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Mr. Drahtlos – Ein Tag mit Bluetooth

1998 gründeten Intel, Toshiba, Ericsson & Co die Bluetooth Special Interest Group. Schon damals war das Ziel die grenzenlose Kommunikation aller Geräte - ohne Kabel, ohne Infrarot, ohne komplizierte Netzwerkprotokolle. Und jetzt, nach 3 Jahren, nimmt die Vision konkrete Formen an. Erste Produkte sind nun endlich da.
Die entscheidenden Vorteile gegenüber herkömmlichen kabellosen Verbindungen: Bluetooth braucht wenig Strom, ist preiswert und funktioniert auch ohne ‚Sichtkontakt’ der einzelnen Geräte. Es überwindet Wände, Möbel, Taschen oder Mäntel. Und noch dazu ist die Übertragungstechnik schnell. Wir blickten für Sie in die kabellose Bluetooth-Zukunft: Wie der Alltag mit Bluetooth schon bald aussehen könnte ... Wir haben unseren fiktiven Mr. Drahtlos einen halben Tag begleitet.
07:30 Uhr
Der Internet-Weckruf ertönt aus dem Organizer (Palm m505 und Sony Cliè plus Infostick, ab Ende des Jahres im Handel). Zeit zum Aufstehen. Doch Mr. Drahtlos bleibt noch ein bisschen liegen. Seine Zeitung kann er nämlich auch hier lesen. Frisch aus dem Internet, auf seinem Webpad mit Bluetooth-Chipsatz (von National Semiconductor), das online verbunden ist mit dem Heim-PC eine Tür weiter. Für die Funkverbindung sorgt Bluetooth. Beim Lesen hört Mr. Drahtlos gern Musik - auch dafür muss er nicht aufstehen. Denn die Stereoanlage von Bang & Olufsen im Wohnzimmer schickt ihr Programm per Funk an die Bluetooth-Lautsprecher im Schlafzimmer (die voraussichtlich ab 2002 verfügbar sein werden). Während er die Meldungen des Tages studiert, aktualisiert sein Organizer gerade die Börsenkurse, die er später fürs Büro braucht - das Gerät holt sich die Daten beim PC mit Bluetooth-Card von IBM eine Tür weiter ab.
09:30 Uhr

Mr. Drahtlos ist auf dem Weg ins Büro. Autoschlüssel gehören in seiner Welt der Vergangenheit an. Die Devise im der Mercedes-S-Klasse lautet 'keyless go' ohne Schlüssel fahren! Was heute mit einer Chipcard funktioniert, könnte es bald in der Bluetooth-Variante geben. Bereits einsatzfähig ist die erste Bluetooth-Freisprecheinrichtung von Ericsson. Vorteil: Wo im Auto das Handy liegt, ist dem Headseat dank Bluetooth egal - die maximale Reichweite von 10 Metern wird ohnehin nicht überschritten. Zur CeBIT zeigte auch Elsa eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Sie ist, anders als das Ericsson-Modell, fest im Auto eingebaut. Bluetooth sendet mit sehr geringer Leistung - zwischen 0,1 und 0,3 Milliwatt. Zum Vergleich: Die Sendeleistung eines normalen Handys ist 200 mal größer. Die Strahlenbelastung der Insassen ist daher gering.

10:30 Uhr
Mr. Drahtlos hat noch nicht einmal sein Notebook ausgepackt, da meldet sich auch schon sein Handy: Es sind neue E-Mails angekommen, die er gleich liest. Möglich wird das durch Nokias 'Connectivity Pack', mit PC-Kartenadapter und einem Bluetooth-Akku für das Nokia 6210. Die verbleibende Zeit bis zur Konferenz nutzt Mr. Drahtlos noch, um sich seine Termine per Funk vom Büro-PC aufs Notebook zu holen und um kurz im Internet etwas nachzusehen. Dafür benutzt er den neuen USB-to-Bluetooth-Adapter von Siemens. Das Gerät braucht dank USB keine eigene Stromversorgung.
11:30 Uhr
Das Meeting beginnt. Jetzt nutzt Mr. Drahtlos eine 'klassische'Bluetooth-Anwendung: Die ‚Adhoc-Vernetzung’ mehrerer PCs oder Notebooks. Per Bluetooth haben alle Teilnehmer dieselbe Powerpoint-Präsentation auf dem Rechner. Kabellos, versteht sich. Spezielle Sicherheitsvorrichtungen sorgen dafür, dass jeder nur das lesen kann, was auch für ihn bestimmt ist. Und dass kein anderes Bluetooth-Gerät aus dem Nachbarzimmer einfach dazwischenfunken kann. Drei Verfahren sorgen für die größtmögliche Sicherheit: Datenverschlüsselung, Passwortschutz und Fast-Frequency-Hopping.
Links zu diesem Beitrag:
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Toshiba
Ericsson
Bluetooth Special Interest Group
National Semiconductor
Bang & Olufsen
Compaq
IBM
Mercedes
Elsa
Elsa Bluetooth Freisprecheinrichtung
Nokia
Connectivity Pack
Nokia 6210
Siemens

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