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Titel: Mylex Disk-Array-Controller (aka RAID-Controller) unter Linux

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Mylex Disk-Array-Controller (aka RAID-Controller) unter Linux

Bezieht sich auf

SuSE Linux: Versionen ab 6.1
Kernel: Versionen ab 2.2.5

Anliegen:

Sie möchten ein Hardware-RAID (Redundant Array of Independent Disks) mit einem Mylex-Controller der DAC960-Familie unter Linux betreiben.

Stand der DAC960-Unterstützung

Autor Leonard N. Zubkoff hat nach einer längeren Beta-Phase die aktuelle (April 1999) Version seines Treibers für die DAC960 Familie der Mylex RAID-Controller als erste "production release" bezeichnet. Der neueste Stand der DAC960-Unterstützung ist erhältlich auf seiner Linux-Homepage http://www.dandelion.com/Linux/.

Im "offiziellen "Linux-Kernel 2.2.5 ist der Treiber zwar noch nicht enthalten. Jedoch wurde er bereits aufgenommen in den SuSE Linux Kernel (Paket lx_suse) ab SuSE Linux 6.1, und steht auch für die Installation zur Verfügung.

Die Datei /usr/src/linux/drivers/block/README.DAC960 enthält die ausführliche Begleitdokumentation und ist die maßgebliche Quelle für Fragen zum Treiber.

Dieser SDB-Artikel beruht auf der README und möchte

Unterstützte Hardware

=========     Anfang Zitat README.DAC960   =============

eXtremeRAID 1100 (DAC1164P)
            3 Wide Ultra-2/LVD SCSI channels
            233MHz StrongARM SA 110 Processor
            64 Bit PCI (backward compatible with 
                        32 Bit PCI slots)
            16MB/32MB/64MB Parity SDRAM Memory 
            with Battery Backup

AcceleRAID 250 (DAC960PTL1)
            Uses onboard Symbios SCSI chips on 
            certain motherboards.
            Also includes one onboard Wide Ultra-2/LVD 
            SCSI Channel
            66MHz Intel i960RD RISC Processor
            4MB/8MB/16MB/32MB/64MB/128MB ECC EDO Memory

AcceleRAID 200 (DAC960PTL0)
            Uses onboard Symbios SCSI chips on 
            certain motherboards
            Includes no onboard SCSI Channels
            66MHz Intel i960RD RISC Processor
            4MB/8MB/16MB/32MB/64MB/128MB ECC EDO Memory

AcceleRAID 150 (DAC960PRL)
            Uses onboard Symbios SCSI chips on 
            certain motherboards
            Also includes one onboard Wide Ultra-2/LVD 
            SCSI Channel
            33MHz Intel i960RP RISC Processor
            4MB Parity EDO Memory

DAC960PJ    1/2/3 Wide Ultra SCSI-3 Channels
            66MHz Intel i960RD RISC Processor
            4MB/8MB/16MB/32MB/64MB/128MB ECC EDO Memory

DAC960PG    1/2/3 Wide Ultra SCSI-3 Channels
            33MHz Intel i960RP RISC Processor
            4MB/8MB ECC EDO Memory

DAC960PU    1/2/3 Wide Ultra SCSI-3 Channels
            Intel i960CF RISC Processor
            4MB/8MB EDRAM or 2MB/4MB/8MB/16MB/32MB 
            DRAM Memory

DAC960PD    1/2/3 Wide Fast SCSI-2 Channels
            Intel i960CF RISC Processor
            4MB/8MB EDRAM or 2MB/4MB/8MB/16MB/32MB 
            DRAM Memory

DAC960PL    1/2/3 Wide Fast SCSI-2 Channels
            Intel i960 RISC Processor
            2MB/4MB/8MB/16MB/32MB DRAM Memory

For the eXtremeRAID 1100, firmware version 
5.06-0-52 or above is required.

For the AcceleRAID 250, 200, and 150, firmware 
version 4.06-0-57 or above is required.

For the DAC960PJ and DAC960PG, firmware version 
4.06-0-00 or above is required.

For the DAC960PU, DAC960PD, and DAC960PL, 
firmware version 3.51-0-04 or above is required.

[ ... Auslassungen ... ]

Please note that not all SCSI disk drives are 
suitable for use with DAC960 controllers 

[ ... Auslassungen ... ]

Mylex makes available a hard disk compatibility 
list by FTP at ftp://ftp.mylex.com/pub/dac960/diskcomp.html

========     Ende Zitat README.DAC960   =============

DAC960-RAID-Devices unter Linux

Der DAC960 verbirgt die tatsächliche physikalische Struktur eines RAID (beteiligte Platten, RAID-Betriebsart usw.) vor dem Betriebssystem. Statt dessen zeigt der Controller dem Betriebssystem sog. logische Festplatten (Mylex Term: System Drives), die dann wie normale "physikalische" Festplatten eingesetzt werden können (partitionieren, Dateisysteme anlegen, Partitionen mounten...).

Die Gerätedateien für DAC960 System Drives liegen in dem eigenen Verzeichnis /dev/rd und haben besondere "sprechende" Gerätenamen. Beispiele:

Die Zählung für Controller und System Drives beginnt jeweils bei 0.

