
Spionage-Software - Lauschangriff
aus dem Internet
Anonym surfen
Im stillen Kämmerchen anonym durchs Internet surfen
- vergessen Sies. Sobald Sie in die Wogen des World Wide Web eintauchen,
ist es mit der Anonymität vorbei. Bei jedem Klick hinterlassen Sie Spuren
im Netz, machen unbemerkt Ihre geheimen Leidenschaften transparent.
Die harmloseste Variante, Ihre geheimen Wünsche zu erfahren, sind so genannte
Cookies. Beim Aufrufen einer Internetseite wird eine kleine Textdatei auf Ihrem
Rechner abgelegt. Wenn Sie das nächste Mal die Seite ansurfen, sagt die
Datei dem Anbieter genau, welche Unterseite Sie das letzte Mal besucht haben
oder welche Waren Sie bevorzugt ordern.
Cookies sollte man regelmäßig löschen
Cookies sind primär Textdateien, die von Anbietern
auf der eigenen Festplatte des Anwenders gespeichert werden. Diese Cookies geben
relativ wenige persönliche Daten bekannt und sie sollten eigentlich nur
von dem Anbieter zu lesen sein, der sie gespeichert hat. Die einzige Gefahr
ist, dass ein anderer Nutzer an Ihrem PC sieht, auf welchen Seiten Sie gesurft
haben. Cookies lassen sich löschen. Sie haben keinen Schreibschutz, und
empfehlenswert ist, das auch mindestens im Rhythmus von zwei Monaten tun, da
sich in diesem Zeitraum bis zu über 2000 Cookies angesammelt haben können.
Werbebanner als unsichtbare "Webbugs"
Eine andere Variante geheimen Wünschen auf die Spur
zu kommen, tarnen sich in den Werbebannern. Die unsichtbaren "Webbugs"
sind kleine Grafiken, die sich in der Grafik des Werbebanners verstecken. Äußerlich
identisch mit Ihrer Umgebung senden die Web-Bugs die persönlichen Surfdaten
detailliert an eine Internet-Werbeagentur. Harmlose Werbung oder doch ein virtueller
Lauschangriff?
Einschätzung des CHIP-Experten
Martin Schmidt, CHIP: "Webbugs sind als sehr gefährlich
einzuschätzen. Eine weit noch größere Gefahr besteht aber, wenn
ich HTML-Mails empfange, dann wissen die Anbieter wann ich sie gelesen habe
und an wie viele Personen ich sie weitergeleitet habe. Webbugs können sogar
in normalen Word-Dokumenten vorkommen, als unsichtbares Bild. Und sie sehen,
wer als letzter Anwender eine bestimmte Datei bearbeitet hat. Für Anwender,
die sich nicht mit dem Quellcode von HTML auskennen, ist es schier unmöglich,
Webbugs zu erkennen."
Spionage-Plug-Ins
Eine große Gefahr kann insbesondere auch von den
verlockenden Shareware-Angeboten ausgehen. Um Ihre Arbeit zu finanzieren, setzen
viele Programmierer auf so genannte 'Adware' mit Spionage-Plug-Ins. Diese übermitteln
dem Anbieter genaue Daten über das Surfverhalten. Mit der Registrierung
der Software kann man den lästigen Werbeeinblendungen einen Riegel vorschieben.
Den Spionagetools damit auch?
Man könnte natürlich dem Trugschluss erliegen, dass man durch die
Registrierung auch die Werbesoftware entfernt wird. Fakt ist, dass nur die Banner
aus der Software genommen werden. Das Plug-In bleibt, und der Werbeanbieter
hat jetzt noch mehr persönliche Daten (Alter, Name, Geschlecht, Postleitzahl,
E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Arbeitgeber und Kreditkartennummer).
Shareware-Programme
Der Begriff Shareware (englisch: "to
share" = teilen) erhält so eine ganz neue Bedeutung - man teilt seine
persönlichen Daten. Doch es gibt Gegenmittel. Mit dem kostenlosen Programm
Ad-Aware holen Sie zum Gegenschlag aus. Damit können Sie die
Spione auf Ihrem Rechner aufspüren und unschädlich machen. Gibt es
noch weitere Tools zum Schutz der Persönlichkeit?
Martin Schmidt, CHIP: 'Personal Firewalls sind, wie der Name schon sagt, eine
Brandschutz-Wand um den Rechner herum. Diese Programme schützen den Rechner
vor Gefahren aus dem Internet. Wenn jemand unberechtigt zugreifen will, müsste
er die Wall überwinden. Und das besonders schwierig zu machen, macht die
Qualität einer guten Firewall aus.'
Software-Tipps:
Ad-aware
Spürt Spionage-Plug-ins in Shareware auf und löscht die Programme
vom Rechner.
Spy Checker
Hilft wie Ad-aware beim Auffinden von Spionage-Software, besitzt aber keine
Löschfunktion. Dafür können Shareware-Fans in einer Online-Datenbank
nach verdächtigen Programmen suchen.
Zone Alarm
Firewall-Programm, das sehr einfach zu bedienen ist, und den Rechner gut gegen
Angriffe aus dem Netz abschirmt.
Norton Personal Firewall
2000
Leistungsfähiges Programm, das per Internet-Update ständig auf dem
laufenden gehalten wird. Testsieger in CHIP 4/2001, funktioniert jedoch nicht
mit WindowsME
