in der Entwicklungsphase sind. Daher
geben wir zu diesem Thema keinen direkten Support.
In der Supportdatenbank finden Sie jedoch einen Artikel zu diesem Thema,
in dem wir jeweils Informationen zu den neuesten Entwicklungen anbieten.
Lesen Sie den Artikel unter: http://sdb.suse.de/sdb/de/html/
hoe_adsl_pppoe.html.
6.5 Modemanschluss
Der Anschluss eines Modems an den Rechner gestaltet sich genauso wie unter
anderen Betriebssystemen auch. Das Modem wird entweder mit einem seri-
ellen Kabel mit dem Rechner verbunden, oder (falls es sich um ein internes"
Modem handelt) in einen freien Slot des Computers eingebaut. In YaST wird
angegeben, an welcher Schnittstelle das Modem angeschlossen wird (siehe
Abschnitt 3.6.1 auf Seite 100 und Abschnitt 17.6 auf Seite 447). Ein Link
wird von der Device-Datei nach /dev/modem angelegt. Das Modem kann
also ⁿber /dev/modem angesprochen werden, unabhΣngig davon, an welche
Schnittstelle es angeschlossen wurde ¡ wenn der Link richtig gesetzt wurde.
Es befinden sich auch sog. WinModems" im Handel. Diese k÷nnen mo-
mentan nicht unter Linux betrieben werden. Siehe dazu auch http://
sdb.suse.de/sdb/de/html/cep_winmodem.html und http:
//www.linmodems.org/; zu Modems im Allgemeinen vgl. das
Modem-HOWTO.gz.
Als normale Terminalprogramme k÷nnen Sie z. B. minicom oder unter dem
X Window System seyon einsetzen. Oder machen Sie die ersten Tests gleich
mit wvdial (Abschnitt 6.6).
Minicom
Minicom ist ein einfach zu bedienendes Terminalprogramm, das in der Be-
dienung an das DOS-Programm Telix angelehnt ist.
Alle Anwender, die minicom benutzen wollen, mⁿssen vorher in die Datei
/etc/minicom.users eingetragen werden. Hier wird festgelegt, wer mit
welcher Konfiguration auf welches Modem zugreifen darf.
Konfiguriert wird Minicom, indem Sie es als `root' folgenderma▀en star-
ten:
erde:/ # minicom -s
Die fⁿr den Betrieb erforderlichen Einstellungen sind selbsterklΣrend.
Die Tastenkombination Strg + L arbeitet nicht im xterm oder rxvt,
jedoch in kvt und in der Textkonsole.
186
6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
6.6 Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
Das Programm wvdial ist ein leistungsfΣhiges Tool, um analoge PPP-
Verbindungen zu Internetprovidern, im Folgenden ISP (engl. Internet
Service Provider) genannt, herzustellen. Da die ISPs oft verschiedene Ein-
stellungen im PPP-Protokoll verwenden, ist es manchmal sehr mⁿhsam, die
richtigen Optionen herauszufinden. Das erledigt wvdial durch intelligente
Algorithmen.
In der Vergangenheit war es unter Linux immer erforderlich, bei der Internet-
konfiguration auch den Nameserver (DNS ¡ Domain Name System) des ISP
anzugeben. Das ist mit wvdial nicht mehr n÷tig; es erkennt automatisch den
Nameserver des Providers, sofern er diese Information ⁿbermittelt.
6.6.1 Konfiguration von wvdial
Sie k÷nnen wvdial bequem von YaST aus konfigurieren. Sie finden das Menⁿ
unter `Administration des Systems', `Netzwerk konfigu-
rieren', `PPP-Netzwerk konfigurieren'. Das Menⁿ sehen Sie
in Abbildung 6.5.
Abbildung 6.5: wvdial: Einstellung der Parameter
Gehen Sie folgenderma▀en vor:
* Stellen Sie sicher, dass Sie in YaST bereits Ihr Modem eingerichtet ha-
ben; dies ist entweder bereits wΣhrend der Erstinstallation geschehen oder
kann jetzt nachgeholt werden (wie in Abschnitt 3.6.1 auf Seite 100 ange-
deutet).
* WΣhlen Sie nun den Menⁿpunkt `Konfigurieren Sie Ihren
Provider'.
* Geben Sie dort Telefonnummer, Benutzerkennung und Passwort an (Ab-
bildung 6.6 auf der nΣchsten Seite).
Wird die Verbindung ⁿber eine Nebenstellenanlage hergestellt, so tragen
Sie bitte nach der Netzkennziffer ( Amtsholung", z. B. 0) ein Komma
oder ein w ein: 0, oder 0w .
187
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
Abbildung 6.6: wvdial: Provider konfigurieren
Wenn Sie unter dem X Window System arbeiten und Schwierigkeiten ha-
ben etwas einzugeben, weil die Pfeil- ( ,
) oder Rⁿckl÷schtasten
( -
) nicht wunschgemΣ▀ reagieren, so sollten Sie YaST zunΣchst verlas-
sen und mit Strg + Alt + F2
- F6 auf eine Textkonsole wechseln, sich
als `root' einloggen und dort wieder YaST starten.
* WΣhlen Sie die automatische Nameserver-Konfiguration aus. Falls diese
nicht funktioniert, so mⁿssen Sie den Nameserver in YaST wie gewohnt
einstellen (vgl. Abschnitt 3.6.3 auf Seite 106).
* WΣhlen Sie Ihr WΣhlverfahren. Meistens ist es Tonwahl.
* Falls Sie an einer Telefonanlage angeschlossen sind, so wΣhlen Sie den
Punkt `Modem an Telefonanlage' aus; es wird dann kein WΣhl-
ton abgewartet.
* Unter Einwahlmodus sollte meist `PPP-direkt-PAP/CHAP' funk-
tionieren.
* Verlassen Sie dieses Untermenⁿ.
* Nach der Providerkonfiguration geht es zur Modemerkennung. Einfach
den Menⁿpunkt `Modemerkennung starten' anwΣhlen.
* Hat das geklappt, wΣhlen Sie den Punkt `wvdial starten und
Provider anwΣhlen'. Sie bekommen dann ein Fenster, in dem Sie
diverse Meldungen sehen k÷nnen.
* Wenn Sie die Meldung sehen, dass der PPP-Prozess gestartet wurde, k÷n-
nen Sie das Internet schon benutzen.
* Prⁿfen Sie eventuell, ob eine Verbindung zustande gekommen ist. Dazu
÷ffnen Sie ein weiteres Terminalfenster (in KDE: Alt + F2 und dann
xterm eingeben), geben Sie im Terminalfenster ein:
erde: # su
und dann das `root'-Passwort. Danach geben Sie ein:
erde: # tail -f /var/log/messages
188
6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
Jetzt k÷nnen Sie die Systemmeldungen mitverfolgen. Sobald Sie Zeilen
sehen mit "Local IP:" und "Remote IP:" ¡ jeweils gefolgt von
einer IP-Nummer ¡ haben Sie die Gewissheit, dass die Verbindung ins
Internet steht.
* Beenden Sie den Internetzugang mit Strg + c .
* Wenn das alles geklappt hat, k÷nnen Sie mit einem einfachen Aufruf von
wvdial von der Kommandozeile aus den Internetzugang starten und ihn
auch mit Strg + c beenden.
* Sie k÷nnen Ihre Konfiguration spΣter auch ohne YaST mit dem Pro-
gramm wvdial.lxdialog bzw. als grafisches Programm mit wvdial.tcl Σn-
dern. Dies ist jedoch nur als Benutzer `root' m÷glich.
Dokumentation zu wvdial finden Sie im Verzeichnis /usr/doc/packages/
wvdial.
wvdial als Benutzer und die Sicherheit
Wenn Sie wollen, dass au▀er `root' auch normale Benutzer PPP-
Verbindungen mit wvdial aufbauen k÷nnen, so mⁿssen Sie den jeweiligen
Benutzer mit YaST in die Gruppen `uucp' und `dialout' eintragen;
zum Vorgehen vgl. Abschnitt 3.6.8 auf Seite 111.
Diese Benutzer haben dann auch Zugriff auf die Datei /etc/wvdial.
conf, die normalerweise auch das Login und das Passwort fⁿr den Inter-
netzugang enthΣlt. Um die Sicherheit zu erh÷hen, k÷nnen Sie das Passwort in
eine geschⁿtzte Datei auslagern:
1. Wechseln Sie in der Verzeichnis /etc/ppp und legen Sie als Benutzer
`root' die Datei wvpw mit den Rechten 600 an:
erde: # cd /etc/ppp
erde:/etc/ppp # touch wvpw
erde:/etc/ppp # chmod 600 wvpw
2. Laden Sie die Datei wvpw den Editor und tragen Sie dort nur das Passwort
ein. Speichern Sie die Datei.
3. Kontrollieren Sie, ob die Rechte der Datei wvpw weiterhin stimmen; ein
erde:/etc/ppp # ls -l wvpw
sollte Gewissheit schaffen; vgl. Ausgabe 6.6.1.
-rw------- 1 root root 7 Jan 18 17:20 wvpw
Ausgabe 6.6.1: Ausgabe von ls -l wvpw
4. Wiederholen Sie die Konfiguration, wie in Abschnitt 6.6.1 auf Seite 187
gesagt; geben Sie jedoch als Passwort @/etc/ppp/wvpw an (ja, mit
dem vorangestellten Klammeraffen"). So wei▀ wvdial, dass das Pass-
wort dieser Datei zu entnehmen ist.
189
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
Modem piepst immer laut
Falls der Modem-Lautsprecher wΣhrend der Verbindung zu laut ist, k÷nnen
Sie /etc/wvdial.conf editieren und die Zeile
Init3 = ATM0
einfⁿgen. Dieser Befehl schaltet den Modem-Lautsprecher ab.
6.6.2 Mehrere Provider mit wvdial
wvdial kann eine beliebige Anzahl von ParametersΣtzen verwalten. Da-
zu k÷nnen Sie in der Datei /etc/wvdial.conf neben dem Abschnitt
Dialer Default noch Zusatzabschnitte anlegen. Beim Starten von
wvdial mit dem Namen eines solchen zusΣtzlichen Abschnitts werden
dann zuerst die Parameter aus Default" gelesen. Alle Parameter, die in
dem genannten Zusatzabschnitt nochmal angegeben sind, ⁿberschreiben die
vorherigen Werte.
Hier ein kleines Beispiel fⁿr T-Online und den Call-by-Call-Provider Arcor
(Datei 6.6.1). Darin wird die Konfiguration von YaST erstellt. Erweitert wird
Datei manuell um die Zeilen in Datei 6.6.2.
[Dialer Defaults]
Modem = /dev/ttyS0
Init1 = ATZ
Init2 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 S11=55 +FCLASS=0
Init3 = ATM0
Compuserve = 0
Tonline = 1
Dial Command = ATX3DT
Baud = 115200
Auto DNS = 1
Stupid Mode = 0
New PPPD = 1
Phone =0,0191011
Username = ????????
Password = ???????
Datei 6.6.1: /etc/wvdial.conf: Standard-Abschnitt
[Dialer arcor]
Phone = 010700192070
Username = arcor
Password = internet
Datei 6.6.2: /etc/wvdial.conf: Zusatz-Abschnitt
Wird wvdial ohne Parameter aufgerufen, wird eine Verbindung zu T-
Online aufgebaut. Der Aufruf von wvdial arcor baut eine Verbindung
zu Arcor auf. Lesen Sie dazu bitte auch die Manual-Page von wvdial
(man wvdial).
190
6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
6.6.3 ISDN-Terminaladapter
Diese GerΣte erm÷glichen den Anschluss an ISDN. Im Gegensatz zu gew÷hn-
lichen ISDN-Karten, werden Rechner und Terminaladapter ⁿber ein serielles
Kabel verbunden. Obwohl die Adapter im Prinzip ein analoges Modem simu-
lieren, zeigen diese Adapter Besonderheiten; z. B.
* ben÷tigen sie spezielle Befehle, um eine Point-to-Point-Verbindung zu
erm÷glichen und
* geben sie in der Voreinstellung erweiterte CONNECT-Meldungen aus.
Deshalb muss die Modemkonfiguration angepasst werden:
1. Verwenden Sie nicht die automatische Modemerkennung, die sonst mit
YaST, Menⁿpunkte `Administration des Systems' / `Netz-
werk konfigurieren' / `PPP-Netzwerk konfigurieren'
/ `Modemerkennung starten' durchgefⁿhrt wird.
2. Legen Sie Ihre Modemschnittstelle in YaST fest mit dem Menⁿ `Admi-
nistration des Systems' / `Hardware in System in-
tegrieren' / `Modem konfigurieren'.
3. Loggen Sie sich als `root' ein.
4. Erstellen Sie die Datei /etc/wvdial.conf per Hand; diese Datei
wird sonst automatisch generiert. Die Datei sollte den Inhalt wie in Da-
tei 6.6.3 haben.
