Strategien zur Behebung von Gerätekonflikten

Auf spezielle Gerätekonflikte in Windows 95 sind Sie schon öfter eingegangen. Können Sie einmal allgemein eine Strategie erläutern, wie man Gerätekonflikte im Gerätemanager am besten löst, damit ich für alle Fälle gewappnet bin?

Grundsätzlich erkennen Sie einen Gerätekonflikt an dem roten Symbol vor dem Gerät im Gerätemanager. Wenn Sie ein Gerät doppelt anklicken, zeigt Ihnen der Manager mehrere Registerkarten an. Alle Geräte, die Interrupts und Adressen belegen, verfügen dort über die Registerkarte Ressourcen.

Diese Registerkarte gibt alle belegten Ressourcen des angewählten Geräts an. Normalerweise ist das Kontrollkästchen Automatisch einstellen aktiviert. Damit konfiguriert Windows 95 das Gerät beziehungsweise liest die Hardware-Einstellungen des Geräts aus. Wenn zwei Geräte die gleichen Ressourcen verwenden, gibt Windows 95 im unteren Bereich des Dialogs die Gerätekonflikte an. So können Sie genau das Gerät identifizieren, das an einem Konflikt beteiligt ist.

Merken Sie sich bei einem Konflikt die doppelt belegten Ressourcen. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen Automatisch einstellen, um den Gerätekonflikt zu beseitigen. Viele Geräte verfügen bereits über eine oder mehrere Basiskonfigurationen. Die Basiskonfigurationen sind mögliche Einstellungen, die das Installationsprogramm der Komponente festlegt. Allerdings sind diese Konfigurationen nicht automatisch vor weiteren Konflikten gefeit.

Wählen Sie also zuerst eine andere Basiskonfiguration aus der Liste Einstellung basiert auf aus. Unter Ressourceneinstellungen erscheinen die Ressourcentypen, die das Gerät benötigt. Wählen Sie eine Ressource aus der Liste, zum Beispiel E/A-Bereich, und klicken Sie auf Einstellung – Ändern.

Läßt sich eine Ressource auf diesem Wege nicht verstellen, erscheint die Meldung Die Ressourceneinstellung kann nicht geändert werden. In diesem Fall sollten Sie eine andere Basiskonfiguration auswählen. Schlägt auch dann die Ressourceneinstellung fehl, müssen Sie die Ressourcen des anderen am Konflikt beteiligten Geräts ändern.

Wählen Sie im Feld Wert eine nicht belegte Ressource, um den Gerätekonflikt zu beseitigen. Unter der Anzeige Konfliktinformationen können Sie sofort ablesen, wann der Gerätekonflikt beseitigt ist. Wenn im unteren Bereich die Meldung Es liegen keine Gerätekonflikte vor erscheint, dann haben Sie den Gerätekonflikt beseitigt.

Was eher unbekannt ist: Wenn Sie keinen freien Interrupt mehr in Ihrem System finden, können Sie einen bewußten Konflikt mit den COM-Ports (IRQ 3/4) und den LPT-Ports (IRQ 5/7) eingehen. Diese Geräte benutzen nämlich die für sie reservierten Interrupts nur, wenn das System ein Gerät wirklich anspricht. Bei Druckern etwa passiert das allein während der Datenübergabe an den Drucker. In der übrigen Zeit könnte man den Interrupt für ein anderes Gerät konfigurieren, das nur in der kurzen Übergabezeit der Druckdaten nicht aktiv sein darf.

Probleme stehen in diesem speziellen Fall nur an, wenn der LPT-Port in Ihrem BIOS auf den EPC-Standard eingestellt ist, was Sie deshalb vermeiden sollten. Die Einstellungen EPP und Standard können Sie bedenkenlos verwenden. Ein weiteres gutes Beispiel wäre, eine ISDN-Karte auf den IRQ des COM-Ports zu setzen, an dem noch ein Modem hängt. In den wenigsten Fällen wird man beide Geräte gleichzeitig benutzen wollen.

Falls Sie die Ressourcen von Geräten verändern, müssen Sie außerdem sicherstellen, daß die Einträge des Gerätemanagers mit den Einstellungen der Hardware-Komponente übereinstimmen. Die meisten Komponenten benötigen zusätzlich eine software- oder hardwaremäßige Umstellung auf diese Ressourcen.

Schauen Sie gegebenenfalls in der Dokumentation der Komponente nach, wie Sie die Einstellungen verändern können. Ist das Gerät hardwaremäßig einzustellen, müssen Sie in der Regel Jumper umsetzen, wozu Sie die Karte meist noch einmal ausbauen. Einige Komponenten ermöglichen die Veränderung der Ressourcen über eine mitgelieferte Software, die die Einstellungen auf der Hardware hinterlegt.

In diesem Zusammenhang ist auch noch das Interrupt-Sharing von PCI-Karten anzusprechen: PCI-Karten sind grundsätzlich in der Lage, IRQs zu teilen. Das funktioniert aber nur in einem reinen PCI-System richtig, eine einzige ISA-Karte im System bringt das automatische IRQ-Sharing durcheinander. Im Problemfall müssen sie deshalb darauf vertrauen, daß Sie in Ihrem BIOS jedem Steckplatz per Hand einen IRQ zuordnen können, da Windows 95 die PCI-Ressourcen oft nicht ändern kann.