Ein Teil der Mus|ku|la|tur und das @_Skelett@- bilden zu|sam|men den Be|we|gungs|appa|rat. Da|bei un|ter|schei|det man einen passi|ven Be|we|gungs|appa|rat von einem akti|ven Be|we|gungs|appa|rat. Der passi|ve Be|we|gungs|appa|rat be|steht aus @_Knochen@- und Knochen|ver|bin|dungen, der ak|ti|ve Be|we|gungs|appa|rat wird von der @LSke|lett|mus|ku|la|tur@E2014@ ge|bil|det.
Etwa 40 % des Kör|per|ge|wichts ent|fallen auf die Mus|keln. Der Mensch hat @_400-600 ver|schie|dene Mus|keln@-. Der klein|ste Mus|kel ist @_nur 1,2 mm lang@-. Er heißt @_Steig|bü|gel|mus|kel@- (mus|cu|lus sta|pe|dius) und be|wegt das klein|ste @_Ge|hör|knöchel|chen@-, den 0,2 Gramm schweren @_Steig|bü|gel@-.
#PA,2,Aufbau des Muskels
@_Arten von Muskel|fasern@-
Es gibt drei Arten von Mus|kel|fa|sern, die zwar viele Ähn|lich|kei|ten auf|wei|sen, sich aber in ihrem Auf|bau, ihrer Funk|tion, ihrer Ar|beits|wei|se und ihrem Vor|kom|men un|ter|schei|den.
Unter dem Mi|kros|kop erkennt man den Auf|bau des Mus|kels aus ein|zel|nen Mus|kel|zellen, den Mus|kel|fi|bril|len. An|hand des Aus|sehens der Mus|kel|fi|bril|len kann man drei un|ter|schied|liche Mus|kel|ar|ten nennen: die @_quer|ge|streif|te Mus|ku|la|tur@-, die @_Herz|mus|ku|la|tur@- und die @_glatte Mus|ku|la|tur@-.
Die @_quergestreiften Mus|kel|fa|sern@- zeigen unter dem Mi|kros|kop, wie schon der Name sagt, eine zarte Quer|strei|fung. Aus quer|ge|streif|ten Mus|kel|fa|sern sind die Mus|keln des Be|we|gungs|appa|rates auf|ge|baut. Da diese Mus|keln am @_Ske|lett@- be|festigt sind, spricht man auch von Ske|lett|mus|ku|la|tur. Quer|ge|streif|te Mus|kel|fa|sern können sich rasch zu|sam|men ziehen (kon|tra|hieren) und sich bis auf die Hälf|te ihrer Ruhe|länge ver|kür|zen. Quer|ge|streif|te Mus|ku|la|tur ermü|det aber rela|tiv rasch. Pro Qua|drat|zen|ti|me|ter Mus|kel|quer|schnitt kann im Mus|kel eine Span|nung von @_3 bis 4 Ki|lo|gramm@- auf|ge|baut werden. Das be|deu|tet, daß der größte @LGe|säß|mus|kel@E2133@ (mus|cu|lus glu|taeus maxi|mus) etwa eine Span|nung von @_1200 kg@- erzeu|gen kann.
Die Tätig|keit der Ske|lett|mus|ku|la|tur wird durch das @_will|kür|liche Ner|ven|sy|stem@- ge|steuert, daher spricht man auch von der @_will|kür|lichen Mus|ku|la|tur@-. Eine Ak|ti|vi|tät dieser Mus|keln ohne Im|pul|se von @_Rücken|mark@- oder @_Ge|hirn@- ist nicht mög|lich.
Die @_glatten Mus|kel|fa|sern@- kommen zum Bei|spiel in den @_At|mungs|or|ga|nen@-, im @_Harn|trakt@-, im @_Magen-|Darm|trakt@-, in der @_Ge|bär|mutter@-, in den @_Blut|ge|fäßen@- und in der @_Haut@- vor. Unter dem Mi|kros|kop sieht man glatte, spin|del|för|mige Zellen mit einem läng|lichen Zell|kern. Die glatten Mus|kel|fa|sern können sich nur lang|sam zu|sam|men ziehen, sind aber sehr aus|dau|ernd. Die Tä|tig|keit der glatten Mus|keln wird durch das @_un|will|kür|liche Ner|ven|sy|stem@- ge|lenkt, das un|se|rem Willen nicht un|ter|wor|fen ist. Die glatte Mus|ku|la|tur wird des|halb auch un|will|kür|liche Mus|ku|la|tur ge|nannt.
@_Herzmuskelzellen@- weisen wie die Ske|lett|mus|ku|la|tur eine Quer|strei|fung auf. Die ein|zel|nen Zellen ver|zwei|gen sich und gehen Ver|bin|dungen mit|ein|an|der ein, so daß ein netz|ar|ti|ges Ge|webe von Mus|kel|zellen ent|steht. Die Tä|tig|keit der Herz|mus|ku|la|tur ist eben|falls un|ab|hängig von un|serem Willen. Die re|gel|mäßige Herz|tä|tig|keit ent|steht auf Grund der "Schritt|macher|ei|gen|schaf|ten" der Herz|mus|kel|zellen, das heißt, Herz|mus|kel|zellen werden von sich aus, auch ohne Steuerung durch das @_Ner|ven|sy|stem@- oder son|stige Ein|flüsse von außen, aktiv. Da sich die Ak|ti|vi|tät einer ein|zigen Herz|mus|kel|zelle über die Zell|ver|zwei|gungen rasch über das ge|samte @_Herz@- aus|brei|tet, wird die Tä|tig|keit der ein|zel|nen Zellen auf ein|an|der ab|ge|stimmt.
In den fol|genden Ab|schnit|ten wird in erster Linie von der @_quer|ge|streif|ten Mus|ku|la|tur@- die Rede sein.
@1_AUFBAU@-
An jedem @_Ske|lett|mus|kel@- (mus|cu|lus) un|ter|schei|det man einen @_Kopf@- (ca|put), einen @_Bauch@- (ven|ter) und einen @_An|satz@- (cau|da). Der Kopf, der auch Ur|sprung ge|nannt wird, liegt näher zum Rumpf (proxi|mal), der An|satz weiter ent|fernt vom Rumpf (distal). Kopf und An|satz gehen in eine @_Sehne@- (ten|do) über, mit welcher der Mus|kel am @_Skelett@- be|festigt ist.
Mus|keln mit einem Kopf, einem Bauch und einem An|satz heißen @_spin|del|för|mige Mus|keln@- (mus|cu|lus fusi|for|mis). Es gibt aber auch Mus|keln, die einen ge|mein|sa|men An|satz, aber zwei, drei oder vier Köpfe haben. Man nennt sie des|halb @_zwei|köpfi|ge@-, @_drei|köpfi|ge@- und @_vier|köpfi|ge@- Mus|keln (mus|cu|lus bi|ceps, tri|ceps, qua|dri|ceps). Bei|spiele sind der @_zwei|köpfi|ge Ober|arm|mus|kel@- (mus|cu|lus bi|ceps brachii), der @_drei|köpfige Ober|arm|mus|kel@- (tri|ceps brachii) und der @_vier|köpfige Ober|schen|kel|mus|kel@- (mus|cu|lus qua|dri|ceps fe|mo|ris).
