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Website des Monats

 

com!online Ausgabe 04/02

www.allianz-arena.org  

com!online Ausgabe 03/02

www.bierchen.de  

com!online Ausgabe 02/02

www.guggenheim.com  

com!online Ausgabe 01/02

www.tagesschau.de  
 
 
com!online 04/02

Das größte Schlauchboot der Welt

www.allianz-arena.org

sehr gut

Seit dem 8. Februar ist es amtlich: Im Münchener Stadtteil Fröttmaning wird die neue Heimstätte der Bundesligisten FC Bayern und TSV 1860 entstehen. Im Frühjahr 2005 soll die von den Schweizer Architekten Herzog und de Meuron entworfene „Allianz Arena“ samt Infrastruktur wie Autobahn- und U-Bahn-Anschluss stehen. So rechtzeitig also, dass in der bayerischen Landeshauptstadt im Sommer 2006 das WM-Eröffnungsspiel und vier weitere Begegnungen des Turniers ausgetragen werden können. Im Web darf man dem Fußball- Tempel schon mal einen – allerdings etwas unscharfen – Besuch abstatten. Von außen sieht das laut Franz Beckenbauer „ungewöhnlichste Stadion der Welt“ aus wie ein riesiges Schlauchboot, was ihm schon vorab seinen Spitznamen bescherte. Ob die Bayern demnächst damit zu den Champions-League-Matches rudern, ist ungewiss. Sicher ist aber, dass das Stadion von weitem signalisiert, welcher Münchener Klub gerade Heimspiel in dem 66.000 Zuschauer fassenden Oval hat. Im Netz ist der Farbwechsel von Rot (FC Bayern) auf Blau (1860) ebenso deutlich zu bestaunen wie die vielen Rhomben, die das Erscheinungsbild prägen. Nachzählen lassen sie sich leider in den Filmchen nicht. Die Außenhaut besteht aus 2000 dieser geometrischen Formen, von denen jede eine Fläche von acht mal vier Metern hat. Für den virtuellen Rundgang eignen sich sowohl der Windows Media Player als auch Apples Quicktime und der Real Player. Was (noch) nicht zu sehen ist, sind die Zusatzeinrichtungen des Stadions, etwa das Museum. Beide Klubs werden dort ihren Fans die jeweilige Vereinshistorie präsentieren – irgendwann. Die Website konzentriert sich lieber auf den langen Weg zum Schlauchboot: Bürgerentscheid, zaudernde Politiker, Stadiongipfel mit Ministerpräsident Stoiber und unterschiedlichste Standort-Vorschläge – eine bayerische Posse mit Happy End. All dies hält der Auftritt fest, auf dass man darüber schmunzeln möge, wenn die Kicker den Rasen längst erobert haben.

www.allianz-arena.org
com!online 03/02

Bierisch gut

www.bierchen.de

sehr gut

Woher stammt das Wort "Skål", mit dem die nordischen Nationen anstoßen? Mit welchem Trinkspruch prostet man sich in China oder in Albanien zu? Was hat die Bockwurst mit Bier zu tun? Wie viele Kalorien haben 0,2 Liter Doppelbockbier? Wann und von wem wurde das Reinheitsgebot eingeführt? Nichts leichter zu beantworten als das: Auf der Website www.bierchen.de wird all diesen Fragen penibel nachgegangen. Die Informationsdichte rund um den schaumigen Durstlöscher ist dabei beeindruckend: Wissenswertes zu Sortenvielfalt, Braukunst und Biersteuergesetz ist ebenso zu finden wie Begriffe rund ums Bier, Angaben zum Bierverbrauch (der immer aktuell errechnet wird) und jede Menge Rezepte. Selbst die Herkunft des legendären Trappistenbiers wird erklärt. Wer sich durch das gesammelte Wissen geackert hat, der sollte in der Lage sein, das "Biertrinkerdiplom" zu erwerben - und er kann der Bier-Community beitreten. Bierfans können zudem 2538 Bierdeckel, 359 Kronkorken, 228 Labels, 57 Pilsdeckchen, 267 Trucks (natürlich nur solche mit Bierwerbung drauf…), 82 Dosen, 59 Kartenspiele und 20 Feuerzeuge betrachten - eine Sammlung, die zudem ständig erweitert wird. Außerdem gibt's originelle Bierdeckel als E-Mail-Grußkarten zum Versenden, zahlreiche Bierwitze und eine Link-Liste, in der sich die Web-Adressen fast aller Brauereien weltweit finden. Selbst launige Anekdoten fehlen nicht: Wer weiß schließlich noch, dass sich der Schlagersänger Heino einst beim Öffnen einer Bierflasche einen Sehnenriss am linken Ringfinger zuzog?

