Rechtemanagement in freien Softwareprojekten
Carsten Schulz und Dr. Axel Metzger
Zusammenfassung
Die beste freie Softwarelizenz nützt wenig, wenn man sie vor Gericht nicht verteidigen kann. Voraussetzung für eine juristische Verteidigung der Lizenzbedingungen von Freien Softwarelizenzen ist ein gemeinsames Rechtemanagement der Projekte. Hieran mangelt es oft. ifrOSS und FSF Europe haben in den letzten Monaten ein Modell für eine gemeinsame Interessenwahrnehmung Freier Projekte entwickelt - das "Fiduciary License Agreement" (auf deutsch "Treuhänderische Lizenzvereinbarung").
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Durchsetzung von Rechten an geistigen Eigentumsrechten in Europa, zeigt die besonderen Probleme auf, die hier im Rahmen Freier Softwarelizenzierung bestehen, beschreibt verschiedene mögliche Formen eines Rechtemanagements und erklärt schließlich die grundlegenden Strukturen der Treuhänderischen Lizenzvereinbarung. Insgesamt werden dabei die vier Schwerpunktthemen Durchsetzung von geistigen Eigentumsrechten, Probleme und Perspektiven im Rechtemanagement Freier Software, Formen des Rechtemanagements auf verschiedenen Ebenen und die Treuhänderische Lizenzvereinbarung der FSF Europe betrachtet.
Über den Autor
Dr. Axel Metzger: geboren 1971; Studium der Rechtswissenschaften in Hamburg, Paris und München; 1999-2000 Promotion am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht in München; Assessorexamen 2002 in Hamburg. Seit 2002 Wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg.
Carsten Schulz: geboren 1971; Studium der Rechtswissenschaften in Hamburg; z.Zt Rechtsreferendar in Hamburg; Ständiger Mitarbeiter am Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software; Mitarbeiter am Institut für Informationsrecht, Karlsruhe.