Andere Mus|keln be|stehen aus Kopf, zwei Bäuchen und An|satz. Sie werden @_zwei|bäuchi|ge Mus|keln@- ge|nannt. Ein Bei|spiel dafür ist der mus|cu|lus di|ga|stri|cus im @_Un|ter|kie|fer|be|reich@-. Die Bauch- und Brust|mus|keln sind @_platte Mus|keln@-. Mus|keln, die wie Ringe um @_Augen und Mund@- liegen, werden @_ring|för|mige Mus|keln@- (mus|cu|lus or|bi|cu|la|ris) ge|nannt. Die Mus|keln, die @_Darm und Blase@- mit ring|för|mi|gen Mus|kel|zügen ver|schließen, werden als @_Schließ|mus|keln@- (mus|cu|lus sphinc|ter) be|zeich|net. Dann gibt es noch @_ein|fach ge|fie|der|te@- und @_zwei|fach ge|fie|der|te Mus|keln@- (mus|cu|lus uni|penna|tus, bi|penna|tus) und @_pa|ral|lel|fase|rige Mus|keln@-. Bei ihnen liegen mehrere Mus|keln durch eine Sehne ge|trennt hin|ter|ein|an|der. Ein Bei|spiel ist der gerade @LBauch|mus|kel@E2011@ (mus|cu|lus rec|tus ab|do|mi|nis).
@2_Hilfs|ein|rich|tungen der Mus|ku|la|tur@-
Dazu ge|hören @_Sehnen@- (ten|do), @_Sehnen|schei|den@- (va|gi|na syno|via|lis ten|di|num), @_Schleim|beu|tel@- (bursa sub|ten|di|nea), @_Sesam|beine@- (os se|samoi|deum) und @_Mus|kel|bin|den@- (fas|cia). Alle Hilfs|ein|rich|tungen dienen der Rei|bungs|min|de|rung.
Sehnen be|stehen aus faseri|gem Bin|de|ge|webe und sind des|halb be|son|ders reiß|fest. Risse nicht vor|ge|schä|digter Sehnen kommen nur bei Ein|wir|kung großer Ge|walt vor. Sehnen dienen den Mus|keln als Zug|seil, sie über|tra|gen die Mus|kel|kraft auf das @_Skelett@-. Es gibt kurze Sehnen, flächen|haf|te Sehnen und lange Sehnen.
@_Kurze Sehnen@- kommen bei|spiels|wei|se am @Lgroßen Brust|mus|kel@E2011@ und am @LDelta|mus|kel@E2122@ vor. @_Flächen|haf|te Seh|nen@- haben wir an den platten Mus|keln von @LBrust und Bauch@E2117@. Flächen|haf|te Sehnen werden @_Sehnen|platte@- (apo|neuro|sis) ge|nannt. @_Lange Sehnen@- kommen be|son|ders an @LHänden@E2012@ und @LFüßen@E2013@ vor. Da|durch sind Finger und Zehen weit|gehend frei von Mus|keln, die ihre Funk|tion be|hin|dern würden.
Sehnen, die eng am Knochen an|liegen, sind von einer @_Seh|nen|schei|de@- um|ge|ben. In den Seh|nen|schei|den ist @_Ge|lenk|flüs|sig|keit@- (syno|via) ent|hal|ten. Da|durch wird die Rei|bung der Sehne am @_Knochen@- ver|ringert. Be|son|ders viele Seh|nen|schei|den kommen an den @_Hand|ge|lenken@- und am @_Fuß|rücken@- vor.
@_Schleimbeutel@- liegen immer in Ge|lenk|nähe und sorgen dafür, daß Mus|keln und Sehnen rei|bungs|los anein|an|der vorbei gleiten können. Sie sind mit @_Ge|lenk|flüs|sig|keit@- (syno|via) ge|füllt und dienen wie ein "Was|ser|kis|sen" der Druck|ver|tei|lung. Schleim|beu|tel kommen zum Bei|spiel am @_Knie|ge|lenk@- ober|halb und di|rekt vor der @_Knie|schei|be@- vor (bursa su|pra|pa|tel|la|ris und prae|pa|tel|la|ris).
Sesambeine sind in Sehnen oder Bänder ein|ge|la|gerte Schalt|knochen. Sie finden sich vor allem an @_Fingern@- und @_Zehen@-. Das größte Se|sam|bein des Kör|pers ist die @_Knie|schei|be@-.
@_Muskel|binden@- (fas|cia) sind Bin|de|ge|webs|häute, die den Mus|kel ein|hüllen und ihn gegen die Um|ge|bung ab|gren|zen. In der Faszie ziehen Gefäße und Nerven zum Muskel.
@3_Funktion@-
Hauptaufgabe der Skelett|muskeln ist es, den Kör|per bzw. die Kör|per|teile zu be|wegen. Die Be|we|gungen werden mög|lich, weil die Mus|keln mit ihren Sehnen @_Ske|lettei|le@- ver|binden, die mit|ein|an|der @_ge|lenkig@- ver|bun|den sind. Da ein Muskel immer nur in eine Rich|tung Zug aus|üben kann, ist für die Rück|füh|rung in die Aus|gangs|lage ein "Ge|gen|spie|ler" not|wen|dig. Muskeln mit ent|ge|gen|ge|setz|ter Wir|kung nennt man @_Anta|go|nisten@-, wirken mehrere Muskeln gleich|sin|nig, spricht man von @_Sy|ner|gisten@-.
@_Beuger@- (Flexor) und @_Strecker@- (Ex|tensor), @_An|zieher@- (Adduc|tor) und @_Ab|zieher@- (Ab|duc|tor), @_Innen- und Außen|dreher@- (Rota|toren), @_Weich|teil|heber@- (Leva|tor) und @_Weich|teil|senker@- (De|pres|sor), @_Schließ|mus|kel@- (Sphinc|ter) und @_Öffner@- (Dila|ta|tor) sind Bei|spiele für anta|go|ni|stisch wir|kende Mus|keln.
Durch die Kon|trak|tion eines Mus|kels kommt es zu einer An|nähe|rung von An|satz und Ur|sprung. Die Span|nung im Muskel bleibt dabei weit|gehend kon|stant. Diese Form der Mus|kel|kon|trak|tion nennt man @_iso|to|ne Kon|trak|tion@-.
Außer Bewegung haben Muskeln auch eine Halte|funk|tion. Da|bei spielt die Be|we|gung, wenn über|haupt, nur eine un|ter|ge|ord|nete Rolle. Bei|spiele sind die Auf|recht|er|hal|tung des Fuß|ge|wöl|bes durch die Mus|ku|la|tur oder die Halte|ar|beit der @LRumpf|mus|ku|la|tur@E2011@ beim Stehen oder Sitzen. Diese Form der Muskel|ar|beit mit Span|nungs|än|derung im Mus|kel ohne we|sent|liche Be|we|gung nennt man @_iso|me|trische Kon|trak|tion.
