ASTRO

Astronavigationsprogramm fⁿr den Pilot

Vorwort

Die technischen M÷glichkeiten und der Preisrutsch fⁿr die elektronische Navigation haben dafⁿr gesorgt, da▀ es kaum ein Schiff ohne automatische Standortbestimmung gibt. Trotzdem ist es sinnvoll, neben der modernen Satelliten-Navigation einen Rechner fⁿr die Astronavigation an Bord zu haben, besonders, wenn der Rechner noch anderweitig genutzt werden kann. Das Berechnen des Standortes mit einem Computer erfordert kaum Lernaufwand und geht trotzdem schnell. Die Tafeln sollten trotz aller Technik an Bord sein.

Der Pilot ist ein kleiner, preiswerter Rechner, der sich gut fⁿr den Einsatz auf See eignet. Er ist durch die eingebaute und andere verfⁿgbare Software universell als Bordrechner einsetzbar.

Die Programmbeschreibung stellt die M÷glichkeiten dieser Software dar. Sie kann keine Einfⁿhrung in die astronomische Navigation ersetzen.

Au▀erdem gibt es einige ▄bungsaufgaben, damit Sie sich mit dem Programm vertraut machen k÷nnen.

1. Lieferumfang

Die Lieferung besteht aus einer Diskette mit dem Programm PASTRO, der mathematischen Bibliothek ASTROFUNC. Die Programmdateien mⁿssen von Ihnen zuerst auf den Piloten ⁿbertragen werden.

2. Allgemeines zur Eingabe

Die Eingabe von Daten, die fⁿr ein Programm notwendig sind, ist immer ein Problem, wenn nur bestimmte Daten erwⁿnscht sind oder spezielle Formate ben÷tigt werden. Das ist beim Umgang mit Gradzahlen der Fall. Fⁿr dieses Programm ist die Einzeleingabe aller Daten erforderlich: Gradzahl, Minutenzahl, Richtung... Sie werden jeweils durch einen Strich gekennzeichnet. Zur Vereinfachung wird die Eingabe in einem Feld gemacht. Grad und Minuten oder Stunden, Minuten und Sekunden werden durch einen Leerschritt getrennt: Eine Gradzahl z. B. wird als

12<BLANK>34.5

eingegeben.

Alle Zeiten sind in UTC (universal time coordinated). Statt O wird E fⁿr die Ostrichtung benutzt. Alle Kursangaben sind rechtweisend.

3. Das Menⁿ und die M÷glichkeiten

Wenn Sie das Programm gestartet haben, erscheint folgendes Auswahlmenⁿ auf Ihrem Bildschirm:

Startbildschirm

Es sind die M÷glichkeiten des Programms dargestellt. Alle verfⁿgbaren Gestirne, die fⁿr die Astronavigation ergiebig sind, sind aufgefⁿhrt.

3.1. Ortsbestimmung

WΣhlen Sie ein Gestirn und starten Sie die Berechnung fⁿr einen Ort (Messung). Hier nun ein Beispiel:

Koppelort  13  53' N
           44  39' W
1. Messung Sonne 16.12.1990  UTC 10:49:06
           unten 19  18.6' kein Indexfehler
           Augenh÷he 2 m
2. Messung Sonne 16.12.1990  UTC 14:37:10
           unten 52  28.2' kein Indexfehler
           Augenh÷he 2 m
           Versegelung Kurs 270 , 19 sm
(Stellen Sie zuerst das Jahr auf 1990 ein.)

Sie k÷nnen nun die erste Messung eingeben. Zuerst werden Sie nach Ihrer Position zur ersten Messung gefragt. Geben Sie den ganzzahligen Breitengrad ohne Vorzeichen und Nachkommastellen ein, dann ein Leerzeichen und dann die Minutenzahl. Geben Sie als Dezimaltrennzeichen einen Punkt ein.

Danach erfolgt die Eingabe der Richtung Nord oder Sⁿd. Die Vorgabe ist Nord und braucht nicht aktiviert werden. Andere Eingaben sind nicht zulΣssig.

