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Text File  |  1996-09-18  |  9.5 KB  |  250 lines

  1.  
  2. Das ist keine vollständige Dokumenation, eher "strange and amazing facts",
  3. Sachen die über die Dokumentation in der c't (11/91, 2/92, 3/92, 7/92,
  4. 9/92 u. 10/92) hinausgehen bzw. diese besser darstellen. Quellen: Datenblatt
  5. SAA5243 %-) sowie eigene Erfahrung.
  6.  
  7.  
  8.  
  9. Programmierung des SAA 5246
  10. ===========================
  11.  
  12. Der SAA 5246 ist registerkompatibel mit seinem Vorgängermodell SAA 5243,
  13. abgesehen von den neu hinzugekommenen Registern R11B (Statusregister) und
  14. R0 (u. a. Umschaltung R11/R11B).
  15.  
  16.  
  17. ***R1
  18.  
  19. Bit 2 (TCS on) sorgt für Synchronisation des RGB-Ausgangssignals mit der
  20. Videoquelle, sollte für Fernsehdarstellung also immer gesetzt sein.
  21. Anscheinend wird es aber beim Einschalt-Reset gelöscht!
  22.  
  23.  
  24. ***R2:
  25.  
  26. Bit 4 und 5 wählen eine der vier möglichen Empfangseinheiten aus, Bit 6
  27. bestimmt, ob die angeforderte Seite in die obere oder untere Speicherbank
  28. abgelegt wird.
  29.  
  30. Trifft eine Seite ein, nach der mehr als eine Empfangseinheit sucht, so
  31. wird die Einheit mit der niedrigsten Nummer diese Seite einlesen, die
  32. anderen Einheiten ignorieren sie.
  33.  
  34.  
  35. ***R3:
  36.  
  37. Das _HOLD-Bit ist die angemessene Methode, die Seitensuche einer einzelnen
  38. Empfangseinheit zu stoppen, z. B. um in Ruhe ihren Seitenspeicher über den
  39. I²C-Bus auslesen zu können. Die Wirkung tritt unmittelbar nach Beschreiben
  40. von R3 mit _HOLD=0 ein, d. h. nicht einmal evtl. ausstehende Folgezeilen
  41. einer kurz zuvor empfangenen Kopfzeile werden mehr eingelesen. Der restliche
  42. Inhalt der R3-Unterregister ist dabei völlig egal, solange bis eine neue
  43. Seitenbeschreibung mit _HOLD=1 vorgenommen wird.
  44.  
  45. Der Vorteil gegenüber der Holzhammermethode "ACQ OFF" liegt darin, daß die
  46. übrigen Empfangseinheiten nicht behindert werden, und daß die Uhrzeitanzeige
  47. am Fernseher weiterläuft. Der Nachteil ist, daß zum Wiedereinschalten die
  48. Seitensuche neu programmiert werden muß, ärgerlich, wenn man eigentlich
  49. gar nichts verändern, sondern nur weitere Unterseiten sehen will.
  50.  
  51.  
  52. ***R4:
  53.  
  54. Die zur Anzeige am Fernseher ausgewählte Seite ist auch die einzige, in der
  55. laufend die Uhrzeit aktualisiert wird!
  56.  
  57.  
  58. ***R5/R6:
  59.  
  60. R5 wird auf gewöhnliche Seiten angewandt, R6 auf Schlagzeilen und 
  61. Untertitel, wenn sie durch die entsprechenden Steuerbits (C5 bzw. C6) 
  62. gekennzeichnet sind. Sinn: Schlagzeilen/Untertitel sollen für gewöhnlich 
  63. mit dem Fernsehbild kombiniert werden (und enthalten zu diesem Zweck 
  64. Boxen: von doppeltem chr(11) und chr(10) umschlossene Bereiche), 
  65. normale Seiten nicht.
  66.  
  67. nochmal kurz die Bedeutung der Bits:
  68.  
  69. Bit 0: Fernsehbild dient als Boxhintergrund
  70. Bit 1: Fernsehbild dient der restlichen Seite als Hintergrund
  71. Bit 2: Boxtext ein
  72. Bit 3: restlicher Seitentext ein
  73. Bit 4: ( Kontrastreduzierung )
  74. Bit 5: (      = Unfug        )
  75. Bit 6: Box ist undurchsichtig
  76. Bit 7: restliche Seite ist undurchsichtig
  77.  
  78. Besonderheiten:
  79.  
  80. - Wenn eine Box undurchsichtig ist (Bit 6), ist es egal, ob das Fernsehbild
  81.   hinter ihr sichtbar ist (Bit 0).
  82.   Wenn dagegen eine ganze Seite undurchsichtig ist (Bit 7), bestimmt Bit 1,
  83.   ob der Rahmen schwarz ist, oder ob ringsum noch etwas Fernsehbild
  84.   sichtbar bleibt.