Die häufigste Form der Muskel|ar|beit ist aller|dings eine Kom|bi|na|tion dieser beiden For|men, bei der sich so|wohl Span|nung als auch Länge des Mus|kels ändern. Man nennt diese Art der Kon|trak|tion @_auxo|ton@-.
Abgesehen von Be|we|gung und Hal|te|funk|tion hat die Skelett|mus|ku|la|tur auch eine wich|tige Kreis|lauf|funk|tion. So wird zum Bei|spiel durch die Mus|kel|tä|tig|keit in den @LBeinen@E2013@ lau|fend Blut zum @_Herzen@- zu|rück ge|pumpt.
@4_Feinbau@-
Jeder Muskel setzt sich aus vielen Mus|kel|fa|ser|bün|deln zu|sammen, die durch binde|ge|we|bige Hüllen von|ein|an|der ge|trennt sind. Die Mus|kel|fa|ser|bün|del be|stehen aus @_Mus|kel|fasern@-. Eine Mus|kel|fa|ser hat einen Durch|messer von @_0,1 Milli|meter@- und kann bis zu @_20 cm lang@- sein. Be|trach|tet man die Mus|kel|fa|sern unter dem Mi|kros|kop, dann sieht man, daß sie aus klei|neren Ein|hei|ten auf|ge|baut sind, den @_Mus|kel|fi|bril|len@- (Myo|fi|bril|len). Die Mus|kel|fi|bril|len sind weiter in @_Ak|tin|fi|la|mente@- und @_Myo|sin|fi|la|mente@- un|ter|teilt.
Das Myosinfilament be|steht aus @_150 bis 360 Myo|sin|mole|kü|len@-. Das Myo|sin|mole|kül setzt sich aus einem @_zwei|ge|teil|ten Myo|sin|kopf@- und einem @_Schwanz|stück@- zu|sammen, die ge|lenkig mit|ein|an|der ver|bun|den sind.
Das Aktinfilament be|steht aus zwei Ketten, die @_Ak|tin-F@- ge|nannt werden. Jede dieser per|len|schnur|ar|ti|gen Ketten wird von @_400 Ei|weiß|mole|kü|len@- ge|bil|det. Diese Ei|weiß|kör|per heißen @_Aktin@-.
Zwischen den Fila|menten liegen noch an|dere dünne Ei|weiß|fäden, das @_Tro|po|myo|sin@-. An den Tro|po|myo|sin|faden hef|tet sich in re|gel|mäßi|gen Ab|stän|den eine wei|tere Ei|weiß|struk|tur, das @_Tro|po|nin@-.
Um ein dickes Myo|sin|fila|ment grup|pieren sich mehrere dünne @_Ak|tin|fi|la|mente@-. Da|durch ent|steht ein Strei|fen- und Bän|der|muster. Diese Strei|fen und Bänder sieht man im Mi|kros|kop bei der Be|trach|tung einer Mus|kel|fi|bril|le. Beim ge|nauen Hin|sehen erkennt man auch, daß jede Mus|kel|fi|bril|le durch re|gel|mäßig an|ge|ord|nete @_Z-|Schei|ben@- un|ter|teilt wird. In den Z-|Schei|ben sind die Ak|tin|fi|la|mente be|festigt. Die Region zwi|schen zwei Z-|Schei|ben heißt @_Sar|komer@-. In der Nähe der Z-|Schei|be be|steht das Sar|komer nur aus Ak|tin|fi|la|menten.
Durch diese Anord|nung können die Aktin- und Myo|sin|fi|la|mente in|ein|an|der gleiten. Dabei be|wegen sich die Myo|sin|köpfe auf die Ak|tin|fi|la|mente zu, ver|binden sich kurz|fristig mit ihnen und ziehen die Ak|tin|fä|den ein kleines Stück|chen vor. Die Myo|sin|köpfe lassen dann die Ak|tin|fi|la|mente los und ver|bin|den sich erneut mit dem Ak|tin|fi|la|ment, an einer neuen Stelle. Da|durch ent|steht eine Ru|der|be|we|gung, durch die das Ak|tin|fi|la|ment zwi|schen die Myo|sin|fi|la|mente hi|nein|ge|zo|gen wird. Diese Be|we|gung setzt sich so|lange fort, bis die Ak|tin- und Myo|sin|fi|la|mente ganz in|ein|an|der ge|scho|ben sind. Dad|urch ver|kürzt sich das Sar|komer. Weil viele Sar|ko|mere in einer Mus|kel|fi|bril|le hin|ter|ein|an|der liegen, ver|kürzt sich die ganze Fi|bril|le, und durch die Ver|kür|zung vieler Fi|bril|len ent|steht eine merk|bare Mus|kel|kon|trak|tion.
@5_Steuerung der Muskeltätigkeit@-
Damit es zu einer Mus|kel|kon|trak|tion kommt, muß der Mus|kel dazu einen Be|fehl vom @_Zen|tral|ner|ven|sy|stem@-, also vom @_Ge|hirn@- oder vom @_Rücken|mark@- erhal|ten.
Willentlich ge|plan|te Mus|kel|ak|tionen werden von der @_Groß|hirn|rinde@- ge|steuert. Die Ner|ven|im|pulse ge|langen über die Lei|tungs|bah|nen des Rücken|marks zu den moto|rischen Ner|ven|zellen im Vor|der|horn des Rücken|marks. Von dort ge|langt der Ner|ven|im|puls mit den @_Rücken|marks|ner|ven@- zu den ver|schie|denen Mus|keln. In den Mus|keln ver|zwei|gen sich die Ner|ven und bilden moto|rische End|plat|ten. Durch die moto|rische End|platte wird die Mus|kel|zelle ver|an|laßt, sich zu kon|tra|hieren.
Der Großteil der Muskel|aktionen wird aber nicht willent|lich aus|ge|löst. Zu diesen un|be|wußten Mus|kel|ak|tionen zählen zum Bei|spiel alle durch Re|flexe aus|ge|lösten Be|we|gungen, wie das un|will|kür|liche Mit|be|we|gen der @LArme@E2012@ beim Gehen.
Um eine gute Steuerung der Mus|kel|tä|tig|keit zu sichern, braucht das @_zen|tra|le Ner|ven|sy|stem@- In|for|ma|tionen über alle Be|we|gungen, über den Span|nungs|zu|stand der ver|schie|denen Mus|keln und über die Stel|lung der @_Ge|lenke@-. Der Span|nungs|zu|stand der Mus|keln wird durch spe|zia|li|sier|te Mus|kel|zellen, die Mus|kel|spin|del ge|messen und an das @_Ner|ven|sy|stem@- ge|mel|det.
@6_Energieversorgung des Mus|kels@-
Bei der Bewegung leistet der Mus|kel Ar|beit. Da|zu braucht er Ener|gie. Die Ener|gie lie|fern ener|gie|reiche, phos|phor|hal|tige Ver|bin|dungen, wie zum Bei|spiel @_Ade|no|sin|tri|phos|phat@-. Von diesen Phos|phor|ver|bin|dungen kann ein Phos|phor|mo|le|kül ab|ge|spal|ten werden, da|bei ent|steht Ener|gie, die für die Mus|kel|kon|trak|tion ver|wen|det wird. Nur etwa 1/3 der Ener|gie wird für die ei|gent|liche Be|we|gungs|ar|beit ge|braucht, die rest|lichen 2/3 werden in Wärme um|ge|setzt. (Des|halb schwitzt man bei schwerer kör|per|licher Arbeit.)
