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Welche Plattengrößen verträgt welches Windows?
Ist es möglich, an einem Asus-P55TVP4-Board unter Windows 95 problemlos eine 3,1-GByte-EIDE-Platte zu betreiben? Die Platte ist nicht partitioniert. Möglicherweise ist die angegebene Konfiguration die Ursache für bestimmte Probleme mit meinem Computer. Laut WIN 6/97 kann Windows 95A keine EIDE-Festplatten größer 2 GByte ansprechen. So etwas habe ich bisher sonst nirgendwo gelesen. Kann ich das Problem nur durch Partitionieren der Platte lösen?
Die Sache mit der 2-GByte-Festplattengrenze von Windows 95 ist etwas verwirrend. Wichtig ist zunächst die Unterscheidung zwischen der physikalischen Gesamtkapazität der Platte einerseits und dem zum Formatieren verwendeten Dateisystem andererseits.
Windows 95 kann in sämtlichen Versionen durchaus Platten ansprechen, die größer als 2 GByte sind – es ist allein Sache des BIOS, solche zu erkennen oder nicht. Der springende Punkt: Windows 95A kann aufgrund der älteren FAT16 keine einzelnen Partitionen verwalten, die 2 GByte Größe übersteigen – Fdisk von DOS 7.0 weigert sich schlicht, größere Partitionen anzulegen. Erst mit FAT32 und mit Fdisk aus Windows 95B ist es möglich, eine Partition über 2 MByte an einem Stück zu schreiben.
Es ist also prinzipiell zunächst egal, mit welchem Dateisystem Sie arbeiten. Das BIOS Ihres Asus- Boards ist relativ neu, es erkennt Ihre Platte in voller Größe. Richten Sie mehrere Partitionen ein, dann läuft die Platte auch mit FAT16 problemlos. Warum dann aber überhaupt FAT32? Weil das neue Dateisystem neben größerer Sicherheit vor allem eine besser Ausnutzung des Plattenplatzes bietet.
Jedes Dateisystem unterteilt Datenträger beim Formatieren in Sektoren. In DOS ist ein Sektor schon seit der uralten FAT12 immer 512 Byte groß. Würde das System nun beim Lesen und Schreiben von Daten jeden einzelnen Sektor anfahren, käme die Platte aus dem Rattern nicht mehr raus und würde elend langsam.
Man behilft sich deshalb mit einem Trick:Mehrere Sektoren werden zu Clustern zusammengefaßt, die das Dateisystem dann als kleinste adressierbare Größe behandelt. Dadurch steigt die Zugriffsrate, der effektive Speicherplatz sinkt jedoch: Denn auch eine Datei, die kleiner als ein Cluster ist, nimmt dessen vollen Speicherplatz ein.
Je größer nun eine Partition ist, desto größer ist auch ein Cluster, damit die Platte nicht an Zugriffstempo verliert. FAT16 faßt bei einer maximal großen Partition von 2 GByte 64 Sektoren zu einem Cluster zusammen, der dann etwa 32 KByte groß ist (siehe Tabelle oben rechts). FAT32 hingegen trägt den schnelleren modernen Platten Rechnung: Bei Partitionen bis zu 8 GByte gibtÆs nur acht Sektoren pro Cluster, was im Schnitt bis zu 20 Prozent mehr Platz auf der Platte bringt. Was Ihnen FAT32 konkret bringen würde, können Sie mit dem Tool Waste 95 ausrechnen.
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