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Titel: Das Live-Filesystem FAQ

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Das Live-Filesystem FAQ
Bezieht sich auf
SuSE Linux: Versionen ab 6.1
Stand: 1999-03-26
Siehe auch im Handbuch zu SuSE Linux die einschlägigen Stellen; Index unter
den Stichworten "Live...". Ab SuSE Linux 6.1 ist das
"Live-Filesystem" nicht
mehr Bestandteil von SuSE Linux; es
kann jedoch bis auf weiteres separat gegen eine Schutzgebühr bezogen werden.
Wozu kann ich das Live-Filesystem verwenden?
- Um den Preis eines langsameren Zugriffs läßt sich durch Verwendung der
Links auf die CD Plattenplatz sparen.
- Da das Live-System bootbar ist, kann es auch zum Testen der Hardware oder
als komfortables Rettungssystem verwendet werden.
- Die Live-CD ist (quasi) ein unzerstörbares System, von dem man sich
auch mal eine beschädigte Systemdatei zurückholen kann.
Was ist das Live-Filesystem?
Das Feature Live-System integriert die Programme auf der CD mit der
Beschriftung Live-System
in den vorhandenen
Linux-Verzeichnisbaum. Dazu legt YaST im Verzeichnisbaum symbolische Links
an, die auf die Programme auf der CD zeigen. Auf diese Weise können Sie die
Programme benutzen, ohne sie auf der Platte installiert zu haben. Das spart
Festplattenplatz.
Der Vorteil des Live-Systems ist also der geringe Platzbedarf. Folgende
Nachteile gibt es:
- Der Zugriff auf das Live-System ist langsam, da Zugriffe auf das
CD-ROM-Laufwerk deutlich langsamer sind als auf die Festplatte.
- Da sehr viele symbolische Links angelegt werden müssen und jeder einen
Inode verbraucht, müssen Sie genügend freie Inodes zur
Verfügung haben. Die Zahl der Inodes haben Sie beim Erzeugen des Dateisystems
festgelegt und diese können Sie später nur durch Neuformatieren der Partition
ändern.
- Um die Live-CD integrieren zu können, muß die betreffende Partition
mindestens 50 MB groß sein.
Was passiert beim Anhängen des Live-Filesystems?
Wenn Sie das CD-Live-Filesystem integrieren, werden für alle Pakete,
die noch nicht installiert wurden, Links angelegt. So können die Programme
problemlos von CD geladen werden, ohne Speicherplatz auf der
Platte zu belegen. Dabei ist zu beachten, daß Sie ab nun immer beim
Booten die CD mit dem Live-Filesystem im Laufwerk haben müssen,
da diese zu diesem Zeitpunkt gemountet wird
(der Mountpoint ist /S.u.S.E.
).
Welche Pakete befinden sich auf dem Live-Filesystem?
Natürlich passen auch auf die Live-CD nicht alle Pakete.
Wenn die Live-CD integriert ist, so findet man unter /var/adm/live
die Namen der auf der CD enthaltenen Pakete. Anderenfalls kann man die
Live-CD mounten (z.B. nach /mnt
) und mittels
tar tzf /mnt/links.tgz var/adm/live
die Liste der enthaltenen Pakete ausgeben lassen.
Was passiert mit Konfigurationsdateien?
Wenn eine Konfigurationsdatei bereits auf der Platte steht, dann wird sie
natürlich nicht überschrieben. Falls es mal nötig sein sollte, eine
Konfigurationsdatei zu ändern, die auf der CD liegt, so kann man dies durch
folgendes Schema erreichen:
rm /Pfad/Konfigurationsdatei
cp /S.u.S.E/Pfad/Konfigurationsdatei \
/Pfad/Konfigurationsdatei
Das Live-Filesystem und die Inode-Dichte
Bei Verwendung des Live-Systems werden etwa 40.000
Dateien durch symbolische Links in das Dateisystem eingebunden, die
jeweils eine Inode benötigen. Dies kann ein Grund sein, eine hohe
Anzahl an Inodes zu wählen (bei der Erstellung des Filesystems).
Wenn die Partitionen gross genug sind (also /usr
> 100 MB
und /
> 50 MB) sollte es auch mit der üblichen Inode-Dichte
von 4k/Inode gehen.
Was passiert beim Abhängen des Live-Filesystems?
Die beim Anhängen angelegten Links werden wieder gelöscht und die
Live-CD wird unmounted.
Probleme mit dem Live-Fileysystem
NO SPACE LEFT ON DEVICE
Falls Sie beim Integrieren der CD die Fehlermeldung
No space left on device
erhalten, so könnte dies daran liegen, daß die
Inode-Dichte auf Ihrer Partition zu gering ist. Dies kann
insbesondere bei kleinen Partitionen schnell der Fall sein. Leider kann dies
nur durch ein erneutes Formatieren behoben werden. Geben Sie dabei eine höhere
Dichte an (z.B. 1 KB pro Inode statt 4 KB pro Inode.)
Wenn Ihre Platte jetzt voll ist und deshalb das Integrieren abgebrochen wurde,
können Sie nicht einmal mehr YaST starten, um das Live-Filesystem wieder
abzutrennen. YaST kann nämlich die Dateien nicht mehr erzeugen, die es für
den Hochlauf braucht. Löschen Sie jetzt einige der symbolischen Links, die nach
/S.u.S.E./...
zeigen. Danach starten Sie YaST und
trennen das Live-Filesystem wieder ab.
Verwenden einer anderen CD bei angehängtem Live-Filesystem
Wenn Sie eine andere CD benutzen möchten, booten Sie zuerst mit der Live-CD,
unmounten diese mit
root@blabla # umount /S.u.S.E.
und mounten dann die andere CD.
Nun kann aber auch der Fall eintreten, daß selbst sehr grundlegende
Programme von der Live-CD eingebunden sind. In diesem Fall laufen
nach dem Booten einige Programme von der CD, so daß sich diese nicht
unmounten läßt. Das Basissystem ist jedoch so ausgelegt, daß es auf
jeden Fall ohne diese CD lauffähig ist. Booten Sie also Ihr System,
entfernen Sie die CD aus dem Laufwerk und lassen Linux wieder
hochfahren. Sie werden einige Fehlermeldungen erhalten, die Sie jedoch
getrost ignorieren können. Alle nötigen Programme, um auf eine CD
zugreifen zu können, sind dennoch im System enthalten.

Siehe auch:

Stichwörter: LIVE, DEMO

Kategorien:
YaST
, SuSE

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SDB-live_fs_faq, Copyright SuSE GmbH, Nuremberg, Germany
- Version: 11. Jan 1998
SuSE GmbH - Zuletzt generiert: 03. Oct 1999 22:38:39
by maddin
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