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Titel: Konfiguration von PCI-Modems

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Konfiguration von PCI-Modems

Bezieht sich auf

Kernel: Versionen ab 2.2.x

Symptom:

Sie möchten Ihr PCI Modem integrieren, aber sie erhalten immer Meldungen der Art: kein Modem gefunden.
Sie haben schon alle Schnittstellen ausprobiert.

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Konfiguration der Hardware, nicht mit der eigentlichen Verbindung zum Provider. Informationen zum letzgenannten Punkt finden Sie z.B. im Handbuch.

Ursache:

Die IRQ und IO-Adresse der seriellen Schnittstellen sind in Linux auf die Werte voreingestellt, die von ISA-Karten benutzt werden. Diese Werte sind ein Quasi-Standard und sorgen in vielen PCs dafür, daß kein Ressourcenkonflikt zustande kommt.
Die Ressourcen von PCI-Karten werden jedoch vom BIOS beim Booten vergeben und stimmen, wenn man das BIOS alleine entscheiden läßt, nicht mit den traditionellen Werten überein.

Lösung:

  1. Bestimmen Sie die tatsächlichen Werte, die Ihr BIOS Ihren seriellen Schnittstellen zuweist: Sie benötigen den Interrupt (IRQ) und die IO-Adresse (IO-port).

  2. Integrieren Sie Ihr Modem in YaST mit dem Menu Administration des Systems -> Hardware in System integrieren -> Modem konfigurieren

    Beachten Sie dabei

    im Zweifelsfall wählen Sie /dev/ttyS2 um einen Konflikt mit einer zusätzlich eingebauten, herkömmlichen Schnittstellenkarte zu vermeiden.

  3. Lassen Sie sich die in Linux aktuell voreingestellten Werte anzeigen mit
    setserial /dev/modem
    Sie erhalten eine Ausgabe wie etwa:
    /dev/modem, UART: 16550A, Port: 0x02f8, IRQ: 3
    Die Angabe Port bezeichnet die IO-Adresse.

  4. Der Befehl setserial kann auch dazu verwendet werden, die Konfiguration der seriellen Schnittstelle zu verändern.
    Belegt das Modem z.B. den IRQ 5 und die IO-Adresse 0x220 , der Kernel erwartet jedoch den Interrupt 4, Port 0x02f8, so kann mit dem Befehl
    setserial /dev/ttyS2 irq 5 port 0x220
    
    Abhilfe geschaffen werden.
    Dieser Befehl muß allerdings fortan bei jedem Booten ausgeführt werden. Hier bietet sich z.B. ein Eintrag in die Datei /sbin/init.d/boot.local an.

    Alternativ möglich ist die Anpassung der Datei /sbin/init.d/serial in der Rubrik start:
    run_setserial /dev/ttyS2 irq 5 port 0x220

    Nähere Informationen zu setserial findet man in der entsprechenden man-Page (man setserial).

  5. Um zu testen, ob die Konfiguration der Schnittstelle erfolgreich war, können Sie
    wvdialconf /dev/null
    eingeben. Dabei werden alle ttySx Schnittstellen geprüft und Ihr Modem sollte erkannt werden.
Hinweis:

Alternativ zur Konfiguration mit setserial, können Sie die IRQ-Einstellungen im BIOS ändern. Dies ist nur möglich, wenn Ihr BIOS das zuläßt und die IO-Adresse nicht geändert werden muß.
Stellen dazu Sie fest, in welchem PCI-Slot Ihre Schnittstellenkarte steckt.
Im Setup Programm mancher BIOSe gibt es ein Untermenü, in dem die Einstellungen der PCI Schnittstellen festgelegt werden. Hier kann jedem Slot ein fester Interrupt (IRQ) zugewiesen werden.
Tragen Sie hier den voreingestellten IRQ ein. In den meisten Fällen wird dies IRQ 3 oder IRQ 4 sein.
Beim nächsten Start paßt sich der tatsächliche IRQ dem voreingestellten an.

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Siehe auch:

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Stichwörter: PPP, PCI, MODEM, PCI-MODEM, WVDIAL, MINICOM

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Kategorien: Netzwerk

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SDB-hoe_pci_modem, Copyright SuSE GmbH, Nuremberg, Germany - Version: 27. Aug 1999
SuSE GmbH - Zuletzt generiert: 19. Jan 2000 10:59:09 by shoelcker with sdb_gen 1.00.0