In der werden zum ersten Mal ganz spezielle Shareware-Computer-Comics von Mathias Neumann veröffentlicht. Der Netzgemeinde stellen wir die Comics schon einmal exklusiv vor und hoffen darauf, da▀ Sie trotzdem das neue Heft am 5. Juli 96 fⁿr 16,80 DM kaufen werden. Es lohnt sich - nicht zuletzt dank 100 lizenzfrei nutzbarer ComicCliparts auf der Heft-CD und fünf weiteren Vollversionen, darunter das vollständige Erotik-Spiel TZ-Roulette Sexy. Igor legt los - die vier ersten Cartoons
Mein aktuelles Lieblingsspiel ist derzeit "Pinball 95" von Maxis und hier das Modul "Dragon's Keep". Mein Highscore vom 4.5.96 ist 174.902.500. Zweiter Platz ist derzeit 75.155.500 vom 13.4.96. Wer bietet mehr?
In Tausenden von Büros steht ein Faxgerät - häufig genutztes Instrument, um Briefe, Verträge und Entwürfe schnell auszutauschen, ohne auf die Gelbe Post angewiesen zu sein. Auch bei mir steht ein solches Gerät auf dem Schreibtisch, das ich täglich liebevoll mit neuen Papierrollen füttere und fast im Minutentakt benutze.
Die meisten Faxbesitzer gehen abends nach Hause und schliessen das Büro hinter sich ab. Dies ist bei mir anders: Mein Home ist nicht nur mein Castle, sondern auch mein Arbeitsplatz. Nach meinem selbstgesetzten Feierabend gehe ich einfach ein Zimmer weiter und schlafe - allein durch fünf Meter Luftlinie von meinem Fax getrennt - im Nachbarraum. Das war und ist anscheinend ein fataler Fehler, der mich immerhin darauf stossen liess, dass Auseinandersetzungen in Deutschland mittlerweile mit ganz neuen Mitteln ausgefochten werden.
Ein Faxgerät kennt leider keinen Büroschluss, und so schrillte mich schon bald nach der Anschaffung ein besonders eiliges Fax morgens um vier aus dem Bett. Es ist nicht sehr erfreulich, wenn erst das Telefon in voller Lautstärke fünfmal klingelt (damit ich es tagsüber auch im Garten höre), dann der Anrufbeantworter mit lautem Knirschen anspringt, um dann den Anruf schliesslich an das Faxgerät weiterzugeben. Wenn das dann mit einem infernalischen und niemals enden wollenden Piepsen auf einen Fehler aufmerksam macht, ist an Schlaf nicht mehr zu denken.
Das erste Fax dieser Art kam von einem Grosshändler, der mir eine besonders günstige Festplatte andrehen wollte. Meine Recherchen am nächsten Morgen zeigten, dass viele Händler Serienfaxe verschicken. Da dies am Abend deutlich billiger ist als tagsüber zu den gewohnten Bürozeiten, dauern diese Aktionen oft die ganze Nacht. Fatal ist zudem, dass das Senderfax einen Empfangsfehler erkennt und es dann zu fortgerückter Stunde einfach noch mal mit der Übertragung probiert - vorzugsweise dann, wenn man gerade wieder eingeschlafen ist. Ärgerlich ist es in diesem Fall, wenn die eigene Faxrolle verbraucht ist und die Reserverolle morgens um fünf im schlaftrunkenen Zustand einfach nicht aufzufinden ist. So besteht noch nicht einmal die Möglichkeit, das ärgerliche Fax einfach abzufangen, um anschliessend wieder an der Bettdecke zu lauschen.
Bevor ich das Problem allerdings richtig überdenken konnte, wurde die Werbung per Fax verboten, weil es Werbung auf Kosten des Empfängers war, der schliesslich das Faxpapier zu zahlen hat. Das begrüsste ich, stellte sich diese nächtliche Ruhestörung doch für mich als Werbung auf Kosten meines mir heiligen Schlafs heraus. Die schriftlich übermittelten Gesuche verschiedener Händler und Unternehmen, die mich um eine Erlaubnis zur Faxwerbung baten, wurden konzentriert zerkleinert und anschliessend dem Kompost zugeführt. Und trotzdem konnte ich damit dem nächtlichen Terror nicht entgehen. Nachdem diese Faxe trotz Gesetz weiter in nicht vorauszusehender Regelmässigkeit mal nachts um eins und mal morgens um halb sieben meine kostbare Nachtruhe abrupt beendeten, beschloss ich, härter durchzugreifen. Mein Kollege Marco wusste Rat: "Ich ruf den Typ sofort nachts zurück und brüll' ihn an. Meistens bewirkt die Drohung, ihn umgehend aufzusuchen und ihm einen körperlichen Verweis zu erteilen, dass man nie wieder ein Fax von ihm bekommt."
