Die Geschichte von Foundation ist, dass kann man ohne Neid zugeben, äusserst kreativ: In einem kleinen, mit Bücherregalen vollgestellten Raum tagt eine Art Gott, der eine Tunte als Angestellen hat, der die Aufgabe hatte, die vier passendsten Köpfe der Menscheitsgeschichte für seine neue Welt zu suchen, um diese dort auszusetzen. Und er hat sich für folgende entschieden:, Da Vinci, Alexander der Grosse, Einstein und den Programmierer von Foundation: Paul Burkey. Diese werden dann in einer kleinen Kammer nach Foundation gebeamt. Das war es im groben und ganzen, die Geschichte liegt als html-Datei auf der CD bei.
Foundation fällt einem von Anfang an durch seine edle Gestaltung auf.
Das Cover und das Lable der CD sind durch schmucke Raytracing-Pics
die wunderbare Landschaften darstellen gestaltet und auf der CD-ROM
befindet sich auch gleich der Soundtrack als Audio-Datei, die sich
über jeden CD-Player anhören lässt.
Nach der Installation des Spiels über einen eigens dafür programmierten
Installer, bei dem man genau bestimmen kann, welche Teile des Programms
denn nun auch installiert werden, startet man Foundation durch einen
Doppelclick auf das Icon.
In einem Intro schwebt die Kamera über eine wunderschöne Landschaft
auf ein Haus mit Fahne zu, auf der der Name des Spiels steht.
Im nun folgenden Menü kann man zwischen einem Spiel mit Mission oder
einem "08/15" Spiel wählen, sowie verschiedene andere Einstellungen
tätigen.
Im Spiel selber fühlt man sich sogleich an vergangene Zeiten errinert:
"Die Siedler" schiesst es einem durch den Kopf. Und es ist tatsächlich
so: nicht nur grafisch ist Foundation dem
altehrwürdigen Meisterstrategiespiel aus der abtrünnigen Softwareschmiede
Blue Byte mehr als ähnlich: In einer bezaubernden Landschaft steht ein
trutziges Schloss, dass den Hauptsitz unseres herrschenden Hinterns
darstellt. Nun kann man mittels einiger leicht erlernbarer Mausclicks
diverse Häuser in Auftrag geben, die alle einen mehr oder minder deut-
lichen Nutzen haben. Sobald der Auftrag steht und genug Ressourcen
vorhanden sind, rennt auch schon ein blaubetuchter Magier aus dem
heimatlichen Haupt-Haus und eins-zwei-drei hat er das Gebäude mit einem
schwung seines Zauberstabes an Ort und Stelle gebracht. So zum Beispiel
einen Förster, dessen primäres Ziel darin besteht mit der Zerstückelung
von Grünanlagen mehr Bauholz zu gewinnen. Eine Miene in den Bergen
sorgt für Stahl, Gold, Kohle, Öl und Stein, und dass zwar, anders als
beim legendären Siedler, alles mit einer Miene. Nach einem doppelclick
auf die Mine lässt sich nun sowohl die Anzahl der Arbeiter als auch
die Menge der jeweils zu fördernden Rohstoffe einstellen.
Apropros Arbeiter: Sobald ein Haus steht, kommen auch schon weitere
blau gekleidete Männchen aus der Burg und besiedeln und bestatten das
Haus. Auch hier ist die Ähnlichkeit zu Siedler unverkennbar, genau wie
bei den blauen Fahnen, die vor jedem Gebäude stehen.
Nun also kommt es darauf an, möglichst schnell alle vorhandenen Gebäude
zu errichten, die von Wasserpumpen über Laboratorien und Kasernen bis
zum Krematorium reichen.
Doch was dann? Spielende? Schnell hat man, was man braucht und da man
keine Wachhütten bauen muss um dass Land zu erkunden, ist auch dieses
Problem nicht von Dauer.
Aber Foundation wäre nicht Foundation, wenn es nicht auch hier einige
teilweise amüsante Neuigkeiten bringen würde.