Das abgespaltene Phos|phor|mo|le|kül muß dann wieder in die Phos|phor|ver|bin|dung ein|ge|baut werden, da|mit der Vor|gang von neuem be|ginnen kann. Für diesen Ein|bau ist wieder Ener|gie in Form von Trau|ben|zucker und Sauer|stoff not|wen|dig. Zucker ist im Mus|kel in ge|ringen Mengen in Form eines spe|ziellen Spei|cher|zuckers, dem @_Glyko|gen@- ge|spei|chert.
Wenn die Speicher leer sind, muß Trau|ben|zucker von den Blut|ge|fäßen zur Mus|kel|zelle trans|por|tiert und in die Zelle auf|ge|nommen werden. Dann können die ener|gie|reichen Phos|phor|ver|bin|dungen wieder neu ge|bil|det werden. Dabei ent|stehen aus Trau|ben|zucker und Sauer|stoff Wasser und Koh|len|di|oxid.
Bei starker Muskel|tätig|keit braucht der Mus|kel viel Sauer|stoff und reich|lich Zucker.
Ist bei hoher Be|lastung zu wenig Sauer|stoff vor|handen, kann der Trau|ben|zucker nicht mehr voll|stän|dig zu Koh|len|di|oxid ab|ge|baut werden, und es ent|steht @_Milch|säure@- (Lak|tat). Ge|ringere Mengen an Milch|säure können von den @_Ka|pil|laren@- auf|ge|nom|men und aus dem Ge|webe ent|fernt werden. Bleibt die Über|be|lastung aber be|stehen, dann häuft sich Milch|säure im Mus|kel an, es ent|steht eine Über|säuerung. Da|durch wird die Mus|kel|tä|tig|keit immer stärker ge|hemmt, bis sie un|mög|lich wird. Es ent|steht ein @_Mus|kel|kater@-.
Bei kurz|fristiger An|strengung über 6 bis 8 Se|kun|den werden im Mus|kel zur Ener|gie|ge|winnung nur die ener|gie|reichen Phos|phor|ver|bin|dungen ver|wen|det. Die Mus|kel|zelle kann aber nur auf die ver|füg|baren Vor|räte zu|rück grei|fen, des|wegen kann der Mus|kel so nur sehr kurz ar|bei|ten. Man nennt diese Form der Mus|kel|ar|beit @_ana|erob alak|ta|zid@-, das heißt, es wird keine Sauer|stoff|zu|fuhr be|nö|tigt (ana|erob), und bei diesem Pro|zeß ent|steht keine Milch|säure (alak|tazid). Diese Form der Mus|kel|ar|beit kommt zum Bei|spiel beim Hoch|sprung oder beim 100-Meter-Lauf zur An|wen|dung.
Bei maximaler Muskel|ar|beit über eine längere Dauer als 6 bis 8 Se|kun|den müssen die ener|gie|reichen Phos|phor|ver|bin|dungen durch den Ab|bau von Trau|ben|zucker wieder neu auf|ge|baut werden. Die nö|tigen Mengen an Sauer|stoff können bei maxi|maler An|strengung aber nicht heran|ge|schafft werden, der Mus|kel geht eine Sauer|stoff|schuld ein, und es ent|steht Milch|säure. Diese Art der Ener|gie|ge|winnung wird @_ana|erob lak|ta|zid@- (zu wenig Sauer|stoff, Ent|stehung von Milch|säure) ge|nannt. Nach un|ge|fähr 50 Se|kun|den ist der Mus|kel so stark über|säuert, daß die Lei|stung re|du|ziert werden muß. Diese Form der Mus|kel|tä|tig|keit ist zum Bei|spiel für den 400-Meter-Lauf ty|pisch.
Aus|dauer|lei|stungen können nur dann erbracht werden, wenn der lau|fende Sauer|stoff|be|darf der Mus|ku|la|tur ge|deckt wird. Diese Art der Mus|kel|ar|beit wird @_aerob@- ge|nannt.
Bei den ver|schie|de|nen Mus|kel|gruppen des Kör|pers werden nur die ober|fläch|lichen und die wich|tig|sten Mus|keln, die man auch auf den Bil|dern sehen kann, be|schrie|ben.
#PA,3,Kopf- und Halsmuskeln
@_KOPF- UND HALSMUSKELN@-
Bei der Kopf|mus|ku|la|tur unter|schei|det man zwei Mus|kel|gruppen, die mi|mische Mus|ku|la|tur und die Kau|mus|ku|la|tur.
Die Kau|mus|ku|la|tur hat die Auf|gabe, den Un|ter|kiefer gegen den Ober|kie|fer zu be|we|gen, da|durch können wir kauen und sprechen. Alle Kau|mus|keln haben ihren Ur|sprung am Ober|kiefer oder Kopf und ihren An|satz am Un|ter|kiefer. Zu den Kau|mus|keln ge|hören der eigent|liche @_Kau|mus|kel@- (mus|cu|lus masse|ter), den man beim Kauen be|son|ders gut sieht, der @_Schlä|fen|mus|kel@- (mus|cu|lus tem|po|ra|lis) und der @_äußere@- und der @_mitt|lere Flü|gel|mus|kel@- (mus|cu|lus ptery|goi|deus media|lis und late|ra|lis).
Die mimische Mus|ku|la|tur nennt man auch Ge|sichts|mus|ku|la|tur. Die Ge|sichts|mus|keln liegen di|rekt unter der Haut und können durch ihre Be|we|gungen Haut|ver|schie|bungen und Fal|ten her|vor|rufen, da|durch än|dert sich der Ge|sichts|aus|druck. Zu ihnen ge|hören die Mus|keln, die um die Augen, die Nase, den Mund, die Ohren und den Schä|del liegen.
Der @_Ring|mus|kel des Auges@- (mus|cu|lus orbi|cu|la|ris ocu|li) be|steht aus drei An|tei|len. Ein Teil um|kreist das Auge (pars orbi|ta|lis) und ist für den Lid|schluß ver|ant|wort|lich, einer zieht zu den Trä|nen|ka|nä|len und re|gelt die Fort|be|we|gung der Trä|nen|flüs|sig|keit, und der letzte liegt über dem Augen|lid (pars pal|pe|bra|lis). Er kon|trol|liert den Lid|schlag.
