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Text File | 2000-02-29 | 152.2 KB | 3,465 lines |
- Kapitel 6
- Der Anschluss an die weite Welt ¡
- PPP, ISDN, Modem, Fax ...
-
- Neben der Netzwerkanbindung im lokalen Netz ist der Anschluss an ein gr÷-
- ▀eres und verteiltes Netz, an ein WAN (engl. Wide Area Networks), oder
- aber auch das Nutzen von Mailboxen von Interesse.
- In der Unix-Welt haben sich zwei Standards zum Anschluss an gro▀e Net-
- ze durchgesetzt, UUCP und TCP/IP ⁿber Modemverbindungen bzw. ⁿber
- ISDN. WΣhrend UUCP (Unix to Unix CoPy) hauptsΣchlich dem Transport
- von News und E-Mail dient, stellt eine TCP/IP-Verbindung eine echte Netz-
- werkanbindung dar; eine solche echte Netzanbindung erlaubt es, alle aus dem
- LAN bekannten Dienste global zur Verfⁿgung zu stellen ¡ dem LAN liegt ja
- auch TCP/IP zu Grunde.
- Wird TCP/IP ⁿber eine Modem- oder ISDN-Verbindung gefahren, so kommt
- heutzutage zumeist PPP (Point to Point Protocol) zum Einsatz1. Bei ISDN
- wird zumeist syncPPP gewΣhlt, manchmal aber auch rawip (vgl. Ab-
- schnitt 6.2.5 auf Seite 176).
- Wie solch eine WAN-Anbindung erfolgen kann, ist Thema der folgenden Ab-
- schnitte. PPP wird kurz vorgestellt (Abschnitt 6.1). Die ISDN-Konfiguration
- folgt dann (Abschnitt 6.2 auf Seite 169). Es wird der Anschluss eines ana-
- logen Modems besprochen (Abschnitt 6.5 auf Seite 186) und es wird die
- Konfiguration einer PPP-Verbindung fⁿr Modems erklΣrt (Abschnitt 6.6 auf
- Seite 186). E-Mail-Anschluss und News-System-Einrichtung (Abschnitt 6.8
- auf Seite 200 und Abschnitt 6.9 auf Seite 203) sowie Fax-M÷glichkeiten
- (Abschnitt 6.10 auf Seite 206) werden in den Grundzⁿgen prΣsentiert.
- 6.1 PPP
- PPP (engl. Point to Point Protocol) bietet die M÷glichkeit, TCP/IP ⁿber ei-
- ne serielle Leitung zu betreiben. PPP-Client und -Server k÷nnen sich beim
- Verbindungsaufbau ⁿber diverse Protokollparameter verstΣndigen, der Server
- kann dem Client seine IP-Adresse mitteilen und ihm eine IP-Adresse zuord-
- nen.
- PPP ist ¡ im Gegensatz zu SLIP ¡ ein definierter Standard und wird von
- den meisten Internet-Providern inzwischen als einzige Einwahlm÷glichkeit
- angeboten.
- 1 SLIP (Serial Line Internet Protocol) gerΣt mehr und mehr aus der Mode.
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-
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- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- Die zentrale Rolle bei PPP spielt der PPP-Daemon pppd, ⁿber den die PPP-
- GerΣte angesprochen werden; der PPP-Daemon kann sowohl als Client, als
- auch als Server eingesetzt werden. Zum eigentlichen Verbindungsaufbau wird
- das Programm wvdial oder das Programm chat ben÷tigt.
-
- 6.1.1 Voraussetzungen fⁿr PPP
-
- Die Voraussetzungen fⁿr PPP unter SuSE Linux sind:
-
- * Der Kernel muss TCP/IP und PPP unterstⁿtzen! Dies ist beim mitgeliefer-
- ten Standardkernel und den dazugeh÷rigen Modulen der Fall ¡ es besteht
- also keine Notwendigkeit, einen eigenen Kernel zu erzeugen.
- * Die Netzwerkpakete mⁿssen installiert sein. Unbedingt erforderlich sind
- das Paket nkita und das Paket nkitb, Serie a.
- * Das grundlegende Paket ppp, Serie n, das den pppd und auch das Pro-
- gramm chat enthΣlt.
- * Wenn ein analoges Modem zum Einsatz kommen soll, ist das Paket wv-
- dial, Serie n fⁿr den Verbindungsauf- und -abbau erforderlich.
- * Wenn ISDN konfiguriert werden soll, vgl. zudem Abschnitt 6.2.3 auf
- Seite 171.
- * Login und Passwort beim PPP-Server mⁿssen bekannt sein.
-
- 6.1.2 Weitere Informationen zu PPP
-
- PPP bietet eine Fⁿlle von M÷glichkeiten, die Verbindung zu konfigurieren;
- es wⁿrde an dieser Stelle zu weit fⁿhren, sie alle vorzustellen. Werden mehr
- als die im Folgenden vorgestellten Optionen ben÷tigt, so kann in den ent-
- sprechenden Manpages nachgelesen werden, z. B. in der Manual-Page
- von pppd (man 8 pppd); weiterhin gibt es ausfⁿhrliche Darstellungen
- in den Dateien NET4-3-HOWTO.gz (frⁿher: NET-3-HOWTO.gz) und
- PPP-HOWTO.gz im Verzeichnis /usr/doc/howto/en sowie in den
- Dokumentations-Dateien im Verzeichnis /usr/doc/packages/ppp
- oder /usr/doc/packages/wvdial.
- Detaillierte Informationen zu den von PPP benutzten Protokollen finden Sie
- in den zugeh÷rigen RFCs:
-
- * RFC1144: Jacobson, V. Compressing TCP/IP headers for low-speed se-
- rial links." 1990 February;
- * RFC1321: Rivest, R. The MD5 Message-Digest Algorithm." 1992 April;
- * RFC1332: McGregor, G. PPP Internet Protocol Control Protocol (IP-
- CP)." 1992 May;
- * RFC1334: Lloyd, B. Simpson, W.A. PPP authentication protocols."
- 1992 October;
- * RFC1548: Simpson, W.A. The Point-to-Point Protocol (PPP)." 1993 De-
- cember;
- * RFC1549: Simpson, W.A. PPP in HDLC Framing." 1993 December;
-
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- 6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
-
- 6.2 Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
- Neben den gew÷hnlichen" Netzwerkverbindungen kann Linux vorzⁿglich
- Netzwerkverbindungen zu anderen Rechnern (z. B. zu Internet-Providern)
- ⁿber ISDN aufbauen und verwalten. Dies wird umso einfacher, als dass
- ein gro▀er Teil der ISDN-Konfiguration von YaST aus durchgefⁿhrt werden
- kann.
- Diese Beschreibung ist fⁿr eine Standard-Anbindung an einen anderen Rech-
- ner via ISDN gedacht. Es ist natⁿrlich noch viel mehr mit ISDN unter Linux
- m÷glich.
- Beachten Sie bitte, dass die hier beschriebenen Verfahren unter UmstΣnden
- nicht zugelassen sind. Bei aktiven ISDN-Karten besitzt die Karte mitsamt
- der Firmware eine Zulassung, die gilt auch fⁿr den Betrieb unter Linux. Bei
- passiven Karten gilt generell die Zulassung der Karte nur dann, wenn Sie mit
- der Software des Herstellers betrieben wird. Eine Ausnahme sind die Karten
- ELSA Microlink PCI (frⁿher Quickstep) und Eicon Diva 2.01 ¡ diese sind
- unter Linux ebenfalls zugelassen. Wer auf eine Zulassung angewiesen ist,
- muss eine aktive Karte einsetzen oder die passive Karte an einer TK-Anlage
- anschlie▀en.
- Im Gegensatz zu Modemverbindungen muss kein spezielles Kommando ge-
- startet werden, um eine Verbindung zu initiieren. Ist das Netzwerk gestartet
- kann jederzeit eine Verbindung zum Partner durch normale AktivitΣten wie
- telnet, http (WWW), ftp etc. hergestellt werden. Erst dann wird die WΣhlver-
- bindung aufgebaut; dieser Vorgang dauert in etwa 3 Sekunden. So ist es auch
- nicht-`root'-Benutzer m÷glich, eine Verbindung zu starten. Es kann ein-
- gestellt werden, wie viele Sekunden die Verbindung inaktiv sein soll, bevor
- automatisch aufgelegt wird.
- WΣhrend der gesamten ISDN-Konfiguration ist es ratsam, die Systemmel-
- dungen in der Datei /var/log/messages zu verfolgen. Laden Sie dazu
-
- in einem xterm (in KDE: Alt + F2 und dann xterm eingeben) bzw. in
- einer weiteren virtuellen Konsole die Datei in den Viewer" less 2:
- erde: # less +F /var/log/messages
- Die Option +F veranlasst, dass der Bildschirm dann immer die jeweils dazu-
-
- gekommenen Zeilen dieser Datei online" anzeigt; mit Strg + c verlassen
- Sie diesen Modus wieder.
- Sie haben auch die M÷glichkeit, den ISDN-Verkehr grafisch mit dem Pro-
- gramm xisdnload zu ⁿberwachen.
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- 6.2.1 ISDN einrichten ¡ Schritt fⁿr Schritt
- Im folgenden Abschnitt wird eine Schritt-fⁿr-Schritt-Anleitung fⁿr den Ein-
- stieg ins Internet angeboten. Versuchen Sie es zuerst damit. Sollte es nicht
- klappen ¡ oder falls Sie mehr Detailinformation brauchen ¡ so lesen Sie bitte
- die weiteren Abschnitte durch.
- 1. Starten Sie als Benutzer `root' das Programm YaST ¡ falls Sie in KDE
-
- sind: Alt + F2 drⁿcken, dann xterm eingeben. Im neuen Fenster YaST
- starten.
- 2 Hinweise zu less finden Sie in Abschnitt 19.7.3 auf Seite 482 f.
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- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- 2. Gehen Sie auf `Administration des Systems', `Netzwerk
- konfigurieren' und `Netzwerk Grundkonfiguration'.
-
- 3. Legen Sie ein neues Device an (mit F5
- ) und zwar ISDN SyncPPP.
- Drⁿcken Sie `RETURN', um in das Menⁿ `Eingabe der Netz-
- werk-Adressen' zu kommen.
- 4. Belassen Sie die Einstellungen ¡ die IP-Adresse Ihres lokalen Rech-
- ners ist 192.168.0.99, die Adresse des PointToPoint-Partners ist
- 192.168.0.1 ¡ und Σndern Sie nur das Default-Gateway auf dieselbe
- Adresse wie Adresse des PointToPoint-Partners (192.168.0.1). Bei
- dynamischer Adressen-Zuweisung ist diese Option zu wΣhlen.
- 5. Beenden Sie mit `Weiter'.
- 6. In der Maske `Auswahl des Netzwerks' mⁿssen Sie die Karte
-
- noch mit F4 aktiv setzen.
-
- 7. Speichern Sie mit F10
- .
- 8. Nun geht es weiter mit `Hardware in System integrieren'
- und dann mit `ISDN-Hardware konfigurieren'.
- 9. Fⁿllen Sie die Maske aus. Falls Sie nicht genau wissen, was Sie eingeben
- sollen, so finden Sie die Dokumentation unter /usr/doc/packages/
- i4l und in den nachfolgenden Abschnitten des Handbuches.
- 10. WΣhlen Sie in dem Fenster dann `Starten'.
- 11. War dies erfolgreich (positive Rⁿckmeldung erscheint am Schirm), dann
- wΣhlen Sie ISDN-Parameter.
- 12. Fⁿllen Sie auch diese Maske aus.
- 13. WΣhlen Sie in dem Fenster dann `Starten'.
- 14. War dies erfolgreich (positive Rⁿckmeldung erscheint am Schirm), dann
- wΣhlen Sie `Speichern'.
- 15. Gehen Sie auf `Konfiguration Nameserver', beantworten Sie
- die Frage mit `Ja'.
- 16. Geben Sie die IP-Adresse des Nameservers (DNS) Ihres Providers an.
- Wenn Sie diese nicht wissen, so erfragen Sie diese bei Ihrem Provider,
- meist findet man das auch auf der Website des Providers.
- 17. Beenden Sie YaST. Geben Sie im Terminalfenster init 1 ein. Ein even-
- tuell laufendes KDE (und X) wird beendet.
- 18. Loggen Sie sich als `root' ein.
- 19. Starten Sie das Netzwerk mit init 2, falls Sie X mit startx starten.
- Loggen Sie sich jedoch sonst grafisch ein, so starten Sie mit init 3.
- 20. Nun starten Sie z. B. Netscape und k÷nnen schon im Internet surfen. Star-
- ten Sie auch xisdnload um Ihren Verbindungsstatus beobachten zu
- k÷nnen.
- 21. Bei manchen Providern mⁿssen Sie in Netscape noch den Proxyserver
- Ihres Providers angeben:
- In Netscape `Edit', `Preferences', `Advanced', `Pro-
- xies', `Manual Proxy Configuration' und dann `View'.
-
- Jetzt sollte Ihr ISDN Zugang laufen und die Verbindung ins Internet automa-
- tisch aufbauen sobald Sie z. B. in Netscape eine Internetadresse angeben und
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- 6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
-
- abbauen, sobald 60 Sekunden lang kein Datenpaket ⁿbertragen wird. Kon-
- trollieren Sie den Verkehr mit xisdnload!
- Sollte es doch nicht funktionieren, so lesen Sie bitte weiter!
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- 6.2.2 ▄berblick
- SuSE Linux enthΣlt das Paket isdn4linux, ein Programmpaket bestehend
- aus Hardware-Treiber, Netzwerkinterface und Modem-Emulation (nur digi-
- tales Modem). Au▀erdem ist z. B. Software fⁿr einen Anrufbeantworter ver-
- fⁿgbar.
- Der Hardware-Treiber zur ISDN-Karte wird von dem Startskript /sbin/
- init.d/i4l_hardware geladen (vgl. Kapitel 17 auf Seite 439).
- Die Konfiguration der ISDN-Seite ⁿbernimmt das Tool isdnctrl (Manual-
- Page von isdnctrl (man isdnctrl)). Die Konfiguration der zur Ver-
- fⁿgung gestellten Netzwerk-Interfaces geschieht wie bei einem Ethernet-
- Interface durch die Befehle ifconfig (Manual-Page von ifconfig
- (man ifconfig)) und route (Manual-Page von route (man route)).
- Bei SuSE Linux werden diese Aufgaben von dem Skript /sbin/init.d/
- i4l ⁿbernommen (vgl. Kapitel 17 auf Seite 439).
- Grundlage sind jeweils die in /etc/rc.config eingetragenen Parameter.
- Die Namensgebung fⁿr die dort verwendeten Variablen orientiert sich soweit
- wie m÷glich an den Optionen zu isdnctrl.
- Durch das Skript /sbin/init.d/route wird das Routing auf die in
- /etc/route.conf eingetragenen Werte gesetzt.
- Der Verbindungsaufbau geschieht bei Bedarf mit den durch isdnctrl, bzw.
- /sbin/init.d/i4l und /etc/rc.config festgelegten Parametern,
- die mit
- erde: # isdnctrl list all
- angezeigt werden k÷nnen. Bei Bedarf bedeutet, dass eine der so entstande-
- nen Routen" das entsprechende (ISDN-)Interface anspricht. Das kann durch
- jeden Benutzer und jede Applikation geschehen.
-
- 6.2.3 ISDN-Hardware konfigurieren
-
- Voraussetzungen
- Um unter SuSE Linux eine ISDN-Verbindung aufbauen zu k÷nnen, brauchen
- Sie folgendes:
-
- 1. einen ISDN-Anschluss
- 2. eine unterstⁿtzte ISDN-Karte
- 3. ein installiertes SuSE Linux
- 4. einen installierten Standard-Kernel von der SuSE Linux-CD
-
- Sie brauchen keinen eigenen Kernel zu generieren ¡ wenn Sie gleichwohl
- einen eigenen Kernel kompilieren wollen, nehmen Sie unbedingt die Quel-
- len aus dem Paket lx_suse, Serie d!
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- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- 5. das Paket kernmod, Serie a
- 6. das Paket i4l, Serie n
- 7. fⁿr weitere Dokumentation am besten auch gleich das Paket i4ldoc,
- Serie doc
- Was Sie wissen mⁿssen:
- * ISDN-Karten-Typ
- * Einstellungen der Karte: IRQ, Portadresse etc. (je nach Typ)
- * Welches ISDN-Protokoll Sie benutzen k÷nnen:
- ¡ 1TR6: (altes) nationales ISDN
- ¡ DSS1: Euro-ISDN
-
- Bei Σlteren gro▀en TK-Anlagen wird oft 1TR6 auf internen S0 gefahren.
-
- Was ist meine MSN/EAZ?
- Bei Euro-ISDN ist die MSN (engl. Multiple-Subscribe-Number) die Telefon-
- nummer, allerdings ohne Vorwahl. Bei einem privaten Neuanschluss bekom-
- men Sie meist drei unabhΣngige Nummern zugewiesen. Sie k÷nnen sich eine
- beliebige davon fⁿr die ISDN-Verbindung auswΣhlen, auch diejenige, wel-
- che Sie schon fⁿr eine Telefonverbindung benutzen, da anhand der ISDN-
- Dienstkennung der Typ einer Verbindung unterschieden werden kann.
- Typischerweise wird die ISDN-Karte direkt an einen NTBA angeschlossen,
- es kann aber auch sinnvoll sein, ⁿber eine TK-Anlage einen weiteren S0-
- Bus bereitzustellen. Wenn Sie Euro-ISDN an einer TK-Anlage fahren, ist die
- MSN (meist) nur die Durchwahl auf der Anlage oder die 0.
- Bei 1TR6 wird anstatt der MSN eine EAZ (EndgerΣte-Auswahl-Ziffer) be-
- nutzt (ansonsten ist MSN/EAZ synonym zu verwenden). Die EAZ ist eine
- einzelne Ziffer, die Sie auswΣhlen k÷nnen. WΣhlen Sie eine zwischen 1 und
- 9. Verwenden Sie bei 1TR6 nicht die 0!
-
- 6.2.4 ISDN-Hardware mit YaST konfigurieren
- Der Treiber fⁿr die ISDN-Karte wird durch ein ladbares Kernelmodul be-
- reitgestellt. Dafⁿr muss das System nicht neu gebootet werden. Die ⁿblichen
- ISDN-Karten werden durch den HiSax-Treiber unterstⁿtzt.
- Manche Karten wie z. B. die ICN-Karten oder die AVM-B1 sowie PnP-Kar-
- ten (engl. plug and play) bedⁿrfen einer Sonderbehandlung und k÷nnen (bis-
- her) nicht direkt mit YaST konfiguriert werden. Siehe Einstellung des ISDN-
- Karten-Typs fⁿr weitere Informationen.
- So gehen Sie Schritt fⁿr Schritt vor:
- 1. Als Benutzer `root' einloggen
- 2. YaST starten
- 3. WΣhlen Sie das Menⁿ `Administration des Systems', `Hard-
- ware im System integrieren', `ISDN Hardware kon-
- figurieren' an. Diese Menⁿstruktur sehen Sie in Abbildung 6.1 auf
- der nΣchsten Seite.
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- 6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
-
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- Abbildung 6.1: Menⁿstruktur zur ISDN-Konfiguration mit YaST
-
-
- 4. Tragen Sie in der Maske bitte folgende Parameter ein:
-
- * I4L Starten
- Nur wenn dieses Feld aktiv ist, wird beim Booten ISDN konfiguriert.
- Sie k÷nnen also hiermit steuern, ob ⁿberhaupt automatisch eine ISDN-
- Verbindung nach dem Booten aufgebaut werden kann.
- * ISDN-Protokoll
- WΣhlen Sie zwischen dem alten nationalen, deutschen ISDN (1TR6)
- oder dem heute ⁿblichen Euro-ISDN (EDSS1). Beachten Sie, dass bei
- Anschlⁿssen, die ⁿber eine TK-Anlage gehen, hΣufig 1TR6 gefahren
- wird.
- * Typ der ISDN-Karte
- WΣhlen Sie die vom HiSax-Treiber unterstⁿtzte Karte aus. Fⁿr PnP-
- und PCMCIA-Karten beachten Sie bitte die Datei /usr/doc/
- packages/i4l/README.SuSE sowie den Abschnitt 10.2.1 auf
- Seite 290 ff.