[Dialer Defaults]
Modem = /dev/modem
Baud = 115200
Init1 = <spezieller Eintrag1>
Init2 = <spezieller Eintrag2>
; Phone =
; Username =
; Password =
Datei 6.6.3: /etc/wvdial.conf: Terminal-Adapter
Bei <spezielle Eintrag1> und <spezielle Eintrag2> mⁿssen Sie ¡ je nach
GerΣt ¡ die folgenden Werte eintragen:
Hersteller ELSA: ELSA MicroLink ISDN/TLpro und ISDN/TLV.34:
Init1 = AT&F\N10%P1
Init2 = AT\V0
Hersteller ELSA: ELSA TanGo 1000 und ELSA TanGo 2000:
Init1 = AT&F$IBP=HDLCP
Init2 entfΣllt
Hersteller Zyxel: Alle Modelle:
Init1 = AT&FB40
Init2 = ATXO
191
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
Hersteller Hagenuk: Speed/Viper Dragon:
Init1 = ATZ
Init2 = AT&FB8X0
Andere Hersteller: Sie k÷nnen den vom Hersteller angegebenen Init-
string" in der Dokumentation des Adapters nachschlagen. Manchmal
sind auch Skripten fⁿr Unix oder Linux beigefⁿgt, denen dieser String
entnommen werden kann. Oder Sie schauen nach, mit welchem Init-
string sich der Adapter unter einem anderen Betriebssystem einwΣhlt,
z. B. unter MS-Windows.
Alle anderen Konfigurationsschritte fⁿhren Sie wie im Handbuch Ihres Ad-
apters beschrieben durch.
Anmerkung: ISDN-TA dⁿrfen nicht mit TK-Anlagen mit eingebauter ISDN-
Karte verwechselt werden. Diese sind zwar auch ⁿber ein serielles Kabel
angeschlossen, verwenden aber ein proprietΣres Protokoll ⁿber die serielle
Schnittstelle und k÷nnen deshalb nicht unter Linux betrieben werden! Im PC
muss ein mitgelieferter CAPI-Treiber installiert werden, der von den Herstel-
lern z. Z. nicht fⁿr Linux zur Verfⁿgung gestellt wird. Bekannt sind hier die
GerΣte:
* Eumex 404 PC
* Eumex 322 PCi
* AVM Fritz!XPCDr.
* Neuhaus Triccy Data LCR
6.6.4 Konfiguration von PCI-Modems
Die IRQ und IO-Adresse der seriellen Schnittstellen sind in Linux auf die
Werte voreingestellt, die von ISA-Karten benutzt werden. Diese Werte sind
ein Quasi-Standard und sorgen in vielen PCs dafⁿr, dass kein Ressourcen-
Konflikt zustande kommt. Die Ressourcen von PCI-Karten werden jedoch
vom BIOS beim Booten vergeben und stimmen, wenn man das BIOS alleine
entscheiden lΣsst, nicht mit den traditionellen Werten ⁿberein.
Gehen Sie deshalb vor der Konfiguration von wvdial folgenderma▀en vor:
1. Bestimmen Sie die tatsΣchlichen Werte, die das BIOS den seriellen
Schnittstellen zugeordnet hat, mit dem Befehls scanpci -v. Sie ben÷-
tigen den Interrupt (IRQ) und die IO-Adresse (IO-port).
2. Integrieren Sie das Modem mit YaST ⁿber die Punkte `Administra-
tion des Systems' / `Hardware in System integrie-
ren' / `Modem konfigurieren'.
Beachten Sie dabei eine eventuell vorhandene serielle Maus und ande-
re serielle Schnittstellen; im Zweifelsfall wΣhlen Sie /dev/ttyS2, um
einen Konflikt mit einer zusΣtzlich eingebauten, herk÷mmlichen Schnitt-
stellenkarte zu vermeiden.
3. Der Befehl setserial kann dazu verwendet werden, die Konfigura-
tion der seriellen Schnittstelle zu verΣndern. Belegt das Modem z. B. den
IRQ 5 und die IO-Adresse 0x220, der Kernel erwartet jedoch den Inter-
rupt 4 und Port 0x02f8, so kann mit dem Befehl
192
6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
erde: # setserial /dev/ttyS2 irq 5 port 0x220
Abhilfe geschaffen werden.
Dieser Befehl muss allerdings fortan bei jedem Booten ausgefⁿhrt wer-
den. Hier bietet sich ein Eintrag in die Datei /sbin/init.d/boot.
local an. ¡ Alternativ m÷glich ist die Anpassung der Datei /sbin/
init.d/serial, im Abschnitt start:
run_setserial /dev/ttyS2 irq 5 port 0x220
NΣhere Informationen zu setserial findet man in der Manual-Page von
setserial (man setserial).
4. Um zu testen, ob die Konfiguration der Schnittstelle erfolgreich war,
k÷nnen Sie wvdialconf /dev/null eingeben. Dabei werden alle
ttySx-Schnittstellen geprⁿft und Ihr Modem sollte erkannt werden.
Hinweis: Alternativ zur Konfiguration mit setserial, k÷nnen Sie die IRQ-
Einstellungen im BIOS Σndern. Dies ist nur m÷glich, wenn Ihr BIOS das
zulΣsst und die IO-Adresse nicht geΣndert werden muss.
Stellen Sie dazu fest, in welchem PCI-Slot Ihre Schnittstellenkarte steckt.
Im Setup-Programm mancher BIOSe gibt es ein Untermenⁿ, in dem die
Einstellungen der PCI-Schnittstellen festgelegt werden. Hier kann jedem
Slot ein fester Interrupt (IRQ) zugewiesen werden. Tragen Sie hier den
voreingestellten IRQ ein. In den meisten FΣllen wird dies IRQ 3 oder
IRQ 4 sein. Beim nΣchsten Start passt sich der tatsΣchliche IRQ dem
voreingestellten an.
6.6.5 Manuelle PPP-Einrichtung fⁿr Profis
Sollte Ihr Internetzugang mit wvdial aus irgendwelchen Grⁿnden nicht klap-
pen, so k÷nnen Sie hier PPP auch manuell konfigurieren. Geben Sie aber nach
M÷glichkeit dem Programm wvdial den Vorzug.
Einige Beispielkonfigurationen und Skripten befinden sich au▀erdem im
Paket inetcfg, Serie n sowie in Paket ppp_nt und in Paket toppp,
Serie doc.
Hinweise zu T-Online
Der T-Online Benutzername besteht aus der Anschlusskennung (12-stellig),
gefolgt von der Telefonnummer des T-Online-Anschlusses mit Vorwahl (DxJ-
Nr.) bzw. der T-Online-Nummer und der Mitbenutzernummer (4-stellig). Hat
die Telefonnummer weniger als 12 Stellen, muss dahinter ein # angefⁿgt
werden. Aliasnamen scheinen nicht zu gehen. ¡ Beispiel:
Name: 01234567890123456789012#0001
Passwort: das normale T-Online-Passwort
Hier noch mal eine Aufstellung der T-Online Server aus unserer Supportda-
tenbank; diese Server ben÷tigen Sie eventuell in Ihren Anwenungsprogram-
men:
193
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
Nameserver: dns00.btx.dtag.de 194.25.2.129
SMTP-Server: mailto.btx.dtag.de Mails verschicken
POP-Server: pop.btx.dtag.de Mails abholen via popclient"
NNTP-Server: news.btx.dtag.de Newsserver
Falls n÷tig und/oder m÷glich, tragen Sie auch die Proxy-Server ein:
FTP-Proxy: ftp-proxy.btx.dtag.de FTP-Proxy
HTTP-Proxy: www-proxy.btx.dtag.de WWW-Proxy
Wais-Proxy: wais-proxy.btx.dtag.de Wais-Proxy
Gopher-Proxy: gopher-proxy.btx.dtag.de Gopher-Proxy
Der Verbindungsaufbau
Der Aufbau einer PPP-Verbindung erfolgt in zwei Schritten.
* ZunΣchst wird die Verbindung zwischen den beiden Modems aufgebaut.
Diesen Part ⁿbernimmt Programm chat.
* Steht die Verbindung, wickelt chat noch das Einloggen beim Server ab
und ⁿbergibt dann die Kontrolle wieder dem PPP-Daemon. Dieser initiiert
anschlie▀end das PPP-Protokoll.
Nachdem Sie das Paket inetcfg installiert haben, finden Sie im Verzeich-
nis /usr/doc/packages/inetcfg das Skript ppp-up, das Sie ins Ver-
zeichnis /etc/ppp kopieren und entsprechend Ihren Gegebenheiten modi-
fizieren sollten.
▄ber ppp-up wird dann eine PPP-Verbindung aufgebaut.
#!/bin/sh
## /etc/ppp/ppp-up
## Aufbau einer PPP-Verbindung
#
localip=0.0.0.0
remoteip=
device=/dev/modem
pppflags="38400 modem debug defaultroute"
/usr/sbin/pppd lock connect \
'/usr/sbin/chat -v -f /etc/ppp/ppp.chat' \
$device $pppflags $localip:$remoteip
Datei 6.6.4: /etc/ppp/ppp-up
ZunΣchst werden die IP-Adressen des Servers und des Clients gesetzt. Wird
fⁿr den Client eine IP-Adresse 0.0.0.0 angegeben und die IP-Adresse des
194
6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
Servers freigelassen, so erfragt pppd die beiden Adressen beim Server. Stehen
die Adressen im voraus fest oder wird keine dynamische Adresszuweisung
gewⁿnscht, so sind hier die entsprechenden IP-Adressen einzutragen.
Dann wird das Device angegeben, an dem das Modem angeschlossen ist. Die
Flags weisen pppd an, das Modem mit 38400 bps anzusprechen und die PPP-
Verbindung als Default Route in die Routing-Tabelle des Kernels einzutragen.
pppd kennt noch eine Fⁿlle weiterer Flags und Optionen. Eine detaillierte
Beschreibung findet sich in der Manual-Page von pppd (man 8 pppd)
und in der Datei /usr/doc/howto/en/PPP-HOWTO.gz. Das gezeigte
Beispiel sollte jedoch in den meisten FΣllen funktionieren.
chat ⁿbernimmt dann den Aufbau der Modemverbindung. Die Datei /etc/
ppp/ppp.chat legt fest, wie dieser Vorgang ablΣuft:
TIMEOUT 30
ABORT "NO CARRIER"
ABORT BUSY
ABORT "NO DIALTONE"
ABORT ERROR
"" +++ATZ
OK ATDT0911123456
CONNECT ""
ogin:--ogin: <ppplogin>
word: <ppppassword>
Datei 6.6.5: /etc/ppp/ppp.chat
Die ABORT-Zeilen legen fest, bei welchen Antworten des Modems der Ver-
bindungsaufbau fehlschlug. Mit +++ATZ wird das Modem initialisiert.
ATDT0911123456 stellt das AnwΣhlen des Servers dar. Wird dann die Zei-
chenkette CONNECT vom Modem empfangen, so startet der Login-Vorgang.
Es wird zuerst der Loginname und dann das Passwort an den Server geschickt.
Mehr zu chat kann in der Manual-Page von chat (man 8 chat) nachge-
lesen werden.
Sind die beiden Dateien passend konfiguriert und die Attribute richtig gesetzt,
so reicht der Aufruf von ppp-up, um die PPP-Verbindung aufzubauen.
Wenn Sie, wie in diesem Kapitel beschrieben, das Anwahlskript ppp-up
unter /etc/ppp/ppp-up gespeichert haben, liegt dieses natⁿrlich nicht
im Suchpfad, der in der Umgebungsvariablen PATH angegeben ist. Aus
diesem Grund mⁿssen Sie beim Aufruf den vollen Pfad angeben:
erde:/root # /etc/ppp/ppp-up
Vorher sollten Sie das Attribut `x' dieser Datei z. B. mittels
erde:/root # chmod 755 /etc/ppp/ppp-up
setzen.
Abgebaut wird die Verbindung durch Beenden des PPP-Daemonen. Dies
kann z. B. durch das Skript /etc/ppp/ppp-down erfolgen:
Wichtig ist hier das Hochkomma. Gemeint ist SHIFT
+ `
. Es handelt
sich hierbei um eine Kommandosubstitution, durch die die Ausgabe von
cat /var/run/ppp0.pid dem Programm kill ⁿbergeben wird.
195
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
#!/bin/sh
## /etc/ppp/ppp-down
## PPP Verbindung kappen
#
kill `cat /var/run/ppp0.pid`
Datei 6.6.6: /etc/ppp/ppp-down
Anpassen des Chat-Skripts
Das Chat-Skript /etc/ppp/ppp.chat muss selbstverstΣndlich immer an-
gepasst werden. Neben dem Loginnamen und dem Passwort Σndert sich auch
oft die gesamte Login-Sequenz. In manchen FΣllen muss sogar auf der Ge-
genstelle das PPP-Protokoll durch einen entsprechenden Befehl, z. B. durch
ppp default gestartet werden. All dies lΣsst sich nicht allgemein be-
schreiben.
Der Loginvorgang ist, falls keine spezielle Authentisierung ⁿber PAP, CHAP
etc. durchgefⁿhrt werden muss, mit einem normalen Terminal-Login ver-
gleichbar, nur dass dieser sonst manuelle Vorgang durch das Chat-Skript ab-
lΣuft.