In der Um|ge|bung der Mund|öffnung liegen Mus|keln, die die Mund|öff|nung schließen und erwei|tern. Der @_Ring|mus|kel des Mundes@- (mus|cu|lus orbi|cu|la|ris oris) schließt den Mund, bil|det die Lippen und ist für alle Be|we|gungen, die wir mit den Lippen aus|führen können, ver|ant|wort|lich. Außer|dem strah|len einige seiner Fa|sern in die Na|sen|schei|de|wand aus, des|halb können wir die Nase rümpfen. Der @_Herab|zieher der Mund|win|kel@- (mus|cu|lus de|pres|sor an|gu|li oris) be|wegt den Mund|win|kel nach unten, und der @_Herab|zieher der Un|ter|lippe@- (mus|cu|lus de|pres|sor labii infe|rio|ris) zieht die Un|ter|lippe herab. Der @_kleine Joch|bein|mus|kel@- (mus|cu|lus zygo|ma|ti|cus mi|nor) und der @_große Joch|bein|mus|kel@- (mus|cu|lus zygo|ma|ti|cus ma|jor) heben den Mund|win|kel zu|sammen mit dem tie|fer ge|le|ge|nen @_Heber des Mund|win|kels@- (mus|cu|lus le|va|tor an|gu|li oris).
Der @_Wangen|mus|kel@- (mus|cu|lus bucci|na|tor) bildet die Form der Wangen und arbei|tet mit dem Ring|mus|kel des Mundes zu|sammen.
Die Ohrmuskeln bewegen das Ohr. Der @_obere Ohr|mus|kel@- (mus|cu|lus auri|cu|la|ris su|pe|rior) zieht die Ohr|muschel nach oben, der @_vor|dere Ohr|mus|kel@- (mus|cu|lus auri|cu|la|ris su|perior) be|wegt sie nach vorne, und der @_hin|tere Ohr|mus|kel@- (mus|cu|lus auri|cu|la|ris po|sterior) ist für die Be|we|gung der Ohr|muschel nach hinten ver|ant|wort|lich.
Die Muskeln des Schädel|daches ziehen von vorne, von hinten und von der Seite zu einer flächen|haf|ten Sehne, die @_Seh|nen|haube@- (galea apo|neu|ro|tica) heißt. Sie bildet mit der Kopf|haut die Kopf|schwar|te. Der vor|dere Teil des @_Hin|ter|haupt|stirn|mus|kels@- (mus|cu|lus occi|pi|to|fron|ta|lis) liegt auf der Stirn, der hin|tere Teil am Hin|ter|kopf. Der vor|dere An|teil hebt mit dem Augen|ring|mus|kel die Augen|brauen. Der hin|tere An|teil glättet die Stirn|fal|ten.
Vorne am Hals ver|läuft ein großer platter Mus|kel, der @_Haut|mus|kel des Hal|ses@- (pla|tysma). Er brei|tet sich zwi|schen Kinn und Schlüs|sel|bein aus und zieht die Mund|win|kel und den Un|ter|kie|fer nach unten. An den Seiten des Hal|ses sieht man die stark aus|ge|präg|ten @_Kopf|wender@- (mus|cu|lus ster|no|clei|do|mastoi|deus). Bei ein|sei|ti|ger Tä|tig|keit drehen sie den Kopf auf die Seite. Bei beid|sei|tiger An|span|nung heben sie das Kinn und ziehen den Hin|ter|kopf nach unten.
#PA,4,Muskeln des Rumpfes
@_MUSKELN DES RUMPFES@-
Zu den Rumpf|mus|keln ge|hören die Mus|keln des Brust|korbs, die Bauch|mus|keln und die Rücken|mus|keln.
@1_Muskeln des Brustkorbs@- (mus|culi thora|cis)
Zu den ober|fläch|lichen Mus|keln des Brust|korbs ge|hören der @_große Brust|mus|kel@- (mus|cu|lus pec|to|ra|lis ma|jor) und der @_vor|de|re Sä|ge|mus|kel@- (mus|cu|lus ser|ra|tus an|te|rior).
Der große Brust|mus|kel ist ein brei|ter, flacher Mus|kel, der fast die ganze Vor|der|fläche des Brust|korbs be|deckt. Er ent|springt am Schlüssel|bein, am Brust|bein und an den ersten 5 Rippen|knor|peln und setzt am Ober|arm an. Der Brust|mus|kel be|wegt den Arm nach vorne, dreht ihn nach innen (Innen|ro|ta|tion) und zieht ihn an die Brust (Adduk|tion).
Der vordere Säge|muskel um|faßt den seit|lichen Brust|korb. Er ent|springt an den ersten 9 Rippen und setzt am Schul|ter|blatt an. Er dreht und senkt das Schul|ter|blatt, hebt es nach vorn und hilft beim Hoch|he|ben des Armes.
Der @_Delta|muskel@- (mus|cu|lus del|toi|deus) ge|hört zu den Mus|keln der @Loberen Glied|maße@E2012@. Er ähnelt dem grie|chi|schen Buch|sta|ben @_Delta@-, da|her hat er seinen Namen. Der Delta|mus|kel zieht vom Schlüssel|bein und vom Schul|ter|blatt über das Schul|ter|ge|lenk zum Ober|arm. Er bildet die Run|dung der Schul|ter. Je nachdem welche Teile des Delta|mus|kels ak|tiv sind, be|steht seine Auf|ga|be da|rin, den Arm nach vorne, nach hinten oder zur Seite zu be|we|gen oder ihn nach innen und nach außen zu drehen.
Im Inneren des Kör|pers trennt das @_Zwerch|fell@- (dia|phrag|ma) die Brust|höhle von der Bauch|höhle. Das Zwerch|fell ist ein platter Mus|kel mit einer rechten und einer linken Zwerch|fell|kup|pel. Mit beiden Kuppeln wölbt sich der Mus|kel in die Brust|höhle vor. Wenn sich die Mus|kel|fa|sern zu|sam|men|ziehen, dann flachen sich die Kuppeln nach unten ab. Da|durch wird die Brust|höhle erwei|tert und die Luft in die @_Lungen@- ein|ge|saugt.
@2_Bauchmuskeln@- (mus|cu|li ab|do|mi|nis)
Die Bauchmuskeln ver|binden den @_Brust|korb@- mit dem @_Becken@-. Sie ar|bei|ten mit der Rücken|mus|ku|la|tur zu|sam|men. Ge|mein|sam neigen sie den Ober|kör|per nach vorne und heben das Becken. Sie können einen Druck auf die Bauch|höhle aus|üben (Bauch|presse) und da|durch bei der Ent|leerung der @_Blase@- und des Darms mit|hel|fen.
Zu den äußeren Bauch|mus|keln zählen der @_äußere schräge Bauch|mus|kel@- (mus|cu|lus ob|li|quus ab|do|mi|nis ex|ter|nus) und der @_gerade Bauch|mus|kel@- (mus|cu|lus rec|tus ab|do|mi|nis).
Der schräge Bauch|mus|kel liegt seit|lich, ent|springt an der Außen|fläche der 5.-|12. Rippe und setzt an der Seh|nen|schei|de des geraden Bauch|mus|kels an. Er ergänzt das Zacken|muster des vor|deren Säge|mus|kels. Ein Teil seiner Fasern geht in eine große, platte Sehne über. Er senkt den Brust|korb, dreht den Rumpf und ist für die Seit|wärts|nei|gung des Ober|kör|pers ver|ant|wort|lich.
