Festplatten unter Linux: Was ist zu beachten?

Mit IDE- und EIDE-Platten kommt Linux praktisch immer klar. Einzige Ausnahme ist die Verwendung eines Diskmanagers wie Ontrack auf einer ATA-Festplatte an einem alten IDE-BIOS. Die Diskmanager laufen im CPU-Real-Mode und werden vom Protected-Mode-Betriebssystem Linux aus dem Speicher gekickt.
In einem solchen Fall k÷nnen Sie versuchen, da▀ zumindest der Linux-Kernel innerhalb der ersten 504 Megabyte der Platte liegt und so wenigstens die Chance hat, geladen zu werden. LILO, der Linux-Loader, darf bei dieser Konstellation keinesfalls im Master Boot Record (MBR) der Festplatte untergebracht werden (dort ist nΣmlich der Diskmanager), sondern geh÷rt auf die Linux-Partition. Eine GewΣhr dafⁿr, da▀ der Diskmanager und Linux die Platte danach auf die gleiche Weise ansprechen, gibt es jedoch nicht. Starten Sie vorher ein Backup!
SCSI-Platten werden von Linux erkannt, wenn der SCSI-Controller vom Kernel gefunden wurde. Passiert das nicht, wird entweder der Controller von Linux nicht unterstⁿtzt, oder die Unterstⁿtzung ist nicht eingearbeitet worden (anderen Kernel benutzen oder eventuell selbst einen kompilieren).
Dritte M÷glichkeit: Der SCSI-Controller steht auf so exotischen Adressen und Interrupts, da▀ der Linux-Kernel nicht von Haus aus danach sucht. Dann k÷nnen Sie vor dem Booten dem Kernel die Information ⁿbermitteln (analog CHIP 11/96, S. 138). Wie das geht, steht in der Boot-Prompt-Howto, die Sie im Internet oder auf der CHIP-Heft-CD 11/96 finden.
Wenn Sie ein gr÷▀eres Linux-System aufziehen oder einen PC als Linux-Server laufen lassen wollen, ist es aus Grⁿnden der Sicherheit sinnvoll, die Platte in mehrere Partitionen aufzuteilen. Wenn dann wirklich mal ein Dateisystem kaputtgeht, kann es leichter repariert oder auch ein Backup zurⁿckgespielt werden. Bei laufendem System bemerkt der Benutzer an sich den Unterschied zu einem Ein-Partition-System gar nicht, da es unter Linux ja keine Laufwerksbuchstaben gibt, sondern alles zu einem System zusammengemountet wird.
Vor dem Partitionieren sollte man sich Gedanken ⁿber die Aufteilung und die Gr÷▀e machen. Zur Diskussion stehen folgende Partitionen: das Root-Filesystem (»/«), ein User-Filesystem (»/usr«), ein Filesystem fⁿr die Heimatverzeich-nisse (»/home«) sowie eine Partition fⁿr die Hauptspeicherauslagerung (»swap«). Typischerweise ben÷tigt das User-Filesystem die gr÷▀te Partition.
Die meisten modernen Linux-Distributionen schlagen aus StabilitΣts- und Geschwindigkeitsgrⁿnden zu Recht das ext2-Dateisystem zur Formatierung der Festplatten-Partitionen natⁿrlich au▀er der Swap-Partition vor (Kommando: »mkfs -t ext2 /dev/Devicename«).
Ist das geschafft, trΣgt man die neuen Devices und die Verzeichnisse, an die die Devices angehΣngt werden ("mountpoints") in die Datei /etc/fstab ein. Bei einer Neuinstallation fⁿhren die Installationsprogramme der meisten modernen Distributionen den Benutzer komfortabel durch diese Punkte.