Drucken mit Kernel-2.2-Distributionen

Bei der Behandlung der parallelen Schnittstellen hat sich bei dem seit Frühjahr 1999 aktuellen Kernel 2.2.x gegenüber den Kernels 2.0.x einiges verändert. Neu sind das »parport«-Subsystem und die Zählung der Schnittstellen. Das kann zu Problemen führen, wenn Sie eine Distribution, die noch auf dem alten Kernel basierte, auf einen neuen Kernel umgestellt haben: Nach dem Update klappt das Drucken nicht mehr.

Zur Behebung des Problems unternehmen Sie folgende Schritte, deren genaue Durchführung von Distribution zu Distribution variiert:

1. Verwenden Sie nach Möglichkeit einen fertig kompilierten und modularisierten Kernel Ihres Distributionsherstellers.

2. Ändern Sie in der Druck-Steuer-datei »/etc/printcap« das Device von »/dev/lp1« auf »/dev/lp0«, falls Ihr Drucker am LPT1 angeschlossen ist.

3. Sorgen Sie dafür, daß das »parport«-Subsystem als Kernelmodul geladen werden kann. In SuSE-Linux sind dazu in »/etc/conf.modules« folgende Einträge erforderlich:

alias parport_lowlevel

parport_pc

options parport_pc io=0x378

irq=none, none
Wenn Ihre Schnittstelle eine andere Adresse als »378« hat, dann verwenden Sie diese bei der »io«-Angabe.

4. Zum Test laden Sie jetzt mit »modprobe lp« das Parallelport-Modul. Dabei dürfte keine Fehlermeldung erscheinen. In der Modulübersicht von »lsmod« müßten nun auch die Module »lp«, »parport_pc« und »parport« gelistet werden.

5. Wenn Sie mit »lpr ZuDruckendeDatei« einen Druckauftrag abschicken, sollte der Drucker jetzt aktiv werden.

Falls der Ausdruck immer noch nicht funktioniert, suchen Sie in Ihrer Logdatei »/var/log/messages« nach Fehlermeldungen. Einen Fallstrick könnte auch noch die BIOS-Setup-Einstellung der parallelen Schnittstelle darstellen: Die Option »EPP« kann zu Problemen beim Ausdruck führen; »ECP« (Enhanced Capability Port) ist deshalb die bessere Wahl.