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Titel: Kernel kompilieren (sichere Methode)

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Kernel kompilieren (sichere Methode)
Anliegen:
Sie haben einen eigenen Kernel übersetzt und jetzt funktionieren
einige Sachen nicht mehr. Aus diversen Gründen können Sie jedoch nicht
mit einen Standardkernel arbeiten. Meistens betrifft das APM (http://www.suse.de/Support/sdb/apm.html) oder SMP (http://www.suse.de/Support/sdb/maddin_smp.html)
Jetzt wollen Sie einen Kernel "ohne Experimente" übersetzen.
Vorgehen:
Vorab sollten Sie nochmal nachdenken:
- Brauchen Sie wirklich einen eigenen Kernel? Alles was sich
modularisieren lässt, wird von uns als Modul mitgeliefert. Bitte
informieren Sie sich zuerst. Die Kernel-HOWTO
(
/usr/doc/howto/en/Kernel-HOWTO.gz
),
Kernel-WieGeht
(/usr/doc/howto/de/DE-Kernel-HOWTO.txt.gz
), das
Handbuch und die Dokumentation in
/usr/src/linux/Documentation
hilft Ihnen, so etwas zu
entscheiden.
- Bei selbstkompilierten Kerneln können wir keinen
Installationsupport mehr leisten!!! Das liegt nicht daran,
daß wir nicht wollen, sondern daß die Fehlermöglichkeiten dadurch
so vielseitig werden. Es ist in vielen Fällen einfach unmöglich,
in einem vertretbaren Zeitrahmen zu helfen. Es gibt mittlerweile
800(!!!) Kerneloptionen. Anfragen wegen Problemen im
Zusammenhang mit selbstkompilierten Kerneln werden nicht
beantwortet!
Übrigens:
Alle Rechner des Installationssupports laufen mit einem
Standardkernel. Und sie laufen, und laufen, und laufen, ... ... ...
OK, hier geht's los:
- Der erste Schritt ist, eine definierte Ausgangsbasis zu
schaffen. Dazu sollten Sie einen Standardkernel per YaST
installieren. Es wird dabei nämlich auch eine
Standardkonfigurationsdatei eingespielt. Gehen Sie im YaST auf
Administration des Systems, Kernel- und Bootkonfiguration,
Boot-Kernel auswählen, wählen dort den für Ihr System passenden
Kernel neu aus. (Bei einem Teil der 6.1 wird die .config nicht
installiert. Sehen Sie dazu
Konfiguration der installierbaren Kernels
(http://www.suse.de/Support/sdb/maddin_kernel_config.html)
- Auch das Modulpaket (kernmod, Serie a1) sollten Sie
aktualisieren, damit eventuelle Ausrutscher von bisherigen
Kernelübersetzungen wieder bereinigt werden.
- Wenn Sie LILO benutzen, lassen sie LILO den Bootsektor
aktualisieren (einfach "
lilo
" aufrufen), damit Ihr
System gleich wieder bootfähig ist. Wenn Sie LOADLIN benutzen,
ersetzen Sie den vmlinuz, den Ihr LOADLIN derzeit startet, durch
das neue /boot/vmlinuz
- Die Datei
/usr/src/linux/.config
enthält die
Kernelkonfiguration. Machen Sie davon eine Sicherheitskopie,
damit Sie im Zweifelsfall nochmal darauf zurückgreifen können.
- Jetzt können Sie den Kernel konfigurieren wie im Handbuch im
Abschnitt 13.3 beschrieben. Verwenden Sie
make
menuconfig
. Das ist die übersichtlichste Methode (und die
der Profis).
Ändern Sie nur die Einstellungen, die Sie
wirklich benötigen. Lassen Sie so viel wie möglich
unberührt. Es gibt zu jeder Option einen Hilfetext, der Ihnen bei
Entscheidungen hilft. Wenn Sie eine Sache erfolgreich
einkompiliert und getestet haben, können Sie immer noch die
nächste Sache angreifen.
Bitte, lesen Sie zu jeder
Einstellung, die Sie ändern, den Hilfetext.
- Übersetzen Sie den Kernel, wieder wie im Handbuch beschrieben.
Verwenden Sie statt
make zImage
besser den Aufruf
make bzImage
. (Auch make zlilo
geht
nicht mehr zuverlässig.)
- Übersetzen Sie jetzt keine Module. Verwenden Sie die
Standardmodule aus dem kernmod-Paket, die Sie vorhin installiert
haben. Sollten Sie trotzdem Module übersetzten wollen, nein,
verwenden Sie zuerst die Standardmodule. Wirklich, damit
funktioniert fast alles. Nur für SMP
(http://www.suse.de/sdb/de/html/maddin_smp.html) müssen die
Module neu übersetzt werden
Also gut, Sie wissen was Sie tun
und beschweren sich nachher nicht:
In
/usr/doc/packages/kernmod/
stehen die
Konfigurationen, die wir zum Module übersetzen
verwenden. Verwenden Sie diese Konfigurationen als Vorlage zum
Modulübersetzen. Gehen Sie dabei genauso vorsichtig vor wie beim
Kernel. Die Zusammenhänge sind nicht immer leicht zu
verstehen.
Sie sagten, Sie wissen was Sie tun, nicht wahr!
- Passen Sie jetzt Ihre LILO Konfiguration so an, daß Sie sowohl
den neuen als auch den alten Kernel booten können (siehe
Handbuch, Kapitel 4)
- Testen Sie Ihren neuen Kernel.
Wenn's nicht klappt:
Ein Betriebsystemkernel ist etwas sehr komplexes. Da das Erstellen ein
Kernels einiges an KnowHow bedarf, geben wir uns viel Mühe, gute
Standardkernel zur Verfügung zu stellen, um Ihnen diese Bürde
abzunehmen. Jeder, der möchte, kann natürlich einen Kernel übersetzen,
muß es aber nicht ... .

Siehe auch:

Stichwörter: KERNEL, KOMPILIEREN, SICHER, SAFE, APM, SMP

Kategorien:
Kernel

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SDB-kernel_safe_compile, Copyright SuSE GmbH, Nuremberg, Germany
- Version: 05. Jul 1999
SuSE GmbH - Zuletzt generiert: 03. Oct 1999 22:31:25
by maddin
with sdb_gen 1.00.0