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Drei Wege zum ISDN-Connect
Windows 95 bietet alles in allem drei klassische Wege für die Datenfernübertragung via ISDN. Erster Weg: Die Anbindung einer ISDN-Karte mit herkömmlichen Treibern. Dahinter stecken die aus der Windows-3-Ära bekannten Treiber für DOS und Windows 3, die entweder in der AUTOEXEC.BAT geladen werden oder die Windows über die WIN.INI aufruft. Diese Form von Real-Mode-Treibern oder 32-Bit-Treibern Marke Windows 3 sind unter Windows 95 nicht besonders gern gesehen, denn sie können zu schwer erklärbaren Systemstörungen führen, so zumindest Microsofts Lesart dieses Problems. In der Realität jedoch funktionieren sie hervorragend. Das beweisen unzählige ISDN-Karten wie Teles.S0 oder AVM A1, die mit solchen Treibern laufen und unter Windows 95 Software wie Fritz!, Teles.com oder ISDN-Talk antreiben. Zu den sicher laufenden Programmen gehört selbst Wincim 1.4, das trotz einer nicht gerade einfachen Zusammenarbeit mit einem fossilen Treiber und der INT14-Schnittstelle auf vielen Rechnern sauber mit ISDN läuft. Schade ist nur, daß die einzige deutsche ISDN-Nummer von Compuserve, 089-66530-130 in München so heillos überlastet ist, daß es wirklich keinen Spaß macht, via ISDN in den Datennetzen zu surfen. Zweiter Weg: Die Einbindung der ISDN-Karten mit Hilfe aktueller Windows-95-Treiber, die von verschiedenen Herstellern inzwischen zu ihren Karten angeboten werden. Dies funktioniert genauso wie ISDN über Windows-3-Treiber, wird jedoch über die extra für 95 geschriebene Software initialisiert. Mit anderen Worten: Wer eine ISDN-Karte ähnlich wie ein Modem unter Windows 95 einbinden will, der sollte sich nach diesen 95-Treibern seines Kartenherstellers umsehen, denn die arbeiten in der Regel stabil mit Windows 95 zusammen. Ein weiterer Vorteil: Die ISDN-Karte als Unimodem wird von Windows-95-Software als Windows-Bestandteil verwendet. Diese Programme brauchen also keine jeweils eigene Ansteuerung der Karte zu enthalten. Das heißt, daß die 95-Versionen von Telekom-Online-Decodern, Terminal-Software, von Wincim und anderen Programmen direkt auf dieses einmal zentral eingerichtete Unimodem zugreifen. Der Nachteil der kompletten 95-Lösung: Windows 95 setzt auf den neuen CAPI-Standard 2.0, also muß alle Software, die mit einem 95-Treiber zusammenarbeiten soll, kompatibel zur CAPI 2.0 sein. Software für CAPI 1.1 ist das aber leider nicht, wie man auch schon bei Tests mit dem ebenfalls auf 2.0 abgestimmten Windows NT 3.51 sehen kann. Im Moment gibt es noch keine 95-Software für CAPI 2.0. Lösungen mit 95-Treibern, wie sie Elsa und andere Hersteller anbieten, sind noch nicht anwendbar, da die alte ISDN-Software nur mit CAPI 1.1 läuft. Dritter Weg: Eine ISDN-Karte als Netzwerkkarte im Windows-PC. Das klingt etwas ungewöhnlich, wurde jedoch mit ISDN für Workgroups bereits vor einiger Zeit mit WfW 3.11 eingeführt. Es geht darum, die Verbindung zu anderen Rechnern beziehungsweise Übergänge zwischen Peer-to-Peer-Netzen unter Windows mit Hilfe des ISDN-Netzes zu schaffen.
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