Probleme beim Herunterfahren

In letzter Zeit habe ich immer wieder Probleme beim Herunterfahren meines Rechners unter Windows 95. Entweder braucht er ewig, bis ich ihn ausschalten kann, oder er hängt sich gleich ganz auf. Wissen Sie ein Lösung für mein Problem?

Windows 95 führt beim Beenden noch zahlreiche Operationen aus. Dazu gehören zum Beispiel der Übergang aller Treiber vom Protected Mode in den von DOS verwendeten Real-Mode, der Abschluß aller Schreibvorgänge, das Schließen des Caches sowie das Beenden aller Programme. Führt einer dieser Vorgänge zu einem Fehler, kann es passieren, daß Win- dows 95 für einige Minuten nicht mehr reagiert oder bei der Meldung Der Computer wird heruntergefahren stoppt.
Für die Problemlösung testen Sie zunächst, ob ein automatisch gestartetes Programm Windows beim Herunterfahren behindert. Drücken Sie dazu die Taste [Shift] beim nächsten Start von Windows. Das System startet dann nicht die Programme im Autostart-Ordner. Anschließend beenden Sie Windows wieder.
Sollten jetzt keine Fehler auftreten, entfernen Sie nacheinander alle Programme aus dem Autostart-Ordner, indem Sie deren Einträge in einen anderen Ordner verschieben. So können Sie den Störenfried schnell identifizieren.
Außerdem können automatisch gestartete Programme aus der Datei WIN.INI im Ordner WINDOWS für die Probleme verantwortlich sein. Zum Testen löschen Sie mit einem Editor nacheinander die Einträge der Zeilen Load= und Run=. Am einfachsten editieren Sie die Datei mit dem Befehl Start – Ausführen und dem Programm SYS-EDIT.EXE. Notieren Sie am besten vorher die Originaleinträge, damit Sie die Zeilen nach dem Test wiederherstellen können. Ähnlich können Sie auch mit der Datei SYSTEM.INI und den Treibereinträgen in der Rubrik [386Enh] verfahren. Vergessen Sie nicht, nach jeder Änderung Windows testweise neu zu starten.
Um die Dateien AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS zu testen, drücken Sie beim Starten des Rechners bei der Meldung Windows 95 wird gestartet die Taste [F8]. Wählen Sie im folgenden Menü den Eintrag Einzelbestätigung aus. Bestätigen Sie dann alle Einträge – bis auf die folgenden – mit [N]:

DoubleSpace-Treiber laden
Systemregistrierung verarbeiten
DEVICE=...HIMEM.SYS
DEVICE=...IFSHELP.SYS
Grafische Windows-Benutzeroberfläche laden
Alle Windows Treiber laden
Sollte Windows 95 sich jetzt ordnungsgemäß beenden lassen, versteckt sich der Störenfried in einer der beiden Dateien. Das können Sie wieder testen, indem Sie nacheinander einen der betreffenden Einträge während des Starts mit [J] bestätigen.
Ein anderer Störfaktor ist ebenfalls denkbar:die Windows-Klänge. Um zu testen, ob das Problem an einer beschädigten Klangdatei für das Windows-Ende liegt, deaktivieren Sie diese in der Systemsteuerung unter Akustische Signale im Feld Ereignisse mit der Einstellung Windows beenden und dem Feld Name mit der Einstellung Keine.
In der Systemsteuerung können Sie unter System das eventuell vorhandene Power-Management mit dem Befehl Gerätemanager – Systemkomponenten – Unterstützung für Advanced Power Management – Einstellungen – Unterstützung für Power-Management aktivieren ausschalten. Damit eliminieren Sie eine andere mögliche Fehlerquelle.
Ein weiterer Test betrifft das Dateisystem. In der Systemsteuerung unter System finden Sie das Register Leistungsmerkmale. Aktivieren Sie dazu alle Optionen hinter dem Schalter Dateisystem und der Registerkarte Fehlerbehebung.
Um die Systemkomponenten von Windows 95 zu testen, legen Sie mit Systemsteuerung – System – Hardwareprofile – Kopieren eine Testkonfiguration an. Klicken Sie dann doppelt auf einen beliebigen Eintrag im Gerätemanager und dort auf das Kontrollkästchen vor Testkonfiguration, um es zu deaktivieren. Ausnahmen sollten aber auf jeden Fall die Systemkomponenten sein.
Nun wird Sie Windows 95 beim Start nach der Konfiguration fragen. Wählen Sie die Testkonfiguration. Wiederholen Sie diesen Vorgang mit allen Einträgen im Gerätemanager. Vergessen Sie aber nicht, immer das letzte Gerät wieder zu aktivieren.
Als letzte Möglichkeit bleibt Ihnen noch die Protokolldatei BOOTLOG.TXT. Drücken Sie beim Starten des Rechners bei der Meldung Windows 95 wird gestartet die Taste [F5]. Dann wählen Sie im folgenden Menü den Eintrag Protokolliert (\BOOTLOG.TXT) aus. Analysieren Sie die Datei, ob jeder Eintrag Terminate= auch einen zugehörigen Eintrag Endterminate= besitzt. Ist das nicht der Fall, haben Sie einen möglichen Problemkandidaten gefunden. Als letzter Eintrag in der Datei sollte Endterminate=Kernel stehen.
Wenn Sie auf den oben beschrieben Wegen einen Fehlerkandidaten gefunden haben, sollten Sie beim Hersteller einen neuen Treiber oder ein neues Programm anfordern.