Der gerade Bauch|mus|kel ent|springt am Knor|pel der 5.-|7. Rippe und setzt am Scham|bein an. Der Mus|kel wird von drei Sehnen unter|brochen und liegt in einer Seh|nen|schei|de (va|gi|na mus|cu|li recti ab|do|mi|nis). Die Seh|nen|schei|de wird von den platten Sehnen der seit|lichen Bauch|mus|keln ge|bil|det. Der gerade Bauch|mus|kel senkt den Brust|korb und neigt den Ober|kör|per nach vorn.
@3_Die Rücken|mus|ku|la|tur@- (mus|cu|li dor|si)
Zu der ober|fläch|lichen Schicht der Rücken|mus|ku|la|tur ge|hören der @_Tra|pez|mus|kel@- (mus|cu|lus tra|pe|zius) und der @_brei|teste Rücken|mus|kel@- (mus|cu|lus la|tis|si|mus dor|si).
Der Trapez|muskel ent|springt an den Dorn|fort|sätzen der @_Brust|wirbel@- 1 bis 12 und am Hals. Er endet am Schlüssel|bein und am Schul|ter|blatt. Der Trapez|mus|kel ist drei|eckig, beide Trapez|mus|keln ergän|zen sich zu einem Tra|pez, daher der Name. Seine Form erin|nert auch an eine zu|rück|ge|schla|gene Ka|puze einer Mönchs|kutte, des|halb nennt man ihn auch @_Ka|pu|zen|mus|kel@-. Er zieht die Schul|tern zu|rück, seine oberen Mus|kel|fa|sern heben, seine un|teren Mus|kel|fa|sern senken die Schul|tern.
Der brei|teste Rücken|mus|kel nimmt den un|teren Teil des Rückens ein. Er ent|springt mit einer platten Sehne am Kreuz|bein, am Hüft|knochen, an den Dorn|fort|sätzen des 1.-|5. Lenden|wir|bels und an den Dorn|fort|sätzen des 7.-|12. Brust|wir|bels und setzt am @_Ober|arm|knochen@- an. Er ist für die Rück|füh|rung und Ein|wärts|drehung des Armes zu|stän|dig.
Der @_Un|ter|grä|ten|mus|kel@- (mus|cu|lus in|fra|spi|na|tus) ent|springt am Schul|ter|blatt und setzt am Ober|arm an. Er rollt den Arm nach außen. Neben ihm ver|läuft der @_kleine runde Mus|kel@- (mus|cu|lus teres mi|nor), der die gleiche Auf|gabe hat wie der Un|ter|grä|ten|mus|kel. Der @_große runde Mus|kel@- (mus|cu|lus teres ma|jor) ent|springt eben|falls am Schul|ter|blatt und zieht auch zum Ober|arm. Er dreht den Arm nach innen und zieht ihn zum Kör|per heran.
#PA,5,Muskulatur der oberen freien Gliedmaße
@_MUSKULATUR DER OBEREN FREIEN GLIED|MASSE@- (mus|cu|li mem|bri su|pe|rio|ris)
Zur Muskulatur der oberen freien Glied|maße ge|hören die @_Schul|ter|mus|keln@-, die @_Mus|keln des Ober|arms@-, des @_Un|ter|arms@- und die @_Mus|ku|la|tur der Hand@-.
@1_Schulter|mus|ku|la|tur@-
Die Schulter|mus|ku|la|tur hilft bei der Drehung des Ober|arms nach außen und nach innen und ist an den Seit|wärts|be|we|gungen des Armes be|teiligt.
Der @_Delta|mus|kel@- (mus|cu|lus del|toi|deus) gehört zu den Mus|keln der oberen Glied|maße. Er ähnelt dem grie|chi|schen Buch|sta|ben Delta, daher hat er seinen Na|men. Der Del|ta|mus|kel zieht vom Schlüs|sel|bein und vom Schul|ter|blatt über das Schul|ter|ge|lenk zum Ober|arm. Er bildet die Run|dung der Schul|ter. Je nach|dem, welche Teile des Del|ta|mus|kels aktiv sind, be|steht seine Auf|gabe da|rin, den Arm nach vorne, nach hinten oder zur Seite zu be|we|gen oder ihn nach innen und nach außen zu drehen.
Der @_Un|ter|schul|ter|blatt|mus|kel@- (mus|cu|lus sub|sca|pu|la|ris) hat seinen Ur|sprung am Schul|ter|blatt und seinen An|satz am Ober|arm. Er ist für das Ein|wärts|rollen des Armes zu|stän|dig.
Der @_große runde Muskel@- (mus|cu|lus teres ma|jor) setzt eben|falls am Schul|ter|blatt an und zieht zum Ober|arm. Er un|ter|stützt den Un|ter|schul|ter|blatt|mus|kel beim Ein|wärts|rollen des Ober|arms.
@2_Oberarm|muskulatur@-
Am Oberarm liegt vorne die Beu|ge|mus|ku|la|tur für den Unter|arm, hinten die Streck|mus|ku|la|tur.
Der kräf|tig|ste Beuge|mus|kel ist der @_zwei|köpfi|ge Ober|arm|mus|kel@- (mus|cu|lus bi|ceps bra|chii). Er ent|springt mit beiden Köpfen am Schul|ter|blatt und setzt an der @_Speiche@- und über eine Sehne auch an der @_Elle@- an. Er hebt den Arm und beugt den Unter|arm im Ellen|bo|gen|ge|lenk.
Der @_Un|ter|arm|beuge|mus|kel@- (mus|cu|lus bra|chia|lis) ent|springt am Ober|arm und setzt an der Elle an. Er ist für die Beu|gung des Unter|arms zu|stän|dig. Der Muskel liegt unter dem zwei|köpfigen Ober|arm|mus|kel.
Der @_Haken|arm|mus|kel@- (mus|cu|lus cora|co|bra|chia|lis) hat seinen Ur|sprung am Ra|ben|schna|bel|fort|satz des Schul|ter|blattes und seinen An|satz in der Mitte des Ober|arm|knochens. Er rollt den Arm nach innen und führt ihn nach vorne.
Der @_drei|köpfige Ober|arm|mus|kel@- (mus|cu|lus tri|ceps brachii) liegt auf der Rück|seite des Ober|arms. Seine drei Köpfe setzen ge|mein|sam am Ellen|bogen an. Ein Kopf ent|springt vom Schul|ter|blatt, ein Kopf vom oberen Ende des Ober|arm|knochens und ein Kopf vom mittleren Teil des Ober|arm|knochens. Er streckt den ge|beug|ten Unter|arm und führt den ge|streck|ten Arm an den Kör|per heran.
@3_Unterarm|muskulatur@-
Am Unterarm liegen viele Mus|kel|schichten über|ein|an|der. Die ober|fläch|liche Mus|ku|la|tur ent|springt am Ober|arm|knochen und setzt mit ihren langen Sehnen am Unter|arm, an der Mittel|hand und an den Fingern an. Die Unter|arm|mus|keln drehen die Speiche um die Elle, be|wegen die Hand im Hand|ge|lenk und beugen und strecken die Finger.
Sie werden in drei Gruppen eingeteilt:
- Eine Gruppe liegt auf der Seite der Elle (ul|nare Gruppe),
- eine Gruppe liegt auf der Seite der Speiche (ra|diale Gruppe),
- eine Gruppe liegt auf der Hin|ter|seite des Unter|arms.