Aus diesem Grund kann man folgenderweise vorgehen:
* Man lese die Informationen des Service-Providers sorgfΣltig und frage
nach, ob beim Provider vielleicht schon ein entsprechendes Skript exis-
tiert. Schicken Sie uns in diesem Fall bitte Feedback, damit wir diese
Skripten sammeln und in unserer Distribution verteilen k÷nnen. Sie k÷n-
nen diese gesammelten Informationen auch direkt ⁿber unsere Support-
datenbank abrufen:
http://sdb.suse.de/sdb/de/html/
* Man lege sich Bleistift und Papier bereit!
* Mit einem Terminalprogramm (z. B. Minicom (minicom -s)) wird
jetzt die Verbindung manuell durchgefⁿhrt; man loggt sich also direkt ein
und notiere dabei peinlichst genau, was in welcher Reihenfolge gesendet
wird, und welche Eingaben man dabei selbst machen muss. Die meisten
Terminalprogramme, so auch minicom, erm÷glichen ein automatisches
Protokollieren des Textes auf dem Bildschirm. Bei Minicom erreicht man
das durch die Tastenkombination Alt + l (mit Alt + z werden alle
verfⁿgbaren Tastenkombinationen aufgelistet!).
* Dies wird bis zu der Stelle gemacht, an der die Gegenstelle in den PPP-
Modus wechselt, was an einer entsprechenden Meldung zu erkennen sein
sollte, etwa: "ppp-protocol started"
* Die dann bestehende Verbindung wird dann einfach abgebrochen, d. h.
aufgelegt (Minicom: Alt + h
)
* Terminalprogramm beenden (Minicom Alt + x
)
* Mit dem Protokoll kann nun das Chat-Skript entsprechend angepasst wer-
den.
196
6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
Ein paar weitere ErklΣrungen zu chat.
In der ersten Sequenz
TIMEOUT 30
ABORT "NO CARRIER"
ABORT BUSY
ABORT "NO DIALTONE"
ABORT ERROR
wird chat initialisiert.
Der TIMEOUT ist individuell abhΣngig von der Zeitdauer, die fⁿr den Ver-
bindungsaufbau ben÷tigt wird und muss in einigen FΣllen h÷her gesetzt
werden, z. B. auf 60.
Mit den ABORT-Befehlen wird angegeben, bei welchen Antworten vom Mo-
dem das Skript beendet werden soll.
In den folgenden Zeilen wird immer nach folgendem Schema vorgegangen:
Der erste Parameter (bis zum ersten Leerzeichen) gibt an, auf was gewartet
werden soll. Wird dieser String vom Modem gesendet, wird der Rest der Zeile
zurⁿckgesendet.
+++ATZ
Hier wird auf keinen String gewartet, sondern sofort das Modem initiali-
siert. Das hΣngt davon ab, welches Modem Sie haben und welches Profile
gespeichert ist. Normalerweise wird mit ATZ Profile 0 (wie auch direkt nach
dem Einschalten) geladen. Hier mⁿssen Sie eventuell etwas anderes eintra-
gen. Vergleichen Sie dies ggf. mit Ihrer DOS- bzw. Windows-Software.
Falls Ihr Modem absolut nicht das macht, was es eigentlich sollte, kann das
daran liegen, dass es v÷llig verstellt ist. Unter UmstΣnden hilft dann auch
kein ATZ mehr. In diesem Fall sollte der Befehl AT&F eingegeben werden
(z. B. unter Minicom). Hierdurch wird das Modem in die Werkseinstellung
zurⁿckgesetzt.
Jetzt wird gewΣhlt und die Login-Sequenz durchgefⁿhrt, z. B.:
OK ATDT<telefonnummer>
CONNECT ""
ogin:--ogin: <account>
word: <accountpasswd>
Setzen Sie bitte fⁿr Ihre konkrete Installation anstelle von <telefonnummer>,
<account> und <accountpasswd> die entsprechenden Werte.
Beachten Sie, dass in diesem hier z. B. nur nach word: gesucht wird, denn
es k÷nnte ja Password:, password: oder auch Spa▀word: gesendet
werden.
Die Zeile
ogin:--ogin:
sollte flexibel genug sein, denn hier wird, falls der erste String (ogin:) nicht
gefunden wird, ein `Return' gesendet und nachfolgend noch einmal auf
ogin: gewartet.
197
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
Weitere Infos und Beispiele hierzu finden Sie in der Manual-Page von chat
(man 8 chat).
Dort finden Sie auch den motivierenden Hinweis:
" In actual practice, simple scripts are rare. "
Das gesamte Chat-Skript darf keine Leerzeile, keine Leerzeichen am Zei-
lenanfang und keine Kommentare enthalten.
Testen Sie nun die Verbindung mit dem Befehl /etc/ppp/ppp-up. Die
Fehlermeldungen, die z. B. vom Chat-Skript erzeugt werden, sind nicht
auf dem Bildschirm lesbar, sondern werden in der Datei /var/log/
messages protokolliert. Sie k÷nnen auf einer zweiten Konsole durch Ein-
gabe von
erde:/ # tail -f /var/log/messages
ein Protokoll derselben Datei nebenherlaufen lassen. Dann sieht man immer
sofort, wenn es wichtige Meldungen zu beachten gibt.
6.7 Masquerading und Firewall ¡ Freunde und Freunde"
Viele SuSE Linux-Anwender betreiben Ihren Rechner als Einwahlrechner
zum Internet oder auch als Router fⁿr einen Standleitungszugang; dabei wer-
den im lokalen Netz oftmals private IP-Adressen verwendet werden ¡ diese
k÷nnen also nicht direkt auf das Internet zugreifen. Um einen solchen Zugang
fⁿr das interne Netz zu erm÷glichen, gibt es die M÷glichkeit des Masquera-
ding". Installieren Sie dafⁿr das Paket firewals aus der Serie sec. Dieses
Paket enthΣlt ein Skript fⁿr Masquerading und Firewall. Beides wird von der
Konfigurationsdatei /etc/rc.firewall aus gesteuert. Es ist zweckmΣ-
▀ig, auch gleich einen Firewall mit einzurichten, damit das System gegen
Angriffe von au▀en besser geschⁿtzt ist. Lesen Sie dazu unbedingt die Doku-
mentation in /usr/doc/packages/firewals.
Es gibt keine GewΣhr, dass die hier vorgestellten Verfahren wirklich funk-
tionieren. Wenn also Cracker in Ihr System eindringen, obwohl Sie alles
richtig gemacht haben, machen Sie die Buchautoren bitte nicht verantwort-
lich. Aber fⁿr Kritik und Anregungen ist feedback@suse.de jederzeit dank-
bar. Und wenn es was zu verbessern gibt, wird es gewi▀ getan werden!
6.7.1 Grundlagen des Masquerading
Fⁿr Masquerading braucht man zwei verschiedene Netzwerkdevices. Zumin-
dest eines davon ist eine Ethernet-Netzwerkkarte, an der das innere (interne)
Netz angeschlossen ist. Dieses Netz soll als Netzwerkadresse einen priva-
ten Adressraum verwenden, der dafⁿr vorgesehen ist, z. B. 192.168.0.0
bis 192.168.255.255. Wir gehen in dem Konfigurationsbeispiel da-
von aus, dass der Router (den wir hier konfigurieren) auf dieser ins interne
Netz zeigenden Netzwerkkarte die Adresse 192.168.0.1 eingestellt be-
kommt. Die Rechner des internen Netzes haben dann z. B. die IP-Adressen
192.168.0.2, 192.168.0.3 usw.
198
6.7. Masquerading und Firewall ¡ Freunde und Freunde"
Das Σu▀ere Netzwerkdevice ist z. B. die ISDN-Karte, die fⁿr den Inter-
netzugang verwendet wird, oder eine Standleitung, die an eine Ethernet-
Netzwerkkarte angeschlossen ist. In unserem Beispiel nehmen wir dies an.
Die Konfiguration ist weiter unten erklΣrt.
6.7.2 Grundlagen des Firewall
Genaugenommen ist in dem Paket firewals kein Firewall", sondern ein
Paketfilter" enthalten. Ein Paketfilter-Firewall schⁿtzt das Netz gegen Zu-
griffe auf IP-Adressen und Ports, die man nicht ausdrⁿcklich freigegeben hat.
Ist Ihr Rechner jedoch Webserver und Sie geben den Port 80 fⁿr diesen Rech-
ner frei ¡ das mⁿssen Sie auch, damit von aussen auf den Web-Server zu-
gegriffen werden kann ¡, so ist dieser Rechner natⁿrlich gegen Angriffe auf
diesen Port nicht geschⁿtzt. Dieser Paketfilter-Firewall soll und kann keinen
Firewall auf Applikationsebene ersetzen; ein solcher Firewall sollte von ei-
nem professionellen Dienstleister eingerichtet werden. Es ist jedoch der Si-
cherheit des Systems sehr zutrΣglich, fⁿr den Heimgebrauch diesen Firewall
einzusetzen.
6.7.3 Konfiguration Masquerading und/oder Firewall
Dokumentation zum SuSE-Firewall finden Sie unter /usr/doc/packages/
firewall ¡ theoretische ▄berlegungen dazu in Kapitel 18.1 auf Sei-
te 459 ff.
Die gesamte Konfiguration erfolgt in /etc/rc.firewall und ist in Eng-
lisch erklΣrt. Hier folgt eine Schritt-fⁿr-Schritt-Anleitung fⁿr die erfolgreiche
Konfiguration. Es ist bei jedem Punkt angefⁿhrt, ob er fⁿr Masquerading oder
Firewall gilt. In der Konfigurationsdatei ist auch von einer DMZ ( Demili-
tarisierte Zone") die Rede, auf die an dieser Stelle nicht nΣher eingegangen
wird.
Falls Sie wirklich nicht mehr als Masquerading brauchen, fⁿllen Sie nur die
mit Masquerading bezeichneten Zeilen aus.
* FW_START (Firewall, Masquerading): Auf yes setzen, damit das Skript
gestartet wird; so wird Firewall und/oder Masquerading erm÷glicht.
* FW_DEV_WORLD (Firewall, Masquerading): Zum Beispiel eth0. Dies
ist das Device, das hinaus ins Internet zeigt. Bei ISDN ist es z. B. ippp0.
* FW_DEV_INT (Firewall, Masquerading): Das Device, welches ins inne-
re, private", Netz zeigt. Falls kein inneres Netz vorhanden ist, ¡ z. B. der
Firewall schⁿtzt nur diesen Rechner ¡, einfach leer lassen.
* FW_ROUTE (Firewall, Masquerading): Wenn Sie Masquerading brau-
chen, mⁿssen Sie hier yes eintragen. Bei einem Firewall ohne Mas-
querading nur dann, wenn man von au▀en Zugang zum internen Netz
haben will. Das funktioniert aber nur, wenn die internen Rechner offi-
ziell zugewiesene IP-Adressen haben. Im Normalfall sollten Sie den Zu-
gang von au▀en auf die internen Rechner nicht erlauben! Wenn Sie yes
wegen des Masquerading eintragen, so sind Ihre internen Rechner trotz-
dem nicht von aussen sichtbar, da diese ja private Netzwerkadressen (z. B.
192.168.x.x) haben und daher im Internet gar nicht geroutet werden.
199
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
* FW_MASQUERADE (Masquerading): Wenn Sie Masquerading brauchen,
mⁿssen Sie hier yes eintragen. Beachten Sie, dass es sicherer ist, wenn
die Rechner des internen Netzes ⁿber Proxy-Server auf das Internet zu-
greifen.
* FW_MASQ_NETS (Masquerading): Tragen Sie hier die Rechner und/oder
Netzwerke ein, fⁿr die Masquerading gemacht werden soll. Trennen Sie
die einzelnen EintrΣge durch Leerzeichen. ¡ Beispiel:
FW_MASQ_NETS="192.168.0.0/24 192.168.10.1"
* FW_PROTECT_FROM_INTERNAL (Firewall): Tragen Sie hier yes
ein, wenn Sie den Firewall-Rechner auch durch Angriffe vom in-
neren Netz schⁿtzen wollen. Dann mⁿssen Sie die Services, die
fⁿr das innere Netz verfⁿgbar sind, explizit freigeben. Siehe auch
FW_SERVICES_INTERNAL_TCP und FW_SERVICES_INTERNAL_UDP.
* FW_AUTOPROTECT_GLOBAL_SERVICES (Firewall): Im Normalfall
auf yes lassen.
* FW_SERVICES_EXTERNAL_TCP (Firewall): Tragen Sie hier die Ser-
vices ein, auf die zugegriffen werden soll; z. B. "www smtp ftp domain 443"
¡ fⁿr den Rechner zu Hause, der keine Dienste anbieten soll, tragen Sie
meist nichts ein.
* FW_SERVICES_EXTERNAL_UDP (Firewall): Wenn Sie nicht gerade
einen Nameserver betreiben, auf den von au▀en zugegriffen werden soll,
lassen Sie dieses Feld leer. Ansonsten fⁿgen Sie hier die ben÷tigten Ports
ein.
* FW_SERVICES_INTERNAL_TCP (Firewall): Hier werden die fⁿr das
innere Netz zur Verfⁿgung stehenden Dienste deklariert. Die Angaben
sind analog zu denen unter FW_SERVICES_EXTERNAL_TCP, beziehen
sich hier aber auf das interne Netz.