  85.  
  86. - Es ist nicht sinnvoll, hinter einem durchsichtigen Bereich das Fernsehbild
  87.   auszuschalten: Durchsichtig bewirkt in diesem Fall, daß alle Hintergrund-
  88.   farben schwarz erscheinen, sieht bei Grafikseiten ziemlich ätzend aus.
  89.  
  90. - Es ist grober Unfug, hinter einem ausgeschaltetem Textbereich das
  91.   Fernsehbild auszuschalten: Es entstehen einfach schwarze Flächen.
  92.  
  93. Einige sinnvolle Bitkombinationen:
  94.  
  95. Textdarstellung  |  R5         |  R6
  96. -----------------+-------------+-------------
  97. Vollbild         |  %11001100  |  %11001100
  98. nur Kernfläche   |  %11001111  |  %01001111
  99. durchsichtig     |  %00001111  |  %00001111
  100. aus              |  %00000011  |  %00000011
  101.  
  102. Wobei R5=Vollbild/R6=Kernfläche und R5=Vollbild/R6=Vollbild die üblichsten
  103. Anwendungen sein dürften
  104.  
  105.  
  106. ***R8:
  107.  
  108. Der Löschvorgang, der bei Anwählen einer Seite ausgelöst werden kann, dauert
  109. laut Datenblatt bis zu 22 ms.
  110.  
  111.  
  112. ***R11:
  113.  
  114. Für die Programmierung sind insbesondere die Statusdaten in Zeile 25, Byte
  115. 0 bis 9 interessant, Lage der Bits s. Datenblatt. Die Steuerbits werden
  116. der Kopfzeile entnommen und sind darum sofort nach Ankündigung der neuen
  117. Seite (durch Löschen von PBLF und _FOUND) aktuell, ebenso wie die Seiten-
  118. und Unterseitennummer.
  119.  
  120. _FOUND: kann durch einen externen Schreibzugriff gesetzt werden, nützlich.
  121.  
  122. PBLF: wird bei der Programmierung der Seitenanforderung (R2/R3) gesetzt,
  123.         ebenso bei Aktivierung der Empfangseinheit (durch ACQ ON). Kann
  124.         wie _FOUND auch "von Hand" gesetzt werden, und ist dazu evtl. sogar
  125.         geeigneter, da es in einem eigenen Byte steht.
  126.  
  127. C4/C8:  Ich habe mal geschaut, wie die beiden Steuerbits in der Praxis
  128.         auftreten.  ARD/ZDF verwendet sie nur zusammen, WDR auch schon
  129.         mal C4 alleine (bei den Testseiten 195 und 199). Die Bits stehen
  130.         nur in Seiten, deren Text erneuert werden muß, z. B. in
  131.         Mehrfachseiten, oder einfach bei aktuellen Änderungen des
  132.         Seiteninhalts. Daß eine Kopfzeile zweimal hintereinander gesendet
  133.         wird, wie in der c't 10/92 beschrieben, habe ich allerdings nie
  134.         festgestellt.
  135.  
  136. C5 ("Schlagzeile"): Für Seiten, die dafür gedacht sind, ins laufende
  137.         Fernsehbild eingeblendet zu werden, wie 111, 222 und 333.
  138.  
  139. C6 ("Untertitel"): Ähnlich C6, aber Untertitel (wie S. 150) sind doch etwas
  140.         anders als Schlagzeilen, da sich ihr Inhalt *sehr* oft ändert.
  141.  
  142. C7 ("Kopfzeile unterdrücken"): Macht Sinn bei Schlagzeilen und Untertiteln,
  143.         wo Uhr und Seitenkontrolle nicht dauernd gebraucht werden und eher
  144.         stören. Wird von ARD/ZDF aber nicht verwendet.
  145.  
  146. C9 ("Unterbrochene Sequenz"): Normalerweise werden alle Seiten zyklisch in
  147.         Reihenfolge aufsteigender Seitennummer gesendet, von Seite 100 bis
  148.         Seite 899. Ausnahmen von dieser Regel werden freundlicherweise durch
  149.         dieses Bit gekennzeichnet und dienen normalerweise dem Zweck, eine
  150.         wichtige Seitennummer mehrmals (ca. 3-6mal) im Seitenzyklus
  151.         unterzubringen. Beispiele sind Untertitel, Schlagzeilen,
  152.         Inhaltsübersichten oder der Flugplan des Düsseldorfer Flughafens
  153.         auf WDR-Text.
  154.         Der Decoder benutzt dieses Bit, damit am Fernseher die oben links
  155.         durchlaufenden Nummern nicht ganz so verwirrend wirken: nur die
  156.         Seiten aus aufsteigender Sequenz (C9=0) werden hier angezeigt.
  157.  
