Fledermaus

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Meine Erfahrungen mit der Fledermaus von Manfred Uphoff aus dem DraMa 3/94.

Änderungen gegenüber dem Originalbauplan:

Ich habe den Maßstab 0,95 gewählt, weil dann bei dem Gestänge handelsübliche Längen von CFK-Stäben ohne Verschnitt verwendet werden können.

* Kreuzverbinder selbst aus 8 mm (Aussendurchmesser) Alurohr hergestellt (Länge 30 cm, Winkel 150 Grad), so daß 6 mm CFK-Stäbe von 1,25 m Länge hineinpassen. Da der Innendurchmesser für die 6 mm Stäbe zu gering ist, habe ich das Alurohr auf 6,2 mm aufgebohrt. Dadurch entsteht innerhalb des Rohres gleich ein Anschlag für das eingesteckte CFK-Rohr. Den Kreuzverbinder habe ich mit einem Gummiring an dem Mittelstab befestigt, was natürlich keine Stabilität gegen Verdrehen gibt.

* In den äusseren Kanten der Flügel habe ich anstatt Raminholz 5 mm Stäbe aus CFK 82 cm lang eingebaut.

* Die Flügel wurden zum bequemen Auf- und Abbau mit 2 mm Gummiringen 20 mm Durchmesser gespannt.

* Bei den Taschen für die Spreizstäbe habe ich zunächst einen Fehler gemacht. Und zwar habe ich die Taschen nicht flach aufgenäht, sondern die Taschenbreite ca. 6 mm länger gemacht, sodass sich ein Tunnel bildete durch den man die Spreizstäbe schieben konnte. Dies hat aber bewirkt, daß die Vorderkanten der Flügel in dem Bereich, an dem die Spreizstäbe in ca. 3 cm Abstand vorbeilaufen, leicht nach unten gebogen wurden. Ich vermute dass dadurch die unten beschriebene "Flügeldrehungen" zustande kamen. Inzwischen habe ich die Taschen flach aufgenäht, wodurch die Vorderkante eher nach oben gezogen wird.

* Die Kanten wurden allseitig mit dem Saumfuss der Nähmaschine 2 mm umsäumt. Ansonsten wurden die Abmessungen im Maßstab 1:0,95 genau eingehalten.

Flugeigenschaften:

Die ersten Flugversuche bei leichtem bis mittleren Wind waren enttäuschend. Nach kurzem Aufstieg bekam einer der Flügel (nicht immer der gleiche) mehr Auftrieb als der andere, der ganze Drachen drehte sich was zum unweigerlichen Absturz führte.

Es konnte auch vorkommen, daß der Kreuzverbinder sich nach hinten wegdrehte. Bei der Konstruktion muß das Segel ja die ganze Kraft aufnehmen, die an den Flügeln angreift. Das Verdrehen habe ich dann mit Hilfe einer gespannten Schnur vom Ende der Querspreize über die Spitze (zwischen den Ohren) der Fledermaus zurück zur anderen Querspreize unterbunden. Inzwischen habe ich ca. auf 2/3 der Flügel (von der Mitte her gemessen) Laschen angenäht, an denen die Spannschnur befestigt ist.

Zur Stabilisierung wurde dann noch eine vierschenklige Waage angebracht (an der Bauchflosse 2 Waageschnüre und von den Enden der Spreizstäbe je eine). Der Waagepunkt liegt ca. 80 cm vor dem Drachen. Mit dieser Waage flog die Fledermaus einigermaßen stabil bis.... ja bis bei leichtem Wind die Fledermaus zu segeln beginnt und schließlich nach vorne kippt. Danach geht es im Sturzflug unaufhaltsam bis zum Boden. Mit dieser Waage ist allerdings das seitliche Abschmieren nicht wieder vorgekommen.

Inzwischen habe ich auch mit den Ohren experimentiert. Zunächt habe ich die Versteifungen ganz aus den Ohren entfernt. Ergebnis: bei konstantem Wind kein Unterschied, doch wenn sie zu Segeln beginnt stürzt sie schneller ab. Also Ohren möglichst steif. (Das soll im allgemeinen sowieso gut sein) Durch die über die Ohren führenden Spannschnüre war das leicht zu machen.


Durch die Versuche wurde klar, daß der Drache im vorderen Bereich mehr Segelfläche erhalten muß. Um dieses Ziel zu erhalten wurde folgendermaßen vorgegangen:
Die Spreizen für die Ohren wurden so verlängert, daß sie jetzt vom Kreuzverbinder bis zu den Ohrenspitzen verlaufen. Zur Abstützung wurde mit Hilfe eines Kabelbinders zwei kurze Schlauchstückchen parallel zum Längsstab angebracht, in die man nun die 2 mm dicke Spreizen einschieben kann. Die Spreizen sind im gebogenen Zustand eingebaut weil dann die Ohren immer schön gespannt bleiben. Um die Ohren nach hinten zu halten wurde zusätzlich eine Spannschnur zwischen den Ohrenspitzen angebracht. Der wichtigste Effekt ist dabei daß die Ohren bzw. der ganze vordere Kopfbereich gegenüber der restlichen Segelfläche leicht nach hinten stehen.


Als zweite Maßnahme wurde der Bereich zwischen Kopf und Flügel mit Stoff ausgefüllt. Damit die Kontur der Fledermaus nicht so gestört wird habe ich dazu grauen Stoff verwendet. Beim Original ist dieser Bereich wohl aus ästhetischen Gründen so großzügig ausgeschnitten.
Wegen der Wölbung bekommt so bei den oben beschriebenen Flatterabstürzen das Vorderteil des Drachens wieder genügend Auftrieb, was in den allermeisten Fällen wieder zu einer stabilen Fluglage zurückführt.


Nach diesen Änderungen fliegt die Fledermaus inzwischen wirklich gut.


Ansicht des Kopfteils von hinten (25.09.96)


Literatur


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(letzte Änderung dieser Datei flederm.htm 05.11.96)