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Portrait & Interview: Kemistry + Storm
Wer hinter diesen Namen 2 Männer vermutet, irrt sich hier gewaltig !
Denn Kemistry + Storm sind 2 Ladys aus London - und was für welche !
Kemistry + Storm zählen derzeit zu den führenden DJs weltweit im Drum
& Bass Sektor und haben sich durch ihre Mix-CDs ein festes Standbein
und Ruhm geschaffen. Obwohl die beiden Londoner Frauen bis heute noch
keinen eigenen Track herausgebracht haben, schafften sie es über Nacht
zum Star in der Drum & Bass Scene zu werden. Weltweite Buchungen
machen es den 2 Damen aus London kaum möglich, nach Freizeit zu
schöpfen.
Ich habe mich kurz mit einer der Ladys aus London im Ultraschall
während des Rave City 5 unterhalten:
HousePool: Wie gefällt Dir diese Veranstaltung?
K + S: Wow, finde ich wahnsinnig gut, vor allem weil es unser ers-
ter Besuch hier in Deutschland ist. Die Clublocation ist
sehr gut und die Leute ziemlich gut drauf.
HousePool: In Deutschland ist ja die Drum&Bass Scene noch ziemlich in
ihren Anfängen, was man von London sicherlich nicht behaup-
ten kann. Schließlich kommt ja die ganze Drum&Bass Scene
aus England und hat dort ihre Stars verborgen.
K + S: Du wirst Dich irren, wenn Du im Glauben bist, daß hier in
London die Scene riesengroß ist. Da haben wir in Deutsch-
land eine größere Fangemeinde, gerade im Drum&Bass Bereich.
Das hat damit zu tun, daß die ganze R&B, HipHop und Rap-
Scene sich für Drum&Bass begeistert und wir immer wieder
mitbekommen, wie Kollegen von uns in Deutschland ihren Er-
folg haben. Die ganzen Produktionen und Acts kommen zwar
aus England, aber der Großteil wird weltweit in das Ausland
vertrieben. Bei uns herrscht immer noch überwiegend die
House- und Underground- bzw. Independent Scene in London.
HousePool: Das wundert mich doch sehr, da ja in Deutschland die Drum &
Bass-Veranstaltungen auch noch keinen rauschenden Anklang
bisher fanden.
K + S: Die Deutschen begeistern sich mehr für Drum&Bass und haben
da ein offeneres Ohr, was ich so mitbekommen habe, auch
wenn in diesem Bereich bisher noch nicht soviel Popularität
vorhanden ist, wie bei Rave oder House.
HousePool: Also gibt es in England gar keine Drum&Bass Scene?
K + S: Sicherlich gibt es die und es bilden sich auch jeden Monat
neue Clubs, die das spielen. Schließlich liegen ja die Ur-
sprünge in unserem Land, man denke nur an Goldie, Tricky,
LTJ Bukem, State of Riot etc.
Jedoch ist der Musikmarkt in Deutschland größer und die
Deutschen kaufen mehr Tonträger in diesem Bereich. Da ist
es wichtig, daß Du als Act Deine Arbeit auf Tonträger vor-
stellst und letztendlich dem Publikum Drum&Bass näher
bringst und damit vertraut machst.
HousePool: Siehst Du eine Zukunft in Drum&Bass oder wird es nur ein
kurzlebiger Modetrend sein, der sehr schnell wieder vom Mu-
sikmarkt verschwindet ?
K + S: Das kann man jetzt noch nicht genau sagen, da Drum&Bass ja
noch in den Anfängen steckt und da noch sehr viel herauszu-
holen ist. Aber ich glaube auf jeden Fall, das Grundelemen-
te von Drum&Bass über einige Jahre sicherlich bestehen
bleiben und nur in ihren Strukturen verändert wird. Schau
dir den aktuellen Musikmarkt an und Du wirst sehen, das bei
vielen Tracks kein Drum&Bass Remix mehr fehlen darf. Man
sehe doch nur Armand v. Helden, der ja immer mehr verstärkt
Drum&Bass produziert, remixt oder selbst auflegt. Drum&Bass
dringt ja sogar bei House und Rave ein und findet sich in
sehr vielen Mixen wieder.
HousePool: Danke für das kurze Gespräch.
Dieses Interview führte für HousePool: Armando Saller (as).
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