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HousePool Ausgabe 13 (Juni/Juli 1997)

- Report 1  -

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Mayday 12 - Sonic Empire

Es war schon wieder Ende April und in  Dortmund  und  weiter  Umgebung
machten  sich tausende Leute auf um einen Flugzeugnotruf zu feiern und
genauso kam einem die Organisation der Mayday  12  auch  vor:  konfus,
verwirrt  und  stetig  überfordert. Das konnten die vielen Mitarbeiter
der Mayday GmbH auch mit gespielter Lässigkeit nicht  überspielen.  Es
fing   schon   damit  an,  daß  man  es  nicht  für  nötig  hielt  die
Pressekonferenz vorher anzukündigen - erst am Eingang hörte  man,  daß
sie  gerade  im Gange wäre. Gut, ein unwichtiges PR-Date weniger ! Der
Ärger steigerte sich noch,  als  man  den  Presse-Eingang  suchte  und
keinen  fand  -  also  friedlich  eingereiht  in die normale Schlange.
Irgendwann, so nach ca. 30  Minuten  war  man  dann  auch  endlich  im
Inneren  des  Spektakels.  Und  hier  muß  man  es  einfach mal sagen:
Betrachtet man die  reinen  Dimensionen  dieser  Veranstaltung,  fällt
einem nur noch ein Wort ein: Gigantisch. Leider war es der Mayday GmbH
nicht mehr möglich auf Nachfrage genaue Besucherzahlen zu nennen.  Man
könnte  aber  von  schätzungsweise  15.000 anwesenden Ravern sprechen,
wovon allerdings wohl nur 80% für eine Karte  bezahlt  haben  dürften.
Presseleute,  Labelangehörige,  Mitbringsel  der  DJs  und  Live-Acts,
Sanitäter, etc... waren auch ohne die überzogenen 75,-  DM  pro  Karte
hineingekommen.

Der Frust hatte sich gerade etwas  gelegt,  da  suchte  man  nach  dem
schlecht  aufgeschilderten  Pressebüro  im Inneren der Westfalenhalle.
Dort konnte man  die  auflegenden  DJs  und  Live-Acts  zum  Interview
anfordern  -  zumindestens  in der Theorie. Den wenigen, denen es dann
gelang an ihre gewünschten  Gesprächspartner  zu  kommen  hatten  dann
teilweise das Vergnügen sage und schreibe 10 Minuten für ein Interview
zur Verfügung zu haben.

Aufgeteilt war die Mayday musikalisch wieder in 3 Areas: In der  Halle
1  wurde  der  ganze  Mainstream  präsentiert,  Halle  2  trumpfte mit
feinstem House auf (meiner  Meinung  nach  der  wertvollste  Teil  der
Mayday     12)     und     schlußendlich     in     Halle     3    die
Drum´n´Bass-Triphop-Sachen, die eigentlich so gar kein Interesse fand.
Wären  nicht  direkt  neben  Halle  3  die  VIVA- und Eins-Live-Stände
gewesen und hätte man nicht durch Halle 3 gemußt  um  zu  Halle  2  zu
kommen,  wäre  hier  wohl  überhaupt keiner gewesen. Die sonst übliche
Chill-Out-Zone wurde also diesmal fallengelassen.

Schaute man sich mal den Time  Schedule  an  -  wann  welche  DJs  und
Live-Acts auflegen sollten, wurde einem wirklich übel. Im Laufe meiner
Tätigkeit habe ich ja schon einige seltsame Dinge erlebt, aber  selten
wurden  bei solch einer Party so viele gute DJs einfach verheizt, weil
sie zu unmöglichen Zeiten auflegen mußten. So durfte Steve Mason  erst
kurz  vor  8  Uhr  morgens  ran,  kurz  vor  King-O  und DJ Errik, die
EinsLive-Treibhaus-Mannen  mußten  in  der   House-Halle   sogar   die
Eröffnung  übernehmen  und  durften  vor dem schlechtesten DJ der Welt
(Piet Blank) auflegen. Die Liste könnte  ich  jetzt  noch  fortsetzen,
wenn ich wollte.

Naja, gehen wir mal ein wenig detailierter auf die Mayday 12  ein:  DJ
Dick  legte  gewohnt  gut  und  gekonnt  auf,  Marc  Spoon kam erst im
super-coolen Schneemann-Outfit (weißer Anzug) und wandelte  sich  dann
auf  der  DJ-Empore  in  den  gewohnt fettleibigen Prolo, den wir alle
kennen.  Marusha  war  mal  wieder  die  Peinlichkeit   persönlich   -
mittelmäßiges  Set  und mal wieder amateurhafte Gesangseinlagen. Dafür
rissen Leute wie Carl Cox, Stretch & Vern - das DJ-Team  aus  England,
Dani  König,  Pierre und einige andere das künstlerische Niveua wieder
hoch. Live gab es natürlich auch einige herausragende Acts: auf keinen
Fall fehlen darf hier Punk Anderson, der zwar nicht live spielte, aber
dafür  ein  gewohnt  amerikansiches  Entertainment  bot.  100%ig  live
dagegen  war die Performance von The Jeyenne, der gekonnt verschiedene
musikalische Spielarten in  sein  Act  einbaute:  selten  soviel  Spaß
gehabt  !  Zudem gab es noch Live-Acts von Jimi Tenor, Raver´s Nature,
RMB und natürlich den Members of Mayday. Schwachsinn am Rande: während
der  10  Minuten  Members of Mayday Selbstinszenierung waren natürlich
keine Ansprechpartner auf der Mayday mehr erreichbar - alle waren  auf
der Bühne.

