Tipp des Monats: Teledat - Nie mehr Ärger bei der Datenübertragung

Die verbreitete ISDN-Anlage der Telekom holt sich vor allem an neueren USB-Ports den Datenkatarrh. CHIP zeigt klassische und alternative Heilmethoden.
Klingt ja auch wirklich zu verlockend: Beim ISDN-Neuantrag schenkt einem die Telekom die Teledat 2 a/b praktisch dazu: Kostenlose Interngespräche, ISDN-Komfortmerkmale, zwei Analoganschlüsse, PC-Verbindung per USB-Kabel, alles picobello. Entsprechend häufig haben ISDN-Eleven das von AVM in Berlin gebaute Kistchen geordert – und müssen nicht selten feststellen, dass es auf neue Rechner-Technik allergisch reagiert. Typischer Fehler: Mitten in einer Datei-Übertragung bricht der Connect ab, das PC-Lämpchen an der Teledat erlischt, und sie ist nur durch einen Rechner-Neustart wieder zu erwecken.

Der Fehler ist hier nicht im ISDN-Netz zu suchen, vielmehr ist die USB-Verbindung zwischen PC und Anlage instabil. Das kommt vor allem bei neueren Mainboards mit VIA-Chipsatz vor, aber auch Intels 815er-Chipsatz kann einen Datenkatarrh auslösen. Mit folgenden Methoden, sortiert nach Aufwand, bringen Sie Ihr ISDN-Team wieder auf die Beine:



1. BIOS-Einstellungen: Rufen Sie das BIOS-Setup Ihres Mainboards auf, suchen Sie diese drei Optionen und setzen Sie sie auf »OFF«:

PCI Delay Transaction

PCI CPU-to-PCI Write Buffer

PCI PCI Dynamic Bursting

Das kostet Ihren PC zwar drei Prozent Leistung, hat aber wohltuenden Einfluss auf den Umgang des Chipsatzes mit dem USB-Port; die Datei-Abbrüche treten so nicht mehr auf.



2. BIOS-Einstellungen unsichtbar: Finden Sie in Ihrem BIOS nicht alle oder keine dieser drei Optionen, könnte es trotzdem sein, dass sie vorhanden sind. Verborgene BIOS-Optionen machen Sie dann sichtbar mit dem Shareware-Tool TweakBIOS, das die Webseite www.miro.pair.com bereithält. Die unregistrierte Version lässt allerdings keine dauerhaften Änderungen zu. Immerhin: Zum Überprüfen reicht diese Version aus, Sie können selbst entscheiden, ob Ihnen die Registrierung 20 Dollar wert ist oder nicht.



3. Umstellen auf seriell: Wirkt TweakBIOS nicht, bleibt die Möglichkeit, die Verbindung vom PC zu Teledat auf seriell umzustellen. Das hat den Nachteil, dass Sie keine Kanalbündelung mehr aktivieren können, denn dazu ist die serielle Schnittstelle zu langsam. Ungünstig nur: Die Teledat merkt nicht automatisch, dass sie künftig seriell kommunizieren soll. Tippen Sie vor der Treiberumstellung an einem Tonwahltelefon, das an der Teledat hängt, die Tastenfolge »#96*0*« ein. Dann löschen Sie im Geräte-Manager den Teledat-Eintrag, legen die Original-CD ein und installieren den Treiber aus dem Ordner WINDOWS 95 – auch wenn Sie Windows 98 benutzen!



Übrigens: Haben Sie die Teledat per USB an einem Linux-PC ab Kernel 2.4 hängen, macht die Anlage gern alle Schotten dicht. Sogar das ISDN-Telefon ist tot, und nur noch die Trennung der Teledat von Strom- und ISDN-Netz und ein Neustart helfen. Hier scheint die Teledat wohl nicht USB-konform. Die einzige Lösung wäre dann ebenfalls die serielle PC-Verbindung. Näheres dazu unter http://sdb.suse.de/de/sdb/html/thallma_usb_teledat.html.