Denn bald fällt auch dem ignorantesten Ingo auf, dass der Bevölkerungs-
stand mit der Zeit immer mehr sinkt... KOMISCH!
KOMISCH?
Nein!
So heimisch ist Eure heimische Hauptburg nämlich doch nicht, davon wissen
die Jungfern ein trauriges Lied zu singen. Also flugs einige Bauernhütten
gebaut und dann ein paar Bauern zu den dort heimischen Damen geschickt...
und schon kurze Zeit darauf steigen die Bevölkerungszahlen wieder.
Da sieht man mal wieder, wie wichtig etwas Privatsphäre doch sein kann.
So, dass Problem wäre gelöst, aber wozu dass Labor? Nun, in dem Labor
vergnügen sich einige Irre ihre Zeit und erfinden dabei jede Menge Sachen
wie Fischereien, Speicher, Fabriken, Krankenhäuser, Kirchen oder auch
Upgrades für bereits vorhandene Gebäude oder Menschen... Moment? Upgrades
für MENSCHEN? Ja, nach einiger Zeit wird auch der letzte Mohikaner hinter
die Tatsache gekommen sein, dass Förster in Foundation einen grossen
Unterschied zu den selbigen bei Siedler haben: Sie pflanzen nicht!
Also können Magier bald Bäume und Steine zaubern oder Bauern Gebäude
niederbrennen (was aber eher mit strategischen Vorteilen denn mit Bäumen
zu tun hat, aber dass ist eine andere Geschichte...)
Und wenn einem die Forscher oder Magier dahinkrepieren sollten, so stellt
man in der Kaserne eben ein, dass aus Bauern eben jene oder Soldaten
ausgebildet werden sollen.
Und wieder eine Gelegenheit für einen unglaublichen Übergang:
Soldaten führen Krieg und wie im richtigen Leben ist auch der Krampf mit
dem Kampf einer der gesellschaftlichen Höhepunkte im Leben eines
Foundationaners.
Dazu stehen einem Anfangs einige Soldaten verschiedener Klassen sowie
ein kleiner Turm zur verfügung, doch später kann diesem martialen
Notstand mit z.B. Schützentürmen und Kanonentürmen einhalt geboten
werden.
Die Kriegsführung weicht jedoch schon fast komplett vom seligen Siedler ab.
Eher in der Machart von Command and Conquer oder Warcraft werden einzelne
Personen oder Gruppen in die Schlacht geschickt. Diese können überall
angreifen und Häuser besetzten und wie bereits erwähnt können dort auch
normale Arbeiter mitmachen und feindliche Häuser anzünden. Wo wir schon
bei einzelnen Personen angekommen sind: Jede Person hat einen Namen und ein
digitalisiertes Foto und wird dem Spieler nach dem anclicken sowie der
Befehlsvorgabe mit einigen Sampels antworten, die von "I love you, Sire!"
bis zu "Häh?" reichen. Ausserdem hat jeder auch zwei Balken, die seine
Werte in physiologischer als auch psychologischer Hinsicht gesehen
grafisch darstellen. Sollte der erstere zu tief sinken, stirbt der Mann
oder die Frau und seine Seele fährt sich mit einem Sample verabschiedend
zum Himmel, sinkt der letztere begeht der gute Knabe Selbstmord, was
aber letztendlich keine allzugrossen unterschiede zum vorigen macht. Um
diesen sich auf die Bevölkerungsichte doch recht unangenehm auswirkenden
Ereignissen entgegenzuwirken empfiehlt es sich z.B. Krankenhäuser und
Kirchen zu bauen. Jeder Bauer ist übrigens ein absolutes Allround-
Talent: Er ist für jede Arbeit ebenso wie für den Kampf einsetzbar und
ist auch bei der Kinderzeugung ein nicht zu verachtender Faktor. Auch
kann man anfangs mittels eines manuell bedienten Bauerns alle in der
Umgebung herumliegenden Sachen wie Ideen, Gold oder Fische einsammeln,
denn jeder Bauer kann zwei Sachen gleichzeitig tragen. Somit erfüllt er
auch die Rolle eines Trägers und btw. es gibt bei Founation keine
Strassen.