  158. C10 ("Unterdrückung der Darstellung"): Für Seiten, deren Darstellung dem
  159.         Benutzer nicht viel bringen würde (falls er überhaupt mal auf sie
  160.         stoßen sollte), z. B. die Steuerseiten 879 und 880 im WDR-Text.
  161.         Leider werden nicht alle Seiten mit Binärdaten auf diese Weise
  162.         geschützt, z. B. nicht die Seite 689 (codierte Verkehrshinweise).
  163.         ARD/ZDF verwenden das Bit C10 anscheinend gar nicht.
  164.  
  165. C11 ("Serielle Magazinfolge"): Wenn C11 gesetzt ist, folgen auf eine
  166.         Kopfzeile nur ihre eigenen Unterzeilen, dann kommt die nächste
  167.         Kopfzeile, usw. Bei C11=0 können dagegen Zeilen von bis zu 8 Seiten
  168.         durcheinander ankommen. Das ist möglich, da jede Zeile eine Zeilen-
  169.         und eine Magazinnummer enthält.
  170.         C11=1 ist das üblichere Verfahren.
  171.  
  172.  
  173.  
  174. TOP-Videotext
  175. =============
  176.  
  177.  
  178. Ziffern in allen TopText-Seiten sind codiert, um Übertragungsfehler
  179. erkennen zu können:
  180.  
  181. TopText-Codierung        Hex-Ziffer
  182. -----------------        ----------
  183.     21  $15 %00010101   0
  184.      2  $02 %00000010   1
  185.  I   73  $49 %01001001   2
  186.  ^   94  $5E %01011110   3
  187.  d  100  $64 %01100100   4
  188.  s  115  $73 %01110011   5
  189.  8   56  $38 %00111000   6
  190.  /   47  $2F %00101111   7
  191.  P   80  $50 %01010000   8
  192.  G   71  $47 %01000111   9
  193.     12  $0C %00001100   A
  194.     27  $1B %00011011   B
  195.  !   33  $21 %00100001   C
  196.  6   54  $36 %00110110   D
  197.  }  125  $7D %01111101   E
  198.  j  106  $6A %01101010   F
  199.  
  200. Nunja, eigentlich soll man die Übertragungsfehler sogar korrigieren
  201. können, da dies ein Hamming-Code ist. Aber um den richtig auswerten zu
  202. können, muß man die Paritätsbit-Prüfung des Decoders ausschalten, damit
  203. bit 7 nicht nach Prüfung gelöscht wird. Das hätte ich vielleicht früher
  204. wissen müssen.
  205.  
  206.  
  207. Leitseite
  208. ---------
  209.  
  210. Die Pseudo-Seitennummern 1F0 (mit einer originellen Unterseitennummer wie
  211. 3F60 o. ä.) ist die Toptext-Leitseite.
  212. Sie enthält ab der zweiten Zeile 800 Ziffern, die je einer Seitennummer
  213. zugeordnet sind. Bedeutung:
  214.  
  215.  
  216. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F
  217. *                                   Seite nicht benutzt
  218.   *                                 Untertitel
  219.       *   *   *     * *             Mehrfachseite
  220.     * *                             Programmvorschau
  221.         * *                         Blockseite
  222.             * *                     Gruppenseite
  223.                 * * * *             Normale Seite
  224.   * * * * * * *   *   *             im Schlagwortkatalog erwähnt
  225.  
  226. Der Rest der Seite enthält Angaben über die übrigen TopText-Seiten, in
  227. 8er-Gruppen: 3 Byte Seitennummer, 4 Byte Unterseitennummer, 1 Byte
  228. Inhaltsangabe: 1=Unterseitentabelle, 2=Schlagwortkatalog, 3=???
  229.  
  230.  
  231. Unterseitenstatus
  232. -----------------
  233.  
  234. Die Seite (meist 1F1) enthält ab der zweiten Zeile 800 Ziffern, die die
  235. Anzahl Unterseiten der zugehörigen Seitennummer angeben, A=mehr als 9
  236. Unterseiten. Die 1 kommt nie vor, Einfachseiten sind nämlich (was auch
  237. logischer ist) durch 0 gekennzeichnet. Unbenutzte Seitennummern kann man
  238. hieraus nicht erkennen, nur aus Seite 1F0!
  239.  
  240.  
  241. Schlagwortkatalog
  242. -----------------
  243.  
  244. Der Schlagwortkatalog ist meistens auf Seite 1F2/1F3 verteilt, manchen
  245. Sendern reicht auch 1F2 alleine, MDR benutzt sogar noch 1F4 als dritte
  246. Seite. Jede Zeile ab der zweiten enthält zwei Einträge à 20 Byte:
  247. 3 Byte Seitennummer, 4 Byte Unterseitennummer, 1 Byte Kurzwahl (für bis zu
  248. 15 mächtig wichtige Seiten), 12 Byte Klartext.
  249.  
  250.