Fazit der Mayday: riesig, gigantisch, aber  auch  chaotisch,  schlecht
organisiert,  und  nebenbei  bemerkt:  außer  in  der  House-Area  kam
eigentlich kein richtiges Feeling  rüber  -  man  hatte  wirklich  den
Eindruck  hier wird Techno verramscht wie eine Ware im Supermarkt. Der
eine oder andere sollte vielleicht mal lieber sehen  wie  Techno  oder
auch  House  in  Clubs  celebriert  wird. Natürlich ist die Mayday das
Ereignis für Techno-Freunde, aber ist einem das wirklich 75,- DM  wert
?  ISt da die Preisschraube nicht längst überspannt ? Gut, man hat die
"besten"  DJs  und  Live-Acts  der  Welt  auf  einmal,  man  hat   die
Möglichkeit  eine  riesige  18-Stunden-Party  zu  feiern, aber bringen
einmal 18 Stunden mehr Spaß als 3-mal 6 Stunden:  ich  denke  nicht  !
Bedenkt  man  einmal  das  hochgerechnet alleine ca. 900.000 DM in die
Kasse der Mayday GmbH flossen (und das nur für den Eintritt),  so  muß
man einfach sehen, daß dieses Ereignis eher ein Ausverkauf ist als ein
Ereignis für die Szene.
								  (cm)



Mayday XII - Eine andere Sicht: Mayday - Sonic Empire zog auch in diesem Jahr wieder tausende von Ravern und Partygeile in die atemberaubende Dortmunder Westfalenhalle. Es war mal wieder alles perfekt durchorganisiert, vom Doorkeeper über die Sound- und Liuchtanlage, bis zum Buffet der VIPs. Leute, die nicht das erste Mal bei der Mayday waren, kannten die Hallenaufteilung ja schon. Das einzigste Neue war die Drum´n´Bass Halle, die anstelle des klassischen Chillout eingesetzt wurde. In der Area I konnte man sich von den traditionellen Sets von Marusha, Dick, Westbam, Carl Cox und selbstverständlich Members of Mayday beschallen lassen. Eine süße Abwechselung war die blonde Acid Queen Miss Djax, die leider etwas früh (19:20-20:20) das Line-Up schmückte. Einen überraschend geilen Live-Act (den sogar Westbam sehen wollte !!) leiferte Jimi Tenor ab 22:30. Mit seinem Charthit ("Take me baby") brachte er die Halle zum Ausrasten. Die Stimmung legte sich jedoch wieder, als Marusha nach Jimi Tenor zwar rein DJ-technisch ein geniales Set ablieferte, allerdings ihre mehr oder weniger guten Gesangskünste lieber nicht vor einer so großen Menge hätte zur Schau stellen sollen. Nachdem Marusha ihre "Gesangsstunde" beendet hatte, präsentierten Raver´s Nature ihre neue Single "You blow my mind". Raver´s Nature entpuppten sich für uns als einen der besten Live-Acts des Abends. Ein weitere guter Live-Act waren jedoch RMB, die sich und ihren Fans eine super Show lieferten. Aber einer der herausragendsten DJ´s des Abends war wohl Takkyo Ishino, der mit seinem ultraharten Set alle begeisterte. Den absoluten Höhepunkt sollten Members of Mayday bilden. Mit der diesjährigen Mayday-Hymne "Sonic Empire" und der noch gigantischeren Lasershow wurden die Raver zum Staunen gebracht. Westbam ließ mit seinem Set ab 4:00 Uhr morgens Afterhour-Stimmung aufkommen, die von den Poison Residents King-O. & Errik und ihrem legendären Poison Sound zur Vollendung gebracht wurde. In Area II, der Drum´n Bass Halle, konnte man DJ Hype, Bassface Sascha, Aux 88 und Derek de Large (u.a. Wizards of the sonic) bewundern. Wer dieser Halle vorher noch kritisch entgegenstand, konnte nur staunen, daß es doch so viele Drum´n Bass-, Electro- und TripHop-Begeisterte gibt. Area III stand dem House zur Verfügung, dafür sorgten Marshall Jefferson, Stretch & Vern, Punk Anderson sowie Laurence Burden und viele mehr. Alles in allem war es eine grandiose Party und auch Mayday XII - Sonic Empire konnte ihrem guten Ruf mal wieder gerecht werden. See you at the next Mayday! (mk & ad)



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