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Freundschaft

Johann Wolfgang Goethe

Goethe wurde am 28.08.1749 in Frankfurt am Main als Sohn eines kaiserlichen Rates geboren. Er studierte in Leipzig und in Straßburg und ließ sich 1771 in Frankfurt als Anwalt nieder. 1788 schloss er einen Liebesbund mit Christiane Vulpius, die ihm 1789 den Sohn August gebar und die er 1806 heiratete. Die Freundschaft zu Schiller seit 1794 regte Goethe zu sehr fruchtbaren Schaffen an. Er starb am 22.03.1832 in Weimar.

 Goethe, dessen erste Schaffensperiode in die Zeit des Sturm und Drang gefallen war, ging 1775 als Freund des achtzehnjährigen Herzogs Karl August nach Weimar. Dort führte er den jungen Regenten zu Verantwortungsbewusstsein und Pflichterfüllung und gewann die Achtung und Freundschaft der Frau Charlotte von Stein. Unter ihrem Einfluss kehrte er sich vom Sturm und Drang seiner Jugendzeit ab. Neben dienstlichen Arbeiten und Reisen für Kriegs- und Wegebaukommission entstand im Frühjahr 1779 das Schauspiel Iphigenie auf Tauris. Bei der Uraufführung auf einer Liebhaberbühne spielt Goethe selbst den Orest.

In den ebenfalls vor der Italienreise (1786 - 1788) entworfenen, aber erst später vollendeten Dramen Egmont (1787) und Tasso (1790) zeigt Goethe zwei Sturm-und-Drang-Naturen. Egmont, Tasso und auch der Faust haben ihre Wurzeln im Sturm und Drang. Goethe brachte das Manuskript des Urfaust mit nach Weimar. 1790 gab er den Faust als Fragment heraus, 1808 den vollständigen ersten Teil. Den zweiten Teil vollendete er 1832, wenige Tage vor seinem Tod. Die Entstehung dieses großartigen Dramas zieht sich damit über fast sechzig Jahre hin. 1797 schrieb Goethe Hermann und Dorothea, ein Epos in neun Gesängen. Wilhelm Meister wurde auch als Musterstück des formstrengen Epos bezeichnet. Der Entwurf reicht wiederum in die Sturm-und-Drang-Zeit zurück; und wie der Faust wurde dieser Entwurf erst auf Schillers Drängen hin nach Goethes Italienreise weiterbearbeitet. Der erste Teil, Wilhelm Meisters Lehrjahre, erschien 1795, der zweite Teil, Wilhelm Meisters Wanderjahre, 1821. Die Wahlverwandtschaften (1809), ein Liebes- und Eheroman, zeigt an einem Modell, wie der Mensch im Konflikt zwischen Natur- und Sittengesetz durch Entsagung seine geistige Freiheit behaupten kann.

Die klassische Autobiographie Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (1811 - 1833) enthält den Versuch, die gelebte Wirklichkeit dichterisch sinngebend nachzugestalten. Er erzählt sein Leben bis zum Aufbruch nach Weimar.


Fridrich Schiller

Schiller wurde am 10.11.1759 in Marbach als Sohn des Militärwunderarztes Joh. Casper Schiller geboren. Er besuchte die Militärakademie und studierte die Rechte und Medizin. Schiller starb am  9. 5.1805 in Weimar.

Nachdem Schiller 1782 aus Württemurg geflohen war, suchte er, von Geldsorgen, Krankheit und enttäuschten Hoffnungen geplagt, in sieben Wanderjahren eine neue Lebensgrundlage. Zunächst gewährte ihm Henriette von Wolzogen Zuflucht auf ihrem Gut in Bauerbach in Thüringen. Dann, 1783, verpflichtete er sich bei Dalberg in Mannheim als Theaterdichter. Als er, schwer erkrankt, die von ihm geforderten Theaterstücke nach Jahresfrist nicht abliefern konnte und der kümmerliche Vertrag nicht verlängert wurde, reiste er 1785 zu dem damals erst brieflich bekannten Verehrer Körner, bei dem er für die nächsten zwei Jahre in Leipzig und Dresden zu Gast blieb. Denn Körner bezahlte nicht nur Schillers Schulden, sondern unterstützte seinen Freund auch ferner mit Rat und Tat. Dankbar begeistert schrieb Schiller das “Lied an die Freude” (1785), doch sein dramatisches Schaffen stockte. Das 1782 als Familientragöde entworfene Drama Don Carlos fand erst 1787 als politisches Ideendrama seinen Abschluss.

In den elf Jahren zwischen dem Don Carlos und dem Wallenstein versuchte Schiller zunächst als Geschichtsschreiber Geld zu verdienen. Die aus der Arbeit am Don Carlos erwachsene Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung (1788) brachte Schiller soviel Ansehen als Historiker, dass ihm Goethe eine unbesoldete Geschichtsprofessur in Jena vermitteln konnte. Durch eine kleine Pension von jährlich 200 Talern ermöglichte Herzog Karl August von Weimar seinem neuen Hofrat, Charlotte von Lengefeld zu heiraten. Die Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs (1791 - 1793) sollte den Hausstand gründen helfen. Doch bald erkrankte Schiller so schwer, dass er sich nie wieder ganz davon erholen konnte. Zum Glück halfen der dänische Erbprinz Friedrich Christian von Augustenburg und Graf Ernst von Schimmelmann dem arbeitsunfähigen Dichter mit einer dreijährigen Ehrengabe von jährlich 1000 Talern. Schiller nutzte die Zeit wirtschaftlicher Unabhängigkeit zu einem eingehenden Studium der Schriften Kants, in dieser Zeit entsprangen Schillers Gedanken Über Anmut und Würde (1793).

Nach der theoretischen Beschäftigung mit dem Schönen, dem Guten und dem dichterisch Wahren kehrte Schiller von der Geschichtsschreibung zur Dramendichtung zurück. Über der Prosadarstellung der Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs war er immer stärker vom Charakter und Schicksal des kaiserlichen Generals Albrecht von Wallenstein gefesselt worden. In über vierjähriger Arbeit schrieb Schiller die dramatische Trilogie mit den Teilen Wallensteins Lager (1798), Die Piccolomini (1799) und Wallensteins Tod (1799). Der Erfolg des Wallenstein auf dem Weimarer Hoftheater und die Absicht, auch bei zukünftigen Proben eng mit Goethe zusammenzuarbeiten, veranlassten Schiller, mit seiner Familie von Jena nach Weimar zu ziehen. Ein halbes Jahr nach dem Umzug war die Tragödie Maria Stuart (1800) fertig.

Das letzte von Schiller vollendete Schauspiel ist Wilhelm Tell (1804).

 

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