* FW_SERVICES_INTERNAL_UDP (Firewall): Siehe zuvor.
* FW_TRUSTED_NETS (Firewall): Hier tragen Sie die Rechner ein, denen
Sie wirklich vertrauen k÷nnen ( Trusted Hosts"). Beachten Sie zudem,
dass auch diese Rechner vor Eindringlingen geschⁿtzt sein mⁿssen. Bei-
spiel: "172.20.0.0/16 172.30.4.2" bedeutet, dass alle Rechner,
deren IP-Adresse mit 172.20.x.x beginnt, sowie der Rechner mit der
IP-Adresse 172.30.4.2 durch den Firewall hindurch k÷nnen.
* FW_SERVICES_TRUSTED_TCP (Firewall): Hier k÷nnen Sie die TCP-
Portadressen festlegen, die von den Trusted Hosts" benutzt werden k÷n-
nen. Geben Sie z. B. 1:65535 ein, wenn die vertrauenswⁿrdigen Rech-
ner auf alle Services zugreifen dⁿrfen. Normalerweise sollte es reichen,
wenn man hier als Service ssh eingibt.
* FW_SERVICES_TRUSTED_UDP (Firewall): Wie oben, nur auf UDP be-
zogen.
* FW_ALLOW_INCOMING_HIGHPORTS_TCP (Firewall): Wenn Sie mit
normalem (aktivem) FTP arbeiten wollen, so tragen Sie hier ftp-data
ein.
* FW_ALLOW_INCOMING_HIGHPORTS_UDP (Firewall): Tragen Sie
hier dns ein, damit Sie die in /etc/resolv.conf eingetragenen
200
6.8. Schreib mal wieder ¡ zur Sendmail-Konfiguration
Nameserver verwenden k÷nnen. Mit yes geben Sie alle hohen Portnum-
mern frei.
* FW_SERVICE_DNS (Firewall): Falls bei Ihnen ein Nameserver lΣuft, auf
den von au▀en zugegriffen werden soll, tragen Sie hier yes ein; zugleich
muss in FW_TCP_SERVICES_* der Port 53 freigeschaltet sein.
* FW_SERVICE_DHCLIENT (Firewall): Wenn Sie dhclient benⁿtzen, um
Ihre IP-Adresse zu beziehen, so mⁿssen Sie hier yes eintragen.
* FW_LOG_*: Stellen Sie hier ein, was Sie mitloggen wollen. Fⁿr den lau-
fenden Betrieb reicht yes bei FW_LOG_DENY_CRIT.
* FW_STOP_KEEP_ROUTING_STATE (Firewall): Falls Sie automatisch
per diald oder ⁿber ISDN (dial on demand) ins Internet gehen, so tragen
Sie hier yes ein.
Das war's. Vergessen Sie nicht, den Firewall zu testen (z. B. telnet von au-
▀en); Sie sollten dann in /var/log/messages in etwa folgende EintrΣge
sehen:
Feb 7 01:54:14 www kernel: Packet log: input DENY eth0
PROTO=6 129.27.43.9:1427 195.58.178.210:23 L=60 S=0x00
I=36981 F=0x4000 T=59 SYN (#119)
6.8 Schreib mal wieder ¡ zur Sendmail-Konfiguration
Ist der Anschluss an die weite Welt erst einmal hergestellt ¡ sei es ⁿber UUCP,
PPP oder ISDN ¡ so soll dieser natⁿrlich auch genutzt werden. Eine typische
Anwendung hierfⁿr ist E-Mail , elektronische Post. Dieser Abschnitt be-
schreibt die Konfiguration des Paketes sendmail3.
Bei der Zustellung von E-Mail-Nachrichten entscheidet sendmail, wie die
Nachrichten weiter transportiert werden sollen: ⁿber ein TCP/IP-Netzwerk
mit dem Protokoll SMTP, in den lokalen E-Mail-Folder eines Benutzers oder
ⁿber andere Transferprogramme wie UUCP.
Die Hauptkonfigurationsdatei von sendmail ist /etc/sendmail.cf.
Fⁿr eine einfache Konfiguration kann man mit YaST ein paar Parame-
ter setzen und damit eine gⁿltige /etc/sendmail.cf erstellen lassen;
die Eintragungen stehen dann in der /etc/rc.config.d/sendmail.
rc.config und SuSEconfig schreibt anhand dieser Eintragungen unter
Verwendung von /sbin/conf.d/SuSEconfig.sendmail die Datei
/etc/sendmail.cf.
Da die Konfigurationsdateien des sendmail-Paketes sehr komplex sind, bein-
haltet SuSE Linux zwei vorbereitete Konfigurationen, die die in der Regel
vorkommenden FΣlle weitgehend abdecken:
Wenn sendmail innerhalb eines TCP/IP-Netzwerkes verwendet werden soll,
sollte man unbedingt einen gⁿltigen DNS-Server besitzen. Dort sollte man fⁿr
jeden Namen einen Extra-Eintrag ( MX record", mail exchange record") fⁿr
E-Mail machen. Die aktuellen Einstellungen kann man mit dem host-Befehl
(aus dem Paket bind) ⁿberprⁿfen:
3 Eine Alternative zu sendmail ist postfix oder qmail ¡ auf beide Pakete soll hier aber nicht
eingegangen werden.
201
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
erde: # host sonne.kosmos.all
sonne.kosmos.all address 192.168.0.1
sonne.kosmos.all mail is handled (pri=10) by son-
ne.kosmos.all
sonne.kosmos.all mail is handled (pri=100) by mail-
relay.kosmos.all
Falls da kein Eintrag fⁿr Mail existiert, sollte man seinen DNS-Administrator
um Hilfe bitten.
Folgende Parameter fⁿr eine E-Mail-Konfiguration k÷nnen ⁿber YaST in der
/etc/rc.config.d/sendmail.rc.config (vgl. Abschnitt 17.6 auf
Seite 445 sowie z. Z. die Datei /etc/mail/README.linux) eingestellt
werden:
* SENDMAIL_TYPE="yes"
Diese Variable muss auf yes stehen, wenn die sendmail-Konfigu-
rationsdatei aus den in der /etc/rc.config.d/sendmail.
rc.config gesetzten Werten gebildet werden soll. Wenn man die
/etc/sendmail.cf selbst herstellen m÷chte, dann ist no der richtige
Wert.
* SENDMAIL_LOCALHOST=\
"localhost sonne.kosmos.all www.kosmos.all"
sendmail muss wissen, welche E-Mail lokal abgespeichert und welche
weiter an einen anderen Zielrechner verschickt werden muss. Nur E-Mail
an den lokalen Hostnamen wird per default als lokale E-Mail abgespei-
chert. Mit SENDMAIL_LOCALHOST kann man weitere Rechner-Namen
¡ durch Leerzeichen getrennt ¡ angeben, die auch als lokal angesehen
werden sollen.
Beispiel: Der Rechner hei▀t sonne.kosmos.all und ist zugleich
WWW-Server fⁿr www.kosmos.all. Damit E-Mail an www.kosmos.all
auch akzeptiert wird, muss man folgendes eintragen:
SENDMAIL_LOCALHOST="localhost www.kosmos.all"
* FROM_HEADER=kosmos.all
Als Absenderadresse wird normalerweise einfach der lokale Rechnerna-
me verwendet. Dies kann mit diesem Parameter auf einen beliebigen an-
deren Namen verΣndert werden.
Beispiel: Der Rechner hei▀t erde.kosmos.all, E-Mail soll aber in der
Form tux@kosmos.all verschickt werden (also ohne Rechnernamen).
Das geht ⁿber den Eintrag:
FROM_HEADER=kosmos.all.
* SENDMAIL_SMARTHOST=mail-server.provider.de
Fⁿr alle nicht-lokale E-Mail fragt sendmail nach den DNS-Daten und will
dann die E-Mail ⁿber das SMTP-Protokoll an den zustΣndigen Rechner
schicken. Dieser Rechner kann irgendwo im Internet sein und hat u. U. nur
eine langsame Verbindung zu unserem Rechner. ▄ber diesen Parameter
kann man daher einen Zwischenrechner angeben, der alle nicht-lokale E-
Mail bekommt und diese dann weiter an den Zielrechner abliefert.
Beispiel 1: Damit kann man auch bei einer Dialup-Verbindung alle E-Mail
beim Provider abgeben, der dann fⁿr die Auslieferung in die weite Welt
202
6.8. Schreib mal wieder ¡ zur Sendmail-Konfiguration
des Internet zustΣndig ist:
SENDMAIL_SMARTHOST=smtp:mail-server.provider.de.
Beispiel 2: Ist man ⁿber UUCP angeschlossen, kann man alle nicht-lokale
E-Mail an den UUCP-Server weitergeben:
SENDMAIL_SMARTHOST=uucp-dom:uucp.kosmos.all.
* SENDMAIL_NOCANONIFY=no
sendmail schaut alle E-Mail-Adressen im Mail-Header nach und ersetzt
die Namen mit den Fully Qualified Domain Names" (FQDN). Falls man
beim E-Mail-Schreiben immer den vollstΣndigen E-Mail-Namen angibt
und vielleicht wegen einer Dialup-Verbindung nicht immer einen DNS-
Server erreichbar hat, kann man das mit yes abschalten.
* SENDMAIL_ARGS="-bd -q30m -om"
Mit diesen Parametern wird sendmail beim Booten des Rechners gestar-
tet.
Mit -q30m schaut sendmail alle 30 Minuten nach, ob im Queue-Ver-
zeichnis /var/spool/mqueue noch E-Mail liegt, die ausgeliefert
werden muss.
-bd startet sendmail im daemon mode", damit wird E-Mail ⁿber das
TCP/IP-Netzwerk von anderen Rechnern akzeptiert.
Fⁿr Dialup-Verbindungen k÷nnte man z. B. -q30m weglassen und E-Mail
nur ⁿber einen direkten Aufruf von sendmail -q ausliefern; diesen
Aufruf k÷nnte man z. B. ⁿber einen crontab-Eintrag einmal pro Tag
tΣtigen. Eine andere M÷glichkeit wΣre es, sendmail -q noch in den
Skripten zum Verbindungsaufbau unterzubringen. Dann wird bei jedem
Verbindungsaufbau zusΣtzlich noch E-Mail ⁿbertragen.
* SENDMAIL_EXPENSIVE=no
sendmail versucht sofort eine E-Mail ⁿber SMTP an den nΣchsten Rech-
ner weiterzugeben. Falls man nur zeitweise eine Verbindung zum Internet
hat ( Dial-On-Demand"), m÷chte man u. U. nicht fⁿr jede E-Mail eine
Verbindung zum Provider starten.
Mit yes wird alle E-Mail zunΣchst im Queue-Verzeichnis /var/
spool/mqueue gehalten und nicht sofort weitergeschickt.
Alle lokale E-Mail wird ⁿber das Programm procmail in die lokalen E-
Mail-Folder /var/spool/mail/<name> abgespeichert. Bitte lesen sie
die Manual-Page von procmailrc (man procmailrc) und die Manual-
Page von procmailex (man procmailex) sowie die Manual-Page von
procmail (man procmail) fⁿr eine genaue Beschreibung dieses sehr
flexiblen Programms.
Falls E-Mail nicht an den nΣchsten Rechner weitergegeben werden kann,
wird sie in dem Queue-Verzeichnis /var/spool/mqueue gespeichert
und beim nΣchsten Queue-Run" von sendmail nochmal ⁿbertragen. Das
Zeitintervall der Queue-Runs" wird beim Starten von sendmail angegeben
oder das ▄bertragen der Nachrichten wird explizit durch den Aufruf von
sendmail -q gestartet.
Weitere Einstellungen von sendmail kann man in den Dateien /etc/
aliases und einigen Dateien im Verzeichnis /etc/mail/ vornehmen.
In den Dateien stehen auskommentierte Beispiele. Einige der Dateien mⁿs-
203
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
sen von den Textdateien mit dem Programm makemap in Datenbankdateien
ⁿbersetzt werden. Das geschieht automatisch beim Aufruf von SuSEconfig
oder beim Verlassen von YaST.
Fⁿr komplexere Konfigurationen sollte man die automatische Generierung
von /etc/sendmail.cf durch SENDMAIL_TYPE=no abstellen und
dann /etc/mail/linux.mc als Vorlage fⁿr eine eigene Konfiguration
nehmen. linux.mc enthΣlt m4-Anweisungen und
erde: # m4 /etc/mail/linux.mc > /etc/sendmail.cf
erstellt ⁿber die Makros im Verzeichnis /usr/share/sendmail eine gⁿl-
tige sendmail-Konfiguration.
Weitere Dokumentation ist in den Verzeichnissen /etc/mail, /usr/
share/sendmail und /usr/doc/packages/sendmail zu finden.
Als Startadresse fⁿr WWW sollte man bei http://www.sendmail.
org/ anfangen. Fⁿr komplexere Aufgaben kommt man sicher nicht um das
Sendmail-Buch aus dem O'Reilly-Verlag herum4, das eine sehr gute und
ausfⁿhrliche Dokumentation zur sendmail-Konfiguration bietet.
