WinRename

Im Gegensatz zum DOS-Befehl rename arbeitet WinRename nicht mit Fragezeichen und Asterisken, sondern mit Platzhaltern im Klartext. Der Namensteil einer Datei wird mit [name] angegeben, sein Typ mit [typ]. Was unter rename noch *.* hieß, lautet unter WinRename also [name][typ]. Wichtig: Der dem Typen vorangestellte Dezimalpunkt ist in [typ] integriert.

  Ein Beispiel: Es soll eine Reihe von Dateien mit dem Namenspräfix Kopie von versehen werden. Als erstes werden alle zu bearbeitenden Dateien in die Kandidatenliste gezogen und anschließend folgende Maske eingegeben:

Kopie von [name][typ]

Schon bei der Eingabe der Maske erscheint in der Preview-Spalte "Neuer Name" der neue Name. Es handelt sich dabei jedoch nur um eine Vorschau! Erst wenn man die Taste "Jetzt Umtaufen!" klickt, werden diese Namen auch auf die betreffenden Objekte übernommen.

  Noch ein Beispiel: Der Dateityp aller ausgewählten Dateien soll in doc geändert werden:

[name].doc

Einer der großen Nachteile von rename ist seine Unfähigkeit, gezielt auf bestimmte Namensteile zugreifen zu können. Kein Problem für WinRename, denn das Tool verfügt über einen ganzen Satz von flexiblen Zugriffsmethoden. Neben [name] gibt es noch folgende weiteren Platzhalter:

·      [Anfang, Länge] bezeichnet einen Teilnamen, der bei dem Zeichen mit der Nummer Anfang beginnt und die Länge Länge hat. [4,3] liefert aus testname.dat die Zeichenkette tna. Wird der Zahl Anfang der Buchstabe R, wie "rechts" vorangestellt, so beginnt die Zählung nicht wie gewohnt am Namensanfang links, sondern an dessen Ende, also rechts. [R4,3] ergibt demnach aus testname.dat die Zeichenkette stn.

·      [Anfang-Ende] bezeichnet einen Teilnamen, der bei dem Zeichen mit der Nummer Anfang beginnt und beim Zeichen mit der Nummer Ende (inklusive) endet. [4-6] liefert aus testname.dat die Zeichenkette tna. Auch diesem Platzhalter kann ein R vorangestellt werden. Steht die Namenslänge nicht eindeutig fest, so kann die Angabe von Ende auch entfallen: [4-].

 

Weitere Parameter

WinRename bietet auch zeitrelevante Platzhalter. Diese erlauben das Datum bzw. die Uhrzeit der letzten Änderung auf verschiedene Weisen in den Dateinamen zu übernehmen. Das erscheint zwar auf den ersten Blick redundant, da diese Daten schließlich auch im Ordnerfenster zu sehen sind. Doch erstens ist diese Ansichtsoption nicht immer aktiv bzw. vorhanden und zweitens läßt sich auf diese Weise eine recht interessante Versionskontrolle schon allein über den jeweiligen Dateinamen realisieren:

·      [datum] fügt an der betreffenden Stelle das aktuelle Datum im Format tt.mm.jjjj – der 1. März des Jahres 2000 wird beispielsweise als 01.03.2000 eingefügt.

·      [zeit] fügt analog zu den vorigen Tokens die Uhrzeit der letzten Änderung ein. 13 Uhr 15 Minuten und 45 Sekunden werden dabei als 13.15.45 dargestellt.

Da die Zeichen Doppelpunkt wie auch Schräg- und Rückstrich innerhalb von Dateinamen verboten sind, wurde zur Trennung der einzelnen Zeitwerte wie beim Datum ein Punkt verwendet. Dennoch lassen sich Datum und Zeit voneinander unterscheiden da nur das Datum über einen vierstelligen Wert verfügt.

Daneben hat WinRename unter anderem noch ein ganz besonderes "Special" zu bieten: Den Dateizähler. Diese Option ist vor allem dann praktisch, wenn viele verschiedene Dateien ähnlichen Inhalts mit stark unterschiedlichen Namen vorliegen - etwa bei einer Bildsammlung. Kommt es dabei nicht auf eine exakte Namensgebung bezüglich der einzelnen Dateien an, so können sie anhand des Zählers einfach durchnumeriert werden. Der Zähler wird in die Umbenennungsmaske über den Platzhalter [Zahl] eingesetzt. Die einzusetzende Zahl kann mit und ohne Vornullen eingefügt werden und auch der Anfangswert ist frei einstellbar. Angenommen die ausgewählten Kandidaten sollen die Namen bild1.jpg, bild2.jpg usw. erhalten, so müßte die betreffende Maske wie folgt aussehen:

Bild[zahl][typ]

Wolfgang Wirth