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Online-Angebote im Web richtig gestalten: Die Technologien: Java sinnvoll einsetzen
Die eigentliche Einschränkung für das Aussehen einer Web-Seite ist der Web-Browser, mit dem sich ein Besucher Ihre Seiten betrachtet. Zum großen Kummer von Grafikern und Designern stellen verschiedene Programme Web-Seiten auch unterschiedlich dar. Denn da Web-Browser auf verschiedenen Computer-Systemen zur Verfügung stehen, müssen sie bei der Darstellung auch deren Eigenarten berücksichtigen, etwa die verschiedenen System-Zeichensätze, die ein Browser zur Anzeige verwendet. So stellt sich jedem Anbieter die Frage, ob er sich mit den Leistungsmerkmalen des aktuellen HTML-Standards zufriedengeben oder Browser-spezifische Elemente verwenden will. Bis vor kurzem war HTML 3.2 der aktuelle Standard, der beispielsweise Rahmen noch nicht vorsah. Allerdings avancierten sie schnell zum Quasi-Standard, da die beiden großen Browser-Hersteller Netscape und Microsoft sie schon relativ früh in ihren Programmen Navigator und Internet Explorer zur Verfügung stellten. Zusammen bringen es beide Anwendungen auf einen Anteil von etwa 90 Prozent. Wer seine Web-Seiten mit Rahmen verzierte, konnte also damit rechnen, trotz unterschiedlicher Browser-Unterstützung bei den meisten Betrachtern dargestellt zu werden. Daneben boten Microsoft und Netscape weitere eigenständige Merkmale, die allerdings das jeweilige Programm zur korrekten Darstellung voraussetzen. Der Internet Explorer etwa kann frei auf einer Seite plazierte Inline-Rahmen darstellen, der Navigator dagegen nicht. Beide Programme unterscheiden sich auch in der Fähigkeit, JavaScript und Java zu verarbeiten. Der Einsatz Browser-spezifischer Darstellungsmerkmale will also gut überlegt sein, da er bestimmte Online-Teilnehmer ausschließt. Fast immer läßt sich die gewünschte Information auch mit anderen Mitteln anzeigen. HTML 4.0, welches das World-Wide Web-Konsortium noch Ende letzten Jahres verabschiedet hat, bringt zwar massive Erweiterungen und mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings sollte man davon ausgehen, daß HTML 3.2 noch einige Zeit das Maß der Dinge sein wird. Zwar können sogar schon die 4er-Versionen des Internet Explorers und des Navigators mehr oder weniger Merkmale des neuen HTML-Standards darstellen; jedoch werden erst die nächsten Programmversionen den Standard weitgehend berücksichtigen. Bis diese bei den Anwendern verbreitet sind, dauert es noch länger. Zum größten Übel auf Homepages gehören Java-Applets. Die Programmiersprache bietet dem Anbieter zwar alle Freiheiten für Interaktion und Gestaltung. Doch den Einsatz von Java muß der Online-Teilnehmer ausbaden. Stoßen die Web-Browser auf ein Java-Applet, so beansprucht das Programm vorläufig noch die gesamte Windows-Leistung. Der PC ist ausgelastet, und im Browser-Fenster sieht der Online-Surfer erst einmal für einige Zeit gar nichts. Das ist besonders dann ärgerlich, wenn es sich um Effekte handelt, die mit anderen Mitteln einfacher zu erzielen sind. Gerade auf der Homepage, wenn man sich der Besucher erst einmal nur schnell orientieren will, stößt Java eher ab. Die häufigste Form von Java-Mißbrauch auf Homepages sind animierte Grafiken (lassen sich durch animierte GIF-Bilder ersetzen), Auswahlmenüs (sind auch mit Image Maps möglich) oder Laufschriften (kann man auch mit JavaScript-Programmen erzeugen). Java ohne erkennbaren Sinn kann viele Web-Surfer vergraulen. Deshalb: Finger weg von Applets auf Homepages! Auf untergeordneten Seiten dagegen ist nichts dagegen einzuwenden.
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