6.9 News: Die neuesten Meldungen des USENET
Einer der wichtigsten Dienste, die das Internet zur Verfⁿgung stellt, ist das
▄bermitteln und Verteilen von Nachrichten, die in verschiedenen Gruppen
(engl. Newsgroups) organisiert sind; dieser Teil des Internet wird als das USE-
NET bezeichnet. Erst durch die Existenz dieses Mediums war die Entwick-
lung von Linux ⁿberhaupt m÷glich, und nur durch diese ungehinderte, hoch-
effiziente Art der Kommunikation ist die rapide Weiterentwicklung sowie das
schnelle Entfernen von Fehlern aus dem System m÷glich5. Weiterhin ist das
USENET ein wichtiges Medium, wenn es um die gegenseitige Unterstⁿtzung
der Linux-Anwender untereinander geht.
Da eine komplette Beschreibung eines Newssystems mit all seinen vielfΣlti-
gen M÷glichkeiten (wie das Weiterreichen an andere Rechner) den Rahmen
dieses Buches bei weitem sprengen wⁿrde, soll hier nur die Konfiguration
eines lokalen Newssystems beschrieben werden.
Gr÷▀ere Systeme sollten auf Paket inn, Serie n zurⁿckgreifen; Hinweise
zur INN-Installation liegen unter /usr/doc/packages/inn; der INN
ist auch fⁿr UUCP-Systeme zu bevorzugen. ¡ Fⁿr die Einrichtung des
INN kann kein Installationssupport in Anspruch genommen werden (vgl.
Abschnitt H.1.2 auf Seite 548); wir sind aber gern bereit, im Rahmen der
kostenpflichtigen Professional Services zu helfen (vgl. Abschnitt H.3 auf
Seite 551).
6.9.1 Das News-System Leafnode
Das Paket leafnode ist ein bestens geeignetes News-System fⁿr klei-
nere Netze oder Einzelplatz-Rechner mit einer einfachen, nicht unbedingt
4 Vgl. [CAR93].
5 Es soll nicht verschwiegen werden, dass diese Funktion mittlerweile in vielen Bereichen von
Mailinglisten" ⁿbernommen wurde.
204
6.9. News: Die neuesten Meldungen des USENET
schnellen Verbindung ins Internet. Das Paket besteht aus mehreren Tei-
len: dem eigentlichen NNTP-Server leafnode, dem Programm fetchnews
(frⁿher: fetch) zum Holen der Nachrichten und dem Programm tex-
pire zum L÷schen der alten bzw. nicht mehr interessierenden Nachrich-
ten; als Add-Ons gibt es Tools zum Verwalten des Datenbestands unter
/var/spool/news. Dokumentation zu all diesen Komponenten finden
Sie unter /usr/doc/packages/leafnode sowie in Manual-Page von
leafnode (man 8 leafnode) und den dort genannten Manpages.
Bitte beachten Sie die Update-Hinweise in Abschnitt 15.2.8 auf Seite 408.
Voraussetzung fⁿr den Einsatz von Leafnode
* Einen externen NNTP-Server mⁿssen Sie ⁿber Modem (PPP), eine ISDN-
Verbindung oder eine andere Netzverbindung (z. B. Ethernet) direkt er-
reichen k÷nnen; von einem solchen NNTP-Server k÷nnen Sie dann die
News" beziehen. Fragen Sie bei Ungewissheit Ihren Internet Service
Provider" (ISP) nach den Daten des zu benutzenden NNTP-Servers.
* Das Paket leafnode, Serie n muss installiert sein.
* Plattenplatz unter /var/spool/news ;-)
* Die im Folgenden genannten Konfigurationsschritte mⁿssen durchgefⁿhrt
werden.
Lokaler NNTP-Server
ZunΣchst ist sicherzustellen, dass Leafnode als lokaler NNTP-Server lΣuft.
1. In der Datei /etc/rc.config die Variable <NNTPSERVER> auf
den Wert localhost setzen. Freilich k÷nnen Sie auch den richtigen"
Namen Ihres Linux-Rechners anstelle von localhost verwenden (z. B.
erde), wenn Sie Ihren Rechner entsprechend konfiguriert haben; in ver-
netzten Umgebungen ist dies zwingend erforderlich! ¡ Das Setzen der
Variablen <NNTPSERVER> erledigen Sie am sichersten mit YaST (vgl.
zum Vorgehen Abschnitt 3.6.12 auf Seite 114); denn YaST ruft nach dem
Verlassen der Maske mit F10 das Skript SuSEconfig automatisch auf.
2. In der Datei /etc/leafnode/config mit einem Editor notwen-
dige bzw. gewⁿnschte Anpassungen vornehmen. Dort muss unbedingt
der Name des NNTP-Servers Ihres Providers eingetragen werden (bei
server =).
3. Treffen Sie Vorkehrungen, damit leafnode vom inetd gestartet wird.
Schalten Sie zu diesem Zweck den nntp-Eintrag in /etc/inetd.
conf durch Entfernen des Kommentarzeichens (`#', alles in einer Zeile
bitte!) frei; vgl. Datei 6.9.1.
4. Starten Sie den inetd von Hand erneut, damit diese Konfiguration zum
Tragen kommt; dazu kann der Befehl rcinetd restart verwendet
werden.
Nun ist lokal alles vorbereitet, damit zum ersten Mal Kontakt zum Newsser-
ver des Providers aufgenommen werden kann.
205
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
nntp stream tcp nowait news /usr/sbin/tcpd
/usr/sbin/leafnode
Datei 6.9.1: inetd-Eintrag fⁿr leafnode
Mit telnet localhost 119 k÷nnen Sie ⁿberprⁿfen, ob leafnode
sich meldet; falls ja, geben Sie quit ein, um wieder zur Kommandozeile
zurⁿckzukommen.
Das Newssystem initialisieren und betreiben
Nun kann das System initialisiert werden. Falls noch nicht geschehen, stellen
Sie eine IP-Verbindung zu Ihrem ISP nun her (in der Regel per Modem oder
ISDN). Bei der ersten Kontaktaufnahme mittels fetchnews werden vom ent-
fernten Newsserver die Informationen zu den verfⁿgbaren Newsgroups geholt
und unter /var/spool/news/interesting.groups abgelegt; wenn
Sie im Detail verfolgen wollen, was fetchnews tut, verwenden Sie die Op-
tion -vvv:
erde:~ # fetchnews -vvv
Jetzt sind noch keine Artikel verfⁿgbar ¡ gleichwohl muss man nun einen
NNTP-fΣhigen Newsreader aufrufen und in die (noch leeren) Gruppen ein-
mal hineinschauen (vgl. Abschnitt 6.9.1 auf der nΣchsten Seite). leafnode
registriert dies; beim nΣchsten fetchnews-Aufruf werden genau diese an-
gewΣhlten Gruppen mit Nachrichten gefⁿllt werden.
Wenn nicht jedes Mal beim Online-Gehen" der fetchnews-Aufruf von
Hand eingegeben werden soll, dann nehmen Sie ihn z. B. in Ihr /etc/ppp/
ip-up-Skript auf.
Das Newssystem verwalten
leafnode wurde nach dem Prinzip entworfen, dass es sich weitgehend selbst
verwalten soll. Dies bedeutet, wenn bestimmte Newsgruppen von keinem
Benutzer mehr gelesen werden, dann werden diese nach einer vorgegebenen
Frist nicht mehr von fetchnews geholt werden.
Man hat im Grunde nur dafⁿr zu sorgen, dass alte Artikel entfernt werden;
diese Aufgabe erledigt texpire; in /etc/crontab ist ein passender Ein-
trag bereits vorgesehen ¡ entfernen Sie das Kommentarzeichen `#', wie in
Datei 6.9.2 gezeigt (alles in einer Zeile bitte!).
0 22 * * * root test -x /usr/sbin/texpire && /usr/sbin/texpire
Datei 6.9.2: Expire-Eintrag fⁿr leafnode in /etc/crontab
ErklΣrungen zu Einstellm÷glichkeiten, die ⁿber die Datei /etc/leafnode/
config vorgenommen werden k÷nnen, finden Sie ¡ wie bereits gesagt ¡ in
Manual-Page von leafnode (man leafnode).
206
6.10. Linux macht Faxen
Lesen der News
Fⁿr das Lesen der News stehen verschiedene Programme zur Verfⁿgung, wie
z. B. nn, tin oder pine; auch Netscape oder der Emacs k÷nnen zum Newsle-
sen verwendet werden. Die Wahl des Newsreaders ist oftmals eine reine Frage
des pers÷nlichen Geschmackes. Die Newsreader k÷nnen sowohl fⁿr den Zu-
griff auf einen Newsserver ¡ wie in einem Netzwerk ⁿblich ¡ als auch fⁿr den
Zugriff auf das lokale Spoolverzeichnis konfiguriert werden. Entsprechend
vorkonfigurierte Pakete finden sich in der Serie n von SuSE Linux.
Wenn Sie mit tin auf den leafnode-NNTP-Server zugreifen wollen (vgl. Ab-
schnitt 6.9.1 auf Seite 204 ff.), dann rufen Sie diesen Newsreader mit dem
Kommando rtin auf.
6.10 Linux macht Faxen
Um einen Linux-PC als Faxmaschine zu nutzen, hat man zwei M÷glichkeiten:
* Man benutzt mgetty in Kombination mit sendfax und z. B. die Tools aus
dem Paket g3utils,
* oder man benutzt den Faxserver HylaFAX z. B. in Kombination mit Su-
SEFax, dem neuen Fax-Frontend von SuSE, das komplett in Java ge-
schrieben wurde.
Ab SuSE Linux 6.3 ist das Paket mgetty in drei Pakete aufgeteilt, in das
Paket mgetty, das Paket g3utils und das Paket sendfax; ein Grund
dafⁿr ist, dass das Paket hylafax ein paar Kommandos beinhaltet, die
den selben Namen haben, wie Kommandos aus dem Paket sendfax.
In den folgenden zwei Abschnitten wird beschrieben, wie man SuSEFax und
HylaFAX unter SuSE Linux konfiguriert und benutzt.
6.10.1 SuSEFax ¡ Ein Client fⁿr HylaFAX
Wie schon erwΣhnt, ist SuSEFax in Java geschrieben. Das bedeutet, dass das
Java Developers Kit" in Kombination mit dem Paket susefax installiert
werden muss. Wenn man SuSEFax auf einer anderen Plattform benutzen
m÷chte, so installiert man am Besten das Paket susefax und kopiert alle
Dateien, die unter /usr/lib/SuSEFax zu finden sind.
Der Wrapper
SuSEFax wird ⁿber ein kleines Skript gestartet. Bei diesem Skript handelt
es sich um einen so genannten Wrapper", der den Java-Interpreter mit den
erforderlichen Parametern aufruft und ⁿberprⁿft, ob gewisse Bedingungen
erfⁿllt sind. Dieses Skript findet man unter /usr/X11/bin/susefax.
SuSEFax lΣsst sich durch systemunabhΣngige Environment Parameter, den
System Properties, voreinstellen. Tabelle 6.2 zeigt die dem Programm be-
kannten Properties, ihre Bedeutung und die internen Standardwerte, die
benutzt werden, falls diese Parameter dem Interpreter nicht ⁿbergeben wer-
den. Bis auf den Parameter susefax.images ist es i. Allg. wenig sinnvoll,
207
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
diese Parameter anzugeben, wenn das Programm auf einem Betriebssystem
mit der FΣhigkeit der Verwaltung unterschiedlicher Benutzer lΣuft. Gemeint
sind Systeme, auf denen es m÷glich ist, einem bestimmten Benutzer ein be-
stimmtes Homeverzeichnis zuzuordnen (alle UNIX-Systeme und Windows
NT, nicht OS/2). Auf Systemen, bei denen das nicht m÷glich ist, sollten die
Werte fⁿr susefax.setup.path, susefax.setup.file und su-
sefax.phonebook.file gesetzt werden, da das Programm ansonsten
evtl. nicht funktioniert. Getestet wurde es allerdings bislang nicht.
Property Default Wert Bedeutung
susefax.setup.path $HOME Pfad auf das Verzeichnis,
in dem die Konfigurations-
datei und die Telefonbuch-
Datenbank abgelegt werden
soll
susefax.setup.file .susefaxrc Name, unter dem die Kon-
figurationsdatei gespeichert
wird
susefax.phonebook.file .susephone Name, unter dem die
Telefonbuch-Datenbank
gespeichert werden soll
susefax.images ./images Pfad auf das Verzeichnis, in
dem die fⁿr die Dialoge be-
n÷tigten Bilder liegen
Tabelle 6.2: Die System Properties von SuSEFax
Wenn einer oder mehrere dieser Parameter geΣndert werden sollen, mⁿssen
lediglich die entsprechenden Kommentarzeichen hinter den Variablennamen
entfernt werden (siehe Datei 6.10.1 auf der nΣchsten Seite).
