Seltsame Sonderzeichen in Winword-Dokumenten

Vielleicht ist Ihnen das auch schon mal passiert: Beim Bearbeiten einer fremden Datei unter Winword geben Sie wie gewohnt normale Sonderzeichen wie deutsche Umlaute, Anführungszeichen und so weiter ein. Beim Weiterblättern in der Datei verwandeln sich diese Sonderzeichen plötzlich auto- matisch in seltsame andere Sonder- zeichen. Unser Leser Peter Koetzing kennt die Ursache dieses Effekts und hat auch eine Lösung für alle Geplagten parat:

Die Dateien mit diesem Effekt sind wahrscheinlich ganz oder teilweise auf einem Macintosh-Computer entstanden. Da das Dateiformat von Winword kompatibel zu dem von Word für Macintosh ist, lassen sich die Dateien auch problemlos öffnen. Allerdings arbeitet der Mac mit einem spezifischen Zeichensatz-Code, der die Sonder- zeichen des Windows-Zeichensatzes ANSI auf dem PC falsch interpretiert.

Das können Sie sichtbar machen, indem Sie die Datei im Rich-Text-Format (RTF) speichern und anschließend als reinen Text wieder öffnen. Dazu öffnen Sie das betreffende Word-Dokument, rufen den Befehl Datei – Speichern unter auf und wählen im Listenfeld Dateityp den Eintrag Rich Text Format (*.rtf) aus. Nachdem Sie die Datei auf diese Art und Weise gespeichert haben, rufen Sie den Befehl Datei – Schließen auf. Dann starten Sie den Explorer, suchen die Datei, markieren sie, drücken die Taste [F2] und ändern die Dateiendung in TXT.

Wenn Sie diese Datei nun mit einem Editor oder auch mit Winword im Format Nur Text (*.txt) öffnen, finden Sie Einträge mit dem RTF-Befehlscode cchs256 (oder höher). Dieser Befehl zwingt die Datei zur Mac-konformen Wiedergabe aller Sonderzeichen innerhalb des Befehlsbereichs in der geschweiften Klammer. Den Befehl cchsN benutzt RTF normalerweise nur für nichtlateinische Zeichensätze wie Hebräisch, Kyrillisch oder Arabisch, da Windows den ANSI-Zeichensatz (N=0) benutzt. Für die Schriftart Symbol gilt beispielsweise N=2.

Löschen Sie nun alle cchs256-Einträge (oder höher) einschließlich der geschweiften Klammern und des Backslash und speichern Sie die veränderte Datei wieder als reinen Text. Zuletzt ändern Sie die Dateiendung in RTF und öffnen die Datei mit Winword in diesem Format. Nun stimmen alle Sonderzeichen, und Sie können die Datei ein letztes Mal als Word-Dokument (*.doc) speichern. Zur Sicherheit sollten Sie aber nicht die Original- datei überschreiben, damit wirklich keine Informationen verlorengehen können.