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Der EURO | | |
Wie geht die Bilanzierung von Umstellungskosten vonstatten?
Die Umstellung auf den Euro bringt vielfΣltige Aufwendungen mit sich: Aufwendungen fⁿr Mitarbeiterschulungen,
Umrⁿstung bzw. Anpassung von
vorhandenen Kassensystemen und Mⁿnzautomaten, Austausch von Kassensystemen und Mⁿnzautomaten, Neuanschaffung
von
Buchhaltungssoftware, zusΣtzliche Kundeninformationen durch Broschⁿren usw.
AktivierungsfΣhige Kosten
Aktivierungspflichtige Ausgaben, z.B. fⁿr die Anschaffung von Verm÷gensgegenstΣnden, sind wie bisher
zu aktivieren. Jedoch ist zu beachten,
da▀ sich die Abschreibungsdauer verkⁿrzen kann, wenn die Verm÷gensgegenstΣnde nach der Einfⁿhrung des
Euro nicht mehr entsprechend ihrer
bisherigen betrieblichen Funktion einsetzbar sind. Der verbleibende Restbuchwert ist in diesen FΣllen
ⁿber die noch verbleibende kⁿrzere
Abschreibungsdauer zu verteilen. Als Zeitpunkt fⁿr den Ablauf der Restnutzungsdauer kommt dabei der
Tag der Euro-Einfⁿhrung (1.1.1999), der
geplante Umstellungszeitpunkt der Buchfⁿhrung auf den Euro in der ▄bergangszeit oder der geplante Einfⁿhrungszeitpunkt
der Euro-Mⁿnzen
(1.1.2002) in Betracht. Tritt gleichzeitig mit den Euro-bedingten Anpassungsma▀nahmen eine ⁿber den
ursprⁿnglichen Zustand eines
Verm÷gensgegenstandes hinausgehende wesentliche Verbesserung ein (was in der Regel wohl die Ausnahme
sein wird), so handelt es sich bei
den Aufwendungen um nachtrΣgliche Anschaffungs- und Herstellungskosten, die zu aktivieren und ⁿber die
Restnutzungsdauer des
Verm÷gensgegenstandes abzuschreiben sind. Wird der Verm÷gensgegenstand nicht in seiner Funktion geΣndert
oder wesentlich verbessert (z.B.
Update einer Standardsoftware, um diese auch nach der Einfⁿhrung des Euro verbessern zu k÷nnen), so
liegen sofort abzugsfΣhige
Erhaltungsaufwendungen vor.
Nicht-AktivierungsfΣhige Kosten
Die Aufwendungen fⁿr die WΣhrungsumstellung auf den Euro, die nicht zu einem aktivierungsfΣhigen
Verm÷gensgegenstand des Anlage- oder
Umlaufverm÷gens fⁿhren, geh÷ren im GeschΣftsjahr der Verausgabung zu den sofort abzugsfΣhigen Betriebsausgaben.
Eine Vorverlagerung der
Umstellungsaufwendungen durch Rⁿckstellungsbildung ist nicht m÷glich.
Selbstgeschaffene immaterielle Verm÷gensgegenstΣnde
Soweit es sich bei den Aufwendungen allerdings um selbstgeschaffene immaterielle Verm÷gensgegenstΣnde
des Anlageverm÷gens handelt (z. B.
Entwicklung eigener Software), dⁿrfen die Aufwendungen in der Handelsbilanz als "Bilanzierungshilfe"
aktiviert werden. Damit wird das an sich
bestehende Aktivierungsverbot fⁿr immaterielle Verm÷gensgegenstΣnde des Anlageverm÷gens insoweit au▀er
Kraft gesetzt und erm÷glicht, da▀
solche Posten im Wege der linearen Abschreibung auf mehrere GeschΣftsjahre verteilt werden. Da die "Bilanzierungshilfe"
in der Steuerbilanz keine
Anwendung findet, wird sie allerdings den meisten Unternehmen keine nennenswerten Vorteile bringen.
Rundungsdifferenzen
Rundungsdifferenzen, die aus der einmaligen Umstellung des Jahresabschlusses herrⁿhren und betragsmΣ▀ig
unbedeutend sind, k÷nnen entweder
direkt mit dem Eigenkapital erfolgsneutral verrechnet oder auch erfolgswirksam behandelt werden. Da
es sich bei den Rundungsdifferenzen
lediglich um Differenzen aus rechentechnischen Operationen handelt, kommt das Saldierungsverbot nicht
zum Tragen, so da▀ nur der Saldo als
sonstiger betrieblicher Ertrag bzw. sonstiger betrieblicher Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung
ausgewiesen wird. Aufgrund der
tendenziell unbedeutenden H÷he der Rundungsdifferenzen ist eine erfolgswirksame Behandlung die praktikabelste
L÷sung.
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