# if you want to store the settings other than
# $HOME/.susefaxrc, then you may place ano-
ther path and/or
# filename here
SETUPDIR= # -Dsusefax.setup.path=/wo/auch/immer
SETUPFILE= # -Dsusefax.setup.file=/was/auch/immer
# even the phonebook can be renamed to whatever
PHONEBOOK= # -Dsusefax.phonebook.file=wieauchimmer
Datei 6.10.1: Ausschnitt des Wrappers: /usr/X11/bin/susefax
Bedienung
Die Abbildung 6.7 zeigt die Erscheinungsart des Hauptfensters, nachdem der
Button `Sende Queue' aktiviert und mittels des Buttons `Hole Sta-
208
6.10. Linux macht Faxen
Abbildung 6.7: Sende Queue
tus' Informationen ⁿber die Jobs geholt wurden, die sich gerade in der
Sende-Queue befinden, d. h. Faxe, die innerhalb der letzten Minuten abgesen-
det wurden. Wenn der Button `Empfangs Queue' aktiviert wurde, wer-
den die Faxe aufgelistet, die innerhalb der letzten Tage empfangen wurden.
Wenn man den Button `Automatische Aktualisierung' anwΣhlt,
wird in AbstΣnden, die man in dem darunterliegenden Feld eingeben kann ¡
das eingegebene Intervall wird mittels bestΣtigt ¡, der Status des Servers
aktualisiert. Je nach aktiviertem Button `Empfangs Queue' oder `Sen-
de Queue', wird rechts neben der Jobliste angezeigt, was ein Doppelklick
auf einen Listeneintrag zur Folge hat. Im Modus `Sende Queue' kann
man au▀erdem entscheiden, ob ein Doppelklick das L÷schen eines sich gera-
de in der Queue befindlichen Jobs zur Folge hat, oder ob man dessen Parame-
ter Σndern will. ▄ber das Menⁿ `Extras' lΣsst sich die bevorzugte Sprache
wΣhlen (deutsch oder englisch).
Zuerst die Einstellungen
Bevor ⁿberhaupt irgendwelche Informationen ⁿber den Server geholt, bzw.
Aktionen ausgefⁿhrt werden k÷nnen, muss das Programm konfiguriert
werden. Das geschieht ⁿber den Menⁿpunkt `Einstellungen' im
`Programm'-Menⁿ. SΣmtliche Einstellungen werden beim Verlassen ir-
209
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
gendeines Einstellungsdialoges gespeichert. Ebenso bewirkt das Verlassen
des Programms eine Speicherung des aktuellen Zustandes der Konfiguration.
Globale Einstellungen
Abbildung 6.8: Der Dialog fⁿr die globalen Einstellungen
Die einzelnen Felder haben folgende Bedeutung:
Benutzername: Hier wird der Vor- und Zuname des Benutzers angegeben.
Diese Information wird fⁿr die automatische Erzeugung eines Cover-Fax
ben÷tigt.
EMail: An die E-Mail-Adresse, die hier angegeben wird, werden Nachrich-
ten des Faxservers an den jeweiligen Benutzer gesendet, z. B. wenn ein
Fax aus der Sende-Queue entfernt wurde, ohne dass der Server es versen-
den konnte.
Benutzer Account: Der Faxserver ist in der Lage, unterschiedlichen Benut-
zern den Zugang zu erlauben bzw. zu verweigern. Aus diesem Grund
muss hier der Accountname eingetragen werden, unter dem der Benutzer
dem Server bekannt ist. Es ist auch m÷glich, einem Benutzer ein Passwort
zuzuordnen.
Rechnername des Faxservers: Hierbei handelt es sich um den Namen des
Rechners, auf dem der Faxserver lΣuft.
Automatisches Faxen: Wenn dieser Button aktiviert ist, wird in Sekunden-
abstΣnden die Datei ⁿberprⁿft, die unter `Pfad auf Spool Datei'
angegeben wurde. Wenn diese Datei sich geΣndert hat, wird automatisch
der `Fax senden'-Dialog ge÷ffnet. Diese Option ist vor allem sinn-
voll, wenn man aus einer Anwendung ⁿber einen Druckertreiber direkt
210
6.10. Linux macht Faxen
in eine Datei druckt. Auf diese Art und Weise kann aus beliebigen An-
wendungen ein Fax versendet werden, vorausgesetzt diese kann das Do-
kument in PostScript wandeln (siehe Abschnitt 6.10.3 auf Seite 217).
Pfad auf Spool Datei: Hier muss der vollstΣndige Pfad auf die Spool Da-
tei angegeben werden, wenn automatisches Faxen gewⁿnscht ist. Durch
Anklicken des Buttons `Suchen' ÷ffnet sich ein Dateibrowser, mit des-
sen Hilfe man eine solche Datei suchen kann.
Pfad des Faxcovers: Fⁿr die automatische Erzeugung eines Faxcovers wird
eine spezielle PostScript-Datei ben÷tigt. Der vollstΣndige Pfad auf diese
Datei wird hier angegeben.
Zeitzone: Hier sollte die Zeitzone aktiviert werden, die man auch auf dem
lokalen System konfiguriert hat.
Land: Die Einstellung des Landes entscheidet die Darstellung von Datums-
und Uhrzeitangaben, z. B. auf dem Fax-Cover.
Job-Einstellungen
Abbildung 6.9: Der Dialog fⁿr die Job Parameter
Nachdem die globalen Einstellungen korrekt ausgefⁿhrt worden sind, kann
das erste Fax schon gesendet werden. Ein Fax, bzw. eine Datei, die gesendet
wurde, wird auf dem Faxserver zu einem Job, der in der Sende Queue evtl.
zusammen mit anderen Jobs darauf wartet, gesendet zu werden. Zu jedem Job
geh÷ren Jobparameter. Diese lassen sich vor und nach dem Einreihen, bzw.
Senden in die Sende-Queue bestimmen. Vor dem Senden geschieht das ⁿber
den Dialog `Job Einstellungen', der ⁿber das Menⁿ `Extras' zu
erreichen ist. Die einzelnen Parameter haben folgende Bedeutung:
211
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
Benachrichtigungs Schema: Hierdurch wird festgelegt, wann der Faxser-
ver dem Benutzer ⁿber die konfigurierte E-MailAdresse eine Nachricht
zukommen lassen soll. Es gibt vier verschiedene Schemata:
* Nie (nur bei Fehlern): Der Benutzer wird nur benachrichtigt, wenn
ein Fehler beim Senden auftrat, der im Endeffekt das Senden des Jobs
verhindert hat.
* Nach dem Senden: Der Benutzer wird auch nach dem Senden eines
Jobs benachrichtigt.
* Nach einem `Requeue': Der Benutzer wird benachrichtigt, wenn
ein Sendeversuch scheiterte, weil die Gegenstelle z. B. gerade besetzt
war.
* Nach `Requeue' und `Senden:' Eine Mischung aus den beiden
vorherigen Schemata.
Das erste Schema gilt grundsΣtzlich, d. h. wenn z. B. Schema zwei ange-
wΣhlt wurde, wird der Benutzer auch benachrichtigt, wenn das Senden
des Jobs fehlschlug.
Aufl÷sung: Hiermit wird die Aufl÷sung des gesendeten Fax eingestellt. Die
Aufl÷sung wird in Zeilen pro Inch (lpi) gemessen.
PrioritΣt: Die PrioritΣt eines Jobs in der Sende Queue. Der Standardwert
betrΣgt 127. Der Faxserver setzt die PrioritΣt bei Bedarf neu, wenn z. B.
das Senden eines Jobs aufgrund des Besetztzeichens fehlschlug.
Maximale Anzahl Sendeversuche: Hier wird festgelegt, wie oft der Server
einen Job versuchen soll zu senden, wenn z. B. aufgrund einer schlechten
LeitungsqualitΣt ▄bertragungsfehler auftraten.
Maximale Anzahl WΣhlversuche: Anzahl der Wahlwiederholungen, wenn
z. B. die Gegenstelle gerade besetzt ist oder nicht abhebt.
Papierformat: Es werden drei Papierformate von SuSEFax unterstⁿtzt: A4,
A3 und North American Letter". Diese Einstellung hΣngt von dem For-
mat des zu sendenden PostScript-Dokumentes ab.
Wenn im Hauptfenster neben der Jobliste `Job-Parameter Σndern'
aktiviert ist, ÷ffnet sich bei einem Doppelklick auf einen Job ein um seine
Parameter reduzierter Dialog. Hier k÷nnen nachtrΣglich die Parameter `Be-
nachrichtigungs Schema', `Maximale Anzahl Sendever-
suche' und `Maximale Anzahl WΣhlversuche' des angewΣhlten
Jobs eingestellt werden.
Externer Viewer
Wenn die Jobliste im Hauptfenster die Empfangs-Queue anzeigt, ist es m÷g-
lich ⁿber einen externen Viewer diesen empfangenen Job anzuzeigen. Die-
ser Job liegt dem Faxserver im tiffg3-Format vor. Der externe Viewer
muss also dieses Format anzeigen k÷nnen. Dieses Format erlaubt es, meh-
rere Bilder in einer Datei zu verstauen. Dem Programm SuSEFax liegt ein
kleines Skript bei, das mit Hilfe des fax2ps Befehls aus der TIFF Softwa-
re von Sam Leffler (Paket tiff) ein PostScript-Dokument erzeugt. Dieses
wird dann einem PostScript-Viewer ⁿbergeben. Das Skript sucht zuerst nach
212
6.10. Linux macht Faxen
dem Programm gv von Johannes Plass (Paket gv) und dann nach GhostView
von Timothy O. Theisen (Paket gs_x11). Es hei▀t docview und ist un-
ter /usr/lib/SuSEFax zu finden. Die EintrΣge im Einstellungsdialog fⁿr
den externen Viewer haben folgende Bedeutung:
Pfad fⁿr TemporΣr-Dateien: In diesem Verzeichnis legt SuSEFax das vom
Server geholte tiffg3-Bild ab und ersetzt den Platzhalter $F mit dem
vollstΣndigen Pfad auf diese Datei.
Der Benutzer, der SuSEFax gestartet hat, muss sowohl Schreib- als auch
Leserechte in diesem Verzeichnis haben!
Viewer-Aufruf: Hier muss der vollstΣndige Pfad auf das Programm oder
Skript, das die Datei anzeigen soll, angegeben werden. Dieses Programm
oder Skript muss als Parameter den Pfad auf die anzuzeigende Datei ak-
zeptieren.
Senden eines Fax
Nachdem die wichtigsten Einstellungen gemacht wurden, sollte man zuerst
ⁿberprⁿfen, ob man den Status des Servers abfragen kann (siehe auf Sei-
te 208). Wenn nicht, kann auch kein Fax gesendet werden. Ggf. muss die
Konfiguration von SuSEFax oder vom HylaFAX-Server ⁿberprⁿft werden.
Wenn jedoch alles korrekt eingestellt wurde, dann erscheint bei Anwahl des
Menⁿpunktes `Fax senden' ein Dialog, dessen Felder folgende Bedeu-
tung haben:
Telefonnummer des EmpfΣngers: Die Telefonnummer des EmpfΣngers.
Ein Klick auf den Button `Vom Telefonbuch' bewirkt das ╓ffnen
desselben. Es kann auf diese Art eine Telefonnummer direkt aus dem
Telefonbuch gewΣhlt werden.
Zu sendendes Dokument: Hier muss der vollstΣndige Pfad auf das zu sen-
dende PostScript-Dokument erscheinen. Bei Anwahl des Buttons `Su-
chen' ÷ffnet sich ein Dateibrowser, mit dessen Hilfe die zu sendende
Datei ausgewΣhlt werden kann.
Mit Cover-Fax: Dieser Button lΣsst sich nur aktivieren, wenn in den glo-
balen Einstellungen ein Pfad auf eine Faxcover-Datei angegeben wurde.
Wenn dieser Button aktiviert wurde, kann man die folgenden Felder aus-
fⁿllen und ein Faxcover wird aus diesen Informationen generiert und mit-
gesendet.
Nicht sofort senden: Wird dieser Button aktiviert, ÷ffnet sich ein Dialog-
fenster, in dem man die Sendezeit des Faxjobs einstellen kann. Wird die-
ses mit `Abbruch' verlassen, wird das Fax sofort gesendet, genauso
als wenn man den Dialog fⁿr die EmpfΣnger-Informationen mit `Sende
Fax' verlassen hΣtte. Bei der Eingabe der Daten fⁿr Datum und Uhrzeit
ist auf folgendes zu achten:
* Falls eine Eingabe innerhalb irgendeines Feldes gemacht wurde, sollte
die Eingabetaste betΣtigt werden, weil auf diese Weise das Programm
automatisch ⁿberprⁿft, ob es sich bei der Eingabe um ein gⁿltiges Da-
213
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
tum handelt und falls nicht, wird die Eingabe auf ein korrektes Datum
umgerechnet.
Name des Senders: Hier wird immer der Name eingetragen, der in den glo-
balen Einstellungen eingetragen wurde.
Name des EmpfΣngers: Das bedarf wohl keiner ErklΣrung...
Regarding: Der Betreff!
An Firma: Das ist wohl auch klar...
Kommentar: No comment...
Die Anwahl des Buttons `Polle Fax' setzt voraus, dass Sie die Telefon-
nummer des Faxpolling-Servers eingegeben haben. Hierfⁿr ist natⁿrlich keine
Angabe einer zu sendenden Datei notwendig.