Also, wie hoffentlich zu erkennen ist, ist Foundation dem grossen Vorbilde Siedler doch nicht ganz so ähnlich, wie anfangs vermutet. Das Spiel bietet eine ungeheure Abwechslung und jede Menge Missionen, die von "Stelle 40 Gold-, Stahl- und Holzeinheiten her" bis zu ganzschön fiesen Aktionen reichen (bei denen ich aber noch nicht angekommen bin;). Auch ein schnelles erhandeln von dringend benötigetn Waren ist möglich, sodass es sich z.B. empfiehlt, nicht so dringend gebrauchte, unendlich zu nutzende Waren besonders viel abzubauen um immer eine Handelsware auf der Hand zu haben (z.B. acht bis zehn Wasserpumpen und einige Wasser- speicher wirken Wunder). Selten verirrt sich sogar irgendein Ritter daher, der Euch dann gesondert ein spezielles Angebot macht. Ich könnte noch hunderte von Beispielen nennen - wenn mir noch welche einfallen würden. So aber kommen wir zur Technik
Auch diese ist bei Foundation nämlich nicht von schlechten Eltern.
Schon dass es Foundation nur auf CD gibt auf der sowohl die AGA
als auch die (man merke auf) Grafikkarten-Version (CyberGfx und Picasso96)
und (wie bereits erwähnt) der Audio-Soundtrack sitzen.
Grafisch wird auch so einiges geboten, dies lässt sich jedoch besser
mit einem aussagekräftigen Screenshot denn mit Worten beschreiben:
Screenshot 1
Auch die Musik ist hervorragend und äusserst atmosphärisch und auch die
übrigen Sounds und Samples passen perfekt zum Spielgeschehen.
Nur ein wenig störend fällt auf, dass der Computer bei vielen Männchen
auf dem Bildschirm schnell in die Knie geht (68040 mit 25 Mhz., 18
MByte Ram).
Ansonsten gibt es auch für Technik eine glatte Eins, denn zu meckern gibt
es sonst nichts!!
Besonders erfreulich an Foundation ist die Tatsache der ständigen weiterentwicklung des Games. Bereits jetzt ist ein Patch erschienen, der TCP/IP Support bietet, sodass man jetzt über das Internet gegeneinander spielen kann. Und auch zukünftig ist einiges geplant: Neue Gebäude und Karten (von denen es im Gegensatz zu den Siedlern nicht Millionen verschiedene mit 1000 brauchbaren, sondern eine bestimmte Anzahl an fertigen Karten gibt) sowie neue Samples, Missionen usw. Alles was an dem Spiel erweiterbar ist, wird erweitert werden! Bei genügend verkauften Spielen wurde auch mit einer PPC-Version "gedroht", also: KAUFEN! SO muss Games-Support aussehen, denn dann klappts auch mit dem Nachbarn... oder ggf. mit der heimischen Amiga...;)
Spiel : Paul Burkey´s Foundation Entwicklung : Paul Burkey Vertrieb : Sadeness Soft, GTI und Weird Science Genre : Strategie Grafik : 85 von 100 % SoundFX : 82 von 100 % Musik : 87 von 100 % Spielspass : 90 von 100 % Motivation : 92 von 100 % Innovation : 89 von 100 %
Gesamt : 88 von 100 % Fazit: Gute Strategierspiele vermisst der Amiga-User schon seit Jahren, doch dass dieses Game gleich so ein Oberhammer wird, dass jeder PCler vor Neid erblasst, wenn er kurz mal zocken durfte, dass ist schon so gut, dass es fast weh tut. Besonders vorbildlich ist natürlich der GraKa Support, der dann kombiniert mit einer PPC Version das letzte aus dem Amiga holt und der Welt endgültig zeigt, dass da noch jemand ist, der nicht dem Bill-Gates-Einheitstrott verfallen ist!InhaltSystemvorraussetzungen: AGA oder GraKa Amiga, 2 MByte RAM, 020+, 2xCD-ROM, HD