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Titel: Kernel kompilieren (sichere Methode)

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Kernel kompilieren (sichere Methode)

Anliegen:

Sie haben einen eigenen Kernel übersetzt und jetzt funktionieren einige Sachen nicht mehr. Aus diversen Gründen können Sie jedoch nicht mit einen Standardkernel arbeiten. Meistens betrifft das APM (http://www.suse.de/Support/sdb/apm.html) oder SMP (http://www.suse.de/Support/sdb/maddin_smp.html)

Jetzt wollen Sie einen Kernel "ohne Experimente" übersetzen.

Vorgehen:

Vorab sollten Sie nochmal nachdenken:

Übrigens:
Alle Rechner des Installationssupports laufen mit einem Standardkernel. Und sie laufen, und laufen, und laufen, ... ... ...

OK, hier geht's los:
  1. Der erste Schritt ist, eine definierte Ausgangsbasis zu schaffen. Dazu sollten Sie einen Standardkernel per YaST installieren. Es wird dabei nämlich auch eine Standardkonfigurationsdatei eingespielt. Gehen Sie im YaST auf Administration des Systems, Kernel- und Bootkonfiguration, Boot-Kernel auswählen, wählen dort den für Ihr System passenden Kernel neu aus. (Bei einem Teil der 6.1 wird die .config nicht installiert. Sehen Sie dazu Konfiguration der installierbaren Kernels (http://www.suse.de/Support/sdb/maddin_kernel_config.html)
  2. Auch das Modulpaket (kernmod, Serie a1) sollten Sie aktualisieren, damit eventuelle Ausrutscher von bisherigen Kernelübersetzungen wieder bereinigt werden.
  3. Wenn Sie LILO benutzen, lassen sie LILO den Bootsektor aktualisieren (einfach "lilo" aufrufen), damit Ihr System gleich wieder bootfähig ist. Wenn Sie LOADLIN benutzen, ersetzen Sie den vmlinuz, den Ihr LOADLIN derzeit startet, durch das neue /boot/vmlinuz
  4. Die Datei /usr/src/linux/.config enthält die Kernelkonfiguration. Machen Sie davon eine Sicherheitskopie, damit Sie im Zweifelsfall nochmal darauf zurückgreifen können.
  5. Jetzt können Sie den Kernel konfigurieren wie im Handbuch im Abschnitt 13.3 beschrieben. Verwenden Sie make menuconfig. Das ist die übersichtlichste Methode (und die der Profis).
    Ändern Sie nur die Einstellungen, die Sie wirklich benötigen. Lassen Sie so viel wie möglich unberührt. Es gibt zu jeder Option einen Hilfetext, der Ihnen bei Entscheidungen hilft. Wenn Sie eine Sache erfolgreich einkompiliert und getestet haben, können Sie immer noch die nächste Sache angreifen.
    Bitte, lesen Sie zu jeder Einstellung, die Sie ändern, den Hilfetext.
  6. Übersetzen Sie den Kernel, wieder wie im Handbuch beschrieben. Verwenden Sie statt make zImage besser den Aufruf make bzImage. (Auch make zlilo geht nicht mehr zuverlässig.)
  7. Übersetzen Sie jetzt keine Module. Verwenden Sie die Standardmodule aus dem kernmod-Paket, die Sie vorhin installiert haben. Sollten Sie trotzdem Module übersetzten wollen, nein, verwenden Sie zuerst die Standardmodule. Wirklich, damit funktioniert fast alles. Nur für SMP (http://www.suse.de/sdb/de/html/maddin_smp.html) müssen die Module neu übersetzt werden
    Also gut, Sie wissen was Sie tun und beschweren sich nachher nicht:
    In /usr/doc/packages/kernmod/ stehen die Konfigurationen, die wir zum Module übersetzen verwenden. Verwenden Sie diese Konfigurationen als Vorlage zum Modulübersetzen. Gehen Sie dabei genauso vorsichtig vor wie beim Kernel. Die Zusammenhänge sind nicht immer leicht zu verstehen.
    Sie sagten, Sie wissen was Sie tun, nicht wahr!
  8. Passen Sie jetzt Ihre LILO Konfiguration so an, daß Sie sowohl den neuen als auch den alten Kernel booten können (siehe Handbuch, Kapitel 4)
  9. Testen Sie Ihren neuen Kernel.
Wenn's nicht klappt: Ein Betriebsystemkernel ist etwas sehr komplexes. Da das Erstellen ein Kernels einiges an KnowHow bedarf, geben wir uns viel Mühe, gute Standardkernel zur Verfügung zu stellen, um Ihnen diese Bürde abzunehmen. Jeder, der möchte, kann natürlich einen Kernel übersetzen, muß es aber nicht ... .

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Siehe auch:

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Stichwörter: KERNEL, KOMPILIEREN, SICHER, SAFE, APM, SMP

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Kategorien: Kernel

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SDB-kernel_safe_compile, Copyright SuSE GmbH, Nuremberg, Germany - Version: 05. Jul 1999
SuSE GmbH - Zuletzt generiert: 03. Oct 1999 22:31:25 by maddin with sdb_gen 1.00.0