Störungen des E-Mail-Verkehrs vermeiden

Nach der Installation von Norton AntiVirus 2000 konnte ich mit Outlook Express zwar Post versenden, jedoch nicht mehr empfangen. Nach der Deinstallation des Virenscanners klappte der Mailempfang wieder tadellos. Woran kann das liegen?

Da Norton AntiVirus (NAV) auch den eingehenden E-Mail-Verkehr überwacht, ersetzt es den Posteingangs-Server durch eine eigene Komponente. Dieser Posteingangs-Server kann Mail-Accounts auf Basis des Internet-Protokolls POP3 (Post Office Protocol 3) überprüfen. Dazu gehören zum Beispiel GMX oder T-Online. Mit den Diensten AOL, Hotmail oder Web-Mail, die kein POP3 anbieten, funktioniert der Mailempfang in Verbindung mit NAV grundsätzlich nicht. Das Versenden klappt weiterhin, weil NAV an diesem Vorgang nicht beteiligt ist. Wenn Sie also einen Mail-Service ohne POP3 nutzen, stehen Sie vor der Wahl: Virenschutz oder Mailempfang.

So genannte Timing-Echo-Probleme können den geschilderten Effekt aber auch hervorrufen. Um das auszuschließen, klicken Sie in NAV auf die Schaltfläche »Optionen« und im folgenden Dialog auf das Pluszeichen vor dem Listeneintrag »E-Mail-Schutz«. Dann markieren Sie darunter den Eintrag »Weitere« und aktivieren in der rechten Dialogseite die Option »Beim Prüfen von E-Mail vor Zeitüberschreitung schützen (empfohlen)«. Falls das noch nicht hilft, erfolgt eventuell systemabhängig beim Windows-Start ein Programmaufruf zu schnell. Um das ebenfalls auszuschließen, starten Sie den Registrierungseditor und suchen den Pfad »HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run«.

Im rechten Fenster sehen Sie die Zeichenfolge »Norton eMail Protect«, welche den Programmaufruf »C:\PROGRAMME\NORTON ANTIVIRUS\POProxy.exe« enthält. Notieren Sie sich Name und Inhalt der Zeichenfolge. Dann markieren Sie den Eintrag und löschen ihn mit [Entf]. Schließen Sie den Regedit und öffnen Sie den Ordner »C:Windows\Startmenü\Programme\Autostart«. Dort legen Sie über den Kontextbefehl »Neu | Verknüpfung« einen Link an. Im Feld »Befehlszeile« tragen Sie den Programmaufruf aus der Registry ein und folgen den Anweisungen des Assistenten. Grund: Im Autostart-Ordner erfolgt der Programmaufruf beim Windows-Start später als in der Registry. Das verhindert Timing-Probleme.

Um die Einstellungen für den Posteingangs-Server zu prüfen, rufen Sie in Outlook Express »Extras | Konten« auf, markieren den entsprechenden Listeneintrag und klicken auf »Eigenschaften«. Im Register »Server« des folgenden Dialogs muss im Feld »Posteingang (POP3)« die Proxy-Adresse »127. 0.0.1« und im Abschnitt »Posteingangsserver« im Feld Kontoname der Name des Accounts gefolgt von dem des SMTP-Servers (Simple Mail Transfer Protocol) stehen. Die Option »Server erfordert Authentifizierung« muss deaktiviert sein, weil NAV diese erst ab der Version 2001 unterstützt.