-
- Bitte beachten Sie, dass bei PCI-Karten keine I/O-Adresse und kein Inter-
- rupt angegeben werden darf.
-
- * Kennung der Karte
- Die Kennung sollten Sie auf HiSax belassen.
- * Interrupt
- Memory-Basisadresse
- IO-Port
- IO0-Wert
- IO1-Wert
- Je nach Kartentyp sind weitere Angaben n÷tig. Es sind nur die fⁿr
- den ausgewΣhlten Kartentyp notwendigen Parameter anwΣhlbar. Die
- restlichen Werte werden ausgegraut.
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- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- * Optionen zum Laden des ISDN-Moduls
- Lassen Sie dieses Feld bitte leer.
-
- Weitere Information erhalten Sie durch Drⁿcken der Taste F1
- . Die Ein-
- gabemaske k÷nnen Sie in Abbildung 6.2 sehen.
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- Abbildung 6.2: Eingabemaske zur ISDN-Konfiguration mit YaST
-
- 5. BetΣtigen Sie den Button `Starten'.
- ErklΣrung: Es wird testweise das Modul geladen. Im Fenster erkennen
- Sie, ob die Karte korrekt erkannt wurde.
- Wenn OK: BetΣtigen Sie den Button `Speichern'.
- ErklΣrung: Die Einstellungen werden dauerhaft (in Variablen in den
- Dateien /etc/rc.config.d/i4l_*) gespeichert, sodass sie nach
- dem nΣchsten Booten oder Wechsel des Runlevels wieder aktiviert
- werden k÷nnen. Nach dem testweisen Laden des Moduls bleibt der
- Treiber geladen.
- Wenn nicht OK: Versuchen Sie andere Parameter und betrachten Sie
- dabei die VerΣnderungen in der Datei /var/log/messages.
- ▄bliche Probleme sind:
- * Die IRQs 12 oder 15 sind bei einigen Mainboards nicht benutzbar.
- * Die angegeben Adressen oder IRQs sind schon in Benutzung. Ent-
- fernen Sie alle Steckkarten, die vorerst nicht ben÷tigt werden, z. B.
- Sound- und Netzwerkkarten.
- * Das Modul ist schon geladen. Wechseln Sie auf eine andere Konsole
- und geben Sie folgenden Befehl zum Entladen des Moduls ein:
- erde: # rmmod hisax
-
- * Sie haben eine PnP-Karte. Lesen Sie dazu in der Datei /usr/doc/
- packages/i4l/README.SuSE nach.
- * Sie haben keine vom HiSax-, sondern von einem anderen Treiber
- unterstⁿtzte Karte (z. B. ICN, AVM-B1). Lesen Sie dazu bitte in der
- Datei /usr/doc/packages/i4l/README.SuSE nach.
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- 6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
-
- 6. Beenden Sie YaST.
- 7. isdnlog konfigurieren
- Bevor die Module geladen werden, sollte erst noch der isdnlog konfi-
- guriert werden. Dieser hat die Aufgabe, alle AktivitΣten auf dem S0-Bus
- zu protokollieren.
- Passen Sie die folgenden Dateien Ihren Gegebenheiten an:
- * /etc/isdn/isdn.conf:
- Der erste spezifiziert das Land, in dem isdn4linux eingesetzt wird.
- Fⁿr Deutschland mⁿssen die Werte wie in Datei 6.2.1 gesetzt werden.
- Fⁿr ╓sterreich ist der Countrycode 43.
-
- # /etc/isdn/isdn.conf
-
- [GLOBAL]
- COUNTRYPREFIX = +
- COUNTRYCODE = 49
- AREAPREFIX = 0
-
- Datei 6.2.1: /etc/isdn/isdn.conf
-
- Ebenfalls im der GLOBAL-Abschnitt wird der AREACODE (die Vor-
- wahl) ohne fⁿhrende Null angegeben. Wenn Ihre Vorwahl z. B. 0911
- ist, tragen Sie AREACODE = 911 ein.
- Dies ist (in Deutschland) der einzige Teil, der angepasst werden muss.
- Mit CHARGEMAX = 20.00 k÷nnen Sie angeben, wie viel Geld (in
- DM) maximal pro Tag vertelefoniert werden darf. Dies schⁿtzt vor un-
- erwⁿnschten Connects. Aber verlassen Sie sich nicht auf dieses auto-
- matische Feature!
- * /etc/isdn/callerid.conf:
- Hier k÷nnen Sie alle bekannten Telefonnummern eintragen. In der Da-
- tei /var/log/messages und durch isdnrep werden dann die
- Namen anstatt der Telefonnummer angezeigt.
- Vgl. das Beispiel in Datei 6.2.2; Ihre eigene Nummer ist 4711 und die
- Ihres Providers ist 4712.
- * /etc/isdn/isdnlog.isdnctrl0.options:
- Hier k÷nnen Sie Optionen fⁿr isdnlog eingeben. Dies ist normaler-
- weise nicht n÷tig.
- 8. Geben Sie die Befehle
- erde: # init 1
- erde: # init 2
-
- ein, um u. a. die Netzwerkdienste neu zu starten, oder aktivieren Sie ISDN
- erneut mit YaST (oder booten Sie neu).
-
- 6.2.5 ISDN-Internetanbindung einrichten
-
- ISDN-Konfiguration fⁿr Ihren Internetprovider
-
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-
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-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- # /etc/isdn/callerid.conf
-
- [MSN]
- NUMBER = 4711
- SI = 1
- ALIAS = ich
- ZONE = 1
-
- [MSN]
- NUMBER = 4712
- SI = 1
- ALIAS = Provider
- ZONE = 1
-
- Datei 6.2.2: /etc/isdn/callerid.conf
-
- Die Protokollwahl
- Fⁿr den ISDN-Zugang gibt es drei wichtige ISDN-Protokolle:
-
- * syncPPP
- * rawip-HDLC
- * Terminal-Login mit X.75
-
- Meist verwenden die Internetprovider das syncPPP Protokoll. Sie sollten Ihr
- Linux also damit konfigurieren.
-
- Voraussetzungen
- * Die ISDN-Hardwarekonfiguration hat funktioniert.
- * Der ISDN-Treiber ist geladen.
- * Sie wissen die von Ihnen zu verwendende MSN oder EAZ.
- * Sie wissen das von Ihrem Provider verwendete Protokoll (syncPPP, ra-
- wip).
- * Sie wissen die Zugangstelefonnummer.
- * Sie wissen den Benutzernamen und das Passwort.
- * Sie wissen den Domain Name Server (DNS) Ihres Providers.
-
- Erst wenn alle oben genannten Punkte erfⁿllt sind, k÷nnen Sie den Internet-
- zugang erfolgreich einrichten.
- Das folgende Beispiel beschreibt den syncPPP-Zugang. rawip ist aber im
- Wesentlichen genauso ¡ nur einfacher.
- Doch nun wieder Schritt fⁿr Schritt:
-
- 1. Starten Sie YaST und wechseln in das Menⁿ `Administration
- des Systems', `Netzwerk konfigurieren', `Netzwerk-
- Grundkonfiguration'. Die nun erscheinende Eingabemaske sehen
- Sie in Abbildung 6.3 auf der nΣchsten Seite
- 2. WΣhlen Sie eine freie Nummer, z. B. 1.
-
- 3. WΣhlen Sie durch Drⁿcken von F5 als Device `ISDN SyncPPP' aus.
- 176
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-
-
- 6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
-
-
-
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-
- Abbildung 6.3: Netzwerkkonfiguration mit YaST
-
-
- 4. Drⁿcken Sie bitte F6 (`IP-Adresse') und geben Sie ein:
- * IP-Adresse Ihres Rechners (ISDN-Karte): 192.168.0.99
- * Kreuzen Sie `Dynamische IP-Adresse' nur an, wenn eine
- Adresse von Ihrem Provider (ISP) bei jeder Verbindung dyna-
- misch" zugewiesen bekommen.
- * IP-Adresse des Default-Gateways: 192.168.0.1
- * IP-Adresse des PointToPoint-Partners: 192.168.0.1
- 5. Die Eingabemaske durch BetΣtigen des Buttons `Weiter' verlassen.
-
- 6. Das Netzwerk-Device mit F4 aktivieren, falls nicht schon geschehen.
-
- 7. Mit F8 (`ISDN') k÷nnen Sie jetzt weitere ISDN-spezifische Parameter
- angeben. Dies k÷nnen Sie in Abbildung 6.4 sehen.
-
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- Abbildung 6.4: Konfiguration der ISDN-Parameter mit YaST
-
- Geben Sie dabei bitte die folgenden Werte an:
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- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- * Eigene Telefonnummer (MSN)
- Ihre eigene MSN, z. B. 123456
- * Anzurufende Nummern: 012345678
- ErklΣrung: die Nummer die angerufen werden soll. 012345678 ist
- die Nummer Ihres Internet-Providers.
-
- Bei TK-Anlagen mⁿssen Sie eventuell eine zusΣtzliche 0 vorwΣhlen. ¡ Bit-
- te beachten Sie weiterhin, dass durch Leerzeichen getrennte Telefonnum-
- mern wie zwei unterschiedliche Telefonnummern behandelt werden.
-
- * Nummern, die anrufen dⁿrfen:
- Nur fⁿr Dialin-Server n÷tig.
- * Nur angegebene Nummern erlaubt:
- Setzen Sie dieses Flag, damit niemand unerlaubt eine Verbindung zu
- Ihrem System aufbauen kann.
- * WΣhlmodus:
- Mit auto werden Verbindungen automatisch aufgebaut, wenn ver-
- sucht wird, auf Adressen zuzugreifen, die nur ⁿber die ISDN-
- Schnittstelle zu erreichen sind. Mit der Einstellung manual ist es
- notwendig, bei Bedarf die Verbindung per Hand herzustellen. Bei off
- ist es gar nicht m÷glich, Verbindungen ⁿber diese ISDN-Schnittstelle
- aufzubauen.
- * Idle-Time:
- Zeit, nach der automatisch aufgelegt wird, wenn keine Internet-Pakete
- ⁿber die ISDN-Leitung ⁿbertragen werden.
- * Name des PPP-Logins:
- Geben Sie hier den Benutzernamen fⁿr Ihren Provider an.
- * Passwort des PPP-Logins:
- Geben Sie hier das Passwort fⁿr Ihren Provider an. Das Passwort wird
- hier bei der Eingabe nur durch Sterne angedeutet. Es wird in der Datei
- /etc/ppp/pap-secrets gespeichert.
-
- Mit F1 erhalten Sie weitere Hilfe.
- 8. BetΣtigen Sie den Button `Starten'.
- ErklΣrung: Es wird testweise das Netzwerk konfiguriert. Im Fenster er-
- kennen Sie, ob dies funktioniert hat. Hier sollte es keine Probleme geben.
- Wenn OK: BetΣtigen Sie den Button `Speichern'.
- ErklΣrung: Die Einstellungen werden dauerhaft (in Variablen in den
- Dateien /etc/rc.config.d/i4l_*) gespeichert, sodass sie nach
- dem nΣchsten Booten oder Wechsel des Runlevels wieder aktiviert
- werden k÷nnen. Nach dem testweisen Starten bleiben die Einstellung-
- en aber erhalten.
- Wenn nicht OK: Vermutlich sind dann die ISDN-Module nicht geladen.
- Beachten Sie au▀erdem die Meldungen in /var/log/messages.
-
- 178
-
-
-
- 6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
-
- 9. Gehen Sie in YaST in das Menⁿ `Konfiguration Nameserver',
- beantworten Sie die Frage mit Ja. Geben Sie hier die IP-Nummern des
- Nameservers (DNS) Ihres Providers an. Wenn Sie die IP-Nummer nicht
- wissen, mⁿssen Sie diese bei Ihrem Provider erfragen. Oder Sie bitten je-
- manden, der ein Linux schon im Internet hat, um Eingabe folgenden Be-
- fehls in einem Terminalfenster (als Beispiel sei hier T-Online angefⁿhrt):
- whois t-online.de
- Sie erhalten dann eine Ausgabe, die unter anderem folgende Zeilen in
- Ausgabe 6.2.1 enthΣlt.
-
- domain: t-online.de
- descr: Deutsche Telekom AG, Telekom Online-Dienste
- descr: Generaldirektion, GK361
- descr: Postfach 2000
- descr: D-53105 Bonn
- descr: Germany
- admin-c: KHS252-RIPE
- tech-c: JS691-RIPE
- zone-c: FS340-RIPE
- nserver: dns00.btx.dtag.de
-
- Ausgabe 6.2.1: Ausgabe von whois t-online.de
-
- In der Zeile nserver: sehen Sie den Nameserver Ihres Providers. Dann
- brauchen sie nur noch die IP-Adresse des Namens. Dazu gibt man folgen-
- den Befehl ein:
- host dns00.btx.dtag.de
- Dann erfolgt z. B. eine Antwort wie in Ausgabe 6.2.2.
-
- dns00.btx.dtag.de has address 194.25.2.129
-
- Ausgabe 6.2.2: Ausgabe von host
-
- Dies (194.25.2.129) wΣre dann die IP-Adresse des Nameservers von
- T-Online.
- Falls der Verbindungsaufbau nicht klappt:
- * Prⁿfen Sie /var/log/messages auf verdΣchtige" Ausgaben. Die
- ISDN-Statusmeldungen (z. B. E001f) sind in Abschnitt 6.2.6 auf der
- nΣchsten Seite beschrieben.
- * Versuchen Sie auch den rawip-Zugang.
- * Ist die MSN/EAZ richtig eingestellt?
- * Mⁿssen Sie eventuell eine 0 vorwΣhlen?
- Weitere Hinweise finden Sie in der Support-Datenbank. Diese finden Sie
- entweder unter der URL http://sdb.suse.de/sdb/de/html/
- auf unserem WWW-Server oder ⁿber die SuSE-Hilfe (Aufruf mit hilfe
- oder aus dem Menⁿ) in Ihrem SuSE Linux-System, wenn Sie das Paket
- susehilf, Serie doc und das Paket sdb_de, Serie doc, installiert
- haben.
-
- 179
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- 10. Vermutlich hat der Verbindungsaufbau funktioniert. Dann wechseln Sie
- wieder in YaST, betΣtigen den Button `Speichern' und beenden
- YaST.
-
- Dynamische IP-Nummer bei syncPPP
- Im Fall von dynamischen IP-Adressen dienen die vergebenen Dummy-
- Adressen aus dem privaten Bereich nur als Platzhalter bis zum Verbindungs-
- aufbau.
-
- Weitere Informationen
- Weitere Informationen, wie Sie eine ISDN-Verbindung und Ihr ISDN-Sub-
- system konfigurieren, finden Sie in folgenden Quellen:
- * Datei /usr/doc/packages/i4l/README.SuSE
- * Support-Datenbank: http://sdb.suse.de/sdb/de/html/
- * Im Paket i4ldoc (z. B. das ISDN-FAQ in der Datei: /usr/doc/
- packages/i4ldoc/i4l-faq)
- * /usr/doc/inetcfg (Paket inetcfg): z. B.: T-Online ⁿber ISDN
-
- 6.2.6 ISDN-Meldungen
- Leider sind die Cause"-Meldungen die man vom ISDN Subsystem erhΣlt
- auf Englisch und nicht immer leicht verstΣndlich. Daher hier die deutsche
- ▄bersetzung.
- Eine typische Fehler"-Meldung (engl. Cause) von HiSaX besteht aus 2 Tei-
- len, der location und dem cause code. Sie besteht im Falle von Euro-
- ISDN aus 5 Zeichen, Exxyy wobei xx die Quelle der Fehlermeldung (hier
- nicht erlΣutert) und yy die Meldungsursache angibt. Diese Ausgabe macht
- HiSaX immer hexadezimal. Manche Meldungen sind auch kein Fehler in die-
- sem Sinne, sondern stellen normales Verhalten einer Telefonverbindung dar
- ( besetzt", Verbindung durch Auflegen beendet").
- Im folgenden die ErlΣuterung der verschiedenen Meldungsursachen, den
- Causes"; mit freundlicher Genehmigung des Instituts fⁿr Elektroni-
- sche Systeme und Vermittlungstechnik der UniversitΣt Dortmund: http:
- //www-esv.e-technik.uni-dortmund.de. Beachten Sie bitte,
- dass HiSaX diesen Cause"-Wert Hexadezimal ausgibt.
-
-
- Cause# dez/hex Beschreibung
-
- Gruppe 0/1 normale Grⁿnde
-
- #1 01 Die Nummer des gerufenen Teilnehmers ist zwar
- komplett und kann durch das Netzwerk interpre-
- tiert werden, ist aber zur Zeit keiner Endstelle zu-
- geordnet.
-
-
- Tabelle 6.1: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
- 180
-
-
-
- 6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
-
-
- #2 02 Das spezifizierte Transitnetzwerk wird durch die
- meldende Stelle nicht erkannt. Dies kann entweder
- geschehen, weil das gewⁿnschte Transitnetzwerk
- nicht existiert oder aber den geforderten Dienst ab-
- lehnt.
- #3 03 Es wurde kein Weg zum gewⁿnschten Endteilneh-
- mer gefunden, da dieser vermutlich an einem an-
- deren als dem gewΣhlten Netzwerk angeschlossen
- ist.
- #6 06 Der gerufene Teilnehmer kann den geforderten
- Kanal nicht verwenden.
- #7 07 Der Ruf wurde beim gerufenen Teilnehmer abge-
- wiesen, da der geforderte Kanal bereits belegt war
- (virtueller Kanal, X.31 bzw. X.25)
- #16 10 Dieser Grund wird verwendet, wenn einer der an
- dem Ruf beteiligten Endteilnehmer den Ruf been-
- det.
- #17 11 Der gerufene Teilnehmer ist besetzt und nicht in
- der Lage, auf einen weiteren Ruf zu reagieren oder
- diesen anzunehmen.
- #18 12 Der gerufene Anschluss wurde zwar erreicht, aber
- der Rufaufbauwunsch SETUP wurde nicht inner-
- halb der vorgesehenen Zeit beantwortet.
- #19 13 Trotz Annahme des EndgerΣtes wurde der Ruf
- nicht durch den Endteilnehmer akzeptiert, z. B. Te-
- lefon klingelt in leerer Wohnung.
- #21 15 Der gerufene Teilnehmer hat den Ruf explizit ab-
- gelehnt, z. B. als Reaktion auf einen Anklopfton.
- #22 16 Als Option der Zielvermittlungsstelle kann dieser
- Grund gesendet werden, wenn sich die Rufnum-
- mer des gerufenen Teilnehmers geΣndert hat.
- #26 1A Dem gerufenen Teilnehmer konnte der Ruf nicht
- angezeigt werden.
- #27 1B Die gerufene Teilnehmerschnittstelle (Anschluss)
- ist zur Zeit au▀er Betrieb.
- #28 1C Die gewΣhlte Rufnummer ist ungⁿltig oder kann
- durch das Netzwerk nicht interpretiert werden.
- #29 1D Ein mit dem Rufaufbau angefordertes Dienstmerk-
- mal kann durch das Netzwerk nicht bereitgestellt
- werden.
- #30 1E Es wird angezeigt, dass die STATUS Message, in
- der dieser Cause vorkommt, auf Grund einer STA-
- TUS ENQUIRY Message versendet wurde.
-
-
- Tabelle 6.1: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
-
-
- 181
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
-
- #31 1F Wenn kein anderer der in der Klasse Normal vor-
- handenen Grⁿnde fⁿr die Ursache des Rufabbaus
- anwendbar ist, wird dieser Grund gesendet.
-
- Gruppe 2, nicht verfⁿgbare Ressourcen
-
- #34 22 In der Vermittlungsstelle sind alle B-KanΣle
- (Sprechwege) oder alle virtuellen KanΣle (X.25)
- belegt.
- #38 26 Das Vermittlungsnetzwerk ist nicht betriebsbereit
- und wird dies fⁿr eine absehbare Zeit auch nicht
- mehr sein.
- #41 29 In der Vermittlungsstelle liegt ein vorⁿbergehender
- Fehler vor, der in nΣchster Zukunft behoben sein
- wird. Es macht also Sinn, den Rufaufbauversuch
- zu wiederholen.
