OS/2 Warp
CONFIG.SYS optimieren
Antwort
Die Datei CONFIG.SYS von OS/2 enthält alle Treiber, Dienstprogramme und
Parameter, die für einen reibungslosen Betrieb notwendig sind. Eine AUTOEXEC.BAT
wie unter DOS gibt es für den Start von OS/2 nicht. Alle Pfad- und sonstigen Angaben
stehen in der Datei CONFIG.SYS.
Wer mit einem Editor umzugehen weiß und vor den aufgeführten Kommandos nicht
zurückschreckt, kann einige Befehle der CONFIG.SYS ändern, um Warp für eigene
Zwecke zu optimieren. Zuvor sollte man allerdings eine Kopie der CON-FIG. SYS
anlegen - sicher ist sicher.
Die Zeile BASEDEV=IBM2FLPY.ADD kann derjenige getrost löschen, der keinen
PS/2-Rechner und keinen anderen mit Mikrokanal-Architektur sein eigen nennt.
Andere löschen die Zeile BASEDEV=IBM1FLPY.ADD. Der Basisgerätetreiber sorgt
für den Zugriff aufs Diskettenlaufwerk. Im
Normalfall wird der jeweils andere zwar ignoriert, aber es kann Probleme geben.
Zudem bringt der Rauswurf auch ein wenig mehr freien Speicher.
Auch den XDFLOPPY.FLT-Basisgerätetreiber braucht nicht jeder, und das Löschen
bringt zudem etwas zusätzlichen freien Speicher. Das Kommando sorgt dafür, daß man
auf Disketten mit mehr Speicherkapazität zugreifen kann. Wurde Warp von Disketten
installiert, sollte man den Treiber in der CONFIG.SYS belassen, da die
Installationsdisketten ab Nummer 2 aufwärts im XDF-Format geschrieben sind. Wer
OS/2 allerdings von CD-ROM installiert hat, benötigt diesen Treiber nicht. Es sei denn,
er will Images der Installationsdisketten erzeugen.
Die Zeile IFS=C:\OS2\HPFS.IFS /CACHE:2048 /CRECL:64 /AUTOCHECK:CD
(oder ähnlich; abhängig von der Installation) richtet einen Cache-Speicher für das
HPFS-Dateisystem (HPFS: High Performance File System) von OS/2 ein. Wer Warp
weiterhin nur mit dem DOS-Dateisystem FAT (File Allocation Table) benutzt, kann
diesen Befehl getrost aus der CONFIG.SYS verbannen, vor allem, weil dadurch das
System einiges an Speicher freigibt.
Wer die CONFIG.SYS seines Rechners so (oder so ähnlich) von Überflüssigem
abspeckt oder an den Parameterschrauben einiger Befehle dreht, kann etwa bei einem
8-MB-Rechner eine Arbeitsspeicherersparnis von rund 3 Megabyte herausholen -
abhängig natürlich vor allem von der Größe des Cache-Speichers.
Der Befehl DISKCACHE=64,LW,AC:CD bestimmt Art und Größe des
Cache-Speichers für das FAT-Dateisystem. Der erste Parameter bestimmt die Größe
des Caches in Kilobyte (Bereich von 64 bis 14.400). Auch hier gilt: je größer desto
schneller. Wird OS/2 jedoch nur mit HPFS-Partitionen benutzt, ist der Befehl so
überflüssig wie ein Kropf. Das sinnvollste ist in dem Fall, der Zeile einen REM-Befehl
vorzusetzen oder sie gar ganz zu löschen.
Auch an der zeitlichen Cache-Einstellung von OS/2 kann man drehen, um etwa nicht so
häufig auf die Festplatte zugreifen zu müssen. Dadurch kann das System einiges
schneller werden. Die Zeile RUN=C:\OS2\CACHE.EXE /MAXAGE:7500
/DISKIDLE:60000 /BUFFERIDLE:50000 sorgt dafür, daß Daten länger im Cache
bleiben dürfen (MAXAGE), daß erst später auf die Festplatte geschrieben wird,
abhängig davon, ob die Platte untätig ist (DISKIDLE) oder der Cache-Speicher
(BUFFERIDLE). Die Werte werden in Millisekunden angegeben (im Bereich von einer
Millisekunde bis knapp unter 50 Tagen), so daß Daten mit dieser Einstellung 7,5
Sekunden (Vorgabe: 5 Sekunden) im Cache bleiben dürfen, daß die Platte 60
Sekunden untätig sein muß (Vorgabe: 1 Sekunde) bevor auf sie geschrieben werden
darf und daß der Cache-Inhalt spätestens nach 50 Sekunden Leerlauf (Vorgabe: 0,5
Sekunden) auf die Festplatte geschrieben werden muß. Zu beachten ist allerdings, daß
es für solche Extremwerte guter Speicherchips bedarf, bei denen kein Bit defekt ist.
Die Größe der Auslagerungsdatei von OS/2 wird mit dem SWAPPATH-Befehl
bestimmt. Sie wird bei der Installation in Abhängigkeit von der Größe des
Hauptspeichers vorgegeben. Für ein System mit 8 Megabyte Hauptspeicher etwa wird
eine Auslagerungsdatei mit einer Anfangsgröße von 4 Megabyte angelegt. Diese wächst
mit der Zeit, und man sollte beobachten, wie groß sie wird. Prinzipiell gilt: Die Größe
plus 1 Megabyte Jongliermasse ist akzeptabel. Als Grundeinstellung kann man auch
sofort einem höheren Wert ansetzen, etwa mit dem Befehl
SWAPPATH=C:\OS2\SYSTEM 2048 16000. Dieser legt die Anfangsgröße auf