@4_Ulnare Muskelgruppe@-
Wenn der Arm nach unten hängt und die Hand|fläche nach vorn zeigt (Suppi|na|tion), dann liegt die ul|nare Mus|kel|gruppe auf der Innen|seite des Unter|arms. Hier liegt vor allem die Beu|ge|mus|ku|la|tur.
Der @_radiale Hand|beuger@- (mus|cu|lus flexor carpi radia|lis) ent|springt am Ober|arm|knochen und zieht mit seiner langen Sehne, die von einer Seh|nen|schei|de um|ge|ben ist, zur Mittel|hand. Er beugt im Ellen|bo|gen|ge|lenk und im Hand|ge|lenk und dreht die Hand|fläche nach unten (Pro|na|tion).
Der @_lange Hohl|hand|muskel@- (mus|cu|lus pal|ma|ris longus) ver|läuft als ein|zi|ger Beu|ge|mus|kel zur Seh|nen|platte der Hand|fläche.
Der @_ulnare Hand|beuger@- (mus|cu|lus flexor carpi ul|naris) ist ein zwei|köpfi|ger Mus|kel, der mit einem Kopf am Ober|arm und mit dem an|deren an der @_Elle@- ent|springt. Er setzt an einem @_Hand|wur|zel|knochen@- an.
Beim @_ober|fläch|lichen Finger|beuger@- (mus|cu|lus flexor digi|to|rum su|per|ficia|lis) geht der Mus|kel|bauch in vier Sehnen über. Am @_Hand|gelenk@- liegen sie ge|mein|sam mit anderen Sehnen in einer Seh|nen|schei|de. Jede Sehne zieht zu einem Finger, der Daumen ist dabei aus|ge|schlos|sen.
@5_Radiale Muskel|gruppe@-
Die radiale Muskel|gruppe liegt auf der Seite des Daumens und ist für die Streckung der Hand und des Ellen|bo|gens wich|tig. Die Mus|keln ent|springen alle am Ober|arm und enden am Unter|arm, an der Mittel|hand und an den Fingern.
Der @_Ober|arm|speichen|muskel@- (mus|cu|lus brachio|radia|lis) setzt an der Speiche an und kann die Hand|fläche nach innen und nach außen drehen. Er beugt im Ellen|bo|gen|ge|lenk.
Der @_lange radiale Hand|strecker@- (mus|cu|lus ex|ten|sor carpi radia|lis longus) setzt am 2. Mittel|hand|knochen an.
Der @_kurze Hand|strecker@- (mus|cu|lus ex|ten|sor carpi radia|lis brevis) setzt am 3. Mittel|hand|knochen an.
@6_Dorsale Muskel|gruppe@-
Dazu gehört der @_lange Daumen|ab|zieher@- (mus|cu|lus ab|duc|tor polli|cis longus). Er ent|springt an der Speiche und setzt an dem Mittel|hand|knochen des Daumens an. Seine Auf|gabe ist die Ab|duk|tion des Daumens (den Daumen von der Hand weg be|we|gen).
#PA,6,Muskulatur des Beines
@_MUSKULATUR DES BEINES@-
Der Becken|gürtel ist mit der @_Wirbel|säule@- starr ver|bunden, des|halb gibt es keine Mus|keln, die den Becken|gür|tel be|we|gen. Die Hüft|mus|ku|la|tur be|wegt vor allem das Bein im @_Hüft|ge|lenk@-.
Am Oberschenkel liegen an der Vor|der|seite die Un|ter|schen|kel|strecker, an der Rück|seite die Un|ter|schen|kel|beu|ger und an der Innen|seite die @_Heran|zieher@- (Adduk|to|ren) des Beines.
@1_Muskulatur der Ober|schen|kel|vor|der|sei|te@-
An der Rückwand des Beckens erkennt man den @_Len|den|darm|bein|mus|kel@- (mus|cu|lus iliop|soas), der sich aus dem @_Len|den|mus|kel@- (mus|cu|lus psoas) und dem @_Darm|bein|mus|kel@- (mus|cu|lus ilia|cus) zu|sam|men|setzt. Der ge|mein|same An|satz liegt am kleinen Roll|hü|gel des Ober|schen|kels. Der Len|den|darm|bein|mus|kel ist ein kräf|ti|ger Beu|ger im Hüft|ge|lenk, außer|dem kann er den Ober|schen|kel ein|wärts und aus|wärts drehen.
Der @_Schneider|muskel@- (mus|cu|lus sar|to|rius) ent|springt am vor|deren Ende des @_Darm|bein|kamms@- (crista iliaca) und setzt an der Innen|seite des Un|ter|schen|kels an. Er beugt in Hüft- und Knie|ge|lenk, dreht den Ober|schen|kel nach außen und den Un|ter|schen|kel nach innen.
Der @_Spanner der großen Ober|schen|kel|fas|zie@- (mus|cu|lus ten|sor fas|ciae latae) setzt an der @_großen Ober|schen|kel|fas|zie@- (fas|cia lata) an. Er führt den Ober|schen|kel seit|wärts und be|wirkt eine Beu|gung im @_Hüft|ge|lenk@-.
Der @_vier|köpfige Ober|schen|kel|mus|kel@- (mus|cu|lus qua|dri|ceps fe|mo|ris) be|steht aus dem @_geraden Ober|schen|kel|mus|kel@- (mus|cu|lus rec|tus fe|mo|ris), dem @_großen äußeren@-, dem @_großen inneren@- und dem @_großen da|zwi|schen|lie|gen|den Mus|kel@- (mus|cu|lus vastus la|te|ra|lis, mus|cu|lus vastus me|dia|lis und mus|cu|lus vastus in|ter|me|dius). Der vier|köpfi|ge Ober|schen|kel|mus|kel bildet eine kräf|tige Sehne (ten|do mus|cu|li rec|ti fe|mo|ris), die zur @_Knie|schei|be@- zieht. Von dort wird dann die Kraft des größten Ober|schen|kel|mus|kels über das @_Knie|schei|ben|band@- (liga|men|tum pa|tel|lae) auf die @_Rauhig|keit des Un|ter|schen|kels@- (tu|be|ro|si|tas tibiae) über|tra|gen. Der vier|köpfige Ober|schen|kel|mus|kel be|wirkt im Hüft|ge|lenk eine Beu|gung und im Knie|ge|lenk eine Streckung.
Der @_Kammus|kel@- (mus|cu|lus pecti|neus) ent|springt am @_Scham|bein@- und zieht zum kleinen Roll|hügel. Er be|wirkt eine Beu|gung im Hüft|ge|lenk und zieht den Ober|schen|kel zur Kör|per|achse. Der @_lange An|zieher@- (mus|cu|lus adduc|tor longus) hat die gleiche Funk|tion. Der @_große An|zieher@- (mus|cu|lus adduc|tor mag|nus) addu|ziert (führt zur Kör|per|achse) eben|falls den Ober|schen|kel und be|wirkt eine Streckung im Hüft|ge|lenk.
