Wer den Raum betritt, fühlt
sich in ein Märchen aus Tausendundeiner
Nacht versetzt.
Schwere, dunkle Teppiche hängen
an den Wänden, dämpfen jeden Laut.
Arabische Laternen sorgen für stimmungsvolles
Schummerlicht, fransengesäumte Diwane
und zu Türmen aufgeschichtete Kissen laden
zum Verweilen. Außer leiser klassischer Musik
und dem Gemurmel einzelner Gäste ist kaum
etwas zu hören die Tadschikische Teestube
nahe der Touristenmeile Unter den Linden in
Berlin ist eine echte Oase der Ruhe und Entspannung.
In die erste Etage des Palais am
Festungsgraben zieht sich zurück, wer dem
Großstadttrubel entrinnen will. Touristen verirren
sich kaum hierher, auch wenn das eigentlich
als Theaterrestaurant eröffnete Kleinod in
dem ein oder anderen Reiseführer aufgeführt
ist. Es ist eben ein eher versteckter Platz in der
Metropole, ein Hidden place.
Ebensolchen Orten hat sich die gleichnamige
Site verschrieben. Mit viel Engagement haben
sich ihre Urheber daran gemacht, Juwelen im
Straßengewirr aufzuspüren und dem Webleser
nahe zu bringen. Beispielsweise die liebevoll
restaurierten Honigmond-Hotels, die zu durchaus
annehmbaren Preisen Zimmer in wunderschönen
Altbauten, teilweise mit Blick in grüne
Innenhöfe, anbieten. Oder die Lunch lectures, Führungen durch die Guggenheim-
Sammlung in der Mittagspause
inklusive einem außergewöhnlichen
Kunst-Schmaus.
Wohlige Gänsehaut verspricht das Anatomische
Theater in der ehemaligen Tierarzneischule: Das
1790 errichtete, frühklassizistische Meisterwerk
von Carl Gotthard Langhans, das dem 200 Jahre älteren Teatro Anatomico in Padua nachempfunden
wurde, kann auf Anfrage besichtigt
werden man muss lediglich beim Institut
für Fleischhygiene klingeln. Sehenswert auch:
das seit 1972 unter Denkmalschutz stehende
Lapidarium der Berlinischen Galerie.
Die Webpräsentation dieses Fundus an reizvollen
Geheimtipps ist so gelungen wie die
Auswahl der Hidden places: Ein ausführlicher
Infotext verrät jeweils
viel Interessantes, darunter
geben Adresse
und Stadtplan-Link
Auskunft, wie der
Berlin-Besucher am
schnellsten zum jeweiligen
Ziel kommt.
Häufig gibt es zusätzliche,
nützliche Buchtipps.
Und im Bezirks-,
Personen- oder Sachindex
kann ganz gezielt nach bestimmten
Kategorien gesucht werden. Ein kreativ gestalteter
Surftipp mit sehr viel Flair!
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