Das gleiche geschieht nun fⁿr die LΣnge. Erst die ganze LΣnge, dann die Minuten und zuletzt die Himmelsrichtung. Wenn statt der Positionsangaben der 'alt'-Knopf gedrⁿckt wird, wird der letzte errechnete Fix oder das letzte errechnete Ziel als Eingabe eingetragen.

Es folgen die Eingaben fⁿr das Datum. Nur der Tag und der Monat werden abgefragt. Das Jahr wird automatisch aus dem aktuellen Datum, das der Rechner intern verwaltet, berechnet. Falls das Jahr nicht richtig ist, k÷nnen Sie es im Hauptmenⁿ Σndern. Eine automatische ▄bernahme des Tages und des Monats erfolgt nicht. Es wird lediglich das Datum vorgeschlagen, mu▀ dann aber noch bestΣtigt oder verΣndert werden.

Die Abfrage der Uhrzeit ist in Stunden, Minuten und Sekunden geteilt. Auch hier steht zwischen den Werten jeweils ein Leerzeichen.

Auch bei der gemessenen H÷he wird die Eingabeform beibehalten. Erst die volle Gradzahl und dann die Minuten.

Nacheinander werden jetzt die Berichtigungen abgefragt. Zuerst erscheint der Indexfehler. Wenn der Fehler negativ ist, stellen Sie ein Minus voran, ein Plus ist nicht erforderlich. Die Ma▀einheit ist Minuten. Die Me▀h÷he ⁿber dem Meeresspiegel ist anzugeben. Hier ist fⁿr ein Segelboot die ⁿblichen 2 m vorgegeben. Es kann natⁿrlich auch geΣndert werden. Falls Sie die Sonne oder den Mond fⁿr die Messung gewΣhlt haben, werden Sie nach dem oberen oder unteren Rand des Gestirns gefragt.

Die Kn÷pfe im einzelen bedeuten:

Zwischen dem Format fⁿr das Datum (tt.mm./mm.tt.) bzw. fⁿr die H÷henma▀einheit (m/ft) wird ⁿber den Menⁿknopf umgeschaltet.

Drⁿcken Sie dann den Knopf 'rechnen'.

Messung

Es erscheinen am Ende die Me▀auswertung die klassischen Angaben. Die Seemeilen von der gekoppelten Position hin oder weg zur Sonne und das Azimut. Mit Hilfe dieser Angaben lΣ▀t sich die Auswertung bei Bedarf auch zeichnerisch machen. Wenn Sie kontinuierlich messen und auswerten, werden Sie Ihre letzte Position und Messung fⁿr die neue Auswertung benutzen. Die Seemeilen hin oder weg von dieser Position mⁿssen sehr gering sein. Falls hier Abweichungen sind, deutet das in der Regel auf eine falsche Eingabe hin. Kontrollieren Sie alle Eingaben an dieser Stelle und bestΣtigen Sie die Korrektheit mit (Ok).

Dann sind Sie wieder im Hauptmenⁿ.

Fⁿr die zweite H÷henmessung stehen wieder alle Gestirne zur Verfⁿgung, die Eingaberoutine ist die gleiche, nur die Koppelposition entfΣllt. Dafⁿr werden Sie nach einer Versegelung gefragt. Sie k÷nnen den Kurs und die Distanz eingeben.

Die neue Messung wird dann von der neuen Koppelposition berechnet.

Nach 2 Messungen k÷nnen Sie sich die berechnete Position ausgeben lassen. Drⁿcken Sie dazu die Taste 'Fix' im Hauptmenⁿ. Der Bildschirm fⁿr dieses Beispiel mⁿ▀te so aussehen:

Fix

Ort meint den Koppelort der letzten Beobachtung. Die Besteckversetzung (BV) wird immer von hieraus berechnet.

Die Werte k÷nnen als Text in das Memopad ⁿbertragen werden.