bierchen
com!online 02/02

State of the Art

www.guggenheim.com

sehrgut

Neue Maßstäbe für die Präsentation von Kunst im Netz will der Guggenheim Museumsverbund mit seiner erst kürzlich online gegangenen Website setzen. Und der Start ist durchaus viel versprechend: Aktuellste Technik sorgt für einen kurzweiligen Genuss der Sinne, optisch wie auch akustisch. Zwar ist dafür die entsprechende Hard- und Software Voraussetzung - schnelle Web-Verbindung, Flash 5, Media Player und einige andere gängige Internet-Tools. Doch der Einsatz lohnt sich: Von musikalischer Untermalung begleitet, die auch noch der jeweiligen Kunstepoche entspricht, wandelt der Surfer durch professionell gemachte Online-Ausstellungen, kann entsprechende Hintergrundinfos zu Werk und Künstler abrufen und sich bestimmte Texte sogar als Audiofile vortragen lassen. Links in jede Richtung, dazu gestalterischer Ideenreichtum - da tritt der virtuelle Museumsbesuch erstmals in Konkurrenz zum realen Erleben. Bisher geben zwar erst zwei komplette Themensammlungen einen Vorgeschmack, im Lauf des kommenden Jahres sollen jedoch rund 200 Ausstellungen im Netz stehen. Erst vor kurzem verkündete Guggenheim-Chef Thomas Krens den Start des neuen Portals als Multimedia-Visitenkarte für ein Museumsnetzwerk, das genau wie das Web selbst weltumspannend agiert - mit Dependancen in Bilbao, Berlin, Venedig und neuerdings Las Vegas sowie Wanderausstellungen in St. Petersburg, Karlsruhe und Wien. Noch funktionieren nicht alle Services, die in Zukunft die Attraktivität für Kulturkonsumenten ausmachen sollen. Doch der User kann sich zumindest per Newsletter informieren lassen, wann es jeweils losgeht - zum Beispiel mit dem "Cultural Navigator", einer Art Kulturkalender, der Veranstaltungstermine rund um den Globus sammelt. Oder über das Ausstellungsarchiv, das neben Künstlerprofilen, Texten, Kommentaren und einem Glossar der Kunstsprache auch eine Datenbank für darstellende Kunst enthalten wird.
Einen wichtigen Teil der Site soll das "Virtual Museum" ausmachen - als progressives Forum für reine Internet-Kunst. Zur Realisierung wurde der Architekt Hani Rashid verpflichtet, der international als einer der wichtigsten Theoretiker computergenerierter Architektur gilt. Die Erwartungen sind hoch: Präsentation von Computerkunst auf dem neuesten Stand der Technik.

guggenheim
com!online 01/02

24 Stunden Tagesschau

www.tagesschau.de

sehrgut

Sie ist die älteste und nach wie vor meistgesehene Nachrichtensendung des deutschsprachigen Fernsehens: die Tagesschau. Seit dem 26. Dezember 1952 wird sie ausgestrahlt - damals dreimal wöchentlich von 20.00 bis 20.15 Uhr und zunächst nur im NWDR, einem der Vorläufer des (Ersten) Deutschen Fernsehens. Seit 1954 beteiligten sich auch die anderen Landesrundfunkanstalten und lieferten Inlandsberichte zu, bis 1955 war allerdings nur zusammengeschnittenes Filmmaterial der Neuen Deutschen Wochenschau zu sehen. Erst am 1. Oktober 1960 erhielt die Tagesschau eine eigene Nachrichtenredaktion. Weitere Wegmarken: Mit Karl-Heinz Köpke tauchte am 2. März 1959 der erste Sprecher auf dem Bildschirm auf - vorher wurden die Bilder nur mit Stimmen aus dem Off unterlegt. Die erste Frau auf diesem Platz war Dagmar Berghoff, ihre erste Sendung lief am 16. Juni 1976.Lauter Pioniertaten, die Mediengeschichte schrieben. Nur im Internet gab Tagesschau.de - obwohl seit 1996 online - die News-Führerschaft an andere Web-Auftritte wie Spiegel.de oder Focus.de ab. Verlorenes Terrain, das nun gutgemacht werden soll: Seit dem 28. November präsentiert sich das Angebot in neuem, tiefblauem Look und bündelt die Nachrichten- und Informationsangebote der ARD aus Hörfunk- und Fernsehen, aus Landesrundfunkanstalten und Gemeinschaftseinrichtungen. Neben der internationalen Berichterstattung durch den Zugriff auf das Korrespondentennetz der ARD setzt Tagesschau.de dabei vor allem auf innenpolitische Nachrichten und Berichte. Die beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg angesiedelte Redaktion ist zudem die erste deutsche Nachrichtentruppe, die 24 Stunden täglich im Dienst ist und dabei nicht nur zugelieferte Beiträge multimedial aufbereitet, sondern auch selbst Beiträge eigens für den Web-Auftritt recherchiert und erstellt, Chats und Interviews führt oder themenbezogene Diskussionsforen einrichtet. Wer etwas verpasst hat, dem bietet das riesige Archiv zudem die Möglichkeit, zu recherchieren oder ein paar Jahre zurückzublicken. Wer weiß, vielleicht gibt es demnächst ja auch den ersten Internet-Nachrichtensprecher - von Tagesschau.de präsentiert. So ganz undenkbar ist's ja eigentlich nicht.

tagesschau