Das erschien mir doch etwas zu hart, schliesslich wollte ich die Versender der nächtlichen Faxe nur darauf hinweisen, mir die Faxe doch bitte lieber am Tag zu schicken. Ich rief einen der hartnäckigsten Störenfriede, einen Händler, an und bat höflich, die Ruhestörung zu unterlassen. Der so ertappte Faxomane reagierte erst ruppig und konterte dann: "Ein Fax, das eingeschaltet ist, darf auch angefaxt werden. Basta!" Als ich dann aber mit meinen zwischenmenschlichen Beziehungsproblemen anfing, die sich zwischen meiner Freundin und mir langsam entwickelten, lenkte er ein. Immerhin für zwei Wochen. Dann hatte er wieder vergessen, mich aus seinem ominösen Verteiler zu nehmen.
Jetzt wusste Dieter Rat. Abends in einer Kneipe, in die ich mich geflüchtet hatte, flüsterte er mir seine Tips zu: "Entweder du faxt den Jungs eine Rolle Zewa zu oder lässt ein DIN-A4-Blatt halb durchlaufen und klebst dann das Ende und den Anfang des Blatts zusammen. Dann rolt es den ganzen Abend immer wieder neu durch das Fax, und der Empfänger bekommt mindestens 50 Meter leeres Papier, das er wegschmeissen kann. Das sollte ihn davon abhalten, dich nachts anzufaxen."
Ich probierte die Methode gleich einmal an dem bereits erwähnten Händler aus, merkte aber keine Änderung in der Weckfrequenz. Anscheinend war die Methode noch nicht rabiat genug.
Diesmnal verriet mir Robert, wie man die Sache am besten angeht: "Nimm dein Faxmodem und nicht das externe Gerät. Dann programmierst du deine Software so, dass sie dem Empfänger sechshundert Seiten schickt. Diese dürfen aber nur einen Zentimeter lang sein - stell' das vorher ein. Besitzt das Gerät des Empfängers eine Schneidevorrichtung, dann zerhäckselt dein Fax seine ganze Faxrolle zu langen Streifen Konfetti." Roberts Gesicht sah aus, als warte er sehnsüchtig auf einen Grund, irgendeinen Grund, um von diesem Tip wieder einmal Gebrauch zu machen.
Aber auch diese Methode zeigte keine Wirkung. Der Händler gab beim nächsten Telefonat zu, dass er einen Papierkorb unter dem Fax stehen hat und gar nichts von der Aktion mitbekommen hatte. Immerhin versprach er mir, mich doch zum nächstmöglichen Zeitpunkt endlich aus dem Verteiler zu nehmen.
Meine letzte Chance war Franz. Er lachte nur über die von mir unternommenen Versuche, die wachsende Zahl der unerbetenen Faxer unter Kontrolle zu bringen. "Ich hab'mein Gerät aufgebohrt und einfach die Kennung verändert. Jetzt steht auf meinen Faxen, dass sie direkt vom CIA kommen. Selbst eine Telefonnummer aus Washington ist da zu lesen. Die Wirkung ist durchschlagend, wenn du einem deiner Faxterroristen ein Fax schickst und ihm im schönsten Bürokratenenglisch erklärst, dass er sein Faxgerät für zwei Monate nicht nutzen darf, weil russische Spione unter der gleichen Nummer Meldungen austauschen und der Anschluss ohne Störungen von aussen abgehört werden muss."
Mittlerweile kamen die Faxe nicht nur tagsüber im Minutentakt, sondern auch nachts. Um meinen Schlaf und meine Beziehung zu retten, verzichtete ich auf alle Tips und Tricks und tat das Hinterhältigste und Gemeinste, was ein Faxbesitzer überhaupt tun kann - ich zog den Stecker aus der Wand. Das mache ich jetzt jeden Abend. Und schlafe so gut wie noch nie zuvor.
Eine letzte Frage: Was machen Sie eigentlich, wenn der Eilbote morgens um sieben klingelt? Morgen treffe ich mich mit Frank, der hat wohl einen Tip.
Die Autobahnpolizei von Salzgitter war so freundlich, mich auf dem Weg nach Eschwege zur Endabnahme der In'side Shareware 4/95 im Auto abzulichten. Leider fehlen auf den Autobahnen immer noch die "Bitte lächeln"-Schilder vor den Radarfallen. Dummerweise fand die Autobahnpolizei so grossen Gefallen an meinem Foto, dass sie gleich meinen Führerschein für vier Wochen einbehalten haben - nur weil ich mit 144 Sachen an einem 80er-Schild vorbeigebraust bin, das da gar nicht hingehört.
"Im roten Licht der Erotik Digital"
Lange ist es schon wieder her, da war ich Chefredakteur der Erotik Digital (5 Ausgaben sind erschienen, die Nummer 5 ist immer noch am Kiosk zu finden). Der Herausgeber meinte, dass es ganz gut wäre, zu einem Münchner Fotografen zu gehen, um ein "seriöses" Foto machen zu lassen. Leider hat mir niemand gesagt, dass der rote Hintergrund sooo rot werden würde. Ein bisschen zuviel Rot für ein so heikles Thema wie die Erotik.
"Hoffnungsvoller Akademiker"
Noch viel viel länger ist es her, da habe ich Mikrobiologie an der FU Berlin studiert, immer in der Hoffnung, einmal Professor oder Nobelpreisträger zu werden. Fünf Jahre liegt meine Diplomarbeit jetzt schon zurück.