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- 31. Hold wie die Morgenr÷te
- im jungen Lenz erwacht
- und auf dem Blumenbeete
- so sanft die Rose lacht:
- So wandle Du im Segen
- mit immer heiterm Sinn
- auf blumenreichen Wegen
- Dein ganzes Leben hin.
-
- 32. Das Herz ist eine Harfe,
- Gefⁿhl die Saiten drauf.
- Das Leben gibt die Noten,
- das Schicksal spielt sie auf.
- Bald greift es Dissonanzen,
- bald spielt es Dur, bald Moll;
- bald klingen schrill die T÷ne,
- bald schmelzend, sehnsuchtsvoll!
- So spielt┤s im ewigen Wechsel,
- da▀ wild, da▀ sanft es klingt,
- so spielt es unaufh÷rlich,
- spielt, bis die Harfe springt.
-
- 33. Der Mensch ist nicht blo▀,
- was er ist,
- sondern auch,
- was er sich zum Ideal gesetzt hat,
- und wenn er diesem
- nicht v÷llig entspricht,
- wird durch das blo▀e Wollen
- auch ein Teil seines Wesens bezeichnet.
-
- 34. Erscheint Dir etwas unerh÷rt,
- bist Du tiefen Herzens emp÷rt,
- bΣume nicht auf,
- versuch┤s nicht mit Streit,
- berⁿhr┤ es nicht,
- ⁿberla▀ es der Zeit.
- Am ersten Tag wirst Du feige Dich schelten,
- am zweiten lΣ▀t Du Dein Schweigen schon gelten,
- am dritten hast Du┤s ⁿberwunden;
- alles ist wichtig nur auf Stunden,
- ─rger ist Zehrer und
- Lebensvergifter,
- Zeit ist Balsam und
- Friedensstifter.
-
- 35. Denn der ist K÷nig ⁿber alle Dinge
- und den berⁿhrt der Engel gold┤ne Schwinge,
- der seine Blicke so aussenden kann,
- da▀ sie wie die Adler
- Beute heimwΣrts tragen
- und dem die Morgenstunden
- leuchtend sagen:
- Du Mensch mit hellen Augen,
- nimm uns an.