@2_Muskulatur der Ober|schenkel|rück|seite@-
Der @_große Gesäß|muskel@- (glutaeus maxi|mus) bildet das Gesäß. Er ent|springt am Hüft|bein, am @_Kreuz|bein@- und am Steiß|bein. Sein An|satz liegt am @_Ober|schen|kel|knochen@-. Seine Auf|ga|be ist die Vor- und Rück|wärts|be|we|gung des Beines und die Außen|drehung des Beines im Hüft|ge|lenk. Beim Gehen ver|hin|dert er das Über|kippen nach vorn. Außer|dem spannt er die Ober|schen|kel|faszie.
Der mittlere Gesäß|muskel liegt unter dem großen Gesäß|mus|kel, ent|springt am Darm|bein und setzt am Ober|schen|kel|knochen an. Er beugt und streckt im Hüft|ge|lenk.
Der @_große An|zieher@- (mus|cu|lus adduc|tor mag|nus) ge|hört zu einer Mus|kel|gruppe, die wir Adduk|toren nennen. Sie liegen alle auf der Innen|seite des Ober|schen|kels, ent|springen am @_Becken@- und setzen in Knie|nähe am Schien|bein an. Sie haben die Auf|ga|be, den Ober|schen|kel zur Kör|per|mitte heran|zu|führen (addu|ziert). Zu den Adduk|toren ge|hören außer|dem, der @_lange An|zieher@- (adduc|tor longus), der @_Kammus|kel@- (mus|cu|lus pecti|neus) und der @_schlanke Mus|kel@- (mus|cu|lus graci|lis). Außer|dem noch der kurze An|zieher, er liegt in einer tiefe|ren Mus|kel|schicht und ist des|halb hier nicht zu sehen.
Die Hinter|seite des Ober|schen|kels wird von drei @_Beuge|mus|keln@- (Flexoren) ge|bil|det: vom @_zwei|köpfigen Ober|schen|kel|mus|kel@- (bi|ceps fe|mo|ris), vom @_halb|seh|ni|gen Mus|kel@- (mus|cu|lus se|mi|tendi|no|sus) und vom @_halb|häu|ti|gen Mus|kel@- (mus|cu|lus semi|mem|bra|no|sus). Sie ent|springen alle am Sitz|bein und setzen am Un|ter|schen|kel an. In der Knie|kehle teilen sie sich in eine @_mittlere@- (mus|cu|lus se|mi|mem|bra|no|sus und mus|cu|lus se|mi|ten|di|no|sus) und eine @_seit|liche Gruppe@- (bi|ceps fe|mo|ris). Alle diese Mus|keln sind @_An|ta|go|nisten@- (Ge|gen|spie|ler) des vier|köpfi|gen Ober|schen|kel|mus|kels. Sie beugen im Knie|ge|lenk und strecken im Hüft|ge|lenk. Außer|dem rollt der zwei|köpfi|ge Ober|schen|kel|mus|kel den Un|ter|schen|kel nach außen, der halb|seh|nige und der halb|häu|tige Mus|kel rollt den Un|ter|schen|kel nach innen.
Die Muskeln des Unter|schen|kels werden in drei Gruppen geteilt: eine vor|dere, eine seit|liche und eine hin|tere Mus|kel|gruppe. An der Vor|der|sei|te des Un|ter|schen|kels liegt vor allem die Streck|mus|ku|la|tur. Zu ihr gehört auch die seit|lich lie|gen|de Wa|den|bein|mus|ku|la|tur. An der Hin|ter|seite des Un|ter|schen|kels liegt die Beuge|mus|ku|la|tur.
@3_Vorderseite des Unter|schen|kels@-
Die vorderen Muskeln gehen in lange Sehnen über. Die langen Sehnen ziehen über die Sprung|ge|lenke zu den @_Knochen des Fußes@-. Alle Sehnen werden durch ein @_Halte|band@- (re|ti|na|cu|lum) am unteren Fuß fixiert.
Der @_vordere Schien|bein|mus|kel@- (mus|cu|lus tibia|lis an|te|rior) ent|springt am Schien|bein und setzt wie alle am Fuß an.
Der @_lange Groß|zehen|strecker@- (mus|cu|lus ex|ten|sor hallu|cis longus) ent|springt am Waden|bein und setzt an der großen Zehe an.
Der @_lange Zehen|strecker@- (mus|cu|lus ex|ten|sor di|gi|to|rum longus) ent|springt an dem Schien|bein. Seine Sehne teilt sich in vier Sehnen, jede liegt in einer eige|nen Seh|nen|schei|de und setzt an einer ande|ren Zehe an.
Die seit|liche Mus|ku|la|tur wird von den @_Wa|den|bein|mus|keln@- gebildet. Dazu ge|hören der @_lange Wa|den|bein|mus|kel@- (pero|naeus longus) und der @_kurze Wa|den|bein|mus|kel@- (pero|naeus bre|vis). Sie ver|lau|fen am Wa|den|bein, und ihre Sehnen ziehen hinter dem äußeren Knöchel zum Fuß|rand und zur Fuß|sohle. Der lange Wa|den|bein|mus|kel ent|springt am oberen Teil des @_Wa|den|beins@-, der kurze Wa|den|bein|mus|kel ent|springt am unteren Teil des Wa|den|beins.
Der @_Schollen|muskel@- (mus|cu|lus so|leus) heißt so, weil er platt wie eine Scholle ist. Er ge|hört zur Wa|den|mus|ku|la|tur.
@4_Hinter|seite Unter|schenkel@-
Der größte Waden|muskel ist der @_zwei|köpfi|ge Wa|den|mus|kel@- (mus|cu|lus ga|stroc|ne|mius), der mit seinen Köpfen ober|halb der Ober|schen|kel|knorren ent|springt. Er be|wirkt eine Beugung im Knie|ge|lenk und be|wegt die Fuß|sohle nach unten (Plan|tar|flexion). Aus der kräf|tigen @_Sehne des zwei|köpfi|gen Wa|den|mus|kels@- (ten|do mus|cu|li ga|stroc|nemii) ent|steht die @_Achil|les|sehne@- (ten|do calca|neus). Un|ter|halb des zwei|köpfi|gen Wa|den|mus|kels liegt der @_Schol|len|mus|kel@- (mus|cu|lus so|leus), der eben|falls an der Achil|les|sehne an|setzt. Seine Ur|sprünge liegen am Un|ter|schen|kel, des|halb wirkt er an der Beugung im Knie|ge|lenk nicht mit.
Im Bereich der @_Knie|kehle@- (fossa popli|tea) sieht man den @_halb|seh|ni|gen Mus|kel@- (mus|cu|lus semi|ten|di|no|sus) und den @_halb|häu|ti|gen Mus|kel@- (mus|cu|lus se|mi|mem|bra|no|sus). Beide wirken als Strecker und Ein|wärts|roller im Hüft|ge|lenk und als Beuger und Ein|wärts|roller im Knie|ge|lenk. Der @_schlanke Mus|kel@- (mus|cu|lus gra|ci|lis) liegt an der Innen|seite des Ober|schen|kels, der zwei|köpfi|ge Ober|schen|kel|mus|kel ver|läuft schräg zu seinem An|satz am Wa|den|bein|köpf|chen.