Dieses Paket erlaubt es, MS-DOS-Programme unter Linux zu starten. Eine virtuelle Maschine (die DOS-Box) stellt die von DOS benötigten BIOS-Funktionen zur Verfügung und emuliert die meisten Chip-devices (z. B. Timer, Interrupt- und Keyboardcontroler).
Die Quellen finden Sie in der Serie "Quellen".
Dokumentation finden Sie unter /usr/doc/packages/dosemu und in der Manpage, sowie in den Quellen.
Möchten Sie auch anderen Benutzern außer root die Benutzung des Emulators gestatten, so müssen Sie die Namen dieser Benutzer in die Datei /etc/dosemu.users eintragen. Allerdings laufen einige DOS-Programme nur, wenn DOSEMU als root gestartet wird. Beachten Sie auch bitte, dass Sie nur 'Trusted Usern' Zugriff auf ein suid-root DOSEMU-Binary geben sollten, da im DOS-Emulator prinzipbedingt Zugriffsmöglichkeiten eröffnet werden, die einem 'normalen' Benutzer sonst verwehrt bleiben. Jedoch kann DOSEMU auch 'non-suid-root' mit eingeschränkter Funktionalität laufen und ist dann genauso harmlos wie jede andere Linuxapplikation.
Der Parameter $_hogthreshold in der /etc/dosemu.conf sagt aus, wie oft DOSEMU im 'Ruhezustand' die CPU an Linux zurückgeben soll und ist auf minimale CPU-Leistung '(1)' voreingestellt, je größer der Wert gewählt wird, je mehr Leistung wird DOSEMU zugeteilt. '(0)' schaltet diesen Mechanismus ganz ab: volle Leistung fuer DOSEMU. Reicht auch das noch nicht, so können Sie (zumindest unter UID root) mit
nice -19 dos -D-a 2>/dev/null
maximale Performance erreichen. Wundern Sie sich aber bitte nicht, wenn die übrigen Linux-Prozesse dann sehr träge laufen.
Sie sollten bei sensiblen Systemen DOSEMU _nie_ global suid-root anbieten, da selbst bei gesetzter '$_secure' Option in der /etc/dosemu.conf nicht auszuschließen ist, dass DPMI-Clienten (vornehmlich DOS4GW-basierte), die sich Zugriff auf den gesamten Hauptspeicher (einschließlich DOSEMU-Code) verschaffen, unter Umständen root-Rechte erlangen können. Eine elegante Lösung ist das Bereitstellen von zwei Kopien des DOSEMU Binary, eine frei verwendbare (non-suid-root) und eine durch Dateirechte geschützte (nur für ausgewählte Benutzer verfügbare) Kopie (suid-root).
Um DOSEMU zu konfigurieren, wechseln Sie bitte in das Verzeichnis /var/lib/dosemu und starten unter X (grafische Oberfläche) mit ./setup-dosemu ein Tcl/Tk-basiertes Tool zum Konfigurieren der Laufzeitparameter (Menüpunkt 'Runtime configuration'), welches auch englische Online-Hilfe anbietet. ACHTUNG 'alte' DOSEMU-Anwender: die Konfiguration hat sich ab 0.97.x grundlegend geändert. Lesen Sie bitte auch dann die Dokumentation (/usr/doc/packages/dosemu/*), wenn Sie glauben das nicht zu brauchen ;-) Es ist jedoch (muss explizit konfiguriert werden) möglich Ihre alten Konfigurationsdateien zu verwenden. Wie man das macht, steht in QuickStart.