SpΣter besteht die M÷glichkeit, die Position nochmal anzeigen zu lassen. Au▀erdem k÷nnen nun weitere Messungen eingegeben werden. Beispiele dazu finden Sie in der Anlage oder im Kapitel 'Einen Stern suchen'. Wenn Sie Beispiele aus Lehrbⁿchern rechnen, sollte die Position nicht mehr als 2 Seemeilen abweichen. Die Differenzen erklΣren sich aus unterschiedlichen Rechenverfahren.

3.2. Einen Stern suchen

Oft kann man in der DΣmmerung einen Stern messen, wei▀ aber nicht, um welchen es sich handelt. Hier wird aus der Sternenliste passend zur Messung und zur Peilung gesucht.

Die Sternensuche ist kein gesonderter Programmpunkt. Die Ortsbestimmung wird gestartet mit der Eingabe 'Sterne'. Geben Sie den Koppelort oder die Versegelung, das Datum und die Zeit ein. Wenn Sie in der Auswahlbox fⁿr die Sterne 'unbekannt' stehen lassen, mⁿssen Sie zusΣtzlich die Peilung eingeben (ist sonst nicht n÷tig).

Ein Beispiel dazu:

Koppelort  13  55 N
           44  31 W
1. Messung unbekannter Stern  16.12.1990  UTC 8:26:10
           Peilung 80    H÷he 44  36.4'
2. Messung unbekannter Stern  16.12.1990  UTC 8:30:30
           Peilung 350   H÷he 42  4.4'
           keine Versegelung
Stern suchen

Es wird immer der nΣchstgelegene Stern oder Planet gesucht. Ob dieser Stern sinnvoll ist, mⁿssen Sie anhand der Ausgaben prⁿfen. Die Suche kann etwas dauern.

Es sind insgesamt 58 Sterne enthalten. Diese sind nach den englischen Namen der Sterne sortiert.

Das Ergebnis des Beispiels sollte so aussehen:

        2 Messungen
        16.12.1990
        8:30:30      
        Ort  Breite:  13  55.0 N                
             LΣnge:   44  31.0 W                
        Fix  Breite:  13  49.6 N                
             LΣnge :  44  39.8 W                
        BV   237,5    10.1 sm                    
Die Sterne waren Arcturus und Dubhe.

Die Beobachtungen k÷nnen noch erweitert werden (bis 20):

3. Messung unbekannter Stern  16.12.1990  UTC 8:38:40
           Peilung 270     H÷he 57  19.2'
           kein Indexfehler, Augenh÷he 2 m
           keine Versegelung
Das Ergebnis wΣre dann:

        3 Messungen
        16.12.1990
        8:38:40      
        Ort  Breite:  13  55.0 N                
             LΣnge:   44  31.0 W                
        Fix  Breite:  13  48.8 N                
             LΣnge :  44  37.6 W                
        BV   225.9      8.8 sm                 
Der gemessene Stern war in diesem Fall ein Planet: Jupiter.

Da keine griechischen Buchstaben auf dem PalmPilot vorhanden sind, hier die Bedeutung fⁿr die Sterne die in der Tabelle keine eigenen Namen haben:

  a alpha  e epsilon  i iota    n nu       r rho      v phi
  b beta   f zeta     k kappa   q xi       s sigma    x chi
  c gamma  g eta      l lambda  o omicron  t tau      y psi
  d delta  h theta    m mu      p pi       u upsilon  z omega

3.3. Die Beobachtungen betrachten

Bei Bedarf kann man die gespeicherten Beobachtungen nachtrΣglich kontrollieren. Es besteht jetzt die M÷glichkeit, eine Messung aus dem Berechnungsverfahren auszuschlie▀en ('rechnen' deaktivieren). Die Beobachtung wird aber nicht gel÷scht, sondern kann spΣter wieder mitbenutzt werden (wieder aktivieren).

Beobachtungen

Wenn Sie also bei dem Beispiel aus dem letzten Kapitel die 3. Messung ausschlie▀en, dann mu▀ als Fix die Ausgabe nach zwei Messungen erscheinen.