Bedeutung der Joblisten-EintrΣge
Wie schon erwΣhnt, kann in der Jobliste sowohl der Inhalt der Sende-Queue,
als auch der Inhalt der Empfangs-Queue angezeigt werden. Im folgenden
wird erlΣutert, was die einzelnen Elemente dieser EintrΣge zu bedeuten haben.
Die Empfangs-Queue
Abbildung 6.10: Beispiel zu einer Empfangs-Queue
Von links nach rechts gelesen werden zuerst die Zugriffsrechte, die Gr÷▀e
in Bytes, die Anzahl der Seiten, die TSI und der Dateiname eines empfange-
nen Fax angezeigt. Bei der TSI (engl. Transmission Subscriber Identification)
handelt es sich um die Identifizierungsinformation, die der Benutzer der Ge-
genstelle in seinem FaxgerΣt eingestellt hat. Das muss nicht unbedingt eine
Telefonnummer sein. Es kann sich dabei auch um einen Firmennamen oder
Σhnliches handeln.
Empfangene Faxe k÷nnen nur per Doppelklick angesehen werden, wenn
der Faxserver so konfiguriert ist, dass die Leserechte fⁿr alle gelten.
Dazu sind in der Datei /var/spool/fax/etc/config.device
(siehe Abschnitt 6.10.4 auf Seite 219) hinter dem Schlⁿsselwort
RecvFileMode: die Rechte 0644 einzutragen.
Die Sende-Queue
Von links nach rechts gelesen wird zuerst die Job-ID (Job Identifikation),
die PrioritΣt, der Benutzer-Account, die Zieltelefonnummer, die Sendezeit
und/oder die Anzahl der WΣhlversuche sowie die maximale Anzahl WΣhl-
versuche angezeigt. Falls ein Fehler auftrat, wird die entsprechende Fehler-
meldung ebenfalls an die betreffende Zeile angehΣngt. Die Job-ID wird vom
214
6.10. Linux macht Faxen
Abbildung 6.11: Beispiel zu einer Sende-Queue
Fax-Server automatisch vergeben. Die PrioritΣt kann fⁿr jeden Job eingestellt
werden, wird allerdings bei Bedarf vom Fax-Server verΣndert. Der Benutzer-
Account zeigt an, welcher Benutzer diesen Job gestartet hat. Nur dieser Be-
nutzer kann diesen Job l÷schen oder seine Parameter Σndern.
Das Telefonbuch
Abbildung 6.12: Das Telefonbuch
Im Telefonbuch (vgl. Abbildung 6.12) k÷nnen Namen und Faxnummern ver-
waltet werden. Es erlaubt die Anzeige und Sortierung nach Name, Vorname,
Faxnummer oder Firma. Ein Doppelklick auf einen Eintrag in der Telefonliste
bewirkt das ╓ffnen des Eintrag-Editors. Der Eintrag-Editor ist in diesem Fall
ein Eintrag-Viewer. Wenn man jetzt einen anderen Eintrag in der Telefon-
buchliste anwΣhlt, wird dieser im Eintrag-Editor angezeigt. Durch AnwΣhlen
des `Bearbeiten'-Buttons im Telefonbuch werden die Felder des Edi-
tors beschreibbar. Jetzt kann dieser Eintrag bearbeitet werden. Durch Akti-
vieren von `Eintrag ⁿbernehmen' werden die ─nderungen ⁿbernom-
men. Voraussetzung dafⁿr ist, dass die Felder `Vorname', `Nachname'
und `Telefonnummer' ausgefⁿllt wurden.
Wenn sich der Eintrag-Editor im `Eintrag ansehen'-Modus befindet,
bewirkt ein Klick auf den Button `Sende Fax' das ╓ffnen des `Fax
Sende Dialoges', und die Elemente `Vorname', `Nachname',
`Telefonnummer', `Firma' und `Kommentar' werden in die Felder
fⁿr die Covererzeugung ⁿbernommen (siehe auf Seite 212). Das Cover wird
jedoch selbstverstΣndlich nur gesendet, wenn der Button `Mit Cover-
Fax' angewΣhlt wird. Wenn im Telefonbuch eine Aktion ausgefⁿhrt wurde,
215
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
die den Auswahlbalken verschwinden lΣsst, z. B. `Sortieren', dann wird
der `Sende Fax'-Button deaktiviert. Aktivieren lΣsst er sich wieder durch
Anwahl irgendeines Eintrages.
Bei BetΣtigung des Buttons `Hinzufⁿgen' im Telefonbuch, wird ein neu-
er Eintrag an das Ende der Telefonliste angehΣngt. `L÷schen' l÷scht den
Eintrag, der gerade mit einem Balken markiert ist. Sortiert wird immer nur,
wenn der `Sortieren'-Button angewΣhlt wird, und zwar nach dem Krite-
rium unter `Angezeigt wird' in aufsteigender numerischer und alpha-
betischer Reihenfolge.
Die Buttons `─nderungen speichern' und `Speichern & Be-
enden' werden erst anwΣhlbar, wenn einer der Buttons `Eintrag
ⁿbernehmen' im Eintrag-Editor, `Sortieren' oder `L÷schen' an-
gewΣhlt wird.
Das Telefonbuch kann auch `standalone' gestartet werden. Dafⁿr ist der
Wrapper susephone zustΣndig: einfach susephone in der Shell einge-
ben. In diesem Fall k÷nnen jedoch keine Faxe versendet werden.
Es ist nicht ratsam, das Telefonbuch-Programm unter einem Benutzer Ac-
count zweimal zu starten. Wenn doch, sollte man darauf achten, dass nicht
gleichzeitig das Telefonbuch gespeichert wird.
Der Serienfax-Dialog
Der Serienfax-Dialog erm÷glicht das Erstellen einer Serienfaxliste aus den
EintrΣgen des Telefonbuchs. Um einen oder mehrere EintrΣge zur Serienfax-
liste hinzuzufⁿgen oder zu entfernen, mⁿssen diese selektiert sein. Das Selek-
tieren kann durch Anwahl mittels Maustaste erfolgen, oder durch einen der
beiden `Toggle'-Buttons. Wenn beispielsweise der Button ` Toggle'
angewΣhlt wird, werden alle EintrΣge der Telefonliste, die nicht selektiert
sind, selektiert, und alle, die selektiert sind, werden deselektiert. Genauso
verhΣlt es sich mit der Serienfaxliste. Die Anwahl des `Faxe senden'-
Buttons bewirkt die Versendung aller in der Serienfaxliste befindlichen Ein-
trΣge. Fⁿr Serienfaxe kann kein automatisches Faxcover erzeugt werden.
6.10.2 Automatische Generierung des Fax-Covers
Wie schon erwΣhnt, erfordert die Generierung eines automatischen Fax-
Covers ein PostScript-Template. Bei dieser Datei handelt es sich nicht um
eine von einem PostScript-Interpreter interpretierbare Datei, vielmehr sind in
einer solchen Datei Platzhalter fⁿr die Informationen eingefⁿgt, die erst bei
der Erzeugung des Covers eingefⁿgt werden. Die Erzeugung eines solchen
Templates kann unterschiedlich schwierig sein. Wenn man das Schriftsatz-
system LATEX einigerma▀en beherrscht, kann man sich glⁿcklich schΣtzen,
dass das Paket latex-cover6 von R. Krienke existiert. Dieses Paket bringt
einen TEX-Style mit, der es erlaubt auf eine fⁿr einen TEX-Kenner recht ein-
fache Art, ein solches Template zu erzeugen. Das Cover, welches diesem
Paket und dem Paket hylafax beiliegt, wurde mittels latex-cover erzeugt.
6 Dieses Paket wird bei der Installation vom Paket hylafax unter /usr/doc/packages/
hylafax installiert.
216
6.10. Linux macht Faxen
Wenn man dieses nicht benutzen will, so ist man gezwungen, eine normale
PostScript-Datei zu erzeugen, und die entsprechenden Makros und Platzhal-
ter, die ben÷tigt werden, von Hand einzutragen.
Welche Schlⁿsselworte kennt SuSEFax?
Wenn man gerade dabei ist, das TEX-Dokument fⁿr das Template zu bearbei-
ten, sollte man wissen, dass die jetzige Version von SuSEFax nur die folgen-
den Makros ersetzt:
\toperson
\from
\regarding
\tocompany
\todaysdate
\comments
Wenn man das selbst gebastelte Template testen m÷chte, so kann man das
Programm faxcover aus dem Paket hylafax dafⁿr benutzen. Dieses erzeugt
aus dem Template eine fertige PostScript-Datei, welche man ansehen oder
drucken kann. Oder man benutzt das Java-Binary FaxCovergen.class aus dem
Paket susefax zum Testen. Dazu kann man in einem beliebigen Verzeichnis
folgenden Aufruf eingeben:
tux@erde:/home/tux > java -classpath
/usr/lib/java/lib/classes.zip:/usr/lib SuSE-
Fax.FaxCovergen
Folgende Ausgabe sollte erscheinen:
Aufruf: FaxCovergen quellcover.ps docna-
me.ps zielcover.ps
Das Quellcover ist in diesem Fall das Template, hinter docname.ps ver-
birgt sich das Dokument, welches im Falle eines tatsΣchlichen Sendens als
Fax verschickt werden soll und in zielcover.ps wird das so erstellte Co-
ver gespeichert, welches man sich dann ebenfalls ansehen kann. Diese Argu-
mente werden dann einfach hinten an den obigen Aufruf angehΣngt.
6.10.3 Fax-Spooling unter UNIX/Linux
Der Spoolingmechanismus unter SuSEFax ist eigentlich fⁿr die Anwendung
unter Windows vorgesehen. Jedoch auch unter Linux kann man sich dieses
Feature nutzbar machen. Um dieses Feature zu nutzen, installieren Sie einfach
das Paket faxprint, Serie n (Netzwerk-Support).
Wenn man jetzt z. B. mittels a2ps -nP /etc/passwd | lpr -Pfax
die Datei /etc/passwd nach PostScript wandelt und diese ⁿber den neu
eingerichteten Druckerfilter schickt, sollte unter dem Verzeichnis /tmp eine
Datei zu finden sein, die fax_accountname.ps hei▀t. Mit accountname
ist der Name gemeint, unter dem man sich im System angemeldet hat. Wenn
diese Datei jetzt vorhanden ist, kann man wie unter Abschnitt 6.10.1 auf
217
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
Seite 209 beschrieben, diese Datei als Spooldatei eintragen und den Button
`Automatisches Faxen' aktivieren.
Der Spool-Mechanismus kann nur funktionieren, wenn das Programm Su-
SEFax gestartet ist. In diesem Fall wird der Zeitstempel Lastmodified
der Spool-Datei regelmΣ▀ig ⁿberprⁿft und bei einer ─nderung der Fax-
EmpfΣnger-Dialog von SuSEFax ge÷ffnet.
6.10.4 HylaFAX ¡ Verteiltes Faxen
Funktionsweise
Fⁿr die Einrichtung von HylaFAX kann kein Installationssupport in Anspruch
genommen werden (vgl. Abschnitt H.1.2 auf Seite 548); wir sind aber gern
bereit, im Rahmen des kostenpflichtigen Business-Supports zu helfen (vgl.
Abschnitt H.3 auf Seite 551).
Abbildung 6.13 auf der nΣchsten Seite zeigt die Funktionsweise des Fax-
Servers und das Prinzip der Interaktion mit den Clients. Wie in der Abbildung
zu sehen ist, existieren drei Kommunikationswege zwischen den Clients und
dem Server. Das Protokoll, das sich hinter Port 4557 verbirgt, ist aus Kom-
patibilitΣtsgrⁿnden zu alten Versionen von HylaFAX vorhanden. Ein unter
den alten Windows-Versionen laufender Client namens WinFlex von Peter
Bentley nutzt z. B. noch dieses Protokoll. Neuere Clients sollten das neue
Protokoll benutzen, das sich hinter Port 4559 verbirgt. Dieses Protokoll ist
stark an das File Transfer Protocol, RFC959 angelehnt. Das dritte Protokoll
ist das SNPP (Simple Network Paging Protocol, RFC1861).
Der Server selbst setzt sich aus drei Daemonen zusammen, von denen jeder
bestimmte Aufgaben erfⁿllt:
hfaxd ist der Protokollserver. Dieser ist zustΣndig fⁿr die Kommunikation
zwischen Client und Server. Er kann entweder standalone, z. B. beim
Hochfahren des Systems vom Init-Prozess, oder ⁿber den Inetd gestartet
werden. Er kommuniziert ⁿber ein FIFO special file" mit dem faxq-
Prozess.
faxq ist der Queueing Agent". Er ist zustΣndig fⁿr die Verwaltung der ein-
und ausgehenden Faxe und der Job-Queue. Dieser Prozess lΣuft die ganze
Zeit, und es sollte nur einer laufen.
faxgetty ist fⁿr die Kommunikation mit dem Modem zustΣndig. Als Alter-
native zu faxgetty kann das Programm faxmodem benutzt werden, falls
man lediglich Faxe versenden, nicht aber empfangen m÷chte. Au▀erdem
kann er ⁿber eine FIFO-Datei7 administrative Kommandos empfangen.
