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SuSE Linux: Versionen ab 6.3
Fast alle Laptops und einige Peripherigeräte haben eine Infrarotschnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung eingebaut. Zur Kommunikation zwischen diesen Geräten wird das sogenannte IrDA Protokoll verwendet, das von Infrared Data Association standardisiert wurde.
Informationen über die Linux Implementierung des IrDA Protokolls finden Sie unter der URL http://www.cs.uit.no/linux-irda/. Detaillierte Informationen zu IrDA und Linux können Sie auch dem IrDA HOWTO entnehmen.
Fast alle in PCs eingebauten Infrarotschnittstellen werden wie eine serielle Schnittstelle angesprochen. Dies bedeutet daß der serielle Treiber von Linux diese Schnittstelle findet und wie ein normalle serielle Schnittstelle konfiguriert. Über ein Zusatzkernelmodul welches auf den seriellen Treiber zugreift wird dann die Verwendung der Infrarotschnittstelle ermöglicht.
Linux unterstützt die Kommunikation mit den meisten Geräten die das IrDA Protokoll verwenden. Genauer: Linux unterstützt z.Zt. die Protokolle:IrCOMM
- Emuliert eine serielle Schnittstelle über die
Infrarotverbindung, der Treiber im Linuxkernel stellt eine simulierte
serielle Schnittstelle /dev/ircomm0
zur Verfügung auf die man
mit den üblichen Programmen zur Steuerung von Geräten an der seriellen
Schnittstelle zugreifen kann, z.B. minicom
oder gar der
pppd
. Beispielsweise unterstützt das Siemens S25 Handy dieses
Protokoll, daher kann man sich hierüber mit wvdial ins Internet
einwählen.IrLPT
bzw. Printer
- Emuliert eine parallele
Schnittelle über die Infrarotverbindung, der Treiber im Linuxkernel stellt
eine simulierte parallele Schnittstelle /dev/irlpt0
zur
Verfügung die sich ähnlich verhält wie die entsprechende drahtgebundene
Druckerschnittstelle
/dev/lp0. Ein Drucker über die Infrarotschnittstelle wird genauso
angesprochen wie ein Drucker an der normalen Parallelschnittstelle, nur das
die Schnittstelle nunmehr /dev/irlpt0 und nicht mehr /dev/lp0 heißt. Dieses
Protokoll verstehen z.B. der portable Canon-BJC 80 Drucker der unter Linux
mit dem bjc600 Treiber von Ghostskript betrieben werden kann oder der HP
LaserJet 6P/MP.IrLAN
- Über dieses Protokoll kann man 2 oder mehr Rechner
vernetzen. Leider ist das entsprechende Kernelmodul noch experimentell.
Falls diese Unterstützung funktioniert, so stellt der entsprechende
Kerneltreiber eine Netzwerkschnittstelle `irlan0' zur Verfügung die über die
Tools ifconfig/route usw. wie die Schnittstelle `eth0' konfiguriert werden
kann.IrOBEX
- Dieses Protokoll wird von Palmtops und anderen
sogenannten Handheld Computern `gesprochen'. Zur Unterstützung dieses
Protokolls gibts es einige Programme unter Linux um mit z.B. dem Palm Pilot
von 3Com Verbindung aufnehmen zu können.irda
sind alle nötigen Programme
integriert um die meisten Infrarotschnittstellen ansprechen zu können. um
eine UART kompatible SIR (langsame) Infrarotschnittstelle anzusprechen. Im
Paket kernmod
sind alle Module vorbereitet die von der
Kernelseite her nötig sind um die Infrarotschnittstelle anzusprechen.
Überprüfen Sie bitte unter welcher I/O Adresse und welchem
Interrupt Sie die Infrarotschnittstelle ansprechen können. Die Verwendung
von /dev/ttyS1
und Interrupt 3 ist voreingestellt, die
entspricht der Verwendung von I/O Adresse 0x2f8
.