Achtung! Je System Drive sind bis zu sieben (7) Partitionen ansprechbar. Diese vergleichsweise niedrige Zahl ist bereits frühzeitig beim Entwurf des RAID -- und natürlich beim Layout der Partitionierung -- zu berücksichtigen!

Sind mehr Partitionen nötig, etwa für eine große Applikation, so sind daher entsprechend mehr System Drives vorzusehen. (Note: fdisk wird niemanden daran hindern, etwa eine Partition c0d0p8 anzulegen -- nur gibt es dann keine Gerätedatei, um darauf zuzugreifen. Resultat: dieser Plattenplatz bleibt unbenutzbar).

Gerätenummern. Es stehen Gerätedateien für 8 DAC960-Controller zu je 32 System Drives mit bis zu 7 Partitionen zur Verfügung. Die "major numbers" charakterisieren den Controller: von 48 für Controller 0 bis 55 für Controller 7. Die "minor numbers" geben System Drive und Partition an: ein Abschnitt von je acht "minor numbers" gehört zu einem System Drive. Der folgende (gekürzte) ls -l Output gibt typische Beispiele:

                   maj  min

brw-------   ...   48,   0 Apr 13 08:49 c0d0
brw-------   ...   48,   1 Apr 13 08:49 c0d0p1
...
brw-------   ...   48,   7 Apr 13 08:49 c0d0p7
brw-------   ...   48,   8 Apr 13 08:49 c0d1
brw-------   ...   48,   9 Apr 13 08:49 c0d1p1
...
brw-------   ...   48,  16 Apr 13 08:49 c0d2
brw-------   ...   48,  17 Apr 13 08:49 c0d2p1
...
brw-------   ...   49,  16 Apr 13 08:49 c1d2
brw-------   ...   49,  17 Apr 13 08:49 c1d2p1

SuSE Linux (6.1 und neuer) in ein DAC960-RAID-Array installieren

  1. Vorbereitung: RAID und die logischen Platten (System Drives) einrichten. Das geht noch nicht unter Linux, sondern muß mit der begleitenden Konfigurations-Software des DAC960 (DACCF = Disk Array Controller Config Facility) geschehen.

  2. Die SuSE Linux Installation wie gewohnt mit einem Booten von Installations-Floppy oder -CD beginnen bis ins Hauptmenü von linuxrc.

  3. Treibermodul für den DAC960 laden. Er steht bereit im Menü: Kernel-Module/SCSI-Module zusammen mit den Modulen für die SCSI-Hostadapter und wird genau wie ein solcher geladen.

    Nach dem Laden kann im Protokollfenster sogleich kontrolliert werden, ob der/die vorhandene(n) Controller und System Drive(s) erkannt worden sind. Wenn alles geklappt hat, stehen die System Drives von jetzt an zur Verfügung unter den Namen

         /dev/rd/c0d0, /dev/rd/c0d1 usw.
    
    wie oben beschrieben.

  4. Der weitere Fortgang der Installation beinhaltet keine Besonderheiten. Die System Drives stehen wie normale Festplatten zur Verfügung zum Partitionieren, Einrichten und Mounten von Dateisystemen/Swapspace.

  5. LILO kann gleichfalls ohne weiteres auch auf einem System Drive installiert werden, vorausgesetzt dieses ist tatsächlich auch bootfähig. Dies kann eingestellt werden in den BIOS-Einstellungen Ihres Systems und des DAC960 (zugänglich via Alt-M beim Start nach den ersten Meldungen des DAC960).

    Bei korrekter Boot-Konfiguration kann Linux grundsätzlich auch allein aus einem DAC960-RAID starten und laufen, ohne daß weitere Festplatten anwesend sein müssen.

DAC960 RAID Betrieb unter Linux: Highlights

User-Interface zum Treiber

Der DAC960 Treiber gibt ausführliche Logs zum syslog (in SuSE Linux standardmäßig zu finden in /var/log/messages und auf der Alt-F10 Systemkonsole /dev/tty10).

NEU: das User-Interface unter /proc/rd:

Management von RAIDs und Fehlerbehandlung im laufenden Betrieb

Eins der zentralen Ziele beim Einsatz von RAIDs ist die Vermeidung von System-Downtime aufgrund von Festplattenausfall. Dementsprechend von Interesse ist jede Möglichkeit, nötige Arbeiten rund um den Ersatz einer ausgefallenen Festplatte ohne Herunterfahren des Systems durchführen zu können.

Notwendig dafür, daß ein Festplattenausfall mit anschließendem Ersatz keine Betriebsunterbrechung verursacht, ist natürlich, daß:

Der DAC960 Controller und L. N. Zubkoffs Treiber gestatten u.a. folgende Änderungen im RAID ohne Herunterfahren des Systems und Booten ins Maintenance-Programm DACCF :

Fortschritts-Meldungen bei laufenden Rebuilds und Check erscheinen im 1-Minuten-Abstand im syslog. Die jeweils letzte Meldung ist auch in /proc/rd/c?/current_status zu sehen.

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Stichwörter: RAID, MYLEX, DAC960, CONTROLLER, PRIMERGY, SCSI, FESTPLATTE, HARDDISK

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Kategorien: SCSI

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SDB-mylex_dac960, Copyright SuSE GmbH, Nuremberg, Germany - Version: 14. Apr 1999
SuSE GmbH - Zuletzt generiert: 03. Oct 1999 23:00:40 by maddin with sdb_gen 1.00.0