Die Verzeichnisstruktur
Der gesamte Server lΣuft in einer Change-Root"-Umgebung. StandardmΣ-
▀ig liegt das Server-Root unter /var/spool/fax. Die Server-Prozesse
7 Eine FIFO-Datei (engl. FIFO = First In First Out) ist eine Datei, in die man etwas hinein-
schreiben kann, was bei einem Auslesen dieser Datei in gleicher Reihenfolge wieder ausgelesen
wird.
218
6.10. Linux macht Faxen
Fax Modem
HylaFAX (TM)
Fax Server
Die drei Netz Protokolle
4557
altes Protokoll
(KompatibilitΣt)
TCP/IP
4559
Neues Protokoll
(Σhnelt dem FTP
Protokoll)
Klienten
SNPP
Simple Network Pager
Protocol
Abbildung 6.13: Die Funktionsweise des HylaFAX-Servers
und das Server-Root-Verzeichnis geh÷ren dem Benutzer und der Gruppe
`uucp'. Tabelle 6.3 auf der nΣchsten Seite zeigt alle Verzeichnisse, die im
Server-Root zu finden sind und erlΣutert ihre Funktion.
archiveHier werden Jobs archiviert, wenn der job archival support
aktiviert wurde.
bin In diesem Verzeichnis werden Skripten abgelegt, die von den
Programmen faxq, faxsend, pagesend und faxgetty
benutzt werden.
client Dieses Verzeichnis beinhaltet FIFO-Dateien, die fⁿr die Kom-
munikation mit dem Programm faxq ben÷tigt werden.
config Die Konfiguration, die Zugriffskontrolle und die Benutzerver-
waltung befinden sich in diesem Verzeichnis und im Verzeich-
nis etc.
dev Da das ganze System in einer chroot-Umgebung lΣuft, befin-
den sich hier Charakter-Devices, die ben÷tigt werden (null,
socksys und tcp).
Tabelle 6.3: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
219
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
docq Dieses und das Verzeichnis tmp werden u. a. fⁿr die Vorberei-
tung ausgehender Jobs ben÷tigt.
doneq Hier werden Jobs gespeichert, die beendet, aber nicht entfernt
oder archiviert wurden.
etc siehe config.
info In diesem Verzeichnis werden Informationen ⁿber die
Leistungsmerkmale von Maschinen gespeichert, mit denen
HylaFAX schon einmal in Verbindung war.
log Dieses Verzeichnis beinhaltet Logging-Informationen ⁿber
Sende- und Empfangs-Sitzungen.
pollq Hier werden Dokumente gespeichert, die ⁿber Polling vom
Server abgeholt werden sollen.
sendq Rausgehende Faxe werden hier gespeichert und...
recvq ...hier werden eingehende Faxe gespeichert.
status Hier werden Dateien abgelegt, in denen der Server Informatio-
nen ⁿber seinen momentanen Zustand speichert.
tmp siehe docq.
Tabelle 6.3: Die Server-Root-Verzeichnisse und ihre Funktion
ZusΣtzlich zu diesen Verzeichnissen gibt es noch FIFO-Dateien. Die Datei
/var/spool/fax/FIFO und fⁿr jedes von faxgetty verwaltete Modem
eine Datei /var/spool/fax/FIFO.devname, wobei devname fⁿr den
Device Namen steht, mit dem das Modem verbunden ist.
Konfiguration
Die Konfiguration des Servers verteilt sich auf 2 bis 2+n Konfigurationsda-
teien. `n' steht fⁿr die Anzahl der zu verwendenden Fax-Modems. Im Ver-
zeichnis /var/spool/fax/etc sind die Konfigurationsdateien config
und config.device zu finden. Letztere bestimmt die Konfiguration des
am GerΣt device angeschlossenen Modems. Wenn beispielsweise das Modem
an /dev/ttyS0 angeschlossen wΣre, wⁿrde diese Datei config.ttyS0
hei▀en.
In der Datei config werden allgemein gⁿltige Einstellungen gemacht, die
vom Scheduler-Prozess faxq ben÷tigt werden. In config.device be-
finden sich modemspezifische Einstellungen. In config befinden sich die
Einstellungen fⁿr den Queueing-Agent und die Einstellungen fⁿr den Proto-
kollserver befinden sich in der Datei /usr/lib/fax/hfaxd.conf. Die-
se Konfigurationsdateien werden automatisch erzeugt, wenn man das Skript
faxsetup nach der Installation ausfⁿhrt.
Beispiel Konfigurationssitzung
Im Folgenden ein Beispiel fⁿr eine Konfigurationssitzung mittels faxsetup.
Es wird in dieser Sitzung von den Daten in Tabelle 6.4 ausgegangen.
220
6.10. Linux macht Faxen
Telefonnummer (0)49(0)911-1234568
Modem Fax-Klasse 2.0
Tabelle 6.4:
Die in Fettdruck gesetzten Buchstaben bezeichnen die eingegebenen Daten.
Scheduler-Konfiguration
* Should an entry be added to /etc/inetd.conf [no]?
* Country code [1]? 49
* Area code []? 911
* Long distance dialing prefix [1]? 0
* International dialing prefix [011]? 00
* Dial string rules file (relative to
/var/spool/fax) ["etc/dialrules"]?
* Tracing during normal server operation [1]? 527
* Default tracing during send and receive
sessions [0xffffffff]? 527
* Continuation cover page (relative to
/var/spool/fax) []? etc/cover.templ
* Timeout when converting PostScript
documents (secs) [180]?
* Maximum number of concurrent jobs to a destination [1]?
* Define a group of modems []? "any:.*"
* Time of day restrictions for outbound jobs ["Any"]?
* Pathname of destination controls file (relative to
/var/spool/fax) []?
* Timeout before purging a stale UUCP
lock file (secs) [30]?
* Max number of pages to permit in an
outbound job [0xffffffff]? 30
* Syslog facility name for ServerTracing
messages [daemon]?
Nach Eingabe obiger Daten wird die Zusammenfassung in Ausgabe 6.10.1
auf der nΣchsten Seite ausgegeben.
Server-Konfiguration
Nachdem der Scheduler konfiguriert ist, fragt faxsetup, ob ein Modem
mittels faxaddmodem konfiguriert werden soll. Diese Frage beantwortet
man natⁿrlich mit yes. Danach wird gefragt, an welchem seriellen Port das
Modem angeschlossen ist, hier antwortet man mit dem Namen des Devices,
ohne jedoch den vollen Pfad anzugeben ¡ aus /dev/modem wird modem.
8 Hier mⁿssen Sie natⁿrlich von Ihrer Telefonnummer ausgehen und wΣhrend der Ausfⁿhrung
von faxsetup entsprechend reagieren.
221
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
The non-default scheduler parameters are:
CountryCode: 49
AreaCode: 911
LongDistancePrefix: 0
InternationalPrefix: 00
ServerTracing: 527
ContCoverPage: etc/cover.templ
MaxSendPages: 30
ModemGroup: "any:.*"
SessionTracing: 527
Ausgabe 6.10.1:
* Country code [49]?
* Area code [911]?
* Phone number of fax modem [+1.999.555.1212]?
+49.911.123456
* Local identification string (for TSI/CIG)
["NothingSetup"]? "SuSE GmbH"
* Long distance dialing prefix [0]?
* International dialing prefix [00]?
* Dial string rules file (relative to
/var/spool/fax) ["etc/dialrules"]?
* Tracing during normal server operation [1]? 527
* Tracing during send and receive sessions [11]?
527
* Protection mode for received facsimile [0600]?
0644
* Protection mode for session logs [0600]?
* Protection mode for modem [0600]? 0666
* Rings to wait before answering [1]?
* Modem speaker volume [off]?
* Command line arguments to getty program ["-h %l dx_%s"]?
"-r -b -s %s %l"
* Pathname of TSI access control list file
(relative to /var/spool/fax) [""]?
* Pathname of Caller-ID access control list
file (relative to /var/spool/fax) [""]?
* Tag line font file (relative to
/var/spool/fax) [etc/lutRS18.pcf]?
* Tag line format string
["From %%l|%c|Page %%p of %%t"]?
* Time before purging a stale UUCP lock
file (secs) [30]?
222
6.10. Linux macht Faxen
* Hold UUCP lockfile during inbound data
calls [Yes]?
* Hold UUCP lockfile during inbound voice calls [Yes]?
* Percent good lines to accept during copy
quality checking [95]?
* Max consecutive bad lines to accept during
copy quality checking [5]?
* Max number of pages to accept in a received
facsimile [30]?
* Syslog facility name for ServerTracing
messages [daemon]?
* Set UID to 0 to manipulate CLOCAL [""]?
Die Zusammenfassung in Ausgabe 6.10.2 wird nach Eingabe der obigen Da-
ten erstellt.
The non-default server configuration parameters are:
CountryCode: 49
AreaCode: 911
FAXNumber: +49.911.123456
LongDistancePrefix: 0
InternationalPrefix: 00
DialStringRules: "etc/dialrules"
ServerTracing: 527
SessionTracing: 527
RecvFileMode: 0644
DeviceMode: 0666
RingsBeforeAnswer: 1
SpeakerVolume: off
GettyArgs: "-r -b -s %s %l"
LocalIdentifier: "SuSE GmbH"
TagLineFont: etc/lutRS18.pcf
TagLineFormat: "From %%l|%c|Page %%p of %%t"
MaxRecvPages: 25
Ausgabe 6.10.2:
Damit wΣre die Konfiguration des Schedulers und des Servers abgeschlossen.
Jetzt wird noch gefragt, ob man faxmodem fⁿr jedes konfigurierte Modem
starten m÷chte. Hierbei handelt es sich um eine Alternative zu faxgetty,
die nur einen Send-Only"-Betrieb zulΣsst, d. h. man muss sich fⁿr eines von
beidem entscheiden.
Adaptive Answer Support
Ein sehr brauchbares Feature ist der Adaptive Answer Support". Das bedeu-
tet, dass der Faxserver (faxgetty) ein beliebiges anderes getty starten kann,
wenn er feststellt, dass es sich nicht um einen Faxanruf, sondern z. B. um
223
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
einen Datenanruf handelt. Dazu wurde in der modemspezifischen Konfigura-
tionsdatei (siehe auf Seite 219) wΣhrend der Beispiel-Konfigurationssitzung
der Eintrag in Datei 6.10.2 zugefⁿgt:
GettyArgs: "-r -b -s %s %l"
Datei 6.10.2: Eintrag fⁿr Adaptive Answer Support
Der Platzhalter %s steht fⁿr die DTE/DCE Rate zwischen Computer und
Modem. StandardmΣ▀ig handelt es sich dabei um 38400 bps (engl. bits per
second). Manche Modems der Firma USRobotics kommen im Fax Betrieb
mit dieser Bitrate nicht zurecht (siehe Dokumentation [Lef96]), es kann zu
Problemen beim Faxempfang kommen. Abhilfe schafft man, indem man
hier unter <ModemRate> in der modemspezifischen Konfigurationsdatei
den Wert auf 19200 setzt. Als getty wird mgetty aus dem Paket mget-
ty, Serie n (Netzwerk-Support) benutzt. Dazu ist jedoch noch notwendig,
dass man die Konfigurationsdatei von mgetty (/etc/mgetty+sendfax/
mgetty.config) um den Eintrag in Datei 6.10.3 erweitert.
port modem
direct y
toggle-dtr n
Datei 6.10.3: Eintrag in der Konfigurationsdatei von mgetty
Der Bezeichner modem9 steht fⁿr den GerΣtenamen, ⁿber den das Modem
angesprochen wird. Wichtig ist, dass sowohl faxgetty, als auch mgetty auf
dasselbe Device zugreifen.
Fax Dispatching
Ein weiteres interessantes Feature ist die automatische Weiterleitung einge-
hender Faxe an eine bestimmte E-Mail-Adresse. M÷glich wird das, indem
man die Datei etc/FaxDispatch im Server-Root-Verzeichnis erzeugt.
Datei 6.10.4 zeigt, wie eine solche Datei aussehen kann.
case "$SENDER" in
*0815*) SENDTO=tux;;
*) SENDTO=FaxMaster;;
esac
Datei 6.10.4: Beispiel zu etc/FaxDispatch
Identifiziert werden die eingehenden Faxe anhand ihrer TSI. In diesem Fall
wⁿrden alle Faxe, die die Ziffernkombination 0815 in ihrer TSI verborgen
hΣtten, an den Benutzer `tux' per Mail verschickt, indem sie als Attach-
ment im PostScript-Format10 an die jeweilige Mail angehΣngt werden wⁿr-
9 Bei /dev/modem handelt es sich um einen Link auf /dev/ttySx.
10 Das Dateiformat lΣsst sich selbstverstΣndlich Σndern, indem man das Skript bin/faxrcvd im
Server-Root entsprechend Σndert.
224
6.10. Linux macht Faxen
den. Weiterhin werden alle eingehenden Faxe an den `FaxMaster' wei-
tergeleitet.
Falls Sie Probleme mit der Installation oder Konfiguration von HylaFAX
haben, so werfen Sie auf jeden Fall einen Blick in unsere Supportdaten-
bank (Hilfesystem, Paket susehilf, Serie doc (Dokumentation)). Dort
finden Sie unter dem Stichwort "fax" jede Menge Hinweise.
225
6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
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