Sind diese Vorbedingungen erfüllt können Sie gleich loslegen. Starten Sie
hierzu IrDA mit dem Kommando rcirda start
. Nach dem
erfolgreichen Start können Sie mit dem Programm irdadump
überprüfen ob alles glatt geht. Sollte der Start der infraroten
Unterstützung geklappt haben so sollte folgende Ausgabe im 3 Sekunden Takt
auf dem Bildschirm erscheinen:
erda:~ # irdadump 13:42:57.118679 xid:cmd d04496e2 > ffffffff S=6 s=0 (14) 13:42:57.208957 xid:cmd d04496e2 > ffffffff S=6 s=1 (14) 13:42:57.298645 xid:cmd d04496e2 > ffffffff S=6 s=2 (14) 13:42:57.388923 xid:cmd d04496e2 > ffffffff S=6 s=3 (14) 13:42:57.478670 xid:cmd d04496e2 > ffffffff S=6 s=4 (14) 13:42:57.568914 xid:cmd d04496e2 > ffffffff S=6 s=5 (14) 13:42:57.658705 xid:cmd d04496e2 > ffffffff S=6 s=* erde hint=0500 [ PnP Computer ] (23)Hierbei handelt es sich um die soganannten Discovery Pakete (`exchange station identification frame" - daher `xid'). Nachdem Sie ein anderes Infrarotgerät in Sichtweite gebracht haben sollte sich dieses auf diese `xid' Pakete zurückmelden. Dies sieht dann folgendermassen aus:
09:12:56.756986 xid:cmd 84663133 > ffffffff S=6 s=0 (14) 09:12:56.846938 xid:cmd 84663133 > ffffffff S=6 s=1 (14) 09:12:56.936963 xid:cmd 84663133 > ffffffff S=6 s=2 (14) 09:12:57.026938 xid:cmd 84663133 > ffffffff S=6 s=3 (14) 09:12:57.116931 xid:cmd 84663133 > ffffffff S=6 s=4 (14) 09:12:57.206934 xid:cmd 84663133 > ffffffff S=6 s=5 (14) 09:12:57.286939 xid:rsp 84663133 < 556ecd9e S=6 s=5 BJC-80 hint=8804 [ Printer IrCOMM ] (23) 09:12:57.296982 xid:cmd 84663133 > ffffffff S=6 s=* erde hint=0500 [ PnP Computer ] (23)
Sollte sich das andere Gerät nicht melden so überprüfen Sie bitte die
Hardwareeinstellungen (I/O Adressen, Interrupts) Ihres Laptops und
vergleichen Sie diese mit den Einstellungen in der Datei /etc/rc.config, die
Variablen hießen IRDA_PORT
für die zu verwendende serielle
Schnittstelle und IRDA_IRQ
für den zu verwendenden
Interrupt.
Der Ausgabe von irdadump
können Sie auch entnehmen, welche
Protokolle vom anderen Gerät unterstützt werden. Im obigen Beispiel werden
vom Gerät BJC-80
die Protkolle Printer
und
IrCOMM
gesprochen. Man kann an dieses Gerät also beispielsweise
als Drucker über die Schnittstelle /dev/irlpt0
ansprechen.
START_IRDA
in der Datei /etc/rc.config auf
yes
stellen. Nach dieser Änderung wird IrDA dann gleich nach
dem Booten gestartet.
Falls der obige Schnittstellentest erfolgreich war und Sie nun Ihren
Infrarotdrucker einrichten wollen so können Sie dies mit dem Setupprogramm
yast
erledigen:
Administration des
Systems
->Hardware ins System
integrieren
->Drucker konfigurieren
.Angeschlossen über Schnittstelle: Parallele Schnittstelle
und
unter Name der Device: /dev/irlpt0
.rclpd restart
sollten Sie auf den Drucker
wie gewohnt über das Kommando lpr
bzw. aus Applikationen heraus
zugreifen können.Bitte geben Sie folgende Kommandos ein um das im Handy eingebaute Modem zu verwenden:
rm /dev/modem ln -s /dev/ircomm0 /dev/modem
Danach können Sie das im Handy eingebaute Modem z.B. mit
minicom
oder wvdial
zur Einwahl verwenden.
Konfigurieren Sie das Modem so wie es im Handbuch zu normalen seriellen
Modems beschrieben ist. Beachten Sie bitte die Kompatibilitätsliste
um zu erfahren ob Ihr Handy unter Linux verwendet werden kann.
Zum Austausch von Daten zwischen zwei oder mehr Computern ist eigentlich
das IrLAN
Protokoll vorgesehen. Allerdings kommt es z.Zt.
manchmal zu Problemen beim automatischen Erkennen des
Kommunikationspartners.
Was sehr zuverlässig funktioniert ist die Verwendung des PPP Protokolls über die emulierte serielle Infrarotschnittstelle.
Stellen Sie hierzu die 2 Computer in Sichtweite zueinander und starten Sie auf einem Rechner den PPP Dämon z.B. mit folgendem Kommando
erde:~# pppd /dev/ircomm0 10.0.0.1:10.0.0.2Starten Sie auf dem anderen Computer den pppd wie folgt
sonne:~# pppd /dev/ircomm0
Hierdurch wird zwischen den 2 Infrarotschnittstellen dieser beiden Beispielrechner eine ppp Verbindung aufgebaut. Der Rechner `sonne' erhält von `erde' die IP Adresse 10.0.0.2 zugewiesen, das PPP Interface von `erde' erhält die IP Adresse 10.0.0.1. Sie können also von `sonne' aus den Rechner `erde' mit der IP Adresse 10.0.0.1 erreichen und die üblichen Netzwerkdienste zur Kommunikation zwischen diesen Rechnern verwenden (telnet, ftp, nfs usw.).
Eventuell ist es nötig, daß Sie auf dem Rechner erde die Option
noipdefault
deaktivieren. Kommentieren Sie bitte hierzu die
entsprechende Zeile in der Datei /etc/ppp/options
aus.
Stichwörter: IRDA, LINUR/IR, INFRAROT, INFRARED, NOTEBOOK, LAPTOP
Kategorien:
Hardware
, Dokumentation
, Fragen und Antworten
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