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Moderne Camcorder kann jeder bedienen. Einfach anschalten, den Record-Knopf
drücken und los geht es. Es gibt eigentlich kaum etwas, um das sich der
Videofreund noch kümmern muss. Oder doch? In vielen Aufnahmesituationen
ist die Automatik des Camcorders einfach überfordert, und dann sollten
Sie genau wissen, wo sich die Funktionen verstecken, die in diesem Moment die
Aufnahme retten.
Ungewollt erhält man die tollsten Farbeffekte, wenn die Kamera die Farbe Weiß nicht eindeutig erkennt. Deshalb sollten Sie zu Beginn jeder Aufnahme den automatischen Weißabgleich abwarten oder ihn manuell durchführen. Nur so ist gewährleistet, dass die Farbe Weiß und somit auch alle Farben naturgetreu dargestellt werden. Die Veränderungen sollten Sie auf jeden Fall im Monitor kontrollieren.
Wenn Sie während der Aufnahme schon vorzeigbares Material produzieren wollen, das nicht mehr nachbearbeitet werden muss, dann ist die Fader-Funktion besonders interessant. Damit kann die Anfangsszene nicht nur langsam eingeblendet, sondern auch ein effektvoller Übergang produziert werden. Was sonst eigentlich erst bei der Nachbearbeitung möglich ist, wird hier gleich auf des Videoband mit aufgezeichnet. Dieses Gestaltungsmittel ist dann allerdings irreversibel.
Mit an Bord bei allen modernen Camcordern: Effekte bis zum Abwinken. Aber lassen
Sie sich von den Möglichkeiten der digitalen Verfremdung nicht blenden.
Probieren Sie die Effekte in Ruhe einmal aus, hüten Sie sich aber vor einer
unmotivierten Aneinanderreihung technischer Möglichkeiten. Ein Tipp: Die
meisten Effekte lassen sich auch erst beim Abspielen abrufen. Der große
Vorteil: Das Originalmaterial bleibt dann unverändert erhalten.
Eine Funktion, mit der Sie sich auf jedem Fall vertraut machen sollten, ist
die manuelle Schärfeeinstellung. So schnell die modernen Camcorder auch
das Bildobjekt gestochen scharf stellen können - sobald sich das Motiv
nicht genau in der Mitte befindet, spielt der Autofocus verrückt. Wenn
Sie also nicht den Schmutz im Vordergrund, sondern die herrliche Aussicht dahinter
scharf haben möchten, gibt es nur eines: Autofocus aus und die Schärfe
von Hand einstellen.
Mit immer höheren Zoomfaktoren wird eine Funktion besonders wichtig: Der Bildstabilisator. Ohne Stabilisator würden viele Aufnahmen einer Bootsfahrt bei hohem Wellengang gleichen. Doch Vorsicht: Es gibt zwei unterschiedliche Verfahren. Beim optischen Bildstabilisator gleicht ein Linsensystem die Wackler verlustfrei aus, beim elektronischen vergrößert die Kamera einen Bildausschnitt und nutzt den unsichtbaren Rand als Manövriermasse. Die volle Bildqualität erhalten Sie nur bei der optischen Gleichgewichtshilfe.
Die meisten Camcorder haben zusätzlich noch eine Fotofunktion eingebaut. Dabei werden Bilder auf die Kassette als Standbild aufgezeichnet oder auf einem eigenen Speichermedium verewigt. Diese Funktion Ihres Camcorders sollten Sie auf jeden Fall einmal ausprobieren. Durch die Kombination von gespeicherten Fotos und bewegten Aufnahmen lassen sich ganz außergewöhnliche Effekte erzielen.
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