- #42 2A In der Vermittlungsstelle, die diesen Grund absen-
- det, ist zur Zeit aus ▄berlastgrⁿnden kein Kanal
- verfⁿgbar.
- #43 2B Die durch den rufenden Teilnehmer ⁿbergebene
- Zugriffsinformation, wie z. B. Passw÷rter im UTU
- Element, LLC oder HLC Daten, konnten nicht an
- den gerufenen Teilnehmer weitergeleitet werden.
- #44 2C Der gewⁿnschte Kanal kann durch das Interface
- auf der anderen Seite nicht bereitgestellt werden.
- #47 2F Sollte eine Ressource nicht verfⁿgbar sein, die
- nicht durch die oben genannten Grⁿnde der Grup-
- pe Ressource nicht verfⁿgbar beschrie-
- ben werden kann, so wird dieser Grund gesendet.
-
- Gruppe 3, Dienst oder Option nicht verfⁿgbar
-
- #49 31 Das geforderte QualitΣtsmerkmal (Durchsatz oder
- Delay) nach X.213, kann nicht eingehalten wer-
- den.
- #50 32 Der Anwender ist zur Nutzung des angeforderten
- Dienstes nicht berechtigt, da er als Nutzer nicht
- eingetragen ist.
- #57 39 Der Anwender ist auf der ausl÷senden Anlage
- nicht berechtigt, den geforderten Dienst zu nutzen.
- #58 3A Der verlangte ▄bertragungsdienst ist zur Zeit nicht
- verfⁿgbar.
-
-
- Tabelle 6.1: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
-
-
-
-
- 182
-
-
-
- 6.2. Internet Zugang ⁿber ISDN ¡ die Konfiguration
-
-
- #59 3B Eine nicht verfⁿgbare Dienstleistung oder Option,
- die nicht durch die vorherigen Grⁿnde zu beschrei-
- ben ist, wird hiermit angezeigt.
-
- Gruppe 4, Dienstleistung oder Option nicht im-
- plementiert
-
- #65 41 Das aussendende GerΣt ist nicht in der Lage, die
- geforderte Eigenschaft (bearer capabiltiy)
- bereitzustellen.
- #66 42 Der angeforderte Kanaltyp ist nicht verfⁿgbar.
- #69 45 Das angeforderte Dienstmerkmal ist nicht imple-
- mentiert.
- #70 46 Der Benutzer hat die uneingeschrΣnkte ▄bertra-
- gung digitaler Information angefordert, aber nur
- eine eingeschrΣnkte ▄bertragung ist zulΣssig.
- #79 4F Ein Dienst oder eine Option, die sich durch die
- oben genannten Grⁿnde nicht beschreiben lΣsst, ist
- nicht implementiert.
-
- Gruppe 5, Ungⁿltige Nachricht, unzulΣssiger
- Parameterbereich
-
- #81 51 Eine Nachricht wurde empfangen, die mit ei-
- nem im Netzwerk zur Zeit ungⁿltigen Call
- Reference"-Wert versehen war.
- #82 52 Der angeforderte Nutzkanal existiert auf der
- Schnittstelle, die diesen Grund liefert, nicht. Dies
- kann z. B. bei CHI = 26 auf einem PCM 24 Inter-
- face vorkommen.
- #83 53 Es wurde versucht, einen Ruf mit einer ungⁿltigen
- Call ID aus dem geparkten Zustand herauszuho-
- len.
- #84 54 Es wurde versucht, beim ▄bergang ins Parken eine
- Call ID zu verwenden, die im Bereich des zustΣn-
- digen Controllers bereits in Verwendung ist.
- #85 55 Es wurde versucht, einen Ruf wieder aufzuneh-
- men, obwohl kein Ruf geparkt worden ist.
- #86 56 Der Ruf mit der verlangten Call ID wurde bereits
- wieder ausgel÷st.
- #88 58 Die gerufene Endteilnehmerschnittstelle ist nicht
- in der Lage, den geforderten LLC oder HLC oder
- anderen zusΣtzlichen Attributen zu genⁿgen.
- #91 5B Ein Transit Netzwerk wurde in einer inkompati-
- blen Weise angefordert.
-
-
- Tabelle 6.1: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
-
- 183
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
-
- #95 5F Wenn keine andere der hier genannten Ursachen
- fⁿr eine ungⁿltige Message zutrifft, wird dieser
- Grund versendet.
-
- Gruppe 6, Protokollfehler
-
- #96 60 Ein zwingend vorgeschriebenes Informationsele-
- ment ist nicht vorhanden.
- #97 61 Ein unbekannter oder nicht implementierter Mes-
- sage-Type wurde von der ausl÷senden Einheit
- empfangen.
- #98 62 Eine Message wurde empfangen, die im aktuellen
- Zustand des Rufes nicht zulΣssig war, oder es wur-
- de eine STATUS-Message mit einem ungⁿltigen
- Zustand empfangen.
- #99 63 Ein Informationselement wurde empfangen, das
- nicht bekannt oder nicht implementiert ist. Das In-
- formationselement kann bei einem weiteren Ver-
- such weggelassen werden, um die gewⁿnschte
- Funktion zu erreichen.
- #100 64 Der Inhalt eines Informationselementes ist ungⁿl-
- tig und kann vom den Grund sendenden GerΣt
- nicht verwendet werden.
- #101 65 Eine fⁿr den aktuellen Zustand des Rufes unzulΣs-
- sige Message wurde empfangen.
- #102 66 Eine Prozedur zur Wiederherstellung eines stabi-
- len Zustandes wurde als Reaktion auf das Ablau-
- fen eines Timers eingeleitet.
- #111 6F Eine in dieser Gruppe nicht nΣher spezifizierte Ur-
- sache ist aufgetreten.
-
-
- Tabelle 6.1: Deutschsprachige ISDN-Causes
-
-
- 6.3 Kabelmodem
- In einigen europΣischen LΣndern sowie USA und Kanada ist der Internetzu-
- gang ⁿber das Fernsehkabelnetz weit verbreitet. Hier folgt als Beispiel eine
- Schritt-fⁿr-Schritt-Anleitung, um mit dem ÷sterreichischen Telekabel-Dienst
- ins Internet zu kommen. Diese Anleitung sollte sich auch auf andere Kabe-
- lanbieter ⁿbertragen lassen.
-
- 6.3.1 Grundlagen
-
- Der Telekabel-Teilnehmer bekommt von der Kabelfirma ein Modem", wel-
- ches einerseits an das Fernsehkabel, andererseits mittels 10Base-T-Leitung
- (Twisted-Pair) an eine Netzwerkkarte im Computer angeschlossen wird. Die-
-
- 184
-
-
-
- 6.3. Kabelmodem
-
- ses Modem stellt dann fⁿr den Computer eine Standleitung dar, meist mit
- einer fixen IP-Adresse.
-
- Vorgehensweise zur Installation
- 1. Falls Sie Ihre Netzwerkkarte schon eingerichtet haben, fahren Sie bei
- Punkt 8 fort.
- 2. Starten Sie als Benutzer `root' das Programm YaST ¡ falls Sie in KDE
-
- sind: Alt + F2 drⁿcken, dann xterm eingeben. Im neuen Fenster YaST
- starten.
- 3. Gehen Sie zu `Administration des Systems', `Hardwa-
- re in System integrieren', `Netzwerkkarte konfi-
- gurieren'.
- 4. Bei `Typ des Netzwerks' geben Sie eth0 an.
- 5. Bei `Art der Netzwerkkarte' wΣhlen Sie Ihre Karte aus.
- 6. Bei `Optionen zum Laden des Moduls' geben Sie Parameter
- wie IO-Port usw. an; zu Kernel Parametern siehe Kapitel 14 auf Seite 361.
- Achtung, falls Sie eine PCI-Karte haben, brauchen Sie meist keine Para-
- meter anzugeben.
- 7. Gehen Sie auf `Weiter'. Kehren Sie in das YaST-Hauptmenⁿ zurⁿck
-
- (durch 2-maliges Drⁿcken der Esc
- -Taste).
- 8. Gehen Sie zu `Administrieren des Systems', `Netzwerk
- konfigurieren', `Netzwerk Grundkonfiguration'.
- 9. Sie befinden sich nun im Fenster `Auswahl des Netzwerks'.
-
- 10. Drⁿcken Sie bitte F5
- , um das Device ethernet einzustellen (falls es
- noch nicht unter `Device-Name' dort steht, z. B. eth0).
-
- 11. Drⁿcken Sie F3 und wΣhlen Sie `DHCP'.
-
- 12. Drⁿcken Sie F4 ,um dieses Device zu aktivieren.
-
- 13. Mit F10 wird die Konfiguration gespeichert.
- 14. Verlassen Sie YaST durch mehrmaliges Drⁿcken der Esc
- -Taste.
- 15. Sie k÷nnen nun durch Eingabe von rcdhclient start Ihren Netz-
- werkzugang aktivieren. Danach k÷nnen Sie z. B. mit ping www.suse.de
- den Zugang testen.
-
- Diese Anleitung gilt fⁿr Versionen ab SuSE 6.4, sollten Sie jedoch noch
- SuSE 6.3 im Einsatz haben, dann muss noch ein Schritt durchgefⁿhrt werden.
- Setzen Sie mit YaST die rc.config-Variable auf yes (zum Vorgehen vgl.
- Abschnitt 3.6.12 auf Seite 114). Dann wird das Netz bei jedem Systemstart
- freigeschalten, ohne dass Sie explizit einen Befehl ausfⁿhren mⁿssen.
- Eine Alternative wΣre es ¡ falls IP-Adresse, Netzwerkmaske und Gateway be-
- kannt und statisch sind ¡ eine fixe Netzwerkkonfiguration einzustellen (siehe
- Abschnitt 5.1 auf Seite 152). Erkundigen Sie sich bei Ihrem Kabelbetreiber,
- ob Ihre IP-Adresse in Zukunft nicht geΣndert wird. Der Vorteil einer fixen
- Konfiguration: Sollte beim Booten der Kabelzugang gest÷rt sein, so lΣuft der
- Bootvorgang problemlos weiter und sobald die Netz-St÷rung behoben ist,
- k÷nnen Sie sofort wieder ins Internet.
-
- 185
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- 6.4 T-DSL, T-ISDN-DSL, ADSL ...
- Wenn Sie mit T-ISDN-DSL, ADSL usw. ins Internet wollen, so gibt es fⁿr Li-
- nux bereits L÷sungen, die jedoch noch in der Entwicklungsphase sind. Daher
- geben wir zu diesem Thema keinen direkten Support.
- In der Supportdatenbank finden Sie jedoch einen Artikel zu diesem Thema,
- in dem wir jeweils Informationen zu den neuesten Entwicklungen anbieten.
- Lesen Sie den Artikel unter: http://sdb.suse.de/sdb/de/html/
- hoe_adsl_pppoe.html.
-
- 6.5 Modemanschluss
- Der Anschluss eines Modems an den Rechner gestaltet sich genauso wie unter
- anderen Betriebssystemen auch. Das Modem wird entweder mit einem seri-
- ellen Kabel mit dem Rechner verbunden, oder (falls es sich um ein internes"
- Modem handelt) in einen freien Slot des Computers eingebaut. In YaST wird
- angegeben, an welcher Schnittstelle das Modem angeschlossen wird (siehe
- Abschnitt 3.6.1 auf Seite 100 und Abschnitt 17.6 auf Seite 447). Ein Link
- wird von der Device-Datei nach /dev/modem angelegt. Das Modem kann
- also ⁿber /dev/modem angesprochen werden, unabhΣngig davon, an welche
- Schnittstelle es angeschlossen wurde ¡ wenn der Link richtig gesetzt wurde.
-
- Es befinden sich auch sog. WinModems" im Handel. Diese k÷nnen mo-
- mentan nicht unter Linux betrieben werden. Siehe dazu auch http://
- sdb.suse.de/sdb/de/html/cep_winmodem.html und http:
- //www.linmodems.org/; zu Modems im Allgemeinen vgl. das
- Modem-HOWTO.gz.
-
- Als normale Terminalprogramme k÷nnen Sie z. B. minicom oder unter dem
- X Window System seyon einsetzen. Oder machen Sie die ersten Tests gleich
- mit wvdial (Abschnitt 6.6).
-
- Minicom
-
- Minicom ist ein einfach zu bedienendes Terminalprogramm, das in der Be-
- dienung an das DOS-Programm Telix angelehnt ist.
- Alle Anwender, die minicom benutzen wollen, mⁿssen vorher in die Datei
- /etc/minicom.users eingetragen werden. Hier wird festgelegt, wer mit
- welcher Konfiguration auf welches Modem zugreifen darf.
- Konfiguriert wird Minicom, indem Sie es als `root' folgenderma▀en star-
- ten:
- erde:/ # minicom -s
- Die fⁿr den Betrieb erforderlichen Einstellungen sind selbsterklΣrend.
-
-
- Die Tastenkombination Strg + L arbeitet nicht im xterm oder rxvt,
- jedoch in kvt und in der Textkonsole.
-
-
- 186
-
-
-
- 6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
-
- 6.6 Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
- Das Programm wvdial ist ein leistungsfΣhiges Tool, um analoge PPP-
- Verbindungen zu Internetprovidern, im Folgenden ISP (engl. Internet
- Service Provider) genannt, herzustellen. Da die ISPs oft verschiedene Ein-
- stellungen im PPP-Protokoll verwenden, ist es manchmal sehr mⁿhsam, die
- richtigen Optionen herauszufinden. Das erledigt wvdial durch intelligente
- Algorithmen.
- In der Vergangenheit war es unter Linux immer erforderlich, bei der Internet-
- konfiguration auch den Nameserver (DNS ¡ Domain Name System) des ISP
- anzugeben. Das ist mit wvdial nicht mehr n÷tig; es erkennt automatisch den
- Nameserver des Providers, sofern er diese Information ⁿbermittelt.
-
- 6.6.1 Konfiguration von wvdial
- Sie k÷nnen wvdial bequem von YaST aus konfigurieren. Sie finden das Menⁿ
- unter `Administration des Systems', `Netzwerk konfigu-
- rieren', `PPP-Netzwerk konfigurieren'. Das Menⁿ sehen Sie
- in Abbildung 6.5.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Abbildung 6.5: wvdial: Einstellung der Parameter
-
- Gehen Sie folgenderma▀en vor:
- * Stellen Sie sicher, dass Sie in YaST bereits Ihr Modem eingerichtet ha-
- ben; dies ist entweder bereits wΣhrend der Erstinstallation geschehen oder
- kann jetzt nachgeholt werden (wie in Abschnitt 3.6.1 auf Seite 100 ange-
- deutet).
- * WΣhlen Sie nun den Menⁿpunkt `Konfigurieren Sie Ihren
- Provider'.
- * Geben Sie dort Telefonnummer, Benutzerkennung und Passwort an (Ab-
- bildung 6.6 auf der nΣchsten Seite).
- Wird die Verbindung ⁿber eine Nebenstellenanlage hergestellt, so tragen
- Sie bitte nach der Netzkennziffer ( Amtsholung", z. B. 0) ein Komma
- oder ein w ein: 0, oder 0w .
-
- 187
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Abbildung 6.6: wvdial: Provider konfigurieren
-
-
- Wenn Sie unter dem X Window System arbeiten und Schwierigkeiten ha-
-
- ben etwas einzugeben, weil die Pfeil- ( ,
- ) oder Rⁿckl÷schtasten
-
- ( -
- ) nicht wunschgemΣ▀ reagieren, so sollten Sie YaST zunΣchst verlas-
-
- sen und mit Strg + Alt + F2
- - F6 auf eine Textkonsole wechseln, sich
- als `root' einloggen und dort wieder YaST starten.
-
- * WΣhlen Sie die automatische Nameserver-Konfiguration aus. Falls diese
- nicht funktioniert, so mⁿssen Sie den Nameserver in YaST wie gewohnt
- einstellen (vgl. Abschnitt 3.6.3 auf Seite 106).
- * WΣhlen Sie Ihr WΣhlverfahren. Meistens ist es Tonwahl.
- * Falls Sie an einer Telefonanlage angeschlossen sind, so wΣhlen Sie den
- Punkt `Modem an Telefonanlage' aus; es wird dann kein WΣhl-
- ton abgewartet.
- * Unter Einwahlmodus sollte meist `PPP-direkt-PAP/CHAP' funk-
- tionieren.
- * Verlassen Sie dieses Untermenⁿ.
- * Nach der Providerkonfiguration geht es zur Modemerkennung. Einfach
- den Menⁿpunkt `Modemerkennung starten' anwΣhlen.
- * Hat das geklappt, wΣhlen Sie den Punkt `wvdial starten und
- Provider anwΣhlen'. Sie bekommen dann ein Fenster, in dem Sie
- diverse Meldungen sehen k÷nnen.
- * Wenn Sie die Meldung sehen, dass der PPP-Prozess gestartet wurde, k÷n-
- nen Sie das Internet schon benutzen.
- * Prⁿfen Sie eventuell, ob eine Verbindung zustande gekommen ist. Dazu
-
- ÷ffnen Sie ein weiteres Terminalfenster (in KDE: Alt + F2 und dann
- xterm eingeben), geben Sie im Terminalfenster ein:
- erde: # su
-
- und dann das `root'-Passwort. Danach geben Sie ein:
- erde: # tail -f /var/log/messages
-
- 188
-
-
-
- 6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
-
- Jetzt k÷nnen Sie die Systemmeldungen mitverfolgen. Sobald Sie Zeilen
- sehen mit "Local IP:" und "Remote IP:" ¡ jeweils gefolgt von
- einer IP-Nummer ¡ haben Sie die Gewissheit, dass die Verbindung ins
- Internet steht.
- * Beenden Sie den Internetzugang mit Strg + c .
- * Wenn das alles geklappt hat, k÷nnen Sie mit einem einfachen Aufruf von
- wvdial von der Kommandozeile aus den Internetzugang starten und ihn
-
- auch mit Strg + c beenden.
- * Sie k÷nnen Ihre Konfiguration spΣter auch ohne YaST mit dem Pro-
- gramm wvdial.lxdialog bzw. als grafisches Programm mit wvdial.tcl Σn-
- dern. Dies ist jedoch nur als Benutzer `root' m÷glich.
-
- Dokumentation zu wvdial finden Sie im Verzeichnis /usr/doc/packages/
- wvdial.
-
- wvdial als Benutzer und die Sicherheit
-
- Wenn Sie wollen, dass au▀er `root' auch normale Benutzer PPP-
- Verbindungen mit wvdial aufbauen k÷nnen, so mⁿssen Sie den jeweiligen
- Benutzer mit YaST in die Gruppen `uucp' und `dialout' eintragen;
- zum Vorgehen vgl. Abschnitt 3.6.8 auf Seite 111.
- Diese Benutzer haben dann auch Zugriff auf die Datei /etc/wvdial.
- conf, die normalerweise auch das Login und das Passwort fⁿr den Inter-
- netzugang enthΣlt. Um die Sicherheit zu erh÷hen, k÷nnen Sie das Passwort in
- eine geschⁿtzte Datei auslagern:
-
- 1. Wechseln Sie in der Verzeichnis /etc/ppp und legen Sie als Benutzer
- `root' die Datei wvpw mit den Rechten 600 an:
- erde: # cd /etc/ppp
- erde:/etc/ppp # touch wvpw
- erde:/etc/ppp # chmod 600 wvpw
-
- 2. Laden Sie die Datei wvpw den Editor und tragen Sie dort nur das Passwort
- ein. Speichern Sie die Datei.
- 3. Kontrollieren Sie, ob die Rechte der Datei wvpw weiterhin stimmen; ein
- erde:/etc/ppp # ls -l wvpw
-
- sollte Gewissheit schaffen; vgl. Ausgabe 6.6.1.
-
- -rw------- 1 root root 7 Jan 18 17:20 wvpw
-
- Ausgabe 6.6.1: Ausgabe von ls -l wvpw
-
- 4. Wiederholen Sie die Konfiguration, wie in Abschnitt 6.6.1 auf Seite 187
- gesagt; geben Sie jedoch als Passwort @/etc/ppp/wvpw an (ja, mit
- dem vorangestellten Klammeraffen"). So wei▀ wvdial, dass das Pass-
- wort dieser Datei zu entnehmen ist.