3.4. Die Beobachtungen bewerten

Besonders schwierig ist es, den ausgegebenen Standort zu beurteilen. Einige Fehlerquellen, die berⁿcksichtigt werden sollten, sind:

Eine Hilfestellung zur Beurteilung kann eine Zeichnung bieten. Bitte beachten Sie, da▀ eine Position aus zwei Messungen zwar einen Schnittpunkt ergibt, aber dieser Schnittpunkt nicht unbedingt die korrekte Position darstellt. Vielmehr ist es nur die am meisten wahrscheinliche. Die Korrektheit ist um so schlechter, je kleiner der Winkel zwischen den Messungen ist. Anzustreben ist ein Unterschied zwischen den Azimuten von 60 bis 120 Grad. Dann ist die FehlerflΣche um den Schnittpunkt am geringsten. Jede weitere Standlinie verbessert die wahrscheinliche Position und verringert die FehlerflΣche.

3.5. Wechseln der Beobachtungen

Das Wechseln der Beobachtungen ist fⁿr den 'Normalfall' der Standortbestimmung gedacht. Es wird z. B. eine Sonne gemessen, nach einiger Zeit wird eine zweite Messung gemacht, die Versegelung berⁿcksichtigt und der neue Standort ausgegeben. Mit dem Menⁿpunkt 'Wechseln' wird die letzte Messung an den Anfang der Beobachtungen gesetzt und die anderen gel÷scht. Die letzte Beobachtung wird neu gerechnet mit dem aktuellen Standort als Ausgangsgr÷▀e. Es wird damit eine erneute Eingabe vermieden, Sie k÷nnen gleich die nΣchste Messung eingeben. Dazu ein Beispiel:

Koppelort  15  30 N
           38  40 W
1. Messung Sonne    13.12.1990  UTC 10:46:29
           H÷he  23   6.6'
2. Messung Sonne    13.12.1990  UTC 14:00:14
           H÷he  51   0.8'
           kein Indexfehler, Augenh÷he 2 m
           Versegelung  260   und 16 sm
Das Ergebnis mⁿ▀te

     14  50.7 N
     39  23.6 W
sein.

Wechseln Sie nun die Beobachtungen (die 2. Messung rⁿckt an die Stelle der ersten). Kontrollieren Sie im Menⁿpunkt 'Beobachtungen': es gibt nur noch eine Messung, der Koppelort mu▀ dem letzten Fix entsprechen und die Seemeilen hin oder weg mⁿssen sehr gering sein.

Dies wird die Basis fⁿr die weitere Arbeit. Eine neue Messung:

       Sonne    13.12.1990    18:08:24
       H÷he   24  59.6'
       kein Indexfehler, Augenh÷he 2 m
       Versegelung   260   und 24 sm

Der neue Fix aus zwei Messungen mⁿ▀te lauten:

      14  46.3 N
      39  48.0 W

3.6. Alle Beobachtungen l÷schen

Bei der Taste 'L÷schen' im Hauptmenⁿ werden alle Beobachtungsdaten gel÷scht. Zur Sicherheit gibt es noch eine Abfrage. Einzelne Beobachtungen k÷nnen nicht gel÷scht, nur aus der Berechnung ausgeklammert werden.

3.7. Die Peilung

Nehmen Sie das 1. Beispiel der Ortbestimmung jetzt fⁿr eine Peilung.

Wenn Sie 'nur' wissen wollen, wie Sie Ihren Sextanten voreinstellen, um eine Messung vorzubereiten, geben Sie die Daten wie gewohnt ein und lassen nur den Wert fⁿr den Sextanten frei. Wenn Sie dann das Fragezeichen (?) drⁿcken, erhalten Sie den Winkel fⁿr die eingegebenen Zeit. Falls Sie dies mit den Sternen machen, erhalten Sie im Feld 'Peilung' zusΣtzlich einen Wert.

3.8. Die Berechnung von Kurs und Distanz

Es mⁿssen zuerst die Abfahrts- und dann die Zielkoordinaten eingegeben werden. Ausgegeben wird der Gro▀kreiskurs und die Gro▀kreisdistanz.

Ein Beispiel dazu: Von der errechneten Position wollen Sie nach St. Lucia. Wenn Sie sich vor der Berechnung von Kurs und Distanz noch einmal die alte Position zeigen lassen, dann brauchen Sie die Abfahrtsdaten nur noch zu ⁿbernehmen und nicht neu einzugeben.

        Abfahrt: Breite:  14  46.3 N             
                 LΣnge :  39  47.8 W             
        Ziel:    Breite:  14   2.0 N             
                 LΣnge :  61   1.0 W             
        Kurs      270.6                       
        Distanz  1233.3 sm                    
Auch hier kann ein alter Fix genutzt werden ('alt'-Knopf). Wenn schon einmal mit diesem Dialog gearbeitet wurde kann mit dem 2. 'alt'-Knopf das alte Ziel wieder benutzt werden.

3.9. Die Berechnung eines Koppelortes

Die Berechnung des Koppelortes erfordert die Ausgansposition, den gewΣhlten Kurs und die Distanz. Es sollten nur Distanzen kleiner als 500 Seemeilen verwendet werden, da die Rechnung sonst ungenau wird (Rechnung mit Mittelbreite).

Als Beispiel verwenden wir wieder die errechnete Position. Um die Eingabe zu erleichtern, k÷nnen Sie sich vor der Koppelortberechnung wieder die alte Position anzeigen lassen. Von dieser Position sind wir 30 Seemeilen (Kurs 260) gesegelt.

Koppeln

Auch hier kann ein alter Fix genutzt werden ('alt'-Knopf). Das Ergebnis wird dann ebenfalls zwischengespeichert. Somit sind auch fortgesetzte Rechnungen m÷glich.

3.10. Die Mittagszeit

Dieser Menⁿpunkt zeigt einige nⁿtzliche Zeiten fⁿr einen Tag an: die Mittagszeit, den scheinbaren Auf- und Untergang der Sonne, die DΣmmerungsdauer und den Beginn der nautischen DΣmmerung morgens und abends.

Mittag

Bitte beachten: An der Datumsgrenze kann es dabei zum ▄berschreiten des Datums kommen.

3.11. Das aktuelle Jahr Σndern

Falls Ihr Rechner ein anderes Jahr verwaltet, als Sie zu Ihren Berechnungen ben÷tigen, k÷nnen Sie mit dieser Option die Jahreszahl Σndern. Das Rechnerdatum bleibt erhalten.

4. Sonderformen der Berechnung

Einige Sonderformen der Standlinienberechnung sind nicht als Extra-Menⁿpunkt aufgefⁿhrt, lassen sich jedoch einfach erledigen.

4.1. Mittagsbreite

Lassen Sie sich im Menⁿpunkt 'Mittag' die Messzeit anzeigen und messen Sie die Sonnenh÷he. Zum Berechnen wΣhlen Sie die 1 (Sonne) und geben Sie die abgefragten Daten ein. Am Ende werden Ihnen die Seemeilen hin oder weg vom Gestirn angezeigt. Sie mⁿssen jetzt lediglich zur angegebenen Koppelbreite die Seemeilen addieren (weg = + , hin = -).

Ein Beispiel dazu (l÷schen Sie zuerst alte Beobachtungen fⁿr dieses Beispiel):

Koppelort 14  0.0 N
          56  0.0 W

          Mittag am 20.12.90   15:42:00
          H÷he  52  30.2'
          Index 0.0'
          Augenh÷he 2 m
Die Seemeilen betragen 9.1 hin.

          Breite          14   0.0' N
          -                    9.1'
          ---------------------------
          Mittagsbreite   13  50.9' N
Wenn Sie die Berechnung als korrekt bestΣtigen, wird sie als Beobachtung fⁿr die Positionsberechnung ⁿbernommen.

4.2. Polarsternbreite

Die Berechnungen fⁿr die Mittagsbreite lassen sich im Prinzip auch fⁿr die Nordsternbreite benutzen, allerdings sind sie ungenau, da die Berichtigung der Nordsternbreite nicht gerechnet wird (ca. 1').

4.3. Mitteln von Beobachtungen

Besonders bei hohem Seegang sinkt die Me▀genauigkeit, deshalb wird man immer bemⁿht sein, mehrere Messung fⁿr eine Standlinie zu machen. Durch die M÷glichkeit, mehrere Beobachtungen rechnen zu lassen, brauchen Sie die gemachten Messungen nicht mehr zu mitteln, sondern geben Sie einzeln ein. Aus einer Me▀serie innerhalb kⁿrzester Zeit lΣ▀t sich zwar noch kein Fix gewinnen, aber nach einer zweiten Me▀serie werden alle Beobachtungen zur Berechnung herangezogen. Eventuelle Ausrei▀er lassen sich ⁿber die Betrachtung der Standlinien herausfinden und k÷nnen fⁿr eine weitere Berechnung ausgeschlossen werden.

Dazu ein Beispiel (l÷schen Sie alle alten Beobachtungen):

Koppelort  16  45.0' N
           34  23.0' W
1. Messung Sonne unten   11.12.90    10:21:32
           H÷he  21   8.2
2. Messung Sonne unten   11.12.90    10:23:17
           H÷he  21  29.3
3. Messung Sonne unten   11.12.90    10:25:38
           H÷he  21  55.0
4. Messung Sonne unten   11.12.90    10:27:50
           H÷he  22  30.0
5. Messung Sonne unten   11.12.90    10:30:07
           H÷he  22  51.1


Versegelung  Kurs    250 
             Meilen   15


Weitere Messungen:

6. Messung Sonne unten   11.12.90    13:30:18
           H÷he  49   2.0
7. Messung Sonne unten   11.12.90    13:34:02
           H÷he  49  19.0
8. Messung Sonne unten   11.12.90    13:37:13
           H÷he  49  31.4
9. Messung Sonne unten   11.12.90    13:40:32
           H÷he  49  41.2
10. Messung Sonne unten   11.12.90    13:44:24
           H÷he  49  54.6

Als Fix aus den 10 Messungen erhalten Sie:

           16  19.9 N
           34  50.7 W

Lassen Sie sich die Beobachtungen zeigen und kontrollieren Sie die AbstΣnde der Linien.

Durch Ausschlu▀ der Beobachtung 4 (5.7 sm) verbessern Sie die Standardabweichung. Wenn Sie auch noch die 6. Beobachtung (4.7 sm) ausschlie▀en, wird die Abweichung noch weiter gesenkt.

           16  18.2 N
           34  53.6 W

Die Auswertung der beiden Me▀serien ist trotzdem kritisch zu betrachten, da der Abstand zwischen beiden Serien relativ kurz war und der Azimutunterschied nur etwas ⁿber 40 betrΣgt.




Anhang

▄bungsaufgaben

Stellen Sie als aktuelles Jahr 1990 ein.

Fⁿr alle Aufgaben gelten     Indexfehler = 0.0'
                             Augenh÷he   = 2 Meter


1.  Koppelort  25  18 N
               18   6 W
    1. Messung Sonne unten 28.11.90  UTC 16.53.02
               H÷he 16  40.4  
    2. Messung Mond oben   28.11.90  UTC 16.56.18
               H÷he 22  35
    keine Versegelung

    Ergebnis   25  23.3 N
               18  15.1 W


2.  Koppelort  24  23 N
               20  20 W
    1. Messung unbekannter Stern 30.11.90  UTC 7.05.42
               Peilung 120   H÷he 32  41.4
    2. Messung unbekannter Stern 30.11.90  UTC 7.12.14
               Peilung 230   H÷he 22  29.8

    Ergebnis   24   5.9 N     Die Sterne waren Spica und
               20  32.1 W     Sirius.


3.  Koppelort  13  43 N
               44  31 W
    1. Messung Mars     16.12.90  UTC 21.33.30
               H÷he 39  29.4
    2. Messung Achernar 16.12.90  UTC 21.38.18
               H÷he 16  23.2

    Ergebnis   14  38.3 N
               44  55.5 W


4.  Koppelort  14  15 N
               56   7 W
    1. Messung Venus    25.12.90  UTC 21.56.20
               H÷he  4  54.2
    2. Messung Vega     25.12.90  UTC 22.01.54
               H÷he  9  23.8

    Ergebnis   14  4.9 N
               56  7.1 W




5.  Ein Beispiel fⁿr den fortgesetzten Fix

    Koppelort  39  40 N
               15  20 E
    1. Messung Sonne unten    14.07.1990  UTC  5:20:16
               H÷he  16  20.6
    Versegelung  336   8 sm
    2. Messung Sonne unten    14.07.1990  UTC  7:26:53
               H÷he  40  30.0

    Fix        39  26.0 N            Beachten Sie den
               15  16.8 E            Standlinienschnitt
                                     Me▀zeit sehr kurz


    Wechseln Sie! Die 2. Messung steht jetzt an 1. Stelle

    neue Beobachtung 
    Versegelung  323   9.4 sm
    Messung    Sonne unten    14.07.1990  UTC  9:44:23
               H÷he  64  54.3

    neuer Fix  39  40.7 N
               15  10.3 E


    Wechseln Sie! Die 2. Messung steht jetzt an 1. Stelle

    neue Beobachtung 
    Versegelung  323   7.4 sm
    Messung    Sonne unten    14.07.1990  UTC 11:10:22
               H÷he  71  39.6

    neuer Fix  39  46.6 N
               15   4.4 E

Buchtips

Ich bin der Meinung, da▀ ein GPS und/oder ein Computer und entsprechende Software nicht das einzige Navigationsinstrument an Bord sein kann. Deshalb an dieser Stelle noch ein paar Hinweise:

Gute Erfahrungen habe ich mit dem 'READ's' bzw. 'MacMillan' gemacht. JΣhrliche Allroundbⁿcher fⁿr die europΣische Atlantikkⁿste. Sie enthalten alles Notwendige vom Jahrbuch ⁿber Tidenkalender bis zu Hafeninformationen und sind preislich gⁿnstiger als die sonst notwendigen Einzelver÷ffentlichungen. (ca. 60,-- DM)

Wer sich von den europΣischen Kⁿsten l÷sen m÷chte und trotzdem die Ephemeriden auf Papier haben m÷chte, dem empfehle ich 'Compact Data for Navigation 1991-1995', B.D. Yallop and C.Y. Hohenkerk, Cambridge University Press. Es enthΣlt Konstanten fⁿr die entsprechenden Jahre und man kann mit jedem Taschenrechner die Ephemeriden fⁿr alle Gestirne mit gro▀er Genauigkeit berechnen. Au▀erdem sind weitere Berechnungsformeln angegeben. Update??? (ca. 58,-- DM)

Einen Ersatz fⁿr die HO-Tafeln bieten die 'Record Tables' von Maarten Slooves, Verlag Adolf Ahrons, Rehhoffstr. 8a, 2000 Hamburg 11. Die Tafeln enthalten alle Breiten und Deklinationen von 0-90 bei 1 cm Gesamtdicke und deutscher Anwendungsbeschreibung. Die Berechnungen sind Σhnlich wie bei den HO-Tafeln, nach ein paar Proben hat man das System raus (Rechenformular liegt bei).

Die Bⁿcher sind in den einschlΣgigen Fachbuchhandlungen erhΣltlich.

Nachwort

Das Programm ist von mir nach bestem Wissen und Gewissen programmiert worden. Es ist von mir ein Jahr auf See getestet worden. Zum Abgleich dienten mir diverse Nautische Jahrbⁿcher, ein GPS-EmpfΣnger und die Logbⁿcher einiger befreundeter Yachten. Deshalb glaube ich, da▀ die Software relativ fehlerfrei ist. Trotzdem ⁿbernehme ich aus sicher verstΣndlichen Grⁿnden keinerlei Haftung fⁿr irgendwelche SchΣden, die aus der Nutzung dieses Programms entstehen. Dies gilt auch fⁿr FolgeschΣden.

Wenn es Anregungen fⁿr eine ─nderung der Software oder der Dokumentation gibt, wΣre ich fⁿr ein paar Zeilen dankbar.


A. Fischer, afischer@freepage.de
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