OS/2 Warp

OS/2 bietet eine große Zahl von Möglichkeiten, sein System nach dem eigenen Geschmack und Bedürfnissen einzurichten. Nicht zuletzt deswegen es ist sinnvoll, die aktuelle Konfiguration zu sichern, bevor man sich durch Notizbücher klickt und alle möglichen Schalter betätigt. Dazu öffnet man durch Anklicken der Arbeitsoberfläche mit der rechten Maustaste das Kontextmenü derselben. Im Kapitel äArchivierenô setzt man den Schalter äDaten bei jedem Systemstart archivierenô und führt zunächst einen Systemabschluß durch. Beim Neustart des Rechners werden dann alle Systemeinstellungen gespeichert, was schon mal länger als eine Minute dauern kann. Deutlich kürzer wird die Wartezeit, wenn man folgendes beachtet: Wer auf der Arbeitsoberfläche statt der Programme nur Referenzen auf Programme ablegt, besetzt wesentlich weniger Festplattenplatz und spart auch beim Archivieren deutlich Zeit. Ist das System einmal gesichert, sollte man das Archivieren wieder abschalten. Dann bootet der Rechner auch wieder schneller. (Mit der Tastenkombination [Alt + F1] beim Booten gelangt man in ein Menü, aus dem diese verschiedenen Systemkonfigurationen gestartet werden können.) Schaltet man die Archivierung nicht wieder aus und ändert zudem ein fehlerhaftes System nur schrittweise - wie es üblich ist -, sind die drei verfügbaren Konfigurationen schnell überschrieben; und damit vielleicht auch das letzte funktionierende Archiv, das vor dem verpatzten Feintuning noch existierte. Zusätzlich zu den OS/2-Einstellungen kann man natürlich auch für DOS und Windows eine ganze Reihe von Parametern nach eigenen Bedürfnissen optimieren. Auch da ist es nützlich, die alten Einstellungen zu sichern. Das Notizbuch für die Einstellungen von DOS oder Windows-Programmen enthält das Kapitel äSitzungô mit einem Schalter für äDOS-Einstellungenô. Wer ihn drückt, bekommt zunächst eine Übersicht für verschiedene Bereiche; man wählt hier etwa äAlle DOS-Einstellungenô und bestätigt mit äOKô. Bevor man in der Liste, die daraufhin erscheint, Änderungen vornimmt, kann (und sollte) man die bestehenden Werte sichern. Auch wenn man es nicht erwartet, verbirgt sich die Funktion dafür hinter dem Schalter äDruckenô. In dem folgenden Eingabefenster wählt man äVerschlüsselte Dateiô und gibt in das Eingabefeld einen Dateinamen ein. Wenn man jetzt auf äDruckenô klickt, werden die Daten gespeichert. (Im Gegensatz dazu ist die Funktion zum Laden der Einstellungen dort, wo man sie erwartet, nämlich beim Schalter äLadenô.) Mit dem Schalter äSichernô verläßt man das Fenster. Ein große Hilfe für OS/2-Benutzer stellen die Fixpaks (Fehlerkorrekturen für OS/2) dar, die von IBM in unregelmäßigen Abständen herausgebracht werden. Wenn sie auch in vielen Fällen eine ganze Reihe von Problemen beheben, kann der Schuß aber ebenso nach hinten losgehen. Gerade das deutsche Fixpak XRGW008 hat einige Fehler, die vermutlich erst mit einem späteren Fixpak wieder behoben werden. So erscheint nach der Installation der Fehlerkorrektur beim Startversuch von Ami Pro etwa die Meldung äPMMERGE.DLL fehlerhaftô, bei manchen Rechnern läßt sich zudem die Fensterliste nicht mehr aufrufen. Ähnliches gilt für das Notizbuch äEinstellungenô der Arbeitsoberfläche. Ein weiterer Grund, auf die Fehlerkorrektur XRGW008 möglichst zu verzichten: die schlampige Übersetzung des Ganzen. Viele Dialoge und Buttons erscheinen nach der Installation nur noch auf Englisch. Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Wer mit der Qualität eines Fixpaks nicht zufrieden ist, muß jedoch nicht gleich OS/2 neu installieren, um den alten Zustand wiederherzustellen. Denn das Service-Programm macht vor der Installation des Fixpak ein Kopie aller Dateien, die später geändert werden. Diese Kopien werden in einem Archiv abgelegt. Da das Service-Programm aber nur die jeweils letzte Version im Archiv ablegt, gibt es zusätzlich noch die Möglichkeit, ein Backup anzulegen, bevor Dateien überschrieben werden. Da es mit den Fixpak immer wieder zu Problemen kommen kann, empfiehlt es sich, stets beide Sicherungsmöglichkeiten zu verwenden. Um den alten Zustand wiederherzustellen, startet man das Service-Programm erneut. Die Programme, die zur Überarbeitung zur Auswahl stehen, werden in einem Fenster aufgelistet (Serviceable products). Daneben gibt es einen Schalter für die Auswahl anderer Produkte (äChange product list...ô). In dem Fenster, das sich dahinter verbirgt, wählt man die Option äArchived productsô, um den letzten Zustand wiederherzustellen. Viele Computeranwender vernachlässigen die Anlage und Pflege von Startdisketten für das Betriebssystem. Dabei ist das gar nicht schwer und erspart im Notfall vielleicht eine Menge Arbeit: Zudem werden für OS/2 normalerweise nur drei Disketten benötigt. Die Disketten können über das Programm äDienstprogrammdiskettenô im Ordner äSystem - Systemkonfigurationô erzeugt werden. Wer zudem mit dem OS/2-Bootmanager arbeitet und auf der Festplatte noch Partitionen beherbergt, von denen bisher noch nicht gestartet wird, kann sich die Disketten auch auf eine solche Partition kopieren, um von dort ein Notsystem zu starten. Dazu muß man die Festplatte allerdings entsprechend vorbereiten: In einem OS/2-Fenster wechselt man in das Verzeichnis OS2\INSTALL \BOOTDISK und startet SYSINSTX x: (äxô steht für das entsprechende Laufwerk). Mit XCOPY sind dann die drei Disketten auf Festplatte zu kopieren. Auf der ersten Diskette müssen dazu erst vorerst allerdings die Attribute einiger Dateien geändert werden, was mit dem Befehl attrib OS2*.* r s h geschieht. Als letztes ist FDISK aufzurufen. Für die entsprechende Partition öffnet man das Kontext-Menü und wählt die Funktion äIn Menü aufnehmen...ô und beendet FDISK. Beim nächsten Start des Computers hat man nun die Möglichkeit, von einer weiteren Partition zu der neuen OS/2-Kommandozeile zu gelangen.