-
- 189
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- Modem piepst immer laut
- Falls der Modem-Lautsprecher wΣhrend der Verbindung zu laut ist, k÷nnen
- Sie /etc/wvdial.conf editieren und die Zeile
-
- Init3 = ATM0
-
- einfⁿgen. Dieser Befehl schaltet den Modem-Lautsprecher ab.
-
- 6.6.2 Mehrere Provider mit wvdial
- wvdial kann eine beliebige Anzahl von ParametersΣtzen verwalten. Da-
- zu k÷nnen Sie in der Datei /etc/wvdial.conf neben dem Abschnitt
- Dialer Default noch Zusatzabschnitte anlegen. Beim Starten von
- wvdial mit dem Namen eines solchen zusΣtzlichen Abschnitts werden
- dann zuerst die Parameter aus Default" gelesen. Alle Parameter, die in
- dem genannten Zusatzabschnitt nochmal angegeben sind, ⁿberschreiben die
- vorherigen Werte.
- Hier ein kleines Beispiel fⁿr T-Online und den Call-by-Call-Provider Arcor
- (Datei 6.6.1). Darin wird die Konfiguration von YaST erstellt. Erweitert wird
- Datei manuell um die Zeilen in Datei 6.6.2.
-
- [Dialer Defaults]
- Modem = /dev/ttyS0
- Init1 = ATZ
- Init2 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 S11=55 +FCLASS=0
- Init3 = ATM0
- Compuserve = 0
- Tonline = 1
- Dial Command = ATX3DT
- Baud = 115200
- Auto DNS = 1
- Stupid Mode = 0
- New PPPD = 1
-
- Phone =0,0191011
- Username = ????????
- Password = ???????
- Datei 6.6.1: /etc/wvdial.conf: Standard-Abschnitt
-
- [Dialer arcor]
- Phone = 010700192070
- Username = arcor
- Password = internet
- Datei 6.6.2: /etc/wvdial.conf: Zusatz-Abschnitt
-
- Wird wvdial ohne Parameter aufgerufen, wird eine Verbindung zu T-
- Online aufgebaut. Der Aufruf von wvdial arcor baut eine Verbindung
- zu Arcor auf. Lesen Sie dazu bitte auch die Manual-Page von wvdial
- (man wvdial).
-
- 190
-
-
-
- 6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
-
- 6.6.3 ISDN-Terminaladapter
- Diese GerΣte erm÷glichen den Anschluss an ISDN. Im Gegensatz zu gew÷hn-
- lichen ISDN-Karten, werden Rechner und Terminaladapter ⁿber ein serielles
- Kabel verbunden. Obwohl die Adapter im Prinzip ein analoges Modem simu-
- lieren, zeigen diese Adapter Besonderheiten; z. B.
- * ben÷tigen sie spezielle Befehle, um eine Point-to-Point-Verbindung zu
- erm÷glichen und
- * geben sie in der Voreinstellung erweiterte CONNECT-Meldungen aus.
- Deshalb muss die Modemkonfiguration angepasst werden:
- 1. Verwenden Sie nicht die automatische Modemerkennung, die sonst mit
- YaST, Menⁿpunkte `Administration des Systems' / `Netz-
- werk konfigurieren' / `PPP-Netzwerk konfigurieren'
- / `Modemerkennung starten' durchgefⁿhrt wird.
- 2. Legen Sie Ihre Modemschnittstelle in YaST fest mit dem Menⁿ `Admi-
- nistration des Systems' / `Hardware in System in-
- tegrieren' / `Modem konfigurieren'.
- 3. Loggen Sie sich als `root' ein.
- 4. Erstellen Sie die Datei /etc/wvdial.conf per Hand; diese Datei
- wird sonst automatisch generiert. Die Datei sollte den Inhalt wie in Da-
- tei 6.6.3 haben.
-
- [Dialer Defaults]
- Modem = /dev/modem
- Baud = 115200
- Init1 = <spezieller Eintrag1>
- Init2 = <spezieller Eintrag2>
- ; Phone =
- ; Username =
- ; Password =
-
-
- Datei 6.6.3: /etc/wvdial.conf: Terminal-Adapter
-
- Bei <spezielle Eintrag1> und <spezielle Eintrag2> mⁿssen Sie ¡ je nach
- GerΣt ¡ die folgenden Werte eintragen:
- Hersteller ELSA: ELSA MicroLink ISDN/TLpro und ISDN/TLV.34:
- Init1 = AT&F\N10%P1
- Init2 = AT\V0
-
- Hersteller ELSA: ELSA TanGo 1000 und ELSA TanGo 2000:
- Init1 = AT&F$IBP=HDLCP
- Init2 entfΣllt
-
- Hersteller Zyxel: Alle Modelle:
- Init1 = AT&FB40
- Init2 = ATXO
-
- 191
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- Hersteller Hagenuk: Speed/Viper Dragon:
- Init1 = ATZ
- Init2 = AT&FB8X0
-
- Andere Hersteller: Sie k÷nnen den vom Hersteller angegebenen Init-
- string" in der Dokumentation des Adapters nachschlagen. Manchmal
- sind auch Skripten fⁿr Unix oder Linux beigefⁿgt, denen dieser String
- entnommen werden kann. Oder Sie schauen nach, mit welchem Init-
- string sich der Adapter unter einem anderen Betriebssystem einwΣhlt,
- z. B. unter MS-Windows.
- Alle anderen Konfigurationsschritte fⁿhren Sie wie im Handbuch Ihres Ad-
- apters beschrieben durch.
- Anmerkung: ISDN-TA dⁿrfen nicht mit TK-Anlagen mit eingebauter ISDN-
- Karte verwechselt werden. Diese sind zwar auch ⁿber ein serielles Kabel
- angeschlossen, verwenden aber ein proprietΣres Protokoll ⁿber die serielle
- Schnittstelle und k÷nnen deshalb nicht unter Linux betrieben werden! Im PC
- muss ein mitgelieferter CAPI-Treiber installiert werden, der von den Herstel-
- lern z. Z. nicht fⁿr Linux zur Verfⁿgung gestellt wird. Bekannt sind hier die
- GerΣte:
- * Eumex 404 PC
- * Eumex 322 PCi
- * AVM Fritz!XPCDr.
- * Neuhaus Triccy Data LCR
-
- 6.6.4 Konfiguration von PCI-Modems
- Die IRQ und IO-Adresse der seriellen Schnittstellen sind in Linux auf die
- Werte voreingestellt, die von ISA-Karten benutzt werden. Diese Werte sind
- ein Quasi-Standard und sorgen in vielen PCs dafⁿr, dass kein Ressourcen-
- Konflikt zustande kommt. Die Ressourcen von PCI-Karten werden jedoch
- vom BIOS beim Booten vergeben und stimmen, wenn man das BIOS alleine
- entscheiden lΣsst, nicht mit den traditionellen Werten ⁿberein.
- Gehen Sie deshalb vor der Konfiguration von wvdial folgenderma▀en vor:
- 1. Bestimmen Sie die tatsΣchlichen Werte, die das BIOS den seriellen
- Schnittstellen zugeordnet hat, mit dem Befehls scanpci -v. Sie ben÷-
- tigen den Interrupt (IRQ) und die IO-Adresse (IO-port).
- 2. Integrieren Sie das Modem mit YaST ⁿber die Punkte `Administra-
- tion des Systems' / `Hardware in System integrie-
- ren' / `Modem konfigurieren'.
- Beachten Sie dabei eine eventuell vorhandene serielle Maus und ande-
- re serielle Schnittstellen; im Zweifelsfall wΣhlen Sie /dev/ttyS2, um
- einen Konflikt mit einer zusΣtzlich eingebauten, herk÷mmlichen Schnitt-
- stellenkarte zu vermeiden.
- 3. Der Befehl setserial kann dazu verwendet werden, die Konfigura-
- tion der seriellen Schnittstelle zu verΣndern. Belegt das Modem z. B. den
- IRQ 5 und die IO-Adresse 0x220, der Kernel erwartet jedoch den Inter-
- rupt 4 und Port 0x02f8, so kann mit dem Befehl
-
- 192
-
-
-
- 6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
-
- erde: # setserial /dev/ttyS2 irq 5 port 0x220
- Abhilfe geschaffen werden.
- Dieser Befehl muss allerdings fortan bei jedem Booten ausgefⁿhrt wer-
- den. Hier bietet sich ein Eintrag in die Datei /sbin/init.d/boot.
- local an. ¡ Alternativ m÷glich ist die Anpassung der Datei /sbin/
- init.d/serial, im Abschnitt start:
- run_setserial /dev/ttyS2 irq 5 port 0x220
- NΣhere Informationen zu setserial findet man in der Manual-Page von
- setserial (man setserial).
- 4. Um zu testen, ob die Konfiguration der Schnittstelle erfolgreich war,
- k÷nnen Sie wvdialconf /dev/null eingeben. Dabei werden alle
- ttySx-Schnittstellen geprⁿft und Ihr Modem sollte erkannt werden.
- Hinweis: Alternativ zur Konfiguration mit setserial, k÷nnen Sie die IRQ-
- Einstellungen im BIOS Σndern. Dies ist nur m÷glich, wenn Ihr BIOS das
- zulΣsst und die IO-Adresse nicht geΣndert werden muss.
- Stellen Sie dazu fest, in welchem PCI-Slot Ihre Schnittstellenkarte steckt.
- Im Setup-Programm mancher BIOSe gibt es ein Untermenⁿ, in dem die
- Einstellungen der PCI-Schnittstellen festgelegt werden. Hier kann jedem
- Slot ein fester Interrupt (IRQ) zugewiesen werden. Tragen Sie hier den
- voreingestellten IRQ ein. In den meisten FΣllen wird dies IRQ 3 oder
- IRQ 4 sein. Beim nΣchsten Start passt sich der tatsΣchliche IRQ dem
- voreingestellten an.
-
- 6.6.5 Manuelle PPP-Einrichtung fⁿr Profis
-
- Sollte Ihr Internetzugang mit wvdial aus irgendwelchen Grⁿnden nicht klap-
- pen, so k÷nnen Sie hier PPP auch manuell konfigurieren. Geben Sie aber nach
- M÷glichkeit dem Programm wvdial den Vorzug.
-
- Einige Beispielkonfigurationen und Skripten befinden sich au▀erdem im
- Paket inetcfg, Serie n sowie in Paket ppp_nt und in Paket toppp,
- Serie doc.
-
-
- Hinweise zu T-Online
-
- Der T-Online Benutzername besteht aus der Anschlusskennung (12-stellig),
- gefolgt von der Telefonnummer des T-Online-Anschlusses mit Vorwahl (DxJ-
- Nr.) bzw. der T-Online-Nummer und der Mitbenutzernummer (4-stellig). Hat
- die Telefonnummer weniger als 12 Stellen, muss dahinter ein # angefⁿgt
- werden. Aliasnamen scheinen nicht zu gehen. ¡ Beispiel:
- Name: 01234567890123456789012#0001
- Passwort: das normale T-Online-Passwort
- Hier noch mal eine Aufstellung der T-Online Server aus unserer Supportda-
- tenbank; diese Server ben÷tigen Sie eventuell in Ihren Anwenungsprogram-
- men:
-
- 193
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
-
- Nameserver: dns00.btx.dtag.de 194.25.2.129
-
- SMTP-Server: mailto.btx.dtag.de Mails verschicken
- POP-Server: pop.btx.dtag.de Mails abholen via popclient"
- NNTP-Server: news.btx.dtag.de Newsserver
- Falls n÷tig und/oder m÷glich, tragen Sie auch die Proxy-Server ein:
-
- FTP-Proxy: ftp-proxy.btx.dtag.de FTP-Proxy
- HTTP-Proxy: www-proxy.btx.dtag.de WWW-Proxy
- Wais-Proxy: wais-proxy.btx.dtag.de Wais-Proxy
- Gopher-Proxy: gopher-proxy.btx.dtag.de Gopher-Proxy
-
- Der Verbindungsaufbau
- Der Aufbau einer PPP-Verbindung erfolgt in zwei Schritten.
-
- * ZunΣchst wird die Verbindung zwischen den beiden Modems aufgebaut.
- Diesen Part ⁿbernimmt Programm chat.
- * Steht die Verbindung, wickelt chat noch das Einloggen beim Server ab
- und ⁿbergibt dann die Kontrolle wieder dem PPP-Daemon. Dieser initiiert
- anschlie▀end das PPP-Protokoll.
-
- Nachdem Sie das Paket inetcfg installiert haben, finden Sie im Verzeich-
- nis /usr/doc/packages/inetcfg das Skript ppp-up, das Sie ins Ver-
- zeichnis /etc/ppp kopieren und entsprechend Ihren Gegebenheiten modi-
- fizieren sollten.
- ▄ber ppp-up wird dann eine PPP-Verbindung aufgebaut.
-
- #!/bin/sh
- ## /etc/ppp/ppp-up
- ## Aufbau einer PPP-Verbindung
- #
-
- localip=0.0.0.0
- remoteip=
-
- device=/dev/modem
-
- pppflags="38400 modem debug defaultroute"
-
- /usr/sbin/pppd lock connect \
- '/usr/sbin/chat -v -f /etc/ppp/ppp.chat' \
- $device $pppflags $localip:$remoteip
-
- Datei 6.6.4: /etc/ppp/ppp-up
-
- ZunΣchst werden die IP-Adressen des Servers und des Clients gesetzt. Wird
- fⁿr den Client eine IP-Adresse 0.0.0.0 angegeben und die IP-Adresse des
-
- 194
-
-
-
- 6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
-
- Servers freigelassen, so erfragt pppd die beiden Adressen beim Server. Stehen
- die Adressen im voraus fest oder wird keine dynamische Adresszuweisung
- gewⁿnscht, so sind hier die entsprechenden IP-Adressen einzutragen.
- Dann wird das Device angegeben, an dem das Modem angeschlossen ist. Die
- Flags weisen pppd an, das Modem mit 38400 bps anzusprechen und die PPP-
- Verbindung als Default Route in die Routing-Tabelle des Kernels einzutragen.
- pppd kennt noch eine Fⁿlle weiterer Flags und Optionen. Eine detaillierte
- Beschreibung findet sich in der Manual-Page von pppd (man 8 pppd)
- und in der Datei /usr/doc/howto/en/PPP-HOWTO.gz. Das gezeigte
- Beispiel sollte jedoch in den meisten FΣllen funktionieren.
- chat ⁿbernimmt dann den Aufbau der Modemverbindung. Die Datei /etc/
- ppp/ppp.chat legt fest, wie dieser Vorgang ablΣuft:
-
- TIMEOUT 30
- ABORT "NO CARRIER"
- ABORT BUSY
- ABORT "NO DIALTONE"
- ABORT ERROR
- "" +++ATZ
- OK ATDT0911123456
- CONNECT ""
- ogin:--ogin: <ppplogin>
- word: <ppppassword>
- Datei 6.6.5: /etc/ppp/ppp.chat
-
- Die ABORT-Zeilen legen fest, bei welchen Antworten des Modems der Ver-
- bindungsaufbau fehlschlug. Mit +++ATZ wird das Modem initialisiert.
- ATDT0911123456 stellt das AnwΣhlen des Servers dar. Wird dann die Zei-
- chenkette CONNECT vom Modem empfangen, so startet der Login-Vorgang.
- Es wird zuerst der Loginname und dann das Passwort an den Server geschickt.
- Mehr zu chat kann in der Manual-Page von chat (man 8 chat) nachge-
- lesen werden.
- Sind die beiden Dateien passend konfiguriert und die Attribute richtig gesetzt,
- so reicht der Aufruf von ppp-up, um die PPP-Verbindung aufzubauen.
-
- Wenn Sie, wie in diesem Kapitel beschrieben, das Anwahlskript ppp-up
- unter /etc/ppp/ppp-up gespeichert haben, liegt dieses natⁿrlich nicht
- im Suchpfad, der in der Umgebungsvariablen PATH angegeben ist. Aus
- diesem Grund mⁿssen Sie beim Aufruf den vollen Pfad angeben:
- erde:/root # /etc/ppp/ppp-up
- Vorher sollten Sie das Attribut `x' dieser Datei z. B. mittels
- erde:/root # chmod 755 /etc/ppp/ppp-up
- setzen.
-
- Abgebaut wird die Verbindung durch Beenden des PPP-Daemonen. Dies
- kann z. B. durch das Skript /etc/ppp/ppp-down erfolgen:
-
- Wichtig ist hier das Hochkomma. Gemeint ist SHIFT
- + `
- . Es handelt
- sich hierbei um eine Kommandosubstitution, durch die die Ausgabe von
- cat /var/run/ppp0.pid dem Programm kill ⁿbergeben wird.
-
- 195
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- #!/bin/sh
- ## /etc/ppp/ppp-down
- ## PPP Verbindung kappen
- #
-
- kill `cat /var/run/ppp0.pid`
-
- Datei 6.6.6: /etc/ppp/ppp-down
-
- Anpassen des Chat-Skripts
- Das Chat-Skript /etc/ppp/ppp.chat muss selbstverstΣndlich immer an-
- gepasst werden. Neben dem Loginnamen und dem Passwort Σndert sich auch
- oft die gesamte Login-Sequenz. In manchen FΣllen muss sogar auf der Ge-
- genstelle das PPP-Protokoll durch einen entsprechenden Befehl, z. B. durch
- ppp default gestartet werden. All dies lΣsst sich nicht allgemein be-
- schreiben.
- Der Loginvorgang ist, falls keine spezielle Authentisierung ⁿber PAP, CHAP
- etc. durchgefⁿhrt werden muss, mit einem normalen Terminal-Login ver-
- gleichbar, nur dass dieser sonst manuelle Vorgang durch das Chat-Skript ab-
- lΣuft.
- Aus diesem Grund kann man folgenderweise vorgehen:
- * Man lese die Informationen des Service-Providers sorgfΣltig und frage
- nach, ob beim Provider vielleicht schon ein entsprechendes Skript exis-
- tiert. Schicken Sie uns in diesem Fall bitte Feedback, damit wir diese
- Skripten sammeln und in unserer Distribution verteilen k÷nnen. Sie k÷n-
- nen diese gesammelten Informationen auch direkt ⁿber unsere Support-
- datenbank abrufen:
- http://sdb.suse.de/sdb/de/html/
- * Man lege sich Bleistift und Papier bereit!
- * Mit einem Terminalprogramm (z. B. Minicom (minicom -s)) wird
- jetzt die Verbindung manuell durchgefⁿhrt; man loggt sich also direkt ein
- und notiere dabei peinlichst genau, was in welcher Reihenfolge gesendet
- wird, und welche Eingaben man dabei selbst machen muss. Die meisten
- Terminalprogramme, so auch minicom, erm÷glichen ein automatisches
- Protokollieren des Textes auf dem Bildschirm. Bei Minicom erreicht man
-
- das durch die Tastenkombination Alt + l (mit Alt + z werden alle
- verfⁿgbaren Tastenkombinationen aufgelistet!).
- * Dies wird bis zu der Stelle gemacht, an der die Gegenstelle in den PPP-
- Modus wechselt, was an einer entsprechenden Meldung zu erkennen sein
- sollte, etwa: "ppp-protocol started"
- * Die dann bestehende Verbindung wird dann einfach abgebrochen, d. h.
-
- aufgelegt (Minicom: Alt + h
- )
- * Terminalprogramm beenden (Minicom Alt + x
- )
- * Mit dem Protokoll kann nun das Chat-Skript entsprechend angepasst wer-
- den.
-
- 196
-
-
-
- 6.6. Mit dem Modem ins Internet: PPP mit wvdial
-
- Ein paar weitere ErklΣrungen zu chat.
- In der ersten Sequenz
- TIMEOUT 30
- ABORT "NO CARRIER"
- ABORT BUSY
- ABORT "NO DIALTONE"
- ABORT ERROR
- wird chat initialisiert.
-
- Der TIMEOUT ist individuell abhΣngig von der Zeitdauer, die fⁿr den Ver-
- bindungsaufbau ben÷tigt wird und muss in einigen FΣllen h÷her gesetzt
- werden, z. B. auf 60.
-
- Mit den ABORT-Befehlen wird angegeben, bei welchen Antworten vom Mo-
- dem das Skript beendet werden soll.
- In den folgenden Zeilen wird immer nach folgendem Schema vorgegangen:
- Der erste Parameter (bis zum ersten Leerzeichen) gibt an, auf was gewartet
- werden soll. Wird dieser String vom Modem gesendet, wird der Rest der Zeile
- zurⁿckgesendet.
- +++ATZ
- Hier wird auf keinen String gewartet, sondern sofort das Modem initiali-
- siert. Das hΣngt davon ab, welches Modem Sie haben und welches Profile
- gespeichert ist. Normalerweise wird mit ATZ Profile 0 (wie auch direkt nach
- dem Einschalten) geladen. Hier mⁿssen Sie eventuell etwas anderes eintra-
- gen. Vergleichen Sie dies ggf. mit Ihrer DOS- bzw. Windows-Software.
-
- Falls Ihr Modem absolut nicht das macht, was es eigentlich sollte, kann das
- daran liegen, dass es v÷llig verstellt ist. Unter UmstΣnden hilft dann auch
- kein ATZ mehr. In diesem Fall sollte der Befehl AT&F eingegeben werden
- (z. B. unter Minicom). Hierdurch wird das Modem in die Werkseinstellung
- zurⁿckgesetzt.
-
- Jetzt wird gewΣhlt und die Login-Sequenz durchgefⁿhrt, z. B.:
- OK ATDT<telefonnummer>
- CONNECT ""
- ogin:--ogin: <account>
- word: <accountpasswd>
- Setzen Sie bitte fⁿr Ihre konkrete Installation anstelle von <telefonnummer>,
- <account> und <accountpasswd> die entsprechenden Werte.
- Beachten Sie, dass in diesem hier z. B. nur nach word: gesucht wird, denn
- es k÷nnte ja Password:, password: oder auch Spa▀word: gesendet
- werden.
- Die Zeile
- ogin:--ogin:
- sollte flexibel genug sein, denn hier wird, falls der erste String (ogin:) nicht
- gefunden wird, ein `Return' gesendet und nachfolgend noch einmal auf
- ogin: gewartet.
-
- 197
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- Weitere Infos und Beispiele hierzu finden Sie in der Manual-Page von chat
- (man 8 chat).
- Dort finden Sie auch den motivierenden Hinweis:
- " In actual practice, simple scripts are rare. "
-
- Das gesamte Chat-Skript darf keine Leerzeile, keine Leerzeichen am Zei-
- lenanfang und keine Kommentare enthalten.
-
- Testen Sie nun die Verbindung mit dem Befehl /etc/ppp/ppp-up. Die
- Fehlermeldungen, die z. B. vom Chat-Skript erzeugt werden, sind nicht
- auf dem Bildschirm lesbar, sondern werden in der Datei /var/log/
- messages protokolliert. Sie k÷nnen auf einer zweiten Konsole durch Ein-
- gabe von
- erde:/ # tail -f /var/log/messages
- ein Protokoll derselben Datei nebenherlaufen lassen. Dann sieht man immer
- sofort, wenn es wichtige Meldungen zu beachten gibt.
-
- 6.7 Masquerading und Firewall ¡ Freunde und Freunde"
- Viele SuSE Linux-Anwender betreiben Ihren Rechner als Einwahlrechner
- zum Internet oder auch als Router fⁿr einen Standleitungszugang; dabei wer-
- den im lokalen Netz oftmals private IP-Adressen verwendet werden ¡ diese
- k÷nnen also nicht direkt auf das Internet zugreifen. Um einen solchen Zugang
- fⁿr das interne Netz zu erm÷glichen, gibt es die M÷glichkeit des Masquera-
- ding". Installieren Sie dafⁿr das Paket firewals aus der Serie sec. Dieses
- Paket enthΣlt ein Skript fⁿr Masquerading und Firewall. Beides wird von der
- Konfigurationsdatei /etc/rc.firewall aus gesteuert. Es ist zweckmΣ-
- ▀ig, auch gleich einen Firewall mit einzurichten, damit das System gegen
- Angriffe von au▀en besser geschⁿtzt ist. Lesen Sie dazu unbedingt die Doku-
- mentation in /usr/doc/packages/firewals.
-
- Es gibt keine GewΣhr, dass die hier vorgestellten Verfahren wirklich funk-
- tionieren. Wenn also Cracker in Ihr System eindringen, obwohl Sie alles
- richtig gemacht haben, machen Sie die Buchautoren bitte nicht verantwort-
- lich. Aber fⁿr Kritik und Anregungen ist feedback@suse.de jederzeit dank-
- bar. Und wenn es was zu verbessern gibt, wird es gewi▀ getan werden!
-
- 6.7.1 Grundlagen des Masquerading
- Fⁿr Masquerading braucht man zwei verschiedene Netzwerkdevices. Zumin-
- dest eines davon ist eine Ethernet-Netzwerkkarte, an der das innere (interne)
- Netz angeschlossen ist. Dieses Netz soll als Netzwerkadresse einen priva-
- ten Adressraum verwenden, der dafⁿr vorgesehen ist, z. B. 192.168.0.0
- bis 192.168.255.255. Wir gehen in dem Konfigurationsbeispiel da-
- von aus, dass der Router (den wir hier konfigurieren) auf dieser ins interne
- Netz zeigenden Netzwerkkarte die Adresse 192.168.0.1 eingestellt be-
- kommt. Die Rechner des internen Netzes haben dann z. B. die IP-Adressen
- 192.168.0.2, 192.168.0.3 usw.
-
- 198
-
-
-
- 6.7. Masquerading und Firewall ¡ Freunde und Freunde"
-
- Das Σu▀ere Netzwerkdevice ist z. B. die ISDN-Karte, die fⁿr den Inter-
- netzugang verwendet wird, oder eine Standleitung, die an eine Ethernet-
- Netzwerkkarte angeschlossen ist. In unserem Beispiel nehmen wir dies an.
- Die Konfiguration ist weiter unten erklΣrt.
-
- 6.7.2 Grundlagen des Firewall
- Genaugenommen ist in dem Paket firewals kein Firewall", sondern ein
- Paketfilter" enthalten. Ein Paketfilter-Firewall schⁿtzt das Netz gegen Zu-
- griffe auf IP-Adressen und Ports, die man nicht ausdrⁿcklich freigegeben hat.
- Ist Ihr Rechner jedoch Webserver und Sie geben den Port 80 fⁿr diesen Rech-
- ner frei ¡ das mⁿssen Sie auch, damit von aussen auf den Web-Server zu-
- gegriffen werden kann ¡, so ist dieser Rechner natⁿrlich gegen Angriffe auf
- diesen Port nicht geschⁿtzt. Dieser Paketfilter-Firewall soll und kann keinen
- Firewall auf Applikationsebene ersetzen; ein solcher Firewall sollte von ei-
- nem professionellen Dienstleister eingerichtet werden. Es ist jedoch der Si-
- cherheit des Systems sehr zutrΣglich, fⁿr den Heimgebrauch diesen Firewall
- einzusetzen.
-
- 6.7.3 Konfiguration Masquerading und/oder Firewall
- Dokumentation zum SuSE-Firewall finden Sie unter /usr/doc/packages/
- firewall ¡ theoretische ▄berlegungen dazu in Kapitel 18.1 auf Sei-
- te 459 ff.
- Die gesamte Konfiguration erfolgt in /etc/rc.firewall und ist in Eng-
- lisch erklΣrt. Hier folgt eine Schritt-fⁿr-Schritt-Anleitung fⁿr die erfolgreiche
- Konfiguration. Es ist bei jedem Punkt angefⁿhrt, ob er fⁿr Masquerading oder
- Firewall gilt. In der Konfigurationsdatei ist auch von einer DMZ ( Demili-
- tarisierte Zone") die Rede, auf die an dieser Stelle nicht nΣher eingegangen
- wird.
- Falls Sie wirklich nicht mehr als Masquerading brauchen, fⁿllen Sie nur die
- mit Masquerading bezeichneten Zeilen aus.
-
- * FW_START (Firewall, Masquerading): Auf yes setzen, damit das Skript
- gestartet wird; so wird Firewall und/oder Masquerading erm÷glicht.
- * FW_DEV_WORLD (Firewall, Masquerading): Zum Beispiel eth0. Dies
- ist das Device, das hinaus ins Internet zeigt. Bei ISDN ist es z. B. ippp0.
- * FW_DEV_INT (Firewall, Masquerading): Das Device, welches ins inne-
- re, private", Netz zeigt. Falls kein inneres Netz vorhanden ist, ¡ z. B. der
- Firewall schⁿtzt nur diesen Rechner ¡, einfach leer lassen.
- * FW_ROUTE (Firewall, Masquerading): Wenn Sie Masquerading brau-
- chen, mⁿssen Sie hier yes eintragen. Bei einem Firewall ohne Mas-
- querading nur dann, wenn man von au▀en Zugang zum internen Netz
- haben will. Das funktioniert aber nur, wenn die internen Rechner offi-
- ziell zugewiesene IP-Adressen haben. Im Normalfall sollten Sie den Zu-
- gang von au▀en auf die internen Rechner nicht erlauben! Wenn Sie yes
- wegen des Masquerading eintragen, so sind Ihre internen Rechner trotz-
- dem nicht von aussen sichtbar, da diese ja private Netzwerkadressen (z. B.
- 192.168.x.x) haben und daher im Internet gar nicht geroutet werden.
-
- 199
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- * FW_MASQUERADE (Masquerading): Wenn Sie Masquerading brauchen,
- mⁿssen Sie hier yes eintragen. Beachten Sie, dass es sicherer ist, wenn
- die Rechner des internen Netzes ⁿber Proxy-Server auf das Internet zu-
- greifen.
- * FW_MASQ_NETS (Masquerading): Tragen Sie hier die Rechner und/oder
- Netzwerke ein, fⁿr die Masquerading gemacht werden soll. Trennen Sie
- die einzelnen EintrΣge durch Leerzeichen. ¡ Beispiel:
- FW_MASQ_NETS="192.168.0.0/24 192.168.10.1"
-
- * FW_PROTECT_FROM_INTERNAL (Firewall): Tragen Sie hier yes
- ein, wenn Sie den Firewall-Rechner auch durch Angriffe vom in-
- neren Netz schⁿtzen wollen. Dann mⁿssen Sie die Services, die
- fⁿr das innere Netz verfⁿgbar sind, explizit freigeben. Siehe auch
- FW_SERVICES_INTERNAL_TCP und FW_SERVICES_INTERNAL_UDP.
- * FW_AUTOPROTECT_GLOBAL_SERVICES (Firewall): Im Normalfall
- auf yes lassen.
- * FW_SERVICES_EXTERNAL_TCP (Firewall): Tragen Sie hier die Ser-
- vices ein, auf die zugegriffen werden soll; z. B. "www smtp ftp domain 443"
- ¡ fⁿr den Rechner zu Hause, der keine Dienste anbieten soll, tragen Sie
- meist nichts ein.
- * FW_SERVICES_EXTERNAL_UDP (Firewall): Wenn Sie nicht gerade
- einen Nameserver betreiben, auf den von au▀en zugegriffen werden soll,
- lassen Sie dieses Feld leer. Ansonsten fⁿgen Sie hier die ben÷tigten Ports
- ein.
- * FW_SERVICES_INTERNAL_TCP (Firewall): Hier werden die fⁿr das
- innere Netz zur Verfⁿgung stehenden Dienste deklariert. Die Angaben
- sind analog zu denen unter FW_SERVICES_EXTERNAL_TCP, beziehen
- sich hier aber auf das interne Netz.
- * FW_SERVICES_INTERNAL_UDP (Firewall): Siehe zuvor.
- * FW_TRUSTED_NETS (Firewall): Hier tragen Sie die Rechner ein, denen
- Sie wirklich vertrauen k÷nnen ( Trusted Hosts"). Beachten Sie zudem,
- dass auch diese Rechner vor Eindringlingen geschⁿtzt sein mⁿssen. Bei-
- spiel: "172.20.0.0/16 172.30.4.2" bedeutet, dass alle Rechner,
- deren IP-Adresse mit 172.20.x.x beginnt, sowie der Rechner mit der
- IP-Adresse 172.30.4.2 durch den Firewall hindurch k÷nnen.
- * FW_SERVICES_TRUSTED_TCP (Firewall): Hier k÷nnen Sie die TCP-
- Portadressen festlegen, die von den Trusted Hosts" benutzt werden k÷n-
- nen. Geben Sie z. B. 1:65535 ein, wenn die vertrauenswⁿrdigen Rech-
- ner auf alle Services zugreifen dⁿrfen. Normalerweise sollte es reichen,
- wenn man hier als Service ssh eingibt.
- * FW_SERVICES_TRUSTED_UDP (Firewall): Wie oben, nur auf UDP be-
- zogen.
- * FW_ALLOW_INCOMING_HIGHPORTS_TCP (Firewall): Wenn Sie mit
- normalem (aktivem) FTP arbeiten wollen, so tragen Sie hier ftp-data
- ein.
- * FW_ALLOW_INCOMING_HIGHPORTS_UDP (Firewall): Tragen Sie
- hier dns ein, damit Sie die in /etc/resolv.conf eingetragenen
-
- 200
-
-
-
- 6.8. Schreib mal wieder ¡ zur Sendmail-Konfiguration
-
- Nameserver verwenden k÷nnen. Mit yes geben Sie alle hohen Portnum-
- mern frei.
- * FW_SERVICE_DNS (Firewall): Falls bei Ihnen ein Nameserver lΣuft, auf
- den von au▀en zugegriffen werden soll, tragen Sie hier yes ein; zugleich
- muss in FW_TCP_SERVICES_* der Port 53 freigeschaltet sein.
- * FW_SERVICE_DHCLIENT (Firewall): Wenn Sie dhclient benⁿtzen, um
- Ihre IP-Adresse zu beziehen, so mⁿssen Sie hier yes eintragen.
- * FW_LOG_*: Stellen Sie hier ein, was Sie mitloggen wollen. Fⁿr den lau-
- fenden Betrieb reicht yes bei FW_LOG_DENY_CRIT.
- * FW_STOP_KEEP_ROUTING_STATE (Firewall): Falls Sie automatisch
- per diald oder ⁿber ISDN (dial on demand) ins Internet gehen, so tragen
- Sie hier yes ein.
-
- Das war's. Vergessen Sie nicht, den Firewall zu testen (z. B. telnet von au-
- ▀en); Sie sollten dann in /var/log/messages in etwa folgende EintrΣge
- sehen:
-
- Feb 7 01:54:14 www kernel: Packet log: input DENY eth0
- PROTO=6 129.27.43.9:1427 195.58.178.210:23 L=60 S=0x00
- I=36981 F=0x4000 T=59 SYN (#119)
-
- 6.8 Schreib mal wieder ¡ zur Sendmail-Konfiguration
- Ist der Anschluss an die weite Welt erst einmal hergestellt ¡ sei es ⁿber UUCP,
- PPP oder ISDN ¡ so soll dieser natⁿrlich auch genutzt werden. Eine typische
- Anwendung hierfⁿr ist E-Mail , elektronische Post. Dieser Abschnitt be-
- schreibt die Konfiguration des Paketes sendmail3.
- Bei der Zustellung von E-Mail-Nachrichten entscheidet sendmail, wie die
- Nachrichten weiter transportiert werden sollen: ⁿber ein TCP/IP-Netzwerk
- mit dem Protokoll SMTP, in den lokalen E-Mail-Folder eines Benutzers oder
- ⁿber andere Transferprogramme wie UUCP.
- Die Hauptkonfigurationsdatei von sendmail ist /etc/sendmail.cf.
- Fⁿr eine einfache Konfiguration kann man mit YaST ein paar Parame-
- ter setzen und damit eine gⁿltige /etc/sendmail.cf erstellen lassen;
- die Eintragungen stehen dann in der /etc/rc.config.d/sendmail.
- rc.config und SuSEconfig schreibt anhand dieser Eintragungen unter
- Verwendung von /sbin/conf.d/SuSEconfig.sendmail die Datei
- /etc/sendmail.cf.
- Da die Konfigurationsdateien des sendmail-Paketes sehr komplex sind, bein-
- haltet SuSE Linux zwei vorbereitete Konfigurationen, die die in der Regel
- vorkommenden FΣlle weitgehend abdecken:
- Wenn sendmail innerhalb eines TCP/IP-Netzwerkes verwendet werden soll,
- sollte man unbedingt einen gⁿltigen DNS-Server besitzen. Dort sollte man fⁿr
- jeden Namen einen Extra-Eintrag ( MX record", mail exchange record") fⁿr
- E-Mail machen. Die aktuellen Einstellungen kann man mit dem host-Befehl
- (aus dem Paket bind) ⁿberprⁿfen:
- 3 Eine Alternative zu sendmail ist postfix oder qmail ¡ auf beide Pakete soll hier aber nicht
- eingegangen werden.
-
- 201
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- erde: # host sonne.kosmos.all
- sonne.kosmos.all address 192.168.0.1
- sonne.kosmos.all mail is handled (pri=10) by son-
- ne.kosmos.all
- sonne.kosmos.all mail is handled (pri=100) by mail-
- relay.kosmos.all
- Falls da kein Eintrag fⁿr Mail existiert, sollte man seinen DNS-Administrator
- um Hilfe bitten.
- Folgende Parameter fⁿr eine E-Mail-Konfiguration k÷nnen ⁿber YaST in der
- /etc/rc.config.d/sendmail.rc.config (vgl. Abschnitt 17.6 auf
- Seite 445 sowie z. Z. die Datei /etc/mail/README.linux) eingestellt
- werden:
-
- * SENDMAIL_TYPE="yes"
- Diese Variable muss auf yes stehen, wenn die sendmail-Konfigu-
- rationsdatei aus den in der /etc/rc.config.d/sendmail.
- rc.config gesetzten Werten gebildet werden soll. Wenn man die
- /etc/sendmail.cf selbst herstellen m÷chte, dann ist no der richtige
- Wert.
- * SENDMAIL_LOCALHOST=\
- "localhost sonne.kosmos.all www.kosmos.all"
- sendmail muss wissen, welche E-Mail lokal abgespeichert und welche
- weiter an einen anderen Zielrechner verschickt werden muss. Nur E-Mail
- an den lokalen Hostnamen wird per default als lokale E-Mail abgespei-
- chert. Mit SENDMAIL_LOCALHOST kann man weitere Rechner-Namen
- ¡ durch Leerzeichen getrennt ¡ angeben, die auch als lokal angesehen
- werden sollen.
- Beispiel: Der Rechner hei▀t sonne.kosmos.all und ist zugleich
- WWW-Server fⁿr www.kosmos.all. Damit E-Mail an www.kosmos.all
- auch akzeptiert wird, muss man folgendes eintragen:
- SENDMAIL_LOCALHOST="localhost www.kosmos.all"
- * FROM_HEADER=kosmos.all
- Als Absenderadresse wird normalerweise einfach der lokale Rechnerna-
- me verwendet. Dies kann mit diesem Parameter auf einen beliebigen an-
- deren Namen verΣndert werden.
- Beispiel: Der Rechner hei▀t erde.kosmos.all, E-Mail soll aber in der
- Form tux@kosmos.all verschickt werden (also ohne Rechnernamen).
- Das geht ⁿber den Eintrag:
- FROM_HEADER=kosmos.all.
- * SENDMAIL_SMARTHOST=mail-server.provider.de
- Fⁿr alle nicht-lokale E-Mail fragt sendmail nach den DNS-Daten und will
- dann die E-Mail ⁿber das SMTP-Protokoll an den zustΣndigen Rechner
- schicken. Dieser Rechner kann irgendwo im Internet sein und hat u. U. nur
- eine langsame Verbindung zu unserem Rechner. ▄ber diesen Parameter
- kann man daher einen Zwischenrechner angeben, der alle nicht-lokale E-
- Mail bekommt und diese dann weiter an den Zielrechner abliefert.
- Beispiel 1: Damit kann man auch bei einer Dialup-Verbindung alle E-Mail
- beim Provider abgeben, der dann fⁿr die Auslieferung in die weite Welt
-
- 202
-
-
-
- 6.8. Schreib mal wieder ¡ zur Sendmail-Konfiguration
-
- des Internet zustΣndig ist:
- SENDMAIL_SMARTHOST=smtp:mail-server.provider.de.
- Beispiel 2: Ist man ⁿber UUCP angeschlossen, kann man alle nicht-lokale
- E-Mail an den UUCP-Server weitergeben:
- SENDMAIL_SMARTHOST=uucp-dom:uucp.kosmos.all.
- * SENDMAIL_NOCANONIFY=no
- sendmail schaut alle E-Mail-Adressen im Mail-Header nach und ersetzt
- die Namen mit den Fully Qualified Domain Names" (FQDN). Falls man
- beim E-Mail-Schreiben immer den vollstΣndigen E-Mail-Namen angibt
- und vielleicht wegen einer Dialup-Verbindung nicht immer einen DNS-
- Server erreichbar hat, kann man das mit yes abschalten.
- * SENDMAIL_ARGS="-bd -q30m -om"
- Mit diesen Parametern wird sendmail beim Booten des Rechners gestar-
- tet.
- Mit -q30m schaut sendmail alle 30 Minuten nach, ob im Queue-Ver-
- zeichnis /var/spool/mqueue noch E-Mail liegt, die ausgeliefert
- werden muss.
- -bd startet sendmail im daemon mode", damit wird E-Mail ⁿber das
- TCP/IP-Netzwerk von anderen Rechnern akzeptiert.
- Fⁿr Dialup-Verbindungen k÷nnte man z. B. -q30m weglassen und E-Mail
- nur ⁿber einen direkten Aufruf von sendmail -q ausliefern; diesen
- Aufruf k÷nnte man z. B. ⁿber einen crontab-Eintrag einmal pro Tag
- tΣtigen. Eine andere M÷glichkeit wΣre es, sendmail -q noch in den
- Skripten zum Verbindungsaufbau unterzubringen. Dann wird bei jedem
- Verbindungsaufbau zusΣtzlich noch E-Mail ⁿbertragen.
- * SENDMAIL_EXPENSIVE=no
- sendmail versucht sofort eine E-Mail ⁿber SMTP an den nΣchsten Rech-
- ner weiterzugeben. Falls man nur zeitweise eine Verbindung zum Internet
- hat ( Dial-On-Demand"), m÷chte man u. U. nicht fⁿr jede E-Mail eine
- Verbindung zum Provider starten.
- Mit yes wird alle E-Mail zunΣchst im Queue-Verzeichnis /var/
- spool/mqueue gehalten und nicht sofort weitergeschickt.
-
- Alle lokale E-Mail wird ⁿber das Programm procmail in die lokalen E-
- Mail-Folder /var/spool/mail/<name> abgespeichert. Bitte lesen sie
- die Manual-Page von procmailrc (man procmailrc) und die Manual-
- Page von procmailex (man procmailex) sowie die Manual-Page von
- procmail (man procmail) fⁿr eine genaue Beschreibung dieses sehr
- flexiblen Programms.
- Falls E-Mail nicht an den nΣchsten Rechner weitergegeben werden kann,
- wird sie in dem Queue-Verzeichnis /var/spool/mqueue gespeichert
- und beim nΣchsten Queue-Run" von sendmail nochmal ⁿbertragen. Das
- Zeitintervall der Queue-Runs" wird beim Starten von sendmail angegeben
- oder das ▄bertragen der Nachrichten wird explizit durch den Aufruf von
- sendmail -q gestartet.
- Weitere Einstellungen von sendmail kann man in den Dateien /etc/
- aliases und einigen Dateien im Verzeichnis /etc/mail/ vornehmen.
- In den Dateien stehen auskommentierte Beispiele. Einige der Dateien mⁿs-
-
- 203
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- sen von den Textdateien mit dem Programm makemap in Datenbankdateien
- ⁿbersetzt werden. Das geschieht automatisch beim Aufruf von SuSEconfig
- oder beim Verlassen von YaST.
- Fⁿr komplexere Konfigurationen sollte man die automatische Generierung
- von /etc/sendmail.cf durch SENDMAIL_TYPE=no abstellen und
- dann /etc/mail/linux.mc als Vorlage fⁿr eine eigene Konfiguration
- nehmen. linux.mc enthΣlt m4-Anweisungen und
- erde: # m4 /etc/mail/linux.mc > /etc/sendmail.cf
- erstellt ⁿber die Makros im Verzeichnis /usr/share/sendmail eine gⁿl-
- tige sendmail-Konfiguration.
- Weitere Dokumentation ist in den Verzeichnissen /etc/mail, /usr/
- share/sendmail und /usr/doc/packages/sendmail zu finden.
- Als Startadresse fⁿr WWW sollte man bei http://www.sendmail.
- org/ anfangen. Fⁿr komplexere Aufgaben kommt man sicher nicht um das
- Sendmail-Buch aus dem O'Reilly-Verlag herum4, das eine sehr gute und
- ausfⁿhrliche Dokumentation zur sendmail-Konfiguration bietet.
-
- 6.9 News: Die neuesten Meldungen des USENET
- Einer der wichtigsten Dienste, die das Internet zur Verfⁿgung stellt, ist das
- ▄bermitteln und Verteilen von Nachrichten, die in verschiedenen Gruppen
- (engl. Newsgroups) organisiert sind; dieser Teil des Internet wird als das USE-
- NET bezeichnet. Erst durch die Existenz dieses Mediums war die Entwick-
- lung von Linux ⁿberhaupt m÷glich, und nur durch diese ungehinderte, hoch-
- effiziente Art der Kommunikation ist die rapide Weiterentwicklung sowie das
- schnelle Entfernen von Fehlern aus dem System m÷glich5. Weiterhin ist das
- USENET ein wichtiges Medium, wenn es um die gegenseitige Unterstⁿtzung
- der Linux-Anwender untereinander geht.
- Da eine komplette Beschreibung eines Newssystems mit all seinen vielfΣlti-
- gen M÷glichkeiten (wie das Weiterreichen an andere Rechner) den Rahmen
- dieses Buches bei weitem sprengen wⁿrde, soll hier nur die Konfiguration
- eines lokalen Newssystems beschrieben werden.
-
- Gr÷▀ere Systeme sollten auf Paket inn, Serie n zurⁿckgreifen; Hinweise
- zur INN-Installation liegen unter /usr/doc/packages/inn; der INN
- ist auch fⁿr UUCP-Systeme zu bevorzugen. ¡ Fⁿr die Einrichtung des
- INN kann kein Installationssupport in Anspruch genommen werden (vgl.
- Abschnitt H.1.2 auf Seite 548); wir sind aber gern bereit, im Rahmen der
- kostenpflichtigen Professional Services zu helfen (vgl. Abschnitt H.3 auf
- Seite 551).
-
- 6.9.1 Das News-System Leafnode
- Das Paket leafnode ist ein bestens geeignetes News-System fⁿr klei-
- nere Netze oder Einzelplatz-Rechner mit einer einfachen, nicht unbedingt
- 4 Vgl. [CAR93].
- 5 Es soll nicht verschwiegen werden, dass diese Funktion mittlerweile in vielen Bereichen von
- Mailinglisten" ⁿbernommen wurde.
-
- 204
-
-
-
- 6.9. News: Die neuesten Meldungen des USENET
-
- schnellen Verbindung ins Internet. Das Paket besteht aus mehreren Tei-
- len: dem eigentlichen NNTP-Server leafnode, dem Programm fetchnews
- (frⁿher: fetch) zum Holen der Nachrichten und dem Programm tex-
- pire zum L÷schen der alten bzw. nicht mehr interessierenden Nachrich-
- ten; als Add-Ons gibt es Tools zum Verwalten des Datenbestands unter
- /var/spool/news. Dokumentation zu all diesen Komponenten finden
- Sie unter /usr/doc/packages/leafnode sowie in Manual-Page von
- leafnode (man 8 leafnode) und den dort genannten Manpages.
-
- Bitte beachten Sie die Update-Hinweise in Abschnitt 15.2.8 auf Seite 408.
-
- Voraussetzung fⁿr den Einsatz von Leafnode
- * Einen externen NNTP-Server mⁿssen Sie ⁿber Modem (PPP), eine ISDN-
- Verbindung oder eine andere Netzverbindung (z. B. Ethernet) direkt er-
- reichen k÷nnen; von einem solchen NNTP-Server k÷nnen Sie dann die
- News" beziehen. Fragen Sie bei Ungewissheit Ihren Internet Service
- Provider" (ISP) nach den Daten des zu benutzenden NNTP-Servers.
- * Das Paket leafnode, Serie n muss installiert sein.
- * Plattenplatz unter /var/spool/news ;-)
- * Die im Folgenden genannten Konfigurationsschritte mⁿssen durchgefⁿhrt
- werden.
-
- Lokaler NNTP-Server
- ZunΣchst ist sicherzustellen, dass Leafnode als lokaler NNTP-Server lΣuft.
-
- 1. In der Datei /etc/rc.config die Variable <NNTPSERVER> auf
- den Wert localhost setzen. Freilich k÷nnen Sie auch den richtigen"
- Namen Ihres Linux-Rechners anstelle von localhost verwenden (z. B.
- erde), wenn Sie Ihren Rechner entsprechend konfiguriert haben; in ver-
- netzten Umgebungen ist dies zwingend erforderlich! ¡ Das Setzen der
- Variablen <NNTPSERVER> erledigen Sie am sichersten mit YaST (vgl.
- zum Vorgehen Abschnitt 3.6.12 auf Seite 114); denn YaST ruft nach dem
-
- Verlassen der Maske mit F10 das Skript SuSEconfig automatisch auf.
- 2. In der Datei /etc/leafnode/config mit einem Editor notwen-
- dige bzw. gewⁿnschte Anpassungen vornehmen. Dort muss unbedingt
- der Name des NNTP-Servers Ihres Providers eingetragen werden (bei
- server =).
- 3. Treffen Sie Vorkehrungen, damit leafnode vom inetd gestartet wird.
- Schalten Sie zu diesem Zweck den nntp-Eintrag in /etc/inetd.
- conf durch Entfernen des Kommentarzeichens (`#', alles in einer Zeile
- bitte!) frei; vgl. Datei 6.9.1.
- 4. Starten Sie den inetd von Hand erneut, damit diese Konfiguration zum
- Tragen kommt; dazu kann der Befehl rcinetd restart verwendet
- werden.
-
- Nun ist lokal alles vorbereitet, damit zum ersten Mal Kontakt zum Newsser-
- ver des Providers aufgenommen werden kann.
-
- 205
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- nntp stream tcp nowait news /usr/sbin/tcpd
- /usr/sbin/leafnode
-
- Datei 6.9.1: inetd-Eintrag fⁿr leafnode
-
-
- Mit telnet localhost 119 k÷nnen Sie ⁿberprⁿfen, ob leafnode
- sich meldet; falls ja, geben Sie quit ein, um wieder zur Kommandozeile
- zurⁿckzukommen.
-
- Das Newssystem initialisieren und betreiben
-
- Nun kann das System initialisiert werden. Falls noch nicht geschehen, stellen
- Sie eine IP-Verbindung zu Ihrem ISP nun her (in der Regel per Modem oder
- ISDN). Bei der ersten Kontaktaufnahme mittels fetchnews werden vom ent-
- fernten Newsserver die Informationen zu den verfⁿgbaren Newsgroups geholt
- und unter /var/spool/news/interesting.groups abgelegt; wenn
- Sie im Detail verfolgen wollen, was fetchnews tut, verwenden Sie die Op-
- tion -vvv:
- erde:~ # fetchnews -vvv
- Jetzt sind noch keine Artikel verfⁿgbar ¡ gleichwohl muss man nun einen
- NNTP-fΣhigen Newsreader aufrufen und in die (noch leeren) Gruppen ein-
- mal hineinschauen (vgl. Abschnitt 6.9.1 auf der nΣchsten Seite). leafnode
- registriert dies; beim nΣchsten fetchnews-Aufruf werden genau diese an-
- gewΣhlten Gruppen mit Nachrichten gefⁿllt werden.
- Wenn nicht jedes Mal beim Online-Gehen" der fetchnews-Aufruf von
- Hand eingegeben werden soll, dann nehmen Sie ihn z. B. in Ihr /etc/ppp/
- ip-up-Skript auf.
-
- Das Newssystem verwalten
-
- leafnode wurde nach dem Prinzip entworfen, dass es sich weitgehend selbst
- verwalten soll. Dies bedeutet, wenn bestimmte Newsgruppen von keinem
- Benutzer mehr gelesen werden, dann werden diese nach einer vorgegebenen
- Frist nicht mehr von fetchnews geholt werden.
- Man hat im Grunde nur dafⁿr zu sorgen, dass alte Artikel entfernt werden;
- diese Aufgabe erledigt texpire; in /etc/crontab ist ein passender Ein-
- trag bereits vorgesehen ¡ entfernen Sie das Kommentarzeichen `#', wie in
- Datei 6.9.2 gezeigt (alles in einer Zeile bitte!).
-
- 0 22 * * * root test -x /usr/sbin/texpire && /usr/sbin/texpire
-
- Datei 6.9.2: Expire-Eintrag fⁿr leafnode in /etc/crontab
-
- ErklΣrungen zu Einstellm÷glichkeiten, die ⁿber die Datei /etc/leafnode/
- config vorgenommen werden k÷nnen, finden Sie ¡ wie bereits gesagt ¡ in
- Manual-Page von leafnode (man leafnode).
-
- 206
-
-
-
- 6.10. Linux macht Faxen
-
- Lesen der News
- Fⁿr das Lesen der News stehen verschiedene Programme zur Verfⁿgung, wie
- z. B. nn, tin oder pine; auch Netscape oder der Emacs k÷nnen zum Newsle-
- sen verwendet werden. Die Wahl des Newsreaders ist oftmals eine reine Frage
- des pers÷nlichen Geschmackes. Die Newsreader k÷nnen sowohl fⁿr den Zu-
- griff auf einen Newsserver ¡ wie in einem Netzwerk ⁿblich ¡ als auch fⁿr den
- Zugriff auf das lokale Spoolverzeichnis konfiguriert werden. Entsprechend
- vorkonfigurierte Pakete finden sich in der Serie n von SuSE Linux.
- Wenn Sie mit tin auf den leafnode-NNTP-Server zugreifen wollen (vgl. Ab-
- schnitt 6.9.1 auf Seite 204 ff.), dann rufen Sie diesen Newsreader mit dem
- Kommando rtin auf.
-
- 6.10 Linux macht Faxen
- Um einen Linux-PC als Faxmaschine zu nutzen, hat man zwei M÷glichkeiten:
-
- * Man benutzt mgetty in Kombination mit sendfax und z. B. die Tools aus
- dem Paket g3utils,
- * oder man benutzt den Faxserver HylaFAX z. B. in Kombination mit Su-
- SEFax, dem neuen Fax-Frontend von SuSE, das komplett in Java ge-
- schrieben wurde.
-
- Ab SuSE Linux 6.3 ist das Paket mgetty in drei Pakete aufgeteilt, in das
- Paket mgetty, das Paket g3utils und das Paket sendfax; ein Grund
- dafⁿr ist, dass das Paket hylafax ein paar Kommandos beinhaltet, die
- den selben Namen haben, wie Kommandos aus dem Paket sendfax.
-
- In den folgenden zwei Abschnitten wird beschrieben, wie man SuSEFax und
- HylaFAX unter SuSE Linux konfiguriert und benutzt.
-
- 6.10.1 SuSEFax ¡ Ein Client fⁿr HylaFAX
- Wie schon erwΣhnt, ist SuSEFax in Java geschrieben. Das bedeutet, dass das
- Java Developers Kit" in Kombination mit dem Paket susefax installiert
- werden muss. Wenn man SuSEFax auf einer anderen Plattform benutzen
- m÷chte, so installiert man am Besten das Paket susefax und kopiert alle
- Dateien, die unter /usr/lib/SuSEFax zu finden sind.
-
- Der Wrapper
- SuSEFax wird ⁿber ein kleines Skript gestartet. Bei diesem Skript handelt
- es sich um einen so genannten Wrapper", der den Java-Interpreter mit den
- erforderlichen Parametern aufruft und ⁿberprⁿft, ob gewisse Bedingungen
- erfⁿllt sind. Dieses Skript findet man unter /usr/X11/bin/susefax.
- SuSEFax lΣsst sich durch systemunabhΣngige Environment Parameter, den
- System Properties, voreinstellen. Tabelle 6.2 zeigt die dem Programm be-
- kannten Properties, ihre Bedeutung und die internen Standardwerte, die
- benutzt werden, falls diese Parameter dem Interpreter nicht ⁿbergeben wer-
- den. Bis auf den Parameter susefax.images ist es i. Allg. wenig sinnvoll,
-
- 207
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- diese Parameter anzugeben, wenn das Programm auf einem Betriebssystem
- mit der FΣhigkeit der Verwaltung unterschiedlicher Benutzer lΣuft. Gemeint
- sind Systeme, auf denen es m÷glich ist, einem bestimmten Benutzer ein be-
- stimmtes Homeverzeichnis zuzuordnen (alle UNIX-Systeme und Windows
- NT, nicht OS/2). Auf Systemen, bei denen das nicht m÷glich ist, sollten die
- Werte fⁿr susefax.setup.path, susefax.setup.file und su-
- sefax.phonebook.file gesetzt werden, da das Programm ansonsten
- evtl. nicht funktioniert. Getestet wurde es allerdings bislang nicht.
-
-
- Property Default Wert Bedeutung
- susefax.setup.path $HOME Pfad auf das Verzeichnis,
- in dem die Konfigurations-
- datei und die Telefonbuch-
- Datenbank abgelegt werden
- soll
- susefax.setup.file .susefaxrc Name, unter dem die Kon-
- figurationsdatei gespeichert
- wird
- susefax.phonebook.file .susephone Name, unter dem die
- Telefonbuch-Datenbank
- gespeichert werden soll
- susefax.images ./images Pfad auf das Verzeichnis, in
- dem die fⁿr die Dialoge be-
- n÷tigten Bilder liegen
-
- Tabelle 6.2: Die System Properties von SuSEFax
-
- Wenn einer oder mehrere dieser Parameter geΣndert werden sollen, mⁿssen
- lediglich die entsprechenden Kommentarzeichen hinter den Variablennamen
- entfernt werden (siehe Datei 6.10.1 auf der nΣchsten Seite).
-
- # if you want to store the settings other than
- # $HOME/.susefaxrc, then you may place ano-
- ther path and/or
- # filename here
-
- SETUPDIR= # -Dsusefax.setup.path=/wo/auch/immer
- SETUPFILE= # -Dsusefax.setup.file=/was/auch/immer
-
- # even the phonebook can be renamed to whatever
-
- PHONEBOOK= # -Dsusefax.phonebook.file=wieauchimmer
-
- Datei 6.10.1: Ausschnitt des Wrappers: /usr/X11/bin/susefax
-
- Bedienung
- Die Abbildung 6.7 zeigt die Erscheinungsart des Hauptfensters, nachdem der
- Button `Sende Queue' aktiviert und mittels des Buttons `Hole Sta-
-
- 208
-
-
-
- 6.10. Linux macht Faxen
-
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-
-
-
- Abbildung 6.7: Sende Queue
-
-
- tus' Informationen ⁿber die Jobs geholt wurden, die sich gerade in der
- Sende-Queue befinden, d. h. Faxe, die innerhalb der letzten Minuten abgesen-
- det wurden. Wenn der Button `Empfangs Queue' aktiviert wurde, wer-
- den die Faxe aufgelistet, die innerhalb der letzten Tage empfangen wurden.
- Wenn man den Button `Automatische Aktualisierung' anwΣhlt,
- wird in AbstΣnden, die man in dem darunterliegenden Feld eingeben kann ¡
-
- das eingegebene Intervall wird mittels bestΣtigt ¡, der Status des Servers
- aktualisiert. Je nach aktiviertem Button `Empfangs Queue' oder `Sen-
- de Queue', wird rechts neben der Jobliste angezeigt, was ein Doppelklick
- auf einen Listeneintrag zur Folge hat. Im Modus `Sende Queue' kann
- man au▀erdem entscheiden, ob ein Doppelklick das L÷schen eines sich gera-
- de in der Queue befindlichen Jobs zur Folge hat, oder ob man dessen Parame-
- ter Σndern will. ▄ber das Menⁿ `Extras' lΣsst sich die bevorzugte Sprache
- wΣhlen (deutsch oder englisch).
-
- Zuerst die Einstellungen
-
- Bevor ⁿberhaupt irgendwelche Informationen ⁿber den Server geholt, bzw.
- Aktionen ausgefⁿhrt werden k÷nnen, muss das Programm konfiguriert
- werden. Das geschieht ⁿber den Menⁿpunkt `Einstellungen' im
- `Programm'-Menⁿ. SΣmtliche Einstellungen werden beim Verlassen ir-
-
- 209
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- gendeines Einstellungsdialoges gespeichert. Ebenso bewirkt das Verlassen
- des Programms eine Speicherung des aktuellen Zustandes der Konfiguration.
-
- Globale Einstellungen
-
-
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-
- Abbildung 6.8: Der Dialog fⁿr die globalen Einstellungen
-
- Die einzelnen Felder haben folgende Bedeutung:
- Benutzername: Hier wird der Vor- und Zuname des Benutzers angegeben.
- Diese Information wird fⁿr die automatische Erzeugung eines Cover-Fax
- ben÷tigt.
- EMail: An die E-Mail-Adresse, die hier angegeben wird, werden Nachrich-
- ten des Faxservers an den jeweiligen Benutzer gesendet, z. B. wenn ein
- Fax aus der Sende-Queue entfernt wurde, ohne dass der Server es versen-
- den konnte.
- Benutzer Account: Der Faxserver ist in der Lage, unterschiedlichen Benut-
- zern den Zugang zu erlauben bzw. zu verweigern. Aus diesem Grund
- muss hier der Accountname eingetragen werden, unter dem der Benutzer
- dem Server bekannt ist. Es ist auch m÷glich, einem Benutzer ein Passwort
- zuzuordnen.
- Rechnername des Faxservers: Hierbei handelt es sich um den Namen des
- Rechners, auf dem der Faxserver lΣuft.
- Automatisches Faxen: Wenn dieser Button aktiviert ist, wird in Sekunden-
- abstΣnden die Datei ⁿberprⁿft, die unter `Pfad auf Spool Datei'
- angegeben wurde. Wenn diese Datei sich geΣndert hat, wird automatisch
- der `Fax senden'-Dialog ge÷ffnet. Diese Option ist vor allem sinn-
- voll, wenn man aus einer Anwendung ⁿber einen Druckertreiber direkt
-
- 210
-
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-
- 6.10. Linux macht Faxen
-
- in eine Datei druckt. Auf diese Art und Weise kann aus beliebigen An-
- wendungen ein Fax versendet werden, vorausgesetzt diese kann das Do-
- kument in PostScript wandeln (siehe Abschnitt 6.10.3 auf Seite 217).
- Pfad auf Spool Datei: Hier muss der vollstΣndige Pfad auf die Spool Da-
- tei angegeben werden, wenn automatisches Faxen gewⁿnscht ist. Durch
- Anklicken des Buttons `Suchen' ÷ffnet sich ein Dateibrowser, mit des-
- sen Hilfe man eine solche Datei suchen kann.
- Pfad des Faxcovers: Fⁿr die automatische Erzeugung eines Faxcovers wird
- eine spezielle PostScript-Datei ben÷tigt. Der vollstΣndige Pfad auf diese
- Datei wird hier angegeben.
- Zeitzone: Hier sollte die Zeitzone aktiviert werden, die man auch auf dem
- lokalen System konfiguriert hat.
- Land: Die Einstellung des Landes entscheidet die Darstellung von Datums-
- und Uhrzeitangaben, z. B. auf dem Fax-Cover.
-
- Job-Einstellungen
-
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- Abbildung 6.9: Der Dialog fⁿr die Job Parameter
-
- Nachdem die globalen Einstellungen korrekt ausgefⁿhrt worden sind, kann
- das erste Fax schon gesendet werden. Ein Fax, bzw. eine Datei, die gesendet
- wurde, wird auf dem Faxserver zu einem Job, der in der Sende Queue evtl.
- zusammen mit anderen Jobs darauf wartet, gesendet zu werden. Zu jedem Job
- geh÷ren Jobparameter. Diese lassen sich vor und nach dem Einreihen, bzw.
- Senden in die Sende-Queue bestimmen. Vor dem Senden geschieht das ⁿber
- den Dialog `Job Einstellungen', der ⁿber das Menⁿ `Extras' zu
- erreichen ist. Die einzelnen Parameter haben folgende Bedeutung:
-
- 211
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- Benachrichtigungs Schema: Hierdurch wird festgelegt, wann der Faxser-
- ver dem Benutzer ⁿber die konfigurierte E-MailAdresse eine Nachricht
- zukommen lassen soll. Es gibt vier verschiedene Schemata:
- * Nie (nur bei Fehlern): Der Benutzer wird nur benachrichtigt, wenn
- ein Fehler beim Senden auftrat, der im Endeffekt das Senden des Jobs
- verhindert hat.
- * Nach dem Senden: Der Benutzer wird auch nach dem Senden eines
- Jobs benachrichtigt.
- * Nach einem `Requeue': Der Benutzer wird benachrichtigt, wenn
- ein Sendeversuch scheiterte, weil die Gegenstelle z. B. gerade besetzt
- war.
- * Nach `Requeue' und `Senden:' Eine Mischung aus den beiden
- vorherigen Schemata.
- Das erste Schema gilt grundsΣtzlich, d. h. wenn z. B. Schema zwei ange-
- wΣhlt wurde, wird der Benutzer auch benachrichtigt, wenn das Senden
- des Jobs fehlschlug.
- Aufl÷sung: Hiermit wird die Aufl÷sung des gesendeten Fax eingestellt. Die
- Aufl÷sung wird in Zeilen pro Inch (lpi) gemessen.
- PrioritΣt: Die PrioritΣt eines Jobs in der Sende Queue. Der Standardwert
- betrΣgt 127. Der Faxserver setzt die PrioritΣt bei Bedarf neu, wenn z. B.
- das Senden eines Jobs aufgrund des Besetztzeichens fehlschlug.
- Maximale Anzahl Sendeversuche: Hier wird festgelegt, wie oft der Server
- einen Job versuchen soll zu senden, wenn z. B. aufgrund einer schlechten
- LeitungsqualitΣt ▄bertragungsfehler auftraten.
- Maximale Anzahl WΣhlversuche: Anzahl der Wahlwiederholungen, wenn
- z. B. die Gegenstelle gerade besetzt ist oder nicht abhebt.
- Papierformat: Es werden drei Papierformate von SuSEFax unterstⁿtzt: A4,
- A3 und North American Letter". Diese Einstellung hΣngt von dem For-
- mat des zu sendenden PostScript-Dokumentes ab.
- Wenn im Hauptfenster neben der Jobliste `Job-Parameter Σndern'
- aktiviert ist, ÷ffnet sich bei einem Doppelklick auf einen Job ein um seine
- Parameter reduzierter Dialog. Hier k÷nnen nachtrΣglich die Parameter `Be-
- nachrichtigungs Schema', `Maximale Anzahl Sendever-
- suche' und `Maximale Anzahl WΣhlversuche' des angewΣhlten
- Jobs eingestellt werden.
-
- Externer Viewer
- Wenn die Jobliste im Hauptfenster die Empfangs-Queue anzeigt, ist es m÷g-
- lich ⁿber einen externen Viewer diesen empfangenen Job anzuzeigen. Die-
- ser Job liegt dem Faxserver im tiffg3-Format vor. Der externe Viewer
- muss also dieses Format anzeigen k÷nnen. Dieses Format erlaubt es, meh-
- rere Bilder in einer Datei zu verstauen. Dem Programm SuSEFax liegt ein
- kleines Skript bei, das mit Hilfe des fax2ps Befehls aus der TIFF Softwa-
- re von Sam Leffler (Paket tiff) ein PostScript-Dokument erzeugt. Dieses
- wird dann einem PostScript-Viewer ⁿbergeben. Das Skript sucht zuerst nach
-
- 212
-
-
-
- 6.10. Linux macht Faxen
-
- dem Programm gv von Johannes Plass (Paket gv) und dann nach GhostView
- von Timothy O. Theisen (Paket gs_x11). Es hei▀t docview und ist un-
- ter /usr/lib/SuSEFax zu finden. Die EintrΣge im Einstellungsdialog fⁿr
- den externen Viewer haben folgende Bedeutung:
-
- Pfad fⁿr TemporΣr-Dateien: In diesem Verzeichnis legt SuSEFax das vom
- Server geholte tiffg3-Bild ab und ersetzt den Platzhalter $F mit dem
- vollstΣndigen Pfad auf diese Datei.
-
- Der Benutzer, der SuSEFax gestartet hat, muss sowohl Schreib- als auch
- Leserechte in diesem Verzeichnis haben!
-
- Viewer-Aufruf: Hier muss der vollstΣndige Pfad auf das Programm oder
- Skript, das die Datei anzeigen soll, angegeben werden. Dieses Programm
- oder Skript muss als Parameter den Pfad auf die anzuzeigende Datei ak-
- zeptieren.
-
- Senden eines Fax
- Nachdem die wichtigsten Einstellungen gemacht wurden, sollte man zuerst
- ⁿberprⁿfen, ob man den Status des Servers abfragen kann (siehe auf Sei-
- te 208). Wenn nicht, kann auch kein Fax gesendet werden. Ggf. muss die
- Konfiguration von SuSEFax oder vom HylaFAX-Server ⁿberprⁿft werden.
- Wenn jedoch alles korrekt eingestellt wurde, dann erscheint bei Anwahl des
- Menⁿpunktes `Fax senden' ein Dialog, dessen Felder folgende Bedeu-
- tung haben:
-
- Telefonnummer des EmpfΣngers: Die Telefonnummer des EmpfΣngers.
- Ein Klick auf den Button `Vom Telefonbuch' bewirkt das ╓ffnen
- desselben. Es kann auf diese Art eine Telefonnummer direkt aus dem
- Telefonbuch gewΣhlt werden.
- Zu sendendes Dokument: Hier muss der vollstΣndige Pfad auf das zu sen-
- dende PostScript-Dokument erscheinen. Bei Anwahl des Buttons `Su-
- chen' ÷ffnet sich ein Dateibrowser, mit dessen Hilfe die zu sendende
- Datei ausgewΣhlt werden kann.
- Mit Cover-Fax: Dieser Button lΣsst sich nur aktivieren, wenn in den glo-
- balen Einstellungen ein Pfad auf eine Faxcover-Datei angegeben wurde.
- Wenn dieser Button aktiviert wurde, kann man die folgenden Felder aus-
- fⁿllen und ein Faxcover wird aus diesen Informationen generiert und mit-
- gesendet.
- Nicht sofort senden: Wird dieser Button aktiviert, ÷ffnet sich ein Dialog-
- fenster, in dem man die Sendezeit des Faxjobs einstellen kann. Wird die-
- ses mit `Abbruch' verlassen, wird das Fax sofort gesendet, genauso
- als wenn man den Dialog fⁿr die EmpfΣnger-Informationen mit `Sende
- Fax' verlassen hΣtte. Bei der Eingabe der Daten fⁿr Datum und Uhrzeit
- ist auf folgendes zu achten:
- * Falls eine Eingabe innerhalb irgendeines Feldes gemacht wurde, sollte
- die Eingabetaste betΣtigt werden, weil auf diese Weise das Programm
- automatisch ⁿberprⁿft, ob es sich bei der Eingabe um ein gⁿltiges Da-
-
- 213
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- tum handelt und falls nicht, wird die Eingabe auf ein korrektes Datum
- umgerechnet.
- Name des Senders: Hier wird immer der Name eingetragen, der in den glo-
- balen Einstellungen eingetragen wurde.
- Name des EmpfΣngers: Das bedarf wohl keiner ErklΣrung...
- Regarding: Der Betreff!
- An Firma: Das ist wohl auch klar...
- Kommentar: No comment...
-
- Die Anwahl des Buttons `Polle Fax' setzt voraus, dass Sie die Telefon-
- nummer des Faxpolling-Servers eingegeben haben. Hierfⁿr ist natⁿrlich keine
- Angabe einer zu sendenden Datei notwendig.
-
- Bedeutung der Joblisten-EintrΣge
- Wie schon erwΣhnt, kann in der Jobliste sowohl der Inhalt der Sende-Queue,
- als auch der Inhalt der Empfangs-Queue angezeigt werden. Im folgenden
- wird erlΣutert, was die einzelnen Elemente dieser EintrΣge zu bedeuten haben.
-
- Die Empfangs-Queue
-
-
-
-
-
- Abbildung 6.10: Beispiel zu einer Empfangs-Queue
-
- Von links nach rechts gelesen werden zuerst die Zugriffsrechte, die Gr÷▀e
- in Bytes, die Anzahl der Seiten, die TSI und der Dateiname eines empfange-
- nen Fax angezeigt. Bei der TSI (engl. Transmission Subscriber Identification)
- handelt es sich um die Identifizierungsinformation, die der Benutzer der Ge-
- genstelle in seinem FaxgerΣt eingestellt hat. Das muss nicht unbedingt eine
- Telefonnummer sein. Es kann sich dabei auch um einen Firmennamen oder
- Σhnliches handeln.
-
- Empfangene Faxe k÷nnen nur per Doppelklick angesehen werden, wenn
- der Faxserver so konfiguriert ist, dass die Leserechte fⁿr alle gelten.
- Dazu sind in der Datei /var/spool/fax/etc/config.device
- (siehe Abschnitt 6.10.4 auf Seite 219) hinter dem Schlⁿsselwort
- RecvFileMode: die Rechte 0644 einzutragen.
-
- Die Sende-Queue
- Von links nach rechts gelesen wird zuerst die Job-ID (Job Identifikation),
- die PrioritΣt, der Benutzer-Account, die Zieltelefonnummer, die Sendezeit
- und/oder die Anzahl der WΣhlversuche sowie die maximale Anzahl WΣhl-
- versuche angezeigt. Falls ein Fehler auftrat, wird die entsprechende Fehler-
- meldung ebenfalls an die betreffende Zeile angehΣngt. Die Job-ID wird vom
-
- 214
-
-
-
- 6.10. Linux macht Faxen
-
-
-
-
-
- Abbildung 6.11: Beispiel zu einer Sende-Queue
-
- Fax-Server automatisch vergeben. Die PrioritΣt kann fⁿr jeden Job eingestellt
- werden, wird allerdings bei Bedarf vom Fax-Server verΣndert. Der Benutzer-
- Account zeigt an, welcher Benutzer diesen Job gestartet hat. Nur dieser Be-
- nutzer kann diesen Job l÷schen oder seine Parameter Σndern.
-
- Das Telefonbuch
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- Abbildung 6.12: Das Telefonbuch
-
- Im Telefonbuch (vgl. Abbildung 6.12) k÷nnen Namen und Faxnummern ver-
- waltet werden. Es erlaubt die Anzeige und Sortierung nach Name, Vorname,
- Faxnummer oder Firma. Ein Doppelklick auf einen Eintrag in der Telefonliste
- bewirkt das ╓ffnen des Eintrag-Editors. Der Eintrag-Editor ist in diesem Fall
- ein Eintrag-Viewer. Wenn man jetzt einen anderen Eintrag in der Telefon-
- buchliste anwΣhlt, wird dieser im Eintrag-Editor angezeigt. Durch AnwΣhlen
- des `Bearbeiten'-Buttons im Telefonbuch werden die Felder des Edi-
- tors beschreibbar. Jetzt kann dieser Eintrag bearbeitet werden. Durch Akti-
- vieren von `Eintrag ⁿbernehmen' werden die ─nderungen ⁿbernom-
- men. Voraussetzung dafⁿr ist, dass die Felder `Vorname', `Nachname'
- und `Telefonnummer' ausgefⁿllt wurden.
- Wenn sich der Eintrag-Editor im `Eintrag ansehen'-Modus befindet,
- bewirkt ein Klick auf den Button `Sende Fax' das ╓ffnen des `Fax
- Sende Dialoges', und die Elemente `Vorname', `Nachname',
- `Telefonnummer', `Firma' und `Kommentar' werden in die Felder
- fⁿr die Covererzeugung ⁿbernommen (siehe auf Seite 212). Das Cover wird
- jedoch selbstverstΣndlich nur gesendet, wenn der Button `Mit Cover-
- Fax' angewΣhlt wird. Wenn im Telefonbuch eine Aktion ausgefⁿhrt wurde,
-
- 215
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- die den Auswahlbalken verschwinden lΣsst, z. B. `Sortieren', dann wird
- der `Sende Fax'-Button deaktiviert. Aktivieren lΣsst er sich wieder durch
- Anwahl irgendeines Eintrages.
- Bei BetΣtigung des Buttons `Hinzufⁿgen' im Telefonbuch, wird ein neu-
- er Eintrag an das Ende der Telefonliste angehΣngt. `L÷schen' l÷scht den
- Eintrag, der gerade mit einem Balken markiert ist. Sortiert wird immer nur,
- wenn der `Sortieren'-Button angewΣhlt wird, und zwar nach dem Krite-
- rium unter `Angezeigt wird' in aufsteigender numerischer und alpha-
- betischer Reihenfolge.
- Die Buttons `─nderungen speichern' und `Speichern & Be-
- enden' werden erst anwΣhlbar, wenn einer der Buttons `Eintrag
- ⁿbernehmen' im Eintrag-Editor, `Sortieren' oder `L÷schen' an-
- gewΣhlt wird.
- Das Telefonbuch kann auch `standalone' gestartet werden. Dafⁿr ist der
- Wrapper susephone zustΣndig: einfach susephone in der Shell einge-
- ben. In diesem Fall k÷nnen jedoch keine Faxe versendet werden.
-
- Es ist nicht ratsam, das Telefonbuch-Programm unter einem Benutzer Ac-
- count zweimal zu starten. Wenn doch, sollte man darauf achten, dass nicht
- gleichzeitig das Telefonbuch gespeichert wird.
-
- Der Serienfax-Dialog
- Der Serienfax-Dialog erm÷glicht das Erstellen einer Serienfaxliste aus den
- EintrΣgen des Telefonbuchs. Um einen oder mehrere EintrΣge zur Serienfax-
- liste hinzuzufⁿgen oder zu entfernen, mⁿssen diese selektiert sein. Das Selek-
- tieren kann durch Anwahl mittels Maustaste erfolgen, oder durch einen der
- beiden `Toggle'-Buttons. Wenn beispielsweise der Button ` Toggle'
- angewΣhlt wird, werden alle EintrΣge der Telefonliste, die nicht selektiert
- sind, selektiert, und alle, die selektiert sind, werden deselektiert. Genauso
- verhΣlt es sich mit der Serienfaxliste. Die Anwahl des `Faxe senden'-
- Buttons bewirkt die Versendung aller in der Serienfaxliste befindlichen Ein-
- trΣge. Fⁿr Serienfaxe kann kein automatisches Faxcover erzeugt werden.
-
- 6.10.2 Automatische Generierung des Fax-Covers
- Wie schon erwΣhnt, erfordert die Generierung eines automatischen Fax-
- Covers ein PostScript-Template. Bei dieser Datei handelt es sich nicht um
- eine von einem PostScript-Interpreter interpretierbare Datei, vielmehr sind in
- einer solchen Datei Platzhalter fⁿr die Informationen eingefⁿgt, die erst bei
- der Erzeugung des Covers eingefⁿgt werden. Die Erzeugung eines solchen
- Templates kann unterschiedlich schwierig sein. Wenn man das Schriftsatz-
- system LATEX einigerma▀en beherrscht, kann man sich glⁿcklich schΣtzen,
- dass das Paket latex-cover6 von R. Krienke existiert. Dieses Paket bringt
- einen TEX-Style mit, der es erlaubt auf eine fⁿr einen TEX-Kenner recht ein-
- fache Art, ein solches Template zu erzeugen. Das Cover, welches diesem
- Paket und dem Paket hylafax beiliegt, wurde mittels latex-cover erzeugt.
- 6 Dieses Paket wird bei der Installation vom Paket hylafax unter /usr/doc/packages/
- hylafax installiert.
-
- 216
-
-
-
- 6.10. Linux macht Faxen
-
- Wenn man dieses nicht benutzen will, so ist man gezwungen, eine normale
- PostScript-Datei zu erzeugen, und die entsprechenden Makros und Platzhal-
- ter, die ben÷tigt werden, von Hand einzutragen.
-
- Welche Schlⁿsselworte kennt SuSEFax?
- Wenn man gerade dabei ist, das TEX-Dokument fⁿr das Template zu bearbei-
- ten, sollte man wissen, dass die jetzige Version von SuSEFax nur die folgen-
- den Makros ersetzt:
- \toperson
- \from
- \regarding
- \tocompany
- \todaysdate
- \comments
-
-
- Wenn man das selbst gebastelte Template testen m÷chte, so kann man das
- Programm faxcover aus dem Paket hylafax dafⁿr benutzen. Dieses erzeugt
- aus dem Template eine fertige PostScript-Datei, welche man ansehen oder
- drucken kann. Oder man benutzt das Java-Binary FaxCovergen.class aus dem
- Paket susefax zum Testen. Dazu kann man in einem beliebigen Verzeichnis
- folgenden Aufruf eingeben:
- tux@erde:/home/tux > java -classpath
- /usr/lib/java/lib/classes.zip:/usr/lib SuSE-
- Fax.FaxCovergen
- Folgende Ausgabe sollte erscheinen:
-
- Aufruf: FaxCovergen quellcover.ps docna-
- me.ps zielcover.ps
-
-
- Das Quellcover ist in diesem Fall das Template, hinter docname.ps ver-
- birgt sich das Dokument, welches im Falle eines tatsΣchlichen Sendens als
- Fax verschickt werden soll und in zielcover.ps wird das so erstellte Co-
- ver gespeichert, welches man sich dann ebenfalls ansehen kann. Diese Argu-
- mente werden dann einfach hinten an den obigen Aufruf angehΣngt.
-
- 6.10.3 Fax-Spooling unter UNIX/Linux
- Der Spoolingmechanismus unter SuSEFax ist eigentlich fⁿr die Anwendung
- unter Windows vorgesehen. Jedoch auch unter Linux kann man sich dieses
- Feature nutzbar machen. Um dieses Feature zu nutzen, installieren Sie einfach
- das Paket faxprint, Serie n (Netzwerk-Support).
- Wenn man jetzt z. B. mittels a2ps -nP /etc/passwd | lpr -Pfax
- die Datei /etc/passwd nach PostScript wandelt und diese ⁿber den neu
- eingerichteten Druckerfilter schickt, sollte unter dem Verzeichnis /tmp eine
- Datei zu finden sein, die fax_accountname.ps hei▀t. Mit accountname
- ist der Name gemeint, unter dem man sich im System angemeldet hat. Wenn
- diese Datei jetzt vorhanden ist, kann man wie unter Abschnitt 6.10.1 auf
-
- 217
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
- Seite 209 beschrieben, diese Datei als Spooldatei eintragen und den Button
- `Automatisches Faxen' aktivieren.
-
- Der Spool-Mechanismus kann nur funktionieren, wenn das Programm Su-
- SEFax gestartet ist. In diesem Fall wird der Zeitstempel Lastmodified
- der Spool-Datei regelmΣ▀ig ⁿberprⁿft und bei einer ─nderung der Fax-
- EmpfΣnger-Dialog von SuSEFax ge÷ffnet.
-
- 6.10.4 HylaFAX ¡ Verteiltes Faxen
-
- Funktionsweise
- Fⁿr die Einrichtung von HylaFAX kann kein Installationssupport in Anspruch
- genommen werden (vgl. Abschnitt H.1.2 auf Seite 548); wir sind aber gern
- bereit, im Rahmen des kostenpflichtigen Business-Supports zu helfen (vgl.
- Abschnitt H.3 auf Seite 551).
- Abbildung 6.13 auf der nΣchsten Seite zeigt die Funktionsweise des Fax-
- Servers und das Prinzip der Interaktion mit den Clients. Wie in der Abbildung
- zu sehen ist, existieren drei Kommunikationswege zwischen den Clients und
- dem Server. Das Protokoll, das sich hinter Port 4557 verbirgt, ist aus Kom-
- patibilitΣtsgrⁿnden zu alten Versionen von HylaFAX vorhanden. Ein unter
- den alten Windows-Versionen laufender Client namens WinFlex von Peter
- Bentley nutzt z. B. noch dieses Protokoll. Neuere Clients sollten das neue
- Protokoll benutzen, das sich hinter Port 4559 verbirgt. Dieses Protokoll ist
- stark an das File Transfer Protocol, RFC959 angelehnt. Das dritte Protokoll
- ist das SNPP (Simple Network Paging Protocol, RFC1861).
- Der Server selbst setzt sich aus drei Daemonen zusammen, von denen jeder
- bestimmte Aufgaben erfⁿllt:
-
- hfaxd ist der Protokollserver. Dieser ist zustΣndig fⁿr die Kommunikation
- zwischen Client und Server. Er kann entweder standalone, z. B. beim
- Hochfahren des Systems vom Init-Prozess, oder ⁿber den Inetd gestartet
- werden. Er kommuniziert ⁿber ein FIFO special file" mit dem faxq-
- Prozess.
- faxq ist der Queueing Agent". Er ist zustΣndig fⁿr die Verwaltung der ein-
- und ausgehenden Faxe und der Job-Queue. Dieser Prozess lΣuft die ganze
- Zeit, und es sollte nur einer laufen.
- faxgetty ist fⁿr die Kommunikation mit dem Modem zustΣndig. Als Alter-
- native zu faxgetty kann das Programm faxmodem benutzt werden, falls
- man lediglich Faxe versenden, nicht aber empfangen m÷chte. Au▀erdem
- kann er ⁿber eine FIFO-Datei7 administrative Kommandos empfangen.
-
- Die Verzeichnisstruktur
- Der gesamte Server lΣuft in einer Change-Root"-Umgebung. StandardmΣ-
- ▀ig liegt das Server-Root unter /var/spool/fax. Die Server-Prozesse
- 7 Eine FIFO-Datei (engl. FIFO = First In First Out) ist eine Datei, in die man etwas hinein-
- schreiben kann, was bei einem Auslesen dieser Datei in gleicher Reihenfolge wieder ausgelesen
- wird.
-
- 218
-
-
-
- 6.10. Linux macht Faxen
-
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- Fax Modem
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- HylaFAX (TM)
- Fax Server
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-
- Die drei Netz Protokolle
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- 4557
- altes Protokoll
- (KompatibilitΣt)
-
-
-
- TCP/IP
- 4559
- Neues Protokoll
- (Σhnelt dem FTP
- Protokoll)
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- Klienten
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- SNPP
- Simple Network Pager
- Protocol
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- Abbildung 6.13: Die Funktionsweise des HylaFAX-Servers
-
- und das Server-Root-Verzeichnis geh÷ren dem Benutzer und der Gruppe
- `uucp'. Tabelle 6.3 auf der nΣchsten Seite zeigt alle Verzeichnisse, die im
- Server-Root zu finden sind und erlΣutert ihre Funktion.
-
-
- archiveHier werden Jobs archiviert, wenn der job archival support
- aktiviert wurde.
- bin In diesem Verzeichnis werden Skripten abgelegt, die von den
- Programmen faxq, faxsend, pagesend und faxgetty
- benutzt werden.
- client Dieses Verzeichnis beinhaltet FIFO-Dateien, die fⁿr die Kom-
- munikation mit dem Programm faxq ben÷tigt werden.
- config Die Konfiguration, die Zugriffskontrolle und die Benutzerver-
- waltung befinden sich in diesem Verzeichnis und im Verzeich-
- nis etc.
- dev Da das ganze System in einer chroot-Umgebung lΣuft, befin-
- den sich hier Charakter-Devices, die ben÷tigt werden (null,
- socksys und tcp).
-
-
- Tabelle 6.3: Fortsetzung auf der nΣchsten Seite...
-
- 219
-
-
-
- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
-
-
- docq Dieses und das Verzeichnis tmp werden u. a. fⁿr die Vorberei-
- tung ausgehender Jobs ben÷tigt.
- doneq Hier werden Jobs gespeichert, die beendet, aber nicht entfernt
- oder archiviert wurden.
- etc siehe config.
- info In diesem Verzeichnis werden Informationen ⁿber die
- Leistungsmerkmale von Maschinen gespeichert, mit denen
- HylaFAX schon einmal in Verbindung war.
- log Dieses Verzeichnis beinhaltet Logging-Informationen ⁿber
- Sende- und Empfangs-Sitzungen.
- pollq Hier werden Dokumente gespeichert, die ⁿber Polling vom
- Server abgeholt werden sollen.
- sendq Rausgehende Faxe werden hier gespeichert und...
- recvq ...hier werden eingehende Faxe gespeichert.
- status Hier werden Dateien abgelegt, in denen der Server Informatio-
- nen ⁿber seinen momentanen Zustand speichert.
- tmp siehe docq.
-
-
- Tabelle 6.3: Die Server-Root-Verzeichnisse und ihre Funktion
-
-
- ZusΣtzlich zu diesen Verzeichnissen gibt es noch FIFO-Dateien. Die Datei
- /var/spool/fax/FIFO und fⁿr jedes von faxgetty verwaltete Modem
- eine Datei /var/spool/fax/FIFO.devname, wobei devname fⁿr den
- Device Namen steht, mit dem das Modem verbunden ist.
-
- Konfiguration
- Die Konfiguration des Servers verteilt sich auf 2 bis 2+n Konfigurationsda-
- teien. `n' steht fⁿr die Anzahl der zu verwendenden Fax-Modems. Im Ver-
- zeichnis /var/spool/fax/etc sind die Konfigurationsdateien config
- und config.device zu finden. Letztere bestimmt die Konfiguration des
- am GerΣt device angeschlossenen Modems. Wenn beispielsweise das Modem
- an /dev/ttyS0 angeschlossen wΣre, wⁿrde diese Datei config.ttyS0
- hei▀en.
- In der Datei config werden allgemein gⁿltige Einstellungen gemacht, die
- vom Scheduler-Prozess faxq ben÷tigt werden. In config.device be-
- finden sich modemspezifische Einstellungen. In config befinden sich die
- Einstellungen fⁿr den Queueing-Agent und die Einstellungen fⁿr den Proto-
- kollserver befinden sich in der Datei /usr/lib/fax/hfaxd.conf. Die-
- se Konfigurationsdateien werden automatisch erzeugt, wenn man das Skript
- faxsetup nach der Installation ausfⁿhrt.
-
- Beispiel Konfigurationssitzung
- Im Folgenden ein Beispiel fⁿr eine Konfigurationssitzung mittels faxsetup.
- Es wird in dieser Sitzung von den Daten in Tabelle 6.4 ausgegangen.
-
- 220
-
-
-
- 6.10. Linux macht Faxen
-
-
- Telefonnummer (0)49(0)911-1234568
- Modem Fax-Klasse 2.0
-
- Tabelle 6.4:
-
- Die in Fettdruck gesetzten Buchstaben bezeichnen die eingegebenen Daten.
-
- Scheduler-Konfiguration
-
- * Should an entry be added to /etc/inetd.conf [no]?
- * Country code [1]? 49
- * Area code []? 911
- * Long distance dialing prefix [1]? 0
- * International dialing prefix [011]? 00
- * Dial string rules file (relative to
- /var/spool/fax) ["etc/dialrules"]?
- * Tracing during normal server operation [1]? 527
- * Default tracing during send and receive
- sessions [0xffffffff]? 527
- * Continuation cover page (relative to
- /var/spool/fax) []? etc/cover.templ
- * Timeout when converting PostScript
-
- documents (secs) [180]?
- * Maximum number of concurrent jobs to a destination [1]?
-
-
- * Define a group of modems []? "any:.*"
- * Time of day restrictions for outbound jobs ["Any"]?
-
-
- * Pathname of destination controls file (relative to
-
- /var/spool/fax) []?
- * Timeout before purging a stale UUCP
-
- lock file (secs) [30]?
- * Max number of pages to permit in an
- outbound job [0xffffffff]? 30
- * Syslog facility name for ServerTracing
-
- messages [daemon]?
- Nach Eingabe obiger Daten wird die Zusammenfassung in Ausgabe 6.10.1
- auf der nΣchsten Seite ausgegeben.
-
- Server-Konfiguration
- Nachdem der Scheduler konfiguriert ist, fragt faxsetup, ob ein Modem
- mittels faxaddmodem konfiguriert werden soll. Diese Frage beantwortet
- man natⁿrlich mit yes. Danach wird gefragt, an welchem seriellen Port das
- Modem angeschlossen ist, hier antwortet man mit dem Namen des Devices,
- ohne jedoch den vollen Pfad anzugeben ¡ aus /dev/modem wird modem.
- 8 Hier mⁿssen Sie natⁿrlich von Ihrer Telefonnummer ausgehen und wΣhrend der Ausfⁿhrung
- von faxsetup entsprechend reagieren.
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- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
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- The non-default scheduler parameters are:
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- CountryCode: 49
- AreaCode: 911
- LongDistancePrefix: 0
- InternationalPrefix: 00
- ServerTracing: 527
- ContCoverPage: etc/cover.templ
- MaxSendPages: 30
- ModemGroup: "any:.*"
- SessionTracing: 527
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- Ausgabe 6.10.1:
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- * Country code [49]?
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- * Area code [911]?
- * Phone number of fax modem [+1.999.555.1212]?
- +49.911.123456
- * Local identification string (for TSI/CIG)
- ["NothingSetup"]? "SuSE GmbH"
- * Long distance dialing prefix [0]?
-
- * International dialing prefix [00]?
- * Dial string rules file (relative to
- /var/spool/fax) ["etc/dialrules"]?
- * Tracing during normal server operation [1]? 527
- * Tracing during send and receive sessions [11]?
- 527
- * Protection mode for received facsimile [0600]?
- 0644
- * Protection mode for session logs [0600]?
- * Protection mode for modem [0600]? 0666
-
- * Rings to wait before answering [1]?
-
- * Modem speaker volume [off]?
- * Command line arguments to getty program ["-h %l dx_%s"]?
- "-r -b -s %s %l"
- * Pathname of TSI access control list file
-
- (relative to /var/spool/fax) [""]?
- * Pathname of Caller-ID access control list
-
- file (relative to /var/spool/fax) [""]?
- * Tag line font file (relative to
- /var/spool/fax) [etc/lutRS18.pcf]?
- * Tag line format string
- ["From %%l|%c|Page %%p of %%t"]?
- * Time before purging a stale UUCP lock
-
- file (secs) [30]?
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- 6.10. Linux macht Faxen
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- * Hold UUCP lockfile during inbound data
-
- calls [Yes]?
- * Hold UUCP lockfile during inbound voice calls [Yes]?
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- * Percent good lines to accept during copy
-
- quality checking [95]?
- * Max consecutive bad lines to accept during
-
- copy quality checking [5]?
- * Max number of pages to accept in a received
-
- facsimile [30]?
- * Syslog facility name for ServerTracing
-
- messages [daemon]?
- * Set UID to 0 to manipulate CLOCAL [""]?
- Die Zusammenfassung in Ausgabe 6.10.2 wird nach Eingabe der obigen Da-
- ten erstellt.
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- The non-default server configuration parameters are:
-
- CountryCode: 49
- AreaCode: 911
- FAXNumber: +49.911.123456
- LongDistancePrefix: 0
- InternationalPrefix: 00
- DialStringRules: "etc/dialrules"
- ServerTracing: 527
- SessionTracing: 527
- RecvFileMode: 0644
- DeviceMode: 0666
- RingsBeforeAnswer: 1
- SpeakerVolume: off
- GettyArgs: "-r -b -s %s %l"
- LocalIdentifier: "SuSE GmbH"
- TagLineFont: etc/lutRS18.pcf
- TagLineFormat: "From %%l|%c|Page %%p of %%t"
- MaxRecvPages: 25
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- Ausgabe 6.10.2:
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- Damit wΣre die Konfiguration des Schedulers und des Servers abgeschlossen.
- Jetzt wird noch gefragt, ob man faxmodem fⁿr jedes konfigurierte Modem
- starten m÷chte. Hierbei handelt es sich um eine Alternative zu faxgetty,
- die nur einen Send-Only"-Betrieb zulΣsst, d. h. man muss sich fⁿr eines von
- beidem entscheiden.
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- Adaptive Answer Support
- Ein sehr brauchbares Feature ist der Adaptive Answer Support". Das bedeu-
- tet, dass der Faxserver (faxgetty) ein beliebiges anderes getty starten kann,
- wenn er feststellt, dass es sich nicht um einen Faxanruf, sondern z. B. um
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- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
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- einen Datenanruf handelt. Dazu wurde in der modemspezifischen Konfigura-
- tionsdatei (siehe auf Seite 219) wΣhrend der Beispiel-Konfigurationssitzung
- der Eintrag in Datei 6.10.2 zugefⁿgt:
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- GettyArgs: "-r -b -s %s %l"
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- Datei 6.10.2: Eintrag fⁿr Adaptive Answer Support
-
- Der Platzhalter %s steht fⁿr die DTE/DCE Rate zwischen Computer und
- Modem. StandardmΣ▀ig handelt es sich dabei um 38400 bps (engl. bits per
- second). Manche Modems der Firma USRobotics kommen im Fax Betrieb
- mit dieser Bitrate nicht zurecht (siehe Dokumentation [Lef96]), es kann zu
- Problemen beim Faxempfang kommen. Abhilfe schafft man, indem man
- hier unter <ModemRate> in der modemspezifischen Konfigurationsdatei
- den Wert auf 19200 setzt. Als getty wird mgetty aus dem Paket mget-
- ty, Serie n (Netzwerk-Support) benutzt. Dazu ist jedoch noch notwendig,
- dass man die Konfigurationsdatei von mgetty (/etc/mgetty+sendfax/
- mgetty.config) um den Eintrag in Datei 6.10.3 erweitert.
-
- port modem
- direct y
- toggle-dtr n
-
- Datei 6.10.3: Eintrag in der Konfigurationsdatei von mgetty
-
- Der Bezeichner modem9 steht fⁿr den GerΣtenamen, ⁿber den das Modem
- angesprochen wird. Wichtig ist, dass sowohl faxgetty, als auch mgetty auf
- dasselbe Device zugreifen.
-
- Fax Dispatching
- Ein weiteres interessantes Feature ist die automatische Weiterleitung einge-
- hender Faxe an eine bestimmte E-Mail-Adresse. M÷glich wird das, indem
- man die Datei etc/FaxDispatch im Server-Root-Verzeichnis erzeugt.
- Datei 6.10.4 zeigt, wie eine solche Datei aussehen kann.
-
- case "$SENDER" in
- *0815*) SENDTO=tux;;
- *) SENDTO=FaxMaster;;
- esac
-
- Datei 6.10.4: Beispiel zu etc/FaxDispatch
-
- Identifiziert werden die eingehenden Faxe anhand ihrer TSI. In diesem Fall
- wⁿrden alle Faxe, die die Ziffernkombination 0815 in ihrer TSI verborgen
- hΣtten, an den Benutzer `tux' per Mail verschickt, indem sie als Attach-
- ment im PostScript-Format10 an die jeweilige Mail angehΣngt werden wⁿr-
- 9 Bei /dev/modem handelt es sich um einen Link auf /dev/ttySx.
- 10 Das Dateiformat lΣsst sich selbstverstΣndlich Σndern, indem man das Skript bin/faxrcvd im
- Server-Root entsprechend Σndert.
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- 224
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- 6.10. Linux macht Faxen
-
- den. Weiterhin werden alle eingehenden Faxe an den `FaxMaster' wei-
- tergeleitet.
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- Falls Sie Probleme mit der Installation oder Konfiguration von HylaFAX
- haben, so werfen Sie auf jeden Fall einen Blick in unsere Supportdaten-
- bank (Hilfesystem, Paket susehilf, Serie doc (Dokumentation)). Dort
- finden Sie unter dem Stichwort "fax" jede Menge Hinweise.
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- 6. Der Anschluss an die weite Welt ¡ PPP, ISDN, Modem ...
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