Alternativen zur Diskette (2): LS-120-Laufwerk

Wie der Name bereits vermuten läßt, verhält sich das LS-120-Laufwerk wie ein 3,5-Zoll-Floppylaufwerk es hat jedoch 120 Megabyte Kapazität. Eine weitere Besonderheit: Das LS-120-Drive liest und schreibt auch die herkömmlichen 3,5-Zoll-Disketten mit 1,44 Megabyte oder 720 Kilobyte Speichervermögen. Mit 120 Megabyte hat die LS-120-Diskette etwa die 83fache Aufnahmekapazität einer 1,44-Megabyte-Diskette. Mit einem Preis zwischen 280 bis 350 Mark ist das LS-120-Drive deshalb eine attraktive Alternative zum Floppylaufwerk, und die 120-Megabyte-Diskette ist schon ab 35 Mark zu haben.
Äußerlich gleicht die LS-120-Diskette der vertrauten Floppy im 3,5-Zoll-Format. Beim Aufzeichnungsverfahren treten jedoch die Unterschiede zutage: Die Spurdichte liegt bei der LS-120-Diskette bei 98 Spuren pro Millimeter gegenüber 5,3 Spuren pro Millimeter bei der 1,44-Megabyte-Floppy. Ermöglicht wird diese hohe Speicherdichte durch die magneto-optische Aufzeichnung, die Daten werden also von einer Laserdiode abgetastet.
Damit der Datenaustausch mit herkömmlichen 1,44-Megabyte-Disketten funktioniert, ist das LS-120-Laufwerk zusätzlich mit einem magnetischen Lese-und-Schreibkopf ausgestattet, den man in jedem Floppylaufwerk findet. Diese 2-Kopf-Technik ist zwar abwärtskompatibel zu den alten Speichermedien, hat jedoch den gravierenden Nachteil, daß das LS-120-Laufwerk recht behäbig arbeitet.
Der Datendurchsatz ist ein wichtiger Punkt bei jedem Massenspeicher. Das Schreib-und-Lesetempo ist beim LS-120-Drive nicht besonders hoch, es ist nur drei- bis fünfmal schneller als beim herkömmlichen Diskettenlaufwerk. Unter Windows 95 erzielt man etwa 170 Kilobyte/s beim Schreiben und 240 Kilobyte/s beim Lesen. Wem das zu langsam erscheint, der sollte ein internes Zip-Drive mit SCS- oder IDE-Interface kaufen. Zwar hat die Zip-Diskette nur die 70fache Speicherkapazität (100 Megabyte) herkömmlicher Floppydisketten, ist jedoch 20mal schneller als ein Floppylaufwerk.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie Sie ein LS-120-Laufwerk an den PC anschließen können: am IDE-Bus, am Parallelport (Drucker wird durchgeschleust) oder über einen zusätzlichen IDE-Controller, den manche Hersteller zum Beispiel O.R. Technology dem Laufwerk beilegen.
Wenn Sie das LS-120-Laufwerk direkt am IDE-Bus anschließen möchten, dann müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Erstens benötigen Sie einen neuen Pentium-PC, dessen BIOS das LS-120-Drive unterstützt, und dann muß noch das Betriebssystem Windows 95 OSR2 installiert sein.
Ist Ihr PC nicht mehr ganz taufrisch, dann ersparen Sie sich bei der Installation viel Ärger, wenn Sie entweder ein LS-120-Laufwerk mit beiliegendem IDE-Controller oder ein externes Laufwerk für den Anschluß an den Parallelport kaufen. LS-120-Drives, die am Parallelport angeschlossen werden, heißen übrigens "SuperDisk" und werden von Imation hergestellt.