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2000-03-25
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6KB
|
164 lines
Linux und Windows 95
====================
Nachdem sich Windows 95 als DOS-Nachfolger abzeichnet, ist es wohl
angebracht, ein paar Worte zum Zusammenspiel von Windows 95 und
Linux zu verlieren. Allzuviel ist es leider nicht, da noch kaum
Erfahrungswerte vorhanden sind. Auch in diesem Punkt sind wir über
Feedback sehr dankbar!
Windows 95 `Specials' in Bezug auf den DOS-Emulator und DOS-Setup sind
in den entsprechenden Kapiteln des Handbuchs behandelt.
Vor der Installation von Windows 95
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Windows 95 überschreibt bei der Installation den Master-Boot-Record.
Dies heißt, daß ein installierter LILO gelöscht bzw. überschrieben wird.
Linux läßt sich nach derWindows 95 Installation also nicht mehr über LILO
booten, sondern nur noch von DOS oder DOS-modus von Windows 95 aus mit Loadlin
oder mit einer Bootdiskette.
WICHTIG: Es wird dringend empfohlen, vor der Windows 95 Installation eine
Bootdiskette (z.B. mit YaST) zu erstellen oder die Kerneldatei
und Loadin.exe auf die DOS partition zuschreiben!
Linux bootet nicht mehr, was tun?
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Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, wurde Windows 95 also
installiert, ohne daß eine Bootdiskette vorhanden ist, so muß diese
nachträglich erstellt werden.
Dazu muß unter DOS, bzw. Windows 95 das Programm SETUP.EXE auf
der ersten CD gestartet werden. Mit diesem kann eine passende
Bootdiskette erstellt werden (Root- und Installdiskette werden nicht
benötigt). Beim Booten mit dieser Diskette muß am LILO-Prompt
nach dem Namen des Kernels die Option `root=/dev/<Linux-Root-Partition>'
angegeben werden. Es wird dann das installierte Linuxsystem gebootet.
LILO wieder aktivieren
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Läuft das Linuxsystem, so kann mit dem Befehl `/sbin/lilo' LILO wieder im MBR
installiert werden. Allerdings läßt sich jetzt Windows 95 nicht mehr booten.
Um dies zu erreichen muß eine neue LILO-Konfiguration erstellt werden.
Dies geschieht am besten mit YaST. Die Windows 95-Partition kann als
DOS-Partition bei der LILO-Konfiguration angegeben werden.
Linux von Windows 95 aus Installieren
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Soll Linux auf einem Rechner installiert werden auf dem kein DOS, sondern
nur Windows 95 installiert ist, so kann eventuell nicht ohne Boot-, Root-
und Installdiskette vorgegangen werden. Das direkte Booten von CD unter
Windows 95 mittels Loadlin-1.6 ist bis auf wenige Ausnahmen möglich.
Dies wird vom SETUP.EXE überprüft, sodaß Sie durchaus erst einmal diesen Weg
versuchen sollten. Bringen Sie Windows 95 jedoch vorher in den DOS-Modus
(also nicht im Fenster starten), wenn das Booten nicht möglich sein sollte,
so wird SETUP.EXE Sie automatisch in den Zweig `Disketten Erstellen' bringen.
WICHTIG: Auch wenn Sie nur Disketten erzeugen sollte SETUP.EXE im DOS-Modus
gestartet werden (also erst Klicken: START, BEENDEN, DOS BOOTEN)
Ansonsten kann es passieren, daß fehlerhafte Disketten erstellt
werden, bzw. SETUP.EXE abstürzt.
Linux von Windows 95 aus mit Loadlin booten
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Alternativ zum Booten mit LILO können Sie Linux von Windows 95 aus auch
mittels Loadlin booten. Dieses hat den Vorteil, daß der Masterbootrecord
von Windows 95 nicht überschrieben wird und daß Loadlin im Gegensatz zu LILO
bei Verschiebung oder Neukompilation des Kernels keinerlei Installation oder
Konfiguration benoetigt. Sie brauchen nur einen Kernel auf Ihrer DOS-Partition
verfuegbar haben. Sie koennen auch booten, selbst wenn das Linux Filesystem
vom BIOS aus nicht sichtbar ist, z.b. wenn Sie das BIOS Ihres SCSI-Adapters
ausgeschaltet haben, oder wenn Ihre Platte mehr als 504 Megabyte hat.
Ihre CONFIG.SYS sollte für Loadlin wie folgt aussehen:
DEVICE=C:\WINDOWS\SETVER.EXE
SWITCHES=/F
[menu]
menuitem=DOS, Windows 95 booten (DOS-Modus)
menuitem=LINUX, LINUX booten
[DOS]
device=C:\WINDOWS\himem.sys /TESTMEM:OFF
... u.s.w.
[LINUX]
rem DOS=NOAUTO
SHELL=C:\LOADLIN\LOADLIN.EXE @C:\LINUXPAR.AMS
Achten Sie bitte darauf daß Sie keinen [COMMON]-Part einrichten, die darin
enhaltenen Treiber würden auch dann geladen, wenn Sie `Linux-Booten'
wählen. Sie können auch den oben auskommentierten Befehl 'DOS=NOAUTO'
verwenden um das automatische Laden von Treibern zu verhindern, es handelt
sich dabei um einen nicht dokumentierten Befehl ('Windows 95 Secrets').
Die Datei C:\LINUXPAR.AMS könnte so aussehen:
c:\loadlin\2_0_25.elf # Dies ist der DOS-Dateiname des Kernels
# er muß immer der erste Parameter sein.
root=/dev/sda4 ro # hiermit definieren Sie Ihre root-Partition
# wenn Sie die folgende Zeile auskommentieren
# bootet Linux mit einer Ramdisk deren "Abbild"
# in der Datei c:\loadlin\root enhalten ist.
#root=200 rw initrd=c:\loadlin\root
# weitere Kernel parameter
vga=normal
sbpcd=0
ether=10,0x280,eth0
Zusätzlich zu Ihrer CONFIG.SYS müssen Sie noch in der versteckten Datei
MSDOS.SYS etwas ändern (unter Windows 95 ist dies eine Textdatei):
Wechseln Sie in den DOS-Modus (klicken: START, BEENDEN, DOS BOOTEN),
machen Sie mittels `ATTRIB -R -S -H' MSDOS.SYS sichtbar, und editieren Sie
die Datei:
[Options]
BootGUI=0
BootDelay=0
;
;The following lines are required for compatibility with other programs.
;Do not remove them (MSDOS.SYS needs to be >1024 bytes).
;xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxa
;xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxb
...
Wenn Sie nun Ihren Rechner, booten erscheint nach dem Windows 95 Logo
ein Bootmenü mit dem Sie wählen können, welches System Sie booten
möchten.
Allerdings, wenn Sie DOS gewählt haben, wird sofort in den DOS-Modus
verzweigt. Sie können dann mit `WIN' den Windows 95 Grafikmodus aufrufen.
Laodlin kann auch direkt vom DOS-Prompt aus Linux laden:
C:> loadlin @C:\LINUXPAR.AMS
Wenn Sie die obige Zeile in eine Batchdatei schreiben, z.B. LINUX.BAT,
dann können Sie diese ins Windows 95 Task-Menü einbinden
("Eigenschaften" auf "DOS-Modus" setzen) und mittels
Maus-Klicken (START, PROGRAMME, LINUX) Ihr Linux booten.