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9 Der Linux Rechner im Netz

9.1 Ermittlung der Verbindungsparameter

Wurde die PPP-Verbindung erfolgreich aufgebaut, koennen die verwendeten IP-Adressen und der Zustand des 'ppp'-Interfaces durch das Kommando

   ifconfig ppp0

ermittelt werden.


ppp0     Link encap:Point-Point Protocol 
         inet addr:152.3.60.1  P-t-P:152.3.60.2  Mask:255.255.0.0
         UP POINTOPOINT RUNNING  MTU:1500  Metric:1
         RX packets:124 errors:0 dropped:0 overruns:0
         TX packets:123 errors:0 dropped:0 overruns:0


Konfiguration der ppp-Schnittstelle bei einer aufgebauten Verbindung (ifconfig).

Der Eintrag 'inet addr' spiegelt die eigene lokale IP-Adresse wieder. Die Adresse bei 'P-t-P' bezeichnet den Windows NT Server.

9.2 Routing-Verfahren

Normalerweise wird ueber eine solche PPP-Verbindung nicht nur auf den direkt verbundenen PPP-Server zugegriffen, sondern auch auf weitere im Netzwerk vorhandene (UNIX-)Hosts bzw. ueber diese Verbindung unter Umstaenden der Anschluss ans Internet realisiert.

Hierzu ist natuerlich ein entsprechender Routeeintrag auf dem Linux-Client notwendig, der automatisch durch den 'pppd'-Prozess (Option defaultroute) generiert wird.

Die bestehenden Routeverbindungen werden durch das Kommando

   netstat -r

angezeigt.


Kernel IP routing table
Destination     Gateway         Genmask         Flags   MSS Window  irtt Iface
win_nt          *               255.255.255.255 UH     1500 0          0 ppp0
loopback        *               255.0.0.0       U      3584 0          0 lo
default         win_nt          0.0.0.0         UG     1500 0          0 ppp0


Routing-Tabelle bei aufgebauter PPP-Verbindung (netstat -r)

Von entscheidender Bedeutung sind die vorhandenen zwei Eintraege fuer das ppp-Interface (Spalte Iface).

Der erste Eintrag stellt eine HOST-Route (gekennzeichnet durch das H-Flag) dar, die nur zu dem verbundenen Hostrechner (Destination-Feld) - und nicht weiter - fuehrt.

Der zweite Eintrag definiert die 'default'-Route: der Linux-Host wird angewiesen, alle Pakete die nicht fuer das lokale Netz bestimmt sind (hierfuer existieren eventuell eigene Netzwerkrouten) an den Windows NT Server weiterzuleiten. Dieser ist dann fuer das Weiterreichen der Pakete an andere Hosts und von diesen Hosts zurueck an den Linux-Host verantwortlich.

9.3 Verwendung von 'DNS'

Steht in dem Netz, in das man sich nun eingewaehlt hat der "Domain Name Service" zur Verfuegung, so kann dieser selbstverstaendlich zur Namensaufloesung verwendet werden.

Die entsprechenden Eintraege (Domainname und zugehoerige Nameserver) werden in der Datei /etc/resolv.conf definiert.

Nun sind die entsprechenden Hosts auch symbolisch ueber ihre DNS-Namen adressierbar.


domain my_office.my_plant.com
nameserver 152.3.60.4
nameserver 152.3.60.5


Konfiguration Datei /etc/resolv.conf

Die Reihenfolge der Namensaufloesung (Umsetzung Hostname <--> IP-Adresse) wird in der Datei /etc/host.conf festgelegt:


order hosts, bind


Konfiguration der Datei /etc/host.conf

Der fuer die Namensaufloesung zustaendigen Resolver-Routine wird mitgeteilt, erst in der lokalen Datei /etc/hosts nach entsprechenden Eintraegen zu suchen. Falls keine Aufloesung erfolgen kann, wird die Namensaufloesung ueber DNS aktiviert.

10 Anhang

10.1 Liste der verwendeten Dateien

/usr/sbin/pppd             : 'pppd'-Binary
/usr/sbin/chat             : 'chat'-Binary
/etc/ppp/pap-secrets       : Konfiguration PAP-Authentifizierungsparameter
/etc/ppp/chap-secrets      : Konfiguration CHAP-Authentifizierungsparameter
/etc/ppp/options           : Paremeter fuer 'pppd'-Verbindungen
dial_win_nt                : Anwahlscript fuer 'pppd'
dial_win_nt.callback       : Anwahlscript fuer 'pppd' bei Verwendung der
                             automatischen Rueckrufoption
win_nt.chat                : Anwahlscript fuer 'chat'
win_nt_cb.chat             : Anwahlscript fuer 'chat' bei 'Callback'-Funktion
/usr/sbin/mgetty           : Prozess um ankommenden Rueckruf an 'pppd' weiter-
                             zuleiten
/etc/mgetty+sendfax/
mgetty.config              : Konfigurationsdatei 'mgetty'-Prozess
/etc/mgetty+sendfax/
login.config               : Konfigurationsdatei 'mgetty'-Prozess
/etc/host.conf             : Festlegung der Reihenfolge bei der Namensauf-
                             loesung
/etc/resolv.conf           : Konfiguration fuer DNS-Namensaufloesung

10.2 Literaturhinweise

[1] Bodo Bauer;
Magic Connection;
Mit dem Point to Point Protocol ins Internet;
iX 1/96, S.154


[2] S. Hetze u. a.;
LinuX Anwenderhandbuch und Leitfaden fuer die Systemverwaltung,
5. erweiterte und aktualisierte Auflage, S. 329
LunetIX Softfair
ISBN 3-929764-04-0


[3] Olaf Kirch;
Linux Wegweiser fuer Netzwerker;
1996, deutsche Ausgabe;
O'Reilly
ISBN 3-930673-18-5


[4] Terry Dawson;
Linux NET-2 HOWTO;
16 Januaray 1996;
http://www.suse.de/doku/howto/NET-2-HOWTO.html
bzw.
Robert Hart;
Linux PPP HOWTO;
25 August 1996.
http://www.suse.de/doku